1858 / 34 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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bedauern , als die englische Negierung. Doch würde es einer ee Nation durchaus unwürdig sein, wenn fie sih durch eine solche vorübergehende und in ihrem Ziele Under E Musergung des fran- zöfishen Volkes von der rechten Bahn ablenken ließe. Nichts werde die Regierung dazu vermögen, geächteten Ausländern das Asyl-Recht zu ver- weigern oder hre Freiheit zu verkürzen, so lange fie nur den Landes- gesehen gèhorchten. Auf der anderen Seite habe die Regierung die Pflicht, wenn eine so verabscheuenswürdige Handlung, wie das neuliche Attentat, welches die Entrüstun jedes redlichen Mannes errege, begangen worden sei, das Geseß zu prüfen und zu untersuchen , ob dasselbe nicht Mängel enthalte, denen fih abhelfen lose Eine solche Prüfung habe stattgefunden und eine darauf gegründete Geseßvorlage werde nächste Woche im Unter- hause eingebraht werden. England werde zeigen , daß es seine Privilegien zu wahren wisse, und zu gleicher Zeit an den Tag legen, daß es das verruchte Verbrechen des Meuchelmordes verabscheue. Lord Panmure bemerkt mit Bezug auf die nah Jndien s h rtvle Truppen, daß deren Zahl fich dur scnittlich im Monat auf 1 Mann belaufe, und daß es möglich sei, diese Zahl an bedeutend zu verstärken. Lord Campbell bemerkt, es unterliege keinem Zweifel, daß ein Auslän- der, welcher in England Vershwörungen- gegen das Leben eines fremden Monarchen anzettele, fich eines {weren Vergehens schuldig mache, wegen dessen er streng bestraft werden könne. Andererseits müsse ein Ausländer, so lange er in England sei und den Landesgeseßen geborche, als auf dem- selben Fuße wie ein eingeborner Brite ftehend betrachtet werden. Lord Brougham hielt mit Bezug auf die in England weilenden Ausländer

das gegenwärtig bestehende Gesey für ausreichend.

In der Unterhaus-Sißung zeigte Lord Palmerston an, er werde am Freitag eine Glückwunsch-Adresse an Jhre Majestät aus Anlaß der Vermäblung der Prinzeß Royal und ein Dank+ Votum für Heer und

lotte wegen der in Indien geleisteten Dienste beantragen, so wie eine

ill einbringen, welche den Zweck habe, die Geseßgebung in Bezug auf Mordanschläge zu verbessern. -Ro ebu'ck zeigte an, er werde über 14 Tage die Abschaffung der Lord-Statthaltershaft von Jrland beantragen.

—- 6. Februar. Heute um 2Uhr Nachmittags versammelte fich das Unterhaus, um nach gestriger Verabredung die Glúckwunsch- Adresse an Jhre Majestät zur Vermählung der Prinzeß Royal mit dem Prinzen Friedri Wilhelm von Preußen nach Buckingham- Palace zu bringen. Der Sprecher, in voller Amtstracht, der Staatsfanzler, Lord John Russell, Sir John Pakington, Mr. Disraeli und Sir Wm. Joliffe, alle in der Windsor-Uniform, ftellten- fih an die Spiße des Zuges. Der Sprecher mit seinem Kaplan und dem Serjeant at Arms stiegen in die Galakutsche des Sprechers.

Ponen folgte Lord Palmerston mit den Ministern und einer großen nzahl von Mitgliedern. Um 3 Uhr, die von Jhrer Majestät anberaumte Stunde, gelangte der Zug in den Thronsaal, wo der

Sprecher die Adresse überreichte. hre. Majestät dankte in“ huld- vollen Ausdrücken. Der Sprecher kehrte dann ins Unterhaus zu- rúück, verlas Jhrer Majestät Antwort vom Stuhl und vertagte das Haus bis % auf 4 Ubr Montag Nachmittags. : Das East Jndia House veröffentliht eine Zuschrift des General - Gouverneurs von Jndieu, Lord Canning, datirt aus ort William vom 11. Dezember 1857, in welcher die An- Tlagen , als habe Lord Canning einerseits versäumt, die geeigne-

ten Maßregeln zur Unterdrückung des Aufstandes zu ergreifen,

anderseits die Militair-Behörden in der Bestrafung der Schuldigen gehindert , Punkt für Punkt widerlegt werden. Einer der Haupt- vorwürfe war, daß uicht sofort Kriegsreht in ganz Jndien publi- zirt worden sei, Dagegen weist Lord Canning nach, daß Kriegs- ret allein niht ausreihend gewesen wäre, daß er viel sháärfere Edikte erlassen habe, als die des gewöhnlihen Kriegsrechtes. So am 30. Mai eine Verordnung, daß Jeder, der

der Theilnahme oder Förderung des Aufstandes schuldig macht, Leben und Eigenthum verwirkt hat, und daß der Befiß von Waffen in genauer bezeichnéten Distrikten straffällig ift, und daß die angestellten Commissarien Vollmacht haben sollen, die Schuldigen ohne weiteren Rechtsbeistand abzuurtheilen und abzustrafen.

Jn der gestrigen Oberhaus-Sißung fragte Earl Stanhope wegen der neuen Paß-Einrichtung an. Lord Clarendon erklärte die Einrichtung genau so, wie fie unlängst mitgetheilt worden ist, hinzufügend, die englische Regierung werde alle andern Staaten einladen, dem englischen Beispiel zu folgen, \o daß künftig kein Consul keinen andern als Unter- thanen seines Staates Pässe ertheilen werde. Lord Granville stellt darauf den Antrag - auf eine Glückwunsch-Adresse an Jhre Majestät zur Vermählung- der Prinzeß-Royal. Lord Derby fekundirte. Die Adresse Tam zur einstimmigen Annahme.

n der Er En Sihung beantragte Lord Palmerston die Adresse an Jhre Majestät bei Gelegénheit der Vermählung der Prinzeß Royal. Mr. Disraeli sekundirte, und die Motion wurde unter allge- “meinen Cheers genehmigt Mr. Roebuck richtete an den Premier die «gestern angemeldete Frage nah einer BERgen Korrespondenz mit der

ranzöfischen Regierung wegen einer Alien-Bill. Das Haus, sagt er, wird den Grund meiner Frage begreifen; denn es muß bemerkt haben, daß nach

dem von uns Allen beklagten Ereigniß dem Angriff auf den Kaiser |-

der Franzosen gewisse Adressen von der französishen Armee im „Moni- teur“ erschienen find. (Hört! hört!) Hätten jene Adressen fich begnügt, dem natürlichen Zorn der Armee über das Verbrechen und d Abscheu vor den Verbrechern Worte zu leihen, so wäre ich der Erste, der mit den- Jelben sympathisiren würde. Aber es find von der franzöfishen Armee

Anklagen gegen England laut geworden, so als ob dieses ein Theilnehmer an dem Verbrechen gewesen wäre. Der „Moniteur“ ist nicht eine Zeitung wie eine andere; er ist die Gazette (das Amtsblatt) der franzöfishen Re- ierung. s Wort darin ist unmittelbar von der Regierung eingegeben. nd diese Regierung ist der Kaiser. (Hört! hört!) Jch dar daber be- haupten, daß der „Moniteur“ thatsächlich nur die Meinung des Kaisers der Franzosen abspiegel. Nun in den Spalten dieses „Momteur“ er- scheinen Angtiffe auf das englishe Volk, und ein Oberst ersucht den Kaiser, die Armee gegen die „Mördérgrube“ England zu führen, Sir,

Am SOe seiner Rede fragte Rocbuck, ob mit Frankreih oder dem Hofe, den Ministern Frankreichs über die Alien - Bill - wegen einer Aende- rung in dem englischen Kriminalgeseß eine Korrespondenz stattgefunden

abe. ) Lord Palmerston: Es hat mit der Antwort keine Schwierigkeiten.

Der Minister des Auswärtigen in Paris hat an den Gesandten in Lon- don eine Depesche gerichtet, um Jhre Majestät dringend anzugehen , die ihrem weisen breaal nah zweckmäßigsten Maßregeln zu treffen hat aber keine Maßregel spezifizirt, sondern die aas einfach Jhrer Majestät Regierung anheimgestellt. D werde diese Depesche ohne Schwie- rigkeit dem' Parlament vorlegen. Der ehrenwerthe und rehtsgelehrte Gentleman geht aber bon einer Ansicht aus, gegen die ich protestiren muß. Er meint, weil in Frankreith einige hißige Reden und Adressen vorkamen, solle das Parlament fi abhalten lassen, Schritte zu thun, die es an und für fid ret halten mag. - Wer is wohl weniger berechtigt, über leiden- schaftliche Persönlichkeiten zu klagen, als der ehrenwerthe Gentleman n der die Gewohnheit hat, sich die zügellosesten Shmähungen gegen g lebende Gde des Fur oder Auslandes zu erlauben ? Wir sind auf unsere Redefreiheit

olz und lafsen Mike Ergüsse hingehen. Wir achten das Prinzip, wenn wir au seinen Mißbrauch tadeln. Es wäre daher unwürdig und findish vom lden Volke, wenn wegen einiger beftigen Worte und Adressen in Frankrei unterlassen wollte, was für unsere innere Regierung als ein

nothwendiges Vorgehen ersheint. Man denke fich den Fall umgekehrt. Vesecßt, daß von Frankreih aus Menschen herüber kämen, um Gräuel- thaten, ähnlih den in Paris vorgekommenen, hier zu-begehen, würde das englische Volk in seiner Aufregung und Entrüstung immer das rechte Maß einhalten ? RO denke daher, daß man die Aufwallungen EanON en Un- willens mit Nachficht ansehen muß, und daß wir uns durch eine Nückficht darauf, was etwa das Ausland dazu sagen wird, nicht bon einer Bahn abbringen lassen dürfen, die wir sonst ür die rechte halten.

Der Antrag des Schaßkanzlers auf eine Bill zur Verleihung: einer Penfion von 100) Pfd. Sterl. jährlich an Lady Havelock und- Sir H. Havelock wird von Sir J. Pakington unterstüßt und einstimmig. genehmigt. Hr. Vernon Smith beantragt eine Resolution zu Gunsten einer Bill, welche die Ostindishe Compagnie ermächtigt, Anlehen im Ver- einigten Königreih zu machen. Er glaube zwar, daß 8 Millionen aus- reichen e aber der Sicherheit wegen TMtade er die Erlaubniß vor, 10 Mill. Pfd. St. in den nächsten 2 Jahren zu borgen. Das Geld, glaube er, werde durch Schuldscheine auf die indischen innahmen aufgebracht werden. Der Antrag wird genehmigt.

Dem ‘„Globe“ zufolge wird Lord Palmerston die Bill „zur besseren Regierung Jndiens“ am nächsten Freitag einbringen.

8. Februar. Die heute erschienenen Journale melden, daß die von Lord Palmerston in der Sißung vom 5ten d. erwähnte Depesche des Grafen Walewsky vom 20, Januar mit aller Achtung über das in England herrschende Asylreht spreche und nur die Hoffnung ausdrücke, daß England Maßregeln treffen werde, um der Erneuerung von Attentaten vorzubeugen. Nach hier eingetroffenen Nachrichten is in La Plata der Bürgerkrieg aus- gebrochen und war Montevideo vou, Rebellen umringt.

Frankreich. Paris, 7. Februar. Der „Moniteur“ ver- öffentliht heute die Bekanntmachung wegen Erklärung des Flusses- und Hafens von Canton, so wie aller Zugänge zu demselben in Blokadestand. Die betreffende Maßregel trat am 12. Dezember in Kraft. i

8. Februar. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der General Espinasse das Portefeuille des Ministerii des Junern- und der allgemeinen Sicherheit an Stelle B illault's, dessen Ent- lassungsgesuch angenommen worden ift, erhalten hat. Cornuau,. bisheriger Präfekt des Departements des Landes, ist zum General- Secretair desselben Ministerii ernannt worden und erseht:

Manceaux. t

Spanien. Madrid, 1. Februar. Verschiedene Deputirte- der drei Fractionen der gemäßigten Partei vereinigten fih zu dem Zwecke, ein parlamentarishes Centrum zu gründen und dadur die wirkliche Vereinigung der Partei herbeizuführen, selbst wenn man fich deshalb von den Fractions-Chefs trennen müßte. Zu Beschlüssen kam es noch nicht.

Aus Madrid, 4. Februar, wird telegraphisch gemeldet : „Die Cortes genehmigten den Geseßzentwurf bezüglih der Grundsteuer mit 200 gegen 14 Stimmen und die | Antwort-Adresse auf die Thronrede mit 200 gegen gleihfalls 14 Stimmen.

Unter dem 6. Februar,? wird telegraphirt: „Der Marquis von Viluma nimmt dèn Präsidentenstußl im Senat ein. Nächste EEve wird dem Congrefse das Budget für 1858 vorgelegt werden,“ i :

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Túrkei. Konstantinopel, 30. Januar. Nach Bosnien und der Herzegowina sollen ausgewählte Truppen abgehen. Zwei JZäger-Bataillone sehen sih dieser Tage in Marsh. Jn gu hat fi eine Differenz mit dem rusfishen Konsul ergeben, welcher verlangte, das 400 von Mecca heimkehrende tscherkessishe Pilger über Anapa, Suchumkale vder Rédutkale nah Hause gehen sollten ; die Befehle von Konstantinopel werden erwartet. n Konsftan- tinopel war ein starker Schneefall; zahlreihe Schiffe find ver- unglüdckt, der Telegraph über Belgrad if unterbrochen.

- Rußland und Polen. St. Petersburg, 2, Februar. Der Kaiser hat den Adel des Gouvernements Moskau eben so

wie den der früher genannten Gouvernements zur Gründung von Comité's behufs Freigebung der Bauern ermächtigt. Der Beschluß -der mosfkowitishen Adelsstandschaft, der Kaiserlihen Anweisung nachzukommen, erfolgte, nahdem 501 zustimmende Erklärungen vom -Adel abgegeben worden find. Uus Dagheftan berichtet der „Kaukasus“, daß nach gesiherter Eroberung der Salatawia Fürst Orbelian in Temir-Khan-Tschur angekommen sei und daselbst seine Truppen konzentrirt habe, die wahrscheinlich zu wichtigeren Operationen fih anshicken, weil durch Eroberung der Salatawia Andia, Awarien, Ztschkarien den Russen offen stehen, der Auch und der Dhumbett ohne Schuß ihren Angriffen Preis gegeben find. Man wird wohl demnächft von wichtigen Ereignissen hören, die sih daselbst vorbereiten, denn seit Anfang vorigen Jahres gilt es, einen Hauptschlag gegen die große Tschetshna am östlichen Kaukasus zu führen, worauf sämmtliche konzentrishe Bewegungen der Russen deuten. (H. B. H.)

_Dánemark. Kopenhagen, 7, Februar. Das Mini- sterium hat in der vorgestrigen Sißung des Reichsrathes die Re- gierungs - Vorlage über die Befestigung Kopenhagens von der Seeseite zu einer Kabinetsfrage gemaht. Vor der Abstimmung über den Uebergang zur zweiten Berathung erklärte nämlich der Kriegs-Minister, er werde mit dem Geseß-Entwurfe stehen und fallen, wozu noch der Finan - Minister hinzufügte, daß das ganze Mini- sterium diese Erklärung zu der seinigen mache. Der Abstim- mung, bei welcher 44 Stimmen für uud 7 (die mehrerwähnten 6 Holsteiner und der dänishe Abgeordnete Winther) gegen ‘den Uebergang zur zweiten Berathung votirten, ging eine zweitägige Debatte voraus, an welcher sih der Kriegsminister, der Finanz- minister, Amtmann O. Lehmann, Marine-Capitain Tuxen, Major Reich, Capitain Lehmann und’ der frühere Minifter von Scheele, so wie, wenn auch nur bedingungsweise (im Falle der Trennung der Frage. über die Seehefeftigung Kopenhagens von der über die in anderen Theilen der Monarchie anzulegenden Befestigungen) Monrad und Cand. jur. Hage zu Gunsten des Gesetz - Entwurfs, Konferenzrath David in unentschiedener Weise, und "endlich Tscherning , A. Hage und Using.- gegen den Entwurf betheiligten. Als Hauptgegner der Regierungsvorlage trat Tscherning auf, der dieselbe -aus militairischen, finanziellen, politishen und kommer- ziellen Gründen bekämpfte und als Schwerpunkt der Landesverthei- digung nicht Koponhagen betrachtet , sondern die Jnsel Alsen zum Slüßpunkt für das Landheer und die Marine und zum Haupt- Depot des ganzen Kriegsmaterials erhoben wissen wollte. Jhm gegenüber äußerte Herr von Scheele, er hätte gewünscht, daß der S INAR L u n aaa wäre und daß zumal aus outishen Gründen sofort zur Ausführung desselben ‘i werben ténnen. z führung dess hätte geschritten : e. Majestät der König haben gestern Nachmittag einen starken Husten und in Folge dessen eine unruhige“ Nacht “édabt jedo gegen Morgen einen vierstündigen ununterbrochenen erquicken- den Schlaf genossen. Befinden besser. (H. Bl.)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. Februar. Gegen Ende voriger Woche sprach sich der Erzbischof von Upsala als Práfident des Priesterstandes dahin aus, daß der gegenwärtige Reichstag aller Wahrscheinlichkeit nah zwischen dem 21. und 28. d. M. werde geschlossen werden können.

London, Montag, 8. Februar, Nahts. (Wolff's Tel. Bur.) In so eben stattgefundener Sizung des Oberhauses theilte Lord Granville auf eine bezüglihe Frage Lord Lyndhurst's mit, l jr pte 4 Grafen Walewski drücke das Bedauern es Kaisers aus, daß die vom ,„ iteur“ Englutit Vibiit Mitte „Moniteur gebrachten Adressen

Im Unterhause brachte Palmerston eine Bill gegen Ver- shwörer zum Morde ein. Dieselbe will dieses Ralerara mit fünf Jahren Gefängniß bis lebenslänglicher Transportation bestraft wissen, und erkennt den Mithelfern Zuchthaus strafe zu. Loe stellte ein Amendement, durh welches die Nothwendigkeit des Ge- seßes geleugnet wird. Roebuck, Lord Elho und noth Mehrere opponiren der Bill, Die Debatte wurde vertagt.

Jm Oberhause wie im Unterhause wurde dem indischen - Heere, einshließlich des General - Gouverneurs Lord Canning ein Dank votirt. :

Paris, 9. Februar, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ enthält ein Cirkular des Miniftes des Jnnern, Generals Espinasse, an die Práfeften, in welchem die Ernen- nung einer Militairperson zu rein bürgerlichen Functionen motivirt wird. Franfkreih, welcbes glorreih prosperire, habe sih seit sechs Jahren maßlosem Vertrauen hingegeben. Die Großmuth des Kaisers habe dies Vertrauen vermehri. Das verruchte Attentat habe Frankreih die Augen geöffnet, habe den wilden Groll und die strafbaren Hoffnungen der revolutionairen Partei offenbart, und so Befürchtungen des Landes wieder erweckt, Wir sind dem Lande Sicherheitsgarantieen s{huldig. Es fkann hierbei nicht die Rede von willkürlihen Maßregeln oder Üübermäßiger Etrenge sein. Eine aufmerksame Ueberwachung ift nöthig ; eine solce, stets bereit einzuschreiten, wird immer beruhigen. Die-Bevölkerung muß aber auch wissen, daß die Gutgefinnten ficher sein türfcu, die Schlechten aber zittern müssen. Dies ist der wichtigste Theil meiner Aufgabe. Frankreih will die Ordnung, die Aufrechterhaltung der Kaiserlihen Jnsftitutionen und die energische Unterdrückung jedes Komplotts gegen den Souverain. Es soll haben, was es begehrt.

__ Leî‘paîg. 8. Februar. Leipzig - Dresdener 290 Br. Löbau-Zit- tauer Litt. A. 58 G.; do. Litt. B. 88 Br. Magdeburz-Leipziger I. Emis- sion 254 Br.; do. I. Emission —. Berlin - ter —. Berlin- Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 124 G. Friedrich- Wilhelms- Nordbahn —. Aitona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landes- bank - Aetien Litt. A. u. B. 100 Br. ; do. Litt. C. —. Braunschweiger Bank-Actien 109% Br. Weimarische Bank-Actien 104; G. Oesterreich. R Metalliques 80 G. 185ler Loose —. 1854er National- Anleibe 82% G. Preussiseche Prämien-Anleibe —.

* Koenstántinopel, 27. Januar. Wechsel - Cours: London 3 Monat 146; Marseille 232; Wien 560. * Valuten etwas billiger. L.- St. 147 ÞP.; L. Turque 1315 P.; Napoleonsd’or 116 P.

Hamburg, 8. Februar, Nachmittzzs 2 Uhr 45 NMinuten. RENe VADE Geschäft. j

Schluss-Course: Stieglitz de 1855 100. 3proz. Spanier 352. 1proz. Spanier 245. National-Auleibe 817. S5próz. Riiden ás ciner —. Disconto —. :

Getreidemarkt: Weizen loco flau. Roggen loco flau; ab Kö- nigsberg 125 Pfd. 60 ausgeboten. Oel loco B po Mai 227. Kaffee unverändert, matt, Zink 1000 Cir. März-April 17, 52 u. 16 bez.

Frankfart &. F, 8. Februar, Nacbmiuags 4 Uhr 27 Minuten. Oestetr. Bankactien beliebter, sonst «fest bei geringem Umsatz.

Schluss-Course: Neueste preussische Anleihe 113%. Preussisehe Kas- secnscheine 1045. Cöln-Mindener Eisenbahn - Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Ludwigshafen - Bexbach 145. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 105 Br. Hamburger Wechsel 86% Br. Londoner Wechsel 1175 Br. Pariser Weehsel 93! Br. Amsterd. Wech- sel —. Wiener Wechsel 112% Br. Frankfurter Bank-Antheile —. 3proz. S (ais, R ei San 4a r Es E Loose 4(!7. Badi- sche Loose 01%. o9proz. Metalliques 765. 1¿proz. Metalliques ATZ, 1854er Loese 100%. Oesterreichisches National - Anlehen T9. r reichische Bank-Antheile 1115. n E E

Wien, 9. Februar, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (WolÆs Tel. Bur.) Matt bei geringem Geschäfte.

Silber-Anleihe 94. 5proz. Metalliques 82. 4tproz. Metalliques 72. Bankactien 990. Bank-Interims- Scheine —. Nordbahn 178:. 1854er Loose 107%. National - Anlehen 85. London 10, 20. Hamburg 78. Paris 1235. Gold 72. Silber 5%.

Amasterdiama, 8. Februar, Nachmittags 4 Uhr. (WolÆs Tel. Bur.) Sehluss - Course : 5proz. österreich. National-Anleihe 767. DPrOZ- Metalliques Lit. B. 575. S5proz. Metalliques 734. 24proz. Metalliques 38% Jos: Spanier 201%. 3proz. Spanier 37%, S5proz. Russen Stieg- litz de 1855 997. Wiener Wechsel, kurz 32%, Damliaraue Wechséì, kurz 354. Holländisehe Integrale 64.

Getreidemarkt: Weizen 5 FI, niedriger, stille. Roggen unver- ändert , ziemlich lebhaft. Raps pro Frühjabr 67, pro Merdai 68. Rüböl pro Frühjahr 373, pro Herbst 38.

Londonm, 8. Februar, Nachmittags 3 Ubr. (Wolff’s Tel. Bur.) Consols 965. 1pros. Spanier 26. Mexikaner 20%. Sardinier 90. 5proz. Russen 111. 44proz. Runsen §97,

Getreidemarkt. Weizenpreise unverändert; englischer ziemlich verkauft, in fremdem Weizen beschränktes Geschäft. Bohnen graue L E Hafer einen Schilling billiger. :

verpeoh, 8. Februar, Mittags 12 Uhr. olfs Tel. Bur. Baumwolle: 10,000 Ballen Timaata, Preise Lite als am v gangenen Freitag.

i Paris, 8. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (WolÆ's Tel. Bur.) Bei einiger Unentschlossenheit der Spekulanten eröffnete die 3proz. zu 69, 55, wich auf 69, 40, hob sich auf 69, 65 und schloss belebt in etwas festerer Haltung zur Notiz. Man sprach an der Börse von noch weiterem Wechsel in der Administration. Consols von Mittags 12 Uhr waren 962, von Mittags 1 Uhr 964 AAgOLENE,

Sechluss-Course: 3proz. Rente 69, 60. 4tproz. Rente 94, 80. 3proz. Spanier 37. 1proz. Spanier —. Silveranleln E