1858 / 38 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bei der Landwehr:

Den 30. Januar. Frhr. b. Khaynach, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 1. Vats. Aten DVarde-Ldw. Negts., als Pr. Lt. der Abschied bewilligt.

Militair-Beamte. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums.

Den 22, Dezembéèr.

Si nzerz Kasernen - Jnspektor in Côln, zum Festungsbauschreiber in Minden ernannt.

Den 1. Februar. Ni cht er, Gerichts-Auskultator, zum Jntendantur: Referendarius beim II. Armee-Corps ernannt. Debo, Reserve - Magazin- Rendant in Lands- berg a. W., zum Probiantmeister ernannt und nach Stralsund verseßt. Suasius, Proviant-Amts-Controlleur in Coblenz als Reserve-Magazin- Rendant nach Landsberg a. W,, Marschall, Reserve-Magazin-Rendant in Bonn, als Proviant-Amts-Controlleur nah Coblenz, Hensel, Pro- biant-Amts-Controlleur in Trier, als Neserve- Magazin-Rendant nach Bonn, Henke, Proviant-Amts-Controlleur in Cosel, nah Trier, Seefisch Il, Depot-Magazin-Verwalter in Merseburg, unter Ernennung zum Proviant - Amts-Controlleur nah Cosel, Scharff 11, Proviant - Amts - Assistent in Colberg, als Depot-Magazin-Verwalter nach Merseburg, Müller, Pro- viant-Amts-Assistent in Neiße, nah Cokberg verseßt. .

Nichtantliches.

Preußen. Charlottenburg, 13, Februar. S e. Ma- jestät der König begaben Sich gestern Vormittag zu Fuß durch Lüßow längs des neuen Kanals bis zum zoologishen Garten und von dort nach Bellevue; bier trafen um 125 Uhr auch Jhre Majestät die Königin ein, Allerhöchstwelhe zuvor nah Berlin gefahren und Se. Köuigliche Hoheit den Prinzen Georg, als an Höchstdessen Geburtstage, mit einem Vesuch beehrt hatten, und fuhren demnächst beide Majestäten gemeinschaftlich über Berlin, wo- selbs Allerhöchstdieselben kurze Zeit bei Bethanien anhalten ließen, hierher zurück. Nachmittag empfingen Se. Majestät der König den Wirklichen Geheimen Rath von Humboldt und den General- Adjutanten, General der Infanterie von*Lindheim.

Berlin, 13. Februar. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen arbeitete gestern Nachmittag mit dem Minister- Präsidenten, nabm heute Vormittag die gewöhnlichen Vorträge des Obersten von Manteuffel und des Wirklichen Geheimen Raths Jllaire entgegen und empfing eine Deputation der Stadt Görliß.

Sachsen. Dresden, 12. Februar. Das heute erschienene » Dresdener Journal" veröffentlicht ein Geseß, durch welches die 45 prozentige sâhsische Staatsschuld in eine 4prozentige verwandelt wird. - Beim Umtausche gegen neue 4prozentige Scheine werden, außer den Zinsen ffür das erste Semester, vom 1, März bis zum 20. April 3 pCt., vom 21. April bis zum 20. Mai 27 pCt., vom 21. Mai bis zum 15. Juni 2 pCt. Conversionsprämie bewilligk.

Frankfurt a. M., 12. Februar. Dem Vernehmen nach hat in der gestrigen Bundestagssißung, nachdem die einstimmige Annahme des Ausschuß- Antrages in der holftein-lauenburgischen An- gelegenheit erfolgt war, der für den Antrag Hannovers erwählte Ausschuß Bericht erstattet und eiue modifizirte Annahme empfoh- len. Von Seiten Dänemarks if eine neue Erklärung abgegeben worden.

Baden. Karlsruhe,- 11. Februar. Jn der heutigen öffentliden Sihung der Zweiten Kammer der Landstände fand, in Verbindung mit der Berathung ‘des Budgets großherzoglihen ZJustiz-Minifteriums, die Diskussion des von dem Abgeordneten Kirsner erstatteten allgemeinen Berichts über die Besoldungs- Erhöhung ftatt, Nach längerer Debatte erklärte sib die Kammer im Allgemeinen mit den in jenem Berichte aufgestellten Grundsäßen einverstanden. ;

Belgien. Brüssel, 11. Februar. Auch der auf heute angeseßte Prozeß des „Proletaire“ ist noch nicht zur Verhandlung gelangt, da Herr Coulon, der Redacteur jenes Vlattes, Berufung gegen die von der Anklage-Kammer gegen ihn verhängte Asfisen- Prozedur eingelegt hat. Der Cassationshof, mit Hintansezung aller übrigen Geschäfte, wird nunmehr über die verschiedenen Nicb- tigfeits-Gesuche statuiren, damit die drei Preß-Angelegenheiten ihre basdmöglichste Erledigung finden können. (Köln. 2.)

Großbritannien und Jrland. London, 11. Februar. In der gestrigen Unterhäus-Sißung zeigte Stirling an, er werde nächstens eine Frage an den Premier ricien, eine Behauptung betreffend, die, nachdem fie seit Jahren privatim aufgestellt worden sei, endlich ihren Weg in die öffentlihen Blätter gefunden habè. Da der Charakter einer sehr hochgestellten Person dur diese Angelegenheit“ berührt werde, so sei es wünschenswerth, daß jene Angabe entweder ihre Bestätigung ivi, oder daß ihr geradezu widersprochen werde. Ex werde deshalb Lord Palmerston fragen, ob das Jahrgeld, welches Napoleon 1. in seinem Testamente dem Offizier Cantillon wegen seines Attentats auf das

Leben des Herzogs von Wellington ausgeseßt habe, seit dem 2. Dezember 1851 nebft der rückständigen Summe und insen ee dem ge witolciinen

Kaiser der Franzosen ausgezahlt worden sei, Lord J. Russell bean- esung der den parlamentarischen Eid betreffenden

Vill. Sir F. Thesiger, einer der Hauptgegner der Zulassung der Juden zum Parlament, erklärte, er werde si Tee zweiten Lesung des Gesehßz- entwurfes nicht widerseßen, Die Bill sei in der ehrlichsten und geradesten Weise eingebracht worden. Sie schlage eine Eidesformel für die christlichen Parlamentêmitglieder vor, in welcher die Worte „auf den wahren Christen- en beibehalten seien, und eine besondere Eidesformel für die Zsrae- iten, Damit sei die Frage über die Zulassung der leßteren geradezu, nicht, wie früher, auf einem Umwege, vor das Haus gebracht, und das müsse auch der Fall sein. Er seincstheils halte an dem Prinzip fest, für welches er stets eingestanden habe, an dem Grundsaße nämlih, daß das Parlament Mliien christlichen Charakter auch in Zukunft bewahren müsse. Der zweiten Lesung der Bill werde er sich, wie gesagt, nicht widerseßen; doch habe er die Absicht, wenn die Vorlage im Comité erôrtert werde, die Auslassung des die Juden betreffenden Theiles derselben zu beantragen. Lord J. Nusfell bemerkte, es würde ihm lieb gewesen sein, wenn er im Stande gewesen wäre, eine Eidesformel ausfindig zu machen, die sowohl von Proteftanten wie von Katholifen hätte geleistet werden können. Doch sei ibm das nit gelun- gen. Walpole bemerkte, er habe stets die Ansicht gehabt, daß die ¡Form der gegenwärtig bestehenden drei parlamentarischen Eide s{werfällig und für die gegenwärtige Zeit gänzlich unpassend sei, und wenn die Bill blos bezweckte, die mangelhaften Stellen zu beseitigen und durch bessere zu er- seßen, so würde er gegen die vorgeschlagene Aenderung nichts einzuwenden haben; doch seien in der Bill die in den jeßigen drei Eiden ausgesprochenen drei Prinzipien nicht festgehalten. Leßteres aber thue noth. Roebudck sprach für Zulassung der En: Schließlich erfolgte die zweite Lesung der Bill, Die auf das Jabrgeld für Lady Havelock und Eir Henry Havbelvck bezügliche Bill ging durh's Comité.

Die Regierung hat eine Stelle auf Trafalgar - Square als Standpunkt für das dem General Havelock zu errichtende Denk- mal bewilligt. '

Nach dem „Globe“ werden die Voranschläge für 1858 nit sehr erhöht ausfallen. Die Flotten-Voranschläge dürften 9,140,000 Pfd. ausmachen, also nur 932,000 Pfd. mehr als die von 1857. Und von dieser Erhöhung komme der-größte Theil auf den Truppen- Transport, dessen Kosten von 207,000 Pfd. auf 495,000 Pfd. estiegen sind, Die gesammte Flottenbemannung (Matrosen, Schiff3- foldaten und Offiziere) soll auf 59,380 Personen gebracht werden, oder 5680 mehr als anno 1857. Der Voranschlag für den Post- packetdienft beträgt 988,000 Pfd. oder 23,000 Pfd. mehr als voriges Jahr.

12, Februar, Jn der gestrigen Sihung des Oberhauses zeigte Lord Granville an, daß die Negierung ihr durch ibn ge- machtes Versprechen , eine die parlamentarishe Neform betri ffeude Bill vorzulegen, zurückziehe.

Im Unterhause machte Lord John Russell dem Kabinctte die Mittheilung, daß er heute die Vorlage der Lord Elgm ertbei!ten Jnstructiouen und der dem Gouverueur von Kanton gestellten Be- dingungen verlangen werde.

Franukreich., Paris, 11. Februar. Dem heute in den Tuilerieen gehaltenen Ministerrathe wohnte, wie der „Moniteur“ anzeigt, kraft der ihm neuerdings vom Kaiser ertheilten Befugniß, Priuz Jerome bei.

Auch den Offizieren der Natioual- und der Stadt Garde von Paris, welhe General Espinasse in seiner neuen Würde als Minister des Junern empfing, hat derselbe cine sehe encrzisch{e Anrede gehalten.

12. Februar. Der heutige „Moniteur® bringt die Monats- Uebersicht der Bank von Franfreich ; der Metallvorrath hat sich um 31,900,000 Fr., der Betrag der Vorschüsse auf Effekten um 15 Mill. &r., und die laufende Nechnung des Scbates um 16 Mill. Fr. vermehrt, dagegen der Bestand des Portefeuilles si um 71 Mill. Fr. und der Betrag der umlaufenden Billets um 9 Veill. Fr. vers mindert,

Italien. Turin, 10. Februar. Die Natificationen des mit Persien abgeschlossenen Handelsvertrages wurden am 6. d. M. ausgetauscht.

Griechenland. Athen, 5, Februar. Die Dampf-Fregatte „Donau“ und Korvette „Erzherzog Ferdinand“ find am l. d. Wi. im Piräus eingetroffen. Prinz Udalbert wurde feierli empfangen und traf um 2 Uhr Naébmittags in Athen ein, Das morgige Jubelfest wird wegen des noch nit ganz gehobenen Unwchblseins des Königs und der s{lechten Witterung in Athen und nit in

‘Nauplia gefeiert. Der Senat hat das Naturalisationsgesez mit

einer erweiternden Modification angenommen.

Türkei. Konftantinopel, 6. Februar. Zum Vesten der Armen , welche durch die fortdauernde Kälte viel leiden, sind um- fassende Sammlungen eingeleitet worden. Der Sultan hat eine Million Piaster angewiesen. Halim Pascha geht mit 10,000 Viann nach Bosnien , Ahmet Pascha nach Arabien. Hahder Efendi, interimistisher Geschäftsträger am franzöfischen Hofe, ist mit einem eigenhändigen Schreiben des Sultans an Napoleon nach Marsetile abgegangen.

Dänemark. Kopenhagen, 12, Februar. Das heutige Bülletin über das Befinden des Königs is folgendes; „Der König hatte geftern einen guten Tag. Der Husten hat diese Nacht theilweise den Schlaf gestört. Heute kein Fieber; ein wenig Appetit hat si eingestelt#

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Telegraphische Depestheu.

Côln, 13. Februar. Die hiefige Rheinbrüdcke ift heute früh gegeu 2 Uhr wieder eingefahren.

Frankfurt a. M., Sóktnabend, 13. Februar., Vormittags. (Wolff's Tel. Bur.) Das heutige „Frankfurter Journal“ theilt in cinem offiziôfen Artikel mit, daß die Bundesversammlung auf den Antrag Hannovers für's Erste niht eingehen werde. Die Fragen wegen Bildung eines Exekutions-Ausschusses, so wie wegen der an Dänemark zu stellenden Frist seien in Berathung genom- men worden,

London, Freitag, 12. Februar, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) Jn der so eben ftattgehabten Sihung des Unterhauses erklärte der Unter-Skaatssekretair des Junnern, Lord Grey, daß die fran- zösishe Negierung keinen der in England lebenden Flüchtlinge zur Verfolgung bezeichnet habe. Lord Palmerston beantragt die Abschaffung "der ostindischen Compagnie und will dieselbe durch einen verantwortlihen Minister, dem acht erfahrene Räthe zur Seite stehen, erseßt wissen. Leßtere sollen dem Minister gegenüber das Recht des Protestes, aber kein Veto haben. Sie ernennen mit dem Minister die Offizieré, während für Civil - Beamte Konkurs-Prüfungen bleiben. Dié Debatte hierüber wurdè vertagt.

Paris, Sonnabend, 13. Februar, Morgens, (Wolffs Tel- Bur.) Der heutige „Moniteur“ enthält einen die Maßregeln der Regierung erläuternden Artikel. Der Kaiser habe, als er von cinem Komplott und von der Existenz der Feinde der Gesellschaft Kenntniß erhalten, bereits Maßregela treffen wollen. Das Attentat habe den Kaiser davon niht abbringen können. Die Maßregeln seien gegen ‘die revolutionairen Leidenschaften der Jahre 1848 und 1851 gerichtet. Das Sicherheitsgeseß werde strenge, aber mit Maß angewandt werden. Die Wahl des General Espinasse sei kein Wechsel in der Politik; die betroffenen Maßnahmen wären nöthig gewesen, sie seien aber ausreichend, die Regierung wolle weitere nicht treffen,

Gewerbde- und Handelsnachricten.

Triest, 11. Februar. Jn der gestern Abends abgehaltenen General- versammlung der Actionaire der Lloyd-Dampfschifffahrts-Gesellschaft wurde beschlossen, daß der in der Generalversammlung vom 26. September 1855 gefaßte Beschluß in Betreff der Vermehrung des Actien-Kapitals der Ge- sellschaft um 3 Mill. und der Ausgabe von 2 Mill. Gulden Prioritäts- Obligationen der Art ratifizirt werde, daß es zwar bei der Vermehrung des Actien-Kapitals um 3 Mill. Gulden sein Verbleiben habe, und daß folglich, sobald der Coursftand es gestattet, zur Begebung der bereits aus- E neuen Actien auf keinen Fall unter Pari a efiBeitten werden soll,

aber an Stelle der beschlossenen Ausgabe neuer Prioritäts - Obliga-

tionen im Betrage von 2 Mill. Gulden das vom Verwaltungsrathe be- antragte mit dem Lotterie « Anlehen der Kreditanstalt zu berschmelzende Anlehen von 6 Millionen treten soll.

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Nauplia über den dortigen Handelsverkehr: „Während im Jahre 1856 der Jmnport 3,006,672, der Export 2,976,872 Drachmen betrug, hob si derselbe im Zahre 1857, troß der Einstellung der französischen und österreichischen Dampfschifffahrts- linien und mancher anderer Hindernisse, auf 3,266,967, der Export auf 3,277,643 Drachmen. Hieraus ergiebt sih für das leztere Jahr eine Mehreinfuhr “von 260,295 und eine Mehrausfuhr von 300,771 Vraien, Diese Vermehrung hat ihren Grußd darin, daß die Provinz Arcadien ihren Bedarf aus Syra über Nauplia bezieht und daß ihre Ausfuhr an Käse, Butter, Wolle, Fellen, Wein, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Getreide und Mais auf demselben Wege geschieht. Auch trug dazu wesentlich die gute Ernte bei. An Tabak, einem der wichtigsten Erzeugnisse der Provinz, wurde in Folge der günstigen Witterung zwei Drittel mehr geeuntet, als im Vorjahre, nämlich circa 15 Millionen Oka. - Auch die Cerealien und Hülsenfrüchte geriethen sehr gut, so daß große Quantitäten ausgeführt werden konnten, und ‘die Olivenernte, wél@he im Jahre 1856 gänzlich mißrathen war, so daß aus ‘der Tütkkei und den Jonischen Jnseln das nöthige Oel eingeführt werden mußte, fiel so reilich, aus, daß man an einen ftarken Export nach einheimischen und fremden Häfen denkt. Sehr günstige Ergebnisse lieferte auch die Bienenzucht. ‘Von geringerer Bedeutung war der Ertrag -der Seidenernte, von der nur eine kleine Quantität nach dem Auslande e A konnte. Coconssamen wurde die Oka zu 350 bis 400

rachmen verkauft und zum ersten Malé eine Quantität nach Frankrei

ausgeführt. Die Weinerndte, welche anfangs große Erwartungen erregte,

ist mißrathen. Mit bviécler Mühe und großenckKosten waxen die Wein-

stôckde durch Schwefeln vor der Traubenkrankheit bewahrt worden, aber die ununterbrochenen Negengüsse während der Lese machten den größten Theil der Trauben und des Weines zum Export untauglih. Dafür hat der Ueberfluß an Regen Viehfutter in Fülle erzeugt und die Viehzüchter für den Ausfall im vorangehenden Jahre reichlich entshädigt. Der Handel in Argulis würde noch lebhafter gewesen sein, wenn die Land- straßen fahrbar und der Transport bis zur Küste nit so kostspielig wäre, Die Einfuhr aus Europa und den türkischen Provinzen bee trug 936,331 Drachmen, wie aus den Entrepots von Syra und dem Piráeus durch griehishe Küstenfahrzeuge 596,230 Drachmen, die übrige Einfuhr im Werthe von 1,734,406 Drachmen kam aus den übri- gen griehishen Häfen ebenfalls durch griechische Küstenfahrzeuge. Der Export nach fremden Häfen belief sich #. 1,248,627, der nach den ver- schiedenen inländishen Häfen dur griechische Küstenfahrzeuge auf 2,029,016 Drachmen. Unter dem Jmport aus Europa und den türkischen Häfen zeichnete sih der aus Konstantinopel, hauptsächlich in Ochsenhäuten, esalzenen Fischen und Mais, und der aus Triest, in österreichischen, deut- Pins und italienischen Produkten und Manufckturwaaren beftehend, durch die größten Werthzahlen aus. Jener betrug 138,170, dieser 369,405 Drachmen. Durch das französishe Dampfschiff, welches zchnmal einlief, wurden aus Marseille, Malta, Thessalonih und Syra fehr verschiedene Waaren im Werthe von 118,001 Drachmen durch 136 Küstenfahrer aus den Entrepots von Syra und dem Piräeus zum Weitertrans- port englische Waaren im Werthe von 166,617 Drin. französische Prödukte im Werthe von 75,513 Orachmen, Kolonialwaaren im Werthe von 53,414 Drachmen, italienische Waaren im Werthe von 39,175 Drachmen, holländischer Zucker für 118,254 Drachmen, deutsche gewebte Stoffe und Manufakturen für 36,910 Drachmen, dsterreichische für 24,477 Drachmen, türkische Produkte für 81,870 Dráächmen eingeführt. Von den exportirten Waaren gingen für 531,118 Drachmen nach London, für 105,596 Drachmen nach Malta, für 147,199 Drachmen nah Alexandria, für 102,684 nah Triest. Die übrigen Waaren gingen nach Smyrna, Odessa, Marscille, Konstantinopel, Chios, Kreta, Samos. Das franzöfishe Dampfschiff lief zehnmal aus mit Ladungen nah Marseille, Malta, Messina, Livorno, Konstantinopel und Thessalonih im Werthe von 169,649 Drachmen.

St. Petersburg, 6. Februar. Das „Journal’flir Actionaire“ ver- óffentliht beute die -Genehmigung des ‘Kaisers , betreffend die Bildung zweier Gesellschaften, der Warschau - Wiener und Warschau - Bromberger Eisenbahn, nebst Protokoll-Aus8zug. Die Actien-Gesellshaften werden von der Compagnie, Banquier Herrmann Epstein in Warschau, Karl August Milde, Graf Andreas Renard, Baron Hermann Muschwiß, gegründet ; derselben sind die Schienenwege der Warschau-Wiener Bahn mit dem Eisen- ]strang von Skierniewize nach Lowicz nebst der Abzweigung von Lowicz nah Bromberg und von Zombfowiez nach Kattowiß überlassen.

Ueber den Han delsverkehr Libau's im Jahre 1857 gehen der „Pr. C.“ die uachstehenden Mittheilungen zu: „Die in den offiziellen Listen angegebenen Zahlen weisen zwar gegen das Jahr 1856 eine Aus- dehnung des Handels nah, aber in Wirklichkeit sind die Hoffnungen, welche beim Eintritt des Friedens für diesen Ort gehegt wurden, noch nicht in Erfüllung gegangen. Dagegen sind die übeln ‘Folgen des uner- wartet schnellen Wechsels in der politischen Lage hier erft üm vorigen Zahre fühlbar geworden und haben ihre Opfer gefordert. Ungünstige auswärtige Konjunkturen und eine nicht so gute Ernte, wie in früheren Jahren, so wie die aufkeimende finanzielle Krifis im Auslande scheinen die Haupthindernisse einer besseren Entwickelung des libauer Handels gewesen zu sein. Was die Einfuhr von Waaren aus dem Auslande betrifft, so weisen die offiziellen Listen darüber sogar einen Ausfall ge Jahr 1856 nah. Besonders hervortretend ift derselbe bei

olonial - Waaren und bei Salz. Die nächsten Gründe dafür

liegen wohl darin, daß im Jahre vorher sowohl die Stadt selbst, als auch das umliecgende Land durch den kurz vorher stattgefundenen Krieg und die damit verbundene Blokade von allen Artikeln entblößt waren, daher zahlreichere Zufuhren «an -den Markt gebracht wurden, als in einem Jahre konsumirt werden ‘konnten. Ferner ist zu berücksichtigen, daß keine vollständige Uebersicht über die nach diesem Orte kommenden Einfubrwaaren möglih ift, da feit Veränderung des russischen Zolltarifs sehr viele Kolonialwaaren über die trockene Grenze via Preußen ankamen, deren Bestimmungsorte niht zu fkontroliren sind. Durch diesen neuen Tarif ift dem preußishen Staate ein bedeutender Zuwæhs am Transithandel zu Theil geworden. Für Salz war eine unerhörte Preiserhöhung eingetreten und in Folge davon die Consumtion geringer geworden. Aehnlich verhält es sich mit dem Artikel „Heringe*, da seit mehreren Jahren der Fang in Norwegen sehr un- günstig ausfällt. Die Ausfuhr zeigte zwar gegen die des vorangegan- genen Ens eine “Steigerung, aber daraus allein darf auf keine allge- meine Verbesserung der Handelsverhältnisse geshlossen werden. Im Gegentheil zeigt sich in dem Haupt-Exportartikel Getreide ein beträchtlichex Ausfall gegen 1856. Jm Gesammtwerthe der Ausfuhr wäre eine starke Lücke eingetreten, wenn nicht der Zufall einige kostspielige Artikel aus- idbmwéile über den Hafen von Libau geführt hätte. Wirklich zugenom- men hat nur das Flachsgeshäft nach England. Unter preußischer Flagge waren 3 Schiffe von 161 Last und 41 Küstenfahrer von 113 Last eingegangen."