1858 / 40 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

314

meiner Sicherheit. -— Drei Geseßentwürfe, betreffend die Eröffnung von Krediten 1) von 499,450 Frs. Beitrag zum Bau dèr neuen Kathedrale von Marseille; 2) 248,831 Frs. Ablösung der Sund- und Belt-Zölle; 3) 522,019 Frs. 83 C. für den Dienst des griechi- schen Anlehens.

Jm „Droit“ wird gemeldet: „Orsfini, Pierri, v. Rudio, Gomez wurden geftern aus «dem Gefängniß von Mazas abgeholt und nach der Conciergerie geführt, wo sie um 5 Uhr Nachmittags an- langten. Um 55 Uhr begab sih der erste Präsident Delangle mit dem ersten Greffier, Herrn Chevé, îín die Conciergerie, um zum Verhör der ‘fünf Angeklagten zu schreiten. Der Prozeß wurde auf den 25. und 26. Februar festgeseßt; erforderlichen Falles soll au der 27. zur Debakte dieser Sahe verwandt werden. Die vorge- ladenen Zeugen find vierzig an der Zahl. Orfini und Pierri schrieben an Hrn. Jules Favre, um ihm anzuzeigen, daß sie ihn zum Vertheidiger wählten,“

15, Februar. Lord Cowley hat dem Kaiser die Heirath der Prinzeß Royal mit dem Prinzen FriedriÞh Wilhelm von Preußen notifizirt.

Die Zinsen der Schabscheine sind um 5 Prozent herabgeseßt worden.

Italien. Die vor dem Gerichtshof von Salerno ge- führten Verhandlungen über den Aufstands - Versuh von Sapri gn troß des lebhaften Einspruches der Vertheidiger der übrigen

ngeklagten , bis nah erfolgter Erstattung eines ärzUichen Gut- achtens über den Geisteszustand eines der englishen Jngenieure des „Cagliari“ vertagt worden.

Schweden uud Norwegen. Christiania, 10. Fe- bruar. Nacþ einer aus Stocholm beim Finanzdepartement ein- gegangenen telegraphiswen Depesche ist der Antrag der Regierung auf Zusammenberufung eines außerordentlichen Stor- things zum 10. Mai d. J. durch Königliche Resolution vom 8. d, M. genehmigt.

Dánemark. Kopenhagen, 15. Februar. Die Besserung im Befinden des Königs vonDänemark dauert, den neuesten Bülletins zufolge, fort.

Amerika. Der am 14. Februar in Liverpool angekommene „North American“ bringt Nachrichten aus Portland vom 30. Jan. Jm Kongresse zu Washington hatte die Minorität des zur Begut- achtung des Regierungs- Antrages, eine Eisenbahn nah der Südsee zu bauen, vom Senat niedergeseßten Ausfcbusses fih dahin aus-

gesprochen, daß diese Bahn innerhalb zehn Jahre zu vollenden und.

zu diesem Zwecke 10 Millionen Dollars auszuseßen seien, welche successive ausgezahlt werden sollten.

Der Freibeuter Walker hat in einer -öffentlihen Nede in Mobile die Behauptung aufgeslellt, einer feiner vertrautesten Freunde habe im Oktober v. J. eine Unterredung mit einem Mitgliede des Kabinets gehabt, dessen Aeußerungen zufolge der Präsident das Unternehmen gegen Nicaragua billigte; gleichzeitig habe dieses Mitglied des Kabiuets ihn auffordern lassen, sich mit Comonfort zu verbinden und dann Mexiko in einen Krieg mit Spanien zu verwickeln, um bei dieser Gelegenheit als Verbün- deter Mexiko’s Cuba zu erobern. Die Territorial - Legislatur pon Kansas bat sich dahin ausgesprochen, unter keiner Bedingung der Topeka - Regierung weicben zu wollen. Den leßten Rach- richten aus Californien zufolge, herrscbt daselbst eine sehr feind- selige Stimmung gegen die Mormonen, und sind bereits Frei- willigen-Compagnieen in der Bildung begriffen, um auf den ersten Nuf des Präsidenten gegen Utah zu ziehen.

Der „Pr. Corr.“ wird aus Montevideo vom ten v. M. gemeldet: Seit einigen Wochen herrs{t eine so un- gemein drückende, s{wüle Temperatur, daß cin Wiederausbruch des gelben Fiebers gegen Ende des Somme1s schr wahrsceinlich ist. Auch 1n politisher Beziehung sind die Gemüther erhißt und die éffentlide Rube bedroht. Dur Gemwaltmaßregeln der herr- schenden Partei (der Blankos) erbittert, haben die Colorados zu den Waffen gegriffen. Sie beherrschen das platte Land und be- drohen von da aus die Stadt, welche in der Eile verbarrikadirt und zum Theil (fo weit fremdes Eigenthum zu {hüten is) von den Mannschaften der fremden Kriegsschiffe besckt ist. Es sceint, als ob fremder Einfluß bei dieser Bewegung im Spiel ift und die Partci der Colorados von Brasilien, die ftädtiswe Partei von Buenos-Ayres aufgestachelt werde.

Man reibt der „Pr. C.“ aus Rio de Janeiro vom 12. Januar d. J: „Der Hof , welcher si eben wie das diplo- matiscbe Corps gegenwärtig in Petropolis aufhält, hat seit Monatss frist Trauer angelegt, aus Veranlassung zuerst des Todes der Her- zogin von Nemours, sodann des Todes der Prinzessin Marie Auguste riederife von Sacbsen, Cousine des Kaisers, und endlich des Todes der- Prinzessin Marie Amalie von Sizilien, Gemahlin des Jnfanten D. Erbastian von Spanien und Sck{bwester der Kai- serin. Auch die Minister haben Wohnung in Petropolis genom- men, und man erfennt überhaupt mèhr und mehr die Nothwendig- feit, Rio Janeiro nur in der weniger heißen Jahreszeit zu be- vir an wo möglich nur in den Geschäftsstunden sich dasclbst auf- zuyailen,

Afien., Uebex ‘die Mitwirkung des französishen Geschwaders bei den neuesten Ereignissen am Perlflusse berichtet der „Moniteur“: „Die Regierung des Kaisers hat vom Hrn. Contre-Admiral Rigault de Genouilly eine Depesche erhalten, welche einiges Nähere über die Einnahme von Canton enthält. Die Landung der verbündeten Streitkräfte erfolgte am 26. Dezember. Wegen der - geringen Anzahl von Leuten, welhe der Hr. Contre- Admiral Rigault de Genouilly in Reibe und Glicd stéëllen konnte (ungefähr 900 Mann), war dem französisGen Landungs- Corps vom Beéfehlshäbèr der englischen Streitkräfte, dem Hrn. Contre - Admiral Seymour, ein Ehrenposten, nämlich die Spihe der einen Angriffs - Kolonne, ausersehen worden. Dieser Beweis von Zuneigung hat unsere Matrosen und Soldaten lebhaft er- griffen. Engländer und Franzosen sind mit gleichem Feuer gegen die Mauern von Canton losgerückt. Am 28. wurde nach einigen Gefechten mit den chinesischen Truppen das Fort Lin genommen. Herr Martin des Pallieres, Sergeant - Major der Marinc- Znfaßterie, hatte die Ehre, zuerst daselbst die französische Fahne aufzupflanzen. Am 29. wurden die Angriffs - Kolonnen gegen die Stadtmauern geführt. Der zweite Bootsmann, Pelissiér von der „Capricieuse“, gelangte zuerst in die Bresche und pflanzte unsere Farben auf ein Wachthaus der Mauer. Jhm auf den Fersen folgte der Obere eines Geschüßes auf derselben Korvette, Namens Lautrter, der ihn tapfer unterstüßte. Jedermann hat, wie der Hr. Contre-Admiral Nigault de Genouilly hinzufügt, im Wetteifer mit unseren unershrockenen Verbündeten glänzend seine Pflicht ‘ge- than, um die Waffen - Ehre des Kaisers hoh oben zu halten, und dieselbe wurde in ihrem vollen Glanze bewahrt. Der Contre- Admiral bezeichnet den Schiffs - Capitain Collier und die Sc{iffs- Lieutenants Vautré und WVeriot als diejenigen, welcbe viel Feuer entwickelt haben. Die Depesche schlie{ßt mit den Worten: „Canton liegt zu den Füßen der verbünde- ten Streitkräfte. Die Forts auf der Nordseite scheinen ver- lassen zu sein. Die Flaggen von England und Frankrei wehen auf der fünfstöckigen Pagode. Unsere Verluste sind für einen Sturmangriff von kéinem erheblichen BVelange. Jch seße mi mit dem Herrn Admiral Seymour und dem Herrn General Heaubeuzée (foll wohl heißen Straubenzee) in Einvernehmeh, um die Ergeb- nisse des durch die englischen und französischen Waffen erlangten Sieges sicher zu stellen. Das Feuer der verbündeten Fahrzeuge wirkte vortreffli und hat nicht wenig zu dem Erfolge beigetragen. ““

Uebex das Bombardement von Canton wird der ,„Triesker Zeitung“ geschrieben: „Dasselbe begann am 28. Dezember um 6 Uhr Morgens. 25 Kanonenboote mit 60 Kanonen und 6 drei- zehnzölligen Mörsern, sammt den Kanonen der größeren \ricgs- sbiffe unterhielten es. Ych hakte erwidert, Lord Elgin werde besser thun, den Streit friedlib zu s{blichten, wie sein Vorgänger Eir G. Bonham, der dafür den Bath-Orden bekommen, Was die Amerikaner betreffe, so wisse er sehr wenig von ihnen, und es sei ihm faum bekannt, daß ein Reich, genannt Frankreicb, existire. Nach Macao ging auf Wunscb der dort niedergelassenen Ameri- kaner ein amerifkanishes Kriegsschiff ab.“

Hongfong, 30. Dezember. Mit dem „Opossum“, welcer Canton am 28. d, M. um Mittag verlicß, ist hier de Nachricht eingegangen, daß da2 Bombardement der Stadt am 28. d. Mor- gens 6 Ubr begonnen hat und daß um Mittag die allürten Trup- pen das Tung Pautoi, das óôstlide Fort, stürmten, Zwischen den Forts French Folly und Dutch Folly waren 25 Kanonens- bôte und eine Anzahl armirter Schiffsbôte geanfkert und Dutch Folly war in eine Mörserbatterie umgewandelt worden. French Folly hatte zu gleiwem Zwecke benußt werden sollen, man hatte den Plan aber wieder aufgegeben. Bald nach dem Beginn des Feuers standen sämmtliche Vorstädte von French Folly auf- wärts in Flammen und in der Stadt selbst brachen nach allen Nicbtungen hin die Flammen aus. Man hatte allgemein geglaubt, das Feuer werde den ganzen Tag über fortgeseßt werden und der Sturmmarscb am 29slen stattfinden, aber die große Verwüstung, welche dás Feuer schon angerichtet hatte und die Furt, welchce den Chinesen dur den Hagel von Bomben und Kugeln aus Geschüßen vom scchwexsten Kaliber eingeflößt sein mußte, scheint die Befchlshaber veranlaßt zu haben, den Sturm sofert stattfinten zu lassen. Demgemäß wurden son am Vormittag die Landungstruppen, bestehend aus dem 95, Regiment, der Ar- tillerie, französischen Marine-S oldaten und Matrosen und, wie es heißt, cinigen Sipahis, im Ganzen ungefähr 2000 Maun, gelan- det und von Osten her gegen das Tung Pautoi vorgeschoben, während die Matrosen - Lrigade von Weslen ber vorrücken und die Forts Pau-Kik und Kung: Kik ersiürmen sollte. Vian glaubte, daß man damit am 28steu werde zu Stande kommcn und gestern (am 29sten) sollte dann_ das viereckige Fort erstürmt werden, wo-

“mit alle die Stadt beherrs{enden Höhen in den Vesiß der An-

greifer sein würden. Utcber die Matrosen-Brigade führt Commodore Elliot das Ober - Kommando. Die drei Stirm“- Kolonnen, zwei von 500, eine von 400 Mann, werden die Capitaine Keith Stewart, Key und Sir R. M'CElure befehligen. Das Feuer, mit

315

welchem Canton. übershüttet, worden: ist, muß, shreckliches, Unheil: angerichtet haben, denn außer den 25 Kanonenböôten, welhe zusam men mit: 60 Geschüßen. vom, allerschwersten Kaliber «arnirt waren, wurde die Stadt noch von sechs 13zölligen Mörsern-. und den Breitseiten sämmtlicher Kriegsschiffe beschossen. Das Bombarde- ment war verschoben worden , damit , den Absichten des Admirals Seymour gemäß, die. Weiber und Kinder „volle Zeit erhielten , die Stadk zu Lth Was die in Canton gefangen zurücgebliebe- nen Fremden betrifft, so ist schon vor einiger Zeit von den Missionairen in Erfahrung gebracht worden, daß fie sämmtlich: an einer Krankheit oder Erschöpfung gestorben sind.

——

Paris, Dienstag, 16, Februar, Morgens. (Wolffs Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ - meldet die Ernennung des Her- zogs von. Montebello zum französishen Botschafter in Peters- burg. Der „Moniteur“ theilt ferner mit, daß der Prinz Na-

poleon und die Prinzessin Mathilde den shwedishen Gesandten empfangen haben, und giebt einen Artikel der „Nevue contempo- über die verschiedenen ‘Phasen der englischen Freiheiten

raine“ wieder.

Kunst und Wissenschaft.

Jm Verláge der Königlichen Geheimen-Ober-Hofbuch- drudckerei (N, Decker) hat aus Veranlassung dex hohen Verlobung der Durchlauchtigsten Prinzessin Stephanie von Hohenzollern mit Sr. Majestät dem Könige Dom Pedro V. von Portugal der Geheime Archivrath und Haué-Archivar Dr, Mär cker cin thpographisches Prachtwerk über Eitel - friedrich 11, Grafen zu Hohenzollern und des heiligen römischen Reichs Erbkämmerex, und dessen Gemahlin, die Markgräfin Magdalena. von Brandenburg, erscheinen lassen. Das Werk: enthält eine biographische Skizze über das erwähnte hohe Paar und giebt dann eine genea- logische Uebersicht der Allianzen des Hauses Sachsen - Coburg - Gotha in der Descendenz- dex heiligen Elisabeth. „Wenn überhaupt “, sagt dexr Verfasser, ,„ bei Schließung fürstlicher Ehebündnisse auf die Verwandtschafts - Constellationen ein ganz besonderes Gewicht gelegt wird, \so müssen wir. die Allianzen des erlauten Hauses Sachsen - Coburg als vorzugsweise vom Geschick begünstigt betrachten , da sie sämmtlich in der heiligen Elisabeth als Stamm-Mutter ihren Ausgangs- und Einigungs- Punkt finden. Auch die gegenwärtige hohe Vermählung wird untex so glüctlichen Auspizien geschlossen, daß man, beim Ueberblick der Consanguini- täts-Verhältnisse wahrsagen könnte, auf diesem erlauchten Brautpaare ruhe in erhöhtem Máße der Segen der geheiligten thüriugischen Landesmutter, jener Königs8tochter aus Ungarn, deren beide Heimathlande in dem Fa- milien-Namet „Cvburg-Cohary“ so glüdcklih vertreten find.“ Der Ertrag des. Scchriftchèns is flir die allgemeine Landesstiftung als Nationaldank und. für das Elisabeth-Kinderhespital zu: Berlin bestimmt.

So eben ist (im Verlage, von Ernst und Korn- hierselbft) von den „Statistishen Nachrichten über die. preußischen Eisen- bahnen“, welche auf Anordnung des Herrn Ministers für Handel, Ge- werbe und öffentliche Arbeiten von dem technischen Eisenbahu-Büreau des Miñistéxiums bearbeitet werden, der [1V. Vand tien Derselbe, welther dis. Ergebnisse des Jahres 1856 nebst einer Uebersichtskarte, cinem Nivellementsplan und cinem -Profil der neuen -auf preußischen- Bahnen in Anwendung gebrachten breitbahnigen Schienen enthält, schließt sich seinem Jnhalt nach ¡den früheren Bänden unmittelbar an. Neu hinzugekommen ist eine vergleihende Zusammenstellung der in den Jahren : 1854, 1855 und 1856 in den verschiedenen Wagenklassen beförderten Personen - nebst den betreffenden Geldeinnahmen, so wie mehrere Tabellen über Achsen und Achsbrüche, worin dieses bezüglich der Sicherheit des Betriebes so wichtige Kapitel in ciner ausführlichen Weise behandelt worden ist, Ferner ist die Züsanmmenstellung der Betriebs - Einnahmen und Ausgaben durch einen spezifizirten Nachweis über die Verwendung der Betriebs - Ueber- {üsse und die Zusammenstellung der schließlihen Betriebsresultate durch einen Nachweis der Kosten der Zugkraft erweitert worden. (Pr. C.)

Statistische Vittheilungen. Nach der. der „Pr- C.“ vorliegenden Uebersicht von den Nesultaten

des Ersaß=Aushebungsgeschäfts im Regierungsbezirk Frapn k-

furt hat die Zahl. der im Jahre 1857 daselbst militairpflichtig geworde- nen 20jäbrigen praniHalten 10,141 betragen. Aus den früheren Alters- flassen_find, „noch 18,529 Mann, über welche eine -definitive Entscheidung noch__ nit getroffen war, vorhanden gewesen, und daher im Ganzen 28,670 Mann als gestellungspfliehtig ermittelt worden. Hiervon sind 748

freiwillig in den Militairdienst eingetreten, 517 als ganz unbrauchbar, |

d

[ j j j

492 als nur für den Garnisondienst brauchbar befunden, 16,121 aber |

wegen zeitiger Körpershwäche. und zu geringen Maßes und 431 wegen häuslicher Verhältnisse zurügestellt worden. Nach Abrechnung der in andere Kreise berzogenen oder aus sonstigen Gründen abwesend gewesenen Militairpflichtigen sind hiernah 4585 Mann zur Aushebung verblieben. Davon sind für die Fahnen des stehenden Heeres, die Marine und die Landwehrstämme, 2128 Mann, zur sech8wöchentlichen Ausbildung 11 Mann, zusammen also 2139 Mann wirklih ausgehoben worden. Als vollkommen er LIALII M und sofort cinstellungsfähig sind 2446 Mann disponibel geblieben, - »

49. Vir

Der Export von Jereé-Wein im Jahre 1857 betrug: aus Jéres de la Frontera 797,640: Arrobas , aus Puerto Santa Maria 723,960, im Ganzen 1,521,600 Arrobas. Nechnet man die Arroba zu 20 Flaschen nnd die Fl. durhschnittlih zu 20 Sgr. im Preise an Okt und Stelle, so beträgt die Ausfuhr 30,432,000 Flaschen oder 20 Millionen Thaler. An ten beiden genannten Ortschaften haben sich je 30 Weinhändler an dem Export be- theiligt. Etwa zu drei Viertheilen ging der lehtere nachEngland. (Pr. C.)

GBewerbe-- und- Handelsnachzricht en:

Ueber den Stand des. Gewerbe-Betriebes im Negie- rungsbezirk Merseburg wird gemeldet: „Die im Negierungsbezirk vorhandenen berschiedenartigen Fabriken sind: zwar von der Geld - und Handelskrisis nicht unberührt geblieben, dieselbe hat jedoch bis jeßt keine Einstellung: oder erhebliche Beschränkung der Arbeit zur Folge gehabt. Jn der Stadt Delißsch hat sich im vorigen Monat ein Gewerbeverein konsti- tuirt, der sih die Hebung des Gewerbe-Betriebes im Allgemeinen zur Auf- gabe gestellt hat. Der Bergbau - und Hütten - Betrieb der Mansfelder \chieferbauenden Gewerkschaft gewinnt zwar an Ausdehnung, hat jedoch im vorigen Jahre dadurch bedeutende Verluste erlitten, daß den Trieb- werken- das / nöthige Wasser fast gänzlich fehlte. Es - sind deshalb zum Hütten-Betrieb mehrere Detlosna/Binen aufgestellt worden.“ (Pr. C).

St. Petersburg, 9. Februar. Am 4. d. M. erfolgte die aller- höchste Genehmigung zur Gründung einer Actien - Gesellschaft zum Bau der Riga-Dünaburger Etsenbahn mit einem Kapital von 10 Mill. 200,000+ Silber-Rubel, zu 134 Thlr. preuß. Cour. pr. Actie = 125 S.-N. Die Eisenbahn ist der Gesellschaft erst 75 Jahr überlassen und -die Negie- rung fihert den Actionairen eine jährliche Nente von 459,000 S.-N. vom Zeitpunkt der Eröffnung des Schienenweges, Die Oberleitung hat der Vice-Präsident des englishen Jnstituts, der Civil-Fngenieur John Hawk- shaw, übernommen. Die Eisenbahn soll innerhalb 3 Jahre beendigt sein, bis dahin wird den Actionairen -das Kapital. mit 5 pCt. in halbjährigen Ut verzinst.“ Das Fahrwasser wird bei Niga ausgetieft, so daß große Fahrzeuge bis nah Riga fahren können ; die alten Beféstigun- gen werden abgetragen, um Naum zur Erweiterung der Stadt und An- lage großer Speicher ‘zur-Förderung des Handels zu gewinnen. (H. B. H.)

Die Exrichtung von Leuc{htfeuern-auf der Westküste der Vereinigten. Staaten- hat die Aufmerksamkeit der Bundesregie- rung zu Washington, vom Augenblick der Befitznahme der fkalifornischen Landestheile ab, beschäftigt. Rene Küstenstrecke umfaßt an tausend See- meilen, von Fuca-Straits an bis San Diego, und bietet denno außer in dem leßteren nur noch in San Franzisko einen sicheren Hafenplaßz, der gesammte übrige Theil derselben ist felsig, voll Klippen und gewährt keinen Schuß irgend welcher Art. Es kam also darauf an, eine Anzahl passend unter sich kombinirter Feuer zu errichten, um dem Seefahrer, welchen sein Kurs diesen unwirthlichen Gestaden entlang führt, cinen angemessenen Leit bei Nachtzeit zu gewähren. Nachdem die erforderlichen Vorstudien ange- stellt und beendigt waren, hat man fich denn für die Ausführung eines Planes entschieden, für dessen umfassenden Charakter der Umstand spricht, daß zunächst für den Anfang nicht weniger als 24 Leuchtthürme zur Aus- führung kommen. Der- Kongreß hat dazu shoù 1853 beträchtlihe Summen votirt, doch sind die Arbeiten erst 1855 in Angriff genommen worden. Sie ivürden vollendet sein, wenn nicht einige Nechtsstreitigkeiten über das Eigen- thum des Grund und. Bodens, auf welchem die Baulichkeiten zu errichten sind, dazwischen gekommen wären. Für den Erwerb von Privat - Grund - stücken hat der Kongreß keine Fonds bewilligt, und die Regierung ibrer- seits besteht daher mit Necht darauf, daß alle Zweifel über das Grund- cigenthum beseitigt sein müssen, bevor mit den Baulichkeiten begonnen werde. Die planmäßig bestimmten Feuer find, von Süden angefangen, folgende: Point - Loma, San Diego Bay (brennt), San Pedro (finster), auf. Punta Hunnima (finfter), Santa Barbara (brennt), Point Concepcion (brennt), Point Pinos (brennt), Santa Cruz (finster), Point Lobos (finster), Fort. Point (brennt), Alcatraz Jskland (brennt), Point Bonita (brennt), South-Farallones (brennt), Point Neyes (finster), Cap Mendocino (finster), Humboldt Harbour (brennt), Crescent City (brennt), Umpqua, Oregon (brennt), Cap Haucktock, Oregon, Columbia. Mündung (brennt), Shoalwater Bay, Washington Territorium (finster), Tatoosh Jsland, Washington Territorium (brennt seit verflossenem 1. Januar), New - Dungeneß, Fuca- Straits. (brennt seit Anfang dieses Jahres), Blunt's Jsland, Fuca-Straits (finster), Ned Bluffs (finster), Whidby's Jsland, Puget - Sund (finster). Es brennen also bereits 14 Feuer. Die Apparate sind durchgehends von der besten Beschaffenheit. Glocken, um bei Nebel gebraucht zu werden, sind namentlich auf Point Concepcion, Fort - Point, Alcatraz, Point Bo- nita, Cvp -Haucock, New-Dungeneß. (Pr. C.)

FTarkipreise. Berlin, den 45. Februar.

Tun Lande: Roggen 1 Thlr; 20::Sgr., auch 1 Thlr. 17 Seer. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 18 Sgr, 9 Pf. Hafer 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf.“ Erbsen 2 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf.

Zu Wasser: Weizen ¡2 Thlr, 20 Sgr., aueh 2 Thlr. 1 Sgr. 3 Roggen 1 Thlr: 21 Sgr.,3 Pf., vi 1 Thlr. 16 Sgr. 11 PE. Grosse, Gerste 1 Tklr. 17 Sgr. 6 Pf,, auch 1 Tr. 13 Ser. 9 Pf. Hafer 1 Thir. 11- Sgr, 3' Pf., auch 1 Thlr. 5 Sgr. Erbseû 2 Thlr. 17 Sgr. G Pf., auch: 2 Thlr. 5 Sgr.

Sonnabend, den 13, Februar.

i Das Schock Stroh 9 Thlr. 15 Sgr., anch 8 Thlr. 25 Sgr. Der Centner Heu 1 Thlr. 15 Sgr., geringere Sorte auch 1 Thlr. 2 Sgr. G Pf. ___ Kartoffeln, der Sehefsel 20 Sgr., auch 15 Sgr., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf, auch 1 Sgr.