1858 / 42 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Tages- Orduung.

10te Sißung des Hauses der Abgeordneten, am Freitag, den 19. Februar 1858, Vormittags 11 Uhr. 1) Bericht über- die Geseßes-Vorlage, betreffend die Suspenfion

der Beschränkungen der vertragsmäßigen Zinsen. 2) Nachtrag zu dem vorstehenden Berichte.

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Abgereist: Se, Excellenz der Wirklihe Geheime Rath und Ober-Ceremonienmeister Freiherr von Stillfvied-Rattoniß nah Buchwald bei Sagan.

Berlin, 18. Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Landrath von Hagke zu Weissensee, im Regierungs - Bezirk Erfurt, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm“ verliehenen Fürstlich Schwarzburgschenw Ehren - Kreuzes zweiter ‘Klasse zu ertheilen.

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B.e k a.n-u-t-m a. ch u-n- g.

Die immer mehr zunehmende Ausdehnung der Stadt Berlin und die dadur entstehende große Entfernung einzelner Stadttheile von den Ghmnasien, so wie die Ueberfüllung. der unteren Klassen dieser Lehranstalten: haben uns die Pflicht auferlegt, auf eine Abhülfe der a diesen Verhältnissen hervorgehenden Uebelsiände Bedacht zu nehmen.

Unter Genehmigung des Herrn Ministers der geistlichen, Unter- rihts- und Medizinal-Angelegenheiten beabsichtigen wir“ deshalb in dem vor dem. Potsdamer und Ahnhalt'shen Thore belogenen Stadt- theile und zwar auf dem dem Joachimsthal’shen Gymnasium ge- hörigen Grundftück/ Bellevuestraße Nr. 15, zunächst. ein Progym- nafium zu! begründen, welWes. mit dem Begina des’ nächsten Semesters eröffnet werden soll. l

Die Anstalt wird die vier Klassen Sexta, Quinta, Quarta und Tertia umfassen, die ihrem ganzen Lehrplan nach: den bezüglichen Ghymnasial-Klassen entsprehen werden, und" außerdem für diejenigen Knaben, welche! noch nit die erforderliche: Vorbildung für den Be- such eines Gymnasiums erlangt haben, zwei Vorbereitungsklassen enthalten; sie wird unter der Leitung eines Rektors und unter un- serer: unmittelbaren Aufsicht stehen, welche in unserem Auftrage: durch ein Mitglied unseres Kollegiums ausgeübt wird, und“ auf die von diesem vollzogenen Zeugnisse werden die- Schüler des-Progymna- fiums ohne weitere Prüfung in die entsprechenden Klassen- der hie- figen Gymnafien aufgenommen werden.

Jndem wir überzeugt sind, daß wir dur die Errichtung dieser Anstalt den Wünschen vieler Eltern entgegenkommen, und nur noch hervorheben, daß auf die Eröffnung derselben für das nächste Semester mit Sicherheit gerechnet werden kann, müssen wir uns zur Zeitauf diese vorläufige Vekanutmachung beschränken und die Bestimmungen über die Höhe des Schulgeldes, welches den hei

-den_ hiesigen höheren Knabensculen üblichen Saß nicht übersteigen wird, über die Person des. Dirigenten, bei welchem die Anmeldung der Schüler erfolgen kann, und über den Tag der Eröffnung, welcher sih wegen verschiedener baulicher Einrichtungen noch nicht mit Gewißheit bestimmen läßt, einer weiteren Bekanntmachung, welche mögli bald nachfolgen wird, vorbehalten.

Berlin, den 12. Februar 1858,

Königliches Schul-Kollegium der Provinz Brandenburg.

Flottwell,

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Nichtamtliches.

___ Preußen. Charlottenburg, 18. Februar. Se. Ma- jestät der König hatten Sih auch gestern wieder zu Fuß von hier nach Bellevue begeben, wo Jhre Majestät die Königin später zu Wagen eintraf. Beide Majestäten machten darauf eine Spazierfahrt, passirten Berlin, kehrten hierher zurück, und machten Allerhöchstdieselben, nachdem Sie zuvor plalbien Lite Prinzen Friedrich Königlibe Hoheit em-

f en, no i ! i i / die Siadt. 9 gemeinschaftliÞ einen- Spaziergang durch

erlin, 18. Februar. Jn der gestrigen (8ten) Sigung des Herrenhauses folgte die Spezial : Diskussion L Gi Erba über das Ausiedelungswesen ‘in den ses östlichen-Provinzen. Nach- dem von Meding den Kommissions-Antrag zur Annahme empfoh- len, der Minister des Junern nochmals tbe von der Regierung vorgeschlagene Fassung befürwortet und Graf Hoverden- gegen die Vorlage überhaupt ba erklärt hatte, bestie Graf Arnim - Boytzen- burg die Rednerbühne , erklärte fich ebenfalls gegen das ganze Geseß uud sprach die Erwartung aus, daß die Negiérung

ciner noch länger fortgefübrten Debatte gelangte man zur Ab- stimmung über? den ekste Paragraphen des Gesez-Entwurfs, dessen. exstes Alinea, wie es im Komnissions- Anträge abgefaßt, fast einsluunig, in der Regierungs-Vorlage mit ansehnlicher Majorität abgelehut wurde. Der Minister des Zunern-erfkärte darauf, daß die Regierung den ganzen Gesez-Entwurf zurückziehe. Scbließlich wurde noch eine Reihe von Petitionen erledigt.

-— Nach Eröffnung der gestrigeu (9ten) Sißung des Abge- orduetenhauses verlas der- Präsident die Namen derjenigen“ Abge- ordneten, die durch. die Abtheilungen zu Mitgliedern der Kom- mission zur Prüfung der“ Anträge der“ Abgeordneten von Barde- leben, betreffend die Regulirung der Wahlbezirke, und von Gerlach, betreffend die Festseßung der Legislatur-Periode auf ses Jahre, gewählt sind. Das Haus beschäftigte si darauf mit Erledigung von Petitionsberihten, und wurden zwei Petitionen wegen Auf- hebung des Jagdrechts, deren Ueberweisung an die Staats- regierung zur Berücksichtigung von der Kommission beantragt war, auf den Antrag des Abgeordneten Neichensperger (Mayen) nach längerer Debatte dur den Uebergang zur Tagesordnung erledigt.

Vaden. Karlsruhe, 15. Februar. Ueber die Vorlagen der Großherzoglichen Regierung in Betreff der Erbauung ver- schiedener Eisenbahnen erfährt die „Karlsr; Ztg.“ nunmehr aus zuverlässiger Quelle Folgendes: Die Vorlagen betreffen:

1). die ‘Fortsezung der badischen Staats - Eisenbahn von- Waldshut nach: Konstanz; ob dieselbe über Schaffhausen gehen oder mit Umgehung des Kantons Schaffhausen ganz über -badisches Gebiet fortgeführt werden soll, bleibt weiterer Bestimmung vorbehalten; 2) die Erbauung einer Eisenbahn von Durlah nach Pforzheim zum Anschluß an dié Königl. württembergische Staats-Eisenbahn bei Mühlacker; 3) die Herstellung der Verbindung der badif{hen Staats - Eisenbahn mit den linksrbeinifen Bahnen bei Kehl und Waldshut. Alle diese Bahnen sollen auf Staats- fosten erbaut werden, Außerdem wird vorgeschlagen zur Begebung an Privat -Unternehmer mit Gewährung von Zinsen-Garantieen: 1) die Er- bauung einer Eisenbahu von Heidelberg über Mosbach in der Nichtung nach Würzburg, und 2) die Erbauung von Eisenbahnen von Offenburg durch das Kinzigthal nah Hausach, jo wie von Villingen über Donau- eschingen bis: an“ einen geeigneten Punkt der Eisenbabn von Waldshut nach; Konstanz.

He1idelberg, 16. Febxuar. Heute, starb. dahier der Nestor der Universität, einer. der ausgezeidmetsten Gelehrten Deutschlands im Fache der klassischen Philologie und Alterthumswissenfchaft, Griedrih b, Creuzer, geboren zu Marburg am 10. März: 17714, Dottor der Philosophie, der-Theotogie und beider Rechte, Comthur des Großherzoglich badischen Ordens vom Zähringer Löwen mit

dem Stern, VYitter der Friedensklasse des Köuiglih preußischen Ordens pour mérite, des Königlich baierisben Vaximilian- Ordens und des7 Kaiserli frauzösisheu Ordens dèr Ehrenlegion ; Großherzoglich badischer Geheimer Nath und ordentlicher Professor der aiten Literatur. Von den meisten Akädemiecen und gelehuten Gesellschaften war er Witglied und stand mit den ersten Gelehrten Europas bis zu seinem Tode in literarisem Verkehr. (Fr:P. Z.)

Schweiz. Bern, 16. Februar, Der! Bundesrath ernanute gestern zwei ¿zlüchtlings-Komunssäre für Geuf: Dubs, Negierung5- Prásident von Zürich und e. Bischoff, Polizei-Direktor in Basel. Beide sind heute früh abgereist. Der Juteruirungs-Beschluß wurde etwas verschärft. (Schw. M.)

Belgien. Brüssel, 16. Februar. Der Entbindung Zhrer Königlichen Hoheit der Herzogin vou: Brabant wird binnen fürzester Grist entgegengeschèn; die Eroßwürdeuträger sind vorschriftsmäßig von dem Herraunahen dieses bedeutungsvollen Zeitpunktes bereits seit vergangeuem Freitage in Kenntuiß gescht. Die Kanuner hat sich in ihrer Sonnabend - Sißung bis auf! lommendeu Donnerstag vertagt; der Senat ist so eben auf Dienskag, den 23slen d., zu- sammenberufen worden. (Köln. 3.)

Großbritannien und Jrlaund. London, 16. Februar. Jn der gestrigen Oberhaus-S ißung fragte der Earl vou Ellèn- borough, ob die englische Regierung an die indische Regierung Justruc- tionen in Bezng auf dic Bestrafung dex Meuterer ‘habe gelangen lassen. Er werde zu dieser Frage durch die telegraphische Depesche aus Bombäh bewogen, welche die Nachricht enthalte, daß Sir Hugh Nose 149 Meus- terer habe hinrichten lassen. Die Gerechtigkcit der. Strafe wolle er gar uicht in Frage stellen, deun er. halte die Meutcrei für vielleicht das größte Verbrechen, das gegen den Staat begangen werden könne. Ob es aber politisch sei, selbst bei einem solchen Verbrechen die Tvdesstrafe in allen Fällen anzuwenden, müsse er bezweifeln, Jn jedem Lande wütde er es sr bedentlih halten, vor Allem aber iu Judien. Ex erinnert ‘an folgen- den Ausspruch, den der Herzog von Wellington vor 40 Jabren ge- than: „Es herrscht bei den Eingeborenen, Hohen sowohl, wie Niederen, eine: durch gewisse Glaubenslehren verursachte Todesverachtung, welche die Todesstrafe statt zu dem, was sie bei uns- ist, zu cinem bloßen Spiel, ja, ih darf wohl sagen ,- zu einer Ehe macht,“ Wenn man die Berichte über die bielen Hundert in Judien vollstreckten Hinrichtungen lese, #0 finde man, daß nur in drei odex vier &âllen der Delinquent die geringste Todes? furcht an den Tag gelegt und dem Tode nicht mit jener Fesligkeät entgegen- gegangen sei, die man, wenn die Sache eine bessere. gewesen wäre, Herois- imus nennen würde. Einzelne Hinrichtungen, meint der Nedner, würden cine. gute Wixkung thun, Das. Gleiche adex lasse sid nit von den zu bäufig wicdeiboltèn Cxeeulionen sagen, Der Earl von Granville weiß

demnächst eine umfassendere Vorlage machen werde. Nach

über den Vorfall, der dem Vorredner zu seiner Frage Anlaß gegeben hat,

. Auch sei der gegenwärtige Zeitpunkt cin günstiger, um einen System-

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i iter, als: was das betreffende (unseren Lesern bekannte) Telegramm nts eal emeinén exklärt er sich mit den von Lord S ARon au8gesprochenen Grundsäßen einverstanden. Er glaube, daß für e fia Afiaten in vielen Fällen pee Stede der De, ix babe éine Eipedi würde, .als die Todesstrafe, Ver General - Ae E i den Andaman-Inseln- gesandt, um“ zu untersuchen, l an E rbr L C UDIODL bilden könnten. Der Lad Le bridge theilt dem Hause ‘mit, daß Général ‘Sir Colin Lane Y Genexal Windham in Paus auf H inc Grimd h Ee 4e

frei be. Ex habe v i

ler. SAUl) Frege pr Binbhain zu S höheren Kommando empfehlen ‘das se s er jet einnehme.

e E etflärte Griffit h: Jh nehme mir

die Freiheit, anzuzeigen, daß ih morgen den -an der Spize der Negierung

stebenden- edlen Lord fragen werde, ob, da das Schreiben vom 6. Gebruar,

in welchem der französische Gesandte das Bedauern des Kaisers wegen der

Veröffentlichung der bekannten Are im „Moniteur“ ausdrückt, nit in derselben Weise, wie die Note vom 20. Januar, in E Blatte“erschienen ist, Jhrer Majestät Regierung e A inn 0 E N ug

“p 1 zu geben, daß seine Verössfentchung threr An} Y Bee Erledigung de Minaelegentdt förderlich sein würde. Die vertagte Debatte über die in dische Vill wurde hierauf wieder aufgenominen. Zuers? ergriff Noebuck das Wort. Jin Eingang seiner Nede bemctkt ex, Eng an habe bei der Erwerbung Judiens beinahe alle Gebote der Moralität verleßt. Es habe dabei große Tapferkeit und Einficht, abèr weni; Bens aN den Tag gelegt. Doch glaube er, daß die englische Herrschaft, gleichbie , auf welchem Wege sie zu Stande gêkommen sei, dem Pat DAE das ie fähig sei, sich felbst zu regieren, große Wohlthaten erweijen könne. Î handle sich darum, „welche Negierungsform am passendsten für pu vis ob der gegenwärtige Zeitpunkt ‘der richtige für einen Systein - Ses sei. Judien sei keine Kolonie, sondern „ein erobertes Gédiet, u man müsse mit “Bezug auf dieses Land ein anderes Prinzip zur Geltung bringen, als das, welches man bei dex Verwaltung euer Kolonie zu Grunde legen würde. Man habe zwischen drei verschiedenen Wegen die Wahl. Entweder könne man die. jeßt bestehende Doppel - Lenerls e behalten, oder die ganze Regierungs - Géwält wieder den L N Oireftoriums- der ‘ostindishen Compagnie zurück erstatten, oder ie E Lord Palmerston's ‘annehmen. Was die erste Methode ae so zerst re die Doppel - Regierung alle Berg De A Cl L

V l aupten, “daß es nie in de | j gie- : geha muse ex bt als di bes Direktoriums, “wie dabon auch Lord

idi ie, if Es ay, der ße Vertheidiger. der Compagnie, Zeugniß ablege. S Ei o mur ¿gebe s vorliegende Bil übrig, wel E U ini dificationen Judien die ‘gier , in Regen eil um die Verwaltung von England aus ZOIEAT Kr bittet das Haus, die Bill ohne Weiteres „anzunehmen. na ett e be- griff die Rede nicht, durch welche Lord Pálmétston scine Bill zu tgrûn den gesucht hat. Man. hätte denken sollen, tr wetde si bem M v p ebn fi M eie Betorigee ‘Tatel (l egen fe nige orrupt gewesen sei. „Allein kein ar O pad orden, eir dete, H C Wood: 10 dle Compagui hafte Dinge gefagt, tvie im Fahre C . , Ul Le S 9 Ste E A bet Grunde abgeschafft werden, als weil se en m Jahre 1853 ¿habe Sir C: Wood, 'damäls Präsident C 4 f entral-Amtes, darzuthun gesucht, wie zwcckmäßig R as eg vas behaltung. der indischen Doppel-Regierung se, Auch Ee fdb Hexzog bon Wellington seien Autoritäten, die er gegen 4 b an sa dne, Das Einschreiten des Parlaments üm Jahre 1784 habe : die es waltung Judiens „keineswegs „zu ciner reineren., gemacht, „als sie f her gewesen sei. Jeder, welcher Mill's Geschichte -von Indien tse, n se zu der Ueberzeugung gelangen, daß die Regierung Jn iens unter eO Central - Amte korrupt , entsittlihend und verderblicy gewesen ‘sei. ‘Die Negierung der Compagnie Hhingegèn werde bon jenem Schriftsteller 0d gepriesen. Lowe entgegnete, Whiteside stüße sich fortwährend auf M toritäten. Er würde besser gethan haben, sih auf Thatsachen un praktishe Erfahrungen zu stüßen. Sodann stelle die Opposition sich an, als olle - die Bill die ganze Negierung Jundiens aus den Fugen reißen, über «den Haufen werfen - und „dann „bon Neuem wieder A UNTA Ben Das sei aber keineswegs der Fall. Die Thätigkeit des Direktorium führe zu nichts weiter, áls zu Verzögerungen und Vertoirrungen. due dem fühlten “sich ‘die indischen Fürsten dadur herábgewürdigt , daß fie ‘die Lehrispflichtigen und ‘Steuerpflichtigen einer Handéls « Compagnie séien, und unter ‘den Eingeborenen im Allgeineinen walte die gina stellung ob, daß man’ sie diesen Kaufleuten ‘in Pacht gebe. Sodann gebe es noch cine andere Anomalie. Es ‘sei nämlich möglich , daß die Com- pagnie mit einer Macht Krieg führe, zu der Jhre Majestät in Nen Beziehungen stöhe. Ourch die -ueulichen Ereignisse müsse man die Ue er- zeugung, von der \Nangelhaftigkeit des gegenwärtigen Mcchanismus ge- wonnen haben, und gerade jeßt, wo die Verwaltung Zndiens in ganz bes sonders hohem Grade Einheit und Kraft verlange , sei es Pflicht der Regierung, ihren P U N zu-verschieben. Sir H. Nawlinson meinte, die indische Doppèl - Regier utig werde je cher je besser abgeschaffr.

wechsel eintreten zu lassen. Ein -Autrag des Obersten Sy kes auf Ver- tagung der Debaîte wurde mit 280 gegen 32 Stimmen angenommen. [Spauioun. Madrid, 42; Februar. Die „Gaceta“ ver-

óffentliht ein Fönigliches Dekret - vem +15, Januar, womit die | | : öffentlich 3 / | erworben hat, ist zum Plaßmajor von Kalkutta ernannt worden

Königin in „Anbeiratht „dex vortrefflichen Cigeuschasten des D. Fyaus cióco Martinez de la Rosa befiehlt, ‘daß derselbe die Functionen cines „Vice - Prásidenten, des Königlichen / Rathes, wieder antrete, welche. er vor seiner Erneunung zum Minister, der auswärtigen An- gelegenheiten inne hatte. Am Schlusse „der gestrigen Kammer- Sibung kündigte: Herr Villalobos der „Espanag“. zufolge uach-

über die skandalôsen Angriffe interpelliren, welche unsere Handels- flotte an den afrifanishen Küsten von den englischen Kreuzern / zu erdulden hät, unter dem Vorwande von Verfolgungen gegen den Sklavenhandel.“ Der Minister-Präsident erwiderte: „Die Regies rung wird auf diése Jnterpellation antworten, wenn sie deren ge- nauen Jnhalt kennt.“

Nußland und Polen. St. Petersburg, 11. Februar. Am 5ten d. M. starb in Nischni-Nowgorod der Verfässer der Werke über Mozart und Beethoven, Wirklicher Staatsrath Ulibischew. f

Amerika. New-York,- 3, Februar. Gestern hat der Präsident der Vereinigten Staaten «dem Kongresse zu Washington die für Kansas entworfene Lecompton-Constitution übersandt, bes gleitet ¡von ‘einer Botschaft, die große Sensation erregt hat. Herr- Buchanan stellt sih so entschieden wie mögli auf ‘die Séite der Sfklavenhalter-Partei, bezeihnet die Stadt Lawrence als ‘den Heerd dés Aboltiionismus , bekämpft die Hartnätigkeit, mit welcher “die Freistaatsmänner an der Topeka - Bewegung festhalten, und erklärt die Aufnahme von ‘Kansas in ‘die Union unter Annahme der Verfässung von Lecompton als das einzige Mittel, die Nuhe in jenem Lande wiederherzustellen, Dem Vernehmen nah ‘hat der Abgeordnete der Mormonen, Hexr- Berxn- hisel, dem Präsidenten Vorschläge gemacht, welche den Verkauf des Eigenthums der Mormonen in Utah betreffen. Von ‘dem nach Utah entsandten Expeditions-Heere sind neuere Nachrichten eingetroffen. Oberst Johnston hatte seinem Heere vier neue Com- paguieen ‘von Freiwilligen eingereiht, -die auf neun Monate einge- treten waren, Der Gesundheitszustand der ruppen war gut, und an Lebensmitteln ‘fehlte es nicht. Es hat sich hier in New-York ein Regiment von Freiwilligen gebildet, welches an der Expedition nah Utah Theil nehmen will. : E

General Walker ist vor dem Distriksgerichte der Vereinigten Staaten zu New-Orleans erschienen und ‘hat verlangt, daß ihm der Prozeß gemacht werde. Der Richter jedoch hat ihm exklärt, er kónne, bevor er neue Justructionen aus Washington exhalte, nichts in -der-Sache thun, da die UAnklage-Jury eine Auklage für unstatthaft exklärt habe.

Asien. Ueber ‘das ‘Gefecht, welches General QOutram ‘am 22. Dezember ‘den Rebellen bei ‘Alumbh'ag h geliefert hat, “ift ‘der Bericht dés ‘Géneräls sélbst eingegangen. Derselbe lautet also: „Lager vor Lucknow, den 23. Dezember. “Jch habe die Ehre, zur Mittheilung an den Oberbefehl8häber zu berichten, daß ich dem Feinde gestern bei dem Dorfe Guilee, drei Miles von hier, eiwas rechts von der Straße nah Dilkuscha, ein Gefecht geliefert habe. Mein Spion hatte mich zwei Tage vorher benachrichtigt , daß der Feind die Absicht habe , meine Stellung ‘einzushließen , (um mir die Zufuhr «abzuschneiden, allen Fouragirungen Einhalt zu thun ‘und ‘meine Verbindung mit Bunni zu untetbrechben. Zu diesem Zwecke detachirten fie ein Corps nah Guikee, welches eine Stellung zwischen diefem Dorfe und Budroop einnahm , die beide etwa eine Mile ‘von einander entfernt liegen. Am 21sten Abends erfuhr ich, daß die Rebellen verstärkt worden seien, „und daß fih ihre Truppeninacht auf ungefähr 4000 Mann Jufanterie, 400 Reiter und aht Feldgeschüße belaufe. “Da ih in Erfahrung gebracht hatte, daß ein Raum von ungefähr einer halben Mile zwischen ‘ihrer Position und den Gärten liege, “welche sih am Kanal und dem Dilkuscha hinziehen, brach ich um 5 Uhr Morgens auf, in der Hoffnung, sie ‘bei Tagesanbruch zu überfallen, und ihr den Nü@zug in die Städt abzuschneiden. Jn Betreff der von mir zu ‘der Unternehmung verwendeten Truppen so wie in allen Details verweise ih Se. Excellenz auf den beifolgenden Tages- befehl, in welhem ih meine Anerkeunung des von den Truppen bei dieser Gelegeuheit "bewiesenen Verhaltens aussprehe, Da das Haupkcorps des Feindes auf dem Marsche beträcbtlich voraus war, so konnte es sih dur eiten Link8marsch gänzlich außer un- serm Bereich und von Baumgruppen verdeckt, als es unfern An- griff auf seine Arrieregarde vernahm, in die Stadt zurückzichen ; aber der Verlust von vier reitenden Geschützen, vieler Munition, Elephauten -und Bagage, außer 50 bis -60 Todten, wird, -deufe-icb, den Feind ‘davon abfchrecken, sich abermals über seine Defensivwerke hinaus8zuwagen oder doch wenigstens für eine Zeitlang die Aus- führung seines Planes vereiteln, unter Lager in zu enge Grenzen einzuschränken, und ih habe große Hoffnung, daß der Erfolg dieser Expedition eîne gute Wirkung auf die Wiederherstellung des Ver- trauens der benacbarten Bevölkerung ausüben wird.

Capitain Sir Henry Havelock, der llteste Sohn des ver- storbenen Generals, der sich während des Felozugs in Audh mehr- fach auSgezeihnet und für persönliche Bravour das Victoriakreuz

Die „Pekinger Zeitung“ vom 14. November bringt einén Ur- tifel über die nichts "weniger als freundschafilihen'Beziehungen mit Nußland. Lnhing, Kommandant von Kirin, meldet, er habe in Folge eines mittelst des Obetbefehls8habets von Schingking, Tschingsche, früher erhaltenen Auftrages, 10,000 -Catties Schieß-

stehende Jnterpellation an: „Jch werde die Regierung Jhrer Majestät

pulver zum Schuhe des Flusses Hihlung Keang (Amurx)- gegen die