1858 / 43 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Seiten der Königlichen Regierungen damit beauftragten Spezial- kassen behufs der Ersaßleistung einzureichen. R Berlin, den 7. Januar 1858.

Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. Natan. Gamet. Nobiling. Guenther.

Abgereist: Der Ober - Präsident von Puttkammer, nah Pofen.

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Berlin, 19. Februar. Se. Majestät der König haben Aller- nädigft geruht: dem Commandeur der 21sten Jufanterie-Brigade, bersten von Walther und Croneck, die Erlaubniß zur An-

legung der von des Kaisers von Oesterreih Majestät ihm ver- liehenen zweiten Klasse des Ordens der Eisernen Krone; so wie dem Ober-Bürgermeister Brandt zu Brandenburg zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus-Ordens dritter Klasse zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 19. Februar. Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preußen arbeitete gestern Nachmittags mit dem Minister-Präsidenten und nahm im Laufe des heutigen Vormittags militairische Meldungen im Beisein des General-Feldmarshalls von Wrangel und des Kommandanten, General-Majors von Alvens- leben, und sodann die Vorträge des Polizei-Präsidenten, Freiherrn von Zedliß und des Ministers des Königlichen Hauses entgegen.

Sachsen. Gotha, 16. Februar. Se. Hoheit unser regie- render Herzog ist in der verflossenen Naht von England hierher zurückgekehrt. (Dr. J.) ; j

Schweiz. Bern, 17. Februar. Der Bundesrath hat die JInternirung politischer Flüchtlinge ausgedehnt auf Waadt, Wallis, Tesfin, Neuenburg, Solothurn, Basel und den bernischen Jura, und dei der französishen Regierung wegen der vom Gesandten verlangten persönlichen Stellung der Paßbedürftigen reflamirt. Vom päpstlihen Geschäftsträger, Mgr. Bovieri, ift eine neue mit? Akten belegte Note über die tessinishe Bisthumsfrage eingelaufen. Herr von Struve, erster Sekretair der russischen Gesandtschaft in Bern, wird nah Verfügung des Fürsten Gortschakoff die dur den Tod des Herrn von Krüdener eingetretene Lücke in der Eigen- schaft eines Geshäftsträgers ausfüllen.

Niederlaude. Amsterdam, 16. Februar. Jn der gestrigen Sißzung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurde von dem Gesez-Entwurf über die Personal-Steuer nacþ vier- tägigen Debatten der erste Artikel mit 38 Stimmen gegen 23 ver- worfen, so daß alle Wahrscheinlichkeit vorliegt, daß das ganze Geseß nicht durchgeht. Der Finanz - Minister hat die Erklärung abgegeben, er werde die Bestimmung des Königs in Anspruch nehmen und si{ch dann weiter über die Steuergescße aussprechen. Die Debatten sind deshalb einstweilen vertagt worden. Es han- delt si dabei um die Abschaffung mehrerer Steuern und die Er- höhúng der Erbschaftssteuer, weil die Kommunal-Verwaltungen fich in Bedrängniß befinden, (Düss. Z.) -

Großbritannien und Jrlaud. London, 17. Februar. Prinz A lfred wird nächstens an Bord der Dampffregatte „Eurha- lus“ (51 Kanonen) seine erste Kreuzfahrt zur See antreten.

Jn der gestrigen Oberhaus-Sißung wiederholte der Herzog von Cambridge, indem er meinte, es seien einige bon ihm in dex vorigen Sißung gethane Aeußerungen bielleiht mißverständen worden, nochmals die Erklärung, daß laut einem Schreiben Sir Colin Campbell's dem Ge- ñeral Windham in Bezug auf das Gefecht bei Cawnpur durchaus nichts zur Last gelegt werden könne.

Ju der gestrigen Unterhaus-Sißung zeigte Gibson an, er werde bei Gelegenheit der zweiten Lesung der Mordvers chwöôrungs- Bill folgende Resolution beantragen: “Das Haus vernimmt mit großem Bedauern die Behauptung, daß die neulichen Attentate auf das Leben des Kaisers der Franzosen in England angezettelt worden seien, und drückt einen Abscheu übér solche strafbare Unternehmungen aus. Das Haus ist

derzeit bereit, allen etwaigen Mängeln in unserem peinlichen Recht, deren Vorhandensein nach gehöriger Prüfung nachgewiesen is, abzuhelfen: Allein es kann nicht umhin, es zu beklagen, ; daß Jhrer Majestät Regierung, ehe fie das Haus éinlud, das die erschwdrungen betreffende Geseß in dem gegenwärtigen Zeitpunkte zu verbessern, es niht füx ihre Pflicht erachtet hat, die von der französischen Regierung erhaltene, - Paris, 20. Januar 1858, datirte und dem Parla- mente vorgelegte wichtige Depesche irgendwie zu beantworten.“ Griffith fragte den erften Lord des Schaßes, ob, da das Schreiben hom 6. Fe-

einer vom 30.

bruar, in welchem der franzöfische Gesandte das Bedauern des Kaisers

wegen der E Mana der bekannten Adressen im „Moniteur“ aus- drücke, nicht in derselben Weise, tvie die Note vom 20. Januar, in jenem Blatte erschienen sei, Jhrer Majestät Negierung die Absicht babe, der französishen Regierung zu verstehen zu geben, daß eine Veröffentlichung im „Moniteur“ fr eine befriedigende Erledigung der Angelegenheît förder- lih sein würde. Lord Palmerston: Ehe ih die Frage des ehrenwerthen Herrn beantworte, möchte ich mir erlauben, selbst eine Frage an das Haus zu richten. Jh möchte das Haus fragen, was seine Wünsche und Absichten in Bezug auf eine Angelegenheit von« großer nationaler Wich- tigkeit sind. Jst es sein Wunsh und seine Absicht, daß die zum Glück gegenwärtig zwischen den Regierungen Englands und Frank- reis bestehenden freundschaftlihen und. vertraulichen Beziehungen auf- recht erhalten werden, oder ist es sein Wunsh und seine Absicht, dén Beziehungen zwischen den beiden Ländern einen Geist der Gereiztheit, der Bitterkeit und des Grolls einzuflößen? Wenn das Leßtere der Zweck des Hauses ist , so kann es keinen besseren Weg einshlagen obgleich derselbe nicht gerade ein besonders anständiger ist als den, daß es fortfährt, persönliche Angriffe auf den Kaiser der Franzosen und die französische Nation zu richten, und aus diesem Grunde muß, wenn es, obgleich ih es zu verhindern suchen werde, dem Hause beliebt, ein solches Verfahrén zu beobachten, die Verantwortlichkeit dafür natürlih auf das Haus fallen. Wer hingegen dasselbe Gewicht, wie ih, auf die Aufrecht-

erhaltung jener freundschaftlichen Beziehungen legt, welche eta ie

zwischen den beiden Regierungen und den beiden Ländern bestanden, so bitte ih es, der Wiederholung dieser fortwährenden persönlichen Angriffe auf den Kaiser, welcher der von dem französishen Volke freiwillig Er- wählte ist, entgegenzuwirken. (Beifall ) Was nun die Frage des ehren- wehrten Abgeordneten angeht, so kann ih nur sagen, daß Jhrer Majestät Negierung nicht die Absicht hat, das von ihm vorgeschlagene Verfahren zu beobachten, weil sie u Set für böchst unpassend und, wenn ih mich, ohne persönlich beleidigend zu werden, des Ausdrucks bedienen darf, für äußerst absurd hält. (Veifall und Gelächter.) Baillie lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Ursachen des indischen Aufstandes und beantragte die Vorlegung der die Einverleibung von Audh betreffenden Papiere. Er verdammte die in Jndien befolgte Annéxations- Politik und berief sich dabei auf den Herzog von Wellington, Sir T. Munro, Elphinstone und Lord Ellenborough. Den Anfang jener ver- werflichen Politik datirte er von 1833. V. Smith erklärte, er werde fich dem Antrage nicht widersezen. Von einer systematischen Annexatións- Nam fônne übrigens nicht die Nede sein. Lord: Dalhousie, den der

orredner scharf getadelt hatte, habe mit der größten Ns ver- fahren. Dex König von Audh sei von Lord W, Bentinck und Lord Har- dinge wiederholt gèwärnt worden, daß, wenn seine Mißregierung länger fortdauere, er seines Thrones verlustig gehèn werde. Die Unterdrückung, die er gegen sein Volk geübt, scki der Grund seiner Entthronung gewesen, únd sämmtliché' Behörden in Jndien, welche die Rec s um ihren Rath gefragt habe, hätten sih mit jenem Schritte einverstanden erklärt. Lord J. Nussell vertheidigte Lord Dalhoufie. Die Ge- shihte mit Audh spiele {hon seit länger als einem halben Jahr- hundert. Die Mißregierung in jenem Königreiche sei so offenkundig ge- wesen, daß Lord Welleslei es bereits im Jahre 1851 für nöthig be- funden babe, einzuschreiten und einen Vertrag mit dem Nawab-Vézir ab- nten in welchem der Fürst fih bérbindlih gemacht habe, dem Rathe er Compágnie gemäß zu handeln. Die Herren Mangles und Oberst Shkes, beide Direktoren der ostindishen Compagnie, bertheidigen die Einverleibung von Audh. Sir J. Pakington bemerkte, darin, daß der König von Audh unwissend, s{chlecht, verkommen und wöllüstig gewesen, liege keine Nechtfertigung dafür, daß man ihn seines Thrones beraubt habe. General Thompson glaubte, der Aufstand habe seinen Grund zum großen Theile in religiöser Proselytenmacherei und in dem evgherzigen Pflanzergeiste, dér die Engländer in Pondde beseelt habe.,- Die Abschlach- tung der Prinzen von Delhi sei der \{nödeste Mord, dessen die Geschichte gedenke. Pa lk entgegnete mit einiger Heftigkeit und benierkt, ét hätte nie erwartet, daß die Elenden, wélche Weibér ges{ändet, Kinder gemar- tert und jedes Gefühl der Menschlichkeit mit Füßen getreten hätten, im englishen Hause der Gemeinen einen Vertheidiger finden würden. Die Vorlegung der Papiere wurde schließlih bewilligt.

18. Februar. Jn der gestrigen Unterhaus8-Sißunhg ging die zweite Lesung von Trelawneh's Bill, die Abschaffung der unter dem Namen Churches rates bekannten Abgabe anlangend, mit 213 gegen 160 Stimmen durch. Diese Majorität war eine regierungsfeindliche. Die ostindishe Compagnie hat ein Dank- Votum für Lord Canning beschlossen.

Nah dem „Globe“ hat Okttawa vor Quebec, Montreal, Kingston und Toronto den Vorzug cthalten und ist von der Ne: gierung zur Hauptstadt Canadas erklärt worden.

ankreich. ‘Paris, 18. Februar. Es ift heute offiziell E, quaea ars daß der Diskonto der Bank von Frankreich auf vier Prozent herabgeseßt worden ist, Man verfichert, das Porte- feuille der Bank habe sih beträchtlich vermehrt.

Italien. Die neapolitanische Régierung hat in Zanuar datirten Note die mehrerwähnte Depesche des Turiner Kabinets in Betreff der Wegnahme des „Cagliari“ beantwortet. Die Note begründet das von der sardinischen Ne- gierung bestrittene Recht, ein Schiff auf offener See aufzubringen, auf den vom „Cagliari“ begangenen Aft der Seeräuberei, welcber völkerrehtlich zur Wegnahme auf offenem Meere befuge, und be- streitet der sardinisben Regierung das Necht, für seine bei dieser Angelegenheit kompromittirten Unterthanen etwas Anderes, als eine \{chnelle Justiz zu verlangen. 4

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Türkei, Die neuesten Nachrichten aus der Herzegowina hringen, wie über Triest, 16. Santuas gemeldet wird, uähere De- tails über das Gefecht bei Zubzi. Die Rajah hatten 15 Todte, die Türken 40 Verwundete, die Zahl der Todten is nicht bekannt. Ein gefangener Zubziner , welcher über eine Brücke nah Trebinje esfortirt wurde, stürzte sich in den Fluß und gab fich selbst den Tod. Die Türken haben nur Zubzi ganz genommen und zerstört, während sie Kojusko verschonten, weil es feinen Widerstand leistete. Die Rajahs haben sich nunmehr auf die Höfe hinter Zubzi zurück- gezogen, die sie beseßt halten, Die Bewohner der Schuma von Trebinje haben fih unterworfen und wurden vom Pascha ps aufs genommen ; dagegen hat dieser dem Luka Vucalovitsh, welcher der Aufforderung, fich zu ergeben, keine Folge leistete, einen erneuerten Angriff angekündigt. Jun Trebinje find von Mostar 800 Baschi- Bozuks eingerückt , von beiden Seiten werden noch Verstärkungen erwartet, Gleich eitig Überfielen am 10ten d. M. die Rajahs von Drobnjak und Piva dreimal die irregulären türkishenu Truppen; lehtere erlitten Verluste, da die- erwarteten regulären Truppen von Gazfko nicht rechtzeitig eintrafen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. Februar. Der- Vorschlag des Gesey-Ausschusses, der Reichstag möge beim Könige darum anhalten, daß derselbe einen Entwurf zu einem neuen Konkurs-Gesete, so wie zu denjenigen Theilen der übrigen geseh- lihen Einrichtungen, welche damit in untrennbarem Zufammenhange stehen, möge ausarbeiten und, wenn es geschehen faun, zum nächsten Reichstage vorlegen lasseu, ist heute von allen vier Ständen ange- nommen worden.

Dánemark. Kopenhagen, 17, Februar. Die in gestri- ger Sißung des Reichsrathes stattgehabte zweite und leßte. Bera- thung des Cossel’shen Antrages in Betreff des Eiderkanal- und Tranfitzolls {loß nach längerer Debatte damit, daß eine von Monrad vorgeschlagene motivirte Tages-Ordnung, in welcher die Uebereinstimmung des bisher von der Regierung: befolgten Verfah- rens mit dem im vorigen Jahr erlassenen Gesehe anerkannt, aber aub der Wunsch einer neuen Vorlage ausgesprochen wurde, nach welcher nur die von fremden zollfreien Oertern nach fremden Oertern bestimmten Schiffe den Transitzoll entrichten sollten, mit 29 gegen 25 Stimmen augenommen wurde.

Das heutige Bülletin über das Befinden der Erbprinzessin lqutet dahin, daß dieselbe eine ruhige Nacht gehabt hat, das Fieber nicht bedeutend ist und die ausgebrochene Wunde eitert.

Amerika. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Mexiko vom 18. v. M.: „Nachdem der Plan von Tacubaya von der Mehrzahl der Staaten verworfen, und von den zum Theil für Santa Anna gewonnenen Truppen die Fahne des Aufruhrs erhoben worden ift, hat Comonfort sih von Neuem an die Spihe der liberalen Partei estellt, die Regierung in der verfassungsmäßig vorgeschriebenen eise einftweilen an den Präfidenten des Obergerichts abgetreten und perfönlih den-Oberbefehl der Regierungstruppen übernommen. Wiewohl diese durch einberufene Corps von Nationalgarden be- trächtlih verstärkt worden find, so befinden sich doch auf Seiten der Pronunciados eine verhältnißmäßig größere Zahl wirklicher und geübter Truppen. Der Palast, die Citadelle, die Kirchen und größeren Gebäude sind von den streitenden Parteien besetzt, in den Straßen Kanonen aufgefahren und Verschanzungen aufgeworfen. Jndeß ist gestern ein 48stündiger Waffenstillstand abgeschlossen und den fremden Gesandten und Konsuln davon Anzeige gemacht wor- den. Der Ausgang der Sache wird davon abhängen, ob die Pros- vinzen die Regierung Comonfort’s aufrecht erbalten. An einzelnen Punkten sind (vor Abschluß des Waffenstillftandes ) vereinzelte Schüsse gefallen. Von einem Bombardement der Stadt aber war gar keine Rede.

Asien. Die amtliche „London Gazette“ vom 16. Februar veröffentlicht drei auf die Operationen gegen Canton bezügliche Depeschen, Die erste derselben, an das Kriegs - Minifterium ge- richtet , lautet: -

„Canton, 29, Dezember 1857 Mylord! Es gereicht mir zur großen Genugthuung, zu melden, daß die Stadt Canton heute früh um 9 Uhr gestürmt und genommen wurde, und zwar mit einem unbedeutenderen Verluste, als zu erwarten wax. Sämmtliche verbündete Truppen, unter denen das beste und herzlichste Einvernehmen herrscht, legten großen Wetteifer an den Tag. Wir haben den Verlust des Capitains Bate von der Königlichen Flotte, so wie den des Lieutenants Hackett vom 59sten Regiment zu beklagen. Lieutenant Bowen vom selben Regiment ward schwer verwundet. Alles ist noch in Verwirrung, und die Post geht ab. Jch muß deshalb Cuofabeli@deet Mittheilungen bis auf die nächste Das verschieben. i O. L. van Straubenzee, General-Major, Befehlshaber der Truppen in Cbina. „Sort Gough wird so eben besegzt.“

Auf der Admiralität in London sind folgende zwei Depeschen des Contre-Admirals Sir Michael Seymour eingelaufen:

: „Operationen zu Canton. Nr. 354. Jhrer Majestät Schiff „Koromandel“. j Canton, 28. Dezember 1857.

1) Sir! Mein Schreiben vom 15. d, Mts. meldete die friedliche Be- seßung von Honan Point durch die Truppen der verbündeten Mächte, so wie, daß von den Gesandten der verbündeten Mächte an Veh, den fkaiser- lichen Ober-Kommissar, ein Brief gesandt worden sei, in welchem die Forde- rungen der beiden E enthalten und ihm 10 Tage Bedenkzeit gegeben waren mit der Erklärung, daß man, wenn nach deren Ablauf jene Forderungen nicht bewilligt wären, zu Zwangsmaßregeln gegen die Stadt Kanton schreiten werde.

„2) Die Brigade der Königlichen Marine - Soldaten und der König- lichen Marine- Artillerie, so wie ein Theil der Flotten-Brigade, ward gleich darauf nah den großen Vorrathshäusern auf Honan gebracht und bequem einquartiert. Die Truppen blieben an Bord der Transportschiffe „Lan- cashire With* und „Moresfoot“ zu Whampoa. Das französishe Contin- gent blieb an Bord der franzöfischen Schiffe, mit Ausnahme eines kleinen Detachements, das Honan mit uns occupirte.

„3) Am 18ten erhielt ich eine Zuschrift des Earl Elgin und des Baron. Gros, in welcher mir mitgetheilt wurde, daß die Antwort des Ober - Kommissars eingetroffen sei und daß dieselbe höchst unbefriedigend laute. Die Ober-Befehlshaber derx Flotten und der Landtruppen wurden zu einer Konferenz an Bord der „Audacieuse“ eingeladen, um in Erwäs gung zu Pt welche weitere Schritte zu thun seien in Folge des Ent- schlusses Yeh's, die sehr gemäßigten Forderungen der beiden Regierungen nicht zu bewilligen,

„4) Die Konferenz fand am 21. d. M. statt. Es ward beschlossen, daß die Bevollmächtigten Se. Excellenz den Kaiserlichen Ober - Kommissar davon in Kenntniß seyen sollten, daß in Folge des abschlägigen Bescheides, den er auf die an ihn gestellten Forderungen ertheilt, die weitere Erledi- gung der Frage den Flotten - und Militair - Behörden übertragen worden sei, daß wir einen diese Thatsache enthaltenden Brief an Se. Excellenz richten und in demselben zugleich anzeigen sollten, falls die Stadt uns binnen 48 Stunden friedlich übergeben werde, solle Leben und Eigenthum geschont werden; würden die Bedingungen jedoch niht angenommen, #\o werde ein Angriff auf die Stadt erfolgen,

„9) Da alle unsere Anstrengungen , die Uebel des Krieges von den Chinesen abzuwenden , an der Hartnäckigkeit, welche das Benehmen des Kaiserlichen Kommissars vom 21. Oftober 1856 an auszeihnete, ge- \cbeitert waren, so blieb den Befehlshabern der verbündeten- Streitkräfte nichts Anderes übrig, als fich an den Kaiserlichen Kommissar zu wenden und den peinlichen Entschluß , Canton anzugreifen, zur Ausführung zu bringen, Heute früh, bei Tagesanbruch, ward der Anfang damit gemacht. Der- Abgaug des Paketboots wird mich verhindern, weitere Berichte zu erstatten. Se stehe jeßt auf dem Punkte, mich zu den Truppen zu be- geben, welche sich zu Kuper's Jsland ausschiffen, um die Mauern der Stadt zu ersturmen.

„0) Jch lege die Abschrift zweier General - Befehle vom 26. d. M. bei, so wie von Denkschriften, welhe General van Straubenzee abgefaßt hat und welche die zum Angriff nöthigen Anstalten enthalten. Dieselben oiboig Ew, Herrlichkeiten vollständig von unserem Plane in Kenntniß eßen,

u Gy gereicht mir zur Freude, melden zu können, daß zwischen den Ober - Befehlshabern der verbündeten Streitkräfte die vollkommenste Ein-

tracht herrscht. M. Seymour.“

„Nr. 358. ) „Hauptquartier, 29. Dezember 1857.

„1) Mein Herr! Mit den Gefühlen der hdchsten Befriedigung habe ih die Ehre, den Lord - Kommissaren der Admiralität zu melden, daß die Standt Canton heute früh von den See- und Land - Truppen unter dem Befehl des Contre-Admirxals Rigault de Genouilly, des General - Majors van Straubenzee und meiner selbs angegriffen und mit Leitern er- beige wurde. Ausführlicheres werde ih mit dem nächsten Paketboot erichten.

„2) Unsere große Freude über diesen raschen Erfolg ward dur einen großen Unfall getrübt, nämlich durch den Tod des Capitains William Thornton Bate, von Jhrer Majestät Schiff „Actäon“. Er ward durch cine Kugel getödtet, während er eine Nekognoszirung vornahm, um eine passende Stelle zum Aulegen der Sturmleitern aufzufinden.

3) Dieses beklagenswerthe Ereigniß hat allgemeine. Trauer verur- sacht, indem Capitain Bate nicht weniger wegen seiner vielen Tugenden geliebt, als wegen seiner seemännischen Tüchtigkeit geachtet und bewundert war. Durch seinen Tod hat Jhre Majestät einen sehr talentvollen, eifri- gen und getreuen Diener verloren.

eÂ) Wir haben noch den Tod eines anderen Offiziers zu beklagen, den des Lieutenants Hackett nämlich vom 59. Regiment , der kurz nah der Landung von einer Schaar chinefisher Soldaten ermordet wurde.

„9) Jch habe nur von zwei Offizieren gehört, welche verwundet wurden, Es sind dies der Lieutenant Lord Gilford vom Schiffe „Calcutta“ (shwer verwundet; eine Kugel zerschmetterte ihm den Arm) und Herr Thompson, Midshipman auf dem „Sanspareil“ (s{hwer verwundet durch eine Nakete). Jch bin nebst meinen tapfern Kollegen eifrig beschäftigt, unsere Position zu sichern. M. Seymour.“

Nach einem am 16. Februar veröffentlichten parlamentarischen Ausweis bestand die indishe Armee zur Zeit, wo die Meuterei in Mirut ausbrach, aus folgenden Truppen. Jn der Präfident- haft Bengalen an Europäern: 2271 Offiziere, 1602 Sergeanten und 18,815 Gemeine, von denen 1800 in Pegu ftanden; an Ein- geborenen: 2325 Offiziere, 5824 Havildars und 110,517 Ge- meine. Jn Madras an Europáern: 10,194; an Eingeborenen: FEY Jn Bombay an Europäern: 9589; an Eingeborenen 30,940,