1858 / 53 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Preußische Bauk.

Mounats- Uebersicht der preußischen Bank,

gemäß §. 99 der Bank-Ordùung vom 5. Oktober 1846. Activa.

Geprägtes Geld und Barren 39,753,000 Thlr.

Kassen-Auweisungen ................ I. 1,308,000 ,

Wechsel-Befstände Z

Lombard - Bestände o Lipia cli Tite « êslio:2 Cyrtid ¿

Staatspapiere, verschiedene Forderungen und / Activa 5,983,000 ,„

Banknoten im Umlauf... A6 60,458,000 Depositen - Kapitalien 19,828,000 Guthaben der Staats-Kassen, Jnftitute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro- : I LS ao oar adi ais Kean A G Sd «o... 9,631,000

Berlin, den 28. Februar 1858. Königlih Preußishes Haupt - Bank- Direktorium.

von Lamprecht. Witt. Meyen. Schmidt. Dechend. Woywod.

Berlin, 3. März. Se. Majestät der König haben Aller- nädigst geruht: dem Professor Dr. Carl Koch zu Berlin die rlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Verdienft- Kreuzes

vom Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Haus-Orden zu ertbeilen,

Nîêchtamtliches.

Preußen. Berlin, 3. März, Die Herstellung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen ift soweit vor- geschritten, daß die Aerzte heute die Bewegung im Zimmer ge- stattet haben. | ;

Se. Königliche Hoheit nahm um 11 Uhr den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths Jllaire, und um 2 Uhr den des Minister-Präsidenten eutgegen,

Jn der gestrigen (9ten) Sißzung beschäftigte sich das Herren- haus mit der Berathung des Berichts der vereinigten Kommissio- nen für Handel und Gewerbe und für Agrar - Verhältnisse über den Geseh-Entwurf, betreffend die Regulirung des Abdeckereiwesens. Das Geseh wurde theils in der vou der Regierung, theils in der von der Kommission vorgeschlagenen Fassung mit Verbesserungs- Vorschlägen angenommen.

Nassau. Wiesbaden, 1. März. Der Herzog wird am 23. d. die neue Kammersaison persönlich eröffnen. (M. 3.)

Niederlande. Haag, 1. März. Ueber die Ministerkrifis ist jeßt Näheres bekaunt. Jn der heutigen Sihung der Zweiten Kammer wurde ein Brief des Justiz- Ministers verlesen, des Jn- D daß er vom König ermächtigt sei, das für heute auf die

ageSordnung geftellte Geseh über Organisation des Gerichtswesens zurückzunehmea , und zwar weil er um seine Entlassung gebeten habe. Eine ähuliche Mittheilung erhielt die Kammer Seitens des Finanz - Ministers. Daß auch dex Minister des Junern, welcher seit langer Zeit den Vorsaß, abzutreten, erklärt hatte, so wie der Minifter des Auswärtigen um ihre Entlassung bei Sr. Majestät eingekommen sind, is gewiß; man glaubt, daß auch der Minister für die Kolonieen ihrem Beispiele folgen werde. Die Unterhand- lungen über die neue Besezung der vakant werdenden Minister- stellen sind in vollem Gange. Unter denjenigen, die das Gerücht als vermuthl!iche RaGelqor bezeichnet, hórt man die Namen der

früheren Minister van Reenen, van Nosse und van Hall nennen. (Köln. Z,)

Velgien. Brüssel, 1. Márz. General Changarnier hat an die Redaction der „Jndépendance Belge“ folgendes Schreiben gerichtet: k Mecheln, 1. März 1858. Herr Redacteur! Jn der zweiten Ausgabe Jhres Blattes lese i so eben folgende telegraphische Depesche: „Der e Moniteur” meldet, daß die Generale Changarnier und Bedeau Erlaubniß erhalten haben, nah Frank- reich zurüdckzukehren.“ Ju vollem Frieden bedarf Frankreich, das mit Recht stolz auf den Ruhm seiner unvergleihlichßen Armee ist, die zu lieben ih so viel Ursache habe, der Dienste eines seiner ergebensten Soldaten nicht; es wird ihm beistimmen, daß er zuwartet, um das unaussprechlihe

Glück zu genießen, es wieder zu sehen, wenn es im Besiße die Würde und Sicherheit seiner Bewohner s{üßender Geseße ist. Jch ersuche Sie, dieses Schreiben in Jhrer nächsten Nummer zu veröffentlihen und mit meinem

Danke die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu empfangen. | Changarnier.

Frankreich. Paris, 1. März. Der „Moniteur“ kündigt das Erscheinen des ersten Bandes von der „Correspondenz Napoleon's 1.° an. Dieser Quartband von 800 Seiten, der von dem offiziellen Blatte als eine der shönsten Arbeiten, die aus den Pressen der Kaiserlihen Druckerei hervorgegangen, gerühmt wird, beginnt mit der Belagerung von Toulon im Jahre 11, geht dann auf die- italienishen Feldzüge über und schließt „mit dem Jahre 1V nach Wurmser's Niederlage. Vorausgeschickt ist diesem Bande der Bericht des Staats-Ministers über die Wichtigkeit dieser Ver- öffentlihung, ferner das Dekret, wodurch der Ausschuß zur Nach- forschung und Herausgabe der Napoleonishen Correspondenz ein- geseht wird, endlich der von diesem Ausschusse dem Kaiser über die Erfolge der Nachforshungen und den Fortgang der Arbeit erstattete Bericht, Der Ausschuß besteht aus dreizehn Mitgliedern, von denen Marschall Vaillant Präsident, Senator Baron Dupin Vice- Präsident und Divisions - Chef im Staats-Ministerium Perron Secretair ist. Der „Moniteur“ druckt den Bericht des Ausschusses, der vom 20. Januar datirt ist, vollständig ab.

General Espinasse hat den Mitgliedern des geseßgebenden Körpers die Anzeige gemacht, er werde sih freuen, wenn er si mit ihnen über die Angelegenheiten des Landes und ihréêr beson- deren Departewents recht oft unterhalten könne, und werde über- haupt mehr und nachhaltiger, als dies bisher der Fall gewesen, mit ihnen in Verbindung bleiben. A

Der Entwurf zu dem neuen Patentgeseße ist im Staats- rathe fertig und wird, dem Vernehmen nach, in der jeßigen Session vom geseßgebenden- Körper berathen werden.

2. März. Der heutige „Moniteur " veröffentlicht das allgemeine Sicherheitsgeset. i

Italien. Turin, 27. Februar. Die Haupt-Rädelsführer der in der Militair - Akademie vorgefallenen Unordnungen wurden nach der Citadelle gebraht und sollen ausgestoßen werden. Vier- chn Andere wurden in der Kavallerie-Faserne eingesperrt. Oberst Pettinengs wurde zum provisorishen Kommandanten der Akademie ernannt.

Genua, 26. Februar. Ein unter amerikanischer Flagge an- gekommenes, angeblich mit Waffen beladenes Schiff wurde bewacht und demselben der Kriegs8dampfer ,Mozam bano“ zur Seite gelegt

Túrkei. Ein der „Pr. C.“ vorliegendes Schreiben aus Bukaxest (ohne Datum) enthält Folgendes: „Auf die Nachricht von der Vermäh- lung Sr. Königl, Hoheit des Prinzen Friedrih Wilhelm mit der Prinzeß Royal war von der hiesigen Kirchengemeinde, welche der Königlichen Schirmherrschaft so viel verdankt, sofort der Wunsch ausgesprochen worden, in einem Festgottesdienste sich mit den Gebeten des ge- sammten preußischen Galeriantes vereinigen zu dürfen. Der 7. Februar , als der Tag, an welchem das Königlihe Paar dem ersten Gottesdienst in Preußen beiwohnte, war als Tag der Feier bezeihnet. An diesem Tage war unsere Kirche, welche in ihrer architeftonishen Schönheit als ein Zeugniß deutschen evangelischen Sinnes über alle Kirchen anderer Konfessionen der Hauptstadt her- vorragt, in festlidem Schmucke, Die Kuppel, welche den Altar um- s{ließt, war mit grünenden und blühenden Gewächsen geziert, und die weiße Atlasdecke des Altars mit einer Guirklande von Jmmer- grün mit Kornblumen und weißen Kamelien bekränzt. Von dem Chor der s{hónen Orgel, welche mit allergnädigster Beihülfe Sr. Majeftät in diesem Herbst aufgestellt worden, wehten die vereinig- ten Flaggen Preußens und Großbritanniens, Außer dem briti- schen Kommissair und dem Personal des großbritannischen General- kfonsulats und den fkonsularishen Vertretern anderer Nationen hatten sich auch die Minister und der Generalstab des Fürsten Kaimafam eingefunden, während die Näume der Kirche von den anwesenden Preußen und Engländern und den Mitgliedern der evangelishen Gemeinde erfüllt waren. Der Kaimakam, auf seinem Landsiß abwesend, hatte den Königlichen Kommissar sowohl wie den General-Konsul durh eine Ehren - Eskorte nach - der Kirche geleiten lassen, so wie er nach der Feier durch seinen ersten Adju- tanten, im Gallawagen esfkortirt von einer halben Esfadron Ulanen und durh den gesammten Militairstab, seine Glückwünsche dem Königlichen General-Konsul aussprechen ließ. Die kirchliche Feier begann mit dem gewöhnlichen Gottesdienst, nah dessen Beendigung von dem deutschen Männergesang - Verein ein Choral mit Orgel- Begleitung vorgetragen wurde, und s{loß, nachdem der Pfarrer Neumeister eine festlihe Ansprache an die Versammlung gehalten,

mit dem Absingen eines auf die freudige Veranlassung dieser er-

hebenden Feier bezüglichen Festliedes. Es würde {wer sein, den tiefen Eindruck berzlicher Jnnigfkeit wiederzugeben , mit der nicht allein die anwesenden Preußen und. Engländer, sondern auch die Fremden an der Feier Theil nahmen. :

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Rußlaud und Polen. St. Petersburg, 24, Februar. Der TRR aide" und die Nordishe Biene“ enthalten dem „Kawkas“ entlehnte Berichte vom Kriegsschauplaße, denen zufolge das Maikop-Detachement vom 21. Dezember bis 12. Januar eine Waldlihtung au den Flüssen Bieloj und Kurdschips fortgeseßt habe. Der Feind versuchte das Unternehmen zu vereiteln und leistete bei Vertheidigung des- Auls Ssasa-Achmet Widerstand ; ins deß nah viertelstündigem Kampfe wurde der Plc h genommen. Jun diefem Gefecht fielen drei namhafte Aelteste der Abadsechen und wurde Chadfi - Zsmail, durch Reichthum und Einfluß im Gebirge bekannt und dem Mahomet - Anne nahestehend , {wer verwundet. Nussischerseits fielen dabei 1 Oberoffizier und 17 Gemeine und wur- den 69 Gemeine verwundet. Jn einem Gefeht am 25. Dezember verlor das Detachement 1 Todten und 9 Verwundete. Auch die Truppen des Adogum - Detachements warcn vom 6. bis zum 15. Dezember mit Waldlichtungen und Zerstörung der Auls be- schäftigt, in denen sie nach dem rusfishen Bericht bei 3500 Hütten in ‘Asche gelegt hatten, Das Detachement büßte hierbei 2 Todte und § Verwundete ein. Dem Detachement von der kleinen Laba gelang es: 1000 Schaafe, 700. Rinder und 60 Pferde zu erbeu- ten. Der General Fürst Bebutow 1., der bekanute Sieger von Kadik - Lar, ist seiner Functionen als Chef der Civil - Verwaltung und Vorsißender des Verwaltungs - Rathes in transkaukasischer Landschaft enthoben und in den Reichsrath berufen worden. Diese Jnruhestand - Verseßung des tapfern Greises machte andere Personal - Veränderungen nothwendig; gleihsam zu seinem Nachfolger i Fürst Orbelian 11,, biöheriger Befehlshaber am faspis@en Meere und Eroberer der Landschaft Sala- tavia im vorigen Jahre, ernannt; an Stelle dieses tritt der vor Kurzem zum Gouverneur von Kutais ernannte General Baron Wrangel, welcher seinerseits durch den Fürsten Eristow erscht wird. Der Bau der seit längerer Zeit projektirten Eisenbahn zwischen Riga und Mitau wird nun in Angriff genommen, das Terrain desselben nebst dem zum Bahnhof bestimmten Plaß find bereits von Amtswegen vermessen worden. Auf Befehl des Kaisers is das Statut des Bauernstandes in Esthlaud modifizirt worden, Dem Vice-Admiral Putiatin , der mit der Expedition nah deu chinesischen Gewässern betraut ist, hat der Kaiser, in An- erkennung seiner Verdienste, den St. Alexander Newski-Orden ver-

liehen. :

Warschau, 26. Februar. Der Statihalter, General-Adju- tant Fürst Gortschakoff ist gestern Abend nah St. Petersburg abgereist.

Amerika. New-York, 17. Februar. Der Senat zu Washington hat seinem Ausschusse für die auswärtigen Angelegen- heiten den Auftrag ertheilt, zu prüfen, ob es nicht zweckmäßig sei, den mit Großbritannien geschlossenen Gegenseitigkeits-Vertrag außer Kraft zu seyen. Das auf den Verdacht hin, zum Sklavenhandel ausgerüstet zu sein, gekaperte und zur Aburtheilung hierher ge- \chidte Schiff „Banchetta“ is wegen Mangels an genügenden Be- weisen freigegeben worden.

Asien. Es sind Nachrichten aus Bombay vom 9. Februar in London den 2. März eingetroffen. Nach denselben war das Land mit Ausnahme der Porn Khandesh ruhig. General Outram hatte in Allumbagh am 22. Januar einen Angriff der Rebellen zurückgeschlagen, erwartet aber eine Wiederholung desselben mit verstärkten Kräften Seitens der Jusurgenten.

Telegraphische Depesche.

Côln, 2, Márz. Die Post aus England is ausgeblieben. Gründe unbekannt, .

Statiftishe Mittheilungen.

Das Schiedsmanns-Jnstitut hat im Bezirk des Königlichen Appellationsgerichts zu Frankfurt a. d, O. im Jahre 1857 recht günstige Erfolge geliefert. Es find nämlich in dem Theile dieses Bezirks, welcher zur Provinz Brandenburg gehört, in den Städten von 107 Schied8män- nern 6983 Sachen bearbeitet und davon 4121 dur Vergleich beendet worden; 856 Sachen haben wegen Ausbleibens der Parteien zurückgelegt werden müssen, 1967 Fälle sind nicht zu \{lichten gewesen und 39 am Jahresschlusse noch anhängig geblieben. Auf dem platten Lande sind da- gegen von 27 Schiedsmännern 7283 Sachen bearbeitet und davon 4056

ur Vergleich beendet worden: 780 Sachen haben wegen Ausbleibens der Parteien Una Sg legt werden müssen, 2353 Fälle sind nicht zu \{lich- ten gewesen und 94 am Jahresschlusse noch anhängig geblieben. Die Ge- sammtzahl der von den 334 Schiedsmännern bearbeiteten Sachen beträgt

hiernach 14,266, von denen 8177, also mehr als 57 pCt., dur Vergleich geshlichtet worden find.

Das Land - Gendarmerie- Corps Preußens steht unter dem besonderen Kommando eines „Chefs der Gendarmerie*, und zerfällt in 8 Abtheilungen (Brigaden), welche unter „Brigadiers“ auf die 8 Pro- vinzen des Landes vertheilt find. Die Brigaden sind in 32 Distrikte ge- theilt, an deren Spitze „Kreis-Offiziere“ stehen und das unmittelbare Kom- mando über die Wachtmeister und Gendarmen führen. Die Wachtmeister, 103 an der Zahl, find, mit Ausnahme eines einzigen, sämmtlich beritten. Die Gendarmen find berittene und Fuß-Gendarmen; von den ersteren giebt es 1123, von den leßteren 954, Stationen zu besonderen Zwecken haben: 2 Fuß - Gendarmen zur Aufrechthaltung der Ordnung bei Er- hebung der Steuern in Stolbeck bei Tilsit; 2 berittene und 3 uß-Gen- darmen zur Beauffichtigung der Arbeiter bei dem Bau der targard- Köslin - Kolberger Eisenbahn; 1 Fuß - Gendarm zum orsts{chuß in der Oberförsterei Mühlendeck; 1 Fuß - Gendarm zum Forftshuß in der Forst-Jnspection Dommibßsch; 1 Fuß-Gendarm zur Verstärkung der Polizei- kráfte in der Grafschaft Wernigerode (vom Grafen zu unterhalten); 4 Fuß-Gendarmen in der Provinz Westfalen zur Unterdrückung der Ein- \{wärzung von Fire aus Hannover; 4 Fuß-Gendarmen zur Beauffichti- gung der Ruhrschifffahrt; 1 Fuß-Gendarm für die Zwecke des Nuhrkanal- Actien-Vereins zu Duisburg; 3 Fuß-Gendarmen zur Beauffichtigung der Arbeiter beim Bau der Saarbrücken-Trier-Luxemburgex Eisenbahn ; 2 Fuß- Gendarmen zur Beauffichtigung der Arbeiter an der Rhein-Nahe-Bahn ; 1 Wachtmeister, 2 berittene und 22 Fuß-Gendarmen in den Hohenzollern- schen Landen. Diese sämmtlichen 44 Fuß-, 4 berittenen Gendarmen und 1 Wachtmeister auf besonderen Stationen beziehen ihre Besoldungen von den Verwaltungen , deren Zwecken sie dienen. Jm Ganzen besteht das preußische Gendarmerie - Corps hiernach aus 1 Chef, 8 Brigadiers, 32 Kreis-Offizieren, 104 Wachtmeistern, 1127 berittenen und 998 Fuß Gendarmen. (Pr. C.)

Nach dem Nechnungsabschlusse, den die Bank vou Brasilien für den Monat Dezember 1857 veröffentlicht hat, belief sich ihr Baar- borrath am 21. Dezember auf 10,850,345 Milreis, 472,311 Milreis weniger als am 30, November 1857. Dagegen waren für 33,174,970 Milreis in Bank-Billeten im Umlaufe, 2,652,690 Milreis mehr als am leßteren Tage. Die Totalsumme des zur Amortisation eingelösten Staats- papiergeldes betrug 3000 Contos, ebenso viel als am 30, November 1857. Die Bank war demnach befugt, an Billeten auszugeben : 1) den dreifachen Betrag ihres Baarvorraths mit 32,551,035, 2) den ein achen Betrag des eingelösten Staatspapiergeldes mit 3,000,000 Milreis. Es blieb ihr also für fernere Ausgabe von BVilleten ein Betrag von nicht mehr als 2,376,065 Milreis. Der Betrag der diskontirten Wechsel belief fich am 31. Dezember auf 45,276,914 Milreis, 5,474,032 Milreis mehr als am Schlusse des Vormonats. An Darlehen auf Pfand waren 6,559,728 Milreis verausgabt, 938,075 Milreis mehx als am 30. November. Die Bank hatte demnach den Druck, unter dem der Geldmarkt litt, auf die Gefahr hin, ihre Kräfte zu überschreiten , erleichtert. Die Zweigbanken ivaren debitirt mit 7,687,114 Milreis, 239,954 Milreis weniger als am 30. November. Dagegen hatten fie ein Guthaben von 6,489,210 Milreis, 488,006 mehr als am leßteren Tage. Die Bank hatte auf laufende Nech- nung 8,698,986 Milreis empfangen, 1,300,819 Milreis mehr als am 30. No- vember. Sie verdankte diese Vermehrung der Darlehen vornehmlich der Negierung. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Die Stadt Tilsit, mit 16,000 17,000 Einwohnern, mehreren Fabriken, beträchtlichem Handel , zwei höheren Schulen der bedeutendsten Art im Regierungsbezirk Gumbinnen , bietet der Polizeiverwaltung einen beträchtlihen Geschäftsumfang. Es tragen hierzu nicht nur die Größe der Stadt und der nicht unerhebliche Fabrik- und Handelsbetrieb bei, fon- dern auch das Ueberwintern einer großen Anzahl von Kahnschiffern am Orte, die Nachbarschaft der Kämmereiddrfer Preußen, Stolbeck und Split- ter, wovon die beiden lezteren namentlich loses Gesindel, ZoUdefraudanten, Observaten mad tmuole beherbergen sollen, giebt der Polizeiverwaltung vielfachen Anlaß zur Thätigkeit. Eine kräftige und Fardana ute Leitung der leßteren ist unter diesen Verhältnissen offenbar ein Bedürfniß, dem Nechnung zu tragen die Staatsregierung durch das Jnteresse der öffent- lichen Sicherheit und Ordnung aufgefordert wird. Dieser Aufforderung zu genügen beabfichtigt sie, in Tilfit einen dirigirenden Polizeibeamten anzustellen, und hat dieser Absiht gemäß das Gehalt dieses Staats- Beamten schon auf den diesjährigen Etat der Polizeiverwaltung gebracht.

(Pr. C.)

Ueber den Verg- und Hüttenbetrieb im Negierungs- bezirk Düsseldorf gehen der „Pr. Corr.“ folgende Nachrichten zu: „Obgleich der diesjährige Winter bis vor Kurzem sehr gelinde war und die Ruhr seit Juli v. J. kein hinreichendes Fahrwasser hatte, so war doch der Kohlenabsaßz , so wie die Kohlenförderung im Jahre 1857 größer als 1856. Es wurden as auf 95 Zechen 9,165,726 Tonnen, gegen 1856 mehr 125,556 Tonnen gefördert ; abgeseßt wurden 8,306,042 Tonnen, gegen 1856 mehr 266,038 Tonnen. Grubenbeamte und Arbeiter fuhren im verflossenen Jahre 12,357, gegen 1856 mehr 536, au. Der Betrieh der beiden Hochöfen zu Kupferdreh, welche ihre Erze aus der Gegend von Velbert beziehen, hat seinen ungehinderten Fortgang gehabt. Dagegen mußten von den Hochöfen zu Duisburg, Ruhrort und Berge - Borbeck, welche aus Nassau und Belgien Erze erhalten, einige ausgeblasen werden, weil ihnen wegen Wassermangels in T und Rhein die erforderliche Erzzufuhr ausblieb. Schürfversuche auf Steinkohlen und Metalle haben gegen frühere ‘Jahre merklich nahgelassen.