1858 / 64 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Finanz - Ministerium.

Bei der heute angefangenen Ziehung der Zten Klasse 117ter Königlicher Klassen-Lotterie fiel der Hauptgewinn von 15,000 Thlr. auf Nr. 5517. 1 Gewinn von 2000 Thlr. auf Nr. 23,700. 3 Gewinne zu 1000 Thlr. fielen auf Nr. 7588. 13,114 und 60,151. 1 Gewinn von 300 Thlr. fiel auf .Nr. 18,700 und 8 Gewinne zu 100 Thlr. fielen auf Nr. 1952. 12,842. 19,657. 31,207. 37,380. 47,727. 60,195 und 84,063.

Berlin, den 16. März 1858.

Königliche General-Lotterie-Direction.

Abgereist: Se.- Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Der Ober-Präsident der Rheinprovinz, von Kleist-R N nach Coblenz. P E Ea

Der General-Jntendant der Königlichen Schauspiele, Fantater- herr von Hülsen, nah Dresden. E O

N ah weisunug der Schifffahrts - Frequenz auf dem’ neuen Schifffahrts- und Louisenftädtischen Kanal, so wie der von den Schiffsgefäßen und Floßhölzern erhobenen Sc{leusen- und Brückenaufzugsgelder für das Jahr 1857 in Vergleichung mit dem vorhergehenden Jahre.

im Zahre im Jahre 1857 1856

mithin im Jahre 1857

E mehr weniger Stüdck Stüdck Stü Stü

e eureee Ster, ie obere euse 1) An Fahrzeugen passirten überhaupt |

2) An Floßhdölzern find:

de: DRARO überhaupt durch die untere Schleuse b) ausgegangen A überhdupt

durch die untere Schleuse 2) eingegangen

3) An Fahrzeugen find eingegangen:

a) bei der unteren Schleuse |

davon :

haben im Kanal aus- resp. eingeladen... i lf ch4 find direkt durhgegangen eere ees

b) bei der oberen Schleuse...

davon : haben im Kanal aus- resp. eingeladen

4) An Fahrzeugen find ausgegangen:

a) bei der unteren Schleuse. / zusammen

beladen b) hei der oberen Schleuse zusammen

5) Es find erhoben worden: : a) an Schleusengeldern | bei der uer Schleuse

P bei der unteren Schleuse b) an Brücken-Aufzugs8geldern. | er ö s

a, und b, zusammen

f 233 mithin durchschnittlich pro Tag 62 5) t ] :

E E E

16,224 13,232 2,992 6,602 6,835 i 22,826 20067 2759

9,154 8,768 90,852

386

395,603 15,249

60,006 T3 15,635

50,731 36,061 11,670

8,263 8,189 74

11,744

9,408 6,870 2,938 448

829 i; T,699 2.007

y | [

6,304 | 2,310 Ly Ö |

9,896

H T6 8,614 Ce EVL dis 1,242 1,395 3,603 3,906 84 98

A | 11,250

T7 T7 TCOT

1,581 1,368

find direkt durhgegangen……............ es... Ü Prin C 2,106 2,236

2,457 2,918

| 3,911 3,015 | |

6,368 5,533 835

99 586 363 : 1966 2,645 i 679 2915 301 f , | 316

7731/14| 61 7269| 21. F 462/12) 6 712111! 1 88821 l 7 |. 132/49] 61 169|22/ l l

F24,089 [21] 6] 19,710/16] 6] 4379] 51

176| 1| 6 371 31. ———EE

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Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. März, Das Befinden Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen if ein den Umständen nach befriedigendes. Se. Königliche Hoheit nahm um 10 Uhr den Vortrag des Obersten von Manteuffel und um 2 Uhr den des Minister-Präsidenten entgegen.

Sachsen. Dresden, 15. März. Der bisherige Kaiserlich rusfische Gesandte am Kaiserlih österreichishen Hofe, Freiherr von Budberg, welcher bekanntlih in gleiher Eigenshaft an den Königlich preußischen Hof verseßt ist, ist mit seiner Familie gestern

hier eingetroffen. Wie das „Dresdener Journal“ vernimmt, ift Herr von Budberg heute Nachmittag nah Berlin abgereist.

Gotha, 14. März. Der hiefige Sonderlandtag hat geftern auf einen aus der Versammlung selbft hervorgegangenen An- trag den Beschluß gefaßt, die . Staatsregierung zu ersuchen, 1) sofort die Frage in Erwägung zu ziehen, ob nicht das bisherige System der direkten Steuern auf geseßlihem Wege ander- weit zu ordnen sei, und 2) eventuell den Entwurf zu einem Ge- sehe úber Verlängerung der bisherigen Veranlegung der Ein- fommen- und Klassensteuer dem Landtage noch- während seiner der-

maligen Diät vorzulegen. Die Finanz - Kommission hatté diesen Beschluß befürwortet mit Hinweisung auf die vielen Unbillig- keiten und Härten, die durch das dermalige Einkommen- und Klassensteuergeseß hervorgerufen würden, namentlih dadurch, daß auch bei der vollständigften und sorgfältigften Anwendung des Ge- seßes es dennoch durchaus unmöglich sei, das wirklihe Einkommen der Gewerbe- und Handeltreibenden feoftzustellen. Uebrigens wurde während der Verhandlung mitgetheilt, daß bereits auch die Staats- regierung die Sache ins Auge gefaßt und eine Kommiffion nieder- geseht habe, welche die über die Einkommen- und Klassenfteuer ge- machten Erfahrungen zusammenstellen soll. Nach einer Mitthei- lung des Landtagspräsidenten wird bereits für künftigen Freitag der gemeinschaftlihe Landtag hierher einberufen, da bis da- hin die Geschäfte des hiesigen und des koburgischen Sonderlandtags beendigt sein werden.

Frankfurt, 15. März. Heute Mittag nahm der Königlich preußische General-Lieutenant Freiherr v on Reißen stein, Ober- befehlshaber der hier garnisonirenden Bundestruppen und erfter Bevollmächtigter Preußens bei der hohen Bundes - Militair - Kom- mission, Abschied von den Offizier - Corps der Bundes - Garnison, Der neue Bevollmächtigte Preußens bei der Bundes-Militair-Kom- misfion, General-Major von Dannhauer, is bereits hier ein-

Appellationsgerihts-Chef-Präsident Graf R ittberg, nah Schlesien.

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getróffen ; ebenso der zum Stadt-Kommandanten ernannte Königlich preußische Oberst-Lieutenant von der Gölß. (Gr P. Z-.) Sæ@pwbeiz. Bern, 11. März. Der Blindesrath hat auf diplomatishem Wege von Paris den definitiven Bescheid erhalten, daß die in der Schweiz eingeführten Paßbeschränkungen auch in anderen Staaten wirklih bestehen. Ausdrücklih werden England und Sardinien genannt und wird hinfichtlich des lehteren Stáates beigefügt, daß diejenigen unter den zahlreichen französischen Konsuln in Sardinien, welche niht Glieder der großen Nation, sondern italienischer Abkunft sind, nicht die Befugniß haben, Pässe nah rankreich. zu visiren. s -— t) Märg, Der Konflikt zwishen Baselland und der Cen- tralbahn - Gesellschaft bezüglich des Wassers im Hauensteintunnel scheint auf einer allzu weiten oder vorgreiflihen Auslegung des bundesräthlichen Beschlusses seitens jener Gesellschaft zu fußen. Dieselbe war nämli nur autorifirt, wegen ihrer Arbeiten 10 Tage das Punipen des Wassers auszuseßen, nit aber die Pumpen zu entfernen. Der Bundesrath hält seinen Beschluß aufrecht, erklärt jedo sofort der obigen Kantonsregierung, daß derselbe deren Rech-

„ten durchaus nicht präjudizire.

Am Tunnelportal is jeßt eine Wache aufgeftellt, um jedem Versuch zur Störung der Arbeiten zuvorzukommen. Auf baselland- schaftlihem Boden sollen indessen die Arbeiten niht wieder aufges nommen werden , bis dec Landrath einen bezüglichen Entscheid ge- faßt hat. Dem Vernehmen nach hat die Regierung von Baselland dem Direktorium ihr Bedauèrn über die Vorgánge vom 9. und 10, d. ausgesprohen. Nachmittags is der Statthalter von Sissach sämmt Begleitung im Tunnel angekommen und ist seitdem Ruhe eingetretén, L L

Niederlande. Haag, 14. März. Von den Mitgliedern

des früheren Kabinets, welche im neuen verbleiben sollten, hat nun auch der Kultusminister seinen Abschied verlangt und erhalten ; dessen Portefeuille soll von dem Jusftizminifter interimistish ver- waltet werden. Der König hat den bisherigen Minifter des Jne nern zum Staatsminister, und den Kultusminister zum T ernannt, so wie den übrigen abgetretenen Ministern das Gro kreuz des luxemburgisheu Ordens von der Eichenkrone verliehen. Köln. Ztg. : Bilien. Brüssel, 14. März. Der „Moniteur“ hat das Gesez in Betreff der Revifion des 2ten Buches des Strafgeseh- buches über Verbrechen und Vergehen, welze den internationalen Beziehungen Gefahr drohen, veröffentlicht. Zuglei bringt das amtliche Blatt ein Rundschreiben vom Juftizminister an die General- Prokuratoren an den Königlichen Appellhöfen und an die Pro- furatoren an den Gerichten erster Jnstanz, worin derselbe mit Be- zugnahme auf das im „Moniteur“ erschienene Geseh bemerkt, daß „die Beamten des öffentlichen Miniftieriums fich enthalten follen, eine Verfolgung in Bezug auf Vergehen, welche einen politischen Charakter haben , einzuleiten , bevor fie darüber an die Regierung berichtet haben"; dem Justizminister sollen demnach „diejenigen be- zeichnet werden, welhe denunzirt wurden“, und. die Staats- Behörden haben dessen Entscheidung abzuwarten, bevor fie cine Untersuchung einleiten oder Verfolgungen“ vornehmen.

Großbritannien unnd Jrlaud., London, 15. März. Die „Times“ veröffentlicht heute die Antwort-Note Walewski's auf Malmesbury?s Depesche. Dieselbe besagt, Napoleon 111 habe nichts fordern fönnen , was mit Englands Ehre unvereinbar sei; der Wunsch , England möge Maßregeln gegen die Flüchtlinge er- greifen , sei nur zum Besten der Allianz beider Nationen ausge- sprochen. Der Kaiser ziehe sich von der Streitfrage zurück und mache keine Forderungen, da er der Freundschaft Englands volles Vertrauen schenke. E : i

Jn Liverpool traf der Dampfer „Ufrika" mit Nachrichten aus New # York vom 3. März ein. Es ging daselbst das Gerücht, englische Kriegsschiffe hätten Befehl erhalten, den Freibeuter Walker gefangen zu nehmen, wo fie ihn fänden. i

Frankreich. Paris, 14, März. Der Moniteur“ ver- óffentliht heut wiederum eine Neihe von Adressen, welche bei Ge- legenheit des Attentates an den Kaiser gérichtet find. An der Spiße stehen die Gémeinderäthe von Cork und Worcester. Auch den Auszügen der napoleonishen Correspondenz widmet das offi- zielle Orgäan heute wiederum sechs Spalten , in denen die dama- ligen Beziehungen Frankreichs zu Jtalien charafkterifirt werden. Nachdem der „Moniteur“ mit kurzen Worten die geftern “Mors gèn 7 Uhr erfolgte Hinrichtung Pierri's und -Orfini’8 gemeldet und hinzugefügt , daß dieser lehte Akt der Sühne in Beisein von einer beträchtlichen, shweigenden Menschenmenge, auf welche augen- sheinlich die Erinnerung an das Attentat vom 14. Januar einen tiefen Eindruck gemacht , vollzogen worden sei, bestätigt er, daß Rudio!'s Strafe in lebenslängliche Zwangsarbeit umgewandelt wurde. Die „Gazette des Tribunaux“ enthält über die Hinrich- tung eine ausführlihe Schilderung. ' t a

“Amerika. New-Vork, 27. Februar. Die Bill über die Zulassung von Kansas als Unionsstaat ‘ift auf die Tagesordnung des 29. Februar gestellt. Jm Repräfentantenhause wurde eine

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Summe von 408,000 Doll. zur Ablösung des Sundzolles votirt. Der Práäfident hat dem Repräsentantenhause auf sein Begehren einen langen Bericht Über den Zuftand der Dinge in Utah zu- gehen lassen, Jn éinem Schreiben aus dem Hauptquartier wird dem General Harneyh R r d daß die Regierung keine Koften sheuen werde, um den Aufstand in Utah mit allem Nachdrucke niederzushlagen. Jn einem Schreiben des Generals Scott an den Obersten Johnston, welches im Laufe des Februar geschrieben ift, wird Leßterem angezeigt, daß der General seine Abficht;, nah Kali- fornien abzugehen und von dort aus Truppen gegen Utah zu senden, aufgegeben habe.

Jn Rio de Janeiro sind am 15. Januar mit dem Dampf- schiffe „Amazonas“ Nachrichten aus Montevideo vom 7. Ja- nuar eingegangen. Das Haupt - Ereigniß, das sie melden, ift, daß am 6. Nachmittags der General Cesar Dias mit etwa 100 Mann von Buenos Ayres auf der Patache „Maypu“, an- geblich zur Kriegsmarine von Buenos Ayres gehörend oder ge- hôrt habend, unter der Flagge von Uruguay im Hafen von Montevideo angelangt war, in der Nacht aber seine Leute bei Cerra ausgeschift und fich mit den Jnsurgenten unter Don Brigido Silveirq vereinigt hatte. Der „Maypu“ fiel darauf der Regierung von Montevideo in die Hände und soll als Kriegsschiff armirt werden. Die Jnsurgenten haben den General Freire zum provisorishen Präsidenten mit dem Siß in Cerrito de la Victoria erwählt, indeß zugleich den Vorschlag gemacht, fich unter drei Bedingungen zu unterwerfen, nämlich 1) Annullirung der mit Brafilien abgeschlossenen Verträge, 2) Aenderung des Ministeriums und 3) Annullirung der leßten Wahlen. Die Regierung ihrer: seits rechnet auf Unterftüßung vom Lande und trifft alle Anstal- ten, fich in Montevideo zu behaupten. Die Besaßung beläuft sich auf 1400 Mann, scheint indeß nicht ganz zuverlässig zu sein. Man erwartete cinen Aufruf der Regierung an die in Montevideo an- sásfigen Ausländer. :

Mit dem „Amazonas* if der zwishen Brasilien und der

En Confederation abgeschlossene Vertrag in Rio ein- etrossen. N Asien. Der König von Delhi ist nah den Andamanen auf Lebenszeit verbannt worden. General Hugh Rose marschirt gegen Jansee und Culpe. Shrorapur wurde erobert. Jm Pendschab wurde Quartier für 18,000 Europäer vorbereitet.

London, Montag, 15. März, Abends. (Wolff's Tel, Bur.) In beiden Häusern wurde heute die Korrespondenz, die Differenz mit Frankrei betreffend, vorgelegt, aber nicht vorgelesen. Jm Oberhause citirce Malmes8bury daraus eine Stelle und ver- sicherte, die Lösung der Differenz sei für beide Theile eine ehren- hafte. Das Oberhaus vertagte die Diskussion.

Jm Unterhause versprah Disraeli eine weitere Unter- suchung in Betreff der zu Neapel gefangen gehaltenen englischen Ingenieure. Es entspann si eine lebhafte Diskussion. Dsborne sagte, der jeßigen Regierung fehle jede Politik. DisSraeli ver- wies in seiner Antwort auf das Programm, welches Lord Derby beim Antritt seiner Regierung im Oberhause gegeben. Russell sprach sein Mißtrauen in Betreff torhyfstisher Reformen aus. Palmerston vertheidigte seine Amtsführung. Mehrere Voten erhielten die Zustimmung des Hauses, worauf dasselbe sich vertagte.

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Jahrbu@h des preußischen höheren Schulwesens für [328. Für Geistliche und Lehrer an Universitäten, Akademicen, Gymnafien, Realschulen, Kriegs-, Artillerie-, Jngenieur- und Divifions\chulen, Kadetténhäusern, Provinzial-Gewerbeschulen, Progymnafien, hdheren Tôchterschulen , Seininarien, Taubstummen- und Blinden - Ahstalten 2c., so wie für Studirende jeder Fakultät. Mit Benußung amt- licher Quellen herausgegeben von Dr. Eduard Mushacke, Ober- Lehrer an der Königsftädtischen Realschule zu Berlin. Verlag der königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker).

In dem vorliegenden Buche, dessen Material der durch seinen preußischen Schulkalender rühmlich bekannte Verfafser mit großem Fleiße zusammen- getragen und zweckmäßig geordnet hat, finden nicht nur die auf dem Titel angegebenen Perfonen Alles, was auf die äußere Verwaltung des höheren Schulwesens in Preußen Bezug hat, es dürfte dasselbe auch denen sehr willkommen sein, die Kinder oder Pflegebefohlene den Universitäten, UAkade- mieecn, Gymnafien, Realschulen 2c. anvertrauen wollen, vorher aber über den Zweck, die Einrichtung, Aufnahme-Bedingungen, die Berechtigungen, Stipendien und übrigen Verhältnisse der genannten Anstalten einen zuver- läsfigen Aufs{luß haben mdchten. Der Gebrauch des Werkes ist durch eine vorgedruckte 1e umfassende Uebersicht des Jnhalts, so wie durch das am Ende stehende Namenregister sehx erleichtert. (Pr. C.)

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