1858 / 69 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ldenbur 19. März. Der gegenwärtig versammelte ¿ets , der e die Zeit vom 28. Dezember v. J. bis 28. Fe- bruar d. J. war berufen worden, biernächst aber bis zum 30. d. M. verlängert ist, wird s{werlich gegen diesen Zeitpunkt mit seinen Arbeiten fertig werden, da unter anderm noch das ganze Ausgabe- Budget des Herzogthums rückständig ist, und gerade dabei manche wichtige Fragen und Verhältnisse zur Sprache kommen. Man nimmt «an, daß eine weitere Verläugerung und zwar noch- mehrere Wochen úber Ostern hinaus nöthig Fin wird. (Wes. Ztg) Sachsen. Dresden, 20. März. Se. Königliche Hoheit

der Prinz Georg hat gestern eine größere Reise angetreten. Höchstderselbe begiebt sih zunächst über Leipsig, Hof und Bamberg nah Frankfurt und von “dort zu einem kurzen Besuch an die Großherzoglichen Höfe in Darmstadt und Karlsruhe, Hierauf gedenkt Se. Königlihe Hoheit dem Kaiserlihen Hofe in Paris einen Besuch abzustatten und sich sodann nah London zu be-

chen. (Dr. J. g ( RY trat der gemeinschaftliche

Gotha, 19. März. Heute

| dem Prät hier zusammen und es wurden demselben nach der von ider

dem Präsidenten gehaltenen Eröffnungsrede, in welcher die noth- wendige Ruhe und Unbefangenheit bei den Verhandlungen em- pfoblen wurden, die eingegangenen Vorlagen mitgetheilt. Dieselben betrafen den gemeinschaftlichen Etat pro 1858— 1861 und den ge- meinschaftlicben Militair - Etat auf die genannte Finanzperiode. Dem Vernehmen nach hat der letztere eine übrigens nicht bedeu- tende Erhöhung besonders dadurch erfahren, daß die Gehalte in den einzeluen Offiziers - Chargen eine Aufbesserung erhalten sollen. (L. Ztg.) - ' E

Frankfurt, 20. März. Jun der Bundestags-Sibung vom 18. d, M. kamen zwei Berichte in Vorlage, welche die HandelSgeseßgebungs - Kommission zu Nürnberg über Vollendung

der zweiten Lesung der ersten drei Bücher des Entwurfes eines

allgemeinen Handelsgeseßes, so wie über die von ihr bezüglich der allgemeinen Wesel - Ordnung gepflogenen Verhandlungen ers stattet hat, Dieselben wurden den betrefsenden Ausschüssen über- wiesen. —- Es wurden sodann ein Antrag in Betref| der An- wendung einer Bestimmung der Geschäfts - Ordnung eingebracht, und die Baupreis - Tarife für die Bundesfestung Laudau zur Ge: nehmigung vorgelegt. Es kam ferner zur Anzeige, daß die Festungsbehörde zu Landau mit entsprehender Anweisung zum Voll- zuge des am 18. v, M. gefaßten Beschlusses wegen Erbauung eines Lazareths dortselbst versehen, und daß zu Hebung der von Mitgliedern der vormaligen Reichsritterschaft im Königreich Wüxttem- berg erhobenen Beschwerde bezüglih ihres Nechtszustandes ein Uebereinkommen mit denselben getroffen worden sei. Auf Vor- trag des betreffenden Ausscbusses beschloß die Versammlung, meh- reren invaliden Offizieren der vormaligen s{leswig-holsteinischen Armee, die ihnen gemäß Bundesbeschluß vom 6. April 1854 vom 1. Januar 1854 an aus der Bundeskasse bewilligten Bezüge für die beiden Jahre 1852 und 1853 nachbezahlen zu lassen. Aus Anlaß des Gesuches einer Person, deren Heimath fraglich ist, um Ausmittlung ihrer Heimathsrehte, lud die Versammlung die be- treffenden Regierungen ein, desfalls die erforderlichen Einleitungen zur Erzielung einer Verständigung zu treffen, bis zu deren Erfolg aber den Aufenthalt der Bittstellerin an 1hrem dermaligen Wohn- orte nicht zu beanstanden. Schließlich beschloß die Versammlung die Erhebung einer Umlage zur Dotation der Matrikular-Kasse. (Fr. Journ.) - (4200

Baiern. München, 20. März. Durch allerhöchstes Ne- \kript werden auf Grund des Artikels 14 des Geseßes vom 12ten Mai 1848, Behandlung neuer Geseßbücber betreffend, die Sibun- gen der Geseßgebungs-Ausshüsse der beiden Kammern aufgehoben, d. h. die Ausschüsse aufgelsst. Der Artikel 14 des angeführten Geseßes lautet: „Die geseglihe Wirksamkeit der in Gemäßheit der Art. 11 und 12 versammelten Ausschüsse hat sich ledigli auf die Prüfung und Begutachtung der vorgelegten Entwürfe zu be- shränken , und jede andere Verhandlung ift ohne Gültigkeit und Erfolg. Jhre Wirksamkeit erlisht, wenn der König die Sihungen derselben aufhebt oder mit Vorbebalt der Wiedereinberufung der Mitglieder einstweilen einstellt.“ (N. C.)

Oesterreich. Wien, 21, März. Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph hat mit Allerhöôchstem Kabinetss{reiben vom 18, d. M. den Feldmarschall Laval Grafen Nugent zum Ritter des Ordens vom goldenen Vließe ernannt.

Niederlande. Amsterdam, 19. März. Nachdem vor- gestern das frúhere Ministerium ausgeschieden war, haben die neuen Minister den Eid in die Hände des Königs abgelegt und hak gestern die erste Sizung des Staatsministeriums stattgefunden. Herr von Poll, welcher den Vorfiß im Staatsrathe führte, ist zum Staats- Minister ernannt wordeu, Es liegen im Ganzen der Zweiten Kam- mer der Generalstaaten noch 23 Gesepentwürfe und 3 Anträge vor und sobald sie zusammentritt, wird das neue Kabinet veranlaßt sein, fich über die wibtigsten Angelegenheiten des Reichs und der Kolonieen auszusprechen, (Düss: Z.)

Großbritannien und Jrland. London, 19. März. Vorgestern begingen unter Votsiß des Herzogs von Cambridge die Protekltoren des Hospitals für Brusileidende in der London Tavern ihr herfömnmliches Jahresfest, An Beiträgen für die Stiftung wurden an jenem Abend 3000 Pfd. gezeichnet. “Nach den bei jedem öffentlichen Festmahle in England üblichen loyalen Toasten brachte der Vorsizende einen Trinkspruh auf Heer und Flotte aus uud be- rührte bei dieser Eelegenheit. einen in der. leßten Zeit von der Tagespresse vielfa behandelten Gegenstand, nämli die äußere Lage des britischen Soldaten, und zwar vornehmlih in Bezug auf die Gesundheitspflege“ Der Ober-Befehlshaber des Heeres konnte nicht umhin, das Dasein ‘der vielbeklagten Uebel, in welchen man die Ursache der großen Sterblichkeit im britischen Heere erblickt, als da find: Mangel an Raum in den Kasernen, Unreinlickkeit u. s. w., s{lechte Ventilation u. st. w,, zu beklagen. Doch fügte er hinzu, daß, wenn diese Schäden nicht beseitigt würden, die Schuld nicht an ihm liege, Er thue sein Möglichstes, um für die Be- quemlichkeit und das Wohlergehen des Soldaten Sorge zu tragen. Allein er habe nicht über die Staatskasse zu verfügen, und wenn die britische Nation das Loos des britischen Soldaten verbessern wolle, so sei es ihre Schuldigkeit, das dazu erforderliche Geld her- zugeben.

Jn der gestrigen Oberhaus-Sißung lenkte Lord Lyndhurst die Aufmerksamkeit der Negierung auf die „Cagliari “- Angelegenheit und die beiden im Königreiche Neapel gefangen gehaltenen Engländer. Er be-

auptet, es sei jeßt die Pflicht der Negierung, einzuschreiten „und ihre reiheit zu erwirken, da der „Cagliari“, als er weggenommen worden sei, sich nach dem eigenen Eingeständnisse der neapolitanischen Regierung nicht innerhalb des Bereiches der neapolitanischen Gerichtsbarkeit béfiben habe. Der Earl von Malmesbury erinnerte das Haus daran, daß die gegenwärtige Negierung in keiner Weise für irgend welche mit dieser An- gelegenheit in Verbindung stehende, vor dem 26. Februar liegende Vor- gônge verantwortlich sei, Er räumte ein, daß einige neue Umstände zu age gekommen feien, in welchen eine Veranlassung für die Negierung liege, die ganze Sache nochmals derl Kron-Juristen zu überweisen, Das Gutachten derselben und sämmtliche diesen Handel betreffende Aktenstücke werde die Negierung dem Parlamente später vorlegen, und mittlerweile werde sie mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln dafür zu sorgen, daß den Gefangenen die Härte ihrer Haft gemildert werde. Lord Wensley- dale bielt es für rathsam, daß die Sache dem richterlichen Ausschusse des geheimen Nathes zur Begutachtung überwiesen werde. Der Earl von Derby meinte, cs liege kein Präzedenzfall für ein solches Verfahren vor. Lord Brougham hielt den Vorschlag für verwerslich, da es sih ereigneu könnte, daß der erwähnte Aus\{huß als Appell-Jnstanz über eine Frage richterlih werde entscheiden müssen, über die er vorher, wte man jeht ver- lange, fein Gutachten abgegeben habe. Die Diskussion über diesen Gegen- stand hatte hiermit ein Ende. Die indische Anleibe-Bill ging durchs Comité.

Jn der gestrigen Unterbaus-Sißung sagte Craufurd, er habe die Absicht gehabt, den Unter-Staatssecretair des Auswärtigen zu fragen, ob die unterm 4. März von dem Earl von Malmesbury an den Grafen Walewski gerichtete Depesche förmlich oder doch der Sache nach entweder den französischen Behörden in Paris oder ihren Vertretern in London unterbreitet worden sei, um sich über die Ansicht der fran ösischen Negie- rung zu vergewissern, che man ihr jenes Dokument im Namen der bri- tischen Nation offiziell vorlegte. Da ex aber den ehrenwerthen Herrn nicht auf seinem Plaße sehe, so wolle er seine Frage vertagen. (Auf einen Wink Disraeli's fuhr der Nedner jedoch fort.) Dem Vernehmen nach sei der Entwurf der, englishen Antwort - Depesche der frauzösischen Regierung borher vorgelegt worden, oder es habe do zum mindesten eine Besprechung zwischen den beiden Regierungen stattgefunden, um sich wegen der Form der Depesche zu vereinbaren, Disraeli: Es ließ sich wohl faum rechtfertigen, wenn der ehrenwerthe Herr diese Frage an meinen ehrenwerthen Freund, den Unter-Staatssecretair, richtet, da es ihm bekannt sein muß, daß, wenn scine leichtfertige Annahme in Bezug auf die betreffende Angelegenheit im Geringsten begründet wäre, mein ehren- werther Freund nichts davon wissen könnte. Die Negierung Jhrer Ma- jestät ift so geneigt wie möglich, in dieser Sache dem Hause der Gemeinen gegenüber frei und offen aufzutreten. Aber iy muß es denn doch dem Urtheile des Hauses anheimgeben, ob es solche Fragen für statthaft hält. Wenn man aus der Länge der Zeit, die zwischen unserem Amtsautritt und dem Datum der Depesche verstrich, den Schluß ableiten will, es habe eine ungewöhnliche oder, wie ih mich wohl ausdrücen darf, vexstoblene Communication mit einer fremden Negierung stattgefunden , so habe ih darauf Folgendes u erwidern: Wenn der ehrenwerthe Herr, che er eine so heifle Frage stellte, sih nicht die kleine Mühe hätte verdriefien lassen, die Umstände ein wenig h prüfen, so würde er hinreichend triftige Erflä- rungsgründe für das an cheinend späte Datum der Depesche des Staats- secretairs gefunden haben. Zuvörderst war es natürlich nöthig, ehe eine Depesche von solcher Wichtigkeit übersandt würde, daß der Staatssecretair den Vortheil habe, dieselbe mit seinen Kollegen zu berathen. Es war ferner nôthig, die Depesche Jhrer Majestät vorzulegen. Jhre Majestät aber be- fand fich in Osborne, und es herrschte ein so stürmishes Wetter, daß achtundvierzig Stunden lang kein Mensch die Ueberfahrt nach der®Jnsel Wight wagen konnte. Unter diesen Umständen hätte sich der chrenwertbe Herr die scheinbar verzôgerte Absendung der Depesche leicht erklären können. Allein nachdem ih auf diese Umstände hingewiesen habe, die hoffentlich für das Haus befriedigend sein werden, muß ich nochmals gegen derartige

Fragen protestiren, welche dem Publikum keinen Vortheil gewähren können.

Wenn wir bei Mißverständnissen und irrizen Auffassungen ün Privatleben in demselben Geiste handeln wollten, den dex éoráindenthe Herr im Staats- leben wirksam zu fehen wünscht, so würde der Friede der Gesellschaft

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erlich lange aufrecht erhalten werden. Vernon Smith fragte, an e ti Tage die Negierung ihre indishe Bill einzubringen Le Disraeli entgegnete, die Regierung habe noch immer die von hr an- gekündigte Absicht, dies vor Oftern zu thun. Den Tag jedoch vermöge er nicht anzugeben ; vielleiht werde er am nächsten Montag die gewünschte Auskunft ertheilen kdnnen, Rich lenkte die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Behandlung der meuterishen Sipahis und anderer Jusurgenten in Judien und auf die von den Aufständischen angeblich verübten Greuel- thaten. Er glaubt, daß leßtere übertrieben und theilweise erdichtet find, und hebt hervor, daß man bisher nur die Eine Seite gehört habe. Er sprach dann von den Ursachen der Meuterei, meint, die indishe Negierung sei. in dex Patronen - Angelegenheit streng zu tadeln, rügt, daß die Vor- änge in Mirut nicht genau untersucht worden seien, ftellte den indischen

Auf and als keine vorher überlegte Erhebung, sondern als einen durch

ein Zusammentreffen vieler Umstände veranlaßten Aufruhr dar, der durch ein Îluges und vozrsichtiges Verhalten hätte abgewandt werden können, lobte die von Lord Canning in Bezug auf die Behandlung der Jnsurgen-

ten erlassenen P E und verlangte schließlich die Vorlegung ge- wisser Aftenstücke. Der Antrag wurde angenommen, nachdem eine Dis-

kussion vorhergegangen ist, in deren Verlaufe fich herausstellte, daß die von Rich ausgesprochenen Anfichten nur wenig Anklang fgnden. Elive erbält Erlaubniß zur Be einer Bilk, welche darauf abzielt, die Stadt Galway wegen Bestechlichkeit der Wähler aus der Liste der wahl- berechtigten Städtg zu streichen. j N :

20. Márz, Unter Vorfiß des Herzogs von Cambridge faud gestern im Drurylane - Theater ein Meeting zu Gunsten des Havelock - Fonds statt. Unter den Anwesenden befanden sih der Marquis von Lansdowne, der Marquis- von Westmeath, der Earl von Cardigan , Lord J. Russell, V. Emith, General Sir F. Williams und Sir N. Stephenson. Der Vorsißende gab einen Abriß der ruhmvollen Laufbahn des Verstorbenen und theilte mit, daß es die: Absicht der britischen Nation sei, ihm zu Ehren ein Denkmal zu errichten, für welches die Regierung bereitwillig eine Stelle auf Trafalgar Square eingeräumt habe. Die erfte Nesolu- tion, dahin lautend, „daß die von dem verstorbenen General Sir Henry Havelock geleisteten ausgezeichneten Dienste ein angemessenes Zeichen der Anerkennung von Seiten eines daufbaren Volkes er- heischen“, ward von dem Marquis von. Lansdowne beantragt und einstimmig angenommen. Außerdem wurden noch fünf andere Re- solutionen angenommen, die sih auf Detail-Fragen, zum Zwecke die Subscription zu fördern, beziehen.

Herr von Brunnow is heute Morgens, kurz vor 1 Uhr, von Calais aus in Dover eingetroffen und heute Nachmittags hier

in London angekommen.

Die „Times“ berichtet: „Es gereicht uns zu, sehr großer Freude, melden. zu. können, daß laut einem aus Neapel eingetroffenen Telegramm in Folge der von der. britischen Reçzierung eingesandten Note uicht nur Watt, der geisteskrank gewordene Zngeneur, in Freiheit geseßt worden war, sondern daß der König den Befehl er- ¿heilt hatte, mit dem Prozeß des Parks so ras wie möglich vor- zugehen, damit derselbe rash in par aje gescßt werden und zugleich mit seinem Mitgefängenen nah England zurückehren könne.“

Die amtliche „London Gazette“ meldet, daß die Königin dem Solicitor General Hugh Mac Calmont Cairns die Ritterwürde verliehen, den William Lennox Lascelles, Lord de Nos, an Stelle des Viscount Sydney, zum Capitain der Königlichen Leibgarde, die Gräfin von Caledon, an Stelle der Herzogin von Weltington, zur Hofdame und Herrn Charles Baillie zum Solicitor General für Schottland ernannt hat.

Jn der gestrigen Oberhaus-Sihßung bemerkte als Ant- wort auf eine Frage des Earl Granbille dér Earl von Derby, er werde am nächsten Montage dem Hause mittheilen, welches Verfahren die Regierung in Bezug auf die Erledigung der öffentlichen Geschäfte zu beobachten und wann fie die Vertagung für die Osterferien eintreten zu lassen gedenke. Auf eine Frage des Marquis von Clanricarde ent- gegnete Lord Derby, die Negierung habe nicht die Absicht, “eine Aende- rung des irischen Unterrichts - Systems eintreten zu lassen, d. h. fie sei nicht gesonnen, cinen Theil der vom Parlament zu Erziehungszwecken in Jrland bewilligten Gelder ausschließlih für Schulen zu verwenden, welche der Ten Kirche angehören. Die indische Anleihe - Bill wurde zum drilten Male verlesen und ging durch.

Frankreich. Paris, 19. März. Jn der gestrigen Sißung nahm der Senat außer mehreren anderen Gesezentwürfen lokalen Znhaltes ohne Diskusfion auch den über Bewilligung eines außer- ordentlichen Kredites von 1,200,000 Fr. für geheime Ausgaben im Jnteresse der allgemeinen Sicherheit an. L

Der „Moniteur“ seßt heute seine Auszüge aus dem ersten Bande der „Correspondauce de Napoleon 1." fort. An der Spihe dieser historischen Actenstüce steht eines, welchem der „Moniteur“ die Ueberschrift gegeben hat: „Neue aus Jtalien nah Frankreich gesandte Kostbarkeiten.“ Bonaparte meldet darin dem Direktorium aus Bologna vom 2. Juli 1796, daß er am 1. Juli 80 Wagen mit Hanf und Seide nach Nizza abgeschickt habe, wo der. Hanf dem

Marine-Minister. zur Verfügung gestelUt werde; die Verwendung:

der Seide überläßt er dem Direktorium. Jn Tortona, schreibt er dann weiter, habe er Silberzeug und Pretiosen, mindestens zum Werthe von 5 bis. 6 Millionen, zusammengebracht, das er nebst eben so vielem gemünzten Silber und Gold über Chambery nach Paris. shide. Dem nah Nizza geschickten Hauf foll noch für

der Herzogthümer Holftein

1 Million Fr. Hanf folgen, Von den 54 Mill, Livres, welche der Papst zahlen 11uß, läßt Bonaparte 4 Millionen dem Marine- Minister, Die artistischen Kommissare „find eifrig bei der Arbeit“ und haben genommen 15 Gemälde in Parma, 20 in Modena, 209 in Mailand, 40 in Bologua, 10 in Ferrara, im Ganzen also 110 Gemälde, au haben diese Herren in Pavia eine gute Ernte gemacht, und man ist gespannt, „was Rom leisten wird.“

Der Umstand, daß die Vorhersagung metecorologisher Obser- vatorien, in Betreff einer starken Zunahme des Wasserstandes in der Seine, genau auf den Tag eintraf und die Seine in vierund- zwanzig Stunden von 1 Metèr 65 Centimetres auf 2 Metres 65 Centimetres stieg, macht der „Moniteur“ von Neuem auf die NÜh- lichkeit dieser Observatorien aufmerksam, da durch dieselben in ge- wissen Fällen großes Unglück vermieden werden fönne, weil man dadur Zeit gewinne, sich gegen nahende Gefahren vorzubereiten.

20. März. Das neue Gesez, wonach der Umtausch der Nummern bei der Eonscription, der durch Geseß vom 21. Värz 1832 gestattet war, auf den Kreis von Brüdern, Schwägern und Verwandten bis zum sechsten Grade beschränkt wird, wird im heu- tigen „Moniteur“ veröffentliht. Dem geseßgebe1den Körper wurde in der Freitagssizung der Gesehentwurf wegen Abänderung des Art, 259, des Strafgeseßbuches vorgelegt, Die Regierung will diesen Artikel in folgender Weise geändert wissen: „Jede Person, die öffentlich ein Costume, eine Uniform oder eine Deco- ration trägt, welche ihr nit zukommt, oder welche sich ohne Be- rehtigung einen Adelstitel beilegt, soll mit einer Gefängnißstrafe von ses Monaten bis zu zwei Jahren und mit ciner Geldbuße von 500 bis zu 5000 Francs belegt werden.“ Das Gericht soll ferner die vollständige oder auszugsweise Veröffentlichung des Urtheils in den Blättern, welhe ihm die geeigneten seinen, auf Kosten des Verurtheilten erkennen können. ;

__ Spaníieu. Madrid, 15. März. Am heutige Tage wurde die Eisenbahn von Madrid nah Alicante dem Verkehr Übergeben, Borläufig gehen täglih vier Züge, zwei von Alicante na Madrid und zwei von Madrid nach Alicante. Die Bahn ist 455 Kilometres lang und die Fahrt dauert 13 Stunden. Der Madrider Ge- meinderath hat die Erlaubniß zur Erhebung einer Abgabe von Baumaterialien erhalten.

_ Der „Agentur Havas“ wird aus Madrid geschrieben, daß da- selbst seit mehreren Tagen republikanisch-socialistische Proclamationen in Umlauf geseßt seien, doch durhaus feinen Eindruck auf Volk und Heer gemacht hätten.

Griechenland. Die griechische Regierung hat, wie die „Esperance“ von A then, 9. Márz, bestätigt, beschlossen, den Wieder- aufbau der durch Erdbeben zerstörten Stadt Korinth an der alten Baustellé „nicht zu gestatten, sondern die Gründung der ‘neuen Skadt an dem Punkte anzuordnen, wo das alte. Lechaion am Ko- rinthiscen Meerbusen lag. Schon ift eine Kommission von ZFn- genieurs ernannt, welche den Bauplatz untersuchen soll. Die „Esperance“ wünscht, daß die neue Stadt der demnächstigen Durcl)- stehung der Landenge von Korinth nicht im Wege, sondern für dieses Projekt vortheilhaft gelegen sei,

Türkei. Laut Berichten aus Konstantinopel vom 13ten März hatte die Pforte auf eine Note, in welcher der russihe Ge- sandte, Herr von Butenieff, verlangte, daß die montenegrinisce ö&rage dur eine Gebiets - Abtretung an Montenegro entschieden werde, eine abschlägige Antwort ertheilt. Wie qus Alexan- dria, 12, März, gemeldet wird, wollte der Vicekönig einen beson- deren Gerichtshof zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Ein- gebornen und Europäern errichten. : :

Das nach Albanien bestimmte Geschwader hat 3000 Mann an Bord. Jn der ersten Proclamation der Pforte soll die Rück- fehr zum Status quo verlangt, Regelung der Abgaben - Verhält- nisse zugesagt, von der Einreihung der Rajah in die Armee für jeßt Abstand genommen werden. polnishes Kosaken-Regiment.

Dánemark, Kopenhagen, 18. März. Diíz vorgestern dem Neichsfathe vorgelegten Aktenstücke in Betreff der holsteinisch- lauenburgishen Angelegenheit sind folgende :

Oesterreihs und Preußens Mittheilungen an die Bunde3- versammlung in Frankfurt in deren Sißung am 29. Oktober 1857 so wie der von Hannover hieran geknüpfte Antrag u. \. w. ;

Gutachten und Autrag, abgegeben in der Sitzung der Bundes- versammlung am 19. November 1857 von dem in den Verfassungs- Angelegenheiten. der Herzogthümer Holstein und Lauenburg nHieder- gesepten Ausschusse. ;

utachteu und Anträge des Aus\ch{u}es i x Sih C Bundesversammlung am 14, Jauuar 1828) A LMARG Ur

Erklärung Dänemarks, betreffend die Vorstellung und den Antrag der lauenburgischen Nitter- und Landschaft. (Abgegeben in: der Stßung der Versammlung am 4, Februar 1858 und von der V rkeáe wan den Auss{uß verwiesen )

ntrag Hannovers wegen eines Zusaßzes zu dem zu erwar- tenden Bundesbeschlusse, betrèffend die l iiaaa:Anaett mitta und Laueuburg. (Eingebracht in die

Zadik Pascha formirt ein drittes