1858 / 121 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Kinzigthal nah Schäffhausen gebaut und eine Verbin- E T Lkr: ahn zu ) S wird, dur das Flußgebiet des oberen Neckar über Rottweil gegen die badisde Grenze. | Ueber die weiter projektirten Bauten 5) vom Filsthal durch das | Remsthal über Gmünd und Aalen gegen Nördlingen, und 6) von Pforzheim durch das Enzthal bis Wildbad wird in der morgigen Sißzung verhandelt werden. (Fr. P. Ztg.)

Großbritannien und FBon London, 25. Mai. Unter der Ueberschrift: „Die Zusammenkunft in Cambridge-House“ (Wohnung Lord Palmerfton's), bringt die , Times“ folgendes Schrei- den des gegenwärtigen Premiers, Earl von Derby:

An den Redacteur der „Times“. | : Mein Herr! Meine Aufmerksamkeit wurde auf ein Schreiben in der

„Times“ vom vorigen Sonnabend gelenkt, in welhem Lord Sbaftesburhy, |

nachdem er eine Woche Zeit zur Ueberlegung gehabt, sagt: „Der Premier Minister bebauptete in der Debatte vom 14., ih habe am Eonntag einer politischen Zusammenkunft in Cambridge-House beigewobnt. Das Motiv

war \o offenbar, daß ih ihn nicht unterbrah und feinen Widerspruch |

c. 0 Ee M LIX UCi ge

gegen seine Behauptung i brènqt

fagt. Das, was ich wirklich gefagt habe , erstatter ganz richtig in folgenden

Sonntags - Zusammeukunft mitgetheilt wurde.“ Hätte ih öffentlich, und während er es bdörte, eine Talebe Behauptung aufgestellt, so würde ih es, wenigstens nah meinem eigenen Gefüble zu urtbeilen, natürlich gefunden baben, wenn Lord Shbaftesbury, welhen Beweggrund er mir in seiner christlichen Liebe auch zuschrciben mag, statt die Sache eine ganze Woche lang unerwähnt zu lasscn, der betreffenden Acußerung sofort in Anwesenheit der versammelten Peers, die jedenfalls den genauen Wortlaut bôrten, widersprochen bätte. Wenn er si s{ließlich veraulaßt fühlte, die don den „anonymen Efribenten“, auf welche er fih bezieht, aufgestellte Behauptung zu berücksichtigen, so hatte er zum mindesten nach dem Datum des an Sie gerichteten Briefes eine Gelegenheit, dasselbe in meiner Gegenwart im Hause der Lords zu tbun. Den meisten Peers würde dies als die bôöflihere Manier erschienen sein. Jch bin, mein Herr, Jhr ge horsamex Diener.

St. James Square, 24. Mai.

Frankreich. Paxis, 25. Mai. Der Kaiser empfing am verwichenen Sonnabend iu Piivat-Audienz den cugeren Ausscbuß für Aufmunterung und Uebezwachung der Gesellschaften zu gegen- seitiger Hülfe. Nachdem der Minister des Junern die Mitglieder vorgestellt haite, ließ der Kaiser sid Bericht über diese Verne er- flaiten. Daraus erhellte, daß Frankrei am 31. Dezembei 1857 im Ganzen 3609 sfelcer Vereine mit 470,414 Mitgliedern zählte,

D erby.

wovon 53,533 Ehren- und 416,881 theilhabende Mitglicder waren; |

das Reserve-Kapital betrug 18,897,920 Frcs. 93 Cent. Der Kaiser sprach seine besontere Genugthuung über den E1folg dieser Ver eine und über den Eifer aus, den die Auss{uß-MViitglieder seit ses JZabren entfaltet baben.

Der Polizei - Präfckt hat dur Erlaß die! Gesellschaften der |

Nord- und Ofibahn zum Ausgeben von Fahrbillets zu ermäßigten Preisen für Reisen vom Rheine und von Belgien ermächtigt. Dem: nach fährt man z. B. von Paris nah Straßburg, Baden - Baden, Darmstadt, Frankfurt, Mainz, Köln, Aachen, Lüttich, Spa, Brüssel, Amiens und nah Paris zurück für 119 Fr. 50 Ct. Die Villets find persönlich und einen Vionat gültig.

Jn Folge des jüngsten Rundscbreibens vom General Espinasse über die Hospitien - Güter baben bereits mehrere Mitglieder der Verwaltung solber Güter ihre Entlassung genonmen.

Das „Univers“ bringt beute einen Artikel über das Rund- schreiben des Ministers, die Veräußerung der Liegenschaften von Hospitälern 2c. betreffend. Louis Veuillot, weler die ganze Maß-

regel als eine „Desameortifiruug“ bezeichnet, ruft eine Vienge Auto- |

ritäten an, um die Unzweckmäßigkeit derselben darzuthun.

26. Mai. Wie man behauptet, wird die montenegriniscbe Angelegenheit in Konstantinopel dur die ständigen Eesandten ge- regelt werden. Die zweite Konferenz ward heute um 2 Uhr Nach- mittags eróôffnet,

Spanien. Madrid, 25. Mai. Die Königin, von dem Könige, dem franzöfiswen Gesandten und zablreiem Gefolze be- L langte gestern in Albacete an, wo sie mit lebhaftestem Bei- all empfangen wurde.

Portugal. Lissabon, 19. Mai. Unsere junge Herr- \cberin ist vorgestern Abends an Vord der Dampf: Korvette „Var- tholomeo Diaz“ hier angekommen. Ju Folge des stürmischen Wetters hatte fi das Scchbiff genötbigt gesehen, unterwegs in den Hafen von Corunna einzulaufen. Der König, von den Minislern Bee e R begleitet, empfing seine bobe Gemablin furz bor or an Bord des Fahrzenges. Gestern landete Zhre Majestät la Sten coniglihen Barke und begab fich in Begleitung ihres er- BE: , “g : ige nah der Kirche St. Domingos, wo die Ehe ra- a us e. Jhre Majestäten werdon vermuthlich in einigen E an schattigen Cintra übersiedeln. Einen Tag vor

E. E am der Marquis von Bath an Bord der Fregatte H ada b-rben. r Oberhringt ders Kénige Dom Pedro V den U - Es

Jbr Bericht- | Worten: „Jh weiß nicht, | ob er zugegen war; doch glaube ich, daß ibm das Ergebniß jener |

Türkei. Wie ditt, MPitutionnel- meldet, sind telegraphische Vericdte aus Trébinse bom 22. und aus Jassy vom 23, Mai ein- getroffen. 3500 Mann türkishe Truppen von der Garde des Sultans waren an diesem Tage in Trebinje eingerückt, wodurch die Zadl der regulären Truppen unter Huffein Pascha auf 6000 Mann stieg. Die Jrregulären waren fortgesickt worden. Der türkishe General hatte Befehl erhalten, die Feindseligkeiteu cinzu- stellen, si aber in seinen Posilionen zu halten.

Der Tod Abmed Pascha's, des ältesten Sohnes Zhrabhim Pascha's, erfolgte am 13. Mai. Ursacve des Unfalls war, daß der Wagen, in welhem der Prinz bei der Ueberfahrt über den Nil saß, von der Plattform der Fähre in den Strom hinabglitt. Ahmed Pascha batte, vermöge seiner Abstammung, Anwartschaft auf das Paschalik Aegypten.

Nußland und Polen. Warschau, 24. Mai, Während die Kaiserliche Regierung in Rußland zur Lösung der Bauernfrage fast nur die Gutsherren berufen hat, mit Hinweis auf ‘die von der Regierung für das Verfabren reglementarisch aufgeftelkten Grundságze, scheint man hier zu Lande den Gutsbesißer vou der Mitwirfung an der zu vollendenden Regulirung der bäuerlichen Verhältnisse ausschließen und die Angelegenheit regierungséseitig selbst durchführen zu wollen. VBekanntlih wurde des landwirth- | schaftlicden Vercins Abficht vereitelt, die einschlägigen Fragen der Verbesserung der Lage unserer Landleute in seinem Schooße zu erörtern, wiewohl man ibm gestattete, eingehende Erörterungen

durch den Druck zu veröffentlihen. Das unter Vorsitz des Fürsten Gortschakoff eingeseßte Comité, bestehend ans dem ODireftor des Znnern Muchanoff, der Justiz Drzewieli, dem General Jxfull, dem Domainen- únd

Forst - Direktor Guminski, den beiden Civil - Gouverneuren Laszcezynski und Thfiel, zum Entwurf eines Projekts znr Ver- besserung der Lage der Bauern , ift eifrig mit dem Werke beschäf- tigt, weldes behufs Erlangung der Kaiserlichen Sanction nach Petersburg geschickt werden soll. Die allgemeine Meinung des Landes gebt dadîn, den Bauern Eigenthum zu verleihen, wogegen das von dem Comité in Betracht gezogene Projekt die Zinsbar- machung der Bauern bezweckt. Zrkull's Plan läßt den Bauern die Möglichkeit, dur jährlie Rakenzablungen Kapital nebsk Zin- sen für den abgeshäkten Boden innerhalb einer gewissen Zeit tilgen zu lôónneu. (H. V. H.)

Amerika. New- Vork, 12. Mai. Der Senat der Ver- einigten Staaten hat eine Resolution votirt, um den Präsidenten zur Ergreifung von Zwangsmaaßregeln gegen Paraguay wegen des Angriffs auf das amerifaniswe Dampfschiff „Waterwit“ und anderer Beschwerden zu ermächtigen. Der Senat hat die Ernen- nung des Herrn James M. Buchanan von Maryland zum Minister- Nesidenten in Kopenbagen und des Obersten S. N. Morgan zum Minister-Residenten in Lissabon bestätigt.

Jn Stb. Louis sind drei Leute direkt aus Camp Scott ein- getroffen. Sie berichten, daß die Truppen des Expeditkions-Corps von Utah sih în gutem Gesundheitszustande befinden, indeß, mit Ausnahme von Ocbsenfleish geringer Qualität, Mangel an Le- bensnulteln. leideu. General Jason konnte wegeu Mangels an Laftvieh nicht vorrücken. Capitain Marcy wird mit seinem Trans- port. von Pferden und Maulthieren uit vor Juni im Lager ein- treffen können, da der Schuee sih im Gebirge allzu schr ange- bâäuft haf.

Nacb einer Mittheilung der „New - Vork Times“ aus Wa- shington sind die den Mormonen zugesendeten Friedens - Com- missaire nicht ermächtigt, fi mit Brigham VNoung auf den Ab- schluß von Friedens-Bedingungen einzulassen, sondern nur beauf- tragt, ihn vor den Folgen zu warnen, falls er es darauf anfom- men lasse, daß zur Unterdrückung des Aufstandes Gewalt ange- wendet werde,

Nach dem „Leavenworth Herald“ bom 1. Mai war in Leaven- worth die Nachricht von einem Scharmütel eingetroffen, welches ¡zwisden einem Haufen Mormonen und einer kleinen Truppen- Ab- theilung unter Capitain Anderson stattgefunden hat, und in welchem | Leßterer verwundet worden war. Es war ihm eine Batterie und eine Compagnie Dragoner zu Hülfe gescbickt worden.

Der Freistaaten-Mäuner-Konvent von Kansas ift zur Wahl der obersten Staatsbeamten am 28 April in Topeka zusammen- getreten und hat Herrn H. J. Adams zum Gouverneur, Oberst Holliday zum Vice - Gouverueux und Herrn M. E. Conway zum Delegirten am \ongresse erwählt.

Côln, 26. Mai, 645 Uhr Abends. Die Post aus England

ist ausgeblieben, Gründe unbefannt.

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Jm Verlage der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. Decker) ist so eben die erste Lieferung des V1. Bandes der „Zeit- \chrift für das Berg-, Hüitten- und Salinenwesen in dem preußischen Staate, berausgegeben mit Genehmigung der Ministerial- Abtheilung für Berg -, Hütten- und Salinenwesen von R. von Carnall“, erschienen, welche in Hinsicht auf äußere Form der Ausstattung, Um- fang und allgemeinen Jnhalt sich den Letibeten Bänden Bie be- fannten, aus amtlihen Quellen ges{chöpften Mittheilungen anschließt. Jm Uebrigen sind hinsichtlih der Herausgabe sowohl als des Druckcs und Verlages in Folge dex Serkepung des bisherigen Herausgebers und Gründers dieser Zeitschrift von Sr, Excellenz dem Herrn Minister für Handel, Ge- werbe und öôffentlihe Arbeiten einige Abänderungen angeordnet worden, denen zufolge von dem Abschluß des V, Bandes an die Herausgabe unter der Leitung einer Nedactions-Kommission, bestebend aus den Herren Berg-Hauptmann Dr. von Carnall, Geheinen Ober-Bergrath Krug von Nidda, Geheimen Bergrath Nedtel, ftattfindet, Druck und Verlag her Zeitschrift aber auf die obenerwähnte Verlagshandlung übergegangen sind, Uebrigens wird die Zeitschrift, wie früber , jäbrlih in 4 Lieferun- gen erscheinen, welhe cinen Band von circa T5 Bogen bilden. Der 4. Lieferung wird der Bandtitel, so wie ein alphabetishes Ramen- und Sachregister beigefügt. Außer den in den Text eingedruckten Holzschnit- ten werden Beilagen in Stein- oder Kupferdruck geliefert. Das Blatt theilt unter der Abtheilung A. (Verwaltung und Statistik) die im Ressort der Königlichen Bergbehdörden vorgekommeneu Dienstveränderungen, Er- nenuungen , Ehrenbezeigungen, Todesfälle u. #. w, mit, ferner alle neuen, auf das Bexrgwesen bezüglichen Geseße, Justructionen und irgend Jnter- esse bieteude Nachrichten überhaupt. Die Abtheilung Þ. (Ubbandlungen) ist der Beschreibung von Bergwerken , der Geschichte einzelner Werke oder ganzer Betriebszweige, dem VBergrecht, der Technik, gewid- met und die Abtbeilung C. (Literatur) berichtet über neue auf das betreffende Fach bezüglihe Werke. Das eben erschienene Hest enthält namentlich unter Abtheilung A. die Uebersicht der Vexun- glücfungen beim Bergwerksbetricbe im ersten Quartal 15858, unter Ab- theilung B. die folgenden Aufsäße: Fr. von Düdcker, Beschreibung der gußeisernen Echachtverdichtung in Westfalen; Dr. M. de Moussy, die Bergrebiere der argentinishen Provinz Rioja; Dr. Hesse, Geheimer Nath und Geschäftsträger, die Minen und die darauf bezügliche Geseßgebung des ¡Freistaates Chile; Sello, Notizen über den Berg- und Hütteubetrie in Belgien, Wiese, über die Bildung der Schiedsgerichte gegen gewerk- schaftliche Beschlüsse. Die beigefügten Tafeln geben eine graphische Dar- ftellung des Ganges der Metallpreise zu Hamburg während des ver- floffenen Jahres, die Karte der schottischen CEiscnwerke von Robinow und Marjorkbanks und die technif{e Anlage der belgisheu Gruben an der Maas. (Pr. Corr.)

Statiftishe Mittheilungen.

Ueber den Zustand der Sparkasse des Kreises Preußis@-

Stargardt, im NRegzterungsbezirk Danzig, geben folgende aus amtlichen Berichten ecutnommene Mittheilungen näheren Anfschluß. Die Sparkasse wurde im Juni 1846 errihtet. Das Minimum der Einlagen ist 10 Sgr,, das Maximum 100 Thlr. An Zinsen gewährt die Sparkasse den Etnzab- lern 24 pCt. bis 50 Tblr. und 3% pCt. für größere Summen; sie erhält vou den auégelichenen Kapitalien durchschnittlich 47 pCt. Am Schlusse des Jabres 1856 war ein Bestand von 6576 Tblr. 28 Sgr. 1 Pf. vorhanden. Mährend des Jahres 1857 sind hinzugekommen: a) durch neue Ein- lagen 2699 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 163 Thlx. 11 Sar. 11 V, Am Zabre 1507 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen 2574 Thlr. 21 Sgr. 5 Pf. und es verblieb am Schlufse des Jahres 1857 an Einlagen ein Vestand von 6864 Thlrn. 24 Sgr. 10 Pf., so daß sih der Beftand gegen den UAb- schluß des Jahres 1856 um 287 Thlr. 26 Sgr. 9 Pf. vermehrt hat. Ein Separat: oder Sparfonds ist nieht vorhandeu; der Bestand des Neservefonds betxägt 500 Thlr. 21 Sgr. 11 Pf. Von diesem Vermögen der Sparkasse sind zinsbar angelegt: 3625 Tblr. auf städtishe und 410 Thlr. auf ländliche Grundstückde, und 3685 Thlr. in auf den Jnhaber lautenden Papieren, zusammen 7720 Thlr. Die Zahl der im Umlaufe befindlichen Sparkassen- Quittungsbücher betrug: a) bis zur Einlage von 20 Thlrn. = 63 Stück; b) von 20 Tblrn. bis 50 Thlr. = 38 Stück; c) von 50 Thlrn. bis 100

Thlr. = 28 Stück; d) von 100 Tblrn. bis 200 Thlr. = 15 Stück; e) von |

200 Thlrn. und darüber = 3 Stüd: in Eumma 147 Etück.

Unter der Regierung zu Breslau werden für Kixrchen- und Schulzwecke folgende Stiftungen und Fonds verwaltet: 1) Sch le sish - kfatholisher Haupt « Schulfonds mit einex Einnabme von 60,590 Thlr., nämlich 462 Thlr. 6 Pf. vom Grundeigenthum, 37,004 Thlr. 195 Sgr. an Zinsen von Kapitalicn, 21,432 Thlr. 3 Sgr. 7 Pf. aus Staatsfonds, 1651 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf, sonstige Einnahmen. Davon werden verwendet: an Verwaltungskosten 263 Thlr., zu sächlihen Zwecken 9432 Thlr. 235 Sgr., für die Zwecke des Fonds, nämlich: für die katho- lischen Gymnasien zu Breslau 5750 Thlr. zu Glaß 4600 Thlr., zu Gleiwiß 5700 Thlr. zu Greß - Glogau 4430 Thlr., zu Leob- {üß 4050 Thlr., zu Neisse 3820 Thlr., zu Oppeln 5146 Thlr., zu Sagan 9168 Thlr./ für das Schullehrer - Seminar zu Breslau 936 Thlr. ; zu Unterstüßungen der Lehrer an den fkatholishen Gym nafien der Provinz S0 Thie! zu Penfsonei 2460 Ur für Kandidaten, welhe an den Gymnasien als Kollaboratoren arbeiten, 600 Thlr. ; zu Stipendien und Unterstüßungen katholischer Schüler 8428 Thlr. 5 Sgr. ; für Kirchen und Echulen auf Grund in den Jahren 1800 und 1801 gepflogener Verhandlungen 1997 Thlr. 5 Sgr. ; an Zinsen von Passivkapitalien an Gymnasialkirhen 892 Thlr. 185 Sqgr., an Fundatio- nen und Schulstiftungen 76 Thlr, 8 Sgr, in Summa 54,854 Thlr. 65 Sgr.

2) Stiftsamt zu Brieg mit 4040 Thlrn. 154 Sgr. bon Grund- eigenthum, 250141 ‘Thlrn. 28: Egr. an Zinsen, 134 Thlrn. 6 Sgr, 2 Vf. sonftiger Einnahmen. Von diesen Einnahmen werden verausgabt: an Verwaltungskosten 272 Thlr. 24 Sgr., an Baukosten, Abgaben und La- sten, Kosten der Unterhaltung der Kirchen und Schulen des Stiftsamts 3306 Thlr. 10 Pf., an Stipendien für arme Studirende 290 Thlr, für das evangelishe Gymnasium zu Brieg 2811 Thlr. 5, Sgr. 3) Der im Zahre 1834 aus Uebershüssen dres Hebammen-Unterstüßungs-Fonds des Negierungsbezirks Breslau gebildete Elementar- Schul - Unter- stüßungsfonds mit 700 Thlrn. 6%, Sgr. Einnahme, wovon 6623 Thlr. zu zeilweisen Unterstützungen hülfsbedürftiger Schullehrer im Negierungs- bezirk Breslau, 35 Thlr. zur Vermehrung des Fonds, 2 Thlr. 213% Sgr. an Verwaltungskosten verwendet werden. :

Ueber den Zustand der Sparkasse der Stadt Elbing geben folgende aus amtlichen Berichten entnommene Mittheilungen näberen Auf- {lufi, Die Sparkasse wurde im Zahre 1830 errichtet. Das Minimum der Einlage ist 10 Sgr. , das Maximum 500 Thlr. An Zinsen gewährt die Sparkasse den Einzahlern 35 pCt. und erbält von den ausgelicbenen Kapitalien durchschnittlich 4% pCt. Am Schlusse des Jahres 1856 war ein, Bestand von 263,951 Thlrn. vorhanden. Während des Jahres 1857 sind hinzngekommen: a) durh neue Einlagen 131,978 Thlr. 26 Sgr. 10 Pf, b) durch Zuschreibung von Zinfen 8121 Thlr. 7 Sgr. 2 Pf. Jm Zahre 1857 betrngen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen 116,824 Thlr. 10 Sgr. 2 Pf. und es verblieb am Schlusse des Jahres 1857 an Einlagen ein Bestand von 287,226 Thlrn. 23 Sgr. 10 Pf, fo daß ih der Bestand gegen den Alschluß des Jahres 1856 um 23,275 Thlr. 23 Sgr. 10 Pf. vermehrt hat, Ein Separat- oder Sparfonds ift nicht vorhanden; der Bestand des Neservefonds beträgt 38,338 Thlr. 11 Sgr. 2 Pf. Von diesem Vermögen der Sparkasse find zinsbar angelegt: 73 300 Thlr. auf städtishe und 158,352 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf. auf länd- liche Grundstücke, 25,534 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. in auf den ZJnhaber lan- tenden Papieren, 42,466 Thlr. 20 Sgr. gegen Faustpfand und 17,700 Thlr. bei dffentlihen Justituten und Corporationen, zusammen 317,353 Thlr. 29 Sgr. 10 Pf. Die Zahl der im Umlaufe befindlihen Sparkassen- Quittungsbücher betrug: a) bis zur Einlage von 20 Thlrn. = 742 Stück; b) bon 20 Thlrn. bis 50 Thlr. == 919 Stück; c) von 50 Thkrn. bis 100 Thlr. = 1059 Stück;, d) von 100 Thlrn. bis 200 Thlr. == 576 Stück; e) von 200 Thlrn. und darüber = 320 Stück, in Summa 3616 Stüdck.

(De, L)

Ueber den Stand des belgischen Eisenbahnwesens ent- nehmen wir einem amtlichen Berichte folgende Nachrichten: Die Staats- bahnen haben eine Länge von 558 Kilometer 507 Méter, und zwar die nôrdliche. Linie von Brüssel nach Antwerpen 48 Kilom. 622 M. und von Contich uach Pierre 6 Kilom. 558 M., die südliche Linie von Brüssel nach der franzdsishen Grenze 80 Kilom. 671 M., von Bratine nah Namur 78 Kilom. 590 M., in den Verbindungsbahnen 3 Kilom. 973 M,.; die west- liche Linie von Mecheln nah Oftende 122 Kilom. 349 M., von Gent nah der franzdöfishen Grenze bei Mouscron 58 Kilom. 722 M. von Mouscron nach Tournai 19 Kilom. 135 M., in den Verbindungsbahnen 9 Kilom. 23 M. ; die östliche Linie von Mecheln nach der preußischen Grenze 133 Kilom. 176 M., în den Verbindungsbahnen 1 Kilom. 688 M. Unter der Verwaltung des Staats steben folgende Pribvatbabnen: bon Tournai nah Jurbise 47 Kilom. 506 M., von Ath nach Lodckeren (Dendre et Waes) 74 Kilom. 112 M,., von Brüssel nah Gent 34 Kilom. 171 M., im Ganzen 155 Kilom. 789 M. Diese Bahnen ergaben bis 1893 in ihrer Verwaltung cin Defizit, dagegen im Jahre 1854 1,651,552 Frs. und 1855 2,100,000 Frs. Ueberschuß. Das Jahr 1856 brachte wieder ein Defizit von 202,234 Frs. Das Betriebsergebniß ist für die einzelnen dieser Vahnen noch nicht bekannt. Mit den Staatsbahnen zu- sammen haben fie 23,998,536 Frs., gegen 1856 mehr 484,840 Frs. Ein- nahme gewährt.

Zum Bau von Eisenbahnen haben fih bis 1857 folgende Actien-Ge- sellshafren gebildet: 1) Haut et bas Flenu mit 4 Mill. Frs. Actien- Kapital; 2) Antwerpen-Gent mit 4,7 Mill. Frs. Actien-Kapital; 3) Entre Eambre et Meuse (Charleroi-Vireux) mit 19,75 Mill. Actien-Kapital und 8,5 Mill. Frs. Obligationen; 4) Flandre occidentale mit 11,6 Mill. Frs. Actien-Kapital und 5 Mill. Frs. Obligationen; 5) Charleroi nah der französischen Grenze bei Erguclinues mit 8,7 Mill. Frs. Acticn- Kapital und 2 Mill. Frs. Obligationen; 6) Namur - Lüttich und Mons - Manage mit 18,297,500 Frs. Actien - Kapital und 39% Mill. Frs. Obligationen ; 7) Tournai-Jurbise und Landen-Hassclt mit 127, Mill. Frs. Actien-Kapital : 8) Luxemburg mit 50 Mill. Frs. Actien- Kapital und 20 Mill. Oblig.; 9) Manage-Wavre mit 5,312,500 Frs. Actien-Kap. und 44 Mill. Frs. Oblig. ; 10) Charleroi-Lôwecn mit 65 Mill. Frs. Acticu-Kapital und T Mill. Oblig. 11) Antwerpen - Rotterdam mit 125 Mill. Frs. A. «ch K. und 2 Mill. Frs. Oblig.; 12) Pepinster-Spa mit 1,825,000 Frs U.-Æ. und 1,641,500 Frs, Oblig. ; 13) Turnhout- Lierre mit 4,3 Mill. Frs! A.-K.; 14) Ecaussines- Erquelinnes mit 557 Mill. Frs. A.-K, und 5 Mill. Frs. Oblig.; 15) Mo- rialmé - Chatelinau mit 2,7 Mill. Frs. A. -K. und 5 Mill. Frs. Oblig. ; 16) Mons-Haumont mit 10 Mill. Frs. A.-K. und 10,9 Mill. Frs. Oblig. ; 17) Lichterfelde-Furnes mit 5 Mill. Frs. A.-K.; 18) Chimay-Maricnburg mit 1,9 Mill. Frs. A. - K. uud 0,9 Mill. Frs. Oblig ; 19) Hainagut et ¡zlandres mit 26 Mill. Frs. A.-K. und 13% Mill. Frs. Obligationen.

| Der Gesellschaft Charleroi - Erquelinnes hat der Staat für 10 Jahre

eine jährliche Reiu - Einnahme bon 90,000 Frs. garantirt.

î

|

L : i ] Außerdem hat er auf 50 Jahre cine Garantie von 4 pCt Zinsen übernommen für folgende Bahnen: 1) Flandre oeccidentale auf 10 Mill. Frs.: 2) Entre ESambre ct Meuse auf 5 Mill. Frs. ; 3) Charleroi - Löwen auf 82 Mill.

| Frs.; 4) Manage - Wavre auf 5 Mill, pes 9) Lierre - Turnhout auf

9 Mill. Frs.; 6) Lichterfelde - Furnes auf 5 Mül. Fr6.; 7) Luxemburg auf 225 Mill. Frs. Die Gesammtsumme der garautirten Zinsen beträgt 2,440,000 Frs. Im Budget für 1859 sind jedoch nur 12 Mil. Frs. in Ansaß gebracht, und zwar für die Bahn zu 1) 300,000 Frs; zu 2) 150,000