1858 / 138 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nichtamtliches.

Preußen. Potsdam, 15. Juni. Gestern Nacmittag empfingen Jhre Königlihen Majestäten Seine Königliche Hoheit den Prinzen Friedrih Wilhelm, Höcbstwelher Sich vor der Abreise nah Pommern und Preußen verabschiedete, Abends nahmen Allerdöchsidieselben den Thee im Neuen Garten, wobei auch Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preußen erschien.

Heute Vormittag besuchten Zhre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzesfin Friedrih Carl, nebs der ältesten Prin- zessin Tochter Jhre Königlihen Majestäten auf Sanssouci: gegen Abend machten Allerhöchstdieselben eine Spazierfahrt und be- gaben Sih nach Charlottenburg, woselbst der Thee stattfand.

Berlin, 16. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen kam heute mit dem 12 Uhr Zuge aus Potsdam hier an und wird Abends #11 Uhr wieder nach dem Babelsberge zurüfkehren. Um 2 Uhr nahm Höchstderselbe den Vortrag des Minister-Präfidenten und des Generals der Kavallerie, Guafen von Noftit, entgegen.

“Stettin, 15. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz R Wilhelm traf mit dem heutigen Abendzuge von

erlin bier ein, und wurde auf dem Bahnhofe von den Spißen der Behörden empfangen. |

Das Königlich preußische Kriegs-Schrauben- Dampfschiff „Die Grille“ ift beute Abend hier angelangt. (Oftsee: Ztg.)

Lübeck, 14. Juni. Syndikus Dr. Elder reiste vorgestern von bier nach Hamburg, um bei der dort stattfindenden Elbzoll- Konferenz unsern Staat zu vertreten. Diese Konferenz, und mithin auch die Abwesenheit des Herrn Syndicus von hier, wird aller Wahrscheinlichkeit nah mehrere Monate dauern. (Lüb. Ztg.)

Baden, 14. Zuni. Se. Majestät der König Max von Baiern besuchte gestern früh den Gottesdienft und. brachte einen Theil des Vormittags bei dem Großherzog und der Großherzogin u. Bei Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin von 3reußen fand das Diner ftatt, welbem der König, der Groß-

anwohnten. Heute früh verließ der König Baden, um zunächst die pr in Rastatt zu sehen und sih dann nah Speyer zu egeben. __ Vaiern. München, 14. Juni. Diesen Vormittag wurde die Konferenz höherer Polizei-Beamten durch den Königl. Polizei-Direktor v. Düring eröffnet; er waren hiebei anwesend: Von Seite Oesterreihs: der Königl. Kaiserl. Hofrath, Herr von Clannern von Engel8hofen, aus Wien. Von Seite Preußens: der Königl. Polizei-Präfident von Berlin, Frhr. v. Zedliß-Neukir, in Begleitung des Königl. Staatsanwalts Homeyer aus Berlin. Von Seite Sachsens : der Königl. Geheime Rath und Abtheilungs-Di- reftor im Staatsministerium des Jnnern, Herr v. Körner aus Dresden. Von Seite Hannovers: der Königl. General-Polizei- Direktor Herr Dr. Wermuth aus Hannover. Von Seite Württembergs: der Königl, D S Here X Majer aus Stuttgart. Von Seite adens: der Großherzoglihe Minifterial-Direktor Herr D. Weike aus Karlsruhe. (N. C) y G E E _ Großbritannien und Jrland. London, 14. Juni, Die Königin und der Prinz Gemahl sind heute Nachmittags nach Birmingham gereist,

Franfkreich. Paris, 14. Juni. Der „Moniteur“ lenkt heute die Aufmerksamkeit der Nation auf die Verbreitung der s{lechten Bücher und den Eifer des Ministers der allgemeinen Sicherheit, dieselben durch gute Volksschriften zu erseßen. Er sagt: „Die Vor- und Nachtheile des Haufirhandels find seit ge- raumer Zeit en und auseinandergeseßt worden. Acht Millio- nen unmoralischer Bücher von zehn Tausend Händen, in unseren Dörfern und Landschaften, die Jrreligiosität in allen Gestalten, die Umfturzlehren des grassesten Sozialismus, die Naffinements einer shandbaren Schamlofigkeit, welche in den Wohnungen ange- boten wurden und ungebildete und arglose Gemüther zum Bösen reizten, das war die Situation gegen das Jahr 1847 in Folge jenes unvorfihtigen und ftrafbaren Gehenlassens, das man mitunter mit dem Namen Freiheit aufstußt; und gewiß war dies eine Gefahr die kein Mensh guten Glaubens verkennen und fein Mensch der das Herz auf dem reten Flecke trägt, dulden fönnte. Der Hausfir- handel müßte, wenn er nur unter solchen Bedingungen geübt wer- den könnte, ganz verboten werden. Aber acht Millionen guter Bücher, die als Unterrichtsmittel den ob ihrer Unwissenheit unwilligen Bevölkerungen dargereiht werden, die ihnen nah des Tages Last und Mühen das ¿Feld ehrbarer Gefühle und gesunder Jdeen darbieten, ihnen Ehrfurcht vor Gott, Liebe

um Vaterlande, Dankbarkeit gegen den Herrscher einflößen, |

is in die Hütten die ruhmvoUlsten Namen unserer Literatur verbreiten das find auch unbestreitbare Barthe denen eine aufgeklärte Regierung nicht mit frohem Herzen entsagt. Die Ge- fahren des Büchervertriebs zu beseitigen und Vortheil aus den E zu ziehen, die derselbe für Unterweisung und Ver- ttlihung der Massen bietet, das war seit sechs Jahren das unab-

lässige Bemühen der Kaiserlichen Regierung. Die Maßregeln der

mit eben so vieler Festigkeit wie Umsicht ausgeführten Ueberw die aufmerksame und unabläsfige Kontrole T Matte S

; misfion haben bereits gute Ergebnisse erzielt; viel Böses if ver-

hütet, viel Gutes bewirkt worden, und was noch erübrigt, hängt

nur noch von den Anstrengungen ab, die mit Ausd j e , a und durch Zusammenwirken beftimmt begränzter Mittel auf p klar vorgestecktes Ziel gerichtet sind.“ Der Minifter des Znnern

und der allgemeinen Sicherheit hat, wie der „Moniteur“ binzufügt

| „um den Eifer aller derjenigen, welche mit ihm zur Errei

F | aen, reichun | dieses delikaten Vorhabens beitragen wollen, anzufeuern 9 | Person in einer der leßten Kommisfions-Sißungen den Vorsitz qe- | führt und zugleih an die Präfekten ein Rundschreiben erlassen

worin denselben die aufmerksamste Prüfung der offiziellen Vücher-

| Kataloge vor der Vornahme der Stempelung, die unablässigste

Eâäuberung im Personale der Bücher- Vertreiber u. \. w. anempfoh- len wird. Jn diesem ministeriellen Rundschreiben wird scchließlich bemerlt: „Die Kommisfion prüft sorgfältig alle religiösen Schriften; fie hat alle Werke, welche Aufregung des Geistes und Aufregung von Leidenschaften, die niht mehr zeitgemäß sind, zu enthalten scheinen, dem Haufirhandel entzogen. Zhr Eifer hat sich diesem weisen Gedanken anzuschlißen. És if Pflicht der Verwaltung, allem entgegen zu treten, was ausländische Ge- sellschaften, die über bedeutende Mittel verfügen, durch Agenten, welche hier bei uns agitiren sollen, in unser Land bringen. Diese Agitation würde, das gebe ich zu, si niemals zu einer Gefahr steigern ; aber was auch das Ergebniß der Arbeit von den Gesell- schaften, die ih meine, sein mag, es is gut, weitn man den Unter- nehmungen derselben auf die Finger fiebt,“

Die Aussichten auf eine ausgezeihnete Wein-Ernte find so glänzend, daß die Weinpreise jezt ungewöhnlich stark zurückgehen. Jm südlichen Frankrei, ja s{chon in Beaugency, s{lägt man das Stúck von 228 Litres bereits zu 30—32 Frs. los. Die Preise der Fässer sind bereits um 3—4 Frs. gestiegen, so fes rechnet man

| auf eine hôcbst ergiebic herzog und die Großherzogin, und die Großherzogin Stephanie | i Mais

Spanien. Madrid, 9. Zuni. Die ministeriellen Jour-

| nale widersprechen neuerdings allen Gerüchten über eine Minister- | Krise. Die Regierung will den spanischen Besitzungen an der

afrikanischen Küste eine größere Bedeutung geben und einen sub- ventionirten Damfschifffahrtsdiens| zwischen Fernando-Po, Annoban und Corisa ins Leben rufen, wo auch eine spanische ¡Flottenstation errichtet werden soll. Die Dampfschifffahrts - Linie foll auch die canarischen Jnseln berühren, um deren Handel mit dem Mutter- lande zu heben.

Túrkei. Nachrichten aus Konstantinopel vom 14. Zuni zu- folge, haben die aufständishen Bewegungen auf der Znsel Candia voll- ständig aufgehört. Die insurgirte Bevölkerung hatte ihre Be- s{hwerden gegen die Lokal-Negierung den Commissairen der Pforte vorgetragen und sih alsdann zurückgezogen.

Die Bedingungen, welche die aufständiscben Kandioten in der Veli Pascha überreichten Beschwerdeschrift gestellt haben, find fol- gende : 1) Abschaffung der Abgaben von den Gütern der Waisen: 2) gerehtere Aufftellung der Rekrutensteuer und Repartirung der- selben dur die Christen selbst; 3) das Ret, Waffen in ihren Häusern behalten zu dürfen ; 4) Zusage, daß außer den bestehenden Steuern feine neuen auferlegt werden sollen; 5) jährliher Wechsel des Gemeinderathes, der, wie er von den Gemeinden bezahlt wird so auch einige Unabhängigkeit und das Vertrauen der Einwohner E soll.

Privatmittheilungen aus Ragusa zufolge landeten am 12 Juni Abends zwei türkische Dampfer ul 1125 Mann Truppen in zwei Bataillons getheilt und 51 Pferden unter Mahomed Pascha in Gravosa, die Truppen wurden am 13. Morgens aus- geschift. Aus Ragusa wird gleichfalls gemeldet, daß die rusfische Dampfkorvette „Polkove“ mit 44 Kanonen und 400 Mann Equis page, vom Fregatten - Capitain Juschkoff befehligt, am 14. Juni Morgens bei der Jnsel Croma, südli von Ragusa, Anker ge- worfen hat. Die Fregatte salutirte. Sie kam von Mesfina, von wo fie die Fahrt in zwei Tagen zurücklegte.

Dánemark. Kopenhagen, 14. Juni. Bei den heute stattgehabten Volksthings-Wahlen wurden für die 9 hiesigen Wahl- Distrikte zu Volksthings - Abgeordneten erwählt: Landes - Oberge- rihts-Profkurator L. C. Larsen, General-Kriegs-Commissair Lange, Justizrath Obergerichts-Assessor O. Müller, Bäermeister Scerfig, Geh. Rath Tillish, Baron Blixen-Finecke, Schuhmachermeister Lier, Kandidat C. W. Rimestad und Bürger-Repräsentant Zimmermeister Kahser, Die Herren Larsen, Rimestad und Kayser haben bereits in der vorigen Reichstags - Periode dieselben Distrikte, in welchen ste Jeßt gewählt wurden, im Volksthing vertreten. Dagegen mußte der frühere Vertreter des 2, Distrikts, Konsul Alfred Hage, dies- mal dem General-Kriegs-Commissair Lange weihen. Der Con- seils-Präsident Hall ift (den „H. N.“ zufolge) in einem der Wahl- Distrikte des Kopenhagener Amtes einstimmig gewählt worden, nachdem er sich für die Aufrehthaltung der Unabhängigkeit Däne- marfs von Deutschland und der constitutionellen Regierungsform

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im Königreiche Dänemark ausgesprochen hatte. Jn Odense wurde

Etatsrath Schovelin gewählt. «

Amerika. New- Vork, 3. Juni. Jm Repräsentanten- Hause ift eine Resolution angenommen worden, welche so ziemli einer Kriegs-Erklärung gegen die Republik Paraguay gleichkommt.

Zu Petersburg in Virginia war große Aufregung durch die Entdeckung verursaht worden, daß mehrere Sklaven nah Abfahrt eines Schooners aus Wilmington im Staate Delaware vermißt wurden. Ein Dampfer ward dem Schooner nacbgesandt, und fünf Sklaven wurden an Bord gefunden. Der Capitain, das Sciffs- volk und die Sklaven wurden verhaftet und eingekerkert. Bei Nück- kehr des Dampfers waren ungefähr 2000 Menschen auf dem Werfte versammelt. Nur mit großer Mühe gelang es, diesen Volkshaufen von Gewaltthätigkeiten abzuhalten.

Wie aus Mexiko gemeldet wird, hatte die Regierung Zu- loaga?s sämmtlihe mexikanische Häfen dem Handel verschlossen. Man erwartete, daß Älveran am Z3ten mit zwei neuen Brigaden ins Feld rücken und auf Cuermavaca marschiren werde.

Laut zu Washington eingetroffenen Berichten aus Arizona stellt es sid als wahrscheinlich dar, daß Peschiera , der Gc uver- neur von Sonora, jenen Staat für unabhängig erklären wird, falls Zuloaga fiegt oder Santa Anna na Mexiko zurückehrt,

Die Mormonen haben den General Cumming vertrieben und shicken sich zu einem- verzweifelten Widerstande an.

Asien. Das East Jndia House hat eine Anzabl De- peshen aus Judien erhalten, die aus Bombay, 10. Mai, datirt find. Wir geben den Hauptinhalt : Jn Oude hat fich seit leßter Depeshe nichts von Bedeutung zugetragen ; ein großer Theil der Provinz scheint si ruhig zu ordnen. Die Gurkas haben Fyzabad und am 6ten hatte die Hälfte von ihnen den Gogra überschritten. Die Junpore- und Azimghur- Bezirke sind rubig. Bei Etawah und Etah wurden die Rebellen in klein en Scharmügeln geshlagen und verloren zwei ihrer Führer. Die Streitmacht unter Brigadier Venn y marschirte, nah Ueberschrei- tung des Ganges, gegen Kufrala, 10 Meilen von Budon., Der General und sein Stab waren voraus und stießen auf einen Haufen Reiterei, den sie für eine Abtheilung der Gepäckwache hielten, die auf einer geraderen Route in der Flanke der Heersäule marschirt war. Der General ritt auf sie zu, und als er auf 30 Ellen nabe gekommen war, er- öffneten vier Kanonen ein Kartätschenfeuer auf den Stab. Genes- ral Penny wurde bald darauf vermißt, und Oberst Jones über- nahm das Kommando. Unsere Truppen kamen ruhig heran, und der Kampf endete mit der vollständigen Niederlage des Feindes, Man weiß nicht, wann General Penny verwundet ward, aber seine Leiche wurde nach dem Gefeht hart bei Kufrala gefunden. Penny's Brigade marschirte dann auf eigene Faust dur Robilcund und stieß am 3. zum Ober-Feldherrn. Dieser hatte am 1. Mai Shahjihanpoor ohne Widerstand eingenommen und war am andern Tage, nah Zurülassung einer kleinen Besaßung, gegen Bareilly marschirt, welches am 6b. angegriffen und am 7. beseßt wurde. Jnzwischen kam am 3. Mai ein großer von dem fanatischen Moulvie von Luccknow angeführter Rebellenhaufe aus Mahnudie in Oude herab, plünderten die Stadt Sfkahjekanpoor, machte viele Einwohner nieder und zwang die Be- saßung, sich in die Versbanzung rund um die Mauer zurückzuziehen. Sie ist, wie man glaubt, mit Lebensmitteln versehen und fann fich halten, bis Brigadier Jones, der am 8. von Bareilly aufbrach, ihm zu Hilfe kommt. Sir Hugh Rose schlug die Rebellen bei Krouch, 400 bis 500 töôdtend, und wird den Rest der Feinde bei Calpee zu fassen suchen ; seinen Rücken deckt General Roberts, der zu dem Zweck nah Neemuch marschirt ist. Jm Chopda-Bezirk hat ein Zemindar sich offen empört und 2Telegraphenbeamte ershlagen ; Militair rüdckt gegen die Rebellen. Jm Punjab hat Sir Sydney Cotton am 25 Punniar und Chenghbe zerstört. Aus Bengalen hört man, daß die unter Ummer Sing, einem Bruder von Koer Sing, stehenden Rebellen 7000—9000 Mann stark seien. Koer Sing ist, wie man jeßt glaubt, noch am Leben. Nachtrag. Eir E. Lugard schlug die Rebellen am 9. bei Donstanpoor und beseßte darauf Jngdespoor und am 11. Mai Saitpore, wo der Rebellen- häuptling Ameer Sing gefallen sein soll. Shahjehampoor wurde am 9. Mai vom Brigadier Jones entsezt. Jm 4. Benga- lischen National-Jnfanterie-Regiment in Mooashipore im Punjab wurde eine Vershwörung entdeckt ; ses Verschworene wurden gehenkt. 5000 Rebellen haben Chundaree, welches Sir M. Rose den Truppen Scindia's zu bewachen gab, nach hartnäckigem Widerstande ersiürmt. Sie haben fich auch Sulluttpoor's und Thalbut's bemächtigt und bedrohen Baghur. Edwonftone. Anderson.

London, Dienstag, 15. Juni, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) Jn der heutigen Sißung des Oberhauses frug Brougham, ob die Regierung Angesichts der unfihern Lage Europa's die Be- mannung der Flotte vorbereite, Malme8bury bejahte dies und fügte hinzu, daß gegenwärtig in einem Spezial-Comité Berathun- gen über die Details fstattfänden, :

Im Unterhause antwortete Fißgerald auf eine desfall- fige Juterpellation Deasy's, weder England noch Sardinien hátten die Herausgabe des „Cagliari“ seitens Neapels erwartet, Malmesbury hätte in seinem Ultimatum angekündigt, daß sar- dinischerseits eine ähnliche Note erfolgen würde; lehtere aber sei, weil fie fi verspätet, niht übergeben worden. Der hiesige sardi- nishe Gesandte sei mit dem erlangten Resultate zufrieden. Die betreffende Korrespondenz werde baldmöglichst vorgelegt werden.

Paris, Dienstag, 15. Juni. (Wolff's Tel. Bur.) Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Toulon ist die (Fregatte „, Jmpetueuse naach dem Adriatishen Meere abzegangen, während der Linien- dampfer „Eylau“ dasselbe verlassen hat.

Statiftische Mittheilung enu.

Von der Hülfskasse des kommunalständishen Ver- bandes der Neumark find im Laufe des Jahres 1857 vier verschie- dene Darlehne, und zwar: 500 Thlr. zu 3 pCt. Zinsen an eine Gemeinde zur Ausführung von Deichbauten, 2500 Thlr. zu 34 pCt. Zinsen an einen Deichverband zu demselben Zweck, 200 Tblr. zu 35 pEt. Zinsen an eine Gemeinde zum Bau eines Pfarrhauses, und 1000 Thlr. zu 35 pCt. Zinsen an eine Gemeinde zum Bau eines neuen Schulhauses hergegeben worden. Außerdem sind noch zur Förderung gemeinnüziger Unternehmungen 6300 Thlr. an Darlehnssucher zu 35 pCt. Zinsen zugesichert. Der Zinsge- winn bei der neumärkishen Hülfsfkasse aus dem Jahre 1857 beträgt ein- schließlih der Zinsreste von 1856 3074 Thlr. 25 Sgr. 4 Pf. Nach Abzug des ftatutenmäßigen Verwaltungskosten-Zuschlags von 466 Tblrn. 5 Sgr. 2 Pf. find in Folge dessen 2608 Thlr. 20 Sgr. 2 Pf. zur Vertheilung gekommen, und es haben davon empfangen : 1) die neumärkische Kommunal- Landtags-Kasse zur Verwendung für öffentlihe Zwecke die Hälfte mit 1304 Thlr, 10 Sgr. 1 Pf.; 2) die neumärkishe Hülfskasse zur Vergröße- rung ihres Stammkapitals { mit 652 Thlr. 5 Sgr. 1 Pf., und 3) die Sparkassen-Jnteressenten des kommunalständishen Verbandes der Neumar - mit 652 Thlr. 5 Sgr. Bei Vertheilung der leßtgedachten Summe an die berechtigten Sparer is auf ein Guthaben von 100 Thlr. eine Prämie von 2 Thlr. 6 Sgr. gefallen. Wie nüßlich die Hülfskasse überhaupt gewirkt hat, ergiebt sih daraus, daß seit dem fünfjährigen Bestehen der- selben a) an Corporationen und Gemeinden zu Deichbauten 54,5900 Thlr., b) zu Chausséebauten 30,000 Thlr., e) zu Kirchen- und Schulbauten 8100 Thlï., d) an eine Gemeinde zum Abbau ihrer Gebäude auf wasserfreie Baustellen 2725 Thlr., e) an Privatpersonen zu Meliorationen von Grund- stückfen 2500 Tblr., zusammen also 97,825 Tblr., und zwar 58,400 Thlr. zu 37 pCt. und 39,425 Thlr. zu 3 pCt. Zinsen ausgeliehen worden find.

(Pr. C.) Leipzig, 15. Juni. Leipzig-Dresdener 270 Br. Löbaa-Zittauer Litt. A. 5623 G.; do. Litt. B. 82 G. Magdeb. - Leipziger I. Emission 245 Br; do. [I. Emiss. —. Berlin - Anhalter —. Berlin - Stettiner

—. Cöln - Mindener —. Thüringische 117 Br. Friedrich- Wilhelms- Nordbabn —. Altona- Kieler Anuhalt-Dessauer Landesbank- Actien 867 G. Braunschweiger Bank - Actien —. Weimarische Bank - Actien 964 Br. Oesterreichisehe 5proz. Metalliques 802 G. 1854r Loose —. 1854er National - Anleihe 81; Br. Preussische Prämien-Anleihe —.

Breslau, 16. Juni, 12 Uhr 18 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 977, G. Freiburger Stamm - Actien 95% Br.; do. dritter Emissiou 92; Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 1357; Br.; do. Lit. B. 1255 Br.; do. Lit. C. 135% Br. Oberschlesische Prioritäts - Obligationen Lit. D. 87% Br.; do. Lit. E. 77 Br. Kosel - Oderberger Stamm - Actien 463% G. Kosel - Oder- berger Prior.-Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Actien 667 G.

Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei #80 pCt. Tralles §5 Thlr. G. Weizen, weisser 62—76 Sgr., gelber 58 -71 Sgr. Roggen 43—48 Sgr. Gerste 33—38 Sgr. Hafer 32—3b6 Sgr.

Bei geringem Geschäft waren die Course theilweise niedriger.

Hamburg, 15. Juni, Nachmittags 2 Ubr 30 Minuten. Lebhaftes Geschäft in Staatsbahn und Credit-Äctien. Schluss - Course: Stieglitz de 1855 1027. 3proz. Spanier 35%.

1 proz. Spanier 25%. National - Anleihe 817. Mexikaner —. S5proz. Russen —. Oesterreich. Eisenbahn - Actien 6527 G. Diseonto 1% bis 2 pCt.

London lang 13 Mk. 3 Sh. not., 13 Mk. 3% Sh. bez. London kurz 13 Mk. 42 Sh. not., 13 Mk. 5% Sh. bez. Amsterdam 35.70. Wien 78.

Getreidemarkt: Weizen loco von Inhabern auf letzte Preise ehalten , jedoch ohne Kauflust. Roggen loco unverändert, ab Königs- berg 129 Þed. Juni-Juli 59—60 bez., wenig Angebot. Oel pro Okto- ber 29 sehr geschäftslos. Kaffee unverändert. Zink flau.

Frankfurt a. F., 15. Juni. Nachmittags 2 Ubr 25 Minuten. Sehr günstige Stimmung und steigend in Industrie - Papieren bei leb- hastem Umsatz.

Sechluss - Course: Neueste preussische Anleihe 115. Preussische K assenscheine 1054. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Ludwigshafen- Bexbach 1433. Berliner Wechsel 1057. Hamburger Wechsel 875. Londoner Wechsel 1174. Pariser Wechsel 93%. Wiener Wechsel 114: Br. Darmstädter Bank-Actien 242. Meininger Kredit-Actien 814. 3proz. Spanier 37%. 1proz. Spanier 267. Kurhessische Loose 405. Badische Loose 52%. S5proz. Metalliques 787. 4jproz. Metalliques 693. 1854er Loose 104%. Oesterreichisches National-Anlehen 79%. Oesterreichisch- französische Staats - Eisenbahn - Actien 3094. Oesterreichische Bank- Antheile 1107. Rhein-Nahe-Bahn 634 bez.