1858 / 143 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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jedoch nit möglich, beim Kaiser eine Audienz zu erhalten, und Graf Walewski übernahm es, die Denkschrift Sr. Majestät zu übergeben.

Die amtliche „Gazette“ meldet die Ernennung des ehrenwerthen Nichard Bickerton Pemell Lyons , bisherigen Gesandtschafts- Secretairs in Florenz, zum außerordentlichen Gesandten und Be- vollmäd tigten daselbst. Sie meldet ferner, daß kraft eines König- lichen Erlasses künftig Waaren aller Art nur dann zum heimischen Verbrauche nah Portugal und den benachbarten portugiesischen Juseln zugelassen werden, wenn fie auf der Liste des betreffenden Schiffes genau nah den bestehenden Konsular - Vorschriften auf- geführt sind, Endlich, daß kraft eines Erlasses der Königlich spaniscben Krone die Erlaubniß, Weizen, Mehl, Mais, Gerste und andere Getreidearten frei nach Spanien einzuführen, bis zum 31. Dezember l, J. ausgedehnt worden ist.

Amerika. New-York, 5, Juni, Die durch die Diffe- renz mit England veranlaßte Aufregung scheint sih allmälig etwas zu legen, und selbst der „New-Vork Herald“, welcer Anfangs diese Aufregung möglichst nähren zu wollen schien, erklärt jeßt, daß Niemand an die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit England mehr glaube, und daß bei der ganzen Sache viel Humbug und Unsinn mit untergelaufen sein.

Im Repräsentantenhause beantragte Herr Davis, ein Mil- glied der Regierungspartei, den Präsidenten zu ermächtigen, den Befehlshabern amerikanischer Kriegsschiffe die Jnstruction zu geben, daß sie alle britischen Kriegsschiffe, von denen amerikanische Kauf- fahrer im mexifkanis{hen Meerbusen oder in den Häfen von Cuba visitirt werden, anhalten und in Beschlag nehmen, bis von Seiten der britishen Regierung vollständige Genugthuung und Garantie gegen die Wiederholung folcher Handlungen geleistet ist. Der Antrag wurde an den Ausschuß für die auswärtigen Angelegen- beiten verwiesen.

Jn Washington wollte man wissen, daß der britischen Gesandtschaft auf telegraphishem Wege Nachricht von dem Ein- treffen zufriedenstelender Erklärungen der britischen Regierung zu- gegangen sei.

Ueber den Verlauf der Dinge in New-Orleans erfährt man folgende Details: Die Aufregung erreichte am Zten d. M. ibren Höhepunkt. Ein Sicherheits - Aus\huß bemächtigte sih des Arsenals in Jackson Square und der Waffenfabriken. Am faol- genden Tage erließ er einen Aufruf an alle Freunde des Gesetzes und der Ordnung, pflanzte Kanonen auf, versammelte 200 bewaff- nete Vürger und ließ mehrere Verhaftungen von Leuten vor- nebmen, welbe ibm Widerftand zu leiften drohten. Der Mayor seinerscits bot eine Division der Milizen -auf. Jn einem zweiten Aufrufe zeigte der Ausschuß an, daß er fich konstituirt habe, um dem Zustande der Unordnung, der Gewaltthätigkeiten und Mord- thaten, der seit Jahren geherrscht habe und dem der Mayor und die Behörden nicht zu steuern vermögen , ein Ende zu machen und provisorisch die Verwaltung der Polizei-Justiz zu übernehmen, Der Mayor verlas darauf die - Aufrudr-Afte. Der Ausschuß seinerseits ließ das Straßenvflaßer aufreißen und Barrikaden aus Baumwollenballen errichten. Der Mayor gab nun die Erlaubniß, sich der städtiswen Waffen zu bemächtigen, wo man sie fände, und in Folge davon zogen Haufen bewaffneten Gefindels, welches einen Waffenvorrath geplündert batte, durch die Straßen, Am folgenden Morgen war Alles rubig; sowobl die Behörden als der Aus- s{uß maten indeß große Vorbereitungen und lehtterer stellte seine Mannschaft unter das Kommando des Major Duncan, der früher in der regulairen Armee der Vereinigten Staaten gedient hatte. Am Mittag erbot si der Ausschuß als solcher zu resigniren, wenn man die Polizei in seinen Händen lassen wolle. Dies wurde An- fangs verweigert, um 2 Uhr Nachmittags aber resignirte der Mayor und übergab seine Autorität in die Hände des Aussc uses, der alsbald ein Polizei-Corps von 1000 Mann einrichtete.

London, Montag, 21. Juni, Nabts. (Wolff's Tel. Bur.) Jn der so eben stattgehabten Sißung des Unterhauses beantragte Gibson eine Resolution gegen die Papiersteuer. Disraeli er- flárte, er sei prinzipiell gegen die Permanenz dieser Steuer, fügte aber hinzu, daß die Regierung dieselbe jeßt nicht entbehren könne. Vêtit dieser Erklärung war das Haus zufrieden,

Statiftishe Mittheilungen.

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(ausschließlid der Städte Potédam und Charlottenburg) bei Beginn des

Zahres 1858 vorhandenen Schank anlagen aller Art ergiebt, daß die |

Zahl derselben im Vergleich zum Vorjahre sih nit unwesentlich bermin- dert hat. Es betrug am 1. Januar 1858 die Gesammtzahl: a) der Klein-

handlungen mit Getränfen 548, 20 weniger als zu derselben Zeit des Vor- | âàuf 1797 französishe Maschinen - gegen 105 fremde,

jahres; b) der Gastwirthschaften 1604, 9 iveniger als zu derselben Zeit des Vorjahres ; e) aller Schauk-+ und sonstiger Anlagen , in welchen überhaupt zubereitete Speisen und Getränke zum Genusse auf der Stelle verkauft werden 1749, 59 weniger als zu derselben Zeit des Vorjah- res; d) aller zu a, bis e, vorstehend bezeichneten Unlagen 3901; am sten Zanuar 1857 dagegen noch 3985; mithin waren am 1. Januar dieses Jahres d4 Anlagen weniger als zu derselben Zeit des Vorjahres vor- handen. Vei Annahme einer Bevölkerung des Negierungsbezirks, aus- \chließlih der beiden genannten Städte Berlin und Charlottenburg bon 893,938 Seelen kommt am 1, Januar 1858 durchschnittlich eine Klein- handlung mit Getränken auf je 1858; eine Gastwirthschaft auf je 532: eine der übrigen Schank. und solcher Anlagen, in welchen überhaupt Speisen und Getränke zum Genusse auf der Stelle verkauft werden, auf je 458, und von der Gesammtzahl aller der vorbezeichneten Anlagen durch \hnittlih eine auf je 219 Seelen. (Pr. C,) '

- Nach der amtlichen Nachweisung über die Verwaltungs Ergebnisse der Westpreußischen Land- F euersozietät beträgt A. im Negie- rungsbezirk Marienwerder im Sozietätsjahre 1557 der abgeschäßte Werth der versicherten Gebäude im ersten Semester 12,383 530 Thlr. und im zweiten Semester 12,630,220 Thlr. Für Brandschäden hatte diese Sozietät in deu gedachten Jabrè: 73/532" Thlr. 26 Sgr. 5 Pf. und für Verwal tungs- und andere Nebenkosten 6225 Ibir. 19 Sgr. 1 Pf. zu verausgaben. überhaupt also (9,758 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf, Durch die ausgeschriebenen Beiträge find überhaupt 70,651 Thlr. 19 Sgr. 4 Pf. aufgebracht worden. B, Jm Regierungsbezirk Danzig betrug im Sozietätsjahre 1857 der ab ge\chäute Werth der versichertey Gebäude im erfien Semester 3,689 460 Thlr., im zweiten Semester 3,658,770 Thlr. Für Brandschäden hatte diese Sozietät 1n dem gedachten Jahre 34/231 Thlr. 20 Sgr. 7 Pf. und für Verwaltungs- und audere Nebenkosteu 1832 Thlr. 13 Sgr. 6 Pf. zu ver ausgaben, überhaupt also 36,064 Thlr. 3 Bar 1 Ph “Ourch die aus- geschriebenen Beiträge sind überhaupt 20,920 Thlr. aufgebracht worden. Der Ueberrest ift durch ein Lombarddarlehn bon 14,000 Tblrn. und durch den Bestand aus dem Jahre 1856 gedeckt worden (Pr. C)

__— Nach der dex „Pr. C.* vorliegenden amtlichen Nachweisung betrug bei den Haupt-Domainen-Feuerschäden-Fonds der vier Ne- glerungsbezirke der Provinz Preußen im Sozietätsjahre 1857 der abgeschäßte Werth der versicherten Gebäude in der ersten Klasse 1,485,075 Thlr. und in der zweiten Klasse 3,418,925 Thlr., zusammen also 4,904,000 Thlr. Für Brandschäden hatte diese Sozietät im Jahre 1897 58090 Thlr. 24 Sgr. 3 Pf. und für Verwaltungs- und andere Neben- kosten 269 Thlr. 28 Sgr. 1 Pf, zusammen also 6120 Thlx. 22 Sgr. 4 Pf. zu verausgaben. Durch die ausgeschriebenen Beiträge wurden von 100 Thlrn. der versicherten Summe in der ersten Klasse 4 Sgr. = 1980‘ Thlr. 3 Sgr., und in der zweiten Klasse 6 Sgr. = 6837 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf. zusammen also 8817 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf. aufgebracht. Î ' E Ueber den Zustand der Sparkassen in der Provinz Preußen im Zahre 1557 giebt die „Pr. C.“ auf Grund amtlicher Angaben nach- stehenden Gefammt-Ueberblick, Am Schlusse des Zahres 1856 war ein Bestand der Einlagen von 788 068 Thlrn. 11 Sgr. 5 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1857 pas hinzugetreten : a) dur neue Einlagen 374,988 Thlr. 1“ Sgr. 8 Pr: D) durch Zuschreibung von Zinsen 22.665 Tblr. 8 Sgr. 0 -Bs. Zit Zahre 1099 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zu- rückgenommene Einlagen 322,892 Thlr. 28 Sgr. 4 Pf. und es verblieb am Schlusse des Jahres 1857 an Einlagen ein Bestand von 862,829 Thlrn. J Sgr. 3 Pf, fo daß fich der Bestand gegen den Abschluß des Jahres 1856 um ¡4,760 Tbir. 11 Sgr. 9 Pf. vermehrt hat. Der Bestand des Separat- oder Sparfonds belief sich auf 3838 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. und der des Neservefonds auf TIG:VIT Tolr, 20 Sgr. Von diesem Vermögen der Sparkassen find zins- bar angelegt: auf Hypothek 227,961 Thlr. 27 Sgr. 1 Pf. auf städtische und 229,963 Tblr. 19 Sgr, auf ländliche Grundstücke, 294,121 Thlr. 14 Sgr. d Pf. in auf den Junhaber lautenden Papieren, 59,564 Thlr. 28 Sgr. 9 Pf. auf Schuldscheine gegen Bürgschaft, 46,231 Thlr. 1 Sgr. gegen zFaustpfand, und 100,506 Thir. 26 Sgr. 2 Pf. bei öffentlichen Insti- tuten und Corporationen, zusammen 953,749 Thlr. 20 Sgr: 1 Pf. Die Zahl der im Umlaufe befindlichen Sparkassen - Quittungsbücher betrug : a) bis zur Einlage von 20 Thlrn. = 7419 Stück; b) von 20 Thlrn. bis 50 Thlr. = 4560 Stück; c) von 50 Thlrn. bis 109 Thlr. = 3042 Stük, d) von 100 Thlrn. bis 200 Thlr. = 1410 Stúück; e) von 200 Tblrn. und darüber = 719 Stück, in Summa = 17,1590 Stück. Nach den Negierungsbezirken vertheilt, befinden sich im Regierungs-Bezirk Königsberg 14 Sparkassen, nämlich in den Städten Braunsberg, Königsberg, Memel, Osterode und Nastenburg , und für die Kreise Preußisch Eylau, Fischbhausen, Friedland, Heiligenbeil, Heilsberg, Labiau, Ortelsburg, Nastenburg und Nössel; im Regierungs-Bezirk Gum- binnen 11, nämli in den Städten Insterburg und Tilsit, und für die Kreise Angerburg, Gumbinnen, Goldapp,, Johannisburg, Lyck, Oleßtko, Ragnit, Sensburg und Stallupönen; im Negierungs - Bezirk Danzig 9, nämlich in den Städten Elbing und Marienburg, und für die Kreise Berent, Neustadt und Preußisch Stargardt ; im Negierungs-Bezirk Mariens werder J, nämlich in den Städten Coniß und Thorn, und für die Kreise Deutsch-Crone, Flatow, Graudenz, Marienwerder, Nosenberg, Schweß und Straßburg. Die 11 Sparkassen .für die Kreise Preußisch Eylau, Fisch, hausen, ¿Friedland, Heilsberg, Nastenburg, Rössel, Goldapp, Nagnit- Berent, Neustadt und Straßburg haben erst im Laufe des Jahres 1857 ibre Wirksamkeit begonnen.

Die Zahl der Lokomotiven auf den franzöósishen Eisen - babnen betrug zu Anfang 1854 für 4063 Kilometer, welche damals in

| Mel waren, 1191, darunter 633 Personenzug-Lokomotiven, 558 Güter- : E A E | zug-Lokomotiven. u Anfang 1856 waren für 5522 Kil. Bahn vorhanden Die amtliche Uebersicht der im Negierungsbezirke Potsdam | 9 Tre | ?

1992 Maschinen, davon 912 für Personenzúge, 990 für Güterzüge. Zu Anfang 1857 waren überhaupt vorhanden 2530 Lokomotiven bei 6800 Kilom. Bahnlänge, also 1 Lokomotive für je 25 Kilom. Noch im Jahre

| 1847 waren von 646 Lokomotiven nur 484 französischen Ursprungs gegen

162 auésländishe Maschinen. Dagegen stellte sich das Verhältniß 1555

Die Zahl der Per-

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onenwagen betrug 1854 3557 Stück, 1855 4052, 1856 4855 Stück. Güter- (uu A oi 1853 21,796 vorhanden, 26,474 im Zahre 1854, 34,992 im Jahre 1855, Der Werth der gesammten Transportmittel betrug 1899 308,740,000 Fr. oder 56,000 Fr. per Kilometer.

Die Handels- und Schifffahrtsbewegung zwischen Portugal und Brasilien ist auch im ver ossenen Jahre recht be- deutend gewesen. Die portugiesische Flagge behauptet in diesem Verkehr bei weitem den Vorrang. Der Export brasilianischer Produkte nach den portugiesischen Besißungen vermindert sih jedoch alljährlich ersichtlich. Der Grund liegt theils in den steigenden Preisen brasilianischer Artikel, theils in dem Widerstreben, sich auf Waarentausch einzulassen, nicht minder in der Weigerung, Geschäfte anders als durch Wechsel über London abausWltében. Ausgegangen aus portugiesischen Häfen nach Nio Janeiro sind im verflossenen Jahre 174, darunter 94 portugiesischer Flagge, 13 hamburger, 4 bremer, 1 hannöverseher, 1 preußischer, 2 lü- beckder, 5 dänischer (altonaer) Flagge, zusammen ¡Flaggen deutscher Bundesstaaten 26, ferner 17 britischer, 15 brafilianischer, 9 amerikanischer Flagge; eingekommen von Rio sind 162 Schiffe, darunter 108 por- tugiefisher Flagge. gelte, von Rio wurden Oel, Oliven, Kar- toffeln, getrocknetes Fleisch, Zwiebeln, Wachs, Blei, Droguen, Leinen, Bohnen, Eisen, Draht, gedrehte Seide, Salz, Kerzen, Essig, Schnupftabak, Wein; eingeführt wurden von Nio Rum, Zucker, Neis, Kaffee, Häute, Maniocmehl.

Landwirthschaft.

Stralsund , 17. Juni. Der Stand der Getreidefelder in Neuvor- pommern und Nügen ist so ausgezeichnet gut und vielversprechend, wie es e vielen Jahren nicht der Fall gewesen ist. Der in voriger Woche ge- allene Negen war hinreichend und kam völlig in rechter Zeit. Roggen hat reichlich angeseßt und es herrscht wegen dieser Kornaut kein Zweifel, daß das Quantum groß ausfallen wird, während die Qualität selbstver- ständlich noh vom Wetter in der Ernte abhängt. Weizen steht jeßt in Aehren und das Wetter kann für den Verlauf seiner Blüthezeit nicht gent gee gedacht werden. Die Wiesen haben sich bedeutend erholt und er im leßten Frühjahr ausgesäete Klee ist reichlih ausgelaufen. (Ofts.Z.)

Man schreibt der „Preußischen Correspondenz“ über die Aussichten des Weinbaues aus Koblenz vom 15. Juni: „Der Weinslock, der in einigen der geringeren Lagen, wahrscheinlich in Folge der Kälte und Trockenheit, abgestorben ist, zeigt im Allgemeinen viele Gescheine. Das gesunde Holz und der Umstand, daß der Winzer, durch das lohnende vor- jährige Wachsthum mit neuem Muthe an die Arbeit gegangen ist, läßt bei einigermaßen günstiger Witterung auch in diesem Jahre eine sehr ge- segnete Weinernte hoffen.“

Ueber die Erntea ussichten im Negierungs - Bezirk Erfurt reibt man der „Pr. C.“ unter dem 17. d. M: „Durch die vorherrschende trockdene und rauhe Witterung des Aprils und der ersten Hälfte des Mais, so wie durch die anhaltenden ausdörrenden Winde ist die Vegetation in Wald und Flux sehr zurückgehalten worden. Zwar fanden in der zweiten Hälfte des Mais einige Regenschauer statt, welche sür die eben bestellten Sommerfelder vortheilhaft waren; dieselben übten jedoch keinen merkbaren Einfluß auf das Wachsthum der Wintersaatenund Futterkräuter aus, so daß be- reits eine große Besorgniß wegen Erhaltung des Viehstandes hervortrat. Durch den kräftigen Negen, welcher inzwischen fiel, wurde jedoch der Vegetation ein sehr erheblicher Vorschub geleistet. Die Wintersaaten haben si fichtbar erholt und lassen rüdcksihtli) des Körner - Ertrags wenigstens auf eine Mittel-, hin und wieder sogar auf eine gute Ernte hoffen. Noch günsti- ger ist der Stand der Sommersaaten. Nur mit den Futterkräutern und dem Graswuchs auf den Wiesen sicht es bedenklih aus, obwohl der Ne- gen auch bier eine merlwürdige Veränderung hervorgebracht hat. Ganz außerordentlih günstig sind die Aussichten für die Obsternte und zwar für alle Obstgattungen ohne Unterschied. Wie mächtig die Tragfähigkeit aller Baumarten si gestaltet, läßt fich unter Anderem daraus entnehmen, daß die Buchen seit 14 Jahren zum erstenmale wieder einen reichlichen Eckern: Ertrag versprechen,

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Der Gewerb ebetrieb im Negierungsbezirk Cöln hat fih nach den neuesten uns vorliegenden Berichten noch nicht zu dem früberen Stande erhoben. Namentlich sind die Webestühle ohne hinreichende Be- schäftigung. Auch die Lederfabrication hat sih bon dem durch die jüngste Geldkrisis empfangenen Schlage noch nicht vollständig erholt. Der herrschende Mangel an Wasser in den kleineren Flüssen uud Bächen thut den mit Wasserkraft betriebenen gewerblil-en Anlagen erheblichen Abbruch. Selbst im Nhein isstt der Wasserstand der Schifffahrt noch nicht recht g Die Verhältnisse des kleinen Handwerkers haben sih jedoch wie- Geer Me AONC ELAI g f bor Mangel geschüßt ist. Jm Bergbau

e igkeit, soweit ihr ni n Mangel Wasser Eintrag geschieht. P A O en G V9

Nach einer Mittheilung der Königlich Niederländischen Telegraphen - VeLlwaltuUng findet bei den via Sang O

Depeschen nah solchen Orten in Großbritannien, welche überhaupt auf |

telegraphischem Wege zu erreichen sind, die Beförder iesem Wec

(für Nechnung der Juternational - Telegraph - feu U A ai ivenn die lebtere dort keine ihr gehörigen Stationen besißt. Mithin werden Depeschen nach den ausschließlich in der Stationsliste der Submarine Telegraph - Company aufgeführten Ortschaften mit gleiher Schnelligkeit ne "E) Calais oder Ostende, auh via Haag ihrer Bestimmung zugeführt.

Berliner Schlachtvieh - Markt.

Auf dem hiesigen Schlachtvieh-Markte sind vom 15. Juni bis inel. den 21. Juni 1858 a) zum Verkauf gestellt worden: 1) Rindvieh 442 Stück, 2) Kälber 1187 Stück, 3) Schweine 1285 Stück, 4) Hammel 3935 Stück; b) verkauft worden sind: 1) Rindvieh 442 Stück, 2) Kül- ber 1187 Stück, 3) Schweine 1200 Stück, 4) Hammel 3935 Stück; c) unverkauft Pee sind: 1) Rindvieh Stück, 2) Kälber -— Stück, 3) Schweine 85 Stüek, 4) Hammel Stüek.

Berlin, den 23. Juni 1858. Königl. Polizei-Präsidium.

——.

Marktpreise. s Berlin, den 21. Juni.

Lu Lande: Roggen 1 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 20 Sgr. Grossé Gerste 1 Thir, 15 Sgr. Hafer 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 1 Thlr G Sgr. 3: Pf.

Zu Wasser: Weizen 2 Thir. 25 Sgr., auch 2 Thlr. 2 Sgr. 6 PE. Roggen 1 Thir. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf. Grosse WEERTS 1 4NIT, 10 Dgr, , Auen 1 17, © Sgr. 9 T, Hater | T: 10 On , „auch 1 Thlz. 5 Sar, Erbeen 2 1hlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 1 Thir 22 Ser. 0 Pf,

Sonnabend, den 19. Juni.

Das Schock Stroh 11 Thlr. 10 Sgr., auch 10 Thlr. Der Ceutner Heu 1 Ihle, 17 Sgr. 6 Pf, geringere Sorte auch 1 Thir. 7 Sgr, 6 Pf. Kartoffeln, der Scheffel 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., metzen- weis 1 Sgr. 9 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf.

Leipzig, 21. Juni. Leipzig-Dresdener 270 Br. Löbau-Zittauer Litt. A. 56% Br.; do. Litt. B. 82 G. Magdeb.-Leipziger I. Emission 249 Br.; do. [II. Emiss. —. Berlin - Anhalter —. Berlin - Stettiner —. Cöln - Mindener —, Thüringische 113; G. Friedrich- Wilhelms- Nordbabn —. Altona- Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien 86 Br. Braunschweiger Bank - Actien —. Weimarische Oesterreichische S5proz. Metalliques 80% G. 1854er National - Anleibe 812 G. Preussische

Bank - Actien 965 Br. 1854r Loose —. Prämien-Anleibe —.

Breslau, 22. Juni, 1 Ubr 5 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 972 Br. Freiburger Stamm - Actien 954 Br.; do. dritter Emission 922 Br. Oberschle-ische Actien Lit. A. 135% G.; do. Lit. B. 1202: G. 5 do. Lit, C1352 4. Oberschlesische Prioritäts - Obligationen Lit. D, #8 Br.; do. Lit. E. 76% Br. _Kosel - Oderberger Stamm - Actien —. Kosel- Oderberger Priorioritäts-Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Actien 654 Br. 8 „Spiritus pro “19 Æ 60 erh bei 80 pCt. Tralles 8! Thir.

eizen, Weisser S T., gelber 63—TT7 Sgr. Roggen 41— 51 Ser. Gerate 38—43 Sgr. Hafer 35-40 Sgr. E E E

Bei äusserst beschränktem Geschäft stellten sich die Course ziem- lich unverändert.

Stettin, 22, Juni, 1 Uhr 27 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Weizen 62 63 bez., September-Oktober 6TZ da. Roggen 385, dJuni- Juli 387, September -Oktober 41 bez. Küböl 155 da, September-Oktober 154 bez. Spiritus 197 da, Juni - Juli u. Juli- August 195 da, September-Oktober 187 bez.

Hamburg, 21. Juni, Nachmittags 2 Ubr 40 Minuten. Börse ganz geschäftslos,

Schluss - Course: Stieglitz de 1855 1024. 3proz. Spanier 35Z. 1proz. Spanier 254. National-Anleihe 81; G. Mexikaner —. proz. Russen —. Oesterreich, Eisenbahn - Actien -. Diseonto —.

Getreidemarkt: Weizen loco fest. Roggen loco matt, ab aus- wärts flau und stille. Oel pro Oktober 29: 30 zu haben, ohne Ge- schäft. Kaflee fest. Zink stille.

__ Frankfurt a. Fl., 21. Juni, Nachmittags ? Uhr 30 Minuten. Stimmung günstiger, Course etwas höher, Umsatz lebhaft.

Schluss - Course: Neueste preussische Anleihe 1154. Preussische Kassenscheine 1054. Friedrich-Wilhelms-Nordbabn —. Ludwigshafen- Bexbach 1435. Berliner Wechsel 1055 Br. Hamburger Wechsel 87TZ. Londoner Wechsel 1174. Pariser Wechsel 93:. Wiener Wechsel 114! Br. Darmstädtcr Bank-Actien 238. Meininger Kredit - Actien 813. B3proz. Spanier 37%. 1proz. Spanier 263. Kurhessische Loose 41:4. Badische Loose 52%. dSproz. Metalliques 784. 44{proz. Metalliques 69. 1854er Loose 105%. Oesterreichisches National-Anleben 794. Oesterreichisch-— französische Staats - Eisenbahn - Actien 30725, Oesterreichische Bank- Antheile 1113, Rhein-Nahe-Bahn 64.

Vi fem, 22. Juni, Mittags 12 Ubr 45 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) Silber-Anleibe —. Neue Loose 1043. proz. Metalliques 824. 4zproz. Metalliques 724. Bankactien 974. Nordbahn 1663, 1851er Loose ‘1), National - Anlehen 832 Staats-Eisenbahn-A ctien-Certifi- kate 2675. Londen 10.11. Hamburg 764. Paris 122. Gold 7:1.

Silber 4.

Amaterdam, 21. Juni, Nachmittags 4 Ubr. (Wolfs Tel. Bur.) Geringes Geschäft.

dehluss - Course : proz. österreichiseche National - Anleihe T6&. 5proz. Metalliques Lit. B. &65. dS5proz. Metalliques T5. 21proz. Metalliques 38. 1proz. Spanier 96. - 3proz. Spanier 8X. dDproz. Russen Stieglitz de 1855 101%, Mexikaner —, Wiener Wechsel, Kurz 33k. Üamburger Wechsel, kurz 3554. Holländisehe Integrale 64. Londoner Wechsel, kurz 11.725 Br. Petersburger Wechsel 1.73.

Getreidemarkt. Weizen 5 Fl, höher bei ziemlich lebhaßtcna