1884 / 204 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Aug 1884 18:00:01 GMT) scan diff

f 1:05 p GE Ri Sig Mee OMÜN Id pre T B A ac Are gc F meg R a T E

Minifterium der geistlihen, Unterrichhts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Die Gymnasial - Oberlehrer Dr. Deventer und Dr. Kubidcki in Glaß sind in gleicher Eigenschaft an das Gym- nasium in Gleiwiß bezw. in Ratibor, die Gymnasial- Oberlehrer Jungels in Gleiwiz und Dr. Reimann in Ratibor in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium in Glatz E worden.

em Musiker Armin Früh in Nordhausen ist das Prädikat Musikdirektor beigelegt worden.

An der Akademie der Künste in Berlin ist der Kupfer-

steher Grohmann als Bibliothekar angestellt worden.

Justiz-Ministerium.

Verseßt sind: der AmtsgerihtsRath Seehaußen in Weißenfels als Landgerichts-Rath an das Landgericht in Naumburg a. S., der Amtsgerichts-Rath Pr oßen in Muskau als Landgerichls-RNaih an das Landgericht in Beuthen O. Schl., der Amtsrichter Dra he in Erfurt als Landrichter an das Landgeriht in Naumburg a. S., und der Amtsrichter Dr. Kruttge in Löwenberg i. Schl. als Landrihter an das Landgericht in Oppeln.

Die nachgesuchte Dienstentlassung is} ertheilt: dem Land- gerihts-Rath Heinke in Cottbus mit Pension, dem Amts- rihter Shwing in Franzburg in Folge seiner Zulassung zur Rechtsanwaltschast, und dem Amtsrichter Hoffmann in Petershagen in Folge seiner Wahl zum Mitglied der Direktion des landwirthschaftlihen Kreditverbandes der Provinz Sachsen.

Zum Notar ist ernannt: der Rechtsanwalt Bastian in Wilhelmshaven für den Bezirk des Landgerichts zu Aurich, mit Anweisung seines Wohnsißes in Wilhelmshaven.

«Fn der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: der Rechts- anwalt Dr. Salomon bei dem Landgericht in Frankfurt a. O., der Rechtsanwalt Bastian bei dem Amtsgericht in Rees und der Rechtsanwalt Doemens bei dem Landgericht in Aachen.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Bastian aus Rees bei dem Amtsgericht in Wilhelmshaven, der Rechtsanwalt Dr. Salomon aus Frank- furt a. D. bei dem Landgericht in Potsdam, der Gerichts- Assessor Dr. Hecht bei dem Landgericht in Frankfurt a. M., der Gerichts-Assessor Leyendecker bei dem Landgericht in Cöln, der Gerichts-Assessor Heine bei dem Amtsgericht in Gardelegen, der Gerichts-Assessor Friedr. Sam. Fried- länder bei dem Landgericht T in Berlin und der Gerichts- Affsessor Max Stein bei dem Amtsgericht in Angerburg.

Der Ober: Landesgerichts-Rath Müller in Cöln, der Amtsgerichts-Rath Kobl in Waldenburg, der Erste Staats- anwalt Stein in Oels, der Rechtsanwalt und Notar, Justiz- Rath Grüter in Warburg, der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath U hse in Pillkallen, der Rechtsanwalt und Notar Midéhael in Hanau und der Rechtsanwalt Gerding in Lüneburg sind gestorben.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der bisherige technishe Hülfsarbeiter bei der Königlichen Regierung in Schleswig, Bauinspektor Emil Bastian, ist als Kreis-Bauinspektor nah Zielenzig verseßt worden.

Bekanntmachung.

Die Kandidaten des Bau- und Maschinenfachs, welche die erste Staatsprüfung im Winterhalbjahre Oktober d. J. bis einshließlich März k. J. abzulegen beabsihtigen, werden hier- durch aufgefordert, bis zum 30. September d. J. sich \hriftlihch bei der unterzeihneten Behörde zu melden und dabei die vorgeschriebenen Nachweise und Zeichnungen einzureichen.

Wegen der Zulassung zur Prüfung wird denselben dem- nächst das Weitere eröffnet werden.

Meldungen nah dem angegebenen S{hlußtermin müssen unberüdlsichtigt bleiben.

Berlin, den 30. August 1884.

Königliche technishe Prüfungskommission. Oberbeck.

Angekommen: Se. Excellenz der Chef-Präsident der Ober - Rehnungskammer, Wirklihe Geheime Rath von Stünzner, in Potsdam;

Se. Excellenz der Unter-Staatssekretär im Ministerium für Landwirthschast, Domänen und Forsten, Wirkliche Geheime Rath Marcard, aus Shhlesien.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versezungen Im aktiven Heere. Scloß Babelsberg, 21. August. Breyer, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 6, in das Ulan. Regt. Nr. 2 verseßt. 23. August. Frhr. v. Vietinghoff gen. Scheel, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe des Garde-Corps verseßt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Schloß Babelsberg, 23. August. Leber, Hauptm. z. D., zuleßt. Comp. Chef im Füs. Regt. Nr. 86, mit seiner Pens. und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Armee-Unif. verabschiedet.

Im Beurlaubtenstande. Schloß Babelsberg, 21.

August. Frhr. von Ae enera, Rittm. a, D., zuletzt von der - eg

Landw. Kav. des 2, Bats. Landw. ts. Nr. 68, die Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Unif. ertheilt.

Königlich Bayerische Armee. :

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere 7. August. v. Orff, Gen. der Inf. und kfommandirender General des II. Armee-Corps, anläßlich feines 50- jährigen Dienstjubiläums à la suite des 6. Inf. Regts. gestellt. 18. August. Herzog Maximilian Emanuel îin Bayern Königliche Hoheit, Oberst à la suite des 1. Schweren Reiter-Regts., der Remonte-Inspektion zugetheilt. v, Sicherer, Hauptm. und Comp. Chef vom 2, Jäger-Bat., unter Beförder. zum überzähligen Major, auf die erste Hauptmannëéstelle im 7. Inf. Regt., Föringer, Hauptm. à la suite des Ingen. Corps, unter Enthebung vom Kom- mando zum Kriegs-Ministerium, in den etatsmäß. Stand des Ingen. Corps, Stümmler, Pr. Lt. vom 3, Jäger-Bat., unter Beförder. zum Hauptm. und Comp. Chef, zum 2. Jäger-Bat, Schiller, Pr. Lt. à la suite des Ingen. Corps, unter Enthebung vom Kom- mando zur Fortifikation Ulm, in den ekatsmäß. Stand des Ingen. Corps, versetzt. Ritter v. Ziegler, Oberst-Lt, u. Commandeur des 2, Iäger-Bats., zum Commandeur des 10. Inf. Regts., Arneth, Major im 7. Inf. Regt., zum Bats, Commandeur, Wels ch, Major und Bats. Commandeur vom 7, Inf. Regt., zum Commandeur des 2. Jäger-Bats., Hurst, Major von der Festungs-Ingen. Direktion

ngolstadt, zum Commardeur des 2. Pion. Bats, ernannt.

cchuster, Hauptm. im 2 Inf. Regt., Graf v. Holnstein aus Bayern, Hauptm. im 6. Inf. Regt., Frhr. v. Pfetten, Hauptm. im 13. Inf. Regt., Weißmann, Hauptm. à la suite des 4. Jäger- Bats., Kommandant des Invalidenhauses, sämmtlich überzählig, Kester, Hauptm. bei der Festungs-Ingen. Direktion Ingolstadt, zu Majors, Loé, Sec. Lt. à la suite des Ingen. Corps, unter Belass. in setnem Kommando bei der Fortifikation Ulm, zum Pr. Lt., befördert. Hartmann, Pr. Lt. von der Insp. des Ingen. Corps und der Keflungen, unter Kommandirung zum Kriegs-Ministerium auf die

auer eines Jahres, Köhl, Sec. Lt. des 2. Pion. Bats., unter Kom mandirung zur Fortifikation Ulm, à la suite des Ingen. Corps gestellt. 21. August. Prinz Otto von Bayern Königliche Hoheit, Gen. Lt. und Inhaber des 5. Chev. Regts., zum Gen. der Kav., Prinz Ludwig von Bayern Königliche Hoheit, Gen. Lt. und Inhaber des 10. Inf. Regts, zum Gen. der Inf., Herzog Marimilian Emanuel in Bayern Königliche Hoheit, Oberft, bisher à la suite des 1. Schweren Reiter-Regts., zum Gen. Major, befördert. Frhr. v. Horn, Gen. Adjut. Sr. Majestät des Königs, Gen. der Inf. und kommandirender General des I. Armee-Corps, zum Inhaber des 2. Feld-Art. Regts. ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs - Ministeriums. 25. August. Henigst, Hauptm. vom Generalstabe des I. Armee-Corps, zum Kriegs-Ministerium vom 1. Olttober cr. an auf die Dauer eines Jahres kommandirt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 18, August. Popp, Oberst und Commandeur des 10. Inf. Regts, unter Verleih. des Charakters als Gen. Major, Sartor, Hauptm. und Battr. Chef im 4. Feld-Art. Regt. der erbetene Abschied mit Pens. bewilligt.

X11. (Königlih Württembergisches) Armee-Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 19, August. v. Schüß, Königl. preuß. Hauptm. à la suite des 2. Garde-Feld-Art. Regts., wird von seinem Kommando als Adjut. beim General-Kommando XIII. Armee-Corps enthoben. v. Haenel, Königl. preuß. Hauptm. Àà la zuite des Feld-Art. Regts, Nr. 6 und kommardirt nah Württemberg, wird als Adjutant bei dem General-Kommando XII1. Armee - Corps kommandirt.

Im Sanitäts-Corps. 15. August. Dr. Bubenhofer, Königl. bayer. Assist. Arzt 2. Kl. des Beurlaubtenstandes a. D,, derzeit Oberamts-Arzt in Vaihingen, wird als jüngster Assist. Arzt 1, Kl. der Res. im 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 121 angestellt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 30. August. Se. Majestät der Kaiser und König haben vorgestern auf Schloß Babelsberg militärishe Meldungen und demnächst die Vorträge des Kriegs-Ministers sowie des Generals von Albedyll entgegen- genommen.

Gestern hörten Se. Majestät die Vorträge des Unter- Staatssekretärs im Auswärtigen Amt, Dr. Bus, und des Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski.

Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz traf am Donnerstag, den 28. d. M., früh 73/4 Uhr, von Stuttgart kommend, auf dem Anhalter Bahn- hof hierselbst ein, empfing die Meldung des Generals Grafen von Wartensleben, fuhr bei der englischer. Botschaft vor und begab Sich mit dem 2 Uhr-Zuge nach Potsdam. Dort - machte Se. Kaiserliche Hoheit der Lady Ampthill einen Condolenzbesuch und legte zwei Kränze, einen für Jhre Kaiserliche und König- lihe Hoheit die Kronprinzessin, am Sarge des verstorbenen Botschasters nieder.

Um 4 Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit zum Diner nach Babelsberg und ebendahin um 71/2 Uhr zum Thee.

Das heute Vormittag über das Befinden Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Wilhelm ausge- gebene Bulletin lautet :

Marmor-Palais, 11 Uhr Vormittags.

Jhre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Wilhelm haben eine gute Nacht gehabt; die Krankheitserscheinungen schreiten in absallender Bewegung fort.

Ebmeier. Velten.

In einem ehrengerihtlichenVerfahren gegen einen Rechtsanwalt ist nah einem Urtheil des Reichs - gerichts, 11. Strafsenats, vorn 13. Juni d. J.,, der Unter- suhungsrihter zur Vornahme von Beshlagnahmen und Durchsuchungen entsprehend den Vorschriften des O des 1. Buches der Strafprozeßordnung zuU-

ändig.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich dänischen Hofe, Wirkliche Geheime Rath von Philipsborn, ist von dem ihm AllerhöchWhst bewilligten Urlaub nah Kopenhagen zurück- gekehrt und hat die Geschäste der dortigen Gesandtschait wie- der übernommen.

Der General - Arzt 1, Klasse Dr. Coler, Decernent bei der Militär-Medizinal-Abtheilung im Kriegs-Ministerium, ist als Delegirter des Deutschen Reiches zu der internatio- nalen Konferenz der Vereine vom Rothen Kreuz n ah Genf kommandirt worden und dorthin: abgereist.

Bayern. München, 29. August. (W. T. B.) Wie die „Allgemeine Zeitung“ meldet, begiebt sich Prinz Arnulph von Bayern morgen Abend nah Potsdam, um bei der Taufe des jüngsten Sohnes des Prinzen Wilhelm von Preußen, bei welchem der König eine Pathenstelle übernahm, Se. Majestät zu vertreten. Prinz Arnulph wird von dem Hofmarschall, Major Fürsten Wrede, N R von Helvig und dem Major Frhrn. v. d. Tann

egleitet.

Oesterreich-Ungarn. Agram, 2. August. (Prag, Ztg.) n der heutigen Sigzung des Landtages erklärte die Majo- rität: sie nehme die Demission des Präsidenten Krestic niht an. Die Unabhängigkeitspartei und die Starcevicianer erklärten, wegen des ungeseßlichen E, des Präsidenten an den weiteren Verhandlungen des Hauses nicht theilnehmen zu wollen. Nach dem Exodus der Oppositionellen begann die Debatte über die Jnartikulirung des Wahlgeseßes. Die Vorlage wurde einstimmig angenommen. Sektionschef Stan- kovic erklärte: die Regierung strebe die Vereinigung Sichel- burgs mit dem kroatishen Landtage an. Die Serbenvorlage wurde in der General- und Spezialdebatte genehmigt.

Belgien. Brüssel, 29. August, Nachmittags. (W. T. B.) Der Handels-Minister hatderRepräsentantenkammer heute einen Geseßentwurf vorgelegt, durch welchen für die Zeit bis zum 1. Januar 1885 eine Zuschlagsteuer auf inländischen Zudcker gelegt werden soll.

Die „Jndépendance Belge“ meldet, daß die Veranstalter der klerikalen Gegenmanifestation darauf verzichtet hätten, diese Manifestation am nächsten Sonntag, für welchen dieselbe von dem hiesigen Bürgermeister untersagt worden war, vorzunehmen.

29. August, Abends. (W. T. B.) Die Veranstalter der klerikalen Gegenmanifestation, welche gegen die am 31. d. M. stattfindende liberale Kundgebung beabsichtigt war, sind durch Jntervention des Ministeriums ver- anlaßt worden, auf ihre Absiht zu verzichten, damit jeder Konflikt vermieden werde. Die klerikale Kundgebung findet nunmehr am 7. September d. F, und zwar unter denselben Bedingungen und Vergünstigungen statt, welhe für die am 31. d. M. stattfindende liberale Kundgebung gewährt werden.

Der Kabinetspräsident Malou erklärt in einem an das „Journal de Bruxelles“ gerichteten Schreiben, daß er nur an einer leihten Verrenkung leide und bereits morgen der Sizung der Kammer wieder beiwohnen zu können hoffe.

Großbritannien und JFrland. London, 28, August. (Allg. Corr.) Die Kronprinzessin von Schweden, Tochter des Großherzogs von Baden, kam heute mit Gefolge in Bournemouth an, wo Jhre Königliche Hoheit 4 bis 6 Wochen zur Stärkung ihrer Gesundheit verweilen wird.

Jn sämmtlihen Militärdepartements herrscht seit einigen Tagen eine lebhafte Thätigkeit behufs Organisation und Equipirung der zum Entsaß von Khartum be- stimmten Expedition. Den ursprünglihen Anordnungen zu- folge sollte die Expedition nicht stärker als 5000 Mann aller Waffengattungen sein, nunmehr aber is auf den dringlichen Rath Lord Wolseleys die Stärke der Expedition auf 7000 Mann normirt worden. Gestern erhielt das in Barbadoes stationirte 700 Mann starke 1. Bataillon des Königlich schottishen Regiments Befehl, sih zur Einschiffung nach Egypten bereit zu halten. Mit Hülfe dieses Bataillons, der zwei Regimenter aus Jndien und dreier Bataillone aus Gibraltar, Malta und Egypten, wird die britishe Dccupationsarmee in Egypten auf 14000 Mann verstärkt werden, von welcher Streitmacht die Hälfte das zum Entsay von Khari{um bestimmte Corps bilden wird. Die Flotille von 400 Flußbooten wurde in numerischer Hin- siht als unzureichend befunden, es sind daher weitere 400 Boote bei 13 Schiffsbaufirmen in Liverpool, Dundee, Hartle- pool, Hull, London, Glasgow und Newcastle bestellt worten. n Boot wird im Stande sein, 12 bis 14 Mann aufzunehmen.

n diesen Booten wird sih das Expeditionscorps den Nil auf- wärts direkt nah Khartum begeben. Lord Wolsele y hat angeb- lih einen Feldzugsplan entworfen, vermöge dessen er mit der ganzen Expedition am 7. November in Dongola, einen Monat nah der für die Ankunft der Bootflotille in Sarash anbe- raumten Frist, einzutreffen gedenkt. Er glaubt, dieses Pro- gramm ohne Schwierigkeit ausführen zu können, da er nur ses Katarakte zu passiren hat, während er im Laufe der Rothflußexpedition seine Boote an nicht weniger als 46 Stellen über Land befördern mußte.

Frankreich. Paris, 28. August. (Köln. Ztg.) Jn einer Depesche vom 24. August verlangte Admiral Courbet die Sendung von Munition, besonders aber von Kanonenkugeln. Der Marine-Minister ertheilte die Antwort: die am 5. August abgegangenen Schiffe hätten Munition aller Art an Bord, und das Arsenal werde ihm gleichfalls Munition zugehen lassen. Courbet meldet ferner: der durch Torpedos zerstörte „Gangwa“/ habe 300 Mann an Bord gehabt, die alle in die Luft geflogen seien. Der Marine: Minister kann noch über 2500 Mann verfügen, wenn Verstärkungen für Tongking nöthig sein sollten. Eine Depesche des Generals Millot aus Hanoi meldet, daß die Franzosen gegen die Piraten ope- rirten ; der Verlust auf französischer Seite betrage vier Mann an Todten und Verwundeten. Der Kampf dauert demnach fort; Millots Depesche enthält aber nihts davon, daß chinesische Reguläre in Masse gegen Tongking anrückten. Die Regie- rung hat eine amtlihe Depesche Courbets erhalten, welche die Zerstörung der Mingan-Forts bestätigt

828. August. (Köln. Ztg.) Die vom Admiral Courbet vor Futscheu und îm Min erfohtenen Siege haben die Franzosen in eine erhöhte Stimmung verseßt, und dem Admiral Courbet wird allseitig Lob und Anerkennung gespendet. Man hat jeßt den amtlihen Bericht des Generals Millot über die Affaire von Bac-Le. Der General rühmt darin das Auftreten des Dbersten Deganne und seiner Soldaten, aber er gesteht zu, der Obertt habe zu rasch gehandelt ; derselbe hatte den Befehl gehabt, Langson auf friedliche Weise zu besegen; als er sih den cinesishen Streits kräften gegenüber befunden und der chinesishe General ihm mittheilte, daß er keine Befehle zur Uebergabe der Festung habe, hätte er, ehe er den Vormarsch antrat, die Lage dem Ober:General fundgeben müssen, mit welhem er durch den optischen Telegraphen in Verbindung stand. General Négrier, der dem Obersten zu Hülfe gesandt wurde, seßte die Operationen gegen Langson wegen der Hitze, die gleich nach der Affaire von Bac-Le auftrat, nicht fort, sondern zog sich auf Befehl des Generals Millot nah Thu-:lang zurück und nahm in Bac-ninh sein Hauptquartier. Die Hige war so stark, daß nicht allein viele Leute auf dem Marsche, sondern auch in dem Lager am Sonnenstich starben.

29. August. (W, T. B.) Nach einer Mittheilung des Journals „Paris“ hätte General Millot telegraphisch gemeldet : er habe durch Nekognoszirungen konstatirt, daß von Seiten Chinas Truppenbewegungen an den Grenzen von Quangsi stattsänden; gleihwohl halte er einen ernsten Angriff nicht für wahrscheinli, sei aber unter allen Umständen bereit, einem solhen zu begegnen. Das nämliche Fournal \{hreibt: von Seiten der auswärtigen Mächte sei der französishen Regierung wegen der chinesischen Angelegen- heit feinerlei Reklamation oder Vorstellung zugegangen; man dürfe sich daher der Ansicht hingeben, daß alle Mächte mit der Art, wie Frankreih die chinesische Angelegenheit behandele, einverstanden seien. Das Blatt spricht ferner die Meinung aus, daß die meisten der bei dem Hofe von Peking beglaubigten europäischen Gesandten den Tsungli-Yamen darüber verständigt haben dürften, daß er auf eine Mediation niht zu rechnen habe; es sei deshalb eine baldige Beilegung des Konsflikts mit China wahrscheinlih. Der „Temp s“ hält es für mög- lih, daß in Folge des Bombardements von Foutshu der dem Kriege zugeneigte General Tso, welcher die im

Süden befindlichen hinesishen Truppen kommandirt, an Ein- fluß bei dem Ziungib-Damen verlieren, und daß sih der Leßz- tere den friedlichen Rathschlägen Li-Hung-Tschangs wieder mehr zugänglich zeigen werde. Mehrere junge Chinesen, die zu Studienzwecken in der hiesigen cinesishen Gesandtschaft untergebraht waren, haben nah dem Bombardement von Ea E verein.

29. August. . T. B.) Jun den leßten 24 Stun- den starben in Marseille 3, in Toulon cat Umgegend 16, in den Departements Hérault 6, in Gard 3, Aude 5 und Ostpyrenäen 18 Personen an der Cholera.

Ein Telegramm der „Ag. Havas“ aus Shanghai vom 29. August, Nahmittags 3 Uhr 35 Minuten, meldet: Die

leßten Forts von Kimpai sind gestern Abend zerstört worden.

_ Italien. Rom, 29. August. (W. T. B.) Gestern sind in der Provinz Bergamo 6 Erkrankungen, in der Provinz Bologna und zwar in Porretta seit dem 26. d. M. 7, in den übrigen Theilen der Provinz 2 Erkrankungen, in der Provinz Campobasso 15 Erkrankugen, 9 Todes- fälle, in der Provinz Cuneo 29 Erkrankungen (davon in Busca 11), 18 Todesfälle, in der Provinz Genua, und zwar in Spezzia 30 Erkrankungen, 10 Todesfälle, in der Provinz Massa 18 Erkrankungen, 11 Todesfälle, in der Provinz Modena 6 Erkrankungen, 4 Todesfälle, in der Provinz Neapel 4 Erkrankungen (davon in der Stadt Neapel 2), 1 Todesfall, in der Provinz Parma 4 Er- krankungen (davon in der Stadt Parma 1), 2 Todesfälle und in der Provinz Turin 1 Todesfall an Cholera vorgekommen.

Dänemark. Kopenhagen, 29. August. (W. T. B.) An Stelle des aus Gesundheitsrücsihten von seinem Posten zurücfgetretenen Ministers von Skeel ist der bisherige Ober- Präsident von Kopenhagen, Finsen zum Minister des Jnnern ernannt worden.

Süd-Amerika. Peru. (W. T. B.) Ueber die bereits gemeldeten Vorgänge in Lima wird über New-York unter dem 29 d. M. weiter berichtet, daß Caceres am Mittwoch mit 90 Mann Kavallerie und begleitet von ciner großen Zahl seiner Anhänger in Lima einzog und das Feuer eröffnen ließ, wobei etwa 150 Personen getödtet wurden. Später wurde LCaceres indessen dur die Regierungstruppen zurückgeworfen, welche gegen 300 Gefangene mahten. Dem General Caceres gelang es zu entkommen. Derselbe behauptet, er habe noch 1300 Mann disziplinirte Truppen zur Verfügung. Es wird ein neuer Angriff auf Lima erwartet.

Asien. China. (W. T. B.) Ein Telegramm der Dimes“ aus Foutscchu vom 29. August meldet im Gegen- saß zu dem gestrigen Telegramm, daß in dem Fremden- viertel Ruhe herrsche und die Eingeborenen in der Stadt freundlich gesinnt seien.

Ein „Reutershes“ Telegramm aus Shanghai, vom 30. August, meldet: das französische Geschwader habe die Mündung des Minflusses verlassen; über seine Bestimmung sei Zuverlässiges nicht bekannt. Die chinesischen Befehlshaber hätten Ordre erhalten, französische Kriegs- und Handelsschiffe, die in den Vertragshäfen ankämen oder dieselben verließen, anzugreifen; die augen- blicklih in den gedahten Häfen befindlihen französischen Tie seien aufgefordert worden, diese Häfen sofort zu verlassen.

Zeitungss\timmen.

Die „Kieler Zeitung“ theilt mit: daß in der am 28. August abgehaltenen Sizung der Kieler Handelskammer eine Eingabe an Se. Durclauht den Fürsten

Bismarck, als Handels-Minister, zur Vorlage gelangte, worin die .

Kammer ihre volle Zustimmung zu der Gesetzesvorlage, betreffend die Subventionirung deutscher Postdampfsciffslinien nah Ostasien und Australien, äußert. :

Jn einem Artikel, welher die Ueberschrift trägt : ¿Ehrlich währt am längsten“, sagt die „Leipziger Heitung“:

Es giebt kein Gebiet, auf dem {ih die radikale Agitation fo ficher fühlte als das der indirekten Steuern und insbesondere der Zölle auf Lebensmittel. So beschäftigte sich vor einiger Zeit die «Danziger Zeitung* und nach ihr die „Freihandels- Correspondenz“ mit der Steigerung der indirekten Abgaben im Deutschen Reiche, selbstverständlich in der Absicht, die unerträglihe Belastung der Steuerzahler und die Verkehrtheit einer Finanzwirthschaft, die solche Steigerung herbeiführe, zu demonstriren. Zu diesem Zwecke theilte fie Folgendes mit:

Was zunächst den Ertrag der Zölle im deutschen Zollgebiet im Allgemeinen anbelangt, so belief sich derselbe pro Kopf der

Bevölkerung im Jahre 1834 auf 1,57 M, im Jahre 1875 auf 2,59 4, im Jahre 1882/83 auf 4,22 M.

Noch weit anshauliher wird uns das Anziehen der indirekten Steuerschraube aber, wenn wir der Hand der Reichsstatistik einige finanziell besonders wichtige Artikel im Cinzelnen betrachten. Es betrug der Zollertrag pro Kopf der Bevölkerung für

1836 1875 1882 b Mh. M. Kaffee und Kaffee-Surrogat . 0,41 0,84 0,95 Taback und Tabakfabrikate . 0,15 0,28 0,59

Wein und Obfstwein. . . , 0,16 0,26 0,29 Se O00 0,13 0,13 O08 0,04 0,07 O c O02 0,04 0,06 Ge e O8 0,04 0,06 E L O Getreide, Hülsenfrüchte, Malz 0,004 0,42 N E S 0,6 Bau- und Nußholz ..., 0,006 0,6 Baumwollengarn . . 0,7 0,6 0,10

Aus diesen und einigen anderen Angaben zieht die „Danziger Ztg.* dann den Schluß:

„Wir sagten bereits, daß diese Zahlen ohne Kommentar sprechen, und es ift in der That unbegreiflih, wie man gouvernementalerseits sih dem Irrthum hingeben kann, der sog. „kleine Mann“ werde das einfache Rechenexempel nicht prästiren, dessen Facit immer nur das eine sein kann: „man erläßt an direkten Steuern, um doppelt und dreifach an indirekten zu nehmen.“

Wir sehen ganz davon ab, daß hier die alte, weder theoretisch noch praftish nachweisbare, im Gegentheile aber nah der gemachten Erfahrung äußerst unwahrscheinlihe Vorausseßung, daß die Zölle und Steuern auf Lebensmittel weder vom Auslande, noch vom Produzen- ten, noch von den mancherlei Mittelspersonen, sondern ledigli von dem Konsumenten getragen würden, wieder mit ganzer unverblümter Keckheit auftritt. Aber es kommt noth cine andere, tendenziôóse Ver- werthung dieser Zahl in Betraht. Die „Nordd. Allgem. Ztg.“

mate sofort darauf aufmerksam, daß die freibändlerishen Rechnen- fürstler bei diesem Zahlenvergleihe Eins vergessen bätten, nämli eine Tabelle beizufügen, welche angiebt, um wieviel denn pro Kopf seit 1836 der Verbrauch der aufgeführten Artikel, z. B. des Kaffees, gestiegen sei. s N

Damals hatten wir noch keine Eisenbahnen in Deutschland ; es war bei dem Zustande der Verkehrswege unmöglih, die Mehrzahl der aufgeführten Artikel, z. B. Getreide, Hülsenfrüchte, Vieh, Bau- und Nutbolz, Südfrüchte, Heringe in Mafsen in das Innere zu verfrachten. Der Import aller dieser Dinge besbränkte sich also naturnothwendig auf die Grenzdistrikte. Auf dem Lande war 1836 der Verbrauch von Kaffee, von Gewürzen, von Fabrifaten aus Baumwollengarn im Vergleich zu heute so gut wie Null. Die Umwälzung der Verkehrs- mittel hat in diesen Dingen Wandel geschaffen, der Konsum in allen genannten Artikeln ist um ein Vielfabes gewasen. Das Alles haben aber „Danziger Zeitung“ und „Freihandels-Correspondenz“ freilich nicht nôthig, dem „sogenannten kleinen Mann“ vor Augen zu bringen, wenn sie ihm jene Zahlen vorführen. Die pro 1836 für die Ge- sammteinwohnerschaft berechnete Kopfsumme ist aber absolut kein vergleihbarer Durschnittewerth, denn dieselbe bezieht fih nur auf den Konsum cines sehr kleinen Theiles der Einwohnerschaft, während sie auf die gesammte Einwohnerschaft re{nungsmäßig in dieser Nebeneinanderstellung vertheilt erscheint. Soll also aus dicsen Zahlen etwas bewiesen werden über das „Avrziehen der indirekten Steuerschraube“, so habe man erst die Güte, Verhältnißzahlen des Kopfkonsums und der Kopfbelastung zu ermitteln und diese neben einander zu stellen. .

Bei näherem Zusehen hat sih denn nun auch herausgestellt, daß die Erläuterungen der „Norddeutsben Allgemeinen Zeitung“ voll- kommen zutreffen. Das amtliche statistishe Jahrbub für das Deutsche Reich, auf das sih die „Danziger Zeitung“ ausdrücklich beruft, gab ihr die Zahlen an die Hand, die sie, wenn sie ehrlih sein wollte, selbft zu diesem Resultate führen mußten. Sie hat aber aus der ganzen Reibe nur die Angaben für 1836, 1875 und 1882 ausgewählt, während eine Hinzunahme von 1876 ihre Erklärung ohne Weiteres binfällig gemacbt hätte. Es betrug nämlih z. B. der Zollertrag in

Pfennigen pro Kopf: 1836 1875 1876 1882

E, 41 84 87 95 Saa A 15 28 31 59 Wein und Obsiwein . 16 26 24 29 Südfrüchte . 5,3 13,2 13,7 13,2 M 02 4,3 48 7,2 Heringe . 1,8 4,6 4,9 5,8 Rokbeisen . ; —_— 6,4 Baumwollengarn . 7,9 6,7 7,3 10,0

Wenn hiernach der Betrag pro Kopf bei den meisten Artikeln von 1875 bis 1876, in der Zeit eines nahezu radikalen Freihandelt- regime, gestiegen ist, was anders kann der Grund hierfür sein als die immer mehr und mehr steigende Konsumtionsfähigkeit? Noch deutlicher geht dies aus der nachfolgenden Tabekle hervor, die der „Danziger Zeitung“ gleichfalls zu Gebote stand und die den Nach- weis erbringt, daß der Durschnittekonsum auch seit Wiederein- führung der Scuyzölle fortwährend gewachsen ist. Der Verbrauch pro Kopf stellte sich nämli in Kilogramm:

1863/65 1866/70 1871/75 1876/80 1881/82

Rae O86 2,20 2/27 2,33 2,34 Aa. O08 0,03 0,05 0,05 0,06 Thee L 0,02 0,03 0,03 0,03 Südfrühte .. ,. 0,10 0,10 0,14 0,18 0,19 Mandeln, Nosinen, Korinthen, Feigen, 7 0,30 0,31 0,43 0,42 0,43 Dae

Gewürze a QUO 0,09 0,10 0,12 0,11 gus a S4 2,02 2,50 2,38 2,88 Rohe Baumwolle . 1,15 1,81 2,84 2,86 3,08 JUE e 0,06 0,15 0,32 0,46 Petroleum ... 1,87 3,76 5,40 7,03 Sarbhölzeer . . . 0,65 0,72 0,73 0,73 0,89

Die „Danz. Zta.“ und nach ihr die „Freihandels-Corresp.“ hatten demna, wie die „Nordd. Allgem. Ztg.“ es richtig bezeiéhnet, „Wieder einmal ihr zu Gebote stehendes Material, theils tendenziös, theils unvollständig citirt, um aus dem o präparirten Zahlen- material Kapital für die Wahlagitation zu {lagen

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 35. Jn- halt: Handels- und Gewerbewesen: Zweites Verzeichniß der regel- mäßigen Untersuchungen unterliegenden und den Anforderungen der Reblaus-Konvention entsprechend erklärten Gartenbau- 2c. Anlagen. Justizwesen: Aenderungen im Verzeichniß der zur Einziehung von Gerichtskosten bestimmten Stellen. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 32, Inhalt : Allgemeine Verfügung vom 21. August 1884, betreffend das Verfahren der Ge- richtsvollzieher bei Pfändungen. Erkenntniß des Reichsgerichts vom 7, Juli 1884,

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 35. Inhalt : Amtliches: Bekanntmachung. Personal-Nachrihten. Nicht- amtliches: Die neuesten Forshungen auf dem Gebiete der klassischen Architektur. Chaussirte Straßenfahrbahn für die Elbbrüke bei Niederwartha. Die Kohlenkanäle des öftlihen Pennsylvaniens. (Sluß.) VI. Generalversammlung deutscher Architekten- und Ingenieurvereine in Stuttgart am 20./24. August 1884. Ver- mischtes: Rathhaus in Augsburg. Rauchverzehrende Feuerungs- anlagen. Zusammenkunft italienisher Ingenieure und Architekten. Vermehrung der Brücken in London. Aufbebung von Kanal- abgaben. Bau einer Brücke über den Ohio. Herstellung eines neuen transatlantishen Telegraphenkabels.

Statistische Nachrichten.

Das soeben ausgegebene Juliheft der „Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ hat folgenden Inhalt: Der Seeverkehr in dén deutschen Hafenpläßen in den Jahren 1873 bis 1882. Die den Weinhändlern in L Zollgebiet gewährten Zollbegünstigungen für das Etatsjahr 1883/84, Uebersecishe Aus- wanderung von Januar bis Ende Juli 1884. Durchschnittspreise wichtiger Waaren im Großhandel, Juli 1884, Ein- und Ausfuhr der wichtigeren Waarenartikel für Juli 1884 und für die Zeit vom 1, Januar bis Ende Juli 1884. Nadbweise, betreffend Besteuerung, Einfuhr und Ausfuhr von Zucker für Juli 1884,

Aus den Tabellariscben Uebersihten des Ham- burgishen Handels im Jahre 1883“, welhe im Ham- burgischen handelsftatistishen Bureau zusammengestellt sind, ent- nehmen wir weiter Folgendes: Das Gewicht und den Werth der Einfuhr nach den Hauptrihtungen der Herkunft veran- shaulichen folgende Daten: 1) Aus Australien wurden einge- führt 154 931 Doppel-Ctr. im Werthe von 5067 10) 4 (gegen 111 416 Doppel-Ctr. und 4852989 4 in 1882), 2) aus Äfien 707 684 Doppel-Ctr. i. W. von 21 572 110 4A (gegen 608 150 Doppel- Ctr. und 16 048 020 M in 1882), 3) aus Afrika 306 859 Doppel- Ctr. i. W. von 15 634280 4 (gegen 286 779 Doppel-Ctr. und 15 926 220 M in 1882), 4) aus Süd-Amerika 3 440 386 Doppel-Ctr. i. W. von 166112790 Æ (gegen 2923 602 Doppel-Ctr. und 154 156 590 A in 1882), 5) aus Westindien 426 389 Doppel-Ctr. i. W. von 11808520 A (gegen 284316 Doppel - Ctr. und 10 291 800 A in 1882), 6) aus Nord-Amerika 3 782 239 Doppel- Ctr. i. W. von 130 158 300 6 (gegen 3 176 263 Doppel-Ctr. und 118 706 930 M in 1882), 7) aus Nord-Europa 1 853 337 Doppel-Ctr. i. W von 83416080 M (gegen 1708314 Doppel-Ctr, und 81 907 100 in 1882), 8) aus Großbritannien 17 022 898 Doppel-

Ctr. i. W. von 454044 950 Æ (gegen 16 226 256 Doppel-Ctr. und

432 135 880 Æ in 1882), 9) aus Süd-Europa 2 179 805 Doppel-Cir. i. W. von 91455360 Æ (gegen 1615978 Doppel-Ctr. und 74 648 990 Æ in 1882) Nat den Hauptgruppyen der Waaren gestaltet sich der Import wie folgt: Es wurden zugeführt in 1883 an Bau- und Brennmaterial 24315994 Doppel-Ctr. für 39 815 250 Æ (gegen 24 508 904 Doppel-Ctr. und 40 397 630 Æ in 1882), an anderen Rohstoffen und Halbfabrikaten 17 428545 Doppel-Ctr. für 761 471 520 Æ (gegen 15 616 614 Doppel-Ctr. und 703 611 330 A iz 1882), an Verzehrungsgegenständen 19 336 121 Doppel - Ctr. für 835433520 Æ (gegen 16444117 Dopypel-Ctr. und 766 098 140 Æ in 1882), an Industrie- und Kunsterzeugnifsen 3 155 198 Doppel-Ctr. für 318 450 440 Æ (gegeu 2 903 877 Doppel- Ctr. und 307357230 Æ in 1882) und an Manufakturwaaren 635 733 Doppel-Ctr. für 273044 140 Æ (gegen 635 510 Doppels Ctr. und 267 394080 Æ in 1882). Es liefen ein 1) aus deutschen Häfen an Bau- und Brennmaterial, anderen Rokstoffen und Halb- fabrifaten für 8120070 ÆM, an Verzehrungsgegenständen für 10798500 Æ, an Manufakturwaaren für 154680 #, an Kunst- und Industrie-Erzeugnissen für 817940 K, 2) von anderen Häfen Europas an Bau- und Brenn- material 2c. für 36963360 Æ, an Verzehrungsgegen- ftänden für 111 899 300 4, an Manufakturwaaren für 70751 860 Æ, an Kunst- und Industrie-Erzeugnifsen für 56 740 330 M, 3) aus außer- europâisen Ländern an Bau- und Brennmaterial 2c. für 188 150 360 4, an Verzebrungsgegenständen 150 517 050 4, an Ma- nufafturwaarcn für 818230 4, an Kunst- und Industrie-Erzeugnissen für 10 867 490 Æ, 4) von und über Altona an Bau- und Brenn- material für 108560410 Æ, an Verzehrungsgegenständen für 43 628 750 Æ an Manufakturwaaren für 877120 Æ, an Kunst- und Industrie-Erzeugnissen für 2243049 , 5) land- und flußwärts an Bau- und Brennmaterial 2c. für 224526 680 4, an Verzehrungsgegenständen für 518 589 830 4, an Manufakturwaaren für 200442250 M, an Kunst- und Industrie-Erzeugnissen für 247 781 670 Als Hauptartikel für die Einfuhr sind anzu- führen Kaffee für 114 362 800 4 (gegen 111 524 399 \ in 1882), roher Zucker für 177 857 450 M (gegen 149 330550 \ in 1882), raffinirter Zucker für 34609 320 #4 (gegen 24 566 880 4 in 1882), Taback und Tabackstengel für 29295 470 #4 (gegen 29411 110 4 in 1882), Cigarren für 14138410 Æ (gegen 15264470 Æ in 1882), Reis für 11 509 860 Æ. (gegen 11 183810 4. in 1882), Wein für 22633 730 A (gegen 22565 270 in 1882), Spiritus und Sprit für 32 490500 Æ (gegen 33 219 850 M in 1882), Getreide für 57 589 840 M. (gegen 52 433 220 Æ in 1882), Mehl und andere Mühlenfabrikate für 41 012 120 A (gegen 39 837 390 \( in 1882), lebend Schlachtvieh und Fleishwaaren für 99 576 850 M (gegen 84105950 ÆMÆ in 1882) Butter für 31747950 Æ (gegen 30913 470 Æ in 1882), Baumwollengarn für 45 753870 #6 (gegen 42773940 Æ in 1882), Wollen- und Halbwollengarn für 40321380 A (gegen 35408820 Æ in 1882), Baumwolle für 91514460 (gegen 45583980 A in 1882), Schafwolle für 66 319010 A (gegen 76269500 Æ in 1882), Häute für 34 569 180 M (gegen 31057 750 M in 1882), Felle für 24431 400 A4 (gegen 24750800 A in 1882), Sohl- und anderes Leder für 27 984 430 M. (gegen 26 978 010 Æ in 1882), Kleesaat für 11 873 030 A (gegen 9639 140 M. in 1882), Raps- und Rübsaat für 12 533 609 M (gegen 2476360 M in 1882), diverse feine Nuythölzer für 10500140 A (gegen 7814540 Æ in 1882), Salpeter für 45 375 650 M (gegen 35830050 M in 1882), Steinkohlen und Cinders für 19961 920 4 (gegen 18 934840 M in 1882), Eisen verschiedener Formation für 19298 960 A (gegen 21 841 990 M in 1882), Seiden- und Halbseidenwaaren für 17480810 M (gegen 19301620 Æ# in 1882), Wollen- und Halbwollenwaaren für 106 521 950 (gegen 107 811 320 6 in 1882), Baumwollenwaaren für 87858 160 M (gegen 77 484 420 M4 in 1882), Leinen, Halb- leinen, Segeltub für 36 449 990 M (gegen 35 631 620 M in 1882), Cisenwaaren für 32 441 150 M (gegen 29 014670 M in 1882), Maswbinen und Instrumente für 68 127 630 Æ (gegen 63 183 230 # in 1882). Unter den Ländern, welhe nach Hamburg importirten, sind haupt- \äclich unter Angabe ihrer Hauptausfuhrartikel hervorzuheben: 1) Nuß- land mit 500592 Doppel-Ctr. für 7034900 A (gegen 107 600 Dopypel-Ctr. und 1841240 Æ in 1882), Spiritus und Getreide ; 2) Schweden mit 249 586 Doppel-Ctr. für 4580240 4 (gegen 256 985 Doppel-Ctr. und 5 540200 A in 1882), Bauholz, Granit- steine, Schmiedeeisen, Zündhölzer; 3) Norwegen mit 362 261 Doppel- Ctr. für 11646820 # (gegen 367955 Doppel-Ctr. und 12465470 M in 1882), Bier, Heringe, getrocknete Fische, Kalbfelle, Dünger; 4) Niederlande mit 434844 Dopypel- Ctr. für 31564920 A (gegen 403860 Ooppel - Ctr. und 31211240 MÆ. in 1382), Kaffee, roher Taback, Rosinen, Heringe, Butter, Käse, Zinn; 5) Belgien mit 190955 Doppel-Ctr. für 13 692210 M. (gegen 201 145 Doppel-Ctr. und 14508 900 Æ in 1882), Kaffee, Fleischertrakt , Stearin, Schafwolle, Baumwollenwaaren, Leinenwaaren, Glaëwaaren ; 6) Frankreih mit 784 389 Doppel-Ctr. für 53234420 M (gegen 735870 Doppel-Ctr. und 46114380 Æ in 1882), Kaffee, Kakao, roher Tabak, Wein, Champagner, Sardinen in Del, Häute, Schaf- und Ziegenfelle, Talg, Oelkuhen, Schafwolle, Baumwolle; 7) Spanien mit 378961 Doppel-Ctr. für 10571630 (A (gegen 303888 Doppel-Ctr. und 8127760 46 in 1882), Rosinen, Wein, Kupfererz, Olivenöl, 8) Vereinigte Staaten am Atlantischen Meere mit 3466965 Doppel-Ctr. für 118374710 4 (gegen 2904568 Doppel-Ctr. und 108704 490 ( in 1882), Kaffee, roher Tabak, Ci- garren, Getreide, Fleish, Butter, Schmalz, Blauholzertrafkt, robe Pelze und Felle, Sohlleder, raffinirtes Petroleum, Petr. und min. Schmieröle, Nußbaumholz, Baumwolle, Baumwollenwaaren, Näh- maschinen und -Theile, andere Maschinen und -Theile, 9) Bra- silien mit 613219 Doppel-Ctr. für 54886 500 M (gegen 666 383 Doppel-Ctr. und 57 652779 4 in 1882), Kaffee, roher Taba, trockene und gesalzene Rindhäute; 10) Peru mit 443 040

Doppel-Ctr. für 34 468 980 4 (gegen 862915 Doppel-Ctr. und

23 518 580 M in 1882), roher Südsce-Salpcter. Nach Altona

wurden vorwiegend folgende Artikel befördert: 1) von außereuro-

päischen Häfen, Kaffee (14 950 Doppel-Ctr.), Getreide (965 950

Doppel-Ctr.), Farbehölzer (39 310 Doppel-Ctr.), 2) Von Häfen

europäischer Länder, Getreide (1451 850 Doppel-Ctr.), Steinkohlen

(109 410 Doppel-Ctr.). Die Ausfuhr zur Sce belief sich in Mengen

von 1 Doppel-Ctr. Brutto nach: 1) deutshen Ländern auf 598 927

Doppel-Ctr. (gegen 440 005 Doppel-Ctr. in 1882), 2) europäischen

außerdeutschen Ländern 12 820 405 Doppel-Ctr. (gegen 11518 927

Doppel-Ctr. in 1882), 3) Ostküste Mittel- und Nordamerikas

2 130444 Doppel-Ctr. (gegen 1911 272 Doppel-Ctr. in 1882),

4) nah den westindishen Inseln 219 200 Doppel-Ctr. (gegen

168 800 Doppel-Ctr. in 1882), 5) Ostküste Süd-Amerikas 1010 177

Doppel-Ctr. (gegen 843 729 Doppel-Ctr. in 1882), 6) Westkúfste

Amerikas 623 583 Doppel-Ctr. (gegen 531 783 Doppel-Ctr. in 1882),

7) Afrika 550 049 Doppel-Ctr. (gegen 519 718 Doppel-Ctr. in 1882),

8) Asien 426 032 Doppel-Ctr. (gegen 499 829 Doppel-Ctr. in 1882),

9) Australien 158 677 Doppel-Ctr. (gegen 120 605 Doppel-Ctr. in

188382). Im Ganzen gelangten nachstehende Waareng1ttungen \ee-

wärts zur Ausfuhr: 1) Verzehrungsgegenstände 9 850 438 Doppel-

Ctr., auf 443 607 000 M geschäßt (gegen 8 427 140: Doppel-Ctr. im

Werth von 393 412 000 Æ in 1882), 2) Bau- und Brennmaterial

853 338 Doppel-Ctr., auf 3354009 M geschäut (gegen 741 639

Doppel-Ctr , auf 2858 000A geschäßt, in 1882), 3) Robstcffe und Halb-

fabrikate 4 773 244 Doppel-Ctr., auf 17 172400 6. geschäßt (gegen

4 374 246 Doppel-Ctr., auf 169 037 000 Æ gesäßt, in 1882), 4)

Manufakture und Modewaaren 266 525 Doppel - Ctr., auf

139 680 000 M. geshäßt (gegen 286 838 Doppel - Ctr., auf

135 856000 geschäßt, in 1882), 5) Jndustrieerzeugnifse

1 469 760 Doppel - Ctr., auf 187 850000 # geschäßt (gegen

1 514621 Doppel-Ctr., auf 1805214000 # geschäßt, in 1882),

Mit den Eisenbahnen und nah der Oberelbe wurden folgende

Waarengattungen, berechnet nah 1 Doppel-Ctr. netto und Schäßungs-

werth, ausgeführt: 1) Verzehrungsgegenstände 4 430 662 Doppel-Ctr.

für 214 946 000 Æ (gegen 3 270510 Dopvel-Ctr. und 196 292 000

in 1882), 2) Baue und Brennmaterial 2 571 668 Doppel-Ctr. für