1905 / 87 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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A 4 E E L E Da E Mt E N

nah Deutschlaund . 151 830 den Niederlanden . . . ., 45 970 den Vereinigten Staaten von

Mea as S 18 000 R s 2 000

C a Ra 1 940 C 1940 Argentinien . 200

216 880

24 750 37 760

62510 dz.

Weizen:

Gerste: nah Deutschland

den Niederlanden

Hafer: nichts.

Mais: nach Montag ns ; 111 270 dz

den Niederlanden ; S, 31110 Men a 1840 , Sa L, 780 , Gouin e 290 145 290 dz.

Kartoffeln: nach Deutschland . 1940 dz Norwegen . 28 070 Schweden . . Ce C, 10 030 G s e a E 1 630 G N 510 Gala Tat 390 Dane s A 250 De On e A 110 den Vereinigten Staaten von M e O 110 British-Indien. . . .., 50 British-Indo-China . . 20 der Türket T EENE 10

43 120 dz.

Washington, 10. April. (W. T. B.) Dem Bericht des Aclkerbaubureaus zufolge wurde der Durthschnittsstand des Winterweizens am 1. April ges{äßt auf 91,6% gegen 82,99/0 am 1. Dezember 1904 und 76,9 %/ am 1. April 1904. Der Durch- shnittsstand des Winterroggens wird angegeben mit 92,1 °/0, gegen 90,5 9/6 bezw. 82,3 9/9.

Handel und Gewerbe.

Jn der heutigen Sißung des A at lEailes der Reichsbank wurde zunächst die leßte Wochenübersicht vom 7. d. M. vorgetragen. Der Vorsißende, Präsident des Reichs- bankdirektoriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Ko ch erläuterte dieselbe, indem er hervorhob, daß nah der zum Viertel- jahrssluß eingetretenen Anspannung, welhe den Um- Ri er vorjährigen niht ganz erreiht habe, zwar ein Rükfluß eingetreten sei, die Anlage aber jeßt mit 1156 Millionen die des Vorjahres um Millionen über- steige, da fast 134 Millionen Schaßanweisungen des Reichs mehr * diskontiert seien, als 19 1904 im Bestande befanden, während das Wechselportefeuille allerdings um 84 Millionen fleiner sei. Gegen 1903 sei die ‘Anlage um 22, gegen 1902 um 201 Millionen größer. Der Metallbestand sei gegen die vorige Woche fast unverändert; nur das Gold sei um fast 7 Millionen gewachsen und so reihlich wie noch niemals um diese Zeit. Der jehige Metallbestand übertreffe mit 1016 Millionen den vorjährigen um 164, den von 1903 um 199, den von 1902 um 47 Millionen. Die fremden Gelder seien mit 600 Millionen um 69 bezw. 106 und 63 Millionen größer als in den 83 Vorjahren. Auch die steuerfreie Notenreserve von 97 Millionen sei größer als in den beiden leßten Vor- jahren, in welchen ein |teuerpflihtiger Notenumlauf bestanden Kibe: im Fahre 1902 sei sie allerdings um 49 Millionen größer gewesen als jezt. Die Geldflüssigkeit sei noch immer

roß, wie das allmählihe Sinken des Berliner Privat- iskfonts auf 13/4 9% zeige, der noh hinter denen von London und Paris um 1/4 bezw. 3/4 9% zurückstehe. Die fremden Wechselkurse seien ivor eine Kleinigkeit gestiegen, ermöglichten aber keinen Goldabfluß ins Ausland. Die Goldbewegungen B in der leßten Woche ganz unbedeutend und im leßten ierteljahre überwiegend günstig gewesen. Eine Diskont- veränderung sei nicht beabsihtigt. Der Zentralaus\chuß war hiermit ohne Widerspru einverstanden. Einige Gattungen von Schuldverschreibungen wurden zur Beleihung im Lombard- verkehr zugelassen.

(Weitere Nachrichten über „Handel und Gewerbe“ \. i. d. Dritten Beilage.)

Theater und Mufik. -

Im Königlichen O eeuaule wird morgen, Mittwoch, „La Traviata“ (Violetta), Oper in vier Akten von G. Verdi, mit räulein Farrar in der Rolle der Violetta, gegeben, den Alfred singt err Naval, den Georg Germont Herr Cornelius Bronsgeest vom ay in Hamburg a. G. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, Mittwoch, „Prinz Friedrih von Homburg“ aufgeführt.

Schillers „Demetrius* wird am Freitag im Lessingtheater nicht nah der Einrichtung Christian Gottfried Koerners erscheinen, die für alle bisherigen Aufführungen der Dichtung maßgebend ge- wesen ist, sondern zum ersten Male auf Grund der großen historis- kritishen Sammlung der Werke, die Karl Goedecke herausgegeben hat, und die den ursprünglihen Schillershen Text vollständiger wiedergibt als jene populär gewordene Ausgabe von Schillers Freund. Die Aufführung i} in zwei Akten angeordnet; eröffnet wird sie dur einen

rei en Ernst von ildenbruhch, den Nosa Bertens prechen wird.

Im Theater des Westens erfuhr am Sonnabend das musi- kalishe Lustspiel „Die neugierigen Frauen“ von Ermanno Wolf- Ferrari seine 50. Aufführung und wurde ebenso beifällig aufgenommen, wie bei seinem ersten Ersheinen im Spielplan. Die anmutige, heitere Musik \hmeichelt sih unter des Kapellmeisters Hans Pfigzner temperamentvoller Leitung immer wieder in die Gunst der Zuhörer ein und bildet nah wie vor den wertvollsten Teil des Gebotenen. Von den Vertretern der Hauptpartien überboten \sich die Damen Doninger, Fischer, Gaston und Linda gegenseitig an Frishe des Gesangs und anmutigem Spiel. Namenilich gab die Lehßtgenannte ihre Kammerzofenrolle mit einer äußerst lieben8swürdigen Keckheit und erfreulihen Natürlihkeit. Auch die Herren Stammer, Hansen, Pohl und Ziegler zeichneten sich dur ge- âllige, launige Darstellungsweise aus und führten ihre Partien auch gesanglih gleihfalls recht befriedigend durch. Alle Mitwirkenden, ebenso wie der Leiter der Charlottenburger Opernbühne, Intendant Pras, und der Dirigent konnten wiederholt die lebhaften An- erkennungskundgebungen des gutbeseßten Hauses entgegennehmen.

Agnes Sorma wird am Freitag im Neuen Theater zum leßten Male in dieser Spielzeit, und ¡war als „Minna von Barn- helm“ auftreten. Frau Sorma, die auch für nächsten Winter dem Neuen Theater verpflihtet ist, wird erst im September wieder auf dieser Bühne erscheinen.

(Der Konzertberiht befindet sih in der Dritten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 11. April 1905.

Die Berliner Rettungsgesellshaft hielt am Freitag- abend im Langenbeckhause ihre diesjährige ordentliheMitglieder- versammlung (Generalpersammlung) unter dem Vorsiß des Ge- heimen Sanitätsrats Dr. Becher, der den Wirklichen Geheimen Rat von Bergmann vertrat, ab. Von der Verlesung des vorgelegten Geschäftsberihts für das Jahr 1904 wurde Abstand genommen. Er ergibt eine weitere erfreulihze Entwicklung des Unter- nehmens. Die Zentrale wurde nach dem ausführlihen Bericht im

vorigen Jahre 47 516 (im Vorjahre 40 980) M nommen, hat also eine Zunahme von rund u verzeihnen. Die E N spruh Wäh n Ansp genommen. rend durchschnittlihe Inanspruchnahme von 5,5 Fällen In den Hauptwachhen wurde erste Hilfe e Mal die 9 Rettungswachen wiesen 12339 (im Vorjahre 10 älle auf. Die gesamten Jnanspruchnahmen belaufen 213 Fälle (gegen 58 000 im Vorjahre). Die Entwiklung auf allen Gebieten rüstig vorwärts. Die Ka enverbältnisse ba wie der Schaßmeister, Sarxenber Kassenabschlu interes t, in normaler Weise entwidelt. Der

Fällen, e pru J

enthält viele interessante Einzelheiten. Bei den v Verigt Wahlen wurden die orgeno

Herren Geheimrat Dr. Becher, Stadtverordneter Esmann, Genen arzt Dr. Schaper, Direktor H. Fernow einstimmig wiederge

Zu Ehrenmitgliedern der Rettungsgesellshaft sind ernannt woh Konzertdirektor Hermann Fernow (in Firma Konzertdirektion de

Wolff) und der Bürgermeister a. D. Dr. Rosenthal. Der ge\{äftzf b

Vorstand besteht aus den Herren : Wirklicher Geheimer Rat Vg Dr. E. von Bergmann, Vorsitzender, Geheimer Sanitätsrat D; d Becher, stellvertretender Vorsitzender, Justizrat F. Tichauer Ci ihürer Bus Dr. Hans Hoffmann, stellvertretender tf rofessor Dr. arenberg, Verwaltungsdirektor, Kaufmann

ar Jord vertretender Verwaltungsdirektor. E M

Avellino, 10. April. (W. T. B.)

wahrgenommen. (Vgl. Nr. 86 d. Bl.)

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Berlin, 11. April. (W. T. B.) Ein Telegramm aus

Windhuk in Deutsh-Südwestafrika meldet:

31. März sind bei Keibub auf Patrouille gefallen! Reiter A Eckersberger, geboren am . Juli 1882 zu Wendelsiein, früher im Königlich bayerishen 13. Auifanteriecégtmenk: Reiter Heinrih Ebner, geboren qy 8. Oftober 1882 zu Kembs, früher im Gardepionierbatailoy Reiter Joseph Groß, geboren am 12. Oktober 1885 zu stadt in Oberschlesien, früher im Feldartillerieregiment t: 57

Am 2. April ist im Gefecht bei Sandmund da Vue: bee t Hugo Nobel, geboren am 13. Mai 1877 zu Dünyia, rüher im Jnfanterieregiment Nr. 16, gefallen.

Reiter Richard Heinze, geboren am 23. Januar 18 z Maltsch, früher . im Feldartillerieregiment Nr. 6, isst n 8. April im Lazarett zu Windhuk und Gefreiter Rob Schröter, geboren am 28. April 1879 zu Diedorf, früher in Königlich bayerishen 3. Trainbataillon, am 7. April in Lazarett zu Kalkfontein an Typhus gestorben.

Nachträglih wird ferner gemeldet, daß im Gefecht Aub am 11. März noch der Reiter Gottlieb Baehr, geboren am 14. Juli 1882 zu Doktorowo, früher im Grenadierregiment Nr. 1, gefallen ist.

Bern, 11. April. (W. T. B.) Der Bundesrat hai das Jndustriedepartement beauftragt, ihm einen Anirag auf eine Revision der Bundesverfassung zum Zwet der Ermöglihung einer Gewerbegeseßgebung dur de Bund vorzulegen.

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

IAR R I. C 2E EDE E P RET E R E E: SANE T: T S N I I L S E T §2 D E E’ S S7 T RRA T N E S : N E M E R I N T D U M S S T R V R E O: VPLES S’ C I N C S

Donnerstag,

Theater.

Abends 8 Uhr: Augen rechts! | (La Duchesse des Folies-Bergère.) Schwank in Hierauf: Die sittliche Forderung.

Beethoven-Saal. Mittwoh, Abends s Uhr:

1 Vorspiel und 3 Akten von Georges Feydeau, in Heiterer Liederabend von Robert Koppel.

l der bestell / Durchschnitilih wunte e Zentrale pes y er Nacht ist du

g, darlegte, und wie q den |

eiden Revisoren, Professor Dr. F. Fey Rentier Jacobi, ebenso die aus dem Gesamivorstand augjgcl d

George Meyer, ärztlicher Direktor Rentier gut j Di m

Eine neue welle,, förmige Erderschütterung wurde heute früh 5 Uhr 35 Minuten

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 97. Abonnementsvorstellung. La Traviata. {Violetta.) Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Regie: Herr Ne ifeur Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. (Georg Germont: Herr Cornelius Bronsgeest, vom Stadttheater in Ham- burg, als Gast.) Anfang 7F Uhr.

Swauspielhaus. 21. Abonnementsvorstellung. Prinz Friedrcih von Homburg. Schauspiel in 5 Auf- ¿ügen von Heinrich von Kleist. Anfang 7# Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. „98. Abonnements- vorstellung. Samson uud Dalila. Oper in 3 Akten und 4 Bildern von Camille Saint-Saöns. Text von Ferdinand Lemaire. Deuts von Richard Pohl. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 22. Abonnementsvorstellung. Jm SEN Gäf:chen. (Quality-Street.) Lustspiel n 4 Aufzügen von J. M. Barrie. Deutsch von B. Pogson. Anfang 7} Uhr.

Neues Dperntheater. Sonntag: 37. Vorstellung. Mutter Thiele. Ein Charakterbild in 3 Aufzügen von Adolf L’'Arronge. Anfang 7} Uhr. Der BVillettvorverkauf hierzu findet vom Donnerstag, dem 13. April, ab an der Tageskasse des Schauspielhauses agen Zahlung eines Aufgeldes von 50 H für jeden Sitplay statt.

Deutsches Theater. Mittiwoh, Abends 7 Uhr: Fauft. (Erster Teil.)

Fe ale Abends 7} Uhr: Die BohèÈme.

Freitag, Abends 7 Uhr: Don Carlos.

Berliner Theater. Mittwoh: Gastspiel von D Kainz. Die Jüdin vou Toledo. Anfang r

hr. Donnerbtag: Gastspiel von Joseph Kainz. Die Räuber. Anfang 7 Uhr. Freitag: Gastspiel von Joseph Kainz. Abschieds- voni, Weh? dem, der lügt! Anfang it Uhr. Sonnabend: Zapfenstreich. Anfang 7# Uhr.

Lessingtheater. Mittwoch: Ein Volksfeind,

Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Elga. Anfang 8 Uhr. T Prolog. Zum ersten Male: Demetrius.

Anfang 8 Uhr.

Schillertheater. @. (Wallnertheater.) ittwoch, Abends 8 Uhr: Die Herren Söhne. Beltonud in 3 Akten von Oskar Walther und Leo

Stein.

Freitag, Abends 8 Uhr : Augen rechts! Hierauf: Die fittliche Forderung.

N. (FriedrichWilhelmstädtisches Theater.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Wallensteins Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller.

Donnerstag, Abends 8 Ubr : Der Leibalte.

Freitag, Abends 8 Uhr: Iphigenie auf Tauris.

Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn- hof Zoologischer Garten.) Mittwoch: Die neu- gierigen Frauen. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag (bei aufgehobenem Abonnement) : Martha.

Freitag (25. Vorstellung im Abonnement): Der Bettelstudent.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu [kleinen Preisen: Uriel Acofta. Abends 7} Uhr: Die neugierigen Frauen. f

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Der Troubadour. Abends 7{ Uhr: Die neu- gierigen Frauen.

Uationaltheater. (Direktion: Hugo Beer. Weinbergsweg 12a—13b.) Mittwoch: Fra Diavolo.

Donnerstag: Die Hugenotten.

Freitag: Der Freischütz.

Sonnabend: Das Glöchen des Eremiten.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rigoletto. Ne 7# Uhr: Gastspiel von d’Andrade. Don

uan.

Montag: Der Troubadour.

Neues Theater. Mittwoch: Ein Sommer- nachtstraum.

Donnerstag: Eiu Sommernachtstraum.

Freitag: Minna von Barnhelm.

Sonnabend, Nachmittags 24 Uhr: Zu ermäßigten D) Ein Sommernachtstraum. Abends { Uhr: Ein Sommernachtstraum.

Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Mitt-

woh, Abends 8 Uhr: Der Familieutag. Donnerstay, Abends 8 Uhr: Der Familientag. Freitag, Abends 8 Uhr: Eine Abrechuung. Die Bäuerin, Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Das böse BEGLEEES, Abends 8 Uhr: Der Familien- ag.

Refidenztheater. (Direktion: RichardAlexander.)

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Herzogin Crevette.

deutsher Bearbeitung von Benno Jacobfon. Donnerstag und folgende Tage: Herzogin Crevette. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Hütten- befißer.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di- rektion: Kren u. Schönfeld.) Mittwoch, Abends 7 Uhr: Der Kilometerfresser. Schwank in A) von Curt Kraaß. (Verfasser vom „Hoch-

urist“.

Donnerstag und folgende Tage: Der Kilometer- frefser.

Sonntag, Nacmittags 34 Uhr : Zu halben Preisen (einmalige Aufführung): Der Hochtourift. (Guido Thielscher in der Titelrolle.)

Bentraltheater. Mittwoh: Jubiläums- vorstellung. Zum 75, Male: Die Juxheirat. Operette in 3 Akten von Julius Bauer. Musik von Franz Lehär.

b ECEERG: Letzte Aufführung von: Die Jux- eirat.

Von Freitag ab: Gastspiel des Theaters des Westens. Der Barbier von Sevilla.

Sonnabend: Der Troubadour. ;

Sonntag, Nachmittags: Der Barbier von Sevilla. Abends: Der Freischüt.

Montag: La Traviata.

Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 7/8.

Direktion: Kren u. Schönfeld.) Mittwoch, Abends

8 Vhr: ….. noch eiumal so lieben! Aus-

stattungspofse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von

. Kren und Alfr. Schönfeld. Musik von Marx m

idt. M e aite und folgende Tage: . . . noch einmal so lieben! Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Maria Magdalena.

Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen

Friedrih- und Universitätsstraße.) Mittwoh: Jhr Alibi. (Los Duponts.) wank in 3 Akten von Paul Gavault. Deutsch von Max Schoenau. Donnerstag und folgende Tage: Jhr Alibi. achmittags: Die glückliche Gilberte.

Konzerte.

Saal Bechstein. Mittwoh, Abends 74 Uhr: V. Konzert von Jda Chriftensen-Geelmuyden (Klavier) und Julius Thoruberg (Violine).

Sonntag,

BPirkus Schumann. Mittwoch, Abends präj 77 Uhr: Nur kurzes Gastspiel. Zwölf Original chinesen, vearunter der weltberühmte Ching-Ling- Foo. Hier noh nie gesehene Leistungen. Chad-ru der zweiköpfige Knabe. Po-.ta-to, das lebend Nätsel. Die reizende Little Chee-Toy. Die berühmten fleinfüßtigen Frauen 2c. 2c. Vorher: Das vorzügliche Programm und zum Sl: Eine Nordlandsreise. Größte Prachtausstattungb pantomime der Gegenwart.

S C S E D S S E E E L R A E 2E A

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Käthe Zacher mit Hrn. For afeftor August Geissel (Mehblauken). Verehelicht: Hr. Regierungsrat Richard Luit mit Frl. Margarete Bernstein (Berlin). Stadtrat Dr. jur. Georg Friedel mit F Margarete Gerdes (Kattowiß). : G Ei a Sha: i iw, Moore assessor Friedr ê eur (Pankow). Tohter: Hrn. Major Grafen von Korf ¿7 Schmising-Kerssenbrock (Breslau). Hrn. Þ leutnant Vogel (Diedenhofen). zt Gestorben: Hr. Hauptmann a. D. Werk" y, Gottberg (Kritten bei Naylaff). A gierungsrat Dr. Karl Schottelius (HawÆ. Hr. Gutsbesißer Balduin von Schnna- Berlin). Hr. Gutsbesizer Otto Dreytt A of (Lögen). Fr. Marie von Köder) ey Schneider (Görliß). Fr. Jrmina von S Fe eb. von Araujo (Weimar). Verw Sr se eime Kanzleirat Glise Horkel, geb. Blume-= (Berlin).

E l

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburs-

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin

Druck der Norddeutshen Buchdruerei und D Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße

Zwölf Beilagen

wie di lts be zu Nr. 6 des bes Anzeigers (ein lie lich der unter veröffentlich Kommanditgesellschasten

che vom gesellschaften, Spei SIEE

(einshließlich Börsen-Beilage), ofes : 21 ) betref

ten Bekaunt ungen), j en Bekauntma und Atti

zum Deutschen Reichsanze

Erfte Beilage

Berlin, Dienstag, den 11. April

iger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

1905.

M S7

Verhandlung über die Untersuchung der Beschwerden der Bergarbeiter auf der Zeche Neumühl,

Verhandelt den 3. Februar 1905 zu Hamborn. Anwesend:

| j) Die Mitglieder der Untersuhungskommission:

a. Geheimer Bergrat Pöppinghaus,

h. Bergmeister U i

e. Bürgermeister Schroecker, i. A. des Landrats zu Ruhrort. : s |

Bureaudiätar Nemiß als Protokollführer.

9) Seitens der Ina | Geheimer Kommerzienrat Haniel, Bergwerksdirektor Bentrop, Betriebsinspektor Möller, B E Faust.

3) Als Belegschaftsvertreter : i / a. Knappschaftsältester Johann Mellinghoff, b. Bergmann Johann Bergmann, c. Bergmann Josef Rzeznik.

Als Zeugen :

9 Ea Viastaidet Jgnaß Uhlmann, Andreas Matysik, Albert Marzoll, Stanislaus Michallek, Steiger Georg Werner,

L e. ti einrich Wamhoff, Bean v. Dyck, j Bergleute, Steiger Uehlendahl, Schießmeister Blo, Steiger Burgsmüller, : Bergleute: Johann Bartolomäus, Andreas Sapor, Paul Neumann, Steiger Kempelmann, Bergleute: Adolf Brühl, Paul Schwerz, Christoph de Gruppa, Steiger Klein, Bergmann Hermann Salzmann, Steiger Heinrich Eisler, Fahrhauer Müller, Steiger Aghte, Bergmann Klostermeyer, Age Baumeister, Bergmann Olesza, Fahrhauer Bramen, Bergmann Mujebrink, Steiger Chemniß, Heildiener Pastré, Bergmann Hermann, Steiger Aghte, "n Hls, Bergmann Hütter, Steiger Aghle, Förderaufseher Herrschaft, Steiger Eberhardt, Betriebsinspektor Möller, Betriebsführer Faust, Bergmann Friedrih Schaffaf, * Fohann Willkowski, Steiger Schweer, Schießmeister Morski, Steiger Meyer, Bergmann Gerhard Bollwerk, Steiger Eberhardt, Einfahrer Wegener, E Bergmann Fohánn Lösch, Steiger Heinrich Franz, Bergmann Rudolf Lampel, & Markus Kiegerl, y Paul Korittka, E Wilhelm Terhorst, Steiger Heinrich Peters.

Jm Rathausgebäude zu Hamborn begann heute die oben- genannte, von den Herren Ministern für Handel und Gewerbe und des Jnnern berufene Kommission die Untersuhung der auf der Zehe Neumühl angeblih vorhandenen Mißstände.

Als Vertreter der Zechenverwaltung und der Belegschaft waren die obenbezeichneten Personen erschienen. Die Vertreter der Velegschaft gaben an, daß sie in der Belegschaftsversamm- lung zu a vom 6. Januar, zu b und c vom 29. Januar 1965 gewählt seien.

Sie seien, und zwar:

W. id aire alt und seit 4 Jahren auf der Zehe be- aftigt,

h. R alt und seit 31/2 Jahren auf der Zeche be- aftigt,

C. %6 Jahre alt und seit 2 Jahren auf der Zeche be-

e äftigt. /

Dle Velegschaftsvertreter sind Reichsangehörige.

Die iti ; ç L : « belannt Legitimation der Vertreter der Zeche ist amtlich

Bergleute,

ißende dcr Kommission erläuterte zunächst die

Parteivertreter. Er wies darauf hin, daß es den-

e, dur den Vorsißenden an die Zeugen Ge

ssen. Ueber die Zulässigkeit der einzelnen Fragen

es die Kommission. Ferner wurde bekannt gegeben,

Aus sch] L der Antrag gestellt werden dürfe, cinen Zeugen unter

ije 1 der Parteivertreter zu vernehmen, falls begründeter

wart algenommen werden müßte, daß der Zeuge in Gegen- é‘ erlelben mit der Wahrheit zurückhalten werde.

Parteive? Vernehmung eines jeden Zeugen würde sodann den nehmun elern Gelegenheit gegeben werden, Fragen zur Ver- Quo fu tellen und sih über die Aussage zu äußern, für die 2,; ntersuhung ständen jedoh nur Beschwerden, welche

vet nah dem 1. Januar 1901 erhoben werden könnten,

UIEE E bLIO, M

und zunächst nur die, welche von der Siebener-Kommission fei dem Königlichen Oberbergamt Dortmund geltend gemacht eien.

Sache der Kommission sei es, darüber zu entscheiden, ob etwa solche andere Anträge, die alsbaldige Erledigung im Ver- fahren finden fönnten, zugelassen werden sollten, und ob die Untersuhung auch auf andere Beschwerdepunkte ausgedehnt werden sollte. Ausgeschlossen von der Untersuchung seien solche Beschwerden, die gerihtlih bezw. strafrehtlich anhängig oder entschieden seien. Die Verhandlung trage polizeilichen Charakter und sei keine “Derr 2

Der Kommission stehe aber das Recht zu, auch andere A ae welche niht zu den Vertretern der Zeche oder Beleg- schaft gehörten, zuzulassen, wenn dieselben berechtigte Jntér-

essen hierfür nahweisen könnten.

Der Vorsißende machte sodann den Zechenvertretern die Beschwerdepunkte im einzelnen bekannt mit dem Bemerken, daß es der Verwaltung anheimgestellt werde, Gegenbeweise zu f Sodann wurden die Belegschaftsvertreter aufgefordert,

ih über etwaige allgemeine Mißstände, die auf der Zeche be- tänden, zu äußern. Es wurde folgendes vorgebracht :

1) Wagennullen.

Belegschaftsvertreter Knappschaftsältester Mellinghoff :

Jn leßter be sind weniger Wagen genullt worden; früher ist das Nullen stärker gewesen. Ueber die Zahl der genullten Wagen kann ih keine Angaben machen. Es sind niht nur Wagen aus unreinen Flözen, sondern auch aus reinen Flözen genullt, z. B. aus Lin I. Jch kann nicht an- nehmen, daß Leute aus den Bahnschüssen Berge geladen haben.

Der Bergmann Johann Willkowski teilt uns in einem Schreiben mit, daß Wagen von der Fördertafel gestrichen Ai sind, die hon als vollwertig darauf verzeichnet anden.

v. g.

Der Feter Bergwerksdirektor Bentrop über- reiht ein Verzeichnis der in dem Jahre 1904 wegen Unrein- heit und Mindermaßes genullten Kohlen. (Anlage A.) Er erklärt, daß im Jahre 1902 = 1,05 Prozent, 1903 = 1,23 Z 1904 = 1,06 H der Gesamtförderung genullt worden seien. Jm Monat März 1904 seien die wenigsten Wagen, nämlih 0,77 Prozent, im Zuli die meisten, nämlih 1/24 Prozent, genullt worden. Die eche habe viele unreine Flöze, sodaß es {wer fällt, die ohlen rein zu fördern. Jm Jahre 1903 habe die Förderung 1 476 000 t, die Menge der ausgeklaubten und ausgewaschenen Berge 140180 t = 10 Prozent betragen. m Jahre 1904 betrug die Förderung 1 641 000 t. Der Waschverlust 170 819, t = etwa 11 Prozent.

Von 1900 ab liefen stets Klagen über unreine Kohlen seitens unserer Abnehmer ein. Deshalb mußten die Steiger beauftragt werden, auf der Hängebank, neben dem Brücken- kontrolleur, die Förderung auf ihre Reinheit besonders zu überwachen. Es waren auf diese Weise sahverständige Beamte angestellt, die genau beurteilen konnten, ob es den Bergleuten möglih war, die Kohlen rein zu fördern. Troßdem mußten wir die Stückohle der Förderkohle zuseßen, um Abnehmer die Förderkohle zu finden. i

Wegen der Unreinheit der Kohlen sind wir gezwungen, unsere ganze Förderung aufzubereiten. Zu dem Zweck ist noch eine 4. Wäsche gebaut worden, die demnächst in Betrieb kommt. Bisher wurden bereits 80 Prozent der Förderung gewashen. Um das Nullen möglichst zu beseitigen, sollte auf Schacht 11 versuchsweise die Kohle gewogen und die geförderte Kohl, nah dem die Menge der Berge abgeschäßt und in Abzug gebracht ijt, den Bergleuten bezahlt werden. Die betreffenden

agen wurden dann nicht le gestrihen. Ebenso wird schon seit längerer Zeit das Mindermaß abgeshäßt und nur der Ausfall gestrichen. v. g.

Der Belegschaftsvertreter Bergmann macht noch darauf aufmerksam, daß das Mindermaß der Wagen vielfach davon herrühre, daß die Kohlen bei der Förderung in Bremsbergen und Strecken zusammengestauht werden. Auch könnten die Wagen wegen der niedrigen Strecken nicht immer ganz voll geladen werden.

v. q.

Betriebsinspektor Möller entgegnete : i Wenn die Wagen bis unter den Bügel, der noch eine Ps hoh über den Wagenrand hervorragt, geladen werden, ind sie am Schacht noch so voll, daß sie Streichmaß haben. Von solchen Wagen werden keine Abzüge gemacht; ebenso nicht von verunglückten Wagen. V. g.

2) Strafen. Knappschaftsältester Mellinghoff kann nicht behaupten, daß auf der Zeche Neumühl im allgemeinen zu scharfe Strafen verhängt werden. Jn einzelnen Revieren wird schärfer bestraft wie in anderen. Jh habe einen Strafzettel des Steigers Uehlendahl gesehen, auf welhem mehrere Bergleute wegen Feierns pro Mann mit 6 s, bestraft waren. i Arbeitervertreter Rzeznik gibt an, daß in einem Monat im Jahre 1903 die Höhe der Strafen nah Angabe der Zeche rund 2100 M betragen habe. j S Bergwerksdirektor Bentrop überreicht ein Verzeichnis, in welchem die Gesamtstrafen der Jahre 1901—1904 verzeichne sind, und aus welchem der Prozentsay hervorgeht, den die Strafen auf die Jahreslöhne ausmachen. (Anlage B.) Jm Jahre 1901 betragen sie 0,29 Prozent 1902 =. 0,30 L 1908 = 0,39 j 1904 =: 0,32

der gesamten Lohnsumme.

Auf den Kopf des bestraften Arbeiters stellt sih die

Strafe pro Monat im Jahre

1901 auf 2,26 M

I. 2,04,

1003; 200 Jm Jahre 1904 isst ungefähr in gleicher Höhe bestraft. Zch stelle den Arbeitervertretern anheim, Einsicht in die Lohn- und Strafliste zu nehmen. Jch bedaure, daß diese Strafen deen werden mußten. Es liegt dieses ‘daran, daß unsere Belegschaft noch jung ist, sodaß-wir keinen alten Stamm haben, und daß sie sich aus den verschiedensten Elementen zusammenseßzt. Seitdem die Belegschaft in leßter a nicht mehr vergrößert wird, nehmen die Bestrafungen erfreulicher- weise ab. . Von 0,3 Prozent bis 0,4 Prozent der Gesamtlohn- summe haben die Strafen abgenommen bis auf 02 Vrozent im September, Oktober, Nov-mber und Dezember v. J. Der Grund für die Bestrafung war in über 50 Prozent der Straffälle willkürlihes Feiern, in anderen Fällen \Ble&ites Verbauen, Nichtabgabe der Marken, Störung der A usw., zum Teil auch unreine Förderung. Diese Strafen wegen unreiner Förderung schwanken im Jahre 1904 pro Monat zwischen 17 und 149 /( Jn 3 Monaten betrugen sie über 100 M, in den übrigen Monaten“ unter 100 #. Diese Strafe wurde nach Angabe des Betriebsinspektors Möller verhängt, weil die Berge wissentlih gefördert sein mußten. Die Menge betrug bis zu 70 Prozent des Wageninhalts. Wegen wissent- lih unreiner Förderung in wiederholten Fällen haben auch mehrfach Entlassungen stattgefunden.

v. g.

3) Löhne.

Die Belegschaftsvertreter führen darüber Klage, daß ein großer Teil der Belegschaft einen ‘zu geringen Lohn erhielt; der Lohn stelle sich zu ungleihmäßig; es müßte eine bessere Ausgleichung stattfinden. Es wäre vorgekommen, daß tüchtige Hauer längere Zeit hindurch sehr niedrige Löhne erhalten, während andere shlechtere Arbeiter sehr viel verdient hätten.

v. g.

Der Zechenvertreter, Bergwerksdirektor Bentrop, sagt aus :

Jch habe eine Zusammenstellung über die Löhne der Kohlenhauer, welhe durhschnittlich 47 Proz. der ganzen (Anlage C) Belegschaft betragen, für das Fahr 1904 an- fertigen lassen. Hiernach stellt sich der Durchschnittslohn für Kohlenhauer und Lehrhauer auf 550—5,70 / Es geht ferner daraus hervor, daß 82 Proz. der gesamten Kohlen- hauer über 5 4 und nur 18 Proz. weniger als 5 M ver- dient haben.

Unter 3 A. verdienten im Jahre 1904 15 Kamerad- schaften in 88 Schihten. Es kann vorkommen, daß ein Be- amter ein Gedinge hin und wieder nit richtig stellt; in der Regel liegt aber die verschiedene Lohnhöhe an der verschiedenen Leislungsfähigkeit der Bergleute. Jh habe die Beamten streng angewiesen, die Gedinge nah bestem Wissen in sorgfältigster Weise fkstzuseßen.

Betriebsinspektor Möller: Die niedrigen Löhne rühren zuweilen davon her, daß am Monats\{luß cine Arbeit an- gefangen oder am Monatsanfang eine Arbeit beendet wird. In solchen Fällen gestaltet sih die Abnahme s{hwieriger. Der niedrigste Lohn wurde im August 1904 in 12 Schichten mit je 1,91 A verdient, diese Schichten verteilen sich auf 4 Hauer. Jn derselben Arbeit bei demselben Gedinge wurden im Monat vorher pro Schicht 458 F verdient. Nach der amtlichen Statistik beträgt der Durchschnittslohn der gesamten Beleg- haft auf Zehe Neumühl pro Kopf und Schicht 4,668 A6 im Jahre 1904.

4) Shlechte Behandlung.

Belegschaftsvertreter Mellinghoff: Jn einzelnen Steiger- revieren wird seitens der Belegschaft über {hlechte Behandlung der Belegschaft durch die Beamten stark geklagt. Es soll eine körperliche Mißhandlung in einem Falle stattgefunden haben ; auch wird über Beschimpfungen der Arbeiter geklagt. Die 3 Belegschaftsvertreter selbst können sich über \{hlechte Be- handlung seitens der B:amten nicht beschweren.

Zechenvertreter Direktor Bentrop: Jh habe die Beamten streng angewiesen, die Arbeiter gut zu behandeln. Eigene Wahrnehmungen über s{hlechte Behandlung von Bergleuten durch die Beamten habe ih nicht gemaht, obwohl ih häufig beim Schichtwechsel zugegen gewesen bin. Jn manchen Fällen wurden die Beamten durch die Bergleute gereizt, fogar beleidigt. ;

Betriebsinspektor Möller: Jn allen Fällen, die mir zur Kenntnis gebracht sind, haben die Bergleute die Beamten provoziert; so ist es vorgekommen, daß ein Beamter angespukt wurde; ein anderer erhielt ein Bund shmugziger Kleider an den Kopf geworfen. Jn der Grube werden die Beamten vielfah, wie ih gehört habe, durh Gehorsamsverweigerung oder durch Beleidigungen und Schimpfworte, wie Lump usw., gereizt; hierdurch fommt es, wie es d e verwundern ist, daß auch der Steiger in seinen Ausdrücken wohl mal zu weit geht.

5) Gedingefestsezung.

Die Belegschaftsvertreter geben an:

Es liegen uns verschiedene Klagen vor, nah welchen noch nah dem 15. des Monats am Gedinge abgebrochen wird; das neue Gedinge tritt allerdings vom 1. des nächsten Monats ab in Kraft. Da es aber den betreffenden Leuten niht mehr möglich ist, für den 1. des nächsten Monats zu kündigen, so müssen sie zu dem herabgeseßten Gedinge noch einen Monat weiter arbeiten. i

Verschiedentlih wird keine Rücksicht auf die Breite der Strebe genommen; für eine schmale und breite Strebe wird das gleiche Gedinge gestellt, obwohl die Bergleute in shmalen Streben nicht soviel! Kohlen liefern können als in den breiten Streben. Häufig wurden auch beim Gedingefestseßen die allgemeinen Flöz- und Arbeitsverhältnisse niht genügend be- rücksichtigt.