1905 / 90 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Apr 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Dagegen beantragten die Stadtvv. Wallach V

„Zur Herbeiführung einer gere{hteren Es as

oder ungenügend besteuerten unbebauten Grundstüde eine Riforn j

kommunalen Grundsteuer dahin vorzunehmen, daß die en G |

stüde nah dem Nutungêwerte, die unbebauten nah dem Eu

des gemeinen Werts besteuert werden.“ Für den Antrag ast |

traten bei der gestrigen Beratung die Stadtvv. Caffel, tam j

Wallach ein. Gegen den Antrag Wallach nahmen die tadtvv. Haber] |

als Berichterstatter des Aus\cusses, Galland, Dr. Preuß, end Wort

amburg, 13. April. (W. T. B.) Der staatlihe Des- infektionsapparat hat die Ausräucherung des Dampfers „Desterro“ und gleichzeitig des Schoners „Alma Elisabeth“, in den Teile der Ladung vom „Desterro® bereits gelöscht waren, beendet. Darauf wurde der „Desterro* Morgens zur weiteren Entlöshung der Ladung freigegeben und nah Schuppen 43 am O’Swaldkai gebraht, wo die Entlöshung unter den bekannten Vorsichtsmaßregeln geschiett. (Vergl.

Nr. 88 und 89 d. Bl.) Verkehrsanstalten.

zu Hilfe zu kommen, um sie zu halten gegen die Konkurrenz der jungea Produktionsländer ferner Weltteile. Unendlih viel Met wird geopfert, um nicht zu sagen: vershwendet, um politishe Maß- nahmen durchzuseßen, deren Vorteile glei(wohl chimärisch bleiben. Sie werden uns nie bringen, was der Landwirtshaft Mittel- europas allein helfen kann, vermehrte Produktion bei O oder selb sich vermindernden Produktions-

osten. Eine das Wasser der Flüsse als Kulturmittel ersten Ranges berüdsihtigende Wasserwirtschaft wäre in wirksames und bei gutem Willen \chließlich niht {wer zu erlangendes Mittel dazu. Hierauf die Blicke deutscher Volkswirte zu lenken, sollte die amerikanische

| E Erste Beilage | zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.

Rosenow sowie der Oberbürgermeister Kirshner das M 90. Berlin, Freitag, den 14. April 1905. fahlichen Ausführungen. ———

eingehenden In namen

A U S net Bin Ei nar iat melt, ARABOR is c I Sa u A Kin: A R arg it“ po Ei irie ric Ti arius Vi C da R E

Bewässerung8wirtshaft wohl Anlaß bieten. Den reichen ß, den uns die Natur in unseren Wasserläufen bietet, und der jeßt fast vollftändig verloren geht, der deutshen Land- wirtschaft zugänglih zu machen, wäre wobl des Nachdenkens und der Anstrengung der Besten wert. Jm „Zeichen des Verkehrs“ soll unser Jah1hundert stehen; auch das Wasser ift ein Verkehrsmittel, dessen Be- deutung heute glüdckliherweise wieder mehr gewürdigt wird, als während [langer Jahre geshah. Aber das Wasser ist nicht nur Verkehrsmittel, in ihm liegt auch die Möglichkeit, {G die Verkehr8odjekte erst selbst zu hafen. Möchte der Wasserwirtshaft als Mittel der Landes- kultur dieselbe Bedeutung beigemessen werden, und möhte etwas von „amerikanischer Energie“ an ihre Entwicklung verwendet werden. Dem S{öpfer nationaler Wasserwirtsaft würde das Aufblühen der Landwirtschaft, der Gewerbe und der Industrie des deutshen Vater- landes ein berrlihes Denkmal seßen.“

__ Ein anderer bervorragender Fachmann, der Direktor der Berliner Rieselgüter, Professor Dr. Backhaus, stellt in seiner preisgekrönten Schrift über die Frage . Wie kann die Ertragsfähigkeit unserer unter ständig wiederkehrendem Wassermangel leidenden Ländereien, insbesondere der leichteren Böden der norddeutschen Tiefebene, dur geregelte Wasser- wirtschaft gesihert und erhöht werden?“ folgende Berehnung an: Der Grund und Boden des Deutschen Reiches dürfte einen Wert von etwa 50 Milliarden Mark besißen. Die ganze, in Deutsland nieder- fallende Wassermenge hat auf der Grundlage, daß man eine Aus- nußung des Kubikmeters Wosser zu 1 S wohl errceihen kann, einen Wert von jährlich 4 Milliarden Mark. Die Kraft, welche das herab- Ne Wasser im Deutschen Reiche entwickelt, berechnet si, ie Pferdekraftstunde zu 10 Z angenommen, auf 17} Milliarden jährlih. Die Sonnenwärme stellt, wenn man sie durch Steinkohlen erseßen wollte und einen Preis von 50 4 für den Zentner Kohle annimmt, für Deutshland jährlich einen Wert von 5000 Milliarden Mark dar. Wie verschwindend ist ‘derartigen Naturkräften gegenüber der Wert der gesamten landwirtschaftlihen Produktion unseres Vater- landes mit etwa 10 Milliarden Mark! Wie bedauerlich ist es, so betont Professor Backbaus, daß troy \olher Produktionskräfte jährlich für 2 Milliarden Mark landwirtshaftliher Produkte vom Auslande ein- Führt werden müssen! Hieraus ergibt sich mit Notwendigkeit die

ufgabe, das ist au die Ueberzeugung der genannten Gelehrten, mit allen Mitteln der neuzeitlihen Wissenshaft und Technik die Aus- nußung der gebotenen Naturkräfte anzustreben.

Nenerdings geht man denn auch in Deutschland an die Lösung der wasserwirtschaftlihen Aufgaben mit vermehrtem Eifer. Wesentlich hat die große Dürre des leßten Sommers dazu beigetragen, alte Pläne reifen zu lassen und neue in Rücksiht auf Bcdenkultur und Schiffahrt zur Erörterung zu stellen. Zur Verminderung und Verteilung des Hoch- wasse!1s der Weser ist an der Eder ein Sammelbecken von 170 Millionen Kubikmeter Fafsungëvermögen geplant; im Oeste1tal bei Pletten- berg soll ein Sammelbecken mit 3 Millionen Kubikmeter E rcias errihtet werden; im Gebiet der vom Harz ommenden Ocker plant man sieben Talsperren; ebenso werden fol&e im Laufe der Weißeriß im Bezirk Dresden her- geftellt; die Hônne - Talsperre - Genoffenschaft will eine Talsperre von 54 Millionen Kubikmeter Inhalt bauen, und in Plauen im Vogtland wird gegenwärtig eine gleihe Anlage mit 3,3 Millionen Kubikmeter Fafsungsraum errihiet. Aeltere Talsperren gibt es im Quellgebiet der Görlißer Neisse und der Glaßzer Neisse, im Bober- und Queisgebiet, im Gebiet der Ruhr und Wupper, eine besonders wichtige bei Remscheid ; weiter gibt es noch die Urftalsperre in der

Dresden, 13. April. (W. T. B.) Im Beisein Seiner Majestät des Königs Friedrich August wurde heute die nah dem System Telefunken errihtete Station für drahtlose Telegraphie zwischen Dresden und Berlin im hiesigen Elektrizitätswerk eröffnet.

Theater und Mufik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen E. Humper- dincks komische Oper „Die Heirat wider Willen*, ¡um ersten Male wiederholt, in Szene. Die nächste Aufführung findet, der Karwoche wegen, erst am zweiten Osterfeiertag, Montag, den 24. April, ftatt.

Im Fes Schauspielhause wird morgen das Lust- spiel „Wie die Alten sungen“ mit Frau Schramm als Hanne und Herrn Molenar als Fürst Leopold aufgeführt.

Der Shillerverband deutsher Frauen veranstaltet im Theater des Westens am 22. April (Ostersonnabend) um 12 Uhr eine Mittagsvorstellung zu Ehren Friedrich Schillers. Ernst von Wildenbruh bat für diese Schillerfeier einen Prolog ge- dichtet und zu lebenden Bildern, die wihtige Daten aus Scbillers Leben zum Gegenstande haben, den verbindenden Text verfaßt. Nam- hafte Gesangskräfte, erfte Bühnenkünstler haben ihre Mitwirkung zu dieser Schillerfeier bereits jugelagf: Der Vorverkauf beginnt morgen an der Kalle des Theaters des Westens.

Im Nationaltheater findet am Sonntagabend das Abschieds- gastspiel des Kammersängers Francesco d’Andrade statt in der Partie des „Don Juan“. Die anderen Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Drusilla Mantler, Astrid Lous, Alma Saccur fowie der Herren Mantler und Roha.

Zum Besten des allgemeinen evangelisch-protestan- tishen Missionsvereins für Japan und China veranstaltet der bekannte Organist Hermann Deckert am Dienstag, den 2. Mai, Abends 77 Uhr, in der Neuen Kirche (Gensdarmenmarkt) ein Wohltätigkeitskonzert, für das die Konzertsängerin Elisabeth Obloff (Sopran), Professor Robert Hausmann (Violoncello) und Herr Ernst Frank (Orgel) ihre Mitwirkung zugesagt haben. Der Kartenverkauf ist bei Bote und Bock und beim Küster der Neuen Kirche, Herrn Jagst (Kronenstraße 9 eröffnet.

Der Bach-Verein beschließt seine diesjährige Tätigkeit Ende Mai dieses Jahres mit einer Aufführung der Missa choralis von Liszt. Für das Jahr 1905—1906 sind an größeren Werken Mendelsfobns „EGlias* (3. November) mit Herrn van Eweyk und Händels „Saul“ in einer gänzli neuen Bearbeitung des Textes und der Musik von H. Reimann in Ausfiht genommen.

(Der Konzertbericht befindet si in der Ersten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, den 14. April 1905.

In der gestrigen Sitzung ter Stadtverordneten führte der Oberbürgermeister Kirshner den Stadtrat, Gebeimen Baurat Rum- {öttel in sein Amt ein. Ebenso erfolgte die Einführung und Ver- pflichtung der zu Stadtverordneten gewählten Herren Dyhrenfurth und Goblicke. Auf der Tagesordnung stand zunächst der Bericht des vers tretenden Ausschusses über die Vorlage, betreffend die Frage, in welcher Weise die drohenden Ausfälle im Stadthaushaltsetat gedeckt werden können. Berichterstatter war der Stadtv. Haberland. Bei der Beratung dieser Vorlage am 28. Februar blieben

stimmung wurde der Antrag Wallah mit 54 gegen 44 J Der erste Teil L Stimme

26 Stimmen, der mehrheit angenommen. Abgelehnt wurde mit großer Sti 4 mehrheit der Antrag, betreffend eine Bauplaßsteuer. Die Versa lung lehnte ferner eine Erhöhung der Hundesteuer ab und veE J die Beschlußfaffung über eine besondere Betriebsfteuer big nah Ge j gang der Steuerordnung von seiten des Magistrats. Eine Var i lage des Magistrats, betreffezd die Gewährung von pes zwanzigste Wanderausftellung der deutshen Landwirts ft8gesellsdai / wurde unter Ablebnung des gestellten Antrages, die Vorlage an eina

Auéschuß zur Vorberatung zu überweisen, angenommen. M Schluß erklärte sih die Versammlung mit dem Antrage des Stadz | Stapf, dem im Norden neu anzulegenden Parke den Namen Schil |

ark“ beizulegen, einverstanden. Auf die öffentliche folgte eine ime Sizung. by

Der Kapellmeister und Komponist Julius Einödshof,, der alljährlich mit seinem Orchester eine Konzertreise unternimmt bl ginnt diese 100 Tage umfassende Fahrt am 16. Mai. \ Herr Einödshofer ein auf drei Ostersonntag im Landesausstellungspark eröffnen.

des AussGußantra ues 98 wurde

Der Verein ehemaliger Pioniere in Berlin, in dey beinahe sämtliche Pionierbataillone der deutshen Armee vertreten sind hält anläßlih feines 20. Gründungstages am i 20. d. M, in Berlin, im oberen Saale von Karl Kellers Neuer

hilharmonie |

eneralpionierappell ab, aller Bes E: E pi Oa Caen T ie Eintritt ij

orsißender ereins ijt der Telegraphensekretär H. (Muskauer Sirage 7). v G

Donnerstag, dez

(Köpenicker Straße 96),

Abends 74 Uhr, einen zu dem

ehemalige Pioniere

Paris, 13. April. (W. T. B.) Der Direktor des militärischen | Luftschifferparkes in Meud on, Oberst Renard, bekannt als Erfinder auf dem Gebiete der Luftschiffahrt, ist gestorben. :

Lahore, 13. April. „Reutershen Bureaus“ ist durch das leßte Erdbeben die Haupi- stadt Mandi zerstört worden, der Staatspala st, die Tempe] und alle anderen Gebäude sind dem Erdboden gleich gematt. Tp Stadt Sultanpur hat in ähnliher Weise gelitten, etwa tauser) Men VSeR find an diesen Stellen getötet worden. (Vgl. Nr. #

(W. T. B.) Naeh einer Meldung de

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

Berlin, 14. April. (W. T. B.) Nach einem Telegramm aus Windhuk in Deutsh-Südwestafrika ist der V wachtmeister Johann Kuenz, geboren am 17. Dezember 1877 zu Sunthausen, früher im Feldartillerieregiment Nr. 30, am 12. April im Lazareit zu Karibib an Herzshwäche bei Typhus gestorben. Der Reiter Johann Schröder, geboren

(

Teil mit Stimme 4

reisen für be Y

Vorher nid ohen berehnetes Gastspiel ¿2

lung über die Untersuchung der Beschwerden der Bergarbeiter auf der Zeche Carolus Magnus.

Verhandelt den 7. März 1905 zu Borbeck.

Anwesend: ¿» Mitglieder der Untersuhungskommission: ie Diberatat Pommer, Dortmund, h. Bergmeister Frick, Essen (Ruhr), c. der Landrat des Landkreises Essen Snethlage. 4. Bureauassistent Marchand als Protokollführer. Sei der Zechenverwaltung : E N Seitins e Georg Henke, Essen, als Vertreter des Werksbesißers laut anl. Vollmacht. legschaftsvertreter : / 9 na A Karl Tüllmann, Borbeck, Bruchstraße 161, h. Heinrich Wolf, Bergmann, Borbeck, Altendorfer traße, : c. Eéctilón Malter, Bergmann, Borbeck, Wilhelm- straße 57.

4) Als Zeugen : é

Im Nathaus zu Borbeck begann heute die obengenannte, von E Se inistern für Handel und Gewerbe und des R berufene Kommission die Untersuhung der auf der

1) D

Zeche Carolus . Magnus zu Borbeck angeblih vorhandenen Mißstände.

Bil Vertreter der Zechenverwaltung und der Belegschaft waren die obenbezeihneten Personen ershienen. Die Vertreter der Belegschaft gaben an, daß fie in der Belegschaftsversamm- lung vom 4. Februar 1905 gewählt seien.

Sie seien, und zwar: :

a. 36 Jahre alt und seit 5 Jahren auf der Zehe be- schäftigt, s

b. 34 Jahre alt und seit 3/4, Jahren auf der Zeche be- schäftigt,

c. 19 Fahre alt und seit 11/4 Jahren auf der Zeche be- schäftigt. : - E :

Die U ridocrtreter sind Reichsangehörige.

Die Legitimation der Vertreter der Zeche ist amtlih

annt. E T Der Vorfißende der Kommission erläuterte zunächst die Rechte der Parteivertreter. Er wies darauf hin, daß es den- selben zustehe, durch den Vorsißenden an die Zeugen Fragen fielen zu lassen. Ueber die Zulässigkeit der einzelnen Fragen entscheide die Kommission. Ferner wurde bekannt gegeben, daß auh der Antrag gestellt werden dürfe, einen Zeugen unter Ausschluß der Parteivertreter zu vernehmen, falls begründeter Weije angenommen werden müßte, daß der Zeuge in Gegen- wart derselben mit der Wahrheit zurückhalten werde.

Nach Vernehmung eines jeden Zeugen würde fodann den

Das Gedinge war vor der Arbeit so gestellt, daß die Leute wohl die nötige Zeit auf das Auslesen der Steine verwenden konnten. Es wurden beispielsweise vor dieser Arbeit ver- dient im Monat August 1904. ... ., 5,62 M

¿ch De c DOO pro

November 1904 566 bezw. 6,03 ( Schicht.

Dezember 1904 . O4

Von diesen Löhnen sind die genullien Wagen sowie Sprengstoffe in Abzug gebracht. Die Wagen der Kameradschaft des manhmal fo unrein, daß sie bis zu 40 hielten. : Auch bezüglich der Kameradschaft des Himmelmann gebe ih die Zahl der gestrihenen Wagen zu. Nach dem Förder- journal sind die im September 1904 gestrihenen 13 Wagen im Flöz Catharina gefördert, und zwar sind dies sämtliche an einem Tage geförderten Wagen. Wie es kommt, daß diese Wagen gestrichen find, kann ih mich niht mehr erinnern. Der im Monat September 1904 verdiente Lohn des Himmelmann betrng 5,45 A pro Schicht. Was das Wagen- nullen im Revier des Steigers Herweling anbetrifft, so hat die Zahl der genullten Wagen an einem Tage im Monat Dezembêr 1904 im höchsten Falle nihti 57, sondern nur 27 Wagen betragen, wie sich aus dem vorgelegten Förder- journal ergibt. :

Der Fall Wilhelm Reinken muß auf ZFrrtum beruhen, weil dessen Name in der Strafliste von 1904, wie ih mi soeben überzeugt habe, nicht enthalten ist.

Der Lehrhauer Egbert ist am 4. November 1904 wegen Nichtreinigens von Förderwagen mit 3 F. bestraft worden. Es besteht die Vorschrift, daß diejenigen Förderwagen, welche mit Bergen beladen in die Grube gefördert werden; nah dem Entleeren von den anhaftenden Bergen, insbesondere von den Waschbergen gereinigt werden müssen, ehe sie mit Kohlen be- laden werden. Jh hatte kurz vor dem 4. November der Be- legshaft diese Vorschrift zweimal durch Anschlag in Erinnerung bringen lassen. Troßdem hat Egbert gegen diese Vorschrift

efehlt. Der Kameradschaft des Egbert sind sodann an dem-

selben Tage 9 Wagen wegen Unreinheit gestrihen worden. Dieses Streichen steht mit der vorhin genannten Strafe in gar keinem Zusammenhange. S ;

Derselbe Lehrhauer hat vor einigen Tagen einen Wagen herausgefördert, auf dessen Boden drei Steine gefunden wurden, von denen der shwerste ungefähr 50 kgrwiegen mochte.

Jch bemerke noch, daß auf der Zehe Carolus Magnus keine doppelte Bestrafung wegen des Wagennullens stattfindet, d. h. es werden niht gleichzeitig Wagen genullt und Geld- sirafen verhängt.

orstmann waren roz. Steine ent-

v g u.

Wittemöller.

weil die Seilfahrt für dieselben {hon um 51/5 Uhr beendet sein muß. Diese Schichtverlängerung trifft in derselben Weise für die Leute, die nah der VII. Sohle fahren, zu, weil die Seilfahrt für diese Morgens um 6 Uhr beendet ist und erst 21/5 bezw. 28/4 Uhr Nachmittags wieder beginnt.

Der Zechenvertreter, Grubeninspektor Henke, erklärt zu der Beschwerde folgendes:

Die Seilfahrt dauert auf der Zeche Carolus Magnus z. Zt. allerdings 1 Stunde, weil dieselbe bis jeßt nur in einem Schachte vor sih gegangen ist und sih auf zwei verschiedene Sohlen erstreck. Nach unseren Betriebsanordnungen soll die Kohlenförderung Nachmittags pünktlich um 2 Uhr aufhören. Alsdann müssen aber noch die Seilfahrtseinrihtungen revidiert und die Türen aufgeseßt werden, che die Seil- fahrt beginnen kann. Hierzu find ungefähr 10 Minuten Zeit erforderli, sodaß die Seilfahrt unter normalen Ver- hältnissen um 2 Uhr 10 Minuten beginnen muß. Meines Wissens is es auch nur selten vorgekommen, daß dieselbe später begonnen hat. Es kann dies z. B. dann vorkommen, wenn Waggonmangel eintritt, wobei die beladenen Wagen sich sowohl in der Nähe des Schachtes als auch in den von den Querschlägen ausgehenden Sohlenstrecken anstauen. Sind in diesen Fällen kurz vor Mittag neue Waggons gekommen, fo werden die in den Abteilungen stehenden Kohlenzüge - erst herausgefördert, damit die Strecken wieder frei werden.

Es fann unter diesen Umständen vorkommen, daß die Seilfahrt sich um ungefähr 10 Minuten verzögert.

Um die Seilfahrt nah Möglichkeit zu beschleunigen, werden wir in Erwägung ziehen, die Belegschafi für die VI. Sohle demnächst durch den mit Fördereinrichtungen ver- sehenen Wettershacht ein- und ausfördern zu lassen.

v. g.

Der Arbeiterdelegierte Tüllmann erklärte, daß er nach der Erklärung des Zechenvertreters und mit Rücksicht auf die mittlerweile bei der Seilfahrt eingetretene größere Pünktlich- keit den Fall als erledigt ansehe. E

Verhandlung wurde wegen vorgerückter Zeit geschlossen.

V. g. U. Carl Tüllmann. Heinrih Wolf. Christ. Malter. G. Henke.

v. 1. 0. Snethlage. Pommer. Frick. Marchand, als Protokollführer.

Fortgeseßt am folgenden Tage. Anwesend: Die auf Seite 1 Angeführten; außerdem während des leßten Teils der Verhandlung: Der Bürgermeister Heinrich aus

Borbeck. U Punkt 3. Aus den vorgelegten Lohnbüchern ist folgendes

Eifel, den Ahlfeldstauweiher im Illgebiet und den Vogesenstauweiher. am 21. Februar 1884 zu Ehlersdorf, früher im Feldartillerie- Parteivertretern Gelegenheit gegeben werden, Fragen zur Ver-

¿wei Punkte unerledigt; der erfte betrifft den Ausdruck des

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Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs-

maßregeln.

Halle, 14. Avril. (W. T. B.) Wie die „Halleshz Zeitung" aus Eisleben meldet, ist laut amtlicher Feststellung in dem benac- barten Helbra ein 15 jähriges Mädhen an Genickstarre gestorben.

Weitere Erkrankuxgen werden nicht gemeldet.

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend : Opern- haus. 100. Abonnementsvorstellung. Die Heirat wider Willen. Komisbe Oper in 3 Aufzügen, “g nach einem. Lustspiel des A. Dumas, von

. Humperdinck. Musikalische Leitung: Herr Kapell- meister Dr. Strauß. Regie: Herr Oberreaisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7} Ubr. :

Schauspielhaus. 24. Abonnementévorstellung. Wie die Alten sungen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Niemann. Regie: Herr Regisseur Herter. Anfang 7F Ubr.

Sonntag: Opernhaus. 101. Abonnementsvorstellung. Orpheus und Eurydike. Oper in 3 Akten von Christoph Willibald Ritter von Gluck. Tert nach dem Französishen des Moline. Anfang 75 Ubr.

ausvielhaus. 25. Abonnements8vorstellung. Prinz Friedrih von Homburg. Schauspiel in 5 Auf- Jgen von Heinrich von Kleift. Anfang 74 Uhr. © Neues Operntheater. 37. Vorstellung. Mutter Thiele. Ein Charakterbild in 3 Aufzügen von Adolf L'Arronge. Anfang 74 Ubr. Der Billett- vorverkauf bierzu findet an der Tageskasse des Shausvielbaufes aegen Zahlung eines Aufgeldes von 50 H für jeden Sigplag statt.

Deutsches Theater. Sonnabend, Abends 7t Ubr: Die Brüder von St. Bernhard. Sonntag, Nachmittags 24 Ubr: Faust. (Erster Teil.) Abends 7+ Ubr: Die Bohème. Montag, Abends 75 Ubr: Die Bohème. Anzenugruber-Zyklus vom 13. bis 31. Mai.

Sonnabend : Zapfen-

Berliner Theater. reich. Anfang 7{ Ubr. Sonntag: Der B’wifsenswurm. Montag: Weh? dem, der lügt! Dienstag: Der Kaiserjäger.

Lessingtheater. Sonnabend: Elga. Anfang 8 Uhr.

Sonntag, NabGmittags 24 Ubr: Die versunkeue Glocte. Abends 8 Ubr: Prolog. Demetrius.

Montag: Elga. Anfang 8 Uhr.

auf Grund“ des Gescßes vom

Grundsteuer dahin vorgenommen nah dem Maßstabe des

Schillertheater. O. (Wallnerthbeater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Augen rechts! Komödie in 3 Akten von Ion Lehmann. Hierauf: Die fittlihe Forderung. Plauderei von Otto Erich Hartleben.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Fuhrmann Henschel. Abends 8 Uhr: Iphigenie auf Tauris.

Montag, Abends 8 Uhr: Die Herren Söhne.

N. (FriedrichWilbelmstädtishes Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Herren Söhne. S in 3 Akten von Oskar Walther und Leo Slein.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Wallensfteins Lager. Die Piccolomini. Abends § Ubr : Augen rechts! Hierauf: Die fittliche Forderung.

Montag, Abends 8 Ubr: Augen rechts! Hierauf : Die sittliche Forderung.

Theater des Westens. (Kantstraße 12. Bahn- bof Ptogeee Garten.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: Uriel Acosta. Abends 73 Ubr: Die neugierigen Frauen.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Zu balden Preisen : Der Troubadour. Abends 7} Uhr: Die neu- gierigen Frauen.

Montag: Gastspiel von Nikolaus Roth mühl[. Die Afrikaucrin.

Nationaltheater. (Direktion: Hugs Becker. Weinbergsweg 12a—13b.) Sonnabend: Das Glöchen des Eremiten.

Sonntag, Nachmittaas 3 Ubr: Rigoletto. eon Uhr: Gastspiel von d’Andrade. Don

uan.

Montag: Der Troubadour.

Neues Theater. Sonnabend, Nachmittags 2E Ubr: Zu ermäßigten Preisen: Ein Sommer- nachtêtraum. Abends 7} Uhr: Ein Sommer- nachtêtraum.

Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Sonn-

abend, Nachmittags 3 Uhr: Das böse Prinzeßchenu. Abends 8 Uhr: Der Familientag. as

Refidenztheater. (Direktion: RihardAlexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Herzogin Crevette.

Wunsches, daß die an regulierten Straßen, welhe Fluchtlinien

unbebauten Grundstücke zu einer Bauplaßzsteuer herangezogen werden mögen. Als zweiter Punkt stand der Antrag des Ausschusses zur Be- ratung, daß zur Herbeiführung einer gleihmäßigen Besteuerung der bebauten und unbebauten Grundftücke eine Reform der kommunalen

gemeinen

2. Juli 1875 haben, liegenden

wird, daß sämtlihe Grundstüdcke Werts besteuert werden.

(La Duchesse des Folies-Bergère.) Sankt in

1 Vorspiel und 3 Akten von Georges Feydeau, in

deutsher Bearbeitung von Benno Jacobson. Sonntag und folgende Tage: Herzogin Crevette.

Ï E Nachmittags 3 Uhr: Der Hütten- esißer.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di- rektion: Kren u. Schönfeld.) Sonnabend, Abends Uhr: Der Kilometerfresser. Schwank in p n von Curt Kraaß. (Verfafser vom „Ho(-

urift*.

Sonntag und folgende Tage: Der Kilometer- frefsser.

Sonntag, Nabmittags 3 Ubr: Zu halben Preisen (einmalige Aufführung): Der Hochtourist. (Guido Thielscher in der Titelrolle.)

Karfreitag: Großes Konzert.

Bentraltheater. Gaftspiel des Theaters des Westens. Sonnabend: Der Troubadour.

Sonntag, Nachmittags: Der Barbier vou Sevilla, Abends: Der Freishüt.

Bellealliancetheater. (Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: .…. noch einmal so lieben! Aus- stattung8pofse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von I. Kren und Alfr. Shönfeld. Musik von Marx

Schmidt.

Sonntag und folgende Tage: .. . uoch einmal so lieben!

Sonntag, Nachmittaa83 Uhr - Maria Magdalene.

Dienéêtag, den 18. April: Benefiz für Fräulein Bradsky.

Donxerêtag, den 20. April: Ein unbeschriebenes

Blatt. Sonnakend, den 22. April : Faust.

Trianoutheater. (Georgenstraße,

Friedrih- und Universitätsstraße.) Sonnabend: Jhr

Alibi. (Los Duponts) S{wank in 3 Akten von

Paul Gavault. Deutsch von Max Schoenau. Sonntag und folgende Tage: Ihr Alibi. Sonntag, Nachmittags: Die glückliche Gilberte.

Konzerte,

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Erika Besserer (Violine) mit dem

¿wischen

regiment Nr. 45, ist am 26. März im Gefecht bei Groß- Heusis gefallen.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten

und Zweiten Beilage.)

Philharmonischen Orchester unter Leitung von Professor Dr. Joseph Joachim.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 74 Ubr: Konzert von Heury Bramseu (Violorcello). Mitwirkung: Conrad Ansorge.

BPirkus Schumann. Nur noch kurze Zeil. Sonnabend, Abends präzise 7{ Uhr: KXV. Grande Soirée High-Lisfe. Galaprogramm und: Nur noch kurzes Gastspiel der zwölf Original- chinesen, worunter der berühmte Ching-Ling- Foo. Ferner: Die berühmten kleinfüßigen Frauen. Die reizende Little Chee - Toy. Chad-ru, der zweiköpfige Knabe. Po-ta-to, die menschlihe Schnee 2c. Zum Schluß: Das große Prachtmanegenschaustück Eine Nordlaud#- reise.

Sonntag: Zwei Vorstellungen. Nachmittag? 3+ Ubr (ein Kind frei): Marocco, große stattungépantomime. Abends 74 Uhr: Eine Nord- landsreise. In beiden Vorstellungen: Chius- Ling-Foo mit seinen zwölf Chinesen.

O E E E R E E A

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Mathilde Hohlt mit Hrn. Lande#r Dr. jur. Wolfgang Drechsler (Hannover). Verebelicht: Br. Oberlehrer von Aken mit v Fr Emilie Sander, geb. von Schul (Oftorf Schwerin i. M.). E Geboren: Eine Tochter: Hrn. S tabscré Dr. Bornikoel (Berlin). Í Gestorben: Hr. Professor Dr. Emil C (Greifswald). Hr. Oberleutnant Vitter Scheuren (Metz). Fr. Natalie von S geb. Eshborn (Charlottenburg). Hrn. L von Graeves Söhnchen Hasso (Gr.-Gottezmalt®

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charl ottenbursg-

Verlag der Expedition (Scholz) in Berli®

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 2

Neun Beilagen (eirschließlich Börsen-Beilage)-

nehmung zu stellen und sih über die Ausfage zu äußern.

Zur Untersuchung ständen jedoch nur Beschwerden, welche für die Zeit nah dem 1. Januar 1901 erhoben werden könnten, und zunächst nur die, welhe von der Siebener-Kommission N dem Königlichen ODberbergamt Dortmund geltend gemacht eien.

Es sind folgende Beshwerden vorgebracht worden:

1) Unberechtigtes Wagennullen.

2) Unregelmäßigkeiten bei der Seilfahrt.

3) Niedrige Löhne.

Qu 1 erklärt der Arbeitervertreter Heinrich Wolf: L

er Kameradschaft des Jakob Horstmann sind im August

1904 29 Wagen wegen Unreinheit gestrihen worden. Jm Oftober 1904 sind derselben Kameradschaft in den ersten 10 Schichten von 320 Wagen 311/, Wagen wegen Unreinheit und Mindermaßes genullt worden. Jm November 1904 sind endlih derselben Kameradshaft von 463 geförderten Wagen 2 Wagen wegen Unreinheit genullt worden. ——

Der Kameradschaft des Himmelmann sind am 9. Sep- tember 1904 13 Wagen wegen Unreinheit gestrichen worden.

Im Revier des Steigers Herweling sind nah einer mir gewordenen Mitteilung an einem Tage im Dezember v. J. oder Januar d. J. bei einer Sollförderung _von 320 Wagen 57 Wagen gestrihen worden; an dem darauf folgenden Tage ist in demselben Steigerrevier nur ein Wagen gestrichen worden.

Im Jahre 1904 sind der Arbeiterunterstüßungskasse im ganzen 6770 M 70 S für genullte Wagen zugeführt worden.

Der Kameradschaft des Reinken sind an einem Tage im Januar 1904 9 Wagen wegen Unreinheit gestrichen worden, dazu ist jeder noch mit 3 A. bestraft worden.

_ Nah einer von der Siebener-Kommission vorgebrachten Beschwerde sind im Monat November v. J. einer Kamerad- haft 9 Wagen wegen eines unrein geförderten Wagens genullt worden. Der betreffende Lehrhauer, der nah Angabe des Arbeitervertreters Tüllmann Heinrih Egbert heißt, ist mt 3 M bestraft worden. i

Der Zechenvertreter, Grubeninspektor Henke, bittet, den peprieböführer Wittemöller in dieser Sache als Zeugen zu ver-

men.

Der Betriebsführer Georg Wittemöller, 44 Jahre alt, évangelish, wohnhaft Borbeck, erklärt sodann: R S Bezüglich der Kameradschaft des Horstmann gebe ih die gel der genullten Wagen zu. Die Zahl der geförderten

agen ist dagegen in einem Fall zu niedrig angegeben, indem die ameradshaft im November nicht 463, sondern 562 Wagen - ordert hat.

Die betreffende Kameradschaft hat in einem Bremsberg- ufhauen von Flôz Carl gearbeitet. Das Flóöz hat allerdings K aus Schieferton bestehendes Bergmittel von etwa 30 cm

ide, das Einfallen beträgt 120. Die Leute waren an-

4wiesen, die Oberbank bei der Kohlengewinnung heraus- jushrâmen und danah das Bergmittel abzudecken und in

G Damm zurückzuwerfen. Wenn sie so verfuhren,

ußte es ihnen gelingen, einigermaßen reine Kohlen zu liefern. so enn geshossen werden mußte, was jedoch nur selten vorkam,

und de das Bergmittel allerdings zum Teil zertrümmert die Kohlen ließen sih nit ganz rein gewinnen.

Der Grubeninspektor Henke erklärt zur Sache:

Die Beschaffenheit der Flöze auf Zeche Carolus Magnus ist eine derartige, daß mit aller Strenge auf die Reinhaltung der Kohle in der Grube gehalten werden muß.

Es fallen von der Förderung von täglich 1600 Wagen durhschnittlih 30—32 Wagen Klaubberge und außerdem in der Kohlenwäshe noch ungefähr 115 Wagen Waschberge. Dies macht allein an Klaubbergen 1,8 Proz. der Förderung aus. Es wurden durchschnittlih im Jahre 1904 1,61 Proz. der Förderung wegen Unreinheit und Mindermaßes gestrichen. Daß die Löhne troy des Wagennullens an den einzelnen Arbeitspunkten noch eine beträchtlihe Höhe erreichen, kann ich an der Hand der Lohnlisten nahweisen.

v. g. u, Henke.

Der Arbeiterdelegierte Tüllmann erklärte zum Falle Egbert folgende:

Jch behaupte, daß die Bestrafung des Egbert und das Nullen von 9 Wagen am 3. November 1904 doch im Zusammenhange steht, d. h. daß Egbert doppelt bestraft worden ist. Das Flöz Sonnenschein, an welchem Egbert als Lehrhauer gearbeitet hat, ist nämlich so rein, daß ih es für ausgeschlossen halte, daß in einer Schihi neun durch Berge verunreinigte Wagen Kohle von einer Kameradschaft gefördert werden können. Wie auch aus dem Förderjournal hervorgeht, sind in diesem Flöz über- haupt sehr wenig Wagen genullt worden. Das Höchste ist in einer Schicht für eine Kameradschaft zwei Wagen gewesen, sodaß ih für die neun gestrihenen Wagen keine andere Er- klärung wie die vorhin angegebene finden fann._ P

Jch bitte darum, daß Egbert in dieser Sache selbst als Zeuge vernommen wird. #

v. g.

Zu Punkt 2. Zu dieser Beschwerde tußert sih der Arbeiterdelegierte Tüllmann, wie folgt: _

Die Seilfahrt beginnt für die VI. Sohle Morgens um 5 Uhr und dauert bis 51/2 Uhr. Für die VIL Sohle be- ginnt sie 51/2 Uhr und dauert bis 6 Uhr. Die Ausfahrt be- ginnt auf der VI. Sohle Mittags 2/4 Uhr und auf der TI. Sohle um 28/, Uhr, sodaß sie für die VIIL. Sohle erft um 31/4 Uhr für gewöhnlich beendet ist. Des Mittags beginnt die Seilfahrt für die VI. Sohle um 22/, Uhr und die Aus- fahrt um 103/, Uhr. _ E E O S

Während die Seilfahrt für die VI. Sohle für die Früh- chit spätestens 2 Uhr hätte beginnen müssen, begann fie ge- wöhnlich erst 2/, Uhr, manhmal auch noch später. Ebenso begann die Ausfahrt für die Mittagsschicht eine Viertelstunde zu \pät. pünktlicher.

Die Arbeitszeit für diejenigen Leute, welhe nah der VI. Sohle befördert werden, beträgt in Widerspruh mit der

Arbeitsordnung nah den vorherigen Angaben 81/2 Stunde,

zu ersehen: ; A

1) Jakob Zochar war als Kohlenhauer beschäftigt. Der- selbe hat vom Dezember 1901 bis Juli 1904 in 13 Monaten zwischen 4 und 5 M, in 16 Monaten zwischen 5 und 6 und in 3 Monaten über 6 A pro Schicht verdient.

9) Eduard Brach war Gedingeschlepper; er hat vom De- zember 1902 bis März 1904 in 9 Monaten zwischen 4 und 5 6 und in 7 Monaten über 5 A pro Schicht verdient.

3) Kohlenhauer Johann Bas hat vom Mai 1902 bis Juli 1903 in 9 Monaten unter 5, _aber über 4 H, und in 6 Monaten 5 # und darüber pro Schicht verdient. :

4) Der Kohlenhauer Thomas Bergant hat vom Mai 1903 bis September 1904 in 10 Monaten unter 5, jedoh über 4 46 pro Schicht, und in 7 Monaten über 5 # pro Schicht verdient.

5) Franz Loibner, Hauer.

Derselbe war in den Monaten April und Juli 1901 als Kohlenhauer beschäftigt und hat im April in 10 Schichten 42 6 oder per Ee bt 461 O N in 171/, Schichten 80,70 M oder pro Schicht 4,61 F verdient. ;

6) Peter Fieger hat vom Monat Mai bis August 1904 als Kohlenhauer auf der Zeche gearbeitet und hat in der Schicht verdient im

Mat; O21 M U 49S U. c 404 ck AUqUs «o S0 p

7) Karl Primus.

Derselbe war als Hufshmied beschäftigt und hat den seiner Arbeiterklasse entsprehenden Schichtlohn von 4 é. verdient; er hat monatlih bis zu 32 Schichten" verfahren. :

Scedann wurden von den Arbeitervertretern noch die Lohn- bücher des Gesteinshauers Joseph Leonardi und des Kohlen- hauers Gerhard Ehren vorgelegt. Der erstere hat vom August bis Dezember 1904 als Gesteinshauer auf der Zeche gearbeitet und hat verdient

im August. .

September .

Oktober .

November .

Dezember . pro Schicht.

Ehren hat vom Oktober 1904 bis Dezember 1904 als Kohlenhauer gearbeitet. Er hat verdient im

Oktober . 4,84 M. pro Schicht Moe O00 p i d E 005 4 ¿ :

Der Zechenvertreter bittet, den Betriebsführer Wittemöller

als Zeugen in dieser Sache zu vernehmen.

Nach Beendigung des Streiks beginnt die Seilfahrt etwas ;

Derselbe erklärt: / L : Die Löhne der genannten Lohnbuchinhaber stimmen mit ! unseren Lohnlisten überein. / : j s

Wenn in den angeführten Fällen die verdienten Löhne

in cinzelnen Monaten niedrig ausgefallen sind, so hat dies | seinen Grund lediglih in der Persönlichkeit des betreffenden.