Personalveränderungen.
Königlich Vreußische Armee.
Offiziere, Fähnriche usw. Ernennungen, Beför- derungen und Versezungen. Im aktiven Heere. Messina, 19, Apuil. Binsack, Major z. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Hersfeld, in gleiher Eigenschaft zum Landw. Bezirk Lim- burg a. L, Rhode, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Negt. Graf Barfuf (4. Westfäl.) Nr. 17, als aggregiert zum 4. Oberschles. Funf. Negt. Nr. 63, --- verseßt.
_ Abschiedsbewilligungen. ImaktivenHeere Messina, 10. April. Jn Genehmigung ihrer Abscziedêgesuche mit der geseßlichen Penfion zur Disp. geitellt: v. Oppen, Gen. Lt. und Kommandeur der 18. Div., Lölhöffel v Löwensprung, Gen. Lt. und Kom- mandeur der 19. Div., Siemens, Gen. Lt. und Kommandeur ber 1°. Div, Richter, Gen. Lt. und Kommanteur der 31. Div., Hasse, Inajor z. D,, von der Stellurg als Kommandeur des Landw. Bezirks Limburg a. L. enthoben. Schmidt zur Neddcn, Hauptm., zu- E dem Großen Generalstabe, mit der geseßl. Pension zur Disp. gestellt.
XI1N. (Königlich Württembergisbes) Armeckorps.
Im Sanitätskorps. 9, April. Dr. Veiel, Unterarzt der Res. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, zum Assist. Arzt befördert.
Der ‘Ubschied bewilligt: Dr. Souchay. Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landr. Bezirk Stuttgart, Dr. Bornitz, Stabsarzt dec Landro. 1. Aufgebots vom Landw Bezirk Calw, — mit ter Er- laudnts zum Tragen der bisberigen Uniform; den Stabzärzten der Landw. 2. Aufgebots: Dr. Votteler vom Landw. Bezik Eßlingen, Dr. A begg vom Landw. Bezirk Reutlingen, Dr. Magirus vom Landw. Bezirk Uln, Dr. Kurrer vom Landw. Bezirk Gmünd, Dr. Faber vom Landw. Bezirk Siuttgart, Dr. Finckh vom Landw. Bezir? Hall, Dr. Wiuternig vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Hoffmann vom Landw. Bezirk Ghirgen, Dr. Lautensch!lager, Dr. Walz vom Landw. Bezirk Stuttgart.
Dur Berfügung des Korpsgeneralarztes. 15. März. Lr. Milvenberger, cinjährig-f;eiwilliger Arzt im Inf. Negt. Kaiser Friedri, König von Preuß?-n Nr. 125, zum Unterarzt des aktiven Dienslstandes ernannt und unter Versetzung in das 2. Feldart. Regt. Nr. 29 Prinz-Regent Luitpo!d von Bayern mit Wahrnehmung ter bei diesem Truppenteil offenen Assist. Arztstelle beauftragt.
Abgereist:
Seine Exzellenz der Präsident des Neichsbankdirekioriums, Wirkliche Geheime Rat Dr. Koch, mit Urlaub.
ZNichtamiliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 18. April.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten genen, an Bord der Jacht „Hohenzollern“ vor Taormina die zorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generalleutnants Grafen von Hülsen-Haeseler, des Chefs des Marinckabinetts, Admirals Freiherrn von Senden-Bibran und des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten von Schön.
__ Der Kabinettsrat Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin von Behr- Pinnow ist für die Osterfeiertage nach Pinnow beurlaubt.
Jn der Frühe des 17. April ist der Präsident des Reichs- gerihts, Wirklihe Geheime Rat Dr. Gutbrod nach kurzer Krankheit im 62. Lebensjahre verstorben. Zu Stuttgart als Sohn eines Arztes am 10. März 1844 ge- boren, begann er seine Laufbahn im württembergischen Justizdienst, trat aber {hon 1877 bei Errichtung des Reichsjustizamts in den Reichsdienst über, nachdem er troß seiner Jugend durch seine hervorragenden Geistesgaben son in der Heimat Aufmerksamkeit erregt hatte. Dem Reichs- justizamt hat er dann angehört, bis er am 1. November 1903 an die Spiße des höchsten Gerichtshofs berufen wurde. Während er im Neichsjustizamt als vortragender Rat wirkte, war er zu- gleih von 1888 bis 1891 als Mitglied des Patentamts tätig. Seit April 1892 als Direktor an die Spitze des inneren Dienstes
etreten, wurde er 1895 zum preußischen stellvertretenden
Bevollmächtigten zum Bundesrat ernannt. Am 6. Januar 1902 begnadigte ihn Seine Mazestät der Kaiser mit dem Charakter als Wirkücher Geheimer Rat mit dem Prädikat „Exzellenz“. Jn Anerkennung seiner hervorragenden Dienste um die Aus- aestaliung des deutschen Rechts verlieh ihm 1897 feine heimat- lihe Universität Tübingen die Würde eines Ehrendoktors.
Während seiner Tätigkeit als Direktor wurde das Bürger- liche Gesegbuch vollendet und im Anschluß hieran eine große Zahl wichtiger eseße erlassen, deren Entwürfe im Reichs- justizamt teils ausgearbeitet, teils auf Grund der von der Kommisston für das Bürgerlihe Geseßbuh gelieferten Vor- arbeiten zum Abschluß gebraht werden mußten. An der Vorbereitung Eur dem Verstorbenen ein ganz hervor- ragender Anteil.
Nur ein Mann von so umfassenden Kenntnissen auf allen Rechtsgebieten, von so klarem und scharfem Urteil war im stande, neben den laufenden Geschäften den gewaltigen Stoff zu durchdringen und zu verarbeiten. Mit unermüdlicher Auéë- dauer und cîserner Energie, mit skets gleicher Arbeitsfreudigkeit und dabei mit einer bis in alle Einzelheiten eindringenden Gründlichkeit hat er die Aufgaben bewältigt. Was er inner- halb des Reichsjustizamts in stiller Tätigkeit für das große Neformwerk geleistet hat, können nur diejenigen voll würdigen, bie berufen waren, mit iym an den geseßgeberishen Arbeiten teilzunehmen.
An der Spitze des höthsten Gerichtshofs harrten seiner neue shwere Aufg2ben. Mitten in seiner hingebenden Tätigkeit für diese hat ihn der Tod hinweggenommen, allzufrüh für das deutsche Rechisleben, für das noch reihe Erfolge von ihm zu erhoffen waren. Das Nndenken des Verstorbenen wird bei allen, die seinen lauteren und geraden Charakter, seine treue Teilnahme und N EE keit zu schäßen wußten, fortleben. Der deutsche Richterstand hat in ihm eine glänzende Zierde verloren.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“ am 15. April in Beirut angekommen und geht am 19. April von dort nach Smyrna in See.
de Portorico eingetroffen und geht am 25. d. M. von dort nach Sas (Poriorico),
S. M. S. „Sperber“ ist am 15. April in Nanking an- gekommen und am 16. April von dort nah Tsingtau ab- gegangen.
S. M. S. „Luchs“/ ist am 16. April in Nanking ein- getr ola
S. M. S. „Hansa“ ist mit dem Zweiten Admiral des Kreuzergeshwaders gestern in Tsingtau angekommen und an demselben Tage von dort nah Tschifu in See gegangen.
S. M. S. „ZJltis“ ist gestern in Schanghai eingetroffen.
S. M. Flußkanonenboot „Vaterland“ ist am 16. April in Schanghai angekommen und gestern von dort nah Tschinkiang, S. M. Flußkanonenboot „Vorwärts“ ist gestern von Nanking nah Hankau abgegangen.
Der ausreisende Ablösungstransport für S. M. S. „Condor“ ist mit dem Reichspostdampfer „Seydliz“ am 16. April in Sydney eingetroffen.
Hessen.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen is heute vormittag, wie „W. T. e meldet, in Darmstadt eingetroffen.
Frankreich.
__ Der König und die Königin von England gingen gestern vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, in Algier an tand und nabmen das Frühstück beim Generalgouverneur ein.
Der Senat nahm gestern bei der Beratung des Voranschlags der Staat8einnahmen mit großer Mehrheit den Artikel an, durch den 15 Millionen Francs Entschädigung den Inhabern der vom ersten Kaiserreich geschaffenen Majorate zugesprohea werden, zum Autgleich des Verzi#ts auf die jährlihen Zahlungen, die ihnen vom Staat tisher geleistet wurden. Ler Ministe: präsident Nouvier hatic lebhaft einen Abänderungëantrag bekämpft, wonach die Majorate obne Zablurg ter Entschädigungen abgeschaffi werden follten, und hatte die Vertrauenéfrage gestellt. Das Haus rahm \ch{ließlich das Budget an, das nochmals zur Beratung an die Kammer ge- langen muß.
Tie Deputiertenkammer sehte gestern die Beratung des Gesezentwurfs, über die Trennung vou Staat und Kirche fort. Artikel 3 des Entwurfs, betreffend das Vermögen der öffentlihen Kultusinstitute, wurde mit 311 gegen 222 Stimmen angenommen. Ein Zufaßantrag, der dahin gina, daß die Güter der religiösen Institute, die der Nation gehörten, verkauft und die Erlöse ven Kassen für die Altersversicherung der Arbeiter zugewiesen werden icllten, wurde mit 520 gegei 51 Stimmen verworfen.
Der Deputierte Baron Reille hat dem Minister des Jnnern mitgeteilt, daß er ihn über die Ereignisse, die si in Limoges zugetragen hätten, interpellieren werde.
Die „Ligne de la Patrie Française“ hielt gestern eine Generalversammlung ab, um sih neu zu konstituieren, und wählte zum Präsidenten den Senator Marcère, zum Vize- prästdenten den Admiral Bienaimé. Nachdem die beiden Grwählten sowie der General Mercier Reden gehalten hatten, in denen sie zum Kampfe gegen den Jnternationalis- mus und die Freimaurerei aufforderten, wurde eine in diesem Sinne gehaltene Tagesordnung angenommen.
Nußland.
__ Das Ministerkomitee hat, wie „W. T. B.“ meldet, die Vornahme der Wahlen von Vertretern des Adels in den neun westlihen Gouvernements angeordnet. Demnächst wird das Ministerkomitee bezüglih Polens die Fragen der städtishen und ländlihen Selbstver- waltung fowie der Einführung der polnishen Sprache im Amtsverkehr prüfen.
Der Reichsrat beschloß gestern die Einführung des neuen allgemeinen Kriminalrehts am 14. Januar 1906, dessen Teile, betreffend die Presse und die Neligionsvergehen, sofort in Kraft treten, sobalo die Ausarbeitung der Be- Spr ads hierüber gemäß dem Ukas vom 25. Dezember er- olgt 1st.
Die Akademie der Wissenschaften hat gestern, der
„St. Petersburger Telegr.-Agentur“ zufolge, bir unter dem Vorsiß des Geheimen Rats Kobeko tagenden Kommission einen Vorschlag eingereiht, in dem die Notwendigkeit betont wird, daß son jeßt die Presse durh vorläufige Maßnahmen von dem übermäßigen Dru, der auf ihr laste, befreit werde. __Das Mitglied des Rats des Ministeriums des Aeußern Tscharykow is zum Gesandten im Haag ernannt worden. Der Anirag der russishen Regierung, daß Finnland dem russischen Staats\haz von 1905 bis 1908 für die Militärbedürfnisse alljährlich 10 Millionen Mark zahle, ist von den finnländischen Landständen mit der Einschränkung angenommen worden, daß die Zahlung nur für 1905 geleistet werden solle. Auf der Werft in Nikolajew werden auf Bestellung des Marineministers die Torpedobo ote „Zadorny“, „Zoonky“ und „Zorky“, jedes von 300 Tonnen Gehalt, und zwei Kreuzer zu 6000 Tonnen Gehalt sowie zwei Maschinen für die Panzersch iffe „Johann Zlatoust“ und „St. Eustah“ fertiggestellt.
Ftalien. Die Deputicrtenkammer begann gestern mit der Beratung übèr den Sesegentwurf, betrefferd den Betrieb der Eisenbahnen durch den Staat. Cao-Pinna trat, wie „W. T. B.* bêrichtet, dafür ein, der Regierung unumschränkte Vollmacht zuzugestehen als Kundgebung gegen den Versuh des Eisenbahnpersonals, dem Parlament seinen Willen aufzudrängen. Alessio beklagte im Namen der ravitalen Partei, taß der Ausstand der Eiscnkahn/ ? anzcsteliien, der dên Charakter einer Auflehnung angenommen habe, der #tammzer die notwentige Ruhe des Urteils genommen habe, um
M. S. „Panther“ ist am 15. April in San Juan
| Alle Schiffe müssen sieben Meilen vom Gestad
nnes gegeben, und wünschte, taß jedermann auf g einer ung und seinem |scnstigen Vorgehen fi
eispiel rehme. Cs handele sih darum, das Mittel zu finden M d tung des Rechts und der Gerechtigkeit ciner dem Lui un wle Volkswirtschaft Ztaliens shädlihen Bewegung ein Ende zu nde u v Forderungen der Cisenbahnangestellten seien übertrieben unz Îen, H fertigt, was auch durch die ruhige und ganz reservierte x / sozialistischen Deputierten bewiesen werde. Wenn di zeugt wären, daß tie Forderungen der Auéständi feien, würde ihr Verhalten ganz anders sein; im einige der angesehensten sozialistishen Deputierten i erklärt, die Ansprüche der Eisenbahner Sißung wurde . hierauf unterbrechen. Nach aufnahme erflârte Sonnino, es sei die P aller hinzuarbeiten, die \{ädlihen Folgen des gegenwärtigen ' data zu verringern. Er, Redner, und seine Freunde würden on richt gewohnt seien, das höchste Staatsinteresse Erwägun oll Opportunismus oder der parlamentarischen Taktik unterzuordnen L seiner Mängel für den Gefegentwurf stimmen. Damit beabsigg sie niht etra dem Ministerium das Vertrauen zu votieren (Wi geschehe ledigli, um die Autorität des Staats zu stützen. Pre sprach sich für den Privatbetrieb der Eisenbahnen aus. F erri (Sol erkannie die Schwierigkeit der Lage an. Er set für die Ueber des Eisenbahnbetricbes durch den Staat. Der Redner sprach d längere Zeit unter großer Unruhe des Hauses zu Gunsten der Fey! rungen der Ausständigen, deren Rechte mißkannt würden A Minister der öffentlichen Arbeiten Ferraris bob hervor, v d
nd
finnes habe am vorhergehenden Tage cinen Beweis grg
L
Redner die Notwendigkeit anerkannt hätten, daß der isenbahn vom Staat übernommen werde, und wies auf ‘die fehr bemer werten Vorteile hin, die das Geseß von 1902 ‘den Angestellten eth
wendungen, die von 8 bis 20 Millionen {steigen würden. S
der Minister die weiteren Verbesserungen auseinander, vie l Pera en Vorlage enthalten seien. Die Angestellten der Ei ahnen beklagten sich mit Unrecht darüber, daß ihre berehtizi Forderungen verkannt würden. Wenn sie der Regierung t Ungelegenheiten verurfahten, würde es dieser leiter ae ihre Wünsche in der nähsten Zukunft zu erfüllen, f freue sih, daß Sonnino versprochen habe, bei dies, Anlasse die Regierung zu unterstüßen; denn nur das einmütige U sammenhalten aller könne die Eijenbahnfrage einer Lösung entgei führen, die den höchsten Interessen des Landes wirklich entspreche, Do Generaldebatte wurde hierauf geschlossen und die Bespreunz d einzelnen Ariikel auf heute vertagt.
Der Papst hat am 15. d. M. an die Bischöfe jy Encyklika, beginnend mit den Worten: „Acerba nimjs gerichtet, in der er Regeln für den Katechismusunterritt y die Jugend aufstellt und die Bischöfe auffordert, dafür gy sorgen, daß die ihnen unterstellten Geistlichen diese Regth anwendeten.
Türkei.
Schakir Pascha, Wali von Uesküb, ist, dem „W. Jp: zufolge, zum Präsidenten der neu gebildeten Rest, kommission ernannt worden, die in Yemen die wiederherstellen foll.
Numuúänien.
Die Depu ti ertenkammer nahm gestern, wie ,W. T, 8! berichtet, den elepentwüefe betreffend die Konversion h fünfprozentigen Rente in vierprozentige, an; die Voi geht heute dem Senat zu.
Secbien.
Nach den Beftimmungen des Statuts über den militärish Dona eas wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, 1 ufe dieses Monats der Wechsel der Adjutanten 1 Ordonnanzoffiziere. Es verlaute, unter den neuen, f diesen Dienst ausersehenen Offizieren befänden sih auch zt an der Tat vom 11. Juni 1903 beteiligt gewesene Hauptleu
Montenegro.
Wie das Wiener „Telegraphen-Korresp.-Bureau“ a Cetinje meldet, wurde der General Gruitsch gestern von Fürsten Nikolaus in feierliher Audienz empfangen, wohi er ein Handschreiben des Königs Peter von Serbiet übeireihte. Hierbei wurden Reden gewechselt, in denen di herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Dynastien und di Brüderlichkeit der beiden Länderx- betont wurden.
Amerika. Der Ausschuß des Senats für zwischenstaatlihen Handel ist, wie „W. T. B.“ erfährt, zusammengetreten u! wird heute vormittag die Verhandlungen über die beantragt Festseßung der Eisenbahntarife beginnen.
Asien.
Der Genmcral Linewitsch berihtet, wie dem „W. T. V aus St. Petersburg mitgetcilt wird, in einem Telegramm vom 11. d. M. an den Kaiser: f Eine russishe Abteilung zwang am 11. April den Feind, [eit St-Uung bei dem Dorfe Uho f’ zu räumen, drängte ihn zurü u? rüdcktie bis zum Dcrfe Meian vor. Die Japaner besezten den P und den Kamm 2 Werft öfilih vom Dorfe Nandfaimuho!s Nachdem die russische Abteilung die Stellung des Feindes dur l tillerie beshossen und feine Flauken umgangen hatte, zwang fie d Feind zur Aufgabe der Stellung. Fs wucden daselbst 35 Versc anzu"! gefunden. Bei threm NRüWzuge zündeten die Japaner das Probiaib magazin von Nand'aimuhola an. Als am 12. d. M. ride Truppen das Dorf E chola passierten, waren sie feindlichem U euer und dem Feuer zweier Revolverkanonen von Siavaitsy k lmoadi her ausgeseßt. Die Ruffen “ bes@ossen den Feind 1° Artillerie, fandien Abteilungen jur Umgehung der feindlid! Stellung und rückten dann vor. Die feindliche Stellung w!
{ließlich von russis@er Jufanterie, die fünf: Reyolverkanonen 7
sich führte, genommen. Die Japaner leisteten hartnäckigen Wibets®"
Ein in Tokio eingegangenes amtliches Telegramm m
Fünf Schwadronen feindlicher Kavallerie zogen in der Nas Á 15. d. M. auf der Fakumen-Fenghmastraße in Sanyen
| ein. Die japanischen Truppen wachten einen Nachtaugriff und ide
den Feind nach Norden zurück. Der Feind gzriet in Panik w a acht Tote zurück; uisere Verlusie betrvgen zwei Mann. S R seßung verschiedener Punkte geriet dic beidersecitige N2vattr® Lei. aneinander. Sonst sind keine wesentlihen Veränderungen ems. Laut Meldung des „Reuter)chen Bureaus" sind °!
Pescadores-Jnseln unter Kriegsrecht gestellt wort
rt n de
bleiben. Schiffe von Neutralen müssen zur Einfah Behör?et
über das schwere Protlem der Regelung des Eisenbahnb:triebes {lüifig zu werden, und beme!kte [c{licßlih, die Halturg der Bahn- bediersteten komme der Empörung gegen die Volksvertretung und gegen den Staat gleich: Lie radikale Portei könne diese Empörung | gegen den Siaat, der der Ausdruck des Nechtes uud der Hins gabe ter Vürger sci, nicht zulassen. Arnadholdi erkläxte, er sei zwar gegen den Staatsbetrieb, werde aber für die | Artikel, betreffend die Aufficht über die Angestellten, stimmen, -da | sie das Mittel darstellten, der Regierung in Augenblicken, wo fie so
hohe Interessen des Landes zu verteidigen habe, die dazu nôtige Kraft ! zu geben. Colarianni (Nepubliïaner) betonte, der Ministerpräsident '
Hafen von Kelung die Erlaubnis der japanischen
nasucen. ai
h Nach einer Meldung dessclben Bureaus aus She hat die japanische Regierung bekannt gemacht, O dil
| Gensan (Korea) eine Verteidigungszone erri rcnellet
sei und daß Schiffe in der Nähe dieses Hafens nit 19 als mit fünf Knoten Geschwindigkeit fahren dürften.
__Die japanischen Marinebehörden E L Tsugarustraße als in der Verteidigungs8z2 5 fung. erklärt; der Verkehr unterliegt dort den üblichen Beschrän
Bahnen gebraht habe unter erhebliher Vermehrung ter qs
abuan wird gemeldet, daß die amerikanischen „erstörer „Barry“ und
nen vort eingetroffen “ zu sion
m japani
Der „Agence
den lehten hätlen.
T
Parlamentarische Nachrichten.
er Wiese, Mitglied des Hauses für f f) E Aae R burg, Lößen) (kons.), ist “ gestern, wie die hezir! G: (det, A104
Der Rittergutsbesiß
der Abgeordneten
„Lßener Ztg.“ me
aris 0
Statistik und Volkswirtschaft.
Ueber sozialgefährliche E j entcalverein für das Wo der ar- veröffentlicht 14) \ N in seinen Organen „Volkswohl“ und „Sozials- / in dem darauf hingewiefen wird, daß tre mt E e E ) testen bezahlten Arbeitsfräfte die Teueriien
«macht habe, daß vie am s{chleckch l
ider ¡cckch ganz allgemein an der Ueberzeugung festhalte, seien leder dos 2 ? h Bie Arbeitskraft fo i die höhere Löhne bewilligen, scien troy der Befruchtung breiter ialer Ethik noch immer selten, wenn man edeutende Pflege der Arbeiter- é ada nenn E itern geschieht dies siber nicht. ie verlangen einen Bon dea. Ar ter ges mit dem sie fcei schalten können. stets den Hauptinhalt Gestaltung ‘des Arbeitsvertrages gerih- UVeberblickt man die um
heitende n
outenz" etnen Auffag, I obgleich man tn_ za
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es _„faufmännish" f
d E zu bezahlen. Unternehmer, als ste unbedingt müssen , Kreise der G Na atide mae ¡4t die freiwillige, vielgeiia
VN brt: dun bie Unternehmer als
wohlfahrt durch möglihsstt hohen Barlohn
ind die Dauer der Arbeitszeit bilden
der auf eine günstigere
Bestrebungen aller Arbeitergruppen. b
lien ei eyipn zwei Jahrzehnten geführten, Burpse s s H et au auf diejem SGedbiel 10 mancher
lid cingeste en, dag ars Die Entwickelung ber deutschen Arbeiter-
Fortschritt zu verzeichnen ist. Die Arbeitszeit
Afrika.
avas“ wird aus Tanger berihtet, daß treter des Sultans Ben Said amtlih bekannt ge-
der Ver he, Raisuli sei zum Kaid der Stämme in der gte ja fa von Tanger ernannt worden, die bercits in A Monaten seiner Autorität tatsächlih unterstanden
flasse geht, wenn auch in Kuren, nach oben.
#| in den meisten Berufen kürzer in: allgemeinen mehr gesliegen a
dingungen noch heute ma Versiherungsgesellf einen Vertrag abges{lo
en, nah “ dem diese
zahl von Versicherungsanträgen zu liefern hatten.
s{limm, wie die Lage
ofenkfundig wurde. Jn O bayerishen Hauptstadt erhielten die zehn dort Kellnerinnen keinen Pfennig Lohn. , mehr, denn es ist überall die Regel: Kellner und Kellnerinnen der Gäste an- Dem Wirt müssen sie Er nimmt ihre Arbeitskraft Wie weit dieses
find heute fast immer
suiesen, wenigstens in den Großstädten. ebr hävfig noch Bargeld herauszahle:.
nur auf Trinkgelder
umfonst und einen Teil ihrer Trinkgelder obenein.
beshämende Lohnsystera
Loiletten 15 A; jeden fünften
kéinerlei Nahrung; sie
I A teurer als die
: ausgebildet werden kann, zi Münchener Fall. Die zehn Kellnerinnen mußten dem Wirt umsonst f ihre Arbeitéfraft und noch folgende Barbeträge täglich geben: Bruch- fn 15 A, obalci se jeden etnzelnen zerbrohenen Gegenstand noch sonders bezahlen mußten, Putzgeld 20 Pf., für Benußung der ag hatten sie noch 1 #Æ für den Au8gang und dann noch die Invaliden- und Krankenversicherungt- beitrâge in voller Höhe zu zahlen. Die Mädchen erhielten dabei l hatten vielmehr nach oder Menuportionen zu essen und mußten
Tel Gäste bezahlen. Außerdem hatte je Kellnerin ein thr beigegebenes Bier- oder Wassermädchen mit täglich 9 A aus ihren Trinkgeldern zu entlohnen und daneben selbs noch für Streihölzer, Zahnstoher und die für ihren Bedienungsbereich notwendigen Zeitungen aufzukommen. Derartige Arbeitsverträge follen
Gastwirtöägewerke nicht selten setn.
Aehnliche Verhälinisse seinen auch in manchen Konfekttons- betrieben zu herrshen. Vor dem Gewerbegeriht in Halle klagten mehrere junge Mädchen gegen ihre Arbeitgeberin, die ihnen einen Stunden- lohn von — 5 4 zahlte. Die tägliche Arbeitszeit betrug 10 Stunden, Kost bekamen die Mädchen niht, wohl aber waren sie ein-m ausge- bildeten Straf\ y stem untérworfen. Für jede Mirute Zuspätkommen
1 S zu zahlen, für jedes Fallenlassen einer Schere 5 , für Nihtausziehen der Schuhe beim Betreten der Werkstatt 10 F usw.
Ver Vorsißende des Gewerbegerihts rihtete an die Unternehmerin die Frage, wieviel Geld die armen Mädchen noch hätten darauflegen
müsen, um die Strafen bezablea zu können.
Solche Arbeitsverträge sind Quellen der Prostituiion, der Eigent u msvergehen und unabsehbaren foztalen Elends. d geradezu gemeingefährlih. Die Arbeiter sind oft dur die Not iwungen, derartige Verträge einzugehen, aber die Organisationen für tbeitershutz und -wohlfahrt und, foweit es sich um we delt, namentlih die Vereine für Frauen\chu ais ‘ine ihrer Aufgaben betraten, derart unsittli fentlihkeit und nah Möglichkeit vor das Forum der Gewerbe-
\erihte zu bringen.
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Auéstand der Porzellanarbeiter in Limoges (vgl. N d. Bl.) und R: ausgebrohenen Unruhen berichtet G T. B.*, daß die Ausständigen gestern die Freilassung der verhafteten sie ihnen verweigert wurde, suhten fie das
f dem Plate, wo die Messe
Terossen verlangten. Als
des Gefängnisses zu sprengen, riffsen au aipehalten wird, dié Pfähle eraus, vlünterten mehrere Häuser und i Die „gegen die Menge -aufgel Taue êrie girg zum Angriff vor; mehrere Pfe: de vexfingen si în den gab de die dje Ausständigen aufgespannt haiten, und stürzten. Nun
) den Militär Feuer; ein Autständiger ist 9 davon tôdlich.; Um- 104: Uhr Abends Mehrere Soldaten wurden durch S
Barrikaden. -
der Jet worden, etner
B s essepl:y geräumt.
e verlezt.* Dreißig P
ersonen würden verhaftet.
Chauncy“ von den seien, um ‘zu dem Kreuzer sie hätten weder von dem baltischen, en Geschwader etwas gesehen.
niedrig wie
geworden, die Löhne sind bisher [8 e e L LAA Su ded ng und Achtung der Arbeiter ist besser, thr Einfluß auf den S eta d iee geworden. Auch die große pan der in ganzen Berufen oder örtlich abges{lossenen Tarifve1träge Aber neben dieser erfreulihen Entwickelung haben fich auch unter dem Einfluß stark ausgebildeter egoistisher Grundsäße Verhältnisse herausgebildet, die aller Sozialethik ins Gesicht s{lagen. In dem erwähnten Aufsaße wird an drei Fällen, über die fürzlich vor deutschen I E mo C IgelOnE: für die betreffenden Unternehmer E nhe ihr Brot erwerben müssen. aft hatte mit ihren
eweist dies.
ist, gezeigt, unter
Angestellten
félscbaft vertraasmäßia das ellter diese Zahl niht, so war der Gese vertraasmäßig das A, von dem 60 A betragenden Monatsloßn bis zur Hälfte desselben Abzüge zu machen. verurteilte in einem bei ibm anhängig gemachten Falle i ur Zahlung des vollen Monatslohns, da _ein solher Vertrag wider rzu und Glauben wie gegen die guten Sitten yerstoße. :
Doch erscheinen die hier aufgedeckien Mißstände noch nicht so der Kellner und Kellnerinnen, jüngst dur eine Verhandlung des Münchener Gewerbegerihts wieder cinem besseren Kaffeerestaurant bescäftiaten heute niht
Das Leipziger Gewerbegericht die Gesellschaft
Dies überrascht
blie Personen ollten es überall
fe!
Verträge an die
aufgebotene
etôtet und drei find
Auch der feit einiger Zeit in Nantes herrshende Ausstand der Hafenarbeiter nahm gestern, dem - ,W. T. B.“ zufolge, einen heftigen Charakter an. Es fam zu Kundgebungen der Aus- ständigen, wobei eiwa zehn Gendarmen durch Steinwürfe verleßt. wurden. Mehrere Verkaftungen wurden vorgenommen. Die meisten Löôden ün Hafenviertel sind. ge\{losszn. ol :
Der gestrige erste Tag dés Eisenbahner- Ausstandes in Italien (vgl. Nr. 92 d. Bl.) brachte, nah einer vom „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Agen.ia Stefani", einen Mißerfolg der Ausständigen. Zahlreiche Züge verkchren. Auf allen Linien arbeitet die Hälfte des Personals weiter. Diejenige Beamtenkategorie, die die größte Zahl von Streikenden stellt, ist die ter Heizer und Maschinisten. In Nom war der Eisenbahnverkehr gestern abend fast normal, und die Eisen- bahugesellschaften versicherten, heute werde er G O sein. Die Bahnverbindungen mit allen Verkehrszentren find gesichert. Jn Venedig, Novara und anderen Orten arbeitet das gesamte Pers sonal weiter. Der Marineminister ht zwischen den Hnfenplüägen Ftaliens einen Post- und Passagierdienst durch Torpedoboote eingerihtet. Das Marineministeriumn siellt der Industrie die zum Betriebe der Fabriken erforderlihe Kohle zur Verfügung. Die wirtshaftlihen Vereine ga"z Italiens protestieren lebhaft gegen den Ausstand, dessen völligen Miße- erfolg die heutigen Morgenblätter feststellen.
Etwa 500 Eisenbahnangestellte aus Stockholm und Umgegend hielten gestern abend, wie „W. T. B.“ erfährt, eine Verjammlung zum Protest geaen ten MNRegierung8entwurf eines Streikgeseßes ab. Nach lebhafter Debatte wurde eine Resolution angenommen, die einen scharfen Protest gegen den Regierungsentwurf ausspriht und die Eisenbahner auffordert, ih den übrigen Arbeitern im Kamvfe gegen die Klassenpolitik der Negie- rung anzuschließen. An die aus\tändigen Eisenbahner in Italien wurde ein Sympathietelegramm gesandt. A
In Zür ih sind, na einem Telegramm der „Köln. Zta.“, bie S@&losfer in den Ausstand getreten. Sie verlangen, wie die Maurer, einen Mindestlohn. :
In Ua tan wurde gestern, dem „W. T. B.“ zufolge, eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofes veröffentlich!, durch die das New Yorker Gesetz, das die Arbeitszeit in den Bäckereien auf 10 Stunden tägli und auf 60 Stunden wöWent- li festseßt, für verfassungswidrig erklärt wird, weil es der freien Ausübung von Vertragsrechten widerstreite.
Kunft und Wiffenschaft.
A. F, In der Aprilsitzung der Gesellfchaft für Erdkunde berichtete zunädhst Oberlehrer Heinrih Fischer über das geo- gravhishe Studium in den Vereinigten Staaten. Aus- gerüstet mit einem RKeisestipendiurmn der Stadt Berlin und mit Ein- führungen des Gesellshaftsvorstands, hat der Redner im vorigen Sommer den Verhältuissen, unter denen in der Union auf Schulen und Hohschulen der Unterricht in der Ecdkunde betrieben wird, ein forgfältiges tudium gewidmet. Das “ Ergebnis ist, daß aus dem Betriebe diese? Unterrichts drüben mancherlei zu lernen is. Große Aufmerksamkeit wird im besonderen dem Entwerfen von Karten in dem Sinne zugewandt, daß die Lernenden imstande sein müssen, kartographisch ni%t nur Flußneße und Ge- birge, volitisGe Grenzen, Slädte und Verwaltungsbezirke {nell zu Papier zu bringen, sondern beispielsweise au g?zologifce Verhältnisse — Urgebirge, Teztiärformationen, Diluvium —, Waldverteilung, Bevölkerungédichten, Verkehr2wege u. \._f. Daß dem Gedächtnis durch das Auge auf solche Weise große Hilfe geleistet wird, dürfte unbestreitbar sein. Im allgemeinen wird durh den praktischen Amerikaner dem erdkundlihen Unterciht größeres FJuter- ese und dementsprehend cuch mehr Zeit gewidmet als bei uns und deshalb bei Prüfungen hoher Wert auf erlangte gründlihe Kenntnisse in der Geographie nah den vers» shiedensten Richtungen gelegt. Die Verschärfung der Gxamina ist die Folge, und wie es scheint, eine fegensreihe Folge dieser Bevorzugung des crdfundlichen Unterrichts. — Den zweiten und Hauptvortrag des Abends hielt Herr Wilhelm Filcner, Leutnant im 1. bayeriscken Infantecieregiment „König®“ in München, in den Kreisen der Geographen wohlbekannt durh seinen im Jahre 1900 erfolg- rei ausgeführten dreimonatigen Parforceritt über ten Pamir. Der Vortragende hat feine îm vorigen Sommer aus- eführte neueste Fors(ungsreife nach einem Gebiet gerichtet, das bisher fist unbekannt und wegen der Gefahren, die seine Ecforsung be- drohten, allseitig gemieden war, nämlich nah dem Oberlauf des Gelben Flusses — Hoangho —, der in Tibet, in unwirtlichem, von einer wilden und räuberifchen Bevölkerung bewohntem Gebirgs- lande strömt. Es darf cinleit-nd gesazt werden, daß diese Expedition unter unsäglihen Müben, furchtbaren Anstcengungen , Ent- behrungen und \{chweren Gefahren für Leib und Leben mik cinem beträchtlihen Gewinn für die Wissenschast ausgeführt worden ist, und daß wir nunmehr wenigstens eine Vorstellung gewonnen haben von diesem ganz außergewöhnlich beschaffenen Fluß- gebiet, das in 4000 —420) m Meereshöhe unseren hergebrahten An- \{aunugen von cinem Wasserlauf, der ‘hier fon 450 ebm Wasser sefundlicch beföcdert, vollständig widerspriht. Man denke si einen Strom, der, bald ganz flach und seeartig erweitert, si in einzm aut» gedehnten Landscee zu verlieren scheint, bald in viele Arme geteilt einen JInselarcipel umfpült, um wenig später in engem Rinnsfal zwischen 400 m hohen Felêwänden \chäumend und bcausend und von gewaltiger Tiefe seine gesamte Wasfer- masse weiterzuwälzen, einen Strom, der eigentlich in allen Richtungen der Windrose fließt, Windungen von großer Kühnheit und von folher Seltsamfkeit macht, daß der Unterlauf wiederholt fast an die Stelle des Oberlaufes und ganz nahe einer Stelle des letzeren zurückfehrt, welche die Wasser viele Tage vorber passiert haben. Und das alles inmitten eines Berglandes, das aus so chaotischen Proze}en der Erdbildung hervorgegangen ift, daß feine Gestaltungen geringe oder gar feine Aehnlichkeit haben mit irgend welchen andern Gebirgs- ländern, sodaß die von ihm gezeigten zahlreichen _Lichtbiklder gecadezu abstoßend wirken, unirdish, iafernalish in der Häßlichkeit und gänzlichen Regellosigkeit des Landshaftébildes. Natürlich ist diese Zertrümmerung und Verwerfung des Gebirges die Ursache der oben geschilderten Eigenari des Stroms; aber sie entbehrt meistens des großen Zuges gänzlich, / den andere Grdbildungen zeigen, bet denen ähnlice Kräfte am Werke gewesen sind. So stellen diefe Bilder, ]o wäßlerish sie aufgenommen find und so getreu fie die Szznerten witederzebzn mögen, fast auênahmslos geradezu landschaftliche Mißbildungen vor, bestenfalls Seltsamkeiten natücliher Bildungen, wie sie zum Gld sih auf der Erde nur hier, im innersten Hochasien, vorzufinden sheinen. — Leutuant Filchner hat ganz auf eigene Rechnung und cfahr diese Forschungéreife unter- nommen, bezleitet nur pon feiner jungen Gattin und dem hefreundeten Art Dr. Tafel. Von Schanzhai ging es zur ächit den Yangtfekiang aufwärts, bann unter Benugung eines linken Nebenflusses und weiterhin auf tem Landwege zur (Brenze des nordöstlichen Tivet. Hier in Siningfu blieb Frau Filchner in einer Missionsanftalt, in Sorgen die Nückkehr des Gatten monatelang erwartend, zurüd, während diefer mit Or. Tafel an der Spiße einer Expedition, die aus 15 chinesischen Dienern, 3 Dolmetishera und 5 chinesis{en Soldaten bestand und 45 Pferde, 15 Maultiere und 35 Yaks mitführte, in das Innere von i l oangho vordrang. 1 E E ider Ubmaekd ron Sinirgfu erfolgte am 13. Juli 1904 in ie westlicher Richtung, die Nückkehr verzögerte siv bis Ua L erst am 12. Nóvyember konnte von Stuingfi die E e, rad) SHanghat angetreten“ werden. Ueber den Verlauf der Ctpe L B tiesen 34 Monaten gab Leutnant Filner eingehende und höbst fesselnte Beschreibungen, denen un einzelnen zu olgen, an diefer Stelle nit mögli isi. Am 2! Juli wurde ber H E E Hunkte erreicht, wo er durch eine Hochevene in regelmäßigem Bett, a z doch so.hefiig ftrômt, raßihn zu überschreiten unmögli war. Fluß ufo i wandernd, fam man an einé Stelle, wo“ der Strom fi in mehere
Arme teille, und- bec, gelang der Uebergang. Weiterhin warea unker
pe M rxRter ; At TART o : h¿riteigen, eine dichte Sn°e- | Schneestürmen steile Gebirgéftetten zu Ub?riteigen, Cle E U | dede halte die wenigen Spuren gangbarer Piade verwisht. De
Tiere litten stark an Futtermangel. Gleih zu Anfang kamen 5 Pferde im Schlamm eines Sumpfes um. Vergegenwärtigt man si, was oben von dem Luf tes Hoangho gesagt ist und daß Zweck der Forshungszeise doch die Feststellung seines Oberlzufs war, fo versteht man, daß der Marsch ein Hia und Her war, daß man häufig die Spur verlor, Nebenflüsse für den Hauptstrom bielt und ri Lauf verfolgend, fich von jenem entfernte, bis der Irrtum erkannt und zum Hauptstrom zurückgekehrt rourde, daß wiederholtes Veberseßen über Wasserläufe, auh über den Hoangho nötig rar u. |. f. Die größten Schwierigkeiten und Gefahrea aber brachten die feind- selige und hinterlistige Bevölkerung und die meuterischen Absichten der Begleitung. Die 5 winesischen Soldaten waren zwar mit Gewehren bewaffnet, aber, wie si leider erst im Ernstfalle herausfitellte, hatte der chinesische Befehlshaber ihnen Patronen mitgegzben, die mit Sand ftatt mit Pulver gefüllt waren, um blutige Konflikte mit den Tibetanern zu vermeiden. So war Leutnant Filchner auf vier ihm gehörige Gewehre beschränkt, zu denen etwa 1000 Paironen vorhanden waren. Sie haben aber bo geholfen, die im Grunde feigen Eingeborenen fh vom Halse zu balten. Nur ein einziger tibetanisher Häuptling erwies ih als wodblgesinnt Er gab der Exp-dition zwei zuverlu!sige und h bewährende Führer mit. Bei feraeren Zusammenstößen mit Tibetanern aber wurde der eine dieser Begleiter verwundet, [odaß man auf ihre weitecen Dienste verzichtete, um sie nit felbst ¿u ge- fährden. Bei der großen Ueberinaht der Feinde und ihrer Hinterlist sowie bei vem berechtigten Mißtrauen gegen die eigenen tannschaften blieb der in einen Hinterhalt gelockten Expedition \{chließlich nihts übrig, als alles irgend entbehrliße Geväd, die Vaks, die meisten Szmmlungen und die Lebens:nittel zurück- zulassen und mit neun Gewehren, wenig Patronen noch sowie Proviant auf nur 6 Tage der drohenden UÜeberrumpelung durch tibetanisHe Uebermacht zu entrinnen. Auf den nur unter großten Anstrengungen und Gatbehrungen angetretenen Cilmärschen mit auf- rührerishen Leuten wurden die Pferde allmählih geschlahtet und verzehrt. Es waren noch 11. Tageceisen bis zur tibetanilhen Grenze Endlich war diese von den beiden vorausetlenden Europäern troß furhtiaren Schnee- und Regenwetters erreiht. Zwei Tage später waren sie in Siningfu und \{ickten ihren todmüden Begleitern sofort Hilfsmannschaften entgegen. Leutnant Filhner hatte die Gerugtuung, daß von den mitgenvmmnenen Menschen alle bis auf einen einzigen zurückfkehrten, von den LTieren allerdings nur 6. Bon den Sammlungen hatte vieles zurückgelassen werden müssen; ader etwa 8009 Pbotographien und alle Notizen über die mit greß Sor.i- falt angestellten astronomischen, erzmagnetiscen und tägli drei- maligen meteorologishen Beobachtungen fowie Wassertemperatur- und Höhzenimessungen, eine zoologish: und botaniste Sammlug waren erbalten. Auch Frau Filchner war inzwishen in Siningfu mit meteorologishen Beobacbtungen und der Anlegung ethnographischer, zoclogisher und botanisch:r Sammlungen tätig geweien. ak, Der fast zweistündige Vortrag begegnete allscitigem, großem Bei fall. Das von der Erxvedition Crreichte kurz zusammenfassend, bob der Vorsigente, Geheimrat, Professor von Richthofen hervor, daß hier in Wahrheit helles Licht über einen bisher fast unbefannten T“il &Faunerasi-ns verbreitet werdê und daß nah Ordnung des mitgebrachté n Beobachtungsmaterials sh die Erfolge wahrsheinlih noch größer erweisen würden, als sie jeyt bereits er1chienen. Fran ilGner begrüßend, vie in der ersten Reihe der Zuhörerschaft lag genommen hatte, erinnerte der Vorsigende daron, es sei etwa 50 Jahre her, daß die Gesellschaft zuleyï einer um die Ecdkunde ähnlih der Frau Filhaer verdienten Dame ihre An- erfennung und Bewunderung ausgesprochen habe, und zwar durch den Mund von Karl Ritter. Die damals Gefeierte war Frau Id1 Pfeiffer, geb. Reyer, aus Wien, dort im Oktober 1858 vez: storben, und dur ihre die ganze Erde umspannenden eisen berühmt, diz 150 090 englische Meilen zur See und 20 009 zu Lande umfaßten.
Am Sonnabend ist der seit dem Tode Menzels äïteste hiesige Maler, Professor Cduard Pape, Mitglied der Königlichen Akadem!e der Künste, nah kurzem Krankenlager verstorben. Er war am 28 Fe- bruar 1817 zu Berlin geboren, wo er auch in den Jahren 134 bis 1839 als Schüler von Beechen feine akade:nifhe Aus- bildung erhielt. Sein Hauptgebiet war die _Landschaflsmalerei. Retzvolle ‘Bilder von ihn s{chmücken einige Säle des bicfigen Neuen Museums, und besonders seine landscaftitden Selide- rungen der [chweizer und oberbayerischen Alpen haben ihm s{chnell einen bedeutenden Nuf verschafft. Die Nationalgalerie befißt von ihm ein Bild des Handegg-Sletschers und die Darstellung des Ihein- falls. j
Land- unv Forstwirtschaft.
Saatenstanvd und Getreidehandel in Rumänien.
Der Kaiserlihe Generalkonsul in Gala berichtet unterm 8. d. M.: Dée Witterung im März d. J. war kühl und rauh. Ecst gegen Mitte des Monats seßte sih das Cis der Donau in Bewegun und konnten die ersten Schiffe einlaufen. Gegen Ende des Mona!s waren größere Niederschläge zu verzeichnen. Der Stand der Saat7a läßt nichts zu wünschen üb: i4. Die günstigen Ausfich!en auf eine reie Rapsernte haben zu einigen Verkäufen auf Lieferung gefübrt, zu Preisen, die H auf rund 160 # frei an Bord und füc die Tonne berehnen. Fm übrigen hat sih das Getreideausfuhrge|chGäft noch niht recht ent- widelt, die flauen Märkte des Auslands und der Mangel an Getreide haben das ihrige dazu beigetragen. D G Sd et
Fm Laufe des März d. J. wurden über die Sulinamündung
G L De bei Weizen 603 t Mais 1891 , Nozgen 6144 „ Gerste. Die Frachten siand bis auf 6/— heruntergegangen. Sulina- dampfer bedingen 6/6 bis 6/9 für die Tonne, weil dort noÿ cinige Ware auf Verschiffung wartet.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.
Schweden. Die s{chwedische Regierung hat laut Bekanntmachung vom 12. d. V. Nangoon in British-Birma für pestverseucht erklärt.
Kiel, 18. April. (W. T. B) Die „Kieler Neuesten Nach-
rihten“ melden aus N, daß dort ein Dienstmädchen an ( i estorben ist. Be S de 8. h N) O hiesigen Kranken - hause ist heute ein Mann an Genickstarre gestorben, der seit furzjem auf einer Ziegelei îm Kreise Kehdingen beschäftigt und vor zwet Tagen ins Krankenhaus eingeliefert worden F
Wernigerode, 17. April. (W. T. B.) Das Blatt „Wernige- röder Zeitung und íIntelligenblait“ meldet, daß in Heimburg, Kreis Blankenburg, eine Frau an Genickstarre erfrankt ist. i
Augsburg, 17. April. (W. T. B) Die „Augsburger Abend- zeitung“ meldet das Auftreten der? Genickstarre in hiefizer Gegend. E ist ein Gärtnerlehrling in Haun stetten
ieser Krantheit geftorben. i j SEIASDA, 18 April. (W. T. B.) Dem „Standard* wird aus Kalfutta gern-Tdet: Es fommen immer noch tägli über 100 Todes fälle an Pest vor. g U 2 zaßlen Prämien für die
i»lteferungz von toten Matten. f : x R E 17. Aptil. (W T. B.) Der „Cape Argus* meldet, daß das Verbot der Einfuhr von Ochfen und Scafen aus dér Kapkolcnie nah Damaraland über Angra Pequena auf- gehcbèn worden sei. Das Verbot werde auh für die Einfahr über Swakopmund in Wegfall ommen, wenn bis zum 29. April kein unéver &all von Bieberkrankung vorkomwe. Man nehme an, daß keine
Fälle von Rinderpest mehr vorläzen.
Cb L D C L A E E r D E E:
arb Mie: Be S. L Z5 AE E S, i E E run E C E
dies : dean itc: ¡rag mne i Mum