1858 / 153 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ungekommen: Der Präfident der Seehandlung, Cam p- bansen, von Erdmansdorf.

Abgereist: Se. Excellenz der Staats- und Kriegsminister, General - Lieutenant Graf von W aldersee, nah den westlichen Provinzen.

Se. Ereellenz ter General?Lientenant, General-Jnspecteur des Militair - Erziehungs- und Vildungswésens, von Peucker, na der Provinz Preußen.

Der Wirkliche Geheime Ober - Finanz - Rath und Direktor der Haupt - Verwaltung der Staats - Schulden, Natan, nah der Rheinprovinz.

Berlin, 3. Zuli. S J gnädigst geruht: Dem Hofmaler und Professor Hildebrandt zu Berlin die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von

Portugal Majestät ihm verliehenen Ritter-Kreuzes des Ordens der |

Empfängniß Unserer Lieben Frau von Villa - Viçosa; so wie dem praktishen Arzt Pr. Frochl : : zig, zur Anlegung des von des Kaisers pon Rußland Majestät ibm verliehenen St. Stanislaus - Ordens dritter Klasse und der Denkmünze für den Feldzug in der Krim zu ertheilen,

Personal-Veränderungen in der Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche 2c.

Ernenuungen, Beförderungen und Verseßungen. Den. 24. ZJUUi,

Prinz Kraft zu Hohbenlohe-Jngelfingen, Hauptm. u. Flügel- Adjutant Sr. Majestät des Königs, zum Major befôrdert. v. Boyen, Oberst-Lieut. und persönlicher Adjutant Sr. Königl, Hoheit des Prinzen von Preußen, unter Belassung in diesem Verbältniß, à la suite des 2. Bataillons 1. Garde-Ldw. Negts. verseßt. v. Seeckt, Sec. Lt. bom 16. Juf.

Regt., dessen unterm 15. v. M. verfügte Kommandirung als Erzieher bei

dem Kadettenhause iu Bensberg aufgehoben. Deu 20. Zun,

d. Lebwaldt, Oberst-Lieut und Chef des Generalstabes I. Armee- Corps, zum Commdr. des 3. Jnf. Regts. ernannt. v. Gliäczinsfi, Oberst-Lieut. vom 16. Jnf. Regt., mit der Führung des 29. Juf. Regts. unter Stellung à la suite desselben beauftragt. Nüdckert gen. Burchardi,

Major und Commdr. der Garde-Pion. Abthb., v. Kriegsheim, Major |

und erster Adjutant der Gen. Jnspection des Angen. Corps, zu Mit-

gliedern der Prúfungs-Kommission für Hauptleute und Pr. Lts. des Jug. |

Corps ernannt. Deinbard, Hauptm. 1. Klasse von der 3. Jungenieur- Inspection und Commandeur der 8. Pion. Abtbeilung, zum überzähligen Major mit Verseßung zum Stabe des Zngen. Corps. Bartels, Hauptm. 2. Klasse von der 2. Jugenieur - Juspection, zum Hauptmann 1. Klasse. Heckert, Hauptm. 3. Klasse von der 3. Jngen. Jnspection, zum Hauptm. 3 Klasse, Brandenburg, Pr. Lt. von der 1. Jngen. Zuspection,' zum Hauptm. 3. Klasse, Kauffmann, Sec. Lt. von der 1. Jngen. Jnspect., zum Pr. Lt. befördert. Fahland, Pr. Lt. von der 3. zur 2. Jngen. Inspect., v. Jaropky, Sec. Lt. von der 2., zur 1. Jngen. Snsp., leßterer unter Zutbeilung an die Garde-Pionier-Abtheilung, verseßt.

Abschiedsbewilligungen 2c.

Den 19, Juni.

Forselius, Pr. Lt, a. D., zulegt Sec. Lt. im 8. Juf. Negt., die bediugte Anstellungs-Berechtigung im Civildienst ertheilt,

Oen 22, Jun.

Frhr. v. Schleiniß, Oberst-Lieut. zur Dispofition, zuleßt Major und etatm, Stabsoffiz. im 3 Drag. Negt., zum Brigadier der 7. Gendarmerie- Brigade ernannt. v. Lützow, Ober-Lieut. a. D., zuleßt im Großherzogl.

oldenburg. Neiter-Regt., als Sec. Lt. im 7. Kür. Negt. angestellt. Schu--

mann, Oberst-Lieut im 4. Art. Regt., als Oberst mit der Regts,-Uniform und Penfion der Abschied bewilligt.

Den 20. uni,

b. Shickfuß, Pr. Lt. a. D., mit, dem Charakter als Nittm., zuleßt im 4, Kür. Regt., unter Beilegung des Charakters als Hauptm., in der

1. Gendarmerie - Brigade angestellt. Blumentbal, Major und Plaß- Ingenieur von Erfurt, als Oberst-Lieut. mit der Jug. Siiderm. Aussicht

Seine Majestät der König haden Aller- |

ih zu Sobbowiß im Kreise Dans |

1314

au f »CEivilversorgung und Penfion der Abschied bewilligt. Henning, Sec. Lieut. von der 2. Jng. Juspettion, ausgeschieden und zu deu beur- laubten Offizieren der Pionire des 1. Aufg. 2, Bats. W Ldw. Regts.

übergetreten,

Militair-Beamte.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 19. J uni.

v. Ribbentrop, Nechuungsrath mid "Rendant der Militäir «Pen- sions - Kasse, zum Kriegs - Zaäblmeister und zweiten Ober Buchhalter der General - Militair - Kasse ernannt. Hasse, Geheimer Secretair bei der General-Militair-Kasse, zum Buchhalter befördert. Schrader v. Beau- vryé, Supernumerar bei der General - Militair - Kasse, als Geheimer Se- cretair und Hülfs-Kassirer bei der Militair Pensions-Kasse etatämäßig an- gestellt.

Den 24. JURi,

Müller, Intèendantur-Sekretariats-Assistent vom 11. “Armee - Corps, zum V1. Armee-Corps verseßt.

Den 24. Juni,

Niese, bisher überzähliger Jntendantur- Secretair vom 111, Armee- Corps, zum Garnison-Verwaltungs-Expedienten und Kalkulator erxrnanut.

Den 29, Juni,

Stangor, Lazareth - Jnspeltor , mit Wáährnehmung der Harnison- Verwaltungs - Juspektorstelle in Küstrin beauftragt, mit Pension in den Ruhestand verseyt. Marth, Garnison- Verwaltungs-Controlleur in Wesel, mit Wahrnehmung der Garnison - Verwaltungs - JInspektorstelle in Küstrin beauftragt. H orn, Lazareth-Jnspektor in Torgau, nach Wesel vetsekt.

Nichtamtliches.

_ Preußen. Berlin, 3. Juli. Die in Hamburg tagende Konferenz zur Regelung des Seebhandelsrechts für das ge-

| sammte Deutschland hat die Berathung über die beiden erften

Theile des vorliegenden Entwurfes beendigt. Es besteht, wie die „e erfährt, die Absicht, die Arbeiten im Hochsommer dur zweimonatlihe Ferien zu unterbrechen.

Stettin, 2. Juli, Die Königlih preußische Dampf-Kor- bette „Die Grille“, ift heute Vormittag mit Sr. Kömglichen Hoheit dem Prinzen Adalbert von Danzig hier angekommen. (Ofts. Z,)

Hessen. Darmsiadt, 2. Juli. Heute ist der Großherzog von Mainz hierher zurückgekehrt, um morgen den Landtag 1n Person zu s{ließen.

WVaiern. Nürnberg, 1. Juli. Um 9} Uhr Vormittags trafen Jhre Majestäten der König und die Königin von Preußen, ‘von Bamberg kommend, wo Allerhöchstdieselben mit Gefolge übernachtet hatten, in Nürnberg ein und nahmen Absteige- quartier im Gasthofe zum rothen Roß. i

Die Reise JZhrer Majestäten ift bis jeßt ohne jede Störung zurückgelegt worden und ift das Befinden Sr. Majestät des Königs, Allerböchstwelchen die Reise bisber in keiner Weise angegriffen hat, durchaus sehr befriedigend, Auf allen Anhaltepunkten , sowohl im Jn- wie im Auslande, ift, dem ausdrüdcklihen Wunsche gemäß, jede Axt von Empfang oder Begleitung unterlassen worden, und selbst das Publifum, welches sich auf den Bahnhöfen, Passagen und vor den Hotels gesammelt hatte, hielt sich rüúcksidtsvoll in gemessener Entfernung und war erfreut, Se. Majestät Allerhöcbstwelcher siets mit Zhrer Majestät der Königin im offenen Wagen von den Bahnhöfen nah den Hotels fuhr in sonst heiterer Stimmung wiederzuseben und begrüßen zu können, Dies bekundeten nament- lih die erlanger Studenten, unter ihnen viele Preußen, welche es sib troß allen Verbots nicht nehmen ließen, Se. Majestät beim Vorüberfahren am Erlanger Bahnhof mit einem dounernden Hoch zu begrüßen, Jn Nürnberg besichtigten Jhre Majestäten der König und die Königin in Begleitung der Prinzesfin Alexandrine König- lide Hoheit das alte Schloß, wohin Allerhöchstdieselben sich eben- falls im offenen Wagen begeben hatten, dinirten nachdem im Gast- hof zum rothen Roß und seßten Nachmittags 5 Uhr die Reise nach Augsburg fort. |

Belgien. Brüssel, 1. Juli, Der Central- Ausschuß hat gestern mit allen Stimmen gegen Eine (die des Herrn Verhaeghen) das Regierungs-Projekt in Bezug auf die Befestigung Antwerpens verworfen. Die Fragestellung war folgende: „Jst das Regie- rungs-Zystem, die National-Vertheidigung zu Antwerpen als noth- wendig erfannt, annehmbar?“ Sechs Stimmen verneinten, und nur die des Herrn Präsidenten fiel, wie gesagt, bejahend aus, (Köln. Ztg.)

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Großbritaunuien und Jrlanud. London, 1. Juli, Der Gesammt Betrag der Staats«Einkünfte während des am 30. Zuni 1858 verflr ichenen Jahres beläuft si auf 66,879,716 Pfd. Davon lommen auf die Bólle 22838,794 Pfd,

| |

j

Accise |

17,944,000 Pfd., Stempelgebühren 7,649,598 Pfd., verschiedene |

Steuern. 3,154,033 Pfd. , Einkommenfteuer

10,330 162 Pfd, |

Postamt 3,010,000 Pfd., Domainen 276,654 Pfd. und vermiste |

Ginnahmen 1,676,475 Pfd« Zun ® m 2. laufenen Jahre betrugen die Einkünfte 72,067,821 Pfd.

kamen auf die Zólle j SH A i i Stempelgebühren 7,364,617 Pfd., verschiedene Steuern 3,009,020

Pfd., Eigenthums

Domainen 284,857 Pfd., vermischte Einkünfte 1,034,136 Pfd.

Zn dem am 30. Zuni 1857 abge-- | Davon 93606,468 Pfd, Accise 17,667,000 Pfd., |

Méuer 16,168,723 Psd, Posfamt 2,845,000 Pfd, |

Das Jahr 1858 zeigt in den Zóllen einen Ausfall von 767,674 |

Pfd., in der Einfommenskeuer von 5,838/561 Pfd, in den Do- maineu: vou 8203 Pfd.; eme i A E von 277,000 Psd., in den Stempelgebühren von 284,981 Pfd, in den verschicdenen Steuern von 57,013 Pfd., beim Postamt von

Zunahme hingegen in der Accise |

165.000 Pfd, in den vermischten Einnahmen von 642,339 Pfd. | Der Gesammt: Ausfall für: das Zahr 1858 beträgt 5,188.11 5 Pfd. | Die indisde Bill Nr, 3 macht so viele Wandlungen dur, |

daß fie kaum wieder zu erkennen ist. Lord Stanley wird im Co-

mité eiue bedeutende Auzahl Amendements vorschlagen.

Dicfelben |

sind so weitsichtig, daß fie in der „Times“ über 25 enggedrudte |

Spalten einnehmen.

Der Graf von. Paris, der Herzog von Chartres, die Prine | zefsin von Salerno und der Hexzog und die Herzogur von Aumale |

statteten gestern der Königin Besucb ab, Der Herzog von Aumale

besubte außerdem die Herzogin von Kent, und der Herzog von

Nemours die Herzogin von Brabant. | | Jn der gestrigen Unterhaus-Sißung wurde die auf Rejorm des Eberec tes bezügliche Bill im Comite berathen, nachdem cin Amende

ment Lygon'®, 1 | . nq U binausgeshoben wissen will, mit 99. gegen 58 Stimmen verworfen

worden ist. Hunt beantragte die zweite Lesung der Bill, durch welche | das Privilegium, kraft dessen die Parlaments Mitglieder gegen Verbaf- | tung gesichert sind, aufgehoben werden soll. Bouverte befämpfte den Anirag. Hunt, behauptet er, fasse jenes Privilegium falsch auf. Dasselbe sei kein persönliches, sondern ein Privilegium der Wählerschaften und des | Hauses selbst. Er {lug vor, die zweite Lesung bis über drei Monate zu | verschieben. Craufurd und H, Berkelcy unterstüßten das Am ende- | ment. Vei der Abstimmung wurde dasselbe jedoch mit 129 gegen (0 |

Stimmen verworfen.

Prinz Eagle“ bei Valentia, jenem irischen Küstenpunfte, der dex euro pváishe Ausgangspunklt des transatlantishen Telegraphen- Kabels werden soll.

welches die Comité - Sizung bis über drei Monate |

Alfred landete gestern mit der Dampfyacht „Vlack

Vom Kabelgeshwader selbst ist seit dessen Abfahrt |

nicbt die geringste Kunde eingelaufen. Ob die Schiffe sich auf !

dem bezeichneten Stelldichein trafen, ob die Verbindung der Kabel- enden gelang, ob die betreffenden Fabrzeuge jeßt mit der Versen: fung des Kabels beschäftigt sind, oder ob das ganze Unternehme!

in Folge unvporhergeschener Schwierigkeiten neuerdings in Frage |

gesellt ist, weiß Niemand zu sagen. Wenn Alles nah Wunsch von Statten ging, kann der rücffahrende „Agamemnon" an einem

dieser Tage con 1n Sicht der iriswen Küste ersceinen. Del Dampfer „Comet* hâlt Wache, um ihn zu sigualifiren.

Frankreich. Paris, 1. F des Kaisers von Paris wird wöchentlih nur ein einziges Mial Cabinetsrath gebalten und: zwar unter dem Borfitze des Prinzen

Wäbrend der Abwesenheit |

Jexome oder bei dessen Verhinderung unter dem des Prinzen |

Napoleon. e U,

Der heutige „Moniteux“ veröffentlfcht den am

21. Mai d. J. abgeschlossenen preußish-französishen Poftal-Vertrag, |

Ein Prinz von Audh ist hier angekommen,

__ Spanien. Madrid, 26. Juni Y | in Hülle und Fülle. Seit vorgestern ergießeu sst1ch die flaren

Madrid hat jeßt Wasser

Fluthen des Lozoya in die großen Bebälter der Hauptstadt in | der Nähe des St. Barbara - Thores. Die feierlihe Einweihung |

der großen, nahe an 20 Stunden langen Wasserleitung, welcbe

von den Abhängen des Guadarama das erfriscbende, unentbehbrliche | Element der beinahe ganz ausgetrockneten Hauptstadt zuführt, ging |

mit dem größten Glanze vor sich. Jtalien.

„Opione“ zufolge is die Auleibde von 40000 000 Lire mit dem Hause Rothschild zu Paris und der turiner Handelsf asse abge- \chlossen worden.“

Nacb- Berichten aus N eapel versammelte sich der Gerichts hof am 28. Juni, um in der lekten Instanz sein Urtheil in der Eagliari-Angelegenheit zu fällen. Der Advokat Haracce sprach sich energisch für die Beschlagnahme des „Cagliari“ aus, Der Staats- Prokurator Bucco ebenfalls, indem er sich darauf stükte, daß der Capitain und die Mannschaft Mitschuldige der Jnsurgenten von Sapri gewesen seien.

Modena, 28. Juni.

(Köln. Ztg.)

Der amtlichen Zeitung zufolge wurden

Aus Turin, 1. Juli, wird telegraphirt: E |

vou. den in Untersuchung: geweseueu Mitgliedern einer. geheimen Gesellshaft in Carrara 4 zum Tode und I zur Galeeren strafe im der Dauer von 6 bis 20 Jahren verurtheilt. Zwei der zum Tode Verurtheilten erhielten eine Strafumwandlung in ledendiitga lihe Galeerenstrafe.

Amerika. New - Vork, 19, Zuni. Der Senat hatte sih:am 16. {ließlich vertagt, nachdem er die ibm vom Ausschusse der auswär- tigen Angelegenheiten betreffs der englishen „Beleidigungen“ empfoh- lenen Resolutionen angenommen hatte, Der Auszug der Mormonen aus ibrer Hauptstadt am großen Salzsee bestätigt sid, doch beab- sichtigen sie bei Oronto City zusammenzutreffen und diese Stadk gegen die Regierungstruppen zu befestigen. Wan erwartete, daß General Johnson auf diese Meldung bin sofort vorrücken werde. Die Friedens - Commissaire waren im Lager eingetroffen. Aus Mexiko schreibt man, daß in Sonora die Anarchie allgemein if. 2000 Jndianer hatten die Stadt Guyama eine Woche lang erfolg- los belagert. Ganze Dörfer wurden verbrannt und deren Bewohner ermordet Auf der Ebene von Ek! Saucoto war es zwischen Peâquirera und Gaudara zur Schlacht gekommen. Letzterer unter lag und wurde getödtet; Erfterer erklärte fi für Juarez

Paris, Freitag, 2. Zuli, (Wolff's Tel. Bur.) wird eine Konferenz-Sißung stattfinden,

Morgen

Gewerbe- und Handelsnachrichten

Dem Vernebmen nach findet zwischen den betheiligten Regierun- gen ein Scbriftwechset in der Absicht statt, die Bestimmungen des Zusah- artifels XVIIL zur Rheinscchifffahrts - Alte vom 31. März: 1834 d. d. 30. April 1316 auch für die Schifffahrt auf der M o sel gegenseitig in Anwendung zu bringen. Danach würde künftig zur Befahrung dez Mosel mit Dampfschiffen, ebenso wie für den Rhein, nur die Konzession desjenigen Uferstaates nothwendig sein, in welchem die Dampfschifffahrts- Gejellschaft (anonyme Sozietät, UActiengeseUschaft) thren Siy hat, oder welchem, falls die Schifffahrt von einem einzelnen Unternehmer betrieben wird, dieser Leßtere angehöct. (Pr. C.)

Der Bleierz- Bergbau in den Grubenfeldern Gunnersdorf und meinerzhagener Bleiberg bei Kommern (rheinisher Haupt-Bergdistrekt) wurde in den leßten Monaten schr \chwunghaft betrieben, Zn ¡Folge dex reicheren Erzanbrüche hat sich troß des raschen Vorschreitens der Abraunm - Arbeiten in den beiden Tagebauten genannter Grubenfelder die Production im Vergleiche mit dem Erzeugnisse des vorhergehenden Dritteljahres um ein Erhdebliches gesteigert, Auch in dem Gruben- felde Schunk - Olligschläger hat ein ret lebhafter Betrieb stattgefunden.

(Pr. C.)

Der belgisch - russishe Handelsvertrag vom 9. Zuni (28. Mai) d. JI., wu welchem die belgischen Kammern fürzlih ihre Zu- stimmung erklärt haben , ist dazu bestimmt, dena früheren, noch auf dex Grundlaae der damals in Belgien bestehenden Differential-Zollgesezgebung abgeschlossenen vom 14, Februar 1850 zu ersegen. Das in dem neuen Vertrage dem Geist des belgischen Freihandelsgeseßes vom 19. Zuni 1856 gemäß aufgestellte Prinzip ist dasjenige dexr Behandlung von Schiff und Ladung auf dem Fuße der Nationalflagge. Ausnahmen sind von beiden Staaten uur für die Küstenschifffabrt und für die Einfuhr von Salz und von den Erzeugnissen der nationalen ¡Fischere! zugelassen. Auch hat Nußland sich ausbedungen, daß die auf seiner inneren Geseßgebung beruhenden Exemptionen von Schifffahrts - Abgaben oder ZôUen , welche den. nationalen Schiffbau ermuthigen und den Verkehr zwischen den verschiedenen Provinzen des Neiches erleichtern sollen, oder auf Verpflichtungen beruben, welche die russishe Regierung gegen die russisch - amerifanishe Gesellschaft eingegangen ist, bon der sonst. festge haltenen Reciprocität ausgenommen sein sollen. Die Aufzählung dieser Exemptionen findet sih in den zum Vertrage gehörigen Separat- Artikeln Man bat dieselben bei der Diskussion des Vertrages 1n den Kammern als rablreich und als den Effekt der Uebereinkunft abshwächend bezeichnet. Allein es is dem Minister der auswärtigeu Angelegenheiten nicht \{chwer geworden, nachzuweisen, daß diese Eremptionen den internationalen Verkehr nicht bexúhrxen, und daß es Belgien, wenn diejes es }onl 11 seinem ZJuterxessc finden sollte, jederzeit freisteben würde, obne Verleßung des Vertrages ähn- liche Bestimmungen bei sich zu treffen. Jn denselben Separat Artikeln ist das gegenseitige Anerkenntniß stipulirt, daß die Handelsbeztiehungen Belgiens zu ¡Frankfre:ch und Rußlands zu Schveden und Norwegen ]0o eigenthümlicher Natur scien, daß, was diese Staaten sih untereinander gewähren, niemals von Belgien Nußland gegenüber oder Nußland Belgien gegenüber ange- rufen werden könne. Belgische Untertban?n, die fih in Rußland nieder lassen, sollen nah dem Vertrage künfttg eben so von allen außerordent lichen Lasten befreit sein, wie es französische Unterthanen nach dex Kai!er lich russischen Verordnung vom 28. September (10. Oktober) 1857 sind Die Verpflichtung zux Einhaltung der vom pariser Kongreß festgestellten Grundsäße über das Scerecht 11 Krieg8zeiten 1st mt ausdrücklich über nommen worden, da diese Grundsäße schon anderweitig von Rußland au! dem Kongresse selbst und von Belgien duxch eine spätere förmliche Erklä- rung anerkannt worden sind. Auch die Erstattung des Scheldezolles an russische Schiffe ist belgischerseits nicht auódrüdcklih übernommen tworden. Die Erstattung wird dessenungeachtet erfolgen, so lange sie überhaupt an deren Nationen zu Theil wird. (Pr. C.)