1858 / 170 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

He S 5E Sit

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Einnahme von 311,401 Thlr., zusammengesezt aus einer Mebr - Ein» nahme von 186 Thlr. für Baiern, 19,297 Tblr. für Hannover, ¡965 Tblr. für Württemberg, 1228 Thlr. für Kurhessen , 4609 Thlr. für Thü- ringen, zusammen 33,285 Tblr. mehr , und einer Minder « Einnahme von 231,084 Thlr. für Preußen, 837 Thlr. für Luxemburg, 57,937 Tblr. für Sachsen, 5603 Thlr. für Baden, 12,139 Tblx. für das Großherzogthum Hessen, 9236 Thlr. für Braunschweig, 678 Thlr. für Oldenburg, 2186 Thlr. für Nassau, 18,886 Thlr. für Frankfurt a. M., zusammen 344,686 Thlr. weniger. (Pr. C.)

Für Kirchen- und Schulzwedcke werden bei der Negierung zu Posen folgende Stiftungen und Fonds verwaltet: 1) Provinzial Schulfonds mit 3744 Thlr. 18 Sgr. 1 Pf. Einnabme von Grundeigen thum, 17,761 Thlr. 18 Sgr. 1 Pf. Zinsen von Kapitalien. Davon er balten: das evangelische Friedrih-Wilhelms-Gymnafium zu Posen 9129 Thlr., das evangelishe Gymnasium zu Lissa 3924 Thlr., die katholischen Gymnafien zu Posen 6655 Thlr., zu Ostrowo 670 Thlr ; die katholischen Seminarien zu Posen 180 Tblr, daselbst für Lehrerinnen 500 Tbir, zu Paradies 2046 Thlr.; die Kreisshule zu VBojanowo 299 Thlr. E ae 10 Vi: und 100 Dir. 414 Dar, Werden Der wendet zu unvorhbergesehenen Ausgaben, zur Deckung von Aus fällen, zur Anlegung neuer Kapitalien. 2) Posenscher Säku- larisationsfonds mit 5086 Thlr. 27 Sgr. Zinsen von Kapitalien und 37 627 Tblr. 28! Sgr. aus Staatsfonds. Davon werden verwendet: für das erzbisdflihe theoretisch-theologishe Seminar zu Posen 4389 Tbhlr., für das prafktish-asßcetishe Seminar zu Gnesen 1397 Tblr., zur Dotirung fatbolisher Pfarreien und Hülfspriesterstellen, so wie zur Verbesserung des Einkommens \chlecht dotirter katholischer Pfarrstellen 3497 Thlr. 12 Sgr. 2 Pf, zu Stipendien für Studirende aus der Provinz Posen 2600 Tblr., für das evangelische Friedrich-Wilhelms-Gymnafium zu Posen 1750 Thlr, für das fkatholishe Marien - Gymnafium daselbst 1750 Tblr., für das Alumnat desselben 4800 Thlr., für die katholischen Schullebrer-

Seminarien zu Paradies 4755 Thlr., zu Posen 65 Thlr.; für katbolische | Schulen 288 Thlr. 16 Sgr.; für um das Schulwesen verdiente Geistliche | 600 Tblr., zu Patronatsbauten 4000 Tblr., gemeinschaftlih für Kultus | : | Thlr. in auf den Jubaber lautenden Papieren, 11,422 Tblr. gegen Faust- | pfand und 4250 Tblr. bei öffentlichen ZJnstituten und Corporationen, zu- —| sammen 45,282 Thlr. Die Zabl der im Umlaufe befindlichen Sparkassen Für Kirchen- und Schulzwecke kommen im Negierungsbezirk |

und Unterricht im Regierungs-Bezirk Posen 12,822 Tblr. 27 Sgr. 1 Pf. (Pr. C.)

Bromberg folgende Fonds zur Verwendung: 1) Fonds des aufge bdobenen Cisterzienser Klosters zu Koronowo mit 667 Tblr. 5

Sar. 2 Pf. Einnabme von Grundeigenthum und 3222 Tblr. 197 Sgr. |

Zinsen von Kapitalien. Davon werden verausgabt: 111 Tblr, 23 Sgr. 10 Pf. für Verwaltungskosten, 76 Tblr. 6 Sgr. 1 Pf. zu sächlichen Zwecken, 500 Tblr. für das fatbolishe Gymnasium zu Kulm, 930 Tblr. für das katholische Gymnasium zu Koniß, 50 Thlr. zur Unterstüßung bülfsbedürf tiger fkatbolisher Schüler des Gymnasiums zu Bromberg, 470 Tblr. für die fatbolishen Pfarrkirchen zu Ofielk, Schulip, Warzocbdusin, Groß

6 Pf. zur Deckung von Einnabme- Ausfällen u. st. w. 2) Posenscher

Säcularisations-Fonds mit 37% Tblr. Einnahme von Grundeigentbum |} 4 Sgr. 4 Pf. dorbanden und 18,552 Tblr. 4 Sgr. 10 Pf. aus Staatsfonds. Davon beziehen: das | p 2

fatbolishe Gymnafium zu Trzemeszno 4380 Tblr., das Alumnat desselben

3525 Iblr., katbolisde Schulen 60 Thblr., katholishe Pfarreien 86214 Thlr. |

274 Sar., und 2000 Thlr. werden für Patronatöbauten verwendet. (Pr. C.)

Der Regierungs - Bezirk Minden hat folgende Fonds für Unterrichts8zwecke: 1) Haus Bürensche Stiftungsfonds mit 11 661 Thlr. Einnabme, wovon 10,875 Tblr. von Grundeigenthum. Die Verwaltung des Fonds kostet 677 Tblr. An Grundlasten, Paffivrenten

werden 1389 Thblr., an Vaukoften 828 Tblr. , an Separations - x. Kosten | 520 Thlr. verausgabt. Von dem Rest erdält der Studienfonds zu Pader- | =# t ( ! dorn 4087 Tblr, das katbolisde Schullehrer-Seminar zu Büren 3942 Tblr., | auf den Jnhaber lautenden Papieren, 42,593 Thlr. gegen {Fauft-

Der Ueberschuß |

das Lebrerinnen - Seminar zu Paderborn 1564 Thlr. ] wird zu anderen fstiftungämäßigen Zwecken verwendet. 2) Studien- fonds zu Paderborn mit 11,564 Tblrn. Einnabme, wovon 2306 Thlr.

24% Sgr. von Grundeigentbum, 39514 Tblr. an Zinsen, 1080 Thlr.

165 Sgr. aus Staatsfonds. Die Verwendungen des Fonds find: 673 Tblr.

Verwaltungskosten, 1728 Tblr. 214 Sgr. zu säcblichen Zwecken, 2850 Thlr. für das Seminarium und 4819 Tblr. für das Gymnafium Theodorianum zu Paderborn ; für die Bibliotbek 230 Tblr. ; zu Penfionen 264 Thlr.

Die der „Pr. C.* vorliegende amtliche Ueberficht der im Regie- rungs-Bezirk Gumbinnen bei Beginn des Jahres 1858 borhandenen Scank-Anlagen aller Art ergiebt folgende Zablen, welche wir mit denen des Vorjabrs in Vergleich fielen. Es betrug am 1. Zanuar 1858

die Gesammtzabl: a) der Kleinbandlungen mit Getränken 108, 10 weniger |

als zu derselden Zeit des Vorjahres; b) der Gastwirtbschaften 504, 11 mehr als zu derselben Zeit des Vorjahres; ec) der Schank - und solcher Anlagen, in welchen überbaupt zubereitete Speisen und Getränke zum Ge- nusse auf der Stelle verkauft werden, 1196, 8 weniger als zu derselben Des des Vorjahres; d) aller zu a. bis e. dorftebend bezeichneten Anlagen

308 gegen 1896 am 1. Januar 1857. Mitbin waren am 1. Zanuar d. J. S&W Anlagen, und ¡war 32 in den Städten und 56 auf dem Lande weni- ger als zu derselben Zeit des Vorjahres, vorbanden. Bei Annahme der Bedölkerunags8zabl auf 638,285 Seelen na dem Resultate der im Jahre

1855 ftattgebabten allgemeinen Volkszählung des Regierungsbezirks kommt | am 1. Januar 1858 duréschnittlih eine Kleinhandlung mit Getränken |

auf je 5447, eine Gafiwirthschaft auf je 1266, eine Schank- und solche

Unlage, in welchen überbaupt zubereitete Speisen und Getränke auf der | Stelle verkauft werden, auf je 534, und don der Gesammtzahl aller der |

Dordezeichneten Anlagen durchscnittlih eine auf je 353 Seelen. j

Die amtliche Ueberficht der im Regierungs-Bezirke Koblenz | dei Beginn des Jahres 1858 vorhandenen Schankanlagen aller Art | ergicbt folgende Zahlen, welhe wir mit denen des Vorjahres in Vergleich |

E E E L D Ea

stellen. Es betrug am 1. Januar 1858 die Gesammtzahl a) der Klein- bandlungen mit Getränken 24, 3 weniger als zu derselben Zeit des Vor. jahres; b) der Gastwirtbschaften 1050, 4 weniger als zu derselben Zeit des Vorjahres; ec) der Schank- und solcher Anlagen, in welchen überbaupt zubereitete Speisen und Getränke zum Genusse auf der Stelle verkauft werden, 1799, 11 weniger als zu derselben Zeit des Vorjahres; d) aller zu a. bis ec, vorstebend bezeichneten Anlagen 3123 gegen 3171 am 1s\ten Januar 1857, Mitbin waren am 1. Januar d. J. 48 Anlagen weniger als zu derselben Zeit des Vorjabres vorhanden. Bei Annahme der Be, vdlkerung8zahl auf 501,401 Seelen des Regierungsbezirks kommt am 1sten Januar 1858 durcbschnittlih eine Kleinhandlung mit Getränken auf je circa 1829,93, cine Gastwirtbschaft auf je circa 477,52, eine Schank- und solche Anlage, in welchen überhaupt zubereitete Speisen und Getränke auf der Stelle verkauft werden, auf je circa 278,7, und bon der Gesammtzahl aller der vorbezeichneten Anlagen durhschnittlih eine auf je circa 160,55 Seelen. (Pr. C.)

Ueber den Zustand der Sparkasse in Bunzlau, im Regierungs- bezirke Liegniß, geben folgende aus amtlichen Verichten entnommene Mittheilungen näheren Aufschluß. Die Sparkasse wurde am 1. Oktober 1845 errichtet. Das Minimum der Einlagen ist 15 Sgr., das Maximum 100 Thlr. An Zinsen gewährt die Sparkasse den Einzablern 34 pCt. und erbält von den ausgeliebenen Kapitalien durhschnittlih 4 bis 5 pCt. Am Schlusse des Jahres 1856 war ein Bestand von 31,434 Thlrn. 16 Sgr. 2 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1857 sind hinzugetreten: a) durch neue Einlagen 16,068 Thlr. 11 Sgr. 5 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 993 Thblr. 27 Sgr. 9 Pf. Jm Jabre 1857 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen gr E Sgr. 3 Pf., und es verblieb am Schlusse des Jadres 1857 an Ein- lagen ein Bestand von 42,723 Thlr. 28 Sgr. 1 Pf, so daß fich der Vestand gegen den Abschluß des Jahres 1856 um 11,289 Tblr. 11 Sgr. 11 Pf. vermehrt hat. Ein Separat- oder Sparfonds ist nicht vorhanden; der Bestand des Reservefonds beträgt 3725 Thlr. 29 Sgr. 2 Pf. Von diesem Vermdgen der Sparkasse sind zinsbar angelegt: auf Hypothek 10,450 Tblr. auf städtishe und 10,360 Tblr. auf ländliche Grundstücke; 8800

Quittungsbücher betrug: a) bis zur Einlage von 20 Thlrn. = 356 Stück; b) von 20 bis 50 Thlr. = 243 Stü0ck: c) von 50 dis 100 Thlr. = 168 Stüdck: d) von 100 bis 200 Thlr. = 83 Stûck; e) von 200 und dar- über = 33 Etüd: in Summa 883 Stück. (Pr. C.)

Ueberden Zuftand der Sparkasse in Hirschberg, im Negierungs- bezirk Liegniß, geben folgende, aus amtlichen Berichten entnommene Mit theilungen näheren Aufschluß. Die Sparkasse wurde am 1. Juli 1823

| errichtet. Das Minimum der Einlagen is 15 Sgr., das Maximum 1200

E L i S L E | Thlr. An Zinsen gewährt die Sparkasse den E Zx Prozent und Lonsk und Wlelno : 1345 Tblr. für katbolishe Sebulen, 406 Thlr. 24 Sgr. | T n Zinsen gewähr e. S je den Einzahlern 34 Proze

erbält von den ausgeliebenen Kapitalien durchschnittlich 37- Prozent. Am Scblufse des Zahres 1856 war ein Vestand bon 75,881 Thlrn. Wäbrend des Jahres 1857 find binzugetre- ten: a) durch neue Einlagen 41,2712 Jbir. 15 Gar. 7 Bs, d) durch Zuschreibung von Zinsen 2650 Thlr. 26 Sgr. 10 Pf. Jm Jahre 1857 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurüdckge-

| nommene Einlagen 20,662 Tblr, 23 Sgr. 2 Gf., und es dher-

blieb am Schlusse des Jahres 1857 an Einlagen ein Bestand bon 91,081 Tblrn. 23 Sgr. 7 Pf., so daß fich der Vestand gegen den Abschluß des Jabres 1856 um 23,200 Tblr. 19 Sgr. 3 Pf. vermehrt hat. Ein Separat- oder Sparfonds ift nicht vorhanden ; dagegen beträgt der Bestand des Reservefonds 9441 Tblr. 18 Sgr. 11 Pf. Von diesem Vermögen der Sparkasse find zinsbar angelegt: 65,930 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf. in

pfand, zusammen 108,523 Tblr. 12 Sgr. 6 Pf. Die Zahl der im Um laufe befindlihen Sparkassen-Quittungsbücher betrug: a) bis zur Einlage don 20 Thlrn. = 971 Stück; b) von 20 Tblrn. bis 50 Thlrn. = 40 Stüdck; c) von 50 Tblrn. bis 100 Tblrn. = 250 Stück; d) von 100 Thlrn. bis 200 Tblrn. = 174 Stück; e) von 200 Tblrn. und darüber = 130 Stückd, in Summa = 1975 Stück. (Pr. C.)!

Ueber den Zuftand der Sparkasse in Grünberg, im Regierungsbezirk Liegniß, geben folgende, aus amtlichen Berichten entnommene Mittheilungen näbderen Aufschluß. Die Sparkasse wurde am 1. Januar 1837 errichtet. Das Minimum der Einlagen ift 15 Sgr., das Maximum 100 Tblr. An Zinsen gewährt die Sparkasse den Einzablern 35 pCt. und erbält von den ausgeliebenen Kapitalien dur- schnittlih 35 bis 5 pCt. Am Schlusse des Jahres 1856 war ein Bestand von 60,913 Tblrn. 18 Sgr. 9 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1857 find binzugetreteu: a) durch neue Einlagen 13,1414 Thlr. 17 Sgr., b) durch Zuschreibung von Zinsen 1899 Thlr. 9 Sgr. 7 Pf. Jm Jahre 1897 betrugen die Au8gaben der Sparkasse für zurückgenommene Ein- lagen 10,969 Tblr. 28 Sgr. 11 Pf. und es verblieb am Schlusse des Jahres 1857 an Einlagen ein Bestand von 64,987 Tblrn. 16 Sgr. 5 Pf., so daß fid der Bestand gegen den Abschluß des Jahres 1856 um 4073 Thlr. 27 Sar. 8 Pf. vermehrt bat. Ein Separat - oder Sparfonds ift nit vborbanden. Der Bestand des Reservefonds beträgt 7472 Tblr. 8 Sar. 8 Pf. Von diesem Vermögen der Sparkasse find zinsbar angelegt: auf Hypothek 33,682 Tblr. auf städtishe und 22,105 Tblr. auf ländlihe Grundstúcke; 5100 Thlr. in auf den Jnhaber lautenden Pa- pieren, 200 Tblr. gegen Faustpfand und 10,121 Thlr. bei öffentlichen Jn- ftituten und Corporationen , zusammen 71,208 Thlr. Die Zahl der im Umlauf befindlihen Sparkassen - Quittungsbücher betrug: a) bis zur Ein- lage von 20 Thlrn. = 468 Stück, F von 20 bis 50 Thlr. = 274 Stúck, e) von 50 bis 100 Tblr. = 220 Stúck, d) von 100 bis 200 Thlr. = 111 Stúck, e) von 200 Thlrn. und darüber = 42 Stück, in Summa = 1115 Stück. (Pr. C.)

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i ij Â: Nach dem Jahresbericht der britishen Auswanderung

i ind im berflossenen Jahre aus dem Vereinigten König- C S Pa Es 9 Aus dieser Zahl g n ringe Zunahme gegen die beiden Vorjahre, dagegan eine Abna me bon 1206 gegen das Mittel aus den Zahlen der vier Jahre 18951 bis 1854. Als Grund dieser Abnahme muß die Verbesserung der irischen N die vermehrte NRekruten-Heranziehung und der gesteigerte Arbeitslohn úber-

reiche 212,875. Personen ausgewandert.

haupt angesehen werden.

Nach der neuesten von der französischen General-Steuer-Direction gegebenen Uebersicht der R uübenzucker-Fabrication in Frankreich sind bis Ende Mai d. J. seit Anfang der laufenden Campagne 341 Fa- briken (58 mehr als im Vorjahr) thätig gewesen , davon 54 im Departe- ment Aisne, 146 im Departement Nord, ¿l un Departement L ise, 62 um Departement Pas-de-Calais, 34 im Departement Somme, 24 in 14 ander- weitigen Departements. Von diesen Fabriken find erzeugt worden ] Rübenzucker (69,833,959 mehr), dem Verkehr direkt übergeben 13,172,733 Kilogramm (377,266 weniger), zum Entrepot i Aus dem Entre- pot find wäbrend desselben Zeitraums in den Konsum übergegangen 72,908,826 Kilogramm (17,999,962 mehr), im Ganzen erforderte also der Konsum des Landes 86,081,559 Kilogramm, d. h. 17,622,726 mehr als

150,738,503 Kilogramm

abgeliefert 100,661,485 Kilogramm (38,908,162 mebr).

während desselben Zeitraums des vorhergehenden Fabricationsjahres.

Landwirthschaft.

Man \chreibt der „Pr. C.“ aus Oppeln, vom 18teu d. Mts., über die Ernte - Aussichten in Oberschlefien: „Die Wintersaaten sind in Folge der anhaltenden Dürre und Trockenheit in ihrem Wachs- thum im Allgemeinen etwas zurückgeblieben ; indeß [äßt fih ein ficheres Urtheil über den Durchschnitts - Ertrag noch nicht abgeben, da der Stand der Noggen- und Weizenfelder je nach dem Strich, den einzelne entscheidende Regenfälle genommen, ein sehr wverfchie- dener is und gutes Gedeihen mit mittelmäßigem Stande oft dicht neben einander wechselt. Auf ein nicht befriedigendes Ergebniß an Körnern muß man im Allgemeinen gefaßt sein. Was dagegen die Sommersaaten betrifft, so haben die angegebenen Witterungsverhältnifse naturgemäß auf dieselben stellenweise noch ungünstiger gewirkt. Auch der Ertrag der Heuernte übersteigt faum irgendwo die (älfte des verflossenen Ertrages, bleibt aber meistens noch viel weiter zurück. Für die Nah- rungsverbältnisse der Bevölkerung ist die Kartoffelernte von entscheidender Wichtigkeit. Glücklicherweise haben die Kartoffeln trop der langen Dürre zumeist sih in ungestörter Vegetation erhali.n, und da der Witterungs- verlauf in jüngster Zeit einen gedeiblichen Umschwung genommen zu haben scheint, so is alle Ausficht, daß auch die Knollenbildung nunmehr in be- friedigender Weise fortshreiten wird. Ueber ein Auftreten der Kartoffel- franfbeit wird bis jeßt nicht geklagt.“

Man \chreibt der „Pr. C.“ aus Minden unter dem 14. d. M.: „Auf Grund eigener Ermittelungen und sorgfältiger Erkundigungen bin ih im Stande, über die Ernte- Aussichten n Bereiche des Negte- rungs - Bezirkes ein ziemlich zuverlässiges Urtheil abzugeben. Der ber- gangene Winter und das Frübjabr bis Ende Juni waren fast ganz ohne Regen. Es darf daher niht wundern, daß schon im Frübjahr die nach- theiligen Folgen der Trockenheit bemerklih wurden. Seit einigen Wochen hat es jedo fast allenthalben einige Stunden, und am 8. bis 10, Juli das erstemal 48 Stunden lang kräftig geregnet. Für den ersten Wiesen- schnitt und die Winterung, theilweise au für die Sommerhalmfrüchte, ist der Negen leider zu \pät gekommen; uicht so für Hackfrüchte und den zweiten Wiesenschnitt. Die viele Tausend Morgen enthaltenden Wiesenflächen im Sozietätsgebiet bon Rahden, im Bastau- und Weserthale haben kaum den 15. Theil ihres sonstigen Ertrages gegeben. Aehnlich ist es allenthalben. Nux Berg- und Rieselwiesen befinden sih in besserer Lage. Jn den Kreisen Minden und Lübbecke und Herford und im Norden des bielefelder Kreises steht auf s{wererem Boden eine gute Mittelernte in Roggen, eine ziem- lihe Mittelernte in Weizen, in Gerste und Hafer eine geringe Ernte in Ausficht. Frübkartoffeln find geringer als sonft ausgefallen. Die Spät- kartoffeln versprehen nach dem leyten Negen ret gute Erträge. Der Sandboden im Süden des teutoburger Waldes, im Kreise Halle, Wieden- brück und Paderborn hat noch weit geringere Erträge aufzuweisen, wo nicht eine tiefe und feuhte Lage vor den Nachtheilen der Trockenheit {üßte. Dort find in trockener Lage auch Roggen und Buchweizen we- nig gerathen und zum Theil nothreif geworden. Dagegen stehen in den feuhteren Thälern, sowohl bei Nabden im Kreise Lübbecke, bei Versmolt im Kreise Halle und in den südlichen Kreisen des Regierungs- bezirkes in jeder Beziehung ausgezeichnete Früchte. Leider find diese Distrikte wenig umfangreihe, Jn gleicher Weise, wie die tief gelegenen Flächen haben auch die Bergländereien am Wehengebirge, am teutoburger Walde und in den 4 paderbornschen Kreisen eine gute Ernte in Aussicht. Sommerfrüchte und Wiesenwachs sind indessen auch dort nicht zur Zufrie- denheit ausgefallen. Als Gesammt- Resultat der hiefigen Zustände könnte man etwa folgende Aufstellung machen. Roggen, in Körnern mehr als Mittelernte, doch mit geringerem Strohértrage; Weizen, kaum Mittelernte in Stroh und Korn; Hafer und Gerste, geringe Mittelernte in Stroh und Korn; Bohnen und Erbsen mißrathen; Kartoffeln und Hackfrüchte gute Ernte ; Wiesenwachs , erster Schnitt mißrathen, für den zweiten Schnitt ziemlih gute Ausficht; Oelfrüchte geringe Ernte. Es wird bereits viel Vieh verkauft. An Vorräthen bon der leßten Ernte ist noch ein reichlicher Bestand vorhanden. Namentlih liegen in Bremen noch großartige Massen von Getreide, eines Käufers harrend. Hiernach läßt fih zwar kaum annehmen, daß der niedrige Winterpreis des Nog-

gens, 1 Thlr. 15 Sgr. pro Scheffel, in diesem Jahre wiederkehren werde, allein an ein Nothbjahr ist hier ganz und gar nicht zu denken.“

Stettin , 17. Juli. Bei einer Reise -durch Mecklenburg und Vorpommern fanden wir die früheren Berichte über den günstigen Stand der Felder bestätigt. Jn Mecklenburg hatte man bereits mit dem Schneiden des Winterroggens begonnen und in der nächften Woche soll auch in Vorpommern die Roggenernte ihren Anfang nehmen. Wintergetreide verspricht einen guten Einschnitt, zum Theil fällt er vorzüiglich aus, namentlich wird Rügen eine vortreffliche Ernte machen. Auch das Sommergetreide verspricht einen besseren Ein- schnitt als in andern Gegenden, nur Erbsen lassen stellenweise Vieles zu wünschen übrig. Auch die Lupinen stehen ret befriedigend. Die Kar- toffeln blühen ungemein reich, stehen frisch und üppig im Kraute und er- regen bisher keine Befürchtungen wegen Krankheit.

Aus dem Saatiger Kreise, 20. Juli. Die leßten großen Ne- gengüsse sind für einen Theil unseres Sommergetreides noch zur rechten Zeit gekommen , namentlich haben sih die Zafer - und späten Gersfeldex erholt und zeigen jeßt ein gesundes Ansehen. Dits.-#.

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Erin, 20, Juli, Ju der Zeit vom 1. bis 19. Juli 1009

wurden : Steinkohlen, Transport- Braunkohlen Torf Brennholz weise und Coaks.

1) hier ein- Tonnen. Klaftern. eführt: : 7 B E gef zu Wasser 90,158 10,9087 12,0T8%

pr. Eisenbahn 209,019 L 4TX zusammen 115,533 | 10,9085 | 12,0951 G o | zu Wasser 2,631 M | L 2) von hier | pr. Eisenbahn 1,630 | Ï , ausgeführt : - - zusammen 1 261 | L 7

Cöln , 17. Juli. Am 26. Juni d. J. brach auf der Cöln - Min- dener Eisenbahn zwischen Camen und Hamm in einem Koblenzuge eine Wagenachse. Der Achsbruch wurde auf freier Bahn während der bollen ¡Fahrt durch einen in der Nähe des Wagens fißenden Bremser bemerkt, der sofort das Haltsignal gab und welhem bom Maschinisten soglei Folge gegeben wurde, so daß der Vorfall außer der unerbeblichen Beschä- digung einiger Langschwellen ohne unglückliche Folgen vorüberging. Der Bruch der Achse war an zwei Stellen und zwar dicht binter einer jeden Nabe erfolgt, so daß der mittlere Theil der Achse zwischen die Räder herabgefallen war. Die Bruchfläche des zuerst erfolgten Bruchs zeigte einen alten Einbruch, welchex von jeder der drei Keilruthen ausging und ein Dreieck bildete ; dabingegen war die Fläche des zweiten Bruchs, wel- cher ¡Folge des erften, durchweg frish von krystallinishem Gefüge.

Oie Achse war eine Patent-Bündel-Achse und wurde bezogen aus der Fabrik Michiels u. Co. in Eschweiler. Das Alter der Achse kann nicht genau angegeben werden, fie rührt aber aus den ältesten BVeschaffungen her. Die Achse hatte überhaupt 10,559 Meilen, und seit der leßten RNe- vifion 730 Meilen durchlaufen.

Die Normal - Belastung des Wagens beträgt 100 Zentner und das Eigengewicht desselben 6500 Zoll-Pfund. Der Wagen war beladen mit 100 Zentnern Bord.

Von der Königlichen Negierung zu Potsdam ift auf Grund der Cg. 11 und 12 des Geseßes vom 11. März 1850 verordnet worden, daß fortan: 1) jegliche Art des Hausirgewerbe-Betriebes während der ganzen Dauer der Sonntage und der vom Staate als gültig anerkann- ten kfirhlihen Feiertage untersagt; 2) nur das Austragen boa frishen Lebensmitteln, Produkten des Bodens, Backwaaren und trockenen Viktualien auch fernerhin außerhalb der Gottesdienftstunden gestattet, jedoch das Ausrufen auch solder Verkaufsgegenstände verboten sein soll; 3) nah den Stunden des Nachmittagsgottesdienstes die Vorstellungen der Kunstreiter, Thierführer u. f. w. in geschlossenen Näumen mit polizeilicher Genehmigung unternommen, auch die Leistungen umberziebender Musiker auf den Straßen und ungeschlossenen Räumen nah dem Nachmittags- Gottesdienste gestattet werden können. (Pr. C.)

Auf der Jnsel Bornholm if, wie der „Pr. C." gemeldet wird, eine ansteckende Pferdekrankheit ausgebrochen. Diese Nachricht bat einige Wichtigkeit für inländische Znteressen, da nicht selten von dort ber Pferde in die preußischen Oftseebäfen eingeführt werden,

Die brasilianishe Regierung hat fich veranlaßt gefunden, dur ein Dekret vom 13. März d. J. die Befugnisse der Konsular- Agenten in Brasilien betreffend, ihre Auffassung von der vdlkerrechtlichen Stel lung dieser Beamten zu bethätigen. Nach dieser Verordnung follen vor behaltlich der Neziprozität die Konsuln fremder Mächte in Brafilien das Recht haben, zur Förderung ihrer dienstlichen Obliegenbeiten untergeordnete Agenten zu bestellen. Die leyteren bedürfen aber des Kaiserlichen Exequaturs, welches nur ertheilt wird, wenn sich derx betreffende Konsul als von tener Re gierung zur Bestellung von Konsularagenten ermächtigt ausgewiesen dat. Die

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