1884 / 222 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

da per Equipage na der Försterei Liubohenck, wo dieselben einige Tage auf der Jagd verweilen werden.

Afrika. Egypten. Suakim, 17. September. (Allg. Korr.) Nach dem am 15. d. von den Amarars erzielten Er- folge, versammelten sich 2000 derselben unter der Führung der Scheichs Beschir und Korb und rückten gegen das Gros der Hadendowas vor, welche sie nach vierstündigem Kampfe aus ihrer Stellung verdrängten. Die Amarars verfolgten hierauf den fliehenden Feind, tödteten 70 Hadendowas und erbeuteten die Kameele und Waffen des Feindes, welche die Scheichs der Regierung zum Geschenk machten. Der Verlust der Amarars beträgt 30 Todte und Verwundete.

Zeitungsfstimmen.

Die „Kölnische Zeitung“ begrüßt den Kaiser am Rhein in einem Artikel, in welhem es heißt:

. . . Vom Großen Kurfürsten an haben fast alle Hohenzollern die Mark Brandenburg am Rhein vertheidigen müssen, und König Wilhelm, dieser strablende Held, der vier Menschenalter sah, hat als Jüngling und als Greis am Rhein und überm Rhein gefochten für sein Land, und endlich gelang es ihm, die Rheinlande fo zu festigen und zu sichern, daß ihr Besitz nie mehr in Frage wird gestellt sein. Und fowie diefer Delih über alle Zweifel gesichert war, da war das neue Deutsche Reich geboren.

Freute sich auch der großen Zustände das ganze Deutschland, fo hat die Rheinprovinz doppelte Dankespfliht gegen den Helden, der das Reich ershuf; dcnn der Rheir provinz bedeuteten die heiß er- fämpften Siege des Königs und Kaisers Wilhelm endlih Ruhe von den Jabrhunderte langen Kämpfen an dem {nen Strome, der fo viel Verwüstung an seinen Ufern gesehen, wie kein anderer der deutshen Flüsse. Darum jubeln denn auch die Rheinländer be- geisterter als alle andecn deutshen Stämme ihrem Retter aus Feindesgefahr, ihrem Schirmherrn für immerdar, dem Mitftreiter aus den Befreiungskriegen 1813—1815, dem großen Führer und Sieger der Jahre 1870 und 1871 zu.

Und cinen neuen besonderen Grund der Freude und Dankbarkeit haben wir heute. Nicht nur als Kämpfer is Kaiser Wilhelm ein Heldz er ift es nicht minder als Herrscher und Lenker seines Volkes; glorreich im Kriege, is er auch unvergleihlich im Frieden, dessen Erhaltung er die ganze Arbeit seines Lebens widmen will. Als vor ses Jahren Kaiser Wilhelm nah Beendigung seiner Badekur im Spätherbsst nach Berlin zurückkehrte, war er von einer solchen jubelnden Begeisterung der Bevölkerung umgeben, als kehre er wieder aus siegreichen Schlachten zurück. Damals galt die Huldigung der Friedensthat, die er dem Vaterlande durch Genehmigung und end- gültige Vollziehung des deutsch-österreichishen Bündnisses geleistet hatte. Man erkannte die ganze Größe und Bedeutung dieser That in ihrer politischen Tragweite, wie nah der persönlichen Arbeit, die fie unserm Monarchen gekoftet hatte, und das ganze Vaterland dankte sie ihm, die Bevölkerung der Hauptstadt bezeigte diesen Dank durch die lebhafteste Kundgebung. Heute macht Kaiser Wilhelm zu uns an den Rhein die Fahrt von Rußland ber, wo er in gemeinsamer Arbeit mit den Kaisern von Nußland und Oesterrei, unterstützt von feinem wachsamen und unermüdlichen Kanzler, den wir leider nicht an der Seite seines Kaiserlihen Herrn am Rhein sehen werden, das Werk des Friedens, das vor sechs Jahren gethan worden, zum Wohle Europas vollendet und gekrönt hat .…. . Kaiser Wilhelm und sein Kanzler haben es zuwege gebracht, daß der europäische Friede von allen ent- \cheidenden euroxäischen Mächten zum Auëgangspunkt und zur Grund- lage ihrer Politik gemacht wird. Für diese neue Segensthat, die in Skierniewice vollendet ward, dankt dem Kaiser Wilhelm die ganze friedliebende Welt, dankt ihm sein treues Deutschland insbesondere. Und den Dank des Vaterlandes wie feiner treuen Rheinländer für die große Friedensthat möge Kaiser Wilhelm, der wahre Friedens- fürst, vernehmen aus den Rufen, die millionenfach an diesen rhei- nischen Kaisertagen zu ihm hinaufshallen: „Heil Kaiser Dir !“

E De erien PolitisGen NaGridtien“ lesen wir:

Ein Schrei der Entrüstung ob der übermäßig hohen Brodpreise geht dermalen durch ganz England. Die in den Londoner Blättern mitgetheilten Verhältnisse herrschen gleihermaßen auch in den übrigen Städten des Landes. Allgemein betont man die Nothwendigkeit, {ich der Tyrannei des Ringes zu entziehen, aber hinsichtlih des ad hoc einzus{lagcnden Weges berrsbt die größte Meinungsverschiedenheit. Vielfach hofft man, durch möglichst energische Brandmarkung des Eigennutes der Bäcker einen Preisrückgang des Brodes zu erzwingen. Als ob „das freie Spiel der wirthschaftlichen Kräfte“ moralischen Erwögungen zugänglich wäre, und das Manchesterthum sich nicht im Gegentheil etwas darauf zu Gute thâte, den Kampf ums Dasein möglihft rücksichtlos zu führen, und auf den Trümmern der erbarmungçslos vernichteten, weil wirths{chaftlich {wächeren Existenzen den Prachtbau seiner Doktrinen zu gründen! Die englishen Kon- sumenten werden vielleibt noch viele bittere Enttäuschungen durch- machen müssen, aber endlih durch die Gewalt der Thatsachen zu der Erkenntniß gedrängt werden, daß der wahre „Public Enemy“, wie jeßt der Bäckerring genannt wird, das Manchesterthum ist, und die wirthschaftlihe Gesundung des Staates nur um dea Preis der Emanzipirung von der Lehre des \{hrankenlosen Gehen- und Geschehen- lafsens erkauft werden kann.

Wir sch{ließen hieran voch nachstehende Mittheilung über die Preiskonjunktur der Brodstoffe in England: Der Weizen fiel während der ersten 6 Monate dcs laufenden Jahres auf einen Durch\chnitts- preis ron 38 Sh. 8 Pence herunter, d. h. unter den bisher niedrigsten Preisstand des ganzen Jahrhunderts. Gleichwohl blieb der Preis Des Bierpfundbrodes unverändert auf der Höhe von 6 bis 7 Pence, welchen Preisstand es auch in den Jahren 1875 wo der Weizen 45 Sh. 2 Pence 1876, wo der Weizen 46 Sh. 2 Pence und 1878, wo der Weizen sogar 46 Sh. 5 Pence kostete, behauptete. Dabei muß betont werden, daß die Brodvorräthe heute reichlicher sind, als je zuvor, daß mithin, wenn der Segen der von den Manwesterleuten als Panazee aller wirthschaftlidben Schäden angepriesenen \{chrankenlosen Konkurrenz nicht eine bloße Mythe wäre, das Uebermaß des Angebotes einen Preisrückgang bewirkt haben müßte. Statt dessen herrscht die Koa- lition des Ringes unumschränkt; sie diktirt die Preise und zwingt den Korsumenten, in den gesegnetsten Erntejahren das theuerste Brod

u essen, alles zum höheren Nuhme der Manchesterdoktrin ! __— Das „Deutshe Handelsarchiv“ meldet aus Liegni (Mitte Juli):

Ueber die gescäftliche Lage der Flachsgarnspinnereien können wir nur Günstiges berihten. Die Nachfrage, sowohl für Tow- als auch Leinengarn ist andauernd lebhaft geblieben, und wurden die bisherigen Preise bis jeßt anftandslos bewilligt, obwohl sonst gerade nmährend der Sommermonate besonders für Leinengarne eine Preisreduktion bei geringerer Nachfrage einzutreten pflegte.

Auch die mechanischen Webereien erhielten gute und ansehnliche Aufträge, und dürften nunmehr sämmtliche mechanische Stühle unseres Bezirks in voller Thätigkeit scin.

Können demnach die Spinnereien und mechanischen Webereien mit dem gegenwärtigen Geschäftsgange zufrieden sein, so hat anderer- seits die Handweberei nah wie vor Ursache zur Klage .

Die Schuhfabriken unseres Bezirks haben auch im vergangenen Quartal reichlich zu thun gehabt, während ihre Lager vollständig ge- räumt waren. Nur klagen dieselben über gedrückte Preise, die sie nöthigen, soweit als möglid mascchinelle Einrichtungen mit Dampf- betrieb einzuführen.

Die Holzstoff-Fabrikation leidet unter dem Druck einer Ueber-.

produktion, die bei dem diesjährigen reihlihen Wasserstande der Flüfse im Riesengebirge vielfach bereits dazu geführt hat, daß Holz-

stoff kaum noch zum Selbstkostenpreise Abnehmer findet, während \ich gleizeitig die Vorräthe recht ansehnlich vermehrt baben.

Die Strohstoff-Fabrikation dagegen klagt über theuere Roh- materialien, die kaum noch einen nennenswerthen Nußen übrig laffen.

Die Papierfabriken sind im verflossenen Quartal reihlich be- schäftigt gewesen, aber auch sie wünschen baldigst bessere Preise für ihre Fabrikate, die durch die große Konkurrenz sehr herabgedrüdckt werden.

Die Maschinenfabriken und Eisengießereien \ind ebenfalls reich- lich mit Aufträgen verschen gewesen, und hören wir, daß die größe- ren GUIEIOS bereits bis zum Jahres\{luß mit Aufträgen ver- sehen sind.

In der Glasindustrie vollzieht sich in neuerer Zeit ein Um- \{wung, der derselben leider nicht zum Vortheil gereichen dürfte. Es werden nämlich jeßt nur noch meist einfahere und weniger künst- lerisch ausgestattete Artikel begehrt, die äußerst billig sein müssen, während früher besonders für den Export, der sehr bedeutend mach- gelaffen hat, Luxusartikel gefertigt und gut bezahlt wurden.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 38. Jn- halt: Finanzwesen: Nachweisung Über Einnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende August 1884. Konsulatwesen: Ernennung ; Todesfall ; Exequatur-Ertheilung. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Amtsblatt des Reichs-Postamts. Nr. 46. Inhalt: Verfügungen : vom 12. September 1884. Aenderung der Bedingun- aen, unter welchen Briefe mit Werthangabe im Verkehr mit der Türkei zur Beförderung angenommen werden können. Vom 11. September 1884. Vorladung von Personen des Soldatenstandes behufs Vernehmung bei der Postbehörde. Vom 13. September 1884, Verrechnung des Vereinsportos bezw. -Frankos für Nachnahme- briefe und Packetadressen nab Bayern und Württemberg. Vom 15. September 1884. Eröffnung der Eisenbahnstrecke Torgelow- Ueckermünde. Vom 15. September 1884. Eröffnung der Eisen- bahnstrecke Radeburg-Radebeul.

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 34. Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 13. September 1884, betreffend die Ermittelung der Immobiliarwerthstempel. Erkenntniß des Reichsgerihts vom 3. April 1884.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 38. Inhalt: Amtliches : Personalnachrihten. Nichtamtliches: Die neue Pack- hoféanlage für Berlin. (Schluß.) Reise-Eindrücke aus Spanien. Frühjahr 1884, Die Einwirkung ätßender Flüssigkeiten auf Cement und Cementkalkmischungen. Felssprengungen in der Mosel. Vermischtes: Innere Ringbahn in London. Serbische Eisenbahnen. Eingestürtzte Fabrikschornsteine. Eisenbahnen in Nordamerika. Neueindeckung der Peterstirhe in Rom.

Kuuft, Wissenschaft und Literatur.

Allgemeiner deutscher Gemeinde - Verwaltungs- Kalender auf das Jahr 1885. Für die amtlichen Funktionen der Landräthe, Bürgermeister, Mitglieder des Magistrats und des Stadt- verordneten-Kollegiums, Standesbeamte, Polizei- und Hülfsbeamte der Staatsanwaltschaft, Gemeindevorsteher, Schiedsrichter 2c. 2c. Nebst Formularen für den amtlicben Gebrauch der Staats- und städtischen Verwaltung, und cinem Anhange: „Der praktische Ver- waltungsbeamte, Polizei- und Strafrichter 2c.“ Bearbeitet und her- ausgegeben von A. G. M. Ueberschaer. Leipzig, Verlag von Bruno Zechel. Ein ret praktishes und empfehlenswerthes Buch, das durch seine zweckmäßige Einrichtung wohl dazu dienen dürfte, die Nerwaltungsbeamten bei ihren Arbeiten zu fördern und ihnen die- selben zugleich zu erleichtern ; denn es cuthält, außer cinem Termin- Kalender für das Jahr 1885 und einem Notiz-Kalender für alle Tage des Jahres, zunächst 27 amtlihe Formulare für die verschiedenen Zweige der Verwaltung. Außer diesen zahlreiben amtlihen Formu- laren der verschiedensten Art werden im Anhange unter ver- chiedenen Abtheilungen eine Menge Geseße und Verordnungen, welche das Verwaltungswesen, Polizei- und Strafverfahren u. \. w. betreffen und geeignet sind, auf dem Gebiete des Verwaltungsrechts eingehend zu informiren, theils im Wortlaut, ‘theils auszugsweise mitgetheilt, wodurch dem zeitraubenden Suchen in den Geseßsammlungen vor- gebeugt wird. Endlich werden im „Litterarishen Wegweiser auf staats- und rcchtswissenschaftlihem Gebiete“ die empfehlenëwerthesten verwaltungsrechtlihen Werke genannt und kurz inhaltlich be- \sprocen, sodaß jedem Verwaltungsbeamten Gelegenheit geboten ift, sich über die neuesten verwaltungsrechtlihen litterarishen Erschei- nungen zu unterrichten und zum erfolgreichen Studium oder praktischen Gebrauch in der Verwaltung das Eine oder Andere anzuschaffen, fei es für sich oder das Amtsbureau.

___— Von dem im Verlage von Heinrih Schmidt & Carl Günther, Verlagsbuchhandlung in Leipzig, erscheinenden illustrirten Werk Frankreich in Wort und Bild, seine Geschichte, Geographie, Verwaltung, Handel, Industrie, Produktion, geschildert von Friedrich von Hcllwald, ist die zweite Lieferung 75 4) verausgabt worden, in welcher die Beschreibung von Paris und dem Treiben daselbft in kundiger und anzichender Weise fortgeseßt wird. Besonders iriter- essant sind die historischen Mittheilungen über die Bastille. Das Heft enthält viele Ansichten Pariser Straßen, Pläße und Gebäude.

Gewerbe und Handel.

Nürnberg, 18. September. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Gestern war der Markt namentlich Nachmit- tags ruhiger und das Geschäft voUzog ih \{leppend, die Preise haben dabei einige Mark nachgelassen. Heute sind dem Markte 3500 Ballen Landhopfea und etwa 400 Säcke andere Sorten per Bahn zugeführt worden. Das Geschäft eröffnete sehr ruhig und erst später, als Cigner die billigeren Gebote acceptirten, vollzogen \ih die Abschlüsse lebhafter, so daß der größere Theil der Zufuhr von Markthopfen wiederum hauptsächlich an Exrporteure abgeseßt werden konnte. In fremden Sorten wie Hallertauern, Württemberger und Badischen, bewegt sih der Verkehr noch immer in engen Grenzen; die Preise dieser Sorten sind ebenfalls etwas reduzirt. Die Notirun- gen lauten: Prima Markthopfen 89—84 M, mittel 72—75 M, feuchte und geringe Markthopfen 65—68 #, Gebirg8hopfen 90— 100 4, Württemberger, Badische und Hallertauer je nah Qualität 100—120 M, Posener 120—125 Æ, aishgründer 83—100

Mainz, 20. September. (W. T. B.) Die Abschlagsdividende der hessisben Ludwigsbahn für das laufende Betriebsjahr ift auf 2% festgeseßt worden.

Pest, 19. September. (W. T. B.) Dem „Nemzet® zufolge stände eine Tarifermäßigung für den Getreideexport aus Ungarn und zwar um 4 Cent. per Tonne und Kilometer für Oestee- reih und Böhmen und um 4 Cent. per Tonne und Kilometer für das Ausland demnächst bevor.

Rom, 19. September. (W. T. B.) Der „Rafsegna“ zufolge find angesihts der durch die Cholera herbeigeführten Krise unter den angesehensten der hiesigen Kreditinstitute Berathungen über die Prolongation der in den Portefeuilles befindlihen Handel s- wechsel eingeleitet worden und stände ein dem entsprehender Be- {luß zu erwarten.

__St. Petersburg, 20, September. (W. T. B.) Die Zoll- einnahmen betrugen bis zum 1. August d. F. 55513515 Rbl, gegen 55 601 291 Rbl. in dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres.

New-York, 19. September. (W. T. B.) Baumwollen- Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 81 000 B., Aus- fuhr nah Großbritannien 19000 B., Ausfuhr nah dem Kontinent 2000, Vorrath 159 000 B.

Verkehrs8-Auftalten.

Bremen, 20. September. (W. T. B,) Der Dampfet des Norddeutschen Lloyd „Werra* ift gestern Abend 8 Uhr in New-York eingetroffen.

Hamburg, 19. Scptember. (W. T. B) Der Posft- dampfer „Hammonia“ der Hamburg-Amerikanischen Padletfahrti-Aktiengesellschaft ift, von Hamburg kommend, heute Morgen 10 Uhr in New-York eingetroffen. Der Postdampfer eHungaria*“ hat, von New-York kommerd, heute Vormittag

10 Uhr Lizard passirt. (W. T. B.) Nah einer Meldung

Paris, 20. September. aus Panama vom 19. d. ift der Kontrakt über die leßten

30 Millionen Kubikmeter für Herstellung des Bettes des Panam a- kanals mit der amerikanischen Unternehmerfirma Dredging u. Co. in New-York zum Preise von 1,45 per Kubikmeter unterzeichnet worden. Die bezüglihen Arbeiien follen im Jahre 1887 voll- endet sein.

New-York, 19. September. (W. T. B.) Der Dampfer „Thee Queen“ von der National-Dampf\schiffs-Com- pagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Berlín, 20. September 1884.

Am 19. d. M. is der Abends 7,11 von Rittershausen nach Düsseldorf fahrende Lokal-Personenzug auf der Station H o ch- dahl mit einem Güterzug zusammengestoßen. Bei diesem Unfall wurden zwei Bremser {wer verleßt. Die Untersuchung ift sofort eingeleitet.

Im Interefse des Milch konsumirenden Publikums macht das Polizei-Präsidium auf Grund des Ministerial-Crlasses vom 28. Sep- tember 1883 bekannt, daß am 30. vorigen Monats auf dem Ham- burger Bahnhofe in Berlin der Inhalt von 3 Fässern mit zusammen 77 1 Milch, welche von dem Gutsbesiter Janicke in Berge bei Nauen hierher zum Verkauf gesandt war, zu leiht befunden wurde und vernichtet werden mußte.

Diejenigen hiesigen Einwohner, welche für das Kalenderjahr 1885 außerhalb Berlins im Umherzichen ein Gewerbe zu betreiben beabsichti- gen, zu welcem nah dem Geseß vom 1. Juli 1883, betreffend Ab- änderung der Gewerbeordnung an Stelle des bisherigen „Legitima- tions\cheins“ ein „Wandergewerbeschein“ erforderlich ist, haben, rach einer Bekanntmachung des Polizei-Präsidenten und der Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern, in ihrem eigenen Interesse das Gewerbe unverzüglih \chon jeßt anzumelden. Die betreffenden Gesuche sind regelmäßig bei dem Polizei-Präfidenten einzurcichen. Die demrähst von der Direktion für die Verwaltung der di- rekten Steuern in Berlin autgefertigten Gewerbescheine sind seiner Zeit bei der Königlichen Steuerkasse, Hinter dem Gießhause Nr. 1 Parterre, gegen Zahlung der mittelst besonderen Benachrichtigung83- \hreibens genannter Direktion bekannt gegebenen Steuer einzulösen.

Nur diejenigen Personen, welche aus\chließlich nicht {elbst ge- roonnene rohe Erzeugnisse der Lande und Forstwirthschaft, des Garten- uxd Obstbaues, der Geflügel- und Bienenzucht im Umherziehen feil- bieten wollen, und deshalb eines Wandergewerbescheines nicht bes dürfen, haben den erforderlichen Gewerbeschein direkt bei der König- lihen Steuer-Direktion, Abtheilung für Gewerbcsteuer, Hinter dem Gießhause 1 L, nachzusuchen.

Wien, 20. September. (W. T. B.) Der Ana:chist Anton Kammerer ist heute früh durch den Strang hingerichtet worden.

Bern, 19, September. (W. T. B.) Die internationale No neren zum Sue ves litéxäatits@en Und Unt? lerishen Eigenthums is heute ges{lossen worden, ohne einen Vorort für die nächste Versammlung bezeichnet zu haben.

Im Deutschen Theater wird am Sonnabend, 27. d. M., Schillers „Wilhelm Tell“ neu in Scene gehen. Im Uebrigen bringt das Repertoire künftiger Wocke Wiederholungen von „Donna Diana“, „Die Welt, in der man sich langweilt*, „Die Räuber“ und „Don Carlos“. Morgen wird „Die Welt, in der man si langweilt“ gegeben.) A ugu ie p Roe fie Raik i WEGSKDARTE R A L Maa M;

Das Repertoire der Meiningenshen Hofschauspieler im Victoria-Theater für die nächsten Tage ist wie folgt: Sonntag . Wallensteins Lager“ und „Die Piccolomini“, Montag „Wallensteins Tod“, Dienstag und Mittwoch „Wallensteins Lager“ und „Die Pic- colomini“ und Donnerstag „Wallersteins Tod.“ „Maria Stuart“ und „Miß Sara Samypson“ werden dann die zunächst zu gebenden Stücke sein.

Die Bühnenproben im Neuen Friedrich - Wilhelm- städtischen Theater zu Millöckers neuer Operette „Gasparone“ sind soweit vorgeschritten, daß der Termin der ersten Aufführung Greitag, der 26. September —- bestimmt inneçcehalten wird. In den weiblihen Hauptpartien treten die Damen Hannah Wrada, Gusti Koch und Elise Schmidt auf, in den männlichen die Herren Reinhold Wellhof, Friß Westmann, Sigmund Steiner, Fritz Broda und Hugo Kaßkerl. Den Ansprüchen gemäß, welcbe das Publikum an die JIn- scenirung der Novitäten im Friedrih-Wilhelmstädtishen Theater zu stellen gewohnt ist, wird auch „Gasparone“ mit großer Sorgfalt in Kostümen und Dekorationen neu ausgestattet erscheinen. Bis zur Première werden die bisherigen Repertoire-Operetten die letzten Abende ausfüllen. Morgen, am Sonntag, geht der „Bettelsludent“ zum 323. Male in Scene.

Die Schlußaufführung der diesjährigen Krollshen O pern- saison bringt morgen noch einmal Gounods „Margarethe“ mit dem alänzenden Gasttrifolium Mallinger-Schott-Robinson, das den letzten Opernabenden einen besonders vornehmen künstlerischen Charakter ver- leihen wird. Das Be:liner Publikum hat für die Krollshen Opern auch in diesem Sommer ein außerordentliches wohlverdientes, Inter- esse an den Tag gelegt was der umsichtigen und strebsamen Direktion wie den fleißigen Künstlern zur besonderen Genugthuung gereichen wird. Der Opernsaison folgt, wie bereits gemeldet, eine Concert- saison, die am Mittwoch, den 24. d. M., mit dem Wiederauftreten des Berliner Lieblings Teresina Tua beginnt, während am Sonntag, den 28, September, Sgra. Alma Fohstrôm in einem Abschiedêconcert noch einmal erscheinen wird. In den Concerten wirkt die Pianistin Frl. Bok aus Amerika und der Cellist Hr. Lublin mit. Am 12. Oktober eröffnet Fr. Amalie Joachim im Königsfaale einen Concertcyclus, zu welchem sie hochinteressante Lieder-Novitäten bereit hat. Schon das Programm des ersten Concerts enthält Schumanns so oft begehrtes Lied „Frauen-Liebe und Leben“.

Im Belle-Alliance-Theater geht am Mittwoch Scribe's Drama „Adrienne Lecouvreur“, mit der Königlichen Hofschauspielerin Franziska Ellmenreich in der Titelrolle, neu einstudirt in Scene.

Im Walhalla - Operetten-Theater treten heute Frl. Eugenie Erdösy als „Rosina" und der neue Komiker, Hr. Thaler, als „Clarinettist Gaspard“ zum ersten. Male auf, und werden die- selben fortan mit Frl. Jenuy Stubel und Hrn. Ed, Steinberger in diesen Partieen regelmäßig abwecseln.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch'olz). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

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E Erste Beilage | zum Deuischen Reichs-Anzeiger“ und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

884,

N 222.

L S Inserate für den Deutschen Reich8- und Königl, Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Hardels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutshen Reihs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr, 82,

1. Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, „Vorladungen n. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation , Zinszahlung

t] n. s. w. von öffentlichen Papieren. .

r ————————

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[41471] Steckbricf.

Gegen den unten bescriebenen Hausdiener Friedrich Liebke, welcher si verborgen hält, ist in den Akten U. R. I. 652 de 1884 die Untersuhungshaft wegen \chweren Diebstahls bes{lossen worden.

Es wird ersucht, den 2c. Liebke zu verhaften und in das Untersuchungs8gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit

11/12, abzuliefern. Nr. 11/12 (NW.), den

Berlin, Alt-Moabit 17. September 1884. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II. Bailleu.

Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1m 78 cm, geboren am 22. April 1859, Geburtsort Rügen- walde N.-M., Haare blond, Bart blonder Schnurr- bart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase ge- wöhnlich, Mund gewöhnlih, Zähne gut, Kinn pit, Gesichtsbildung etwas länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch, Gestalt schlank.

[41468] Steckbrief. :

Der am 23. Februar 1862 zu Hambach, Kreis Jülich geborene Gefreite Nicolaus Hamacher, der 4. Kompagnie Rheinischen Jäger-Bataillons Nr. 8 hat am 10. September d. Is. die Garnison Zabern, ohne Erlaubniß, verlassen und ist bis jeßt nicht wieder in dieselbe zurückgekehrt. Es liegt somit der Verdacht der Fahnenflucht nahe.

Alle Civil- resp. Militärbehörden werden daher ergebenst ersudt auf den 2c. Hamacher vigiliren, ihn im Betretungsfalle arretiren und zum Weitertrans- port nach Zabern, an die nächste Militärbehörde ak- liefern zu wollen.

Signalement:

Größe 1,71,5 m, Gestalt s{chlank, Kinn, Nase, Mund gewöhnlich, Haar {warz, Bart und be- sondere Kennzeichen: Keine.

Derselbe is mit einem Civil -Anzuge bekleidet.

K.-Q. Bergheim, den 17. September 1884.

Königliches Kommando des Rheinischen Jäger-

Bataillons Nr. 8.

[41474] StrafvollstreXungs3ersuchen.

Der Fleischergeselle und Schirmmacher August Hinze, am 30. Augvst 1840 zu Antionettenlusft, Kreis Landsberg a. W. geboren, der Fischergeselle Heinrih Krause, am 24. Januar 1844 zu New-York geboren, sind durch vollftreckbares Urtheil des Köntg- lien Schöffengerichts hierselbst vom 31. Juli 1884 wegen Uebertretung der 88. 18, 26, 28 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, ein Jeder von ihnen zu einer Geldstrafe von 36 # verurtheilt, für welche im Unvermögensfalle eine einwöchige Haftstrafe tritt. Es wird um Strafvollstreckung und Benach- ricbtigung zu den Akten E. 37. 84 ersucbt.

Berlinchen, den 16. September 1884.

Königliches Amtsgericht. [41473] StrafvollsireCungsersuchen.

Der ehemalige Grenadier, Reservist Carl Wil- helm Fischer, Knecht, am 27, Oktober 1858 zu Beerfelde, Kreis Soldin, geboren, ist dur vollstreck- bares Urtheil des Königl. Scböffengerichts hierselbst vom 31. Juli 1884 wegen Uebertretung des §. 360 ad 3 Strafgeseßbuchs zu einer Geldstrafe von 150 M verurtheilt, für welche im Unvermögensfalle eine sech8wöchige Haftstrafe tritt. Es wird um Straf- vollstreckung und Benachrichtigung zu den Akten E, 38 84 ersucht.

Berlinchen, den 16. September 1884.

Königliches Amtsgericht.

[37953) Oeffentliche Ladung.

Die Wehrpflichtigen

1) der Carl Wilhelm Hanusa, am 14. Juli 1860 zu Dörnberg, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Christiane (geb. Schütze) Hanusaschen Gheleute,

2) der Johann Thomas Bunk, am 19. August 1860 zu Strehlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Rosina (geb. Malik) Bunkschen Ehe- leute, evangelisch,

3) der Johann Zielenski, am 19. Mai 1860 zu Strehlit, Kreis Namslau, geboren, unehelicher Sohn der Rosina Zielenski, katholisch,

4) der Eduard Hartmann, am 19. August 1861 zu Kaulwit, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Johann und Juliane (geb. Lauenberger) F&artmann- \{en Eheleute, katholisch,

9) der Carl Jargosch, am 30. August 1862 zu Böhliß, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Christian und Rosina (geb. Miska) Jargoschs{chen Eheleute, “Dk Moch 2. Feb

er Franz och, am 12. Februar 1862 zu Deutsb-Marchwitz, Kreis Namslau, geboren, iebe liber Sohn der Susanna Mob, katholisch,

7) der Siegfried Goldstein, am 27. Februar 1862 zu Namslau geboren, Sohn der Julius und Amalie (geb. Cohn) Goldsteinshen Eheleute, mosais,

8) der Gottlieb Reimit, am 25. September 1862 zu Saabe, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Michael und Rosina (geb. Büttner) Reimißschen Cheleute, evangelis{,

9) der Samuel Marcus Jak 'obowiß, am 24. Sep- tember 1862 zu Strehlitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Jarob und Anna (geb. Nathan) Jakobo- wißshen Eheleute, mosaish,

10) der Johann Pokora, am 19. Februcr 1862 zu Wallendorf, Kreis Namslau, geboren, une“ elicher

Oeffentlicher Anzeiger. f a

„JZuvalidendaunk“, Nudolf Mosse, Haasecuftein & Vaogler, G. L. Daube & Co., E, Schlotte,

Berlin, Sonnabend, den 20. September

5. Tnâustrielle Etablissements; Fabrikez nund Grosshandel. . Verschiedene Bekanntmachungen. . Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen.

ttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Aunoucen - Bureaux.

| In der Börsen-

. Familien-Nachrichten. beilage.

11) der Carl Tschampel, am 5. Seytember 1863 zu Böhliß, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Christian und Johanna (geb. Seiffert) Tschampel- schen Eheleute, evangelisch,

12) der taubstumme Herrmann Ferdinand Ma- terne, am 16. September 1863 zu Broß-Butschkau, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Constantin und Pauline (geb. Forsch) Materneshen Eheleute, evangeli\sch,

13) der Friedri Neugebauer, am 6. Mai 1863 zu Wenziowitte, Kreis Namsélau, geboren, Sohn der Carl und Marie (geb. Werner) Neugebauerschen Gheleute, evangelisch-lutheri\sch,

14) der Gustav Herrmann Auraß, am 5. Mai 1863 zu Jakobtdorf, Kreis Namélau, geboren, Sohn der Johann und Marie (geb. Ko8mala) Auraßschen Eheleute, evangeliscb,

15) der Ernst Wilhelin Kozuk, am 27, Mai 1863 zu Deuts{W-Marhwitz, Kreis Namslau, ge- Her, uneheliher Sohn der Marie Kozuk, evan- gei,

16) der Carl Gottfried Post, am 8. April 1863 zu Obischau, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Gottfried und Helene (geb. Scholz) Postschen Che- leute, evangelifch,

17) der Friedrich Wilhelm Hermann Hartmann, am 13. Oktober 1861 zu Bankwitz, Kreis Namslau, geboren, Sohn der Carl und Christiane (geb. Bar- neßky) Hartmannschen Eheleute, evangelisch,

18) der Isidor Armer, am 20. März 1862 zu Namslau geboren, Sohn der Wolf und Johanna (geb, Weinberg) Armerschen Eheleute, mosaisch,

werden beschuldigt,

als Wehrpflichtige in der Absicht, fich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Reich8gebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Reichs- gebietes aufgehalten zu haben,

Vergehen gegen §8. 140 Absaz 1 Nr. 1 Reichs-

Strafgeseßbuch,

Dieselben werden auf den 9. Dezember 1884, Vormittags 9x Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landrath zu Namslau als zuständigem Civilvorsitenden der Militär-Ersatz- Kommission des Aushebungsbezirks Namslau über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.

Zugleich wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten bis zum Betrage von je 170 M zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt.

Oels, den 13. August 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft. [37660]

Nachbenannte Personen :

1) Adalbert Trzcionka, geb. am 8. April 1860

E NEAUI

2) Alexander Theofil Kafier, geb. am 27. Februar 1860 zu Lipine,

3) Iohann Valentin Oday, geb. am 19, Mai 1860 daselbft,

4) Konstantin Jakob Sthary, geb. am 10. März 1860 daselbst,

5) Bartholomäus Przywara, geb. am 22. August 1860 zu Orzegow Gut,

werden beschuldigt : als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entzichen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreich- tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben,

Vergehen gegen §8. 140 Abs. 1 Str.-G.-B.

Dieselben werden auf Sonnabend,

den 13. Dezember 1884, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Beuthen D./S. zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvorsitßzenden der Königlihen Ersaßz- Kommission des Kreises Beuthen O./S. Über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus- gestellten Erklärungen verurtheilt werden. M. 109/83.

Beuthen O./S., den 5. August 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[41517] Aufgebot.

Auf den Antrag des Iustizraths Tshushke hier, als Nachlaßpflegers, werden die unbekannten Erben und Retsnahsolger des dur Urtheil des König- lichen Amtsgerichts zu Posen vom 28. Sçptember 1883 für todt erklärten früheren Unteroffiziers Ju- lius Fliegner (dessen Ehefrau Dorothea, geb. Kröl, in der Zeit von 1848 bis 1865 Miteigenthümerin des Grundstücks Posen Vorstadt Zawade Nr. 275 E früher Nr. 110 war) hierdurch aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf

den 11. Juli 1885, Mittags 12 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude, Sapicha-Plalz Nr. 9, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebots- termine fih zu melden, widrigenfalls der Nachlaß

Sohn der Johanna Pokora, katholis,

des Julius Fliegner den sich meldenden und legitt- mirenden Erben oder, in Ermangelung solcher, dem

landesherrliben Fiskus wird verabfolgt, bekannten Erben und Rechtsnachfolger aber mit ihren Ansprüchen auf den Nawblaß dergestalt werden auêgeichloffen werden, daß fie bei späterer Meldung alle Verfügungen über den Nachlaß anzuerkennen {huldig und weder Rechnungslegung nob Ersatz der gezogenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern lediglih mit dem alêdann von dem Nachlasse noch Vorhandenen sich zu begnügen verbunden find. Posen, den 16. September 1884. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[37591] Aufgebot.

Es isi Seitens der Inhaber bez. deren gefsetlicben Vertreter und bez. deren Erben das Aufgebot fol- gender Urkunden beantragt worden: i

1) einer vom Fürstlihßen Amtsgerihßt Gera am 16, Mai 1884 ausgestellten Depositalquittung Über ein zur Sicherheit des Gegners wegen be- antragter Einstellung dec Zwangêevollstreckung binterlegtes auf Franz Schuster lautendes Schuldbuch der Sparkasse hier, Nr. 51 334 mit 1500 M Einlage,

Bie Schuldbücher der Fürstli&en Sparkasse ier:

a. Nr. 56 621 über 1009 M, ausgefertigt für Anna Pähtold, :

b. Nr. 56 622 über 1000 Æ, ausgefertigt für Martin Pätold, E

6. Nr. 56623 über 1000: 4, Marie Pätzold,

d, Nr. 56 624 über 1000 Æ, Elisabeth Pätold,

e. Nr. 46 395 über 79 Æ 31 9, ausgefertigt für Friedrih August Fröhlich,

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf

Donnerstag, den 9. April 1885, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gericht (Landhaus, S{koß-

straße, 2 Treppen, Zimmer Nr. 3) anberaumten

Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die

Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-

erklärung der Urkunden erfolgen wird. Fürstliches Amtsgericht Gera, den 16. August 1884. H. Graesel.

[30229] Aufgebot,

Die zu Creuznach wohnende ges{äftslose Marga- retha Ackva, vertreten durch den Rechtsanwalt von Cóöllen, hat das Aufgebot der die Nummern 18 629, 18 630 und 18 631 tragenden Prioritäts-Obligationen I. Emission der Rhein-Nahe-Cisenbahngesellschaft über je 100 Thaler oder 175 Gulden süddeutscher Währung, verzinslih zu 4f %%, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, {pätestens in dem auf

Samstag, den 7. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte an ordentlicher

Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine seine

Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen,

widrigenfails deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Cöln, den 24, Juni 1884.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung XI. Beglaubigt: (L. S8.) Kum p, Kanzleirath, Erster Geri@ts\{reiber.

[33931] Aufgebot.

Auf den Antrag des Kaufmanns A. Halpert in Insterburg wird der Inhaber des angebli verloren gegangenen Wecbsels d. 4. Insterburg, 11. November 1883, über 333 M 32 4, zahlbar am 16. Februar 1884, ausgeftellt von dem Kaufmann A. Halpert an eigne Ordre und acceptirt von A. Halpert in Jnster- burg, hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf den Wechsel spätestens im Aufgebotstermin

den 12. März 1885, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 22, bei dem unterzeihneten Gericht anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Insterburg, den 10. Juli 1884.

Königliches Amtsgericht. gz. Herholz.

ausgefertigt für

ausgefertigt für

[24175] Bekanntmachung.

Auf Antrag der Firma Gebr. Wienicke zu Berlin wird der Inhaber des von Pohlmann & Co. da- selbst am 10. April 1879 auf Roschick in Elbing gezogenen, und von Leßterem angenommenen, dem- nâchft von der Ausftellerin am 16. desselben Monats an Carl Edler von Querfurth zu Schoenheide i. S. girirten Wechsels über 600 4, zahlbar am 10. Juli 1879, aufgefordert, seine Rechte daran bei uns spätestens im Aufgebotstermine am 1. Dezember 1884, 11 Uhr Vormittags, im Zimmer 7 unseres Gerichts8gebäudes anzumelden und den Wechfel vor- zulegen, widrigenfalls derselbe wird für kraftlos er- klärt werden.

Elbing, den 17. Mai 1884.

Königliches Amtsgericht.

[20331]

Lemgo. Für die am 13. September 1852 ge- borene Wilhelmine Henriette Amalie Volkmann, unehelihe Tochter der Caroline Wilhelmine Helene Volkmann aus Wiembeck, wird ein Vermögen von pptr. 700 R.M. allhier gerihtlich verwaltet. Nach- dem der dafür beftellte Güterverwalter angezeigt hat, daß die 2c. Volkmann vor langen Jahren nah Amerika ausgewandert sei, seitdem, mindestens aber seit 10 Jahren, von threm Leben und Aufenthalte

alle une | keine Kunde bierher habe gelangen lassen und

2

”_- a aD dem- gemäß die Todeserklärung der Wilhelmine Volk- mann von ihm beantragt worden ift, so wird die- selbe in Gemäßheit der landesherrliben Verordnung vom 22, Mai 1786 hierdurch geladen, sich im Termine

Sounabend, den 8. November d. J.,

i Morgens 10 Uhr, so gewiß allhier zu melden oder von ihrem Leben und Aufenthaltsorte Nahhricht hierher gelangen zu lassen, als fie andernfalls für todt erklärt und ihr hiesiges Vermögen als Erbschaft bebandelt werden wird.

Der demnäh|t ergehende Bescheid wird nur dur Anschlag an der Gerichtsstelle bekannt gemacht werden. :

Lemgo, den 23. April 1884,

Fürstlißes Amtsgericht, IT. Abth.

Beglaubigt: Ed. Schws ppe, Gerihts\chreiber,

[33926]

Auf das Colonat Wellner Nr. 1 in Hornolden- dorf ist am 26. Februar 1827 für den Kornhändler Auftermann in Detmold die Summe von 68 Tha- lern protestativisch eingetragen. Der jeßige Besitzer des verpfändeten Colonats, der Baurath Ferdinand Wallbrecbt zu Hannover, hat wahrsheinliÞ gemackt, daß die Schuld nicht mehr besteht, und die Einlet- tung des Aufcebotsverfahrens beantragt, da eine löshungefähige Quittung nicht beizubringen. Der Inhaber der Urkunde und alle, welche Ansprüche an das Ingrofsat zu haben vermeinen, werden aufge- fordert, spätestens in dem auf

Montag, den 26. Januar 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte angeseßten Ter- mine die Urkunde vorzulegen, und ihre Rechte an- zumelden, widrigenfalls erftere für kraftlos erklärt und die Löschung des Ingrofsats verfügt werden soll.

Detmold, den 7. Juli 1884,

Fürstlihes Amtsgericht. Abth. IIT. (L 8) gez. Eberhardt. Beglaubigt: A mold, Gerichts\{hreiber.

[41675] Berichtigung. In der in der Nr. 218/84 dieses Blattes (1. Beil.) abgedruckten Bekanntmachung des Amtsgericbts zu Hamburg vom 10. Juli 1884 muß es unter Nr. 20 Zeile 6 und 7 beißen: Margarethe Christine, geb. Seeborg, Namens Margaretha Christine Noack,

und nit wie inserirt: Margaretha Christine, geb. Seeborg, Namens Margarethe Christine Noack.

[41518]

Durch Aus\{chlußurtheil des Herzoglichen Amts8- gerihts hier vom 16. September d. J. sind nach- stehend aufgeführte Urkunden :

a, das Kaufkontrafktsduplikat d. d. Zerbst , den 14, Juni 1873, nach welbem auf den dem Schuhmacermeifster Otto Schweitzer und dessen Ehefrau Hedwig, geb. Krüger, hier gehörigen, in den Grundakten Herzoglichen Amtsgerichts hier Reg. I. 30 geführten Grundstücken für Fräulein Charlotte Beißenhiry hier annoch 3000 haften,

b, die Verschreibung d. d. Zerbst, den 6./6. Mai 1842, nah welcher für den Gutsbesitzer Johann Peter Golze in Hobenlepte auf den dein Voll- spänner Christian Golze in Hohenlepte gehöri- gen, Grundbu Bl. 12 zu Hohbenlepte geführten Grundftücken 5700 A ohne Zinsen haften,

2, die Schuld- und Hypothekvershreibung d. 4d. Lindau, den 7. April 1840, in Verbindung mit den Verhandlungea O ee E 1849,

; ; 9. VWltober L

13. Juli 1849 und T rede 1856, nah welchen für das Hospital St. Augustini hier 600 A auf den Bl. 196 des Grundbuchs von Lindau geführten, daselbst belegenen, den Hof- meister Gottfried Wehe’scen Eheleuten daselbft gehörigen Grundfstückez haften,

d, die Schuld- und Pfandverschreibung d. d. Zerbst, den 15./15. September 1876, nach welcher auf dem Fabrikarbeiter August Friße’s{hen Haus- grundstücke Nr. 1153 in der Langen-Besenstraße hierselbst für den Gärtner Valentin Ritter hier 1500 M haften,

e. das Quittungsbuch Nr. 17955 der Zerbster Kreissparkasse mit einer Einlage von 986 #4 61 „, auf den Namen Eduard Kelch, Nutha,

lautend

für kraftlos und der abwesende Posamentierer Albin Theodor Schmaling, Sohn des in Zerbst verstorbe- nen Rentiers Gustav Schmaling, ift für todt erklärt unter Aus\{ließung der im Aufgebotstermine nicht ersbienenen Erben und Vermächtnißnehmer.

Zerbst, den 16. September 1884.

Herzoglich Anhalt. Amtsgericht. gez. Morgenroth. Ausgefertigt : Zerbst, den 18, September 1884. : Der Gerichtss{reiber Herzogl. Amtsgerichts : (L. 8) HeinilTe, Sekretär.

[41542] Oeffentliche Zustellung.

Die Aktiengefellschaft Dresdner Bank in Dresden, vertreten dur den Rechtsanwalt Justizrath Köhl- \hütter hier, klogt gegen den Privatus Eduard Nehse, zuletzt zu Dresden wohnhaft , jeßt unbekann- ten Aufenthalts, wegen ciner der Klägerin von der Sächsischen Creditbank in Lig. cedirten anerkannten Forderung der leßteren an Beklagten (eins{ließlich