1884 / 224 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

dem Eisenbahn-Zugsührer Bißmann zu Saarbrücken,

dem Vollziehungsbeamten der Steuerklasse 11 zu Düssel- dorf, Buchmann, j

dem Fabrikschreiber Co ßlar zu Montjoie,

dem Beigeordneten und Gemeinde-Vorsteher Diehl zu Oberndorf, Kreis Weßlar, i

dem evangelischen Lehrer Dil g zu Neuwied,

dem Kreisboten Duchow zu Gummersbach,

dem Gemeinde - Vorsteher Esser zu Conzen, Montjoie, ,

dem Eisenbahn-Schiffbrückenwärter Funk zu Deuß,

dem Postschaffner Geelen zu Lennep,

dem Regierungs - Hauptkassen - Diener Düsseldorf, i

dem Magazin - Aufscher Hecht beim Proviant-Amt zu Saarlouis,

dem Post-Packmeister Heinrich zu Aachen,

dem Regierungs-Boten Hentrich zu Aachen,

dem Shußmann Heß zu Coblenz,

dem Postischaffner Jäger zu Cöln, i

dem Fuß:Gensd’armen Jäkel zu Trarbach, Kreis Zell,

dem Gensd’armerie-Ober-Wachtmeister Jppendorf| zu Oberhausen, Kreis Mülheim a. d. Ruhr, é

dem Polizeidiener und Kantons-Gefangenwärter Kessels zu Kerpen, Kreis Bergheim, i E

dem Gemeinde- Vorsteher Klein zu Pracht, Kreis Alten- kirchen, j dem Steuer-Aufseher Klinger zu Cöln, i

dem Kassendiener Klißschmüller bei der Reichsbank zu Elberfeld, :

dem Post-Pacmeister Körner zu Trier,

dem Post-Packmeister Korn zu Cöln, : . dem Gemeinde-Vorsteher Kreppel zu Freusburg, Kreis Altenkirchen,

dem Eisenbahn-Bureaudiener Krumbach zu Cöln,

dem Post-Packmeister Lorenz zu Coblenz, i

dem Schuldiener Meder am Königlihen Gymnasium zu Trier, : |

dem Lokomotivführer Meßelthin zu Erkrath, Kreis Düsseldorf, E

dem Gerichtsdiener Müller zu Ehrenbreitstein,

dem Polizeidiener Müller zu Wissen, Kreis Alten- kirchen, : dem fkatholishen Küster Dhler zu Jüchen, Kreis Greven-

broi, i i dem Gerichtsdiener und Kastellan Plenter bei dem

Landgericht in Cleve,

dem provinzialständishen Botenmeister und Kastellan im Ständehause zu Düsseldorf, Pourrier, —— : ® dem Revierförster Raquot zu Forsthaus Friedrihsweiler, Kreis Saarbrücken, : :

dem emeritirten evangelischen Lehrer Richtex zu Kirchen, Kreis Altenkirchen,

dem Schußmann Riebisch zu Cöln,

dem Wege-Aufseher s ner zu Crefeld, i

dem Magazin: Ausseher Scheer barth beim Proviant-Amt zu Coblenz, i

dem Briefträger Schmidthausen zu Barmen,

dem städtishen Vollziehung8beamten Schreiber zu Barmen,

dem Briefträger Schroer zu Geldern,

dem Revierförster Sieglohr zu Burgbrohl, Mayen, dem Gemeinde-Wegewärter Ste ffen zu Altenessen, Land- kreis Essen, |

dem Weichensteller Steffes zu Trier, :

dem Förster Stege zu Forsthaus Stetternih, Kreis Jülich, 9 dem Gerichtsdiener Th oms zu Neunkirchen, dem Kasernenwärter Tillmanns zu Aachen, dem Polizei-Sergeanten Uthoff zu Düsseldorf, dem Eisenbahn-Lademeisier Weiler zu Cöln, dem Wasserbau-Aufseher von Winterstein zu Saar-

rg, dem katholishen Lehrer Wolf zu Kreuznach ;

Kreis

Grimmer zu

Kreis

bu

ferner:

den Kammerherrn Freiherrn von Solemacher-Ant- weiler zu Burg Wachendorf im Kreise Euskirhen zum Schloßhauptmann von Brühl,

den Freiherrn von Fürstenberg auf Hugenpoet im Landkreise Düsseldorf,

den Freiherrn von“ Syberg auf Eis Schleiden,

den Landrath Freiherrn von Fürstenberg auf Heiligen- hoven im Kreise Wipperfürth, und

den Erbdrosten im Fürstenthum Essen, Freiherrn von Vittinghoff genannt Schell zu Schellenberg auf Schellenberg, im Landkreise Essen, zu Kammerherren,

den Freiherrn von Diergardt auf Morsbroih im Kreise Solingen, und den Grafen Beissel von Gymnich auf Schmidtheim, im Kreise Schleiden, zu Kammerjunkern zu ernennen ; :

den Geheimen Kommerzien-Rath Gustav Mevissen zu Côln, und

den Rittergutsbesißer Fulius Peter Bemberg auf Flammersheim im Kreise Rheinbach, Leßteren unter dem Namen von Bemberg-Flammersheim, in den Adelstand zu erheben ;

im Kreise

sowie :

den ordentlichen Professor an der Universität zu Bonn,

Dr, Lipschiß,

den Landrath a. D. und Direktor der Rheinishen Pro-

vinzial-Feuer-Sozietät, Seul in Düsseldorf zu Geheimen

Negierungs-Räthen,

den Ersten Staatsanwalt Sommer in Coblenz zum

Geheimen Justiz-Rath,

den Seminar: Direktor Alleckerx zu Brühl zum Schul-

rath mit dem Range eines Raths vierter Klasse,

die Rechtsanwälte Wassermeier in Bonn und Bolßt

in Saarbrücken, sowie den Notar Hoffschmidt in Coblenz

zu Justiz-Räthen,

den Regierungs-Sekretär Nusbaum zu Trier zum Nechnungs-Rath, i :

den Sekretär bei dem Universitäts-Kuratorium, Röhmer

zu Bonn zum Kanzlei-Rath,

stein zu Urft, Hedcking zu Saarburg, und Sch{midtborn zu Saarbrücken zu Sanitäts-Räthen,

Kommerzien-Räthen zu ernennen ; sowie

wärtige Amtsstellung den Titel als Ober-Bürgermeister zu verleihen.

den Kreis-Phyfikus des Kreises SWleiden, Dr. med. Welien-

Dr, med,

den Kreis-Physikus des Kreises Saarburg, den praftishen Arzt und Strafanstalts-Arzt Dr. med,

den Fabrikbesißer Greef zu Barmen, den Weinhändler Jordan zu Coblenz, den Kaufmann Marcus sen. zu Cöln, den Papierfabrikanten Steinbach zu Malmedy zu

dem Bürgermeister Pelzer zu Aachen für seine gegen-

Deutsches Reich.

GSerkanntmaGutna.

Von der Altona—Kaltenkirhener Eisenbahn is am 8. d. M. die 35,5 km lange Strede Altona-Nebenzoll- amt—Kaltenkirhen mit den Stationen Altona-Nebenzoll- amt, Eimsbüttel, Langenfelde, Stellingen, Eidelstedt, Schnelsen, Rugenbergen-Bönningstedt, Hasloh, Quicborn, Ellerau, Ulz- burg und Kaltenkirhen für den Personen- und Stückgüter- verkehr eröffnet. :

Die Direktion der Altona—ßKaltenkirhener Eisenbahn- Gesellschaft hat ihren Siß in Altona.

Berlin, den 22. September 1884. Jn Vertretung des A des Reichs-Eisenbahnamts :

órte.

Königreich Prenßen. Finanz-Ministerium.

Die Ziehung der 1. Klasse 171. Königlih preußischer Klassen-Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung am 1, Oktober d. J., früh 8 Uhr, ihren Anfang nehmen. Das Einzählen der sämmtlichen 95 000 Loose-Nummern nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1. Klasse wird schon am 30. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, durch die Königlichen Ziehungskommissarien im Beisein der dazu besonders aufgeforderten Lotterie:Ein- nehmer, Herren Aron, Koch und Koethner von hier, öffent- lich im Ziehungssaal des Lotteriegebäudes stattfinden.

Berlin, den 22. September 1884.

Königliche General-Lotterie-Direktion.

Kriegs-Ministerium.

Wegen Einordnung der Sammlung weiland Sr. König- lichen Hoheit des Prinzen Carl von Preußen in die Waffen- Sammlung des Königlichen Zeugha uses is der dazu erforder- liche Raum bis auf Weiteres dem öffentlihen Besuh nicht zugänglich.

Berlin, den 20. September 1884.

Königliche Zeughaus- Verwaltung. Jsing. Weiß.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute in Gegenwart eines Notars öffentlich bewirkten Verloosung von Schuldverschreibungen der 4pro- zentigen Staatsanleihen von 1850, 1852 und 1853 sind die in der Anlage verzeihneten Nummern gezogen worden.

Dieselben werden den Besißern mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge vom 1. April 1885 ab, gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen und der nach dem 1. April 1885 fällig werdenden Zinsscheine nebst Zinsschein-Anweisungen, bei der Staatsshulden-Tilgungskasse, Taubenstraße Nr. 29, hierselbst zu erheben.

Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der Sonn- und Festtage und der lctten drei Geschäftstage jeden Monats,

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs - Haupt- fassen, den Bezirks- Hauptkassen der Provinz Hannover und der Kreiskasse zu Frankfurt a. M. Zu diesem Zwecke können die Schuldverschreibungen nebt Zinsscheinen und Zins- schein-Anweisungen einer dieser Kassen hon vom 1. März k. Js. ab eingereiht werden, welche sie der Staats\schulden- Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nah erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 1, April 1885 ab bewirkt.

Mit den verloosten Schuldverschreibungen sind unentgeltlich abzuliefern, und zwar : von den Anleihen von 1850 und 1852 die Zinsscheine Reihe IX Nr. 6 bis 8 nebst Anweisungen zur Ab- hebung der Reihe X, und von der Anleihe von 1853 die Anweisungen zur Abhebung der Zinsscheinreihe 1X,

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird von dem Kapitale zurüdckbehalten.

Mil vem l, Well 18950 vort die Verzinsung der verloosten Schuldverschreibungen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten noch rüdlständigen Schuldverschrei- bungen wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Verzinsung derselben mit den einzelnen Kündigungs: terminen aufgehört hat.

Die Staatsschulden-Tilgungskasse kann sich in einen Schristwehsel mit den Fnhabern der Schuldverschreibungen über die Zahlungsleistung niht einlassen.

Formulare zu den Quittungen werden von den sämmt- lichen obengedahten Kassen unentgeltlih verabfolgt.

Berlin, den 16. September 1884,

Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sydow.

Abgereist: Se. Excellenz der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums, Minister des Fnnern von Puttkamer, nach der Provinz Westfalen ;

Se. Excellenz der Staats-Minister, Staatssekretär des JFnnern von Boetticher, nah der Rheinprovinz.

Die Nummer 27 der Gesez-Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält untér

der Amtsgerichte Einbeck und Hameln. Vom 5. September

1884, Berlin, den 23. September 1884. Königliches Gesetz-Sammlungs-Amt. Didden.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. September. Gestern hielten Se. Majestät der Kaiser bei Euskirchen die Parade über das VHI. Armee-Corps ab, welhes vom General-Lieutenant Frhrn. von Loë befehligt wird. Zum Corps gehören die 15. Division unter General-Lieutenant von Leszczynski, in Vertretung General-Major von Schlihting, und die 16. Di: vision unter General-Lieutenant Trenk. Jm ersten Treffen stand die Jnfanterie, im zweiten die Kavallerie, die Artillerie und der Train. Das ferne Hurrahrufen der Menge verkündete das Nahen der Allerhöchsten Herrschaften. Jm sechs\pännigen offenen Wagen fuhr Fhre Majestät die Kaiserin an Fhr Regi: ment heran, das an der Spiße des rechten Flügels des ersten Treffens stand, und begrüßte die Offiziere mit huldvollen Worten. Fn unmittelbarster Nähe Jhres Garde-Regiments Königin hielt dann die Erlauchte Frau, um hier Se, Majestät zu erwarten. Jhre Kaiserlißhe und Königliche Hoheit die Kronprinzessin folgte der Parade zu Pferde, Der Kaler hatte nzwUchcen - den Wagen verlassen und war zu Pferde gestiegen. Er begrüßte die fremd: herrlichen Offiziere und sprengte alsdann mit der glänzenden Suite, in der sih seit gestern Mittag auch der Großherzog von Sachsen-Weimar befindet, der Paradeaufstellung zu, während das ganze Corps Jhm die militärishen Honneurs er: wies und das vieltausendstimmige Hurrah der Truppen die Lüfte erfüllte, Fm Schritt ritten Se. Majestät die Front der Jnfanterie-Regimenter ab und besichtigten alsdann im zweiten Treffen den Train, die Artillerie und die Kavallerie; vor dem Königs-Husaren-Regiment, dessen Chef bekanntlih Se. Majestät Selbst ist, hielt Allerhöchstderselbe an und richtete an den Obersten von Colomb einige ehrende Worte, Von hier aus sprengte der Kaiser in leihtem Galopp nach dem Punkte, von dem aus Er den Vorbeimarsch der Truppen ansehen wollte. Er näherte Sih hierbei der Tribüne, deren Insassen Jhn mit einem dreifachen, begeisterten Hurrah begrüßten. Als das Defiliren der Truppen begann, seßten Se. Majestät Sih an die Spiße des 4. Garde-Gre- nadier-Regiments Königin und führten dasselbe dem Erlauchten Chef, der Kaiserin, vor. An der Spiße der Kavallerie befand sih das Rheinische Kürassier-Regiment Nr. 8, das von seinem Chef, dem Großherzog von Sachsen, dem Kaiser vorgeführt wurde. Noch einmal erscholl brausender Hohruf, als die Königs-Husaren naheten, und der Kaiser Sih an die Spiße des Regiments seßte.

Nach einem zweiten Vorbeimarshe des Corps erreichte die Parade ihr Ende, und der Kaiser ritt alsdann, von einem

Kriegervereine ab; es drängte die alten Soldaten, ihren Kaiser wiederzusehen. Bei dem

Wohl des V1II, Armee-Corps.

den Kaiser aus.

Gestern Abend wurde Fhren Majestäten von einer großen Anzahl von Gesangvereinen der Rheinprovinz eine Serenade dargebracht.

Get ub 9 UbN hoben, me V D. V! mbe, S Majestät der Kaiser und Jhre Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin Sich zu Wagen nach Kierberg, und von da mittelst Extrazugs nad Derkum begeben, um dem Corps8manöver des VII1, Armee Corps beizuwohnen. Jhre Majestät die Kaiserin begab Sih um 10 Uhr nah dem Manöverfelde.

Der Reichskanzler Fürst von Bismark hat id gestern Nachmittag nach Friedrihsruh begeben.

Der Chef der Admiralität, General-Lieutenant von Cayprivi, ist von der im vorigen Monat angetretenen Jn spizirungsreise hier wieder eingetroffen.

nah Bukarest zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder Übernommen.

Mittelst Allerhöchster Kabinets:Ordre ist der Gouver:

lisen, zum General der Kavallerie befördert worden.

Der General-Lieutenant von Winterfeld, Cou mandeur der Garde-Kavallerie-Division, ist von kurzem Urlaub hier wieder eingetroffen.

Der General-Lieutenant des Barres, Präses de! Ober-Militär-Examinationskommission, hat sich auf einigt Tage in dienstlichen Angelegenheiten nah Dresden begeben,

Benrath, 21. September. Se. Majestät der Kai]tt hatten die Gnade, heute 123/, Uhr eine Deputation der U? dustriellen Arbeiter des Landkreises Düsseldorf in besondert: Audienz zu empfangen. Die Deputation bestand aus drei Ar beitern resp. Meistern der größeren industriellen Etablissentents des Kreises, und bezweckte den Dank der Arbeiter für die Aller höchste Botschaft vom 15. November 1881 und die lande väterliche Fürsorge Sr. Majestät für das Wohl der Arbeite: und deren wirthschaftlihe und soziale Lage auszusprechen, 10 wie eine bezügliche Avresse Sr. Majestät zu überreichen.

Die Adresse, welche eine einfache, aber sehr geshmackvoll! Au”usstattung zeigt, trägt die Unterschriften von 3123 industrielle! Arbeitern (etwa 75 Proz. der sämmtlihen industriellen U beiter des Kreises) und hat folgenden Wortlaut :

Allerdur{lauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König!

Allergnädigster Kaiser, König und Herr!

Die Herzen aller Bewohner des Nheinlandes sind

durch Bezeugung der größten Ehrfurht und Liebe, dur Versicheruns

den Kreis-Physikus des Kreises Zell, Dr. med, Haack zu Trarbach,

Nr. 9021 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke

unerschütterliher Treue und tiefster Unterthänigkeit,

wahrhaft rührenden Jubel empfangen, die lange Front der Y

Nachmittag 5 Uhr im Shlosse stattgehab- |} ten Paradediner trank Se. Majestät der Kaiser auf das F

Der kommandirende General [f von Loë dankte und brachte einen Toast auf Se. Majestät

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich rumänische! | | Hofe, Freiherr von Saurma-Jeltsh, is vom Urlaub! [F

neur von Berlin, General-Lieutenant Freiherr von Wil- | 2

erfüllt ron A

dem Glüce, Ew. Majestät wiederum in ihrer Mitte begrüßen i! F dürfen. Jeden drängt es, den Jubel seines Herzens zu verkünden F

Wenn wir, die Arbeiter des Landkreises Düsseldorf, es wagen hervorzutreten und Ew. Majestät en E i Gruß zu Füßen zu legen, so treibt uns dazu das Gefühl, euß von den Arbeitern _Uuns, als Mitbewohnern des Kreises, in welhem Ew. Majestät jeßt weilen, die Pflicht obliegt, aus tiefem Herzen den innigffen Dank für das große Woblwollen und die ernste landesväterlicbe Fürsorge zu sagen, welhe Ew. Majestät zu aller Zeit dem Arbeiterstande gewidmet haben, und von welcher die neuen dur Ew. Majestät Höchsteigenes persönlies Eintreten veranlaßten und ins Leben gerufenen Schöpfungen, das Krankenkassengesetz und die Un- fallversiherung, uns wieder den glänzendsten Beweis geben.

Der Liebe zu unserem Königlichen Herrn, dem Stolz auf unfern Kaijer, tit das volle Vertrauen auf den Vater des Vaterlandes hinzu- gesellt, und wenn wir in rauher Arbeit um dos Dasein ringen, giebt uns dieses Vertrauen die Kraft und den freudigen Willensmuth!

: Reicheren Lohn, als unsere tiefgefühlten Worte des Dankes mögen Ew. Majestät die Dankesthränen der Krankcn, die segen- flehenden Gebete der Wittwen und Waisen gewähren ! / E Wol möge noch lange Jahre Ew. Majestät in ungetrübter Ge- sundheit dem Königlichen Hause und dem Vaterlande erhalten, uns Allen einen geliebten, hobverehrten Kaiser, König und Herrn, uns Arbeitern einen alle Zeit fürsorgenden Vater! U x

. (Folgen 3123 Unterschriften.) O: Majestät waren ersihtlih freudig bewegt dur den Jhm ausgesprochenen Dank der Arbeiter und erwiderten darauf ungefähr Folgendes:

Es sei dem Monarchen nicht immer vergönnt, Dank zu ernten für seine Bestrebungen zum Wohle des Volkes, unso- mehr freue es Jhn, heute einem solhen Dank zu begegnen aus einem Stande, dem Er in gegenwärtiger Zeit Seine ganz besondere Fürsorge widme, und für dessen Wohl durch die Geseßgebung schon Wichtiges geschehen sei. Er freue Sich au darüber, daß man anscheinend mit dem eingeschlagenen Wege zufrieden sei. Allen könne auch Er freilih es niht ret _machen, Majestät unterhielt Sich dann noch längere Zeit die Audienz währte fast 20 Minuten mit den einzelnen Mitgliedern der Deputation über ihre persönlichen Verhältnisse, über die Etablissements, in welchen sie beschäftigt seien, erkundigte Sich nah der Lage der betreffenden Fndustrie, für deren Gedeihen Er das Beste hoffe und wünsche. Se. Majestät wies auch darauf hin, wie Er vor etwa 40 Jahren kurz nah dem Bau der Eisenbahn Oberhausen gesehen, damals noch ein Bahnhof und ein paar Häuser, jeßt eine über 15000 Einwohner zWhlende Stadt, und wie die rheinish-westfälische «Industrie überhaupt einen so hohen und erfreulichen Aufshwung ge- nommen habe.

__ Zum Schlusse der Audienz reichten Se. Majestät unter wiederholtem Ausdruck Seiner Freude über das Erscheinen und den Zweck der Deputation den einzelnen Mitgliedern derselben huldreihst die Hand.

Mecklenburg-Schwerin. Schwerin, 22, September. (Mell. Anzeigen.) Fhre Kaiserlihe Hoheit die Frau Großherzogin ist heute Vormittag in Begleitung Aller- höchstihres Bruders, Georg Michaelowit#ch, von Amsterdam hierhzr zurückgekehrt. ; i

E eis, Mei Ia E L ES

Oesterreich-Ungarn. Wien, 20. September. (W. T. B.) Der Kaiser hat den Großfürsten-Thronfolger von Rußland zum Ober-Lieutenant des Ulanen-Regiments Kaiser Alexander und den Großfürsten Sergius Alexandrowits{ch zum ODbersi-Fnhaber des FJnfanterie-Regiments Nr. 101 ernannt. __ Fn seiner Sonntagsnummer konmt das „Wiener eFremdenblatt“ nochmals auf die Kaiserbegegnung in Skierniewice zurück und führt in einer längeren Betrachtung über dieses bedeutsame historishe Ereigniß u. A. Folgen- des aus :

_Ganz im Einklange mit den Ausführungen ernster russischer Regierungsorgane, scheint uns die Zusammenkunft in Skierniewice nihts Neues geschaffen, wohl aber das bereits Vorhandene zu weithin erkennbarem Ausdruck gebraht zu haben. Allem Ermessen nach war sie, von dem persönlichen Momente abgesehen, in erster Linie dazu bestimmt, eine Verständigung der drei Mächte zu besiegeln, die auf der ge- meinsamen Achtung der großen Friedensinteressen Europas be- ruht. Heute sind diese Jnteressen unzweifelhaft an die möglichste Erhaltung des europäischen Status quo geknüpft. Es giebt keine Macht in Europa, welche einen gerehtfertigten Anspruch auf politische und territoriale Virements zu ihren Gunsten zu er- heben vermöchte. Selbst die durch den Berliner Kongreß her- beigeführte vielbestrittene Ordnung der Dinge im Orient hat etne Vertheilung der Kräfte erzielt, welhe dem Gedanken der Schöpfung eines politishen und nationalen Gleichgewichts auf der Balkan-Halbinsel entspricht und die Vorausseßung für die allmähliche Konsolidirung der Verhältn'}e darbietet. Wenn die leitenden Staatsmänner der größten Monarchien Europas nah forgfältiger Prüfung aller Verhältnisse zu der Ueber- zeugung gelangt find, daß den Bedürfnissen und den Wünschen der Allgemeinheit nicht die Veränderung, sondern vielmehr die Erhaltung und Sicherung des Bestehenden entspreche, und wenn sie sih in dem Entschlusse geeinigt haben, die Kraft der von ihnen geleiteten Staaten in diesem konservativen Sinne erteuib A zu L 0 darf dies sicherlih als das

eulihjte und nachwirkendste Ergebniß ihre / betrachtet werden. | E

Jn der That werden die Resultate der Besprehungen von Skierniewice allerwärts in Europa in diesem Sinne auf- gefaßt. Selbst die niht allzu ges{chmadckvollen Versuche der englischen Presse, Regungen des Mißtrauens und des Uebel- wollens in der öffentlihen Meinung Frankreihs anzufachen, sind so gut als erfolglos geblieben, Schon vor der An- näherung Rußlands an das deutsch-österreihishe Bündniß war der Glaube an eine gegen Frankrei gerichtete Spiße dieses Bündnisses aus den französischen Vorstellungen geschwunden. Deutschland hatte der Nachbarrepublik zu viele und unzweideutige Beweise werkbereiter Sympathien gegeben, als daß sich die Rückwirkung hiervon nicht auch auf die Auffassungen, ja selbst die Gefinnungen des französischen Volkes hätte erstrecken sollen. Und dieser leßten irrigen Beurtheilung entrückt, erhebt sih das Zwei-Kaiser-Bündniß in der That als eine mächtigere und imponirendere europäishe Thatsache als je. An dem An- schlusse Rußlands hat sich die ihm innewohnende Kraft gleich- zeitig erprobt und in fast unberehenbarem Grade gesteigert. Die moralische Koalition, die es mit legterem und mit Ftalien ein- gegangen, hat Europa ein System des Friedens gegeben und verbürgt, wie es seit dem Zusammenbruche der europäischen Pentarchie und des Vertragsrehtes von 1815 niemals be- Patden hat. Und nicht die leßte Garantie sür die Fortdauer ieses Systems ist, daß es wesentlich auch aus dem persönlihen Willen der Souveräne hervorgegangen ist,

deren Reiche sich unnittelbar in die Segnungen des- selben theilen. So stark das Friedensbedürfniß, der Völker Europas ist, es ist nicht stärker als der «Entschluß ihrer Herrscher, fremdes Recht zu ahten und zu wahren, wie das eigene, alle Regungen des Ehrgeizes und der Selbsisucht von sich abzuweisen, dem Streite zu wehren, und ihm vorzu- beugen. Wenn heute Europa selbst der ferneren Zukunft mit einem Gefühle der Beruhigung entgegenblickt, so ist das voll und ganz das Werk der drei Kaiser, die in so feierlicher Weise aufs Neue ihren Freundschaftsbund bekräftigt haben. Agram, 20. September. (Wien. Ztg.) Jn der ver- flossenen Nacht hat der Pöbel in Zengg die Fenstew des Zoll- und Steueramts, des Bürgers Rodié und des Erz- priesters Prica unter dem Rufe: Nieder mit den Magyaronen ! eingeworfen. Die Regierung verfügte Sicherheitsmaßregeln.

_ Velgien. Brüssel, 23, Seplember. (W. T. B) Während des gestrigen Abends machte sich unter der hiesigen Bevölkerung zwar große Erregtheit und Unruhe be- merkbar, indeß gelang es, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Mehrere Menschenhaufen, die singend und shreiend dur die Straßen zogen, wurden von der Polizei ohne Schwierigkeit zerstreut. Gegen den Direktor des Journals „National“ ist wegen mehrerer heftiger, für die republikanische Staatsform plaidirender Artikel ein Ausweisungsbefehl erlassen worden.

Großbritanuien und Jrland. London, 20. Sep- tember. (Allg. Corr.) Der in Birmingham tagende Kongreß der Sozialpolitiker begann am Donnerstag seine Arbeiten. Jn der Sektion für Jurisprudenz wurde die Frage diskutirt, in welher Weise das Gemeinde-Verwaltungs- system in England reformirt werden könne, bei welcher Gelegenheit einer strikteren Centralisation das Wort geredet wurde. Die Sektion für Künste beschäftigte sich mit der FFrage, ob in den Volkss{hulen das Zeichnen zu einem Lehrgegenstand erhoben werden solle oder niht. Die ¿Frage wurde fast einstimmig bejaht. Jm Departement für Gesundheitspflege bildete die asiatishe Cholera, deren Ursprung, Verbreituna, Behandlung und Verhinderung den Hauptgegenstand der Erörterung. Jn der Sektion für die Unterdrückung von Verbrechen hielt Mr. Holyoake einen Vor- trag über die Thunlichkeit, Zuchthäuser und Gefängnisse selbsterhaltend Und produktiv zu machen. Jn der Sektion für Volkswirthschaft und Handel wurde zuvörderst die Lage und Zukunft der englischen Eisenindustrie zum Gegenstand einer längeren Debatte gemacht, und dann die schon im Parlament erörterte Frage der Hauspachtreform diskutirt.

22. Septembor. (W. D. V). Graf Herbert Bis - mardck ist heute früh hier eingetroffen und nah Schottland weitergereist. Wie das „Reutershe Bureau“ erfährt, hätte General Wolseley auf telegraphishem Wege empfohlen, die nah Egypten beorderten beiden Bataillone Infanterie nicht abzusenden und vorläufig jede Truppenverschiffung aus England nah Egypten zu verschieben. Wie das Bureau weiter vernimmt, dürfte in Folge der günstigen Nachrichten aus Khartum der Umfang der Nilexpedition reduzirt und die Expedition in eine Art fliegenden Corps verwandelt wer- den. Der „Times“ wird aus Shanghai vom heutigen Tage gemeldet, die Blokirung der Woosungbarre werde lebhaft betrieben, doch solle die Passage für neutrale Schiffe offen gehalten werden.

283. September. (W. T. B.) Nath einem Telegramm des „Standard“ aus Kairo von gestern sind daselbst 2 weitere Depeschen von General Gordon eingegangen, in denen derselbe sih wiederholt für die Beseßung des Sudans durch türkishe Truppen ausspricht.

i Frankreich. Paris, 20. September. (Fr. Corr.) Die „Republique française“ schreibt : „Mehrere Blätter haben von der Möglichkeit des Rücktritts des Generals Cam- penon gesprochen; diese Nachricht ist erfunden. Der Kriegs- Minister arbeitet im Gegentheil, um das Gesetz über die drei- jährige Dienstzeit für die zweite Lesung zusammenzustellen, um der Kommission zu ermöglichen, während der außerordent: lihen Session darüber zu berathen.

_— 21. September. (Köln. Ztg.) Das Mittelmeer- ge]chwader wird, da di: Choleragefahr in Toulon ver- shwunden, zu Anfang Oktober auf die dortige Rhede zurück- kehren Der Arbeits-Min ister hat die großen Eisenbahngesellschaften aufgefordert, die internationalen Tarife zu kündigen; eine Gesellschast hat bereits der Auf- forderung Folge geleistet und ihre jeßigen Tarife werden in einem Monat außer Kraft treten.

___— 22. September. (W. T. B.) Der Conseils-Prä- sident Ferry wird Ende der Woche hierher zurückkehren. Die Kammern treten voraussihtliÞh am 21. Oktober zu- sammen. Fn den leßten 24 Stunden starben in dem De- partement der Ostpyrenäen 6 Personen, in Toulouse 1 Person an der Cholera.

Spanien. Madrid, 22. September. (W. T. B) In den infizirten Ortschaften kamen in den leßten 24 Stunden

9 Cholera-Todesfälle vor, darunter einer in Gctafe in der Nähe von Madrid.

Italien. Rom, 22. September. (W. T. B.) Dem heutigen Cholera - Bericht zufolge kamen vor: In Aquila 2 Erkrankungen und 2 Todesfälle, in Avellino 1 Erkrankung, 2 Todesfälle, in Benevento 1 Erkrankung, in Bergamo 18 Er krankungen, 11 Todesfälle, in Brescia 2 Erkrankungen, 1 Todesfall, in Cremona 1 Erkrankung, 4 Todesfälle, in *Cuneo 14 Erkrankungen und eben so viel Todesfälle, in Ferrara 3 Erkrankungen, 2 Todesfälle, in Genua 29 Erkrankungen, 9 Todesfälle, davon in Spezzia 16 Erkrankungen, 7 Todesfälle, in Modena 1 Erkrankung, in Neapel 362 Erkrankungen, 194 Todesfälle, davon in der Stadt Neapel 305 Erkrankungen, 161 Todesfälle, in Parma 3 Erkrankungen und eben so viel Todesfälle, in Reggio nell’ Emilia 3 Erkrankungen, 1 Todes- fall, in Rovigno 1 Erkrankung, 3 Todesfälle und in Salerno

2 Erkrankungen.

___— 283. September. (W. T. B.) Wie die „Voce della Verità“ berichtet, hat der hiesige Bürgermeister den Wunsch ausgesprochen, dem Papste anläßlich der beabsichtigten Errich- tung eines Choleraspitals im Vatikan den Dank der römischen Bevölkerung zur Kenntniß zu bringen. ‘Der Papst hat diese ung R ar

Florenz, 20. September. . T. B.) Jn dem Proze der 58 JInternationalisten, welche sih mit S in Som au theilten Anarchisten solidari\ch erklärt hatten, sind 53 in contumaciam und 3 in Abwesenheit verurtheilt worden. Das Ege über 2 Angeklagte, welche krank sind, ist noch aus-

chend. i

Neapel, 23. September. (W. T. B.) Vom 21. d, M. 4 Uhr Nachmittags bis zum 22. d. M. 4 Uhr Nachmittags sind hierselbst 241 Personen an der Cholera erkrankt und 114 gestorben. ;

Dánemark. K openhagen, 22. Septemöver. (W. T. B.) Der Reichstag ist zum 6. Oktober einberufen worden. ;

Afrika. Egypten. Kairo, 23. September. (W. T. B.) General Wolseley wird mit dem Generalstabe am 27. d. Mts. nilaufwärts gehen, ohne die Ankunft weiterer Truppen abzuwarten.

(Telegramm des „Reuterschen Bureaus“.) Wie bestimmt verlautet, ist der diplomatische Vertreter Frankreihs, Barrère, instruirt worden, die Zurückziehung des Briefes des eFinanz- Ministers an die Staatsschuldenkasse betreffend die Aufhebung der Amortisirung zu fordern.

(Allg. Corr.) Das

Wady Halfa, 18. September. Bataillon unter Oberst Trotter rüdckte heute nach Sarras

vor, um bei den Eisenbahnarbeiten beschäftigt zu werden. Suakim, 19. September. (Alg. Corr.) Zwischen den befreundeten Stämmen und den Anhängern Osman Dig- ma'’s haben neuerdings mehrere Kämpfe stattgefunden, die zur großen Befriedigung der Garnison den nächtlihen An- griffen gegen Suakim ein Ende geseßt haben. Bisher haben die befreundeten Stämme die Oberhand behauptet. Die Straße nah Berber ist jet wahrscheinlih offen. Natal. Durban, 17. September. (Allg. Corr.) Die Kapregierung hat Saint Johns förmlich annektirt.

Zeitungsstimmen.

Die „Staatsbürger Zeitung“ hält denjenigen Par- lamentariern, welche gegen die Dampfersuvventionsvorlage ge- sprochen haben, und ihren Anhängern einen von Fr. List ver- faßten Aufsa§ vor, welcher in Nr. 2 des im Jahre 1843 bei Cotta în Augsburg erschienenen „Zollvereinsblatts“ veröffent- liht worden is. Fn diesem Aufsatz heißt es:

«Die See ist die Hochstraße des Erdballs. Die See ist der Parade- play der Nationen. Die See ist der Tummelplatz der Kraft und des Unter- nehmungsgeistes für alle Völker der Erde und die Wiege der Freiheit. Wir Deutschen haben eine Sciffahrt, Gott fei's gedankt und den braven rüstigen Leuten an den Mündungen dec Eins, der Weser, der Elbe, der Trave, der Oder, vor allen unseren wackeren Bremern, die unter dem Schuße Gottes und seiner Heiligen den ganzen Erdball fo muthig beschiffen, als segelten sie unter der Flagge der mächtigsten Nation, als wären sie niht den Fußtritten und Nippenstößen jedes muthwilligen Barbaren blosgestellt, die die Lust anwandelt, nch an ihnen zu vergreifen. -—- Tiefsinnige Gelehrte, Politiker vom feinsten Wasser haben bewiesen, Deutschland besitze weder Mittel noch Lust, eine scefahrende Nation zu werden; die Deutschen seien durch- weg Landratten, liebten wie Gewürm, am festen Boden zu kriechen und fürchtcten die Gefahr der See, die keine Balken habe. 2), zor VBücbermacber, wie Ihr Euer Land und Volk kennt! Möchte docb Einer von Euch in die noch unentdeckten Gegenden an der Ost- und Nordse e zu retsen wagen und sich die Länder und ihre Bewohnec beschauen und ihr Thun und Treiben, ihr Leben und Weben beobachten und Euch s{ulgerechte Tabellen darüber anfertigen: wieviel junge Leute hinaus- ziehen in den Seedienst aller Länder und Welttheile, weil die ein- heimishe Schiffahrt ihrem Drange und Sehnen nab dem Leben und den Gefahren der See keine Befriedigung gewähren kann; wieviel zu Hause bleiben, denen kein Beruf lieber wäre als der Seedienft, Éönnten sie in der vaterländischen Schiffahrt Unterkunft finden; welches Geshick, welhe Lust und Kraft diese Leute zum Seedienst besißen und wie viel Schiffe zu bemannen wären und wie viel tüchtige Kapitäne nur allein die Uferstaaten zu erziehen vermöchten, von dem Binnenlande nicht zu reden, und welche Materialien und Werksleute sich zum Behuf des Stwiffsbaues bei ihnen vorfinden und wieviel und welhe Arten Schiffbauhölzer jeßt außer Landes gehen, die zum einheimischen Schiffbau verwendet werden könnten, und welche Fortschritte die deutshen Seeleute und Schifff- bauer im Bauen und in dec Führung der Schiffe und die deutschen Matrosen im Seedienst ohne alle Begünstigung von Seiten der deut- schen Staaten ja noch im s{hweren und erniedrigenden Kampfe mit den Schiffahrtsbeschränkungen aller fremden Nationen gemacht haben das wären cinmal Tabellen, die zu vernünftigen Scblüssen führen Éönnten! .,,. Jene Wesen, die uns einwenden, wir nehmen das Zeichen für die Sade selbft, erkennen richt, daß au \{chon das Zeichen moralische Kräfte weckt. Sie sind nie an fernen Küsten ge- wesen. Nie haben sie geschen, wie der Nordamerikaner beim Anblick des sternbesäeten Panters sein Pennsylvanien, sein Delaware, sein Ohio oder Jllinois vergißt und sich nur als Bürger der Vereinigten Staaten fühlt. Nicht können sie sih vorstellen, welche Zauber- wirkung cine gemeinsame Flagge auf die in entfernten Ländern wohnenden Deutschen und auf die Entwickelung und Erhebung des Nationalgeistes im Innern üben würde. Hat man doch mehr als Ein Beispiel, daß dur ein Zeichen die Sache herbeigeführt worden ist, Preußen selbst ist davon ein großes Exempel. Als Friedrich I fih in Königsberg die Krone aufs Haupt setzte, was war diese Krone anders, als ein Zeichen dessen, was Preußen werden wollte; denn ein Königreich war es damals noch nicht. Aber die Krone wirkte, daß die Häupter, die sie trugen, ein Königreich suchten. Die Flagge ift die Scekrone auf dem Haupte der Nationen. Man fee der deutschen Nation diese Krone auf und das übrige wird \fich finden. Vierzig Millionen Menschen werden dem Zeichen ihrer Ein- heit und ihrer Ansprühe auf das volle _Weltbürgerrecht Achtung zu verwaffen wissen auf die cie L Lia andere Weise, Ohne dieses Zeichen werden sie cwig Englands Kawmerknechte bleiben. Nur in dem Streben na irgend einer Be- deutung zur See äußert sih das wahre, handgreifliche Weltbürger- thum, alles Andere ist zur Zeit eine Ausgeburt dur zu vieles Sitzen desorganisirter Gehirne. Man gebe uns die Flagge und wir wer- den Schuß für sie begehren und erlangen, wie ihn jede Seenation selbst die Portugiesen, selbst die kleinen amerikanisben Staaten der ihrigen gewähren. . .._ :

Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mittheilt, hat der in Dresden versammelte Verein deutscder Buntpapier-Fabrikanten auf Antrag seines Mitgliedes, Kom- merzien-Raths Haule (München), cinstimmig folgende Adresse an den Reichskanzier beschlossen :

E „Die heute zur Generalversammlung erschienenen Vertreter des Bereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten, deren Industriezweig einen hervorragenden Antheil an der deutshen Erportindustrie nimmt, haben beschlossen, Ew. Durchlaucht ihre volle Uebereinstimmung mit den d.r Dampfer-Subventionsvorlage zur Grundlage dienenden Motiven auszudrücken, weil sie .in beren Einbringung den ersten Schritt zu einer aktiven deutshen überseeischen Handelspolitik erblickden, und weil sie diese Vorlage wegen ihrer nationalen und wirths{aftlihen Bedeutung mit Freuden be- grüßten. Wir wünschen lebhaft, daß Ew. Durhlauht auf vem nächsten Reichstage die Vorlage wteder einbringen werden, und sind überzeugt, daß das deutshe Volk bei der bevorstehenden Neuwahl Männer zu seinen Vertretern berufen wird, welche gewillt sind, solchen Vorlagen der Reichsregierung gegenüber cine wohlwollende Haltung ent- gegenzubringen, welche bestimmt sind, die dext Vaterlande unentbehr- lihe materielle Wohlfahrt, wie insbesondere den deutshen Export, dur geeignete Maßnahmen zu heben,. und zu verhindern, daß diese Schritte, auf welche das auf unsere kommerzielle Entwickelung nei- dishe Ausland mit sccelen Augen blickt, zu \pät erfolgen, wie es leider