1884 / 225 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

g E T A - cA h

Gesammtcindruck nicht einigen Abbruch thäte. Bleibt aber diese Eigenthümlichkeit außer Ansaß, so tritt uns eine meifterhafte Cha- rafterisirung der Persönlichkeit, eine überaus vornehme Auffaffung und eine glänzende Behandlung des Stofflichen entgegen.

Bon diesen drei Gemälden zu allen übrigen weiblihen Porträts ift ein ziemli weiter Schritt ;* selbst Alma-Tadema erreicht die- selben in dem Porträt seiner Tochter nur in Bezug auf die allerdings vollendete geistige Auffassung. Dagegen wirken die bekannten Sonder- libkeiten des Künsilers, welbe {hon seine Genrebilder vielfa beein- trächtigen, in einem modernen Bildniß doppelt befremdlich. Man fragt ch vergeblib, wel künstlerischer Zweck mit der alterthümlicen grauen Kleidung und mit der merkwürdigen Pose erreiht werden foll, wenn es nicht beabsichtiat ist, damit ein Aufseben zu erregen, das außerhalb wirkli . künftlerisher Mittel liegt. Auch der Mangel an Plastik theilt das Bild mit manen anderen Tadema'schen Arbeiten. Am nächften stehen den oben besprocbenen drei Werken jedenfalls die drei Porträts von Gust. Graef. Es gewinnt den Anschein, als ob dieser bevor- zugte Bildniß maler diesmal ganz besonders eifrig nah einem leb- haften leuhtenden Kolorit gestrebt hätte. Die Behandlung der nackten Theile, Hals und Arme, is durchweg eine ganz vorzügliche und beweist, wie erfolgreih der Künstler bestrebt bleibt, seine Technik auf der Höhe der modernen Anforderungen zu halten. i

Gegen das im Uebrigen gut gemalte Porträt von“ W. Wider ist der Einwand eines für die künstleriscbe Festhaltung wenig vortheil- haften Augenblicks und cines zu großen Aufwandes rein außerlicher Mittel zu erheben. Der luxuriös ausgestattete Raum mit seinen hohen Säulen u. \. w., und selbst die Toilette der Dame zieht die Aufmerksamkeit von der Persönlihkcit selbst ab. Neben einer größeren Anzahl überwiegend recht guter Arbeiten, wie E Gule, K Brünner, J Sinkel, Nosa Petel, Br. Pinkow, finden sich aber aud einige, - die als durchaus verfehlt zu bezeihnen sind. Das Porträt von M. Koner darf sih rühmen, daß auch nicht eine einzige Bewegung weder des Oberkörpers, nob des Kopfes, noch der Hände einfach wahr und natürlich ift; jede Bewegung ist von gesuchter Unshönheit und zuglei ert ält die ganze Gestalt dadurch eiwas Herausforderndes, das wenig angenehm berührt. Ein Bildniß von C. Jacoby ist dagegen in der malerishen Auéführung total mißglückt. Einige Details, wie der verunglückte Handschuh, den die Dame hält, wirken beinahe komisch. : :

Unter den Männerporträts darf das von Jul. Schrader auf einen der ersten, wenn niht auf den ersten Plaß Anspruch erheben, vorausgeseßt, daß die auffallend geltlibe Gefichtsfarbe dem Original eigenthümlich ist. In Bezug auf geistige Belebung, auf meisterhafte Durcharbeitung macht auch nicht einer der der jungen Künstler dem Altmcistecr den Rang streitig. von Angeli hat ih mit einex Skizze - begnügt, die über gerade durch die starke Betonung der Hauptpunkte, des eigentlich Charakteristishen, und das Fehlen alles Uebersichtlichen in diesem unvollendeten Zustande ein Interesse erregt, das dem fertigen Merke vielleicht kaum in diesem Grade zu Theil ge- worden wäre. K. Stauffer-Bern, dessen Beliebthcit für Herrenporträts noch immer zu wachsen scheint, hat drei Bilder ausgestellt, welhe volle Anerkennung verdienen, Die unshönen Ucbertreibungen, in denen sich der junge Künstler noch vor wenigen Jakrcn gefiel, sind größerer Ruhe gewichen; er hält die Herausarbeitung jeder kleinen Falte oder Ware im Gesicht nicht mehr für durchaus unentbehrlich. Eine besonders tüchtige Arbeit itk das Bildniß Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Heinri, von Fedor Ende. Die Haltung des in der kleidsamen Marine-Uniform dargestellten Prinzen is natürlich - gefällig, die Ausführung ift warm und tief, der Kopf tritt mit plastisher Wirkung hervor. Das große Porträt Sr. Königlichen Hoheit des Groß- herzogs Fricdrih Franz ron Mecklenburg - Shwerin, von Fr. Paulsen, ist in der ganzen Anlage als vornehmes Repräsentations- bild gedacht und ausgeführt, wozu die glänzende, aber nit gerade tiefe Tecbnik dcs Künstlers sich ganz vortrefflich eignet, Das Bild von Lon Pohle gehört niht zu den soge- nannten „großen“ Werken des ausgezeihncten Künstlers, wenn cs auch immer noch genügende Beweise seiner Meister- a leere. Die Hallurg der Hande Laut Jedenfalls am meisten zu wünsben Übrig. Lebhaftes Interesse dürfte das Porträt Fricdrih Haase's in der Rolle des Bolingbroke von Camp- hausen erregen, wenn auch vielleiht noch mchr der Persönlichkeit des beliebten Schauspielers halber. Gute, aber zu besouderer Be- sprechung keinen Anlaß bietende Porträts haben nocy M. Michael, Sinkel, Crola und Scheurenberg ausgeste!lt.

Bevrein für Geschichte der Mark Brandenburg. Sitzung vom 10. September 1884. Hr. Archiv-Sekretäc des Geh. Staats- Archivs Dr. Bailleu sprach, im Anschluß an die in der Allgemeinen deutswen Biographie kürzlich. veröffentlihte Skizze, über einige Ereignisse aus dem Leben des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, Nach einem kurzen Üeberblick über feine Jugend und seine militärise Laufbahn, berichtete der Vortragende, hauptsächlich auf Grund der Akten des Kriegs-Archivs im Generalstabe, über den Antheil des Prinzen an den Feldzügen gegen Frankceih von 1722 bis 1795. Es war hauptsächlich im Jahre 1793, wo der Prinz einen Theil des Belagerungsheeres vor Mainz befehligte, daß er ih durch militärishe Begabung und durch eine hervor- ragende persönliche Tapferkeit auszeihnete. Während bei den vbrigen Führern des Belagerungêcorps ein großer Mangel an kriege- rischem Geiste und an Energ!e auffällig hervortrat, bezeugt Stein, welcher das Heer vor Mainz besuchte, daß Prinz Louis allein von allen eine hohe Schwungkraft des Geistes und einen lebendigen Sinn für große Thaten beweise. Der Prinz selbst hat diesen Gegensatz zwischen seiner jugendlich zugreifenden Thatkraft und der greisenhaften Bedächtigkeit der älteren Generale auf das Lebhoafteste empfunden ; er hâtte lieber den König selbs und allein an der Spitze des Heeres gesehen, der, so schrieb der Prinz im Mai 1793, „an dem alten preu- Bishen Grundsaß fefthält, mit Beobachtung der Regeln des Hand- werks, aber zugleich mit Kühnheit angreifend, vorzugehen“. Der Prinz erwarb fich übrigers durch sein frisches soldatishes Wesen die größte Beliebtheit in dem verbündeten Heere, namentlich auch bei den Oester- reichern, mit denen er in bester Kameradschaft lebte. Er selbst rühmt cinmal seine Popularität bei den Wurmser-Husaren, „zu denen er auf ungarish guten Tag und guten Abend sagen und mit denen er ungarish fluchen könne.“ Bekannt ist, daß der Prinz einmal einen verwundeten österreichischen Soldaten selbst auf seinen Schultern aus dem feindlichen Feuer getragen hat (14. Juli 1793); eine Medaille, die man im Hohenzollern-Museum sehen kann, hat diese That ver- ewigt. Besondern Ruhm erwarb \ih der Prinz, als er in der Nacht vom 1s. zum 17. Juli an der Spite seiner Grenadiere eine feindliche Schanze erstürmte und dabei durch eine Kartätshkugel getroffen wurde, so daß er mehrere Monate hindurch in Mannheim die Heilung seiner Wunde abwarten mußte. Der König, der den erst 20 jährigen Prinzen gleich am 17. Juli zum General-Major ernannte, beglückwünschte damals die Eltern in warmen Worten wegen ihres tapferen Sohnes und {rieb nach Berlin: „wenn der Prinz \o fortfährt, so wird er einst gewiß ein großer General werden“. Im Jahre 1794 hat der Prinz unter dem Erbprinzen von Hohenlohe an dem Rheinfeldzuge theilgenommen und sich besonders bei Kaisersiautern (20. September) ausgezeichnet; eine sehr interessante Schilderung seines Auftretens und des gewinnenden und begeisternden Eindruck3, den seine Persönlichkeit damals hervorbrachte, giebt Fouqué in seinen Erinnerungen aus dem Feldzug von 1794, Zum Schluß des Vortrages der Redner behielt sch vor auf die politishe Thätigkeit des Prinzen in den Jahren 1804 bis 1806 bei einer späteren Gelegenheit ausführliher einzugehen machte Dr. Bailleu Mit- theilung von einigen Briefen der Prinzessin Radziwill an ihren Bruder den Prinzen Louis Ferdinand aus dem Oktober 1806, die ch bei der Leiche des Prinzen fanden und jeßt, noch mit Blut durch- tränkt, im Archiv des Ministeriums des Auswärtigen zu Paris auf- bewahrt werden, wo der Vortragende sie unter anderen Dokumenten zur preußishen Geschichte entdeckte, Dieselben gaben interessante

Aufs{lüfse über die Stimmung, die in den erften Tagen des Oktober 1806 in Berlin und namentlich unter den in der Hauptstadt zurückgebliebenen Damen des Königlichen Sintes geherrs{cht hat und die von jener zuversichtlichen Sieges- gewißheit, von der man so häufig liest, weit entfernt war. Hr. Sculvorsteher Budczies berichtigte einige Angaben, welche, die Familien von der Weyde und von Keniß be- treffend, im Neuen Siebmacher, Abgestorbener Adel der Mark Brandenburg, enthalten sind, Zum Schluß theilte Hr. Professor Fischer mehrere Notizen mit, wel&e er in Bezug auf die Familien- geschichte des Feldmarschalls Der fflinger aus Oberösterreib erhalten hatte, Dieser Name findet sich noch jeßt im Traunviertel ziemlich verbreitet. Das Stammhaus der Familie soll der reihe Hof Al- haming mit 40 Kühen gewesen sein; dort befand fich noch vor 60 Jahren eine Thür mit einem christliden Hausfegen und der Aufschrift: „Derfflinger 16 . .“. Unter den Hausgenossen lebte noch am Ende des vorigen Jahrhunderts die Tradition von einem Ahnen, der cin „hoher Herr“ geworden sci. Zwei Bauerngüter, welhe den Namen „Ober“- « und „Nieder-Dörfflinger“ führen, liegen bei Wels. Der Kapitular P. Tkaddäus Derfflinger in Kremémünster war ein tüdtiger Astronom (1778—1824). Das Pfarrbuch in des Feld- marschalls Geburtsort Neuhofen beginnt leider ers 1653. Zum Jahre 1657 wird als verstorben eingezeihnet: „14 Aprilis Leonardus Derfflinger, civis Neuhofensis“, wahrscheinlich ein etwa gleichaltriger Verwandter des berühmten Kriegëmannes. Danach sceint der Letztere einem reichen Bauerngeschlehte jener Landschaft zu entstammen.

Die in crfreulidem Maße sih mehrende Veröffentlibung von bibliographischen Arbeiten zur deutschen Landiskunde legt den Wunsch nohe, durch cinheitlibe Abarerzurg und Anordnung des weiten Stoffes die Verwerthung diefer Sammlungen für sih und als Grundsfteine der unverwandt anzustretenden Bibliotheca geographica Germaniae zu erleichtern. Die Centralkommi/sion für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland hat sich daher, nachdem auch mehrfache dahin zielende Aufforderungen aus den Kreisen der Bearbeiter landeskundlicher Biblio- gravhtien an fie gelangt waren, entschlossen, unter Zugrundelegung der bisher erschienenen Veröffentlichungen dieser Gattung folgendes Normalschema für die Gliederung des landeskundlicben St'offes in den Bibliographien zu empfehlen: I. Landesver- méeff}fung, Karten, Pläne. (In Unterabtheilungen wie die Bücher und in derselben Neihenfolge zu ordnen.) Il. Allgemeine landeskundlice Werke über das ganze Gebiet. III. Natur. (Allgemeines, wenn nöthig, gleich anzuschließen) 1) Melief des Bodens und geologisher Bau. 2) Gewässer. 9) na. 4) Phlanzenwelt, - 5) Thierwelt. IV. Bewohner. (Allgemeines, wcnn nöthig, gleich anzuschließen.) 1) Anthropologie und Vorgeschihte. 2) Gaukunde, Territorial- entwickelung (und sonstiges Geographisch-Historisces). 3) Mund- artliches, Sprachgrenzen, Ortsnamen, Siedelungen. 4) Sitte und Brauch, Sage und Aberglauben. 5) Bevölkerungsftatistik. 6) Wirth- schaftliche Kultur. 7) Geistige Kultur. 8) Gesundheiisverhältnifse. (Auch Geschichte der Epidemien.) V. Spezielle Ortskunde (nebsi Ortsgeschichte).

1, September 1884, Die Centralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutscland.

Profcssor Dr. R. Credner, Greifswald ; Professor Dr. A. Kir- hoff, Halle a./S.; Îngenieu!-Hauptmann G. Kollm, Straßburg i./E ; Privatdozent Dr. R. Lehmann, Halle a /S., Schriftführer ; Professor Dr. R. Lepsius, Darmstadt; Professor Dr. F. Ratzel, München, Vor- sißender ; Professor Dr. S. Ruge, Dresden, stellvertr. Vorsißender.

Crossen, 23, Seplember. (X. Brandenburgisher Städtetag.) In der heutigen zweiten und letzten Sitzung referirte Stadtrath Lehmann (Landsberg a. W.) über die Nothwendigkeit und Zweckmäßigkeit eines Verbandes der oöffentlihen Spar- kassen in der Provinz; es sei erforderlich, der Konkurrenz der beabsichtigten Einführung von Postsparkassen na Möglichkeit zu begegnen, und zwar 1) durch Einführung des Markensystems, 2) durch Vermehrung und bequeme Zugänglichkeit der Sparkassen, 3) durch Annahme auch noch so kleiner Beträge, 4) durch Uebertragbarkeit der Einlagen ohne Kosten und Zinsverlust. Um diese Reform zur Durch- führung zu bringen, sei die Organisation eines Verbandes für die Provinz erforderlich, Die Versammlung erklärte sich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und beshloß die Gründung des vorgescblagencn Verbandes, dessen Geschäfte ein ständiger Ausschuß zu leiten habe. Eine längere Debatte veranlaßte hierauf das Thema, betreffend die Ausweisung folcher Personen, welche ihre Angehörigen in hülfsbedürftiger Lage verlassen haben. Von einer Beschlußfassung wu: de Abstand genommen. Es lag noch die Frage vor: Welche Zwangsmittel steben dem Magistrat, resp. der Polizei- verwaltung bezüglich der Abhaltung von Feuerlöshproben auf die Mitglieder der städtisben Feuerwehren zu? Nach längerer Debatte beantwortete der Städtetag diese Frage dahin: Der 8. 360 des Strafgesetßbuches, scwie ortéstatutarishe und lokalpolizeilice Bestim- mungen berechtigen die Behörden zu diesen Zwangsmitteln. Gegen entgegengesetzte richterliche Erkenntnisse empfiehlt es sich, den Jn- stanzenweg zu beschreiten. Hierauf wurde für den nächfstjährigen Städtetag Rathenow gewählt. Danach wurde der Städtetag mit cinem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser geschlossen.

Bei demBrandenburgischen Train-Bataillon Nr. 3 ist gestern eine Uebungs-Compagnie in der Stärke von 5 Offi- zieren, 11 Unteroffizieren, 84 Gemeinen und 108 Pferden zusammen- getreten. Die Uebung währt bis zum 7. k. Mts.,, und werden die Mannsckaften für die Dauer derselben in Rirdorf kantonnirt. Eine gleice Uebung wird in der Zeit vom 9. bis 24, k. Mts. hier- selbst stattfinden,

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Die Erste V-rliner Ausstellung von Pferden aller Länder ist beute Mittag auf dem Terrain der Viehmarkt-Aktien- Gesellschaft eröffnet worden. Die Ausstellung hat ein aus\cließlich fachhmännisches Interesse. Die Pferde sind niht, wie wohl Viele er- wartet, im Freien ausgestellt, sondern in den Ställen untergebracht, in denen sonst die Pferdehändler ihre Thiere zum Verkauf halten. Ein Gesammtüberblick über die Ausstellung ist somit von vorn- herein unmöglih, und is man für die Beurtheilung wesentlich auf jene wenigen Stunden angewiesen, in denen die Prüfungen unter dem Sattel und Wagen stattfinden. Die Preisrichter traten bereits heute Vormittags zusammen; bei der Schwierigkeit der Auf- gabe dürften sie wohl kaum vor 3 Uhr Nachmittags ihre Aufgabe beenden können. Die Gesammtzahl der zur Schau gestellten Pserde beträgt etwa 650, Eine genaue Angabe ift vorläufig noch unmöglich, da noch während des ganzen Vormittags Thiere, auch vorher nicht angemeldete, eingeliefert wurden.

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Unter Bezugnahme

ments vom 20. Januar 1873 macht das Polizei-Präsidium békannt, daß die Droschkenkutscher vom 1. Oktober d. Is. ab mit der neuesten im September d. F. erschienenen Ausgabe des Wege- messers für Berlin versehen scin müssen. Dieselbe is in der Verlagshandlung von J. Straube, Gitschinerstraße Nr. 109, sowie im Wege des Buchhandels zu beziehen.

Vorgestern Abend wurde im Victoria-Theater der letzte Theil der Wallenstein - Trilogie „Wallensteins Tod“ von den Mitgliedern des Herzoglihch Meiningenschen Hof-Theaters in dieser Saifon zum ersten Male zur Aufführung gebracht, nachdem die ersten Theile an den beiden vorhergehenden Tagen zwei Mal zur Auffüh- rung cebracht worden waren. Die bekannten und viel gerühmten Vorzüge der Gesellschaft treten immer aufs Neue in überzeugender und überrashender Weise hervor; das Auge erfreut sich an der historishen vornehmen Ausstattung, welcbe in die ernste und strenge Richtung jener Zeit zurückverseßt ; das Anshwellen und Zurückweichen der hinter der Scene tobenden Aufruhrswogen, das rauhe lärmende Auftreten der Pappenheimer half das kriegerishe Bild vollenden, welches

vor den Augen der Zuschauer geschaffen wurde. Vor diesem wirkungsvollen ernsten Hintergrunde bewegten sich die Schauspieler in angemessener Weise. Ihre Kraft bestand, wie immer, in der Einheitlichkeit des Spiels, in welbem Jeder gleihmäßig seine Kräfte entfaltet. In bervorragender. Weise überschreitet Niemand die ihm gezogenen Grenzen. Lobenswert* hervorzuheben sind die Leistungen der Herren Arndt, welcher die episodenhafte Rolle des „Jsolani“ spielte, und Teller, dessen „Buttler“ die zähe Unerbittlihkeit des in seinem Selbstbewußtsein tief beleidigten Mannes treffend wiedergab. „Max Piccolomini“ wurde von Hrn. Felix niht ohne Feuer und Leidenschaft dargestellt und zeigte auch im Allgemeinen ein tieferes Erfassen seiner Aufgabe als an den Vortagen. Die Wiedergabe des „Wallenstein“ durch Hrn. Engelhard Göbel genügt nicht allzuhoch gespannten Anforderuagen. Als hohes Lob muß der Gesammtleistung die Ebenmäßigkeit des Wollens und Könnens angerechnet werden; aber für den Darsteller de® Wallenstein verwandelt sich das ruhige Verbleiben auf dem gleiben Niveau in einen Tadel. Diese geniale, glühend ehrgeizige Gestalt, dec Abgott seines Heeres, muß in seiner geistigen Ueberlegenheit auch hoch über seiner Umgebung hervorragen; freilih gehört Genie dazu, um dieses bedeutsame Charakterbild voll und ganz zu erfassen und zur* Anschauung zu bringen. Hr. Göbel bemühte fic redlicp, eine feste Gestalt zu gewinnen und zu verkörpern, aber es trat mebr ein \{chwankender, grübelnder Mensch, als ein mannyhafter Held in die Erscheinung; für die geistige Größe und charaftervolle Bedeutsamkeit des Heersührecs fand der Darsteller keinen treffenden Ausdruck. Von den Damen that sich Frl. Lorenz als „Thekla“ hervor und Fr.,„Schanzer traf die „Gräfin Terzky“, die kluge, ehrgeizige Frau mit der Heldenseele, welche ihres Hauses Fall nicht überleben will, vortrefflich in Ton und Geberde. Die Darsteller fanden reihen Beifall, an welhem auch Hr. Chronegk wiederum Theil nehmen mußte. « 7

hre Kontalibe Hoßbeit die Frau Prinzessin Friedrich Carl beehrte am Dienstag die Gastvorstellung des Meiningenshen Hoftheaters mit Höchstihrem Besuche und wohnte der Aufführung von „Wallerfteins Lager“ und „Die Piccolomini“ von Anfang bis Schluß bei.

Am Sonnabend geht im Belle-Alliance-Theater die erste Novität der Wintersaison, das fünfaktize Schauspiel „Ge- rettet“, von Friedrich Spielhagen, zum ersten Male in Scene, Fr. Franziska Ellmenreich, der berühmte Gast dieser Bühne, giebt darin die Parthie der Leonore, welche sie {on in Magdeburg und anderen größeren Stadttheatern gespielt hat.

Baber-Sltatiliil. Personen I PIO U S E 2 460 Althcide bis Mitte September (nebst 582 Durchreisenden, a C 335 Baden-Baden bis Mitte September (Fremde) . ,. . 44779 M Ds U 1D R N 1 074 BOA S e E. 340 Boltenhagen bis zum 5. September (Badegäste). . 998 Borky bis zum 9. September S 567 A n Der Aar Un e 3917 dee MS U O 195 Odi Ds De Q L Burtscheid bis zum 18. September (Kur- und Badegäste) . 1 430 Carlsruhe (Schlesien) bis zum Schluß des Bades U A 283 Charlottenbrunn bis Mitte September (nebst 1068 Durch- Ten, O c Grati as DIS Unte 10. S C Cudowa bis Mitte September (nebst 935 Durchreisenden, O S Deep (Bez. Stettin) bis zum 15. September . Gei DiS Um 15 Se Ems bis zum 14, September (nebft 9198 Durchreisenden, R L, Flinsberg im Laufe dieses Sommers (1431 Familien mit 2575 Personen, darunter Kurgäste) . S Göhren (Rügen) bis zum 15. September Worber dorr bis DEte Cn A Griesbach bis zum 15. September (nebst 447 Durchreisenden, B Heringsdorf bis zum 15. September E, Hermédorf bei Goldberg (Schlesien) im Laufe dieses C Oomra bis Ville Cet —_ Horst, Groß- und Klein-, bis zum 15. September nel Ut Int der aegenvartiden Un, . . Uwa Karlsbad bis zum 12. September (20 867 Parteien) . . 27 330 Kissingen bis Mitte September 6, RelinaO D De C a, 5 441 Landeck bis Mitte September (nebst 2782 Durchreisenden, U Be Langenau bis Mitte September (nebst 739 Durchreis., Ua O Lobe Olden) Dis zum D Ct. 667 H D U Moa im Laie Dieses Somme 147 Naubeittt bis Mitte Sem c O00 Neuenahr bis zum 18. September (Fremde) ..... 5053 NoLderney in der dieoiabham So .. «U 908 Oeynhausen bis zum 19, September (nebst 5192 Durchreis.) O N E C Cor baren bis um o Cen 6 138 Dv S n U e, 67d Putbus DIS Um 10, S A 2971 Reinerz bis zum 12. September (nebst 2514 Erholungsgästen i und Durchreisenden, Kurgäste) . 8008 Mea bts Um L G, 208 Salzbrunn bis Mitte September (nebst 2148 Durchreisen- S Dn D C O02 Sag S un O C O0 SMIaenbaN S ee Set i 1 988 COLAIAO S U C. A Schwoarzbacb bei Wigandsthal in diesem Sommer (Fremde) 154 Soden im Taunus bis Mitte September... , 2200 Sooden a. d. Werra bis zum 11, September (532 Nen.) . 810 Jnsel Spiekeroog in der diesjährigen Saison. . . etwa 800 Suderode in der Kursaison dieses Jahres (Kurgäste) . . 83008 Swinemünde bis Um 10 Ste. ., 42091 Warmbrunn bis Ende August (nebst 5257 Reisenden, As O 2001 Wabi: Le Ville See 172 Werne bis zum 15. September (Kurgäste) . 481 Wiesbaden bis Mitte September (Kurgäste und sonstige ; O O Wildungen bis zum 13. September (2035 Nrn)... 298 Qingst bis zum 15, September... ; 463 BINNDINE V Un 10 C 1 842 Das Bad Rippoldsau ift seit 10 Jahren nicht fo stark besucht gewesen, wie in diesem Sommer.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch'ol z). Druck: W. Elsner,

Vier Beilagen (ein\schließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Berlin, Mittwoh, den 24. September

: Erste Beilage zum Deutschen Reihs-Auzeiger und Köuiglih Preußischen Staats-Anzeiger.

A 22D.

1884,

%% M Inserate für den Deutschen Reich8- und Köntgl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Haxzdels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reihs-Auzeigers und Königlih

Prenßiscen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nx, 832. 4

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Subiaissionen ete. | 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung i u. 8. w. von öffentlichen Papieren

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Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen, [41993] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Eduard Emil Ludwig Kröhn, geboren am 27. Mai 1866 zu Berlin, welcher si verborgen hält, ift die Unter- suhungshaft wegen Diebstahls in den Akten J. I]. E. 682. 84 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Altmoabit Nr. 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 18. September 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Beschreibung: Alter 18 Jahre, Größe 1 m 72 cm, Statur unterseßt, Haare \{chwarz, Stirn ho, Augenbrauen s{chwarz, Augen \{chwarz, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn oval, Gesiht oval, Gesichtsfarbe von der Sonne verbrannt, Sprache deutsch. Kleidung: dunklen Anzug, s{chwarzen Hut oder scidene Müte.

{41992] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Sattler Carl Stölzel wegen Untersclagung in den Akten V. R. I1. 677. 84. unter dem 1. September 1884 erlassene Steckbrief wird zurückg?-nomme 1.

Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.),

den 19. September 1884. Königliches Landgericht I. Der Untersuchungsrichter.

{41994] Bekanntmachung.

Ende August dieses Jahres hat {ih in Danzig ein Konfortiuum von Betrügern vereinigt, welche hier und auch auswärts durch Agenten den Verkauf von Antheilscheinen der Sachsen-Meininger Staatsloose pro 1870 unter der Firma eines Bankhauses G. Schrange & Comp. in Danzig betrieben. Jeder, der selbst durch den Ankauf dieser werthlosen An- theils\cheine geschädiat ist, oder sonst Kenntniß von dem Treiben der Betrüger erlangt hat, wird er- sucht, der unterzeihneten Behörde umgehend zu den Akten 11. J, 1728/84 Mittheilung zu machen.

Danzig, den 19. September 1884

Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht zu Danzig.

{38410] Oeffentliche Ladung.

Die nachstehend bezeichneten Personen :

1) der Schlosser Wilhelm Boßmanu, am 16, Juni 1856 hier geboren,

2) der Arbeiter Heinrih Schroeter, am 21. Januar 1851 in Polnisch Tarne ge- boren,

3) der Arbeiter Wilhelm Weber L, am 13, April 1852 in Groß - Ottersleben ge- boren,

4) der Knecht Wilhelm Reckling, am 12. Sep- tember 1849 in Parchau geboren,

5) der Cigarrenmacher Hermann Hoffmann, am 24. Februar 1855 in Zeulenroda ge- boren,

6) der Gewerbeshüler Johannes Trobitius

__ am 15, Januar 1857 in Hamm geboren,

7) der Knecht August Judenhan, am 24. Fe-

_ bruar 1852 in Etgersleben geboren,

8) der Arbeiter Peter Schollmeier, am 5. Ja- nuar 13854 in Beberstedt geboren,

9) der Zimmermann Friedrich Jlsebusch, am M Januar 1858 in Groß - Ottersleben ge- oren,

10) der Ockonom Heinrich Nitze, am 18. Januar 1858 in Glindenberg geboren,

11) der Schneider Hermann Germerot, am 22. Februar 1854 hier geboren,

zu 1—7, 10, 11 zuleßt îin Magdeburg, zu 8

und 9 zuleßt in Groß-Ottersleben wohnhaft ge-

wesen, werden beschuldigt,

als beurlaubte Reservisten und Wehrleute der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Eng gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz-

us.

Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf L O den 30, Oktober 1884, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Magdeburg, Thränsberg 44, Zimmer 17, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirkskommando zu Mazde- burg ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Magdeburg, den 14. August 1884.

/ i Sannemann,

Gericts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts. Va.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

e 749 D 126742) Zwangsversteigerung.

Im Wege der ZwangsvolUstreckung fsoll das im Grundbuche von Zbitko auf den Namen des Rittergutsbesitzers Adolph Fellenberg eingetragene, in Zbitßko resp. Tarnau und Goslawitz belegene Grundstück Rittergut Nr. 32 Zbißko am 5. No- vember 1884, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihzeten Geriht an Gerichtsftelle ver- steigert werden.

Das Grundfstück ift mit 239,04 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 87,82,90 Hektar zur Grund- steuer, mit 408 46 Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte

Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisun- gen, sowie besondere Kautbedingungen können in der Gericotsshreiberei T.,, Zimmer Nr. 33, eingesehen werden.

att Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wir am 6, November 1884, Vormittags 11 Uhr, an Gericbtsftelle verkündet werden.

Oppeln, den 7. August 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung T.

[42098] Aufgebot,

Auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Ph. W Plesfing für den hiesizen Kaufmann Paul Ernst Retmpell als Nacblaßkurator des am 2. Juni d. J. hierselbst verstorbenen Rentiers Adolph Christian Koojsen werden die unbekannten Gläubiger des Ver- storbenen aufgefordert, ihre Ansprücte an den Nach- laß unter Angabe des Grundes und des Umfanges, mit Beifügung der Beweisurkunden, spätestens in dem hiermit auf

Dienstag, den 30. Dezember 1884,

5 Bormittags3 11 Uhr, angeseßten Aufgebotstermin bei dem unterzeinetcn Amtsgericht anzumelden, unter dem Nechtsnachtheile daß die nit angemeldeten Ansprüche an den Nachlaß nur voch insoweit geltend gemachbt werden können, als derselbe mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nußungen dur Befrie- digung der angemeldeten oder bekannten Ansprüche nicht ersthöpft ist.

Lübe, den 16. September 1884.

Das Amtktsgericbt. Abtheilung II. Ass\chenfeldt, Dr. Zur Beglaubigung: Fi ck, Gerichts\chreiber.

[42052] Aufgebot,

Die Firma B. Meygler seel. Sohn & Co. in Frankfurt a. M. hat vorgestellt, es sei ein wie folgt lautender Wechsel:

Die Vorderseite:

Cincinnati, Ohio, 10; Junt 1884 Für A4. 8000. Sechszig Tage nach Sieht zahlen Sie gegen diesen Prima Wechsel (Secunda nicht) an die Ordre der German National

Bank Reichs Mark Acht Tau-

Ç Send V o Woll Caen Od stellen denselben auf Rechnung laut oder ohne Bericht, / Herrn Carl Ed. Meyer Alb, Erkenbrecher

- Bremen. Tres

und Accept pr. 23. August dies Carl Ed. Meyer mit dem Zusaß: „Zalbar b/d. Herren J. 8chultze

G& Wolde.“ Die Rückseite:

E urs an die Order B. Meétzler seel, Sohn Co.

The A. Erkenbrecher Co:

German National Bank F, Matt Cash. in ihrem Geschäftélokal in Verlust gerathen. Der Inhaber dieses Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem damit auf Dienstag, den 31. März 1885, Nachmittags 4 Uhr, in der Amtsgecichtsstube, unten im Stadt- hause Nr. 9, anberaumten Aufgebotëtermin seine Rechte auf den Wechsel bei dem unterzeichneten (Ges rihte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er- folgen soll. Bremen, den 9. August 1884. Das Amt3gericht. (gez.) Blendermann. Zur Beglaubigung: Stede, Gerichts\chreiber.

[42097]

Auf Antrag der Wittwe des Großköthers August Rittmann, Auguste, geb. Arnemann, in Sw{lewecke ist die Einleitung des Aufgebotsverfahrens hinsicht- lih der Obligation vom 15. Januar 1815, Inhalts deren 100 Thlr. Conv. Münze nebft 5 °/g Zinsen für den Cantor Joh. Aug. Phil. Kramer in Harlingerode auf den Rittmann’schen Großkothhof Nr. ass. 8 in Schlewedte hypothekarisch eingetragen sind, be- \ch{lossen.

Die unbekannten Inhaber der Urkunde und Alle, welche auf die Hypothek Anspruch machen, werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens im AufgeLots-

termine am Freitag, 10. April 1885, Vormittags 9 Uhr, anzumelden, widrigenfalls die Hypothekenurkunde dem Cigenthümer gegenüber für kraftlos erklärt, die Hy- pothek aber gelöscht werden soll. Harzburg, 18, September 1884. Herzogliches Amtsgericht. Thielemann.

05. 401] Bekanntmachung.

Mittelst Rezesses Nr. 686 vom 26. Juli 1884, bestätigt am 2. August 1884, ist zwishen der Het- zoglihen Kammer, Direktion der Foriten, zu Braun- \chweig einerseits und 1) der Gemeinheit Hohen- büchen, 2) der Gemeinde Hohenbüchen, 3) dem Herzoglichen Konsistorium zu Wolfenbüttel wegen der Pfarre zu Brunkensen und der Schule zu Hohen- büchen andererseits die Ablösung der der Gemein- heit Hohenbüchen in den herrschaftlichen Forsten des

Beffentlicher- Anzeiger. 7

Gresshandel. i Verschiedene Bekanntmachnungen. . Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen. } In der Börsen- . Familien-Nachrichten, beilage. E

Pet d : a eus —— —_ &orstreviers Grünenplan gegen Verpflichtung zur

Eicbenpflan ung zustehenden Hofermastberehtigung, sowie der der Gemeinde Hobhenbüchen im genannten Reviere zustehenden Laubjtreuberechtigung gegen eine Kapitalentshädigung von 5457 \( an die Gemein- heit und die Gemeinde Hohenbüchen, von 12 A an die Pfarre zu Brunkensen und 12 (4 an die Schule zu Hobenbüchen vereinbart.

Auf Antrag der Herzoglichen Kammer, Direktion der Forsten, in Braunschweig, werden Alle, welche Ansprüche auf die atgelösten Berechtigungen oder vie Ablösunçskapitale zu haben vermeinen, zur An- meldung derselben spätestens in dem zuglei zur Auszahlung der Atlösungskapitale an die Berech- tigten vor dem nnterzeichneten Herzoglichen Amtés- gerichte bestimmten Termine am s

14, November 1884, Morgens 10 Uhr, bei Vermeidung des Ausschlusses, der Herzoglichen Kammer, Direktioa der Forsten gegenüber, damit aufaefordert.

Eschershausen, den 16. September 1884,

Herzoglicbes Amtsgericht. Dony,

Im Namen des Königs! Verkundet am 5. September 1884. «_ gez Dr. Schulz, Gericbtsschreiber.

„n Sacen betreffend das Aufgebot der Spezial- maj}se. welche bei Vertheilung der Kaufgelder der zu Neuhaus belegenen, im Wege der Zwanasversteige- rung verkauften Nealität des Schlofsermeisters Christian Hellweg zu Paderborn, wegen der Band 140 Blatt 214 des Grundbuchs von Neu- haus Abtheil, 111 Nr. 6 auf Grund des Erkennt- nisses vom 9, Oktober 1873 für den Oekonom Scaesers zu Neuhaus eingetragenen Post von /3 Thlr. Judikat und 9 Thlr. 3 Sar. Kosten, da Niemand fich mit Ansprüchen auf diese Forderung gemeldet hat, mit dem darauf zur Hebung gelangten Betrage von 252,53 6. gebildet ift, O

erkennt das Königliche Amtsgeriht zu Pader-

born durch den Amtsgerichtsrath Nacudruy

für Necht :

daß dem Kommissionär Anton Graute zu Dader- born setne Ansprüche an der in der nothwendigen Subhaftation der dem Sclossermeister Christian Hellwez zu Paderborn gehörig gewesenen Nealität gebildeten Spezialmasse vorzubehalten, die sonstigen unbekannten Betheiligten mit ihren Ansprücen aus- zuscbließen und die Kosten des Verfahrens aus der Masse zu entnehmen. _Paderboru, 15. September 1884. Gerichtsschreiberei I1, des Königlichen Amtsgerichts.

[42059]

[42068] Dur das am 17. September 1884 verkündete Aussch{lußurtheil des unterzeichneten Gerichts sind I, das Hypothekeninstrument vom 13/22, März 1846 über das auf dem Grundbuchblatte der Häus- lerstelle Nr. 65 Kunzendorf grfl. Abtheilung II]I. zu Giehren cinge-

Nr. 3 für die Ortsarmenkafse tragene Darlehn von 300 Thlr.,

II. 1) das Hypothekeninstrument vom 17./18. Juni 1868 Über das auf der Gärtnerstelle Nr. 32 Alt- Gebhardsdorf Abtheilung 111. Nr. 10 für den Aer- büraer Johann Gottfried Neumann zu Friedeberg a. Queis eingetragene Darlehn von 390 Thlr.,

2) das Hypothekeninstrument vom 9, Oktober 1821/ 19. März 1835/11. September 1835/23. Februar 1859 über das auf der Gärtnerstelle Nr. 32 Efther- walde Abtheilung TIT. Nr. 1 eingetragene, von dem Hausbesitzer und Handelsmann Kark Gottlieb Apelt an den Gerichts\{holzen Balthasar Traugott Ueber- haar zu Gebhardsdorf, dann an die verehel. Orts- richter Koenig, Johanne Iuliane, geb. Volkert, zu Alt-Gebhardöto:f und darauf an den Ackerbürger Johann Gottfried Neumarn zu Fricdeberg a. Queis cedirte Kapital von 104 Thlr.,

__3) der Hypothekenbrief vom 2.,/3, Juni 1875 über das auf der Gärtnerstelle Nr. 32 Estherwalde Abtheilung 111. Nr. 10 für denselben Gläubiger eingetragene Darlehn von 100 Thlr.,

__4) der Hypothekenbrief vom 9./10. Februar 1876 über das auf der Gärtnexrsteille Nr. 32 Estherwalde Abtheilung 111. Nr. 11 für denselben Gläubiger ein- getragene Darlehn von 309 4,

IIIL. 1) der Hypothekenbrief vom 15 /17. September

1874 über das auf der Häuslerftelle Nr. 159 Giehren Abtheilung 11k. Nr. 15 für den Bauergutsbesitzer Gottlieb Worbs zu Kaiserêwaldau, Kreis Hirschberg t. Scl., eingetragene Darlehn von 100 Thlr., 2) der Hypothekenbrief vom 29./30. Juni 1875 über das auf der Häuslerstele Nr. 159 Giehren Abtheilung II…1. Nr. 16 für den Bauergutsbesitzer Gottlieb Worbs zu Kaiserówaldau, Kreis Hirschberg i. Schl., cingetragene Darlehn von 144 1,

für fraftlos erkiärt worden.

Fricdeberg a. Qu., den 20. September 1884.

Königliches Amtsgericht.

907 L

42071] Bekanntmachung.

__ Ie Hypothekenurkunden über folgende auf dem

Grundstück Nr. 37 Baumgarten in der dritten Ab-

theilung des Grundbuchblattes unter beziehungêweise

Nr. 2, 5, 4 eixgetragene Hypotheken :

a. 157 Thaler 27 Sgr. 6 Pf. Erbtheil des Ernft Lraugoit Laemmchen aus dem Mezcsse vom 13. Juli 1833 zu 5 9% verzinslich, 150 Thaler Darlehn für den Bauergutsbesißer Gottlieb Weißniht aus der Urkunde vom 13. Januar und 3. Februar 1838 zu 449% ver- zinslich,

{

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expedittonen des

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und | «Stvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasensteiu & Bogler, G. L. Daube & Co., E, Sthlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Anuonceu - Bureaux. m

c. eine O Forderung umgeschriebene Kaution von 19 Zhalern aus der Verhandlung vom ___ 10. September 1840, E find für kraftlos erklärt. Ohlau, den 17. September 1884, Könioliches Amtsgericht.

[42061] Jm Namen des Königs!

Is der Ziemke’ schen Dokumenten- Aufgebotssache erkennt das Königliche Amtsgeriht zu Schubin dur den Amtsrichter v. Pusch für Necbt : i

1) Die Hypotheken - Urkunde über 2139 M 1 S

Darlehn, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 8. November 1876 für die miaderjährigen Geschwister Carl Gustav, August Adolph und Gustav Adolph Ziemke zu Rettshüß in Ab1h. 111. Nr. 16, des dem Aerwirth Va- lentin Siadake gehörigen Grundstücks Gora Nr. 27 gebildet aus dem Hypothekenbriefe vom 21, November 1876 und der Schuldurkunde vom 8. November 1876 wird für kraftlos er- klärt.

2) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens trägt der

Antragsteller. Schubin, den 16. September 1884. Fönigliches Amtsgericht.

[42086] Oeffentliche Zustellung.

_Die Handlung“ Gebrüder Wolffers in Liqu. zu St. Gallen, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. „Facobi zu Berlin, klagt gegen die Frau Johanna Hager, geb. Meyer, früher zu Berlin, Dennewitz- straße 17, bei Priem wohnhaft, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen Wechselforderung, mit dem Ans irage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 634,78 M nebst 6 9/9 Zinsen von 600 M seit dem 15. Juni 1884, und ladet die Beklagte zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die llebente Kammer für Handelssachen des Königlichen Landgerichts 1. zu Berlin, Jüdenstraße Nr. 59 11. Trepven, Zimmer 75, auf :

den 7, November 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. ;

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemadt. :

Berlin, den 19, September 1884.

La ß, Gerichtsfchreiber des Königlichen Landgerichts I.

[42082] Oeffentliche Zustellung.

Der Maurer August Windberg in Roßlau und dessen Chefrau Sophie, geb. Thiele, daselbft, ver- treten durch den Necbtsanwalt Medicus in Dessau, klagen gegen die Erben des Schuhmachermeifters Leopold Paufler in Roßlau, nämlich:

1) dessen Wittwe Louise, geb. Jünger, in Roßlau,

2) die geschiedene Louise Specht, geb. Paufler,

daselbft,

3) den Schuhmachermeister August Paufler in

Deffau, 4) den Schauspieler Franz Paufler, zuletzt in Dortmund, jeßt in unbekannter Abwesenheit, aus dem Kaufvertrage d, d. Noßlau, den

9, August i S La 19. September 1807, mit dem Anlrage auf Ver- urtheilung zur Zablung von 1200 K rückständiger Kaulkgelder nebst 59/6 Zinsen scit dem Tage der Klagezustellung und zur Tragung der Kosten de3 Rechtsstreits, und laden den Mitbeklagten, Schau- spieler Franz Pausler, zur mündlicwven Verbandlung des Rebtsstreits vor die I1, Civilkammer des Herzoglichen Landgerichts zu Dessau auf den 17, Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zuaelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Dessau, den 18. September 1884.

Mayländer, Kanzlei-Rath,

Gerichtsschreiber des Herzoglichen Landgerichts.

[42081] Oecffentlihe Zustellung.

Die zum Armenreht zugelassene ge\{äftslofe Caroline, geb. Grosh, Ehefrau von Albert Schaaf zu Boltenheide bei Sonnborn, vertreten durch Recbts anwalt Koenig II., flagt gegen ihren Ehemann, den Metzger Albert Schaaf, früher am Central bei Gräfrath, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufent- haltsort, wegen Ebebruchs und Beleidigung auf Chescheidung, und ladet den Beklagten zur münd- lihen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Erfte Civilklammer des Königli&en Landgerihts zu Elberfeld

auf deu 22. Bemer 1884, Vormittags

9 Uhr, b mit der Aufforderung, cinen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen e

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Auszug der Klage bekannt gemacht. chuster, : Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[42090] Oeffentliße Ladung.

Die ledige Gastwirthstohter Margareta TFurcn zu Forchheim und die Kuratel über deren am 23. Juli 1883 außerchelich geborenes Kind „Hein- rich Alfred" erhebt gegen den ledigen Ingenieur Hugo Hetel aus Constanz, früher zu Forchheim, nun unbekannten Aufenthalts, Klage auf Anerken- nung der Vaterschaft zu dem vorerwähnten Kinde

und Alimentation desselben, mit dem Antrage, daß der Beklagte verurtheilt werde,