1884 / 226 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 25 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

S, 4,

Geht aus den abgegebenen Erklärungen hervor, daß das Siff auf der Reise weder Todte nod Kranke an Bord gehabt hat, welche Anlaß zum Verdacht der Choleraansteckung geben können, und das Swiffff ebensowenig Güter an Bord gehabt, deren Einfuhr in Ueber- einstimmung mit dem §. 32 des Gesetzes vom 2. Juli 1880 verboten sind, so darf der Verkehr mit dem Lande doch nicht gestattet werden, bevor das Schiff einer ärztlihen Untersubung unterworfen worden, bei welcher nichts Verdächtiges gefunden und dabei 10 Tage verflossen sind, ohne daß irgend ein Krankheitsfall vorgefallen ist, der Anlaß zum Verdachte giebt, seitdem das Schiff zum leßten Mal mit einem verdächtigen Hafen oder Schiffe rung gehabt hat (§8. 1).

- Hat das Scwiff auf der Reise Leichen an Bord gehabt oder solcbe bei der Ankunft an Bord oder Kranke, welche Anlaß zum Ver- dacht der CholeraansteŒœung geben können, oder entstehen solche Krankheitsfälle während der im vorigen Paragraphen gedachten Beob- achtungszeit, oder hat das Sciff Güter an Bord, deren Eirfuhr in Uebereinstimmung mit dem §. 32 des Geseßcs vom 2, Juli 1880 ver- boten sind, so kann es, falls es bei einem Orte angelangt ist, woselbst keine Quarantäne-Kommission befindli, wenn rötbig, nah einem derjenigen Orte verwiesen werden, woselbst eine solhe vorhanden ist. Die Quarantäne-Kommission oder die Auf- sicht hat dafür Sorge zu tragen, daß die Leichen vom Sciff ge- brat und begraben und die Kranken nach dem im §8. 9 des Gesetzes vom 2. Iuli 1880 gedachten Isolationslokale gebracht, und daß die- jenigen Güter, die verboten sind, vernichtet werden, insofern cine Desinfizirung derselben an Bord des Schiffes nit statifinden kann. Darauf wird das Schiff in dem Umfange detinfizirt, den die Quaran- täne-Kommission oder die Aussicht für nöthig findet. Denjenigen Per- sonen, welche mit dem Schiffe angekommen sind und nicht an einer Krankheit leiden, darf die Landung nicht eher gestattet werden, als nach Ablauf von 10 Tagen nah der Desinfizirung des letzten ver- dâchtigen Krankheitsfalls.

Die Quarantäne-Kommission oder die Aufsi&t kann jedo, wenn das Schiff im fremden Lande der Quarantäne unterworfen gewesen, und wenn die Gegenstände, deren Einfuhr hier verboten sind, während derselben einer gehörigen Desinfektion unterzogen worden und wenn das Schiff darnach keine irgendwie verdäcbtige Verbintung oder keinen irgend welchen verdächtigen Krankhcitsfall gehabt bat, das Schiff von der Quarantäne befreien, insosern tie vollbrachte Quarantäne den in diesem Gesete enthaltenen Forderungen zu entsprechen \{eint. L

Wenn der Führer des Schiffes bei der Anmeldung erklärt, daß er nur anläuft, um Kohlen oder andere zur Fortseßung der Reis erforderlichen Gegenstände oder Ordre zu empfangen, so kann solche Empfangnahme an dem von der Quarantäne-Kommission oder der Aufsicht angewiesenen Orte geschehen, wogegen das Schiff sich der besonderen Beaufsichtigung zu unterwerfen hat, welche die betreffende Behörde nah Umständen anzuordnen für nöthig findet, um zu schen, daß keine Verbindung mit dem Lande über diejenige hinaus statt- findet, welche genügt, um unter Beobachtung derjenigen Vorsichts- maßregeln, welche die Quarantäne-Kommission oder die Aufsicht an- ordnet, die gedachten Bedürfnisse oder Ordres entgegenzunehmen. Das Schiff bezahlt selbs diejenigen Kosten, welche aus der besonde- ren Beaufsichtigung entstehen.

Q 6 Bei Strandungsfällen sind die Vorschriften der S8. 4 und 5 nach nâberer Bestimmung der Quarantäne-Kommission oder des Polizeimeisters soweit als möglih anzuwenden. s

Die 88. 2 und 3 sowie 5—7 dieses Gesetzes kommen auch zur Anwendung auf Schiffe, welche, obgleich die Quarantäne überein- stimmend mit dem §8. 1 nicht angeordnet, oder fie niht von Orten kommen, für welche die Quarantäne in Kraft getreten ist, Kranke oder Todte auf der Reise an Bord gehabt oder bei der Ankunft hier noch haben, falls Grund zum Verdachte vorhanden ist, daß die Krank- heit Cholera ist oder hâtte sein Éönnen.

S9 Die Bestimmungen der 88. 34, 36, 37 und 39 2. und 3. Stück im Gesctz vom 2. Juli 1880 kommen auch zur Anwendung mit Rük- sicht auf diejenigen in diesem Geseß gedachten Maßregeln. Auf Verlangen der Quarantäne-Kommission oder der Aufsicht ift das be- treffende Schiff verpflichtet zur Desinfizirung desselben und zur Lie- ferung der Arkteitskraft und übrigen Beistandes, soviel das Schif vermag. S 10;

Für die Uebertretung der in diesem Gesetz gegebenen Vorschriften oder der in Ucbereinstimmung mit demselben gegebenen Befehle und für die Abgabe unrichtiger und mangelvoller Aufklärungen Über dic- jenigen Verhältnisse, von welchen die Behandlung des Sciffes abhängt, wird der Betrcffende, infofcrn nicht cine höhere Strafe nah der allgemeinen Gesetzgebung verschuldet ist, mit Gefängniß (Allgemeines bürgerliches Strafgeseß §. 25) cder unter besonders mildernden Umständen, mit einer Geldstrafe von 50-—1000 Kronen an die Staatékasse belegt. Wenn cs sceint, daß die Strafen die Geldstrafen nicht übersleigen werden, ist die Quarantäne-Kommission und, außerhalb der Handels\tädte, der Polizeimeister berechtigt, das Anerbieten des Schuldigen, die Geldstrafe sofort zu erlegen, um der Untersuchung zu entgehen, Gia K L, Dieses Gesetz, welches sofort in Kraft tritt, gilt nicht für die Färöer.

Wonach alle Betreffenden sib zu richten haken.

: Augeven in Unserer Residenzstadt Kopenhagen, den 12. Septem- er i; Unter Unserer Königlicben Hand und Siegel, Christian R. (D S) j Vereinigte Staaten von Amerika.

Die in Cantril (Joa) ausgebrochene Krankheit, von welcher in Nr. 211 des Reichs-Anzeigers vom 8. September Mittheilung ge- macht wurde, ist, eingezogenen Erkundigungen zufolge, nicht die asiatishe Cholera, fondern eine sehr bösartige Form der Ruhr.

Verlin, 25, September 1884.

_ Den Verhandlungen des siebenzehnten Schleswig-Holstei- nischen Provinzial-Landtags entnehmen wir folgende Daten: Es wurden 10 Plenarsißungen gehalten vom 16.—29. Februar d. J. Zum Landtags- Kommissar war der Ober-Präsident Steinmann und Landtags-Marschall ter Graf Emil zu Ranyau-Rastorf ernannt. Der Ober-Präsident Steinmann hielt die Erösfnungsrede und be- merkte darin, daß der Rükblick auf die wirthschastliche Lage der Pro- vinz für das Jahr 1883 in Folge des in vielen Gegenden wenig günstigen Ausfalls der Ernte des Jahres 1883 nicht in gleichem Maße erfreulich sei, wie der des Vorjahres. Indeß habe ein großer Theil der Be- sorgnifse, welchen sich der Landmann zu Anfang des vorigen Sommers hingeben zu müssen geglaubt habe, si unter Gottes Segen \cließlich nicht erfüllt. Auch sei in allen übrigen Zweigen des Wirthschaftslebens in der Provinz Schleswig Holstein kein Rückgang, sondern cin \teliges Fortschreiten zu konstatiren; in der landwirthshaftlihen Industrie insbesondere mache si cin reger Unternehmungsgeist bemerkbar, der, wenn derselbe sih in den, vor ÜUeberprodukiion sichernten Schranken halte, für das Wirthschastsleben der Provinz Schleswig-Holstein von hoher Bedeutung zu werden verspreche. L

In der zweiten Sißung wurde der vom ständishen Aus\{uß vorberathene Finanz-Etat der ständischen Verwaltung für das Rechnungsjahr 1884/85 vorgelegt. 7

Der Referent Abg. Warburg- Altona erklärte Namens des stän- dishen Ausschusses, der Etat sci von Bemerkungen begleitet, welche über die vorgekommenen Abweichungen und Veränderungen den

würden genügen, um \ich im Ganzen darüber aufzuklären. Jedoch sei cs nothwendig, noch auf einige Punkte hinzuweisen, die neu und abweihend seien. Eine Abweichung bestehe zuräst darin, daß hier und da größere Beträge für Posi- tionen ausgeworfen seien, welhe Gehälter von Beamten be- träfen, nämlich theils Gehaltserhöhungen, theils aber auch ganz neue

Positionen. Es® fände si darunter eine vom ständischen Ausschusse in Vorschlag gebrachte Stelle: die cines Forst-Direktors mit 6600 Æ,

welche Aufstellung auf den Etat von Einfluß gewesen sei. Ferner

finde sich im Extraordinarium eine Position, die den Ankauf cines

Platzes in der Nähe des Provinzialständishen Gebäudes zu Kiel be- » treffe. Im Ganzen falle der Etat so aus, daß Cinnahmen und Ausgaben ziemlich ausgeglihen seien. Die Steuer, wel%e dazu dienen solle, die außergewöhnlihen Aus- gaben zu bestreiten, was in diesem Etat nicht vollständig ayêgesprochen sei, belaufe fich auf 120000 4 Die Position „Ins-

gemein“ belaufe si auf 96 778 M. 91 -, erreie also beinahe die

Höhe von 100 000 A Auf die von dieser Summe nicht zur*® Ver- wendung kommenden Gelder solle ein Betrag zur Bildung eines Wittwen- und Waisenkassenfonds angew!esen werden. Dann balancire der Etat. Für den Etat der allgemeinen Verwaltung sei sons wohl keine Position vorhanden, die noch hervorzuheben sei. Im Wegeetat müßten diescs Jahr wieder höhere Steuern beansprucht werden, Aus- geschrieben seien vorigcs Jahr 150 000 Æ, vor zwei Jzhren 220 000 #4 Da nun im nächsten Jahr an Prämien für massive Brücken und Klinkerbahnen die ungewöhnlih hohe Summe von reichlich 290000 4. fällig werde, so sei an sih eine Wegesteuer von 3400090 M er- forderlich geworden. Der ständishe Auss{uß {lage nun, um der drohenden Belastung der Kreise vorzubeugen, der Versammlung zwei Auswege vor. Einmal sei der ganze Betrag der Zisen des Wege- baufonds mit 2900) M in den Etat zu stellen, sodann aber die vor- handenen Kassabestände in der Höbe von 124 090 # heranzuziehen. Hierdurch ermögliche sih die Reduzirung der Steuer auf den Betrag von 200000 4, den bisherigen durchschnittlichen Bet-ag. Im Vebrigen sei der Etat sehr cinfah und durchsichtig, ein weiteres Ein- ga auf denselben in der Vorberathung daher wohl nit noth- wendig.

Der Abg. Wachs-Hanerau beantragte, den Etat zunächst einem Ausschusse von 5 Mitgliedern zu überweisen.

Der Antrag Wachs wurde angenommen.

In der letzten 10. Sitzung wurde der Finanz-Etat der allgemeinen Verwaltung für das Jahr 1. April 1884/85 vom Provinzial-Landtag wie folgt festgestellt: Einnahme: Renten nah den 88. 2 und 26 des Dotationsgeseßes vom 8. Juli 1875: 843112 M, Provinzial- steuer 1200004, Zinsen belegter Kassenbestände 16 000,46, Miethe 840 M, Einnahmen für die auf Grund des Gesetzes vom 13. März 1878 zur Zwangs- erziehung untergebrachter verwahrloster Kinder: Zuschüsse der Staatskasse 41810 M, Beiträge der zur Unterhaltung verpflichteten Angehörigen 600 M, zusammen 42410 M, Einnahme aus tem Landarmenwesen 2160 M, Zuschüsse der Landesbrandkasse und des Wegew-:sens zu den Gehältern und Bureaukosten der allgemeinen Verwaltung 10 000 #, aus den Fondszinsen (Meliorationétfonds, Reservebaufonds) 34 500 #4, Anleihe für die 2. Rate des Aufforstungsfonds 50 000 , insgemein 478 Æ, in Summa 11195004 Ausgabe: I. Provinzial-Landtag (Diäten und Reisekosten) Bureau 2c. 30200 4, 11. ständisher Ver- waltungsauéschuß 5000 4, 1II. Landesdirektorat, Bureaukosten, Tage- u. Reisegelder 2c. (Landesdirektor 10000 46, Landesrath 8009 46, Forst- direktor 6600 M 2c.) 61 977 50 4, IV. Landarmenwesen 278 300 M, V. Zuschuß an die Korrektionsanfstalten 163 718 4 50 4, VI. ftän- dische Institute (Zuschuß an die Taubstummenanstalt in Scleêwig, an die Irreaanstalt in Schleswig, an die Blindenanstalt in Kiel) 148499 M 12 «§, VII, Kunst und Wissenschaft 14100 A, VIIl. Meliorationen, Landwirtb {aft und Fischerei 39 900 4, IX. Wohl- thätigkeitezwede (Subvention an die Jdiotenanstalt zu Schleswig und Kiel à 7000 Æ, zur Unterbringung verwahrloster Kinder 85 000 (é. 2c.) 137 525 M 97 S, X. zur Unterstüßung des Gemeinde- Wegebaus 26 000 46, RI. zur Bildung eines Wittwen- und Waisen- fonds 100 000 \ Extraordinarium : 1) Zum Ankauf des dem Ver- waltung8gebäude in Kiel gegerüber liegenden Grundstücks 15009 4, 2) Zweite Rate der zur Beendigung der zur Zeit in Angriff genommenen Forstkulturarbeiten erforderliben Summe 50000 M, 3) Subvention an die Anstalt Ricklingen 132530 4; Summa der Ausgabe 1 137 751 M 9, die Einnahmen betrugen 1119 500 4, also weniger 18 251 A 9 5.

Aus den Verhandlungen heben wir hervor: In der sechsten Sißzung wurde die Wabl des Landesdirektors vorgenommen. Der Landtags-Marschall verkündete das Wahlresultat, indem er fol- gende Ansprache an die Versammlung und an den bisherigen Landesdirektor von Ahlefeld richtete: Es seien 56 Stimmen abgegeben, von denen 55 auf den Landesdirektor von Ahlefeld gefallen seien, 1 auf den Direktor Bockeimann in Kiel; es sei daher nahezu einslimmig Hr. von Ahlefeld wieder zum Landes-Direktor ter Provinz auf zwölf Jahre vom 30. November 1884 an gewählt worden, Er gebe sich der zuversihtlihen Hoffnung hin, daß Se. Majestät der König diescr Wahl die Allerhödbste Bestätigung crtheilen werde. Er beglüäwünsche im Namen des Provinzial-Landtags den Hrn. von Ahlefeid zu dieser für denselben in so hohem Grade ehren- vollen Wiederez wählung, in welche derselbe die s{chönfte Anerkennung den reisten und stolzesten Lohn für seine treuen, der Provinz auf dem Gebiete der ständisden Verwaltung in den leßten zwölf Jahren geleisteten Dierste, für seine unermüdliche Treue und Hingebung an das von demselben verwaltete Amt finden werde; er beg!üciwünsche zualeW die Provinz zu dieser Wahl, aus welher ste erschen werde, daß nach Ueberzeugung der Provinzialvertretung der Provinz kein besserer Landes - Direktor gegeben werden könne, als der ausgezeichnete und verläßlice Mann, welcher das Landesdireïtorat scither verwaltet habe und daß dies Amt bei demselben in den besten und sichersten Händen ruhe.

Nachdem der Landes-Direktor von Ahlefeld sich zur Annahme der Wahl bereit erklärt hatte, erklärte der Landtags-Kommissar, Ober- Prôsident Steinmann, die Wiederwahl für das hohe Amt des Landes- Direktors, welches Herr von Ahlefeld zwölf Jahre lang mit seltener Auszeichnung beklcidet habe, dürfe er nah jeder Richtung als hoch- willlommen ansehen, und es werde ihm zur besonderen Freude ge- reichen, die Bestätigung des Hrn. von Ahlefeld an zuständiger Stelle auf das Wärmj\te zu befürworten. Der Provinz aber und dem Pro- vinzial-Landtage s\preche er seinen aufcicbtigsten Glückwunsch aus, fowohl zu der Wahl selbst wie zu ter seltenen, den Gewählten, wie der Wähler im gleichen Maße chrenden Einmüthigkeit, mit der dieselbe erfolgt sei.

In der dritten Sitzung stand als zweiter Gegenstand auf der Tagesordnung: Verhandlung über den berichtlihen Antrag des stän- dischen Verwaltungsausschusses, betreffend die Anstellung cines stän- disea Forstdirektors. Der Aus\{huß beantragte : Der zu ernennende Forstbeamte müsse fest angestellt und, ohne ein Präjudiz für eine zu- Tünstig eintretende Vakanz schaffen zu wollen, sür diese Stelle ein pensionsberetigtes Gehalt von 6600 # ausgeseßt werden. Der Ausschuß {lug den bisherigen kommissarishen Verwalter der Stelle Oberförster Emeis vor, der im Falle der Wahl seine königliche Stelle aufgeben, und diese Stelle annchmen wolle.

Der Landcs-Direktor erklärte, er könne den in der Vorlage ge- stellten Antrag nur warm empfehlen. Es sci erfreulich, daß im vorigen Jahre vom Landtage beschlossen sci, die Distrikie, in denen die Aufforstung bereits in Angriff genommen sei, fertig zu stellen, jedo nicht nur dies, sondern auc die Aufforstungen nah Möglichkeit weiter auszudehnen. Dazu gehöre, daß der Verwaltung die nöthige Sachkunde zur Disposition stände, um die Entschlüsse zur Ausführung gelangen zu lassen. Deshalb sei cin Mann, der Oberförster Emeis, in Vorschlag gebracht, der die Sachkunde und Energie besie, um sein System, was von ihm bisher bei Aufforstungen zur Ausführung ge- bracht sei, auch hier durhzuführen. Wenn das Haus dea vorliegenden Antrag ablchne, würde dies zur Folge haben, daß die Aufforstungs- bestrebungen der Privaten und Kommunen erlahmen würden, und daß man außerdem in dem Gebrauche der bereits bewilligten Mittel

früheren Etats gegenüber zur Erläuterung dienen sollten. Dieselben

erheblich beschränkt werde.

Der Abg. Wiggers-Rendsburg erklärte, alle Bestrebungen, welche in dem Landtage zwecks Aufforstung der Haidegegenden der Provinz besprochen und gut geheißen seien, hätten in ihm von jeher einen warmen Fürsprecher gefunden. Die Vorlage, welche nunmehr ein- gebracht worden, sei wieder ein Glied in den auf die Aufforstung des Landes gerichteten Bemühungen.

Au der Abg. Hölck-Muggesfelde empfahl die Annahme der Vorlage; die Motive seien in seinen Augen völlig stichaltig. Früher habe er geglaubt, daß es möglich sei, einige Jahre ohne eigenen Be- amten auszukommen; jeßt gehe es nicht mehr, mit einem geliehenen, gewissermaßen mit einem halben Beamten sich zu begnügen, da na der Geldktewilligung vor 2 Jahren das zur Aufforstung zu ver- wendende Terrain verdoppelt worden sei.

_ Nachdem noch der Abg. Kraus-Altora si für die Vorlage aus- gesprochen, wurde die Vorberathung geschlossen; in der S{bluß- berathung wurde nah einiger Debatte der Antrag des ständischen Alcyuses mit 40 gegen 15 Stimmen angenommen. Der Antrag autet :

Der Provinzial-Landtag wolle genehmigen :

D daß ein provinzialständisher Forst - Direktor fes angestellt

werde; 2) daß dessen Stelle ohne Konsequenz für die Zukunft mit cinem pensionsberechtigten Gehalt von 6600 4A dotirt, sowie zur Bestreitung der Büreaukosten vorläufig 500 4 und der Reise- und Tagegelder zunächst 2000 K in dem Etat ausgeworfen werden ;

3) daß die Subvention für den Haidekultur-Vercin auf 3600 #4 herabgeseßt werde.

i: Die beiden Vorlagen der Staatsregierung, Lon denen die cine einem tiefempfundenen Nothstande der evangelish-lutherishen Landes- firhe abzuhelfen bestimmt ist, die andere die Kirchspielsverfafsung von Norderdithmarschen auf gesunder Grundlage reformirt, sind vom Pro- vinzial-Landtag unverändert angenommen.

Für die Hinterblicbenen der Provinztalbeamten hat der Landtag für alle Zukunft gesorgt, indem derselbe zur Bildung eines Wittwen- und Waisenkassenfonds 100 000 A in das Ordinarium des Auégabe- etats gesetzt hat.

Die Verfassung der Landesbrandkasse hat die auf Grund mehr- jähriger Erfahrungen für geboten zu erahtenden Amendirungen dur{ch den Landtag erhalten.

Nachdem in der leßten 10, Sitzung der Landtagskommissar Ober-Präsident Steinmann die übliche U-bersicht über die Thätigkeit des Landtags gegeben hatte, erklärte der Landtags-Marschall Graf Emil zu Ranyau-Rastorf mit einem dreimaligen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches die Versammlung drei Mal begeistert mit cinstimmte, den XVII, Schleswig- Holsteini- {hen Provinzial-Landtag für geschlossen.

Der erste Kongreß deutscher Taubstummenlehre r ist gestern Abend hierselbst in der Aula der Ksniglihen Taub- stummenanstalt zur ersten konstituirenden Sißung zusammengetreten. Anwesend waren 200 Theilnehmer aus allen Theilen des deutschen Vaterlandes, vor Allem war auch Süddeutschland stark vertreten. Oesterreich hatte den Direktor Lehfeld-Wien, Frankrei Mr. Mettenet, England Mr. Arnold-Northampton, die Schweiz den Vorsteher Er- hardt-St. Gallen und S&{weden und Norwegen den Direktor Fjörtoft- Christiania entsandt. Der Kongreß betraute die Herren Dr. Treibel- Berlin und Vorsteher Hirßel-Gmünd mit dem Präsidium. Der heutige Tag war dem Besuche der beiden hiesigen Taubstummen- anstalten gewidmet. Morgen früh beginnen die Hauptverhandlungen

im Saale des Herrenhauses.

Am 22. und 23. September tagte zu Schwerin i. M. die Delegirtenversammlung deutscher Baugewerksmeister. Hof-Maurermeister Schmidt (Stegliß b. Berlin) empfahl die Gründung eines Verbandes deutscher Bau-Innungen und die Ein- führung einer staatlichen Kontrole der Meisterprüfungen. Nach einer längeren Debaite über den Statutenentwurf behufs Bildung eines Deutschen Bau-Innungsverbandes und Erledigung einiger auf der Tagesordnung stehender Gegenstände gelangten folgende Anträge zur Annahme: 1) „Der Delegirtentag beauftragt seinen geschäftsführenden Ausschuß, bei den Regierungen derienigen deutschen Staaten, in welchen Gewerbekammern noch nicht bestehen, die Bitte auszusprechen : bei der Bildung von Gewerbekammern dem Handwerk cine ents sprebende Vertretung einzuräumen“. 2) „Der Ausschuß wird beauftragt, die Petition behufs Einführung obligatorisher Meister- prüfungen zu wiederholen".

Das Repertoire der Meiningenschen Hofschausptieler im Victoria-Theater für die nächsten Tage ist: Freitag: „Wallen- steins Lager“ und „Die Piccolomini“, Sonnabend zum leßten Male: „Wallensteins Tod“ und Sonntag zum leßten Male: „Wallensteins Lager“ und „Die Piccolomini“, Montag und Dienstag auf vielsaches Begehren: „Maria Stuart“. Am Mittwoch findet die Première von Lessings „Miß Sara Sampson“ statt.

In der am Freitag im Neuen Friedrich-Wilhelm- städtischen Theater stattfindenden Aufführung des „Gasparone“ wird der Komponist, Hr. Milloecker, nicht, wie ursyrünglich beabsich- tigt war, persönlich dirigiren, da sein Gesundheitszustand ihm zu seinem Bedauern die Reise nach Berlir nicht gestattet.

Das erste Virtuosen-Concert dieser Saison fand gestern Abend im KrollswhenSaale statt. Der Name TeresinaTua hatte wie früher in dema weiten Raume cin zahlreiches kunstverständiges Publikum versammelt, welches die anmuthige jugendliche Künstlerin herzlich will- kommen hieß. Das reizende Violin: Concert von Mendelssohn spielte sie besonders im Andante und leßten Satze vorzüglich, während im ersten Satze mehr Tiefe der Auffassung und Größe des Tons zu- wünschen blieb. Die besonderen Vorzüge ihres Spiels, Zartheit des Vortrags und Sicherheit im Technischen, zeigten sich am besten m Neollurn von Eon, Und: i - den Salonstücken von Wieniawsky: Polonaise und Faustfantasie, dem Genre, in dem die Künstlerin sich besonders heimisch fühlt. Die Be- handlung des Flageolets ist von bezaubernder Wirkung. Alle Piecen, sowie das ain Scluß noch freundlichs zugegebene Solo von Sara- sate, wurden vom Publikum mit enthusiastishen Beifallékundgebun- gen aufgenommen. Unterstützt wurde das Concert durch die Pianistin Frl. Anna Bock aus Amerika, welche die E-dur-Polonaise von Weber in der Lisztschen Bearbeitung ganz vorzüglich vortrug. Die zweite Nummer, eine ungarische Fantasie von Liszt, eine inhaltleere Zusammen- stellung von allerlei Klavierpassagen, die auch zu jedem anderen Thema ebenso gut oder \{lecht passen würden, könnte höchstens dur einen Spieler ersten Ranges mit cbenbürtiger Orchesterbegleitung ansprehend gemach! werden. Zwei Gesangsvorträge des Frl. Wilma Monti gefielen, ungeachtet der kleinen, niht wenig umfangreichen Stimme, dur ver- \ständnißvollen Vortrag. Die Klavierbegleitung des Hrn. Mittelhauser war durchweg eine lobenêwerthe zu nennen. Die Krollsche Kapelle unter Leitung des Hrn. von Herzfeldt hatte das Concert eröffnet dur den wohl gelungenen Vortrag der Ouvertüre: Ruy Blas, von Mendelbfohn. Teresina Tua concertirt am Sonntag zum zweiten Male. __ Frl. Alma Fohftrôm trifft auf ihrer Rückreise erst zu Beginn nächster Woche in Berlin cin und wird ihr Abschiedsconcert am Dienstag gcben. Der Erfolg der ausgezeichneten Sängerin in Aachen war so bedeutend, daß sie dem Wunsche nach einer Ver- längerung ihres dortigen Gastspiels Folge geben mußte,

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scch olz). Druck: W. Elsnerx- Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),

Berlin:

zum Deutschen Reich

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, deu 25

z-Anzeiger und Königlich Preußi

. September

schen Staats-Anzeiger.

8A.

Zeit vom 1. Zan

St#ateñ, bezro. Verwaltun.gs- Werte

Preußen. Provinz Oflpreußen Westpreußen . Brandenburg Pommern . Schlesien . L Sachsen eins{ließlich der Schwarzb. Unterherrschast Schleswig-Holstein . Hannover . E Westfalen . Rheinland

Sa. Preußen

Bayern

Sachsen Würïitemberg Baden . « Mecklenburg Thüringen Oldenburg . Braunschweig Anhalt Uma . «

Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet 160 14

Fn demselb. Zeitraum d. Vorjahres *| 38 126 8641 1) „Die Nachweisung bezieht sich auf diejenig | L (che zum Export

und dadurch dem inländiswen Markte entzogen worden sind, nicht aljo aus die wirklich zur 7 :

Die Abweichungen rige Nachwoeisung beruhen aus

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Kandiszucker und Zucker in weißen vollen barten Broden, (Nr. 470 des statistischen

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Aller übrige harte Zucker, sowie alle rockene Zucker in Krystall-, Krümel-

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373 695/16 715 066 )

nachträglih

Kaiserliches Statistisches Amt. I. V

Statistische Nachrichten.

Personalstatistik der häuser erten Laufe des Jahres 1882/83 fand Erkenntnissen der Civil- und M rung zur Strafverbüßung ein Zu gehörten 7317 dem männlichen an. Verminderung um 9,9 9/0, Zuchthäusklern um 9,3 °/o eingetr angehörigkeit nah entfielen davo

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Schleswig-Holstein. 1 San S Wn 8 Hefsen-Nassau 2

der Rheinprovinz . 29

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1882/83 n

eingelieferten Verbrecher.

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(Stat. Corr.) bei den Zuchthäusern auf Grund von ilitärgerihte oder ter Wiedereinlicfe-

gang von 8693 Personen

und 1376

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dem Staate. . 91 10 3

Nur in den Provinzen Hannover un

Hohenzollern fand im Berichts in das Zuchthaus stait ; in all ab. Trotz jener Zunahme ge aber noch zu denen, welche die

rend die Provinzen Posen, Berlin und Bon dem Zugange 1

der Zuchthäusler stellten.

in Städten mit mehr als 1000 98,92 9/0, in Städten mit weniger als

sonen oder 19,13 9% und in Personen oder 51,95 °/o.

Gefangenen i 7 aus Städten mit mehr

i 4 Wend, « Ortschasten des plaïiten Von den im Laufe des

örten 5141 Per Gefangenen geh 130 Personen

Religionsbekenntnisse an.

sonen dem katholischen, einem anderen n Bevölkerung des betreffenden Durchschnitt der Monarchie

jahre eine en übrigen

Ortschaste

v " MARDeS 4 Jahres neu

Bekenntnisse

8s-Insassen, wt ( )0 männliche bezw. weib-

O O 1 Zuf. gegen 1

40 54 31 24 5! Ac 26 8 19

dem meiblichen Geschlechte en es Vorjahres is bei den Männern eine

Gegen den Zugang des Vorjahres n /

i: bei den Weibern um 6,3 °/0, bei allen

Ihrer Staats- und Heimatt8-

Proz.

w. sammen 1882/83 gegen 1881/82 13839

94,79

3,82 1,39 wel

|

5 J

8 9 9 6 Ó Ö

gehörten die oben genannten günstigsten Ergebnisse lieferten, Schlesien die größte Anzahl varen heimathsbehörig 0 Einwohnern 2514 Personen oder 10 009 Einwohnern 1663 Per- n des platten Landes 4516 Es famen überhaupt auf

der Bevölkerung nah der Zähluag von 1880 an neuen als 10 000 Einw. A gegen T0

M eingetreten

sonen dem evangelischen, : dem jüdishen und 5 Personen

der

+1+41+41 11111

45

von Scheel.

che Zuwt- Im

statt; davon

9061 1,01 e reußische

881/2 9

2

A O o

5 S MD OD U S

—_—

(

4

d Hessen-Nassau, sowie in Zunahme der Cinlieferungen Provinzen nahm ihre Zahl

Landestheile wäh-

190 000 Köpfe Zuchthaus»

in 1881/2, D R

en Zuchthau®Ls 3417 Per-

Auf 100 000 Köpfe der

g entfielen Hiernaw

im

Hiernach hat sich das übrigen Bevölterung des

Juden_ [C5

in das Zuchihaus Gekommenen vor. Alter von 18 und 19 Jahren 20 bis

30 40

50 60

40 Ia Welibe ringste männl

leßten

dur

Häus!l

Fami

(gege Zahl

Von

70 Jahren und Die meisten Zugegangenen heil der

Jahren, wo au liegenden A A aßes statt. ; E E Auch der Prozentantheil der einzelnen Alterkla Fahren eingelieferten Berbreher war untecworfen, wie aus folgender „Zusamn tig 14 G ta »p S v8 ino o betrug der Prozentsag der Alterstla}jjen in en Jahre

91,99%

3043,

den unverehelihten Weib

Genau ein ? waren ohne Schulbildung, gegen 83,41 9/6 in 1881/82 hafte) EClementarschulbildu böbere Bildung geno)jen. A lichen Eingelieserten hatten ihrer der Verurtheilung. Was die Standes- und E 38 der Eingelieferten Bea 35 Aerzte, Geistliche, Lehrer, 9875 Personen hatten Land- und Forstw

29 Ev 37 Katholische 36 Juden

8 Ander8gläub. Per

verschlechtert.

F1j i toA ito g 5 »y 12895 /8° ebr ausführliche Angaben liegen über das Alter der 1882/83 Danach befanden stich im

9Q

938 9 963 2476 1 787

849

324 darüber 56

30 Ï &O A 50 Í 60 70

hren. Der Prozentant c war in den einzelnen n im Alter von 20 bis iche Cingelieferte entfiel

18 und 19 Jahre . M a0 09 10 49 00 08 è 60 „69 ;

L j 70 Fahre und darüber

Ein Zurückgehen auf frühere i die seit 1879 geltenden Neich sonstige Aenderungen bei der im Bericb n 8,01 9/0 unchelid ge

Dee er waren ceheli,

lienstande nah waren 40,78% verheir Vorjahre), 6,959/6 (gegen 7,28% tin 188 1 2,13 9/0) geschieden und 50,2

der Kinder betrug

: | - nr. 966 21712 875 675 13 ort oder zu einer öffentlichen Niederlage a Ausfuhr über die Zollgrenze gelangten Berichtigungen

Siebentel ver zugegang

eingégangenen

" 4 1 2 9 8 " "

Personen, 204 Männer, 9 610

2 084 1 449 654 271

A

# 49 standen also

30 Jahren, en, am

f 100 Männer 29,8 Weiber kamen. [tersklassen findet eine stetige Steige

1880/1

[9 “d

I 33,2 30,3 90.1 9,5 3,38 0,55

5 3 3 8 d)

1. bis

zu Zuchthaut

zeichnifses)

e r Zeit

pom

Septbr.

1 094 300 37 000 663

11 949 728

12 12 4

130 110!

1 790

120 000 21 491! 307 453/

Evoanzelische gegen 32 im Jahre 1881/2,

v

im Aiter

einigen

1881/2 2,94 32.01 30,36 19,91 10,25 3,45 0,58

Bestrafung eingetreten sind.

bei den verwittweten An Lee 1

1 Wittwen oder geschiedenen Chesra i ern schon 42,299/6 außerek enen Gefangen

gegen 15,82 %/0

mte im

téjahre in Zugang

boren.

1/2)

uen hatten

von

oAgebiets mit dem Anspruch auf Zoll-

Nohzucker von mindestens 88 9/9 Polarisation (Nr. 472 des statistischen IWaarenver

zusammen

kg

25 706 829 2 491 020 2 594 684

9 631 651 741 042 816 5 838 029 250 369 375

1788 419

956 235 440 6 277 263| 26: O13 d 191 520 516! 2 413 731| 193 934 247 bgefertigt Mengen. bezw.

y e hältniß der Zuchthaus-Gefangenen zur betreffenden Bekenntnisses nur bet den

34 Weiber,

fen aller in den Veränderungen

ienstellung hervorgeht.

1882/3

2,04

34,08 28,48 20,56

DCC 3,73

0,64.

u , ¿tr Fahre erschien niht rathsam, weil 8-Justizgeseze Milderungen oder

gekommenen Zuht-

Ihrem E eirathet (gegen 42,35°/o im ; ted ; 2,02 9/0 59/0 (gegen 48,24 9/6) ledig. Die bei den in der Ghe lebenden Gefangenen 291, zusammen 10 340. 7,509%/0, von velih geboren. en (14,29%)

20 bis strafen verurtheilten i N iterégruePpen fehr verswieden, am ge- i L Sd auf 100 höôbsten zwisen 50 und 60 Bei den dazwischen rung des Prozent-

betrieben, 3054 Personen hatten sich durch Industriebetrieb, 431 dur

Handel, 395 durch den öffenttichen Verkehr, Dienstleistungen und 132 auf andere Weise fonnten feinen Beruf angeben , Pen 1 und 13 Almosenempfänger gewesen. Unter denjentgen Personen, vor ibrer Verurtheilung dur Landwirthschaft,

853 durch persönliche ernäßtr, 202 Personen 27 waren Pensionâre und Rentner welche Industrie, Handel

und Verkehr ihren Unterhalt erworben hatten, befanden sib .753 selbständige Grundeigenthümer, Pächter und Arbeitgeber, alle übrigen waren Arbeitnehmer.

solche: Meineid, Hehlerei,

Was die Ursachen der Verurtheilung anlangt, fo erscheinen als Berbreben aus Eigennuz (dazu gehören Münzverbrechen, Diebstahl und Unterschlagung, Raub und Erpressung, Betcua, Untreue, Urkundenfäls{hung und Bankerutt) bet

7222 Peisonen (6930 Männern und 1192 Weibern, Verbrechen au3

Leidenschaft (alle 4 E D o 1471 Perfonen (1287 Männern und 1834 Weibern). ) t verbältniß der am häufigsten vorkommenden Verbrechen stellte sich, wie

folgt.

Diebstahl und Unterschlagung

Verbrechen gegen die Sittlichkeit . Mad. e Betrug, Untreue, Urkundenfälfschung, Barkerutt Brandftiftung L Raub und Ecprefsung

Hehlerei A

Körperverleßzung

Mord

Kindesmord

G8

im Vorjahre; 85,03 ‘/o

hatten cine (aber größtentheils ng und 0,68 9% (gegen 0,7 2016 Männer oder 27,55 °/o aller männ} Militärpflicht genügt, 138 zur Zeit

sehr mangel» ,77 in 1881/2) eîne

rwerbsverhältnisse anlangt, so waren Staats- und Kommunaldiens|te,

der Verbrehen gegen die Sittlichkeit um 0,77 v/o, 4 pressung um 0,31 °/6, der Hehlerei um 0,28 °%o, und des Kindesmordes um 0,12 °/6, wogegen wegen Diebstahls und Untrenue u. st. wo. en Körperver vermindert haben, leßtere wohl hauptsächlich in Folge der sehr strea- gen Strafabmessungen, Über

gelieferten verurtheilt waren, be der erkannten Strafen Lebenszeit, ertannten Strafen über 10 Jahre, 7 1 36 9/0 5 bis 10 Jahre, in 2800 Fallen oder 32,09 °/o über 2 bis 5 Jahre, in 3366 Fôllen oder 38,54 9/0 über 1 bis 2 Fahre und in 1757 Fällen oder bei 20,12 9/ der erkannten

vandelte Zusaßtzgeldftrafen antraten. zugleich bei die Zulässigkeit 6669 Männern u Ehrenrechte au8gesproben.

C F » 5 usammenstellung der 1g S | Z N abon Partikulargeseße unter Berücksichtigung dec

hannoverscen : e Bo Otto Rudo rff, Landrichter. Hannover 1884. Norddeutsche Ver=-

oben nicht genannten Verbrechenskategorien) bei Das Prozent-

S3 eien E E Proz. aller mit Zuchthau3- strafen belegten auf Verbrecher 1881/2 1882/3 68,25 66,73 6,83 7,83 6,56 7,83 4,04 3,87 3,08 3,16 2/15 246 1,94 2,22 LBI 1,34 0,70 0,91 S 0,32 Hiernach ist eine Vermehrung eingetreten in den relativen Zahlen B 19%, des Meineides um des Raubes und der Ec- des Mordes um 0,21 °%/o, ih die Vecurtheilungen Unterschlagung um 1,52 0/06, wegen Betruges, um 0,17 9/6 und wegen Körperverleßung um 0,47 °/a

der Brandstiftung um 0,08 %%,

welche die Gerichte diejen Rohheiten gegen- in den letzten Jahren haben eintreten lassen. H :

Die Dauer der Strafen, zu denen die im Berichtsjahre Ein- betrug in 60 Fällen oder hei 0,69 %/o in 108 Fállen oder 1,24% der in 643 Fällen oder 7,36 9% über

Strafen 1 Jahr und weniger. Unter ih 41 Personen, welche in Zuchthaus umge- In den Straferkenntni}jsen wurde 5866 Personen (bei 4895 Männern und 971 Weibern) voa Polizeiaufsiht, und bei 7913 Personen (bei und 1244 Weibern) der Veclust der bürgerlichen

en leßteren befanden

6897 Personen (5846 Männer und 1051 Weiber) oder 79,99 %/a

der Zugegangenen (gegen 78,95 %/o im Jahre 1881/2) waren bereits frither bestraft wegen Vergehen oder Berbrechen, darunter 1146 einmal, 1015 zweimal, A fechs8mal uno noch haufiger. ie der Entlassung aus der Strafhaft und demjenigen Verbrechen lag, das die gegenwärtige Des na i zog, ergab sich, daß 9588 Personen oder 37,52 ‘/o der beretts : i lassungsjahre, 2488 Personen oder 3607 9/6 innerhald der darauf L R

folgenden zwei Jahre, ao i i den, ers abren rüdfällig geworden waren, die übrigen erst nah einer längeren Zwischenzeit. (2644 Männer uad h r), welche hatten (gegen 3418 Personen in 1881/2).

1028 dreimal, 878 viermal, 709 fünfmal und 2121 Jn Bezug auf die Zeit, welche zwishen

früher Bestraften im Ent- im Ganzen also über 73%/o in den ersten

Unter diesen Rückfälligen b¿fanden sih 3109 Personen 465 Weiber), welche hon Zuchthausstrafe erlitten

AFunst, Wissenschaft und Literatur.

Das hannoversche Privatrek. Eine systematische in der Provinz Hannover gel» Nechtsprebung und Literatur. Bon lagsarstalt O. Gödel. Da, abgesehen von dem kurzen Umriß in Holtzendorffs Encyklopädie 3. Auflage S. 1170— 1177, befanntlih Grefe's Bearbeitung des hannover]cen Rechts zum großen Theil ver- altet, die Stegmannswe Sammlung aber nicht genügt, L au als IBegs- veiser durch die große Masse von partikularen Rechtönormen zu dienen, die, theilweise ältesten Datums, în der Provinz Hannover nob anerkznnte Gültigkeit haben, so hat Rudor}f es unternommen, in vorstehender Schrift die no vorhandenen paritturaren Recbtsnormen der gedahten Provinz în mögliGst systematisGer Anorynung sammenzustellen, und damit unstreitig ein recht brautbares pra: tische Hand- und Nachschlagebucb geliefert. Vebrigens “hat der Verfaffer, da es sh bei seiner Arbeit nur um eine Zusammenftelung eie Partikularrechte der Provinz Hannover hanvdelte, neuer, s E ganze preußische Monaréhie erlassene Landetge]eBe, ie Vezenigen E die Genehmigung zu Schenkungen 2c., über den Auêtritt aus as Kirche, über die Enteignung von Grundeigenthum, über S E legung und Veränderung von Straßen 2c, über den * ustri t aus den jüdischen Synagogengemeinden, die tit der N, \{hen Sammlung abgedruckt D weggelassen. Außerdem a er auh viele Geseße von der Wiedergabe ausgesieden, und nur angeführt, welche zwar aud privatrechtlih-erheblice E GREE enthalten, aber doch wesentlich in das öffentliche oder in as De O waltungzreht gehören. So sind die Ablösungs-, die Ce O Fagdgesetze (abgesehen von den Vorse{riften über Jagdpachtverträge und die Ofkupation des Wildes), die Weide-, Zheilungs- und Ber foppelungégesetze, die Statuten der Kredit- und Bersibezungöansta Len, cbenso wie die verschiedenen Dienstbotenordnungen weggela)en. F as gegen hat er in einem Anhange tie noch geltenden wenigen O \christen der hannoverschen bürgerlichen. „Prozeßordaung Bs 8 November 1850, fowie auch die noch gelten Vorschriften der schaumburgischen Polizeiverorduung E len abdrucken lassen. Im Allgemeinen hat si der Berfafser_ en Nuswahl und Wiedergabe der hannovers®en Partikulargeseße auf ; geschriebene Meht beschränkt und Gewswhnbeitsrechte RUL M E weise angezogen. Bei dex Anordnung des Stoffes m Be im Allgemeinen den Lehrbüchern von Windscheid und G erver gUES Die ganze Swrift zerfällt in die 5 Haupttheile: A S x Sacenrelzt, Obligaticnenredt, Familienrecht und ErbreczL lh e Einleitung gicbt über den Geltnngsberei der älteren S e Konstit. tionen und über die Gültigkeit der alten Sta s un Lank rechte fuskunft. Nußerdem ist, das Buch zu Sude mit „cinem genauen Saeegister und einem aut ührlichen Jnhaltsverzeidwiß verseßen.

S E E P,

Gelehrte und Schriftsteller gewesen;

irthshaft oder Gärtnerei