1884 / 228 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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Karte des Deutschen Reichs

in 674 Blättern und im Maßstabe 1:100000 der natür lien Länge. s :

Bearbeitet von den Generalftäben der Königreiche Preußen, Bayern, Sachsen und dem statistish-topographishen Bureau des Königreichs

s Württemberg.

Im Anschluß an die diesseitige Anzeige vom 9. Juli cr. wird hierdurch bekannt gemacht, daß ferner nachstehend genannte Sektionen:

Nr. 243. Oranienburg, « 453. Rosenberg i. O-S(lesien, £77. Due, « 929, Simmern, a « 970. Saarbrücken und 589. Château-Salins

durch die Karkographische Abtheilung bearbeitet und dem Debit

übergeben worden sind.

Dieselben bringen zur Darstellung: 2 Sektion 243: Theile des Regierungs-Bezirks Potsdam; Sektion 453:

Sektion 477: Sektion 525;

von Rußland ; Theile des Regierungs-Bezirks Oppeln ; Theile der Regierungs - Bezirke Coblenz und Trier, sowie der Bayerischen Pfalz und des Fürstenthums Birkenfeld; Theile des Regierungs-Bezirks Trier, sowie der Be- zirke „Unter - Elsaß“ und „Lothringen“ des Reichs- P Elsaß-Lothringen und Theile der Bayerischen alz; Theile des Bezirks „Lothringen“ des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Die gedachten Blätter sind in Kupferstih und mit illuminirten Kreisgrenzen und Gewässern ausgeführt. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 A 50 H Z und kann dasselbe durch jede Buh- und Landkartenhandlung bezogen werden. Der General-Kommissions-Debit is der Simon Schroppschen Hof- Landkartenhandlung in Berlin, Charlottenstraße Nr. 61, übertragen. Ferner wird bemerkt, daß die vom topographisben Bureau des Königlich bayerischen Generalstabes bearbeiteten Sektionen : Nr. 510. Schweinfurt und » DI2, Libténfels. welche Theile des Königreibes Bayern und der Herzogthümer Sawfen - Coburg und Sachsen - Meiningen - Hildburghausen zur Dar- stellung bringen, erschienen und dur die Literarisch-artistishe Anstalt (Theodor Riedel) in München zum Preise von 14 50 4 pro Blatt zu beziehen sind. Berlin, den 26. September 1884. Königliche Landes - Aufnahme. Kartographische Abtheilung. | Steinhausen, Oberst-Lieutenant und Abtheilungs-Chef.

Sektion 570;

Sektion 585;

4°%%iges vormals Nassauishes Staatsanlehen von 2000000 L, d d 12 SULE 18509.

Bei der am 6. d. Mts. ftattgefundenen 21. Verloosung der Partial-Obligationen des unter Vermittelung des Bankhauses der Herren M. A. von Rothschild & Söhne zu Frankfurt a. M. nego- ziirten 4°/gigen, früher 5 °/gigen vormals Nassauischen Staatsanlehens von 2000000 FI., d. d. 12, Juli 1859, sind nacverzeichnete Obli- gationen gezogen worden :

A. Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1885.

Tite A A 100 N = 171 A443 A Veo: 2 70 113/229 934 449 557 570 594 611 881 906 = 12 Stüdck über 2057 A 16 H,

Ltt B, A 200 Fl = 32 A 86 A Nr, 2 211 308 493 502 642 711 T7 718 731/966 = 11 SUE über 371 M 46 2.

Litt. C. à 300 Fl. = 514 Æ 29 Nr. 89 220 386 429 477 = 5 Stü über 2571 M 45 S.

Litt. D, à 500 Fl. = 857 A 14 § Nr. 142 244 337 392 595 730 820 891 961 983 1006 1010 1155 1169 1252 1400 1491 g au 1871 1915 1932 2068 2085 = 24 Stü über 20571 M

Dit A 1000 L = 1014 29 A Ne. 86 162 300 379 400 485 = 6 Stü über 10285 M 74 S.

Zusammen 58 Stück über 39 257 #4 17 3. B. Zur ckzahlung auf den 1. Juli 1885.

Litt. A. à 100 Fl. = 174 Æ 43 § Nr, 95 370 544 579 586 628 651 724 798 830 928 = 11 Stüdck über 1885 M 73 Bi

Litt. B. à 200 Fl. = 342 Æ 86 S Nr. 162 443 514 557 669 688 713 764 802 806 929 = 11 Stüd über 3771 M. 46 S.

Litt. C. à 300 Fl. = 514 M. 29 „S Nr. 138 162 244 461 499 = 5 Stü über 2571 M 45 s.

Titt D A S500 Sl = 807 Æ 14 A Nr. 33 39 59 365 478 483 487 515 575 605 607 717 841 946 949 1049 1175 1295 1302 1357 1570 1571 1628 1691 2053 = 25 Stü über 21428 50 A.

Litt. E. à 1000 Fl. = 1714 Æ 29 § Nr. 15 192 198 269 403 457 = 6 Stüd über 10285 M 74 s.

Zusammen 58 Stü über 39942 4 88 9.

Die Inhaber dieser Partial-Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken benachrichtigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermin dauert, bei folgenden Stellen erhoben werden können:

Bei dem Bankhause der Herren M. A, von Roth- \{Gild & Se in Franlfurt a M, bei dex König- lihen Regierungs-Hauptkasse in Wiesbaden, bei jeder Königlichen Regierungs-Hauptkasse, bei der Königlichen Staats\chulden-Tilgungskasse in Beit Konitg- lichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., und bei den König- lihen Bezirks-Hauptkassen in Hannover, Lüneburg und Osnabrück.

_Die Auszahlung erfolgt bei den Obligationen unter A gegen Rückgabe der Obligationen mit den Zins\cheinen Reihe II1 Nr, 3 bis 8 und Zinsschein-Anweisung; bei denjenigen unter B gegen Nük- gabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe IIT Nr. 4 bis 8 nebst Zins\chein-Anweisung.

_Dex Geldbetrag der etwa seßlenden, unentgeltlich zurückzugebenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapital zurückbehalten.

Soll die Bang von gezogenen Obligationen weder bei dem vorgenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs- Hauptkasse hier oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., sondern bei etner der anderen Kassen bewirkt werden, so find die betreffenden Obligationen nebst Zins\cheinen und Zins\chein- Anweisungen dur diese Kasse vor der Auszahlung an den Unter- zeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungêstermin eingereiht werden können.

Rückständig sind noch:

Aus der Verloosung

Pro 1, Quit 1880! A. Nr. 196.

pro 1.- Juli 1884: A. Nr. 206 236, B. Nr. 144 167 205 406,

C, Nr. 223, D. Nr. 866 977.

Wiesbaden, den 16. September 1884.

Der Regierungs-Präfident, von Wurmb.

Nichtamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. September. Jhre Ma- jestäten der Kaiser und die Kaiserin sind gestern

Theile des Regierungs-Bezirks Oppeln und Thale

- | lität, der Ober-Pr

grüße zu.

Baden eingetroffen.

abgereist.

Vorjahres.

Auf Grund des §, 2 vom 24. Februar 1882 über

1882 enthaltenen öffentlichen Kenntniß.

buchs, betreffend die Gefäh transporten (8. 315, 316),

die auf gewöhnlichen Straßer

als Diebstahl, sondern nur als Nr. 5 Str.-G.-B. zu bestrafen.

Jm Reichs-Eisenba vom 22. bis 26. September cr. heimen Ober-Regierungs-Raths

Eisenbahnamts Kommissare der Bayern, Sachsen, Württemberg,

die Verwaltung der Reichs-Eis

Bundesraths verwerthet werden. In gleicher Weise werden d amte Besprechungen über etwa zelner Bestimmungen der Rei der Norwen für die Konfstr

men werden.

Beamte trat heute zu einer Si Se. Königliche Hoheit

Königliche Hoheit der Kronpr

Nr. 3 ernannt worden.

mark hierher zurückgekehrt. Coblenz, 26. September.

der Enthüllung des Göben-:De zahlreih nah der Stadt. Der

etwa 1500 Mann zum Festplay Spalier.

zelt rehts versammelte sih die Gene Grafen von Moltke an der Spitze

collegien. Fhre Majestäten

prinz. Seitswärts nahmen Jhre Ka

Hosstaaten und General Fürst D

dem Vortrage eines Festliedes dur der Vorsißende des Denkmals-Aus\cusses, Ober-Bürgermeister

Lottner, die Festrede. Jn dersel

habe, und wie dies Veranlassung den Bürgern ein dauerndes Denkm Majestät der Kaiser dankte dem bewegt. Als die Hülle vom Denk

Nachmittag 21/2 Uhr von Coblenz über Mainz nah Baden-

der Kaiser Seine besondere Freut

und Feilhalten von Petroleum bringt das „Centralblatt für das Deutsche Reih“ Ergänzungen und Abänderungen der in den Bekanntmachungen vom 20. April 1882 und vom 21, Zuli Vorschriften über Beglaubigung von Abelshen Petroleumprobern zur

Die Strafbestimmungen des Deutschen Strafgesetz-

RNeichsgerichts, I. Strafsenats, vom 3. Zuli d. J., auch auf

Lokomotiv-Straßenbahnen Anwendung.

Die Entwendung von lebenden Thieren von unbedeutendem Werthe, um dieselben nah erfolgter Zu- bereitung alsbald zu verzehren, ist, nah einem Urtheil des RNeichsgerichts, II, Strassenats, vom 1. Zuli d. J, mit

derungen verschiedener Bestimmungen des Bahnpolizei- Reglements für die Eisenbahnen Lcutschlands stattgefunden. An denseïiben haben außer mehreren Räthen des Reichs-

Schwerin, Sachsen: Weimar, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen- Meiningen, SaWsen-Koburg:-Gotha wie des Reichsamts für

verwaltung Theil genommen. Die Ergebnisse dieser Berathun- gen sollen für die in Aussiht genommene Beschlußfassung des

der Eisenbahnen Deutschlands stattfinden.

Die stetig fo1tschreitende Entwickelung der Technik auf diesen Gebieten erfordert es, daß von Zeit zu Zeit Revisionen der bezüglichen reichsseitig erlassenen Vorschriften vorgenom-

Der Diszipliarbof

Bayern, Königlich bayerischer General-Lieutenant, ist zum Chef des Westfälishen Dragoner-Regiments Nr. 7 und Se.

Norwegen zum Chef des Neumärkischen Dragoner: Regiments

Der Znspecteur der Kriegsshulen, General-Lieutenant Graf von Schlippenbach ist von Urlaub aus der Ucker-

eine glänzende Fllumination statt. Heute strômte {hon mit den ersten Bahnzügen die Bevölkerung aus der Umgegend

straßen sind aufs Reichste geshmüdckt. 45 Kriegervereine mit bildeten auf dem Wege vom Schlosse y Vormittags 10 Uhr begannen dié Sliblinen G zu süllen: neben bem t

die Stadtverordneten und die Mitglieder der Regierungs-

Kaiserin erschienen Punkt 11 Uhr, von brausenden Hochs empfangen. Jhre Majestät die Kaiserin nahm im Vordergrunde des Kaiserzeltes Plaß, Jhr zur Linken stehend Se. Majestät der Kaiser, rets Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron-

die Kronprinzessin, Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wil- helm, Heinrich, Prinzessin Victoria und Prinz Albreht, ferner die

Bild der Heldenlaufbahn und der militärischen sowie bürgerlichen Tugenden des Generals von Göben und hob hervor, wie der Ver- ewigte sih gerade im Rheinland, dessen Söhne er von Sieg zu Sieg geführt, besondere Sympathie und Werthschäßung erworben

Baden abgereist. Pur Verabschiedung hatten ih die Genera-

äsident, der Präsident und der Vize-Präsident der Regierung, die Vorstände der Gerichts-, Eisenbahn- und Postbehörden, sowie die Geistlichkeit äuf der Shloßrampe ein- gefunden, eine nach vielen Tausenden zählende, in den Straßen versammelte Menschenmenge rief Jhren Majestäten Abschieds-

Allerhölstdieselben sind Abends wohkbechalten in Baden- Jhre Majestäten hatten in Oos den Bahnzug verlassen und Sih zu Wagen nah Baden-Baden begeben. Jeder Empfang war verbeten.

FJhre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin haben Sich 27. Septemb gestern mit Jhren Königlichen Hoheiten der Prinzessin Victoria e Mes P, und dem Prinzen Heinrich von Coblenz Fürsten und der Fürstin von Wie Se. Königliche Hoheit Prinz Wilhelm is von Coblenz nah Potsdam, Se. Königliche Hoheit Prinz

Die Einnahmen der Reichs:-:Post- und Tele- graphen-Verwaltung haben vom Beginn des Etats- jahres bis zum Schluß des Monats August 1884 65 350 589 M *] betragen, mithin im Etatsjahre 1884/85 2 611 883 M4, mehr, die der Reichs: Eisenbahn -Verwaltung 19 400 900 M, mithin 264 131 M weniger als in demselben Zeitraum des

der Kaiserlihen Verordnung das gewerbmäßige Verkaufen

Einrihtung und

rdung von Eisenbahn- finden nah einem Urtheil des

1 und Chausseen betriebenen

Uebertretung aus §. 370

hnamt haben in den Tagen unter dem Vorsiße des Ge- Körte Berathungen über Aen-

- Regierungen von Preußen, Baden, Hessen, Mecklenburg-

enbahnen und der Militär-

emnächst im Neichs-Eisenbahn- erforderliche Aenderungen ein- chs-Signalordnuna und uktion und Ausrüstung

für nihtrihterliche. bung zusammen.

der Prinz Leopold von

inz von Schweden und

(W. D. B) Zux Fäer nkmals fand gestern Abend

exestplaß und alle Zugangs-

A d Kaiser- ralität, mit dem Feldmarschall ; links das Denkmal-Comité,

Der R Uno die

iserlihe und Königliche Hoheit

olgorucki Aufstellung. Nach einen Sängerchor hielt

ben entrollte der Redner ein

geworden sei, daß ihm von al errichtet worden sei. Se. Ober-Bürgermeister sihtlich mal fiel, spra Se. Majestät

zu einem Besuch des d nah Neuwied begeben.

Albrecht nach Kamenz

herr auch in bürgerlichen Kreisen soviel Anerkennung gefunden habe und hier an der Stätte, wo er so lange gewirkt, sg geehrt werde. Se. Majestät machte sodann in Begleitung Sr. Kaiserlihen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen hrer Königlichen Hoheiten der übrigen Prinzen und des Gefolges einen Umgang um das Denkmal und äußerte Seine große Zufriedenheit. Hierauf unterhielt Sich Se. Majestät der mal-Comité vorstellen und fuhr sodann unter immer erneuer- Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin in einem Wagen nah dem Schlosse. Daz Wetter war während der ganzen Feier prattvoll.

i (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Coblenzer

Ober-Präjidenten einen Erlaß zugehen lassen, in welchem

der Jhm durch persönlihe Beziehungen nahestehenden Rhein-

dent angewiesen, den betheiligten Ortschaften die Anerkennung des Kaisers über die fast überall gute und entgegenkommende Aufnahme der Truppen auszusprechen.

Vaden. Karlsruhe, 25. September, (Karlsr. Ztg.)

nach Swloß Baden überzusiedeln, wo am W, d. M. Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin

halt eintreffen werden.

Sachsen-Weimar-Eisenah. Weimar, 26. Septem- ber. (Thür. Corr.) Seitens der Großherzoglihen Staats: regierung is eine Ausführungs-Verordnung zum Reichsgeseß gegen ten verbrecherishen und gemein- gefährlihen Gebrauch von Sprengstoffen erlassen worden. N32 derselben ist zum Vertrieb resp. zur Herstellung von Sprengstoffen die Genehmigung des Bezirksdirektors cin: zuholen. Wer jeßt bereits Sprengstoffe vertreibt oder herstellt, hat innerhalb 14 Tagen die polizeiliche Genehmigung nat zusuchen. Der Betreffende hat für jedes Sprengstofflager ein Register zu führen, das am Schluffe jedes Monats abgeslof}en und dem Bezirksdirektor eingereiht werden muß. Die Bezirks- direktoren haben sich von Zeit zu Zeit durch Revisionen davon zu überzeugen, daß den Vorschriften dieser Verordnung gehörig nachgekommen wird.

Oesterreich-Ungarn. Pest , 26. September. (W. T. B.) Jn einer heute unter dem Vorsiß des Kaisers stattgehabten gemeinsamen Minister-Konferenz ist das den Delega- tionen vorzulegende gemeinsame Budget endgültig festgestellt worden. Ueber den Tag der Einberufung der Delegationen ist noch nihts entschieden.

27. September. (W. T. B.) Beide Häuser des ungarishen Parlaments hielten heute ihre ersten Sizungen, Die feierlihe Eröffnung wird am 29. d. M. dur den König mittelst einer Thronrede erfolgen.

Schweiz. Bern, 26. September. (W. T. B.) Die englische Regierung hat ihren Beitritt zur internationalen Meterkonvention erklärt. Der Bundesrath hat 6, dem Handwerkerstande angehörende Personen aus Deutschland und Desterreich wegen anarchistisher Umtriebe ausgewiesen. In dem hierauf bezüglichen Beschlusse des Bundesraths heißt es: Der Bundesrath hat in Erwägung, daß die in der Schweiz sich aufhaltenden, unten aufgeführten Ausländer einer internationalen anaristishen Propaganda ange- hören, einer Verbindung, welhe \ih als solhe mit den Verbrechern Stellmacher und Kammerer, ihren früheren Mitgliedern, offen als solidarish erklärt, und in ihren publi- gzistishen Organen sowie in Flugblättern ihre Genossen fort- während zur Begehung ähnliher gemeiner Verbrechen auf- fordert, ferner in Erwägung, daß dieselben in Folge der gegen sie getroffenen polizeilihen Maßnahmen aus Deutschland und Oesterreih in die Schweiz gekommen sind, und in unserem Lande ihre Agitation für anarchistische Zwecke fortgesetzt haben, einem bezüglichen Antrage des Regierungsrathes des Kantons Basel Stadt vom 17. September cr. Folge gebend, in An- wendung des Art. 70 der Bundesverfassung beschlossen, aus dem Gebiet der Eidgenossenschaft auszuweisen: Karl Theodor Weiß aus Dresden, Schreiner Franz Grob-Senger aus Lidmeriß in Mähren, Schreiner Franz Stieglitz aus Pulgram in Mähren, Tagelöhner Carl Julius Mück aus Sternberg in Mähren, Schneider Jacob Lederer- Haberkorn aus Nemcie in Böhmen, Korbmacher Leopold Zeckbauer- Müchingen aus Donawiz in Steiermark. Die Regierung von Basel Stadt und bezw. die Regierungen derjenigen Kan- tone, auf deren Gebiet eines der genannten Individuen be- troffen wird, sind beauftragt, diesen Beschluß zu vollziehen und über die Vollziehung dem eidgenössischen Justiz- und Polizei-Departement Bericht zu erstatten.

Niederlande. Haag, 2. September. (W. T. B.) Die Zweite Kammer hat mit 68 gegen 14 Stimmen beschlossen, die beantragte Abänderung der Verfassung, wona währen d der Regentschast Verfassungsrevisionen nicht zulässig sein sollen, in Erwägung zu ziehen.

Großbritannien und Jrland. London, 25, Sep- tember. (Allg. Corr.) Mr. Gladstone besuchte gestern Kin- fauns Castle und begab sich alsdann nah Perth, wo ihm Seitens des Stadtraths und der liberalen Vereine in der Stadt und Grafschaft drei Adressen überreicht wurden.

__ Während Gladstone in einer hieran geknüpften Ansprache über die Wahlreformfrage nohmals an die Vernunft der Majorität des Oberhauses appellirte, ist in der „National Review“ für Oktober eine literarische Arbeit aus der Feder des Marquis von Salisbury, betitelt „Der Werth der Redistribu- tion, eine Note über Wahlstatistik“ ershienen, welcher die „Daily News“ die Bedeutung eines,,Manifestes“ beilegt. Fn diesem Essai sucht der Chef der Torypartei durh eine erschöpfende Analyse der gegenwärtigen Vertretung der Städte und Graf- schaften im Hause der Gemeinen den Nachweis zu führen, daß

e aus, daß der große Feld-

die Konservativen keine Ursache haben, die Erweiterung des Stimmrechts, gepaart mit einer ehrlichen Neueintheilung der

Kaiser längere Le mit den Generalen, ließ Sich das Denx- | rst : ten Hochrufen mit Jhrer Majestät der Kaiserin und Jhren

tg.“ meldet, dem

Allerhöchstderselbe Seine große Befriedigung über die Be: ? weise der Anhänglichkeit und Ergebenheit aus allen Kreisen |

provinz ausspriht. Er fühle sih zu lebhaftem Danke bewegt, | nahdem Er Zeuge gewesen der erhebenden Feier der Ent: È hüllung des von der Provinz dem ruhmreichen Führer ihrex E Söhne gewidmeten Denkmals, das für die Rheinlande selb E ein ehrendes Monument sei. Schließlih wird der Ober-Präsi: F

Am 27, September gedenken die Höchsten Herrschaften :

des Deutschen Reichs und von Preußen mit den Prinzessinnen 5 Victoria, Sophie und Margarethe, sowie Sr. Königlichen Hoheit E dem Prinzen Heinrih von Preußen zu mehrtägigem Aufent: |

ü istributi ie Re- iße, zu fürhten, aber daß ohne Redistribution die Ta Öleigewicht der politishen Macht gänzlich stören würde. Der Kronprinz von Shweden traf gestern, óln kommend, in London ein. : Ó von Cöl 97. September. (W. T. B.) Wie der „Daily Telegraph“ erfährt, soll det Prozeß gegen den Finanz- iz nister von den Mitgliedern der Staatsschuldenkasse un- verzüglich vor dem internationalen Tribunal angestrengt

werden. E o Freich. aris, 24. September. (Köln. Ztg.) Aus e Pet risblait heute veröffentlihten Bericht des Contre-Admirals Lespès über das Bombardement aN Kelong (5. August) erhellt, daß auf beiden Seiten, sowoh

auf der französishen wie auf der chinesischen, so gut geschossen wurde, weil die Entfernungen sehr gering waren. gr Villars“ und der „Lutin“ lagen nur 120 m und die „La Galissonnière“ 900 Schritte von den Forts ent fernt, als sie das Feuer, das die Forts fast im nämlichen Augenblick er- widerten, eröffneten. Der Kampf endete nicht, wie die englischen Ylätter melveten, mit dem übereilten Nückzug der Franzosen. Die- selben shifften fi nach dem amtlichen Bericht wieder ein, Rae sie ihre Aufgabe, die Zerstörung der Forts, beendet, und wei

sie nicht stark genug waren, - um sih auf dem Lande längere Zeit behaupten zu können. Alle neuern Nachrichten vom Admiral Courbet und aus Tongking fehlen auch heute noch; man hält sich vorderhand vollständig ruhig. Die g- wöhnlichen Berichte aus Tongking, die bis zum 12. Augusi reihen, bestätigen, daß die s{warzen Flaggen die schlechte Jahreszeit benußten, um Einfälle in das von Franzosen be- jete Gebiet zu ‘ey data verbrannten mehrere Dörfer

ten reihe Beute. :

as E ini (Köln. Ztg.) Conseils-Präsident Ferry traf diesen Abend in Paris ein. Der Ministerrath tritt am Sonnabend zusammen. Gestern hielten die un- beshästigten Arbeiter in Lyon wieder eine Versammlung, um über Ferry's Antwort zu berathen. Auf Antrag des Gemeinderaths Fihet wurde beschlossen, drei Gemeinderäthe an den Bürgermeister abzuordnen, um denselben _um Ein- berufung des Gemeinderaths zu einer besonderen Sißung zu bitten. Der Bürgermeister willigte ein, die Abordnung zu empfangen, und rief für diesen Abend den Gemeinderath zu- sammen. /

Spanien. Sit Barcelona worden.

Ftalien. Rom, 26. September. (W. T. B.) Dem Cholera - Bericht vom 25. d. M. zufolge kamen vor: Jn Alessandria 1 Erkrankung und 2 Todesfälle, in Aquila 5 Etkrankungen und 3 Todesfälle, in Bergamo 21 Erkrankungen und 14 Todesfälle, in Caserta 8 Erkrankungen und 3 Lodes- fälle, in Cremona 8 Erkrankungen und 6 Todesfälle, in Cuneo 28 Erkrankungen und 12 Todesfälle, in Ferrara 2 Er- frankungen und 1 Todesfall, in Genua 91 Erkrankungen und 38 Todesfälle, davon in der Stadt Genua 51 Erkran- kungen und 20 Todesfälle und in der Stadt Spezzia 13 Erkrankungen und 5 Todesfälle, in Massa e Carrara 10 Erkrankungen und 5 Todesfälle, in Mailand 2 Erkrankungen und 1 Todesfall, in Modena 5 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Neapel 261 Erkrankungen und 127 Todesfälle, davon in der Stadt Neapel 201 Erkrankungen und 95 Todesfälle, in Reggio nell’ Emilia 5 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Rovigo 6 Erkrankungen und 2 Todesfälle, in Turin 2 Er-

ankungen. E Y 97. September. (W. T. B.) Jn Genua sind in den leßten 24 Stunden 38 Cholera-Erkrankungen vorge- fommen, von den Erkrankten starben 22 Personen.

Numänien. Sinaja, 26. September. (W. T. B.) Der Kronprinz Rudolf von Desterreich ist mit seiner Gemahlin gestern hier eingetroffen und von dem Könige und der Königin auf das Herzlichste empfangen worden. Zu Ehren des kronprinzlihen Paares fand gestern Abend in Castel Pelesh ein Galadiner statt, zu welhem auch die Gesandten Deutschlands und Desterreihs, Freiherr von Saurma und Freiherr von Mayr, Einladungen erhalten hatten. Abends war das Schloß festlih erleuhtet und wurde ein Feuerwerk abgebrannt. ;

N 27. Septembér. (W. T. B.) Der König und derx Kronyrinz Rudolf haben sich heute Vormittag mit Ge- folge zur Bärenjagd begeben. nts

Amerika. New-York, 2. September. (W. T B. Eine Depesche aus Mexiko m«ldet, der Kongreß habe Diaz als Präsidenten proklamirt, und zwar vom 1. Dezem- a E

_ “nage I Máädrid, 26. September, ŒW. D B) ist ein Cholera-T odesfall konstatirt

Zeitungsftimmen.

Wie die „Schlesishe Zeitung“ miitheilt, hat die Handelskammer für den Regierungsbezirk Oppeln in ihrer Plenarsißung vom 25. d. M. zu der Postdampfervorlage in folgender Refolution Stellung genommen :

„Die Handelskammer für den Regierungsbezirk Oppeln erachtet die Einrichtung von Postdampferlinien, welche einen regelmäßigen und {nellen Verkehr zwischen Deutschland und überseeischen Kultur- ländern auf direktem Wege herstellen, für eines der wirksamsten Mittel, um im Interesse der deutshen Gewerbthätigkeit die Handels- beziehungen mit jenen Ländern zu befestigen, zu beleben und zu er- weitern,

Dementsprecbend hat unsere Kammer den in einem Gesetzentwurf der verbündeten Regierungen kundgegebenen Plan, zur Einrichtung und Unterhaltung regelmäßiger Dampfschiffsverbindungen zwischen deutschen Sechäfen und Ostasien bezw. Australien Beihülfen aus Reichsmitteln zu bewilligen, mit lcbhaster Befriedigung begrüßt und bedauert, daß der betreffende Gesehentwurf nicht zur endgültigen Erledigung gekom- men ift.

Indessen hegt die Handelskammer die Hoffnung, daß der nah den Neuwahlen zusammentretende Reichstag feine Zustimmung zu der Unterstüßung eines solhen nationalen Unternehmens nicht versagen wird, und beschließt als berufene Vertreterin eines großen Industrie- bezirks, an den Herrn Reichskanzler die Bitte zu richten, den betr. Gesetzentwurf nohmals der deut|chen Volksvertretung vorzulegen.“

Auch die Handelskammer in Dillenburg spricht der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ zufolge dem Reichskanzler in einer Eingabe vom 15. August die vollste Uebereinstimmung mit der von Sr. Majestät dem Kaiser ein- geleiteten und ' verfolgten Kolonial- und Wirthschaftspolitik aus, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß diese Politik gute Früchte tragen und zum Heile des deutschen Volks ge-

„Dinglers polytechnisches Journal“ ver- , öffentlicht einen (auch als Sonderabdruck erschienenen) Auszug aus einem Vortrag, welchen der Professor C. Bach am 6. März d. J. am Polytehnikum zu Stuttgart gehalten und in welhem er die Fortschritte nahgewieesn hat, welche die deutshe Jn- dustrie ¡n den leßten Jahren, unterstüßt durch die neue Wirth- \chaftspolitik gemaht hat. Zur Erläuterung seiner An- führungen hat der Vortrageude graphisce Darstellungen be- nußt. Jn diesem Auszuge heißt es am Sthlusse: 5 Sodann bemerkte der Vortragende, wie er \sih bei Vorführung des Bildes der industriellen Entwi ckdelung nit habe verhehlen können, daß vielleicht der eine und der andere der Zuhörer noch etwas ver- missen werde, nämli den Nachweis dafür, daß die gemachten Fort- schritte nit auf Kosten des Magens der Arbeiterbevölkerung ver si gegangen seien. Diesen Naweis wolle er noch in der Art liefern, daß er den industriellsten Theil Deutschlands, das Königreih Sachsen, herat8greife und zeige, daß si bier thatsählich das Wohlbefinden, der Wohlstand der großen Masse der Bevölkerung niht blos nicht erniedrigt, sondern wesentlich gehoben habe. e Der Linienzug Fig. 17 stellt den Fleishverbrauch der sächsischen Bevölkerung auf den Kopf dar, vom Jahre 1840 beginnend bis 1881. Wie ersichtlich, ist derselbe von 1870 an bedeutend geftiegen, und zwar fortdauernd, mit Ausnahme des Jahres 1877, Der Fleisch- verbrauh auf den Kopf, ein zuverlässiger Maßstab für das mehr oder minder gute Leben, für die Fähigkeit eines Volkes, seine Bedürfnisse mehr oder minder vollfländig zu befriedigen, zeigt uns eine wesentliche Erhöhung des „standard of life“, des Fußes, auf welchem die Bevölkerung Sachsens lebt, seit das Deutsche Reih erstanden ist. Diese Bevölkerung, die durchaus auf die Industrie angewiesen i, welche so dicht zusammengedrängt lebt, wie kein zweiter deutscher Volksstamm, und die nichts weniger als die wohlhabendste Deutschlands ift , diese Bevölkerung erhält sich selbs während der intensiven wirthschaftlicben Krisis mit ihrem Fleishverbrauche oberhalb der höchsten Werthe, welhe früher zu g Vers zeihnen waren. Sie erhält fich so hoch, obgleich sie seit dem Jahre 1867 au die Opfer mit aufzubringen hat, welche die Selbständigkeit Deutschlands fordert. Diese Thatsache legt den Schluß nahe, daß die höhere Achtung, welche Deutschland seit 1870 genießt, „den Be- wohnern desselben ermöglicht, besser zu leben als vorher: Die Rüdck- wirkung der politishen Stellung auf die wirthschaft- liche! : | Aber nit blos der Fleishverbrauch spriht dies aus, auch die

Verhältnisse der sächbsishen Sparkassen weisen darauf hin. Verfolgt man den Linienzug Fig. 19, welcher die jährlichen Einzahlungen in die säsishen Sparkassen seit 1849 bis 1880 darstellt, so erkennt man, wie außerordentlich rasch dieselben von 1870 an wachsen; dann macht sich vom Jahre 1874 die wirthschaftlihe Krankheit bemerklich, allein bei Weis tem nicht so einscneidend, als man erwarten könnte. Um etwa 12 ‘%/o fallen die Einzahlungen bis 1877 und fteigen dann fortgeseßt. Im Fahre 1880 find sie höher als 1874. Wird fodann’;die Kurve Fig. 18 ins Auge gefaßt, welhe das Gesammtguthaben der Sparkassen- einleger darstellt, so findet sib seit 1870 ein außerordentlih rasches Steigen dieser Kurve. Im Jahre 1870 betrug das Guthaben sämmt- liher Einleger 116 Millionen Mark, 10 Jahre später 339 Millionen, also fast drei Mal so viel. Dem Einwande, daß auch die Beèvolkerung in dieser Zit arl gewachsen, wird dex Linienzug Fig. 21 gerecht, welcher das Guthaben auf den Kopf der Bevölkerung darstellt. Hier aber zeigt \sih die gleiche Erscheinung: Starkes Ansteigen der Kurve vom Jahre 1870 an bis 1876, dann geringes Anwachsen, von 1879 an wieder stärkere Zunahme. Dazu ommt 06, daß die i weilen Guse dee Tuer Jahre geschaffene 3 prozentige säcbsishe Rente den Sparkassen Konkurrenz macht, in Folge dessen diese nicht mehr den Zugang an Ersparnissen der großen Masse des Volkes in dem Maße aufweisen wie vorher. Jm Jahre 1880 kommt auf jeden Kopf der sähsishen Bevölkerung ein Sparkassenguthaben von 114 A, und auf ungefähr jeden dritten Kopf der Bevölkerung ein Sparkassenbuch,

Von hervorragendem Interesse ist \{ließlich noh der Linienzug Fig. 20, welcher die Rückzahlungen in den einzelnen Jahren darftellt. Wie ersichtlich, überschreitet die Kurve der Rückzahlungen selbst während der wirthschaftlichen Krisis niemals diejenige der Cinzah- lungen. Man erkennt aber auch weiter, wie in den Jahren des guten Verdienstes, bis gegen 1876 hin, p Einzahlungen die Rückzahlungen um Beträge überschreiten, wie vorher nie... » Ï

Jn der in Nr. 224 des „Reichs-Anzeigers“ veröffent- lihten Notiz über den Verein deutscher Buntpapier- Fabrikanten ist der Herr, welcher die Adresse an den Reichskanzler beantragt hatte, Haule genannt worden, es war aber der Kommerzien-Rath Hänle, Mitglied der ober- bayerischen Handels- und Gewerbekammer.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 39, Jun halt: Finanzwesen; Nachtrag zur Nachweisung über Cinnahmen des Reichs vom 1. April bis Ende August 1884. Konsulatwesen: Ernennungen. Maß- und Gewichtswesen : Ergänzungen der Bor- schriften über Einrichtung und Beglaubigung von Abel schen Petroleumprobern. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. :

Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 35. Inhalt: Erkennt- niß des Reich8gerichts vom 31. März 1884.

Statistische Nachrichten.

In der zweiten Abtheilung des LRXVI. Heftes des amtlichen, in zwanglosen Heften erscheinenden Quellenwerks der „Preußischen Statistik“, welche soeben das Königliche Statistische Bureau in V erlin veröffentlicht, wird der über Hauptberuf, Alter und Familienstand der Bevölkerung des preußischen Staates handelnde Theil der Ergebnisse der Berufszählung vonk 5. Juni 1882 der Deffentlichkeit übergeben, nachdem die erste Abtheilung dieses Heftes, enthaltend die Dar- stelung des „Berufs und der Erwerbsthätigkeit der Be- vöafecung* bereits im April v, V que Ausgabe gelangt war. Der Zusammenhang der einzelnen Veröffentlichungen über die Ergebnisse der Berufszählung ist im Vorwort zu der genannten ersten Abtheilung des LXXVI. Heftes der „Preußischen Statistik“ dargelegt worden. Das JInhaltsverzeihniß des Bandes weist auf: 1) Hauptberuf, Alter und Familienstand der Bevölkerung. A. Im Gesammtstaate nach Berufsarten. B. Jm Gesammtstaate nah Berufsgruppen. C. Nah Berufsklassen: a. im Gesammtstaate, b, in den Provinzen, e. in den Bezirken, D, Jn den Kreisen nach Berufsgruppen. 2) Die dauernd erwerbs8unfähig gewordenen Per- sonen, sowie die Wittwen im Gesammtstaate. L. Nach Berufsarten und Alter. F. Nach Berufsklafsen und Alter.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von Franz Vahlen, Berlin, erschien soeben : KeiSezefen! dettefsend die Kommanditgesellscaften auf Aktien und die Aktiengesellschaften. Vom 18. Juli 1884. Textausgabe mit Einleitung, Anmerkungen und Sachregister. Heraus- gegeben von Dr. Alexander Meyer, Mitglied der Reichstags-Kom- mission. In einer sachlich und klar gehaltenen Einleitung giebt der Verfasser zunächst einen Ueberbli| über die Entstehung und Ge- \{ihte des betreffenden Geseßes, geht dann auf die Natur und den Zweck desselben ein, bespriht die Oekonomie und tebt zuleßt seine eigene Ansibt über dasselbe , ohne jedo über den Werth ein abschließendes Urtheil zu fällen. Die Inhaltsübersicht des Bändchens lautet: Gesetz, betreffend die Kommanditgesell haften auf

Gesetzes (die Bestimmungen im zweiten Abschnitt des zweiten Titels as le dritten Titel vom zweiten Buche des Handelsgeseßbuhs8, Art 173 249a, werden durh nachstehende Bestimmungen erseßt) Zweiter Abschnitt. Von der Kommanditgesellshaft auf Aktien insbesondere (Art. 173—206a.) Dritter Titel. Von der Aktiengesells haft (Art. 207 248). Erster Ab- \{nitt: Allgemeine Grundsäße (Art. 207—215d.). Zweiter Ab- schnitt: Rechtsverhältnisse der Aktionäre (Art. 216—226). Dritter Artikel: Rechte und Pflichten des Vorstandes (Art. 227—241). Vierter Artikel : Auflösung der Gesellschaft (Art. 242——248). Vierter Titel : Strafbestimmungen (Art. 249). 88, 2—7 des Gesehes. Das kleine übersibtlich gedruckte, mit erläuternden Bemerkungen aus- gestattete Werk dürfte sich als geeignet zum praktishen Hand- gebrauch und zu eingehender Orientirung empfehlen. Der Preis des fartonnirten Bändchens beträgt 1,20 M 4 i: Im Verlage der Bubhandlung des Waisenhauses zu Halle a. S. erscheint eine pâdagogische Zeitschrift, betitelt „Lehryroben und Lehrgänge aus der Praxis der Gymnasien und Realschulen. » ZUr Förderung der Interessen des erziehenden Untercihts unter Mit- wirkung bewährter Schulmänner herausgegeben von Dr. O. Frid, Direktor der Francke’s{chen Stiftungen in Halle a. S. und Dr. G. Richter, Direktor des Gymnasiums in Jena. Mehr als früher mat sih der Ansicht der Herausgeber nach in den Kreisen der höheren Schulwelt die Uebeczeugung von der Nothwendigkeit einer kritischen Prüfung der herrschenden Unterrihtsweisen geltend. Man fühlt, daß man die allgemeinen Prinzipien des höheren Unterrichts als einer Seelenleitung klarer und einheitlicher festzustellen und die Praxis nach den Forderungen einer _wifsen- \chaftlihen Didaktik kunstgemäßer auszubauen babe. Diese Er- wägung hat die Verfasser bestimmt, ein eigenes Organ zu gründen, welches den bestehenden Zeitschriften - ergänzend zur Seite stehen foll. Der Name „Lehrprobe und Lehrgänge“ soll die praktische Richtung des Unternehmens andeuten. Gelungene Lehrproben werden auf den Zusammenhang des größeren Ganzen eines Lehrgangs hinweisen müssen, den sie zur Vorausseßung haben, sie werden aber ebenso als Einheiten die Bausteine zu einer wissenschaftlichen Didaktik des böberen Unterrichts abgeben. Es \cheint den Verfassern gerathener, im Gegensaß zu den früher eingeshlagenen Wegen, wo man liebte, sid hochstens mit allgemeinen Lehrplänen abzufinden, einmal üm- gekehrt von der Durcharbeitung des Einzelnen zu dem Ganzen aufzusteigen. Vor allem dürste das Streben . nach heilsamer Konzentration des Unterrichts auf solche Weise cher zu praktischen Ergebnissen führen, Die Verfasser wollen daher theils eigentliche Unterrichtsbeispiele, gleihsam Abbilder wohlgelungener Lehrstunden geben, theils eine prafktishe Anweisung, wie bestimmte Stufen des Lehrprozesses zu gestalten sind, ferner auch zeigen, wie ein Unterrichts- stoff in passende Abschnitte zu gliedern, dur Hervorhebung des Wesentlichen, durch Ausscheidung oder Zurückdrängung des minder Wesentlichen zu vereinfachen, die Unterrichts\toffe unter sih in Ver- bindung zu seßen, endlich ganze Lehrgänge und Lehcpläne zu gestalten sind. So wird si ein reihes Anshauungsmaterial ergeben, welches ähnlich wie die Mittheilungen aus der mediziniswen und juristischen Praxis in den betreffenden Journalen dieser Wissenschaften zur Än- regung und praktishen Förderung aller strebsamen Fachgenossen und zu einer gesunden Vermittelung zwisben Theorie und Praxis dienlih werden dürfte. Im Besonderen haben die Verf. auch die Förderung anzu- leitender und angehender Lehrer im Sinne. Anhangsweise werden furze Anzeigen und Besprehungen der pädagogischen Literatur beige- geben werden, bei denen auch diejenigen wichtigen Erscheinungen des Volks\chulunterrichts Beachtung finden follen, welhe zuglei für den Unterriht an den höheren Schulen werthvoll sind. Der Inhalt des I. Heftes ist folgender : 1) Zur Verständigung. Von G, Richter, 2) Didaktiscber Katehismus, betreffend den psychischen Lernprozeß in dem erziehenden Unterricht, 3) D. Frick: Tarent und Pyrrhus (Eingang zur Behandlung des Tarentinishen Krieges in Obersekunda), 4) G. Richter: Zwei Ovidstunden in Untertertia, 5) H. Meier: Die Bandusza-Ode (Horaz 1I., 13), 6) F. Warneburg: Die Honigbiene (eige Präparation_ nah den Zillerschen formalen Stufen für Untertertia), 7) W. Münch: Eine Shakespeare-Scene in Realprima (Coriolanus V., 3, 1—153) 8) F. Heußner: Eine Homer- [ektion in Prima (Il. 11], 161—244), 9) A. Richter : Paulus in Athen (Act. XVIL, 16—34), 10) W. Fries: Das lateinishe Ertem- porale in Serta. Miscellen. Literatur. Der Preis eines jeden, 6—7 Bogen starken Heftes, deren Aufeinanderfolge eine zwang- lose ist, wird si auf je # 1,20 bis 1,50 belaufen. Das Unterneh» men wird in den dafür interessirten Kreisen sehr willkommen geheißen werden. I 2 Goethe und die Liebe. Zwei Vorträge von R. J. S{röer, Hetlbronn. Verlag von Gebr. Henninger. 1884. 8°. S. XRI, u. 48, wee Diese beiden Vorträge des bekannten Erklärers von Goethe's „Faust behandeln „Goethe und die Liebe. Einleitung zur Stella“ sowie „Goethe und Marianne Willemer.“ Der Verfasser geht von der rihtigen Ansicht aus , daß Goethe's Leben sowie seine ganze Persön- lihkeit nur dann richtig beurtheilt und erkannt werden kann, wenn alles Einzelne immer mit dem Blicke auf das Ganze erwogen wird. Er hat diesen Gedanken in den vorliegenden Vorträgen durHzus- führen versucht und hält vor Allem fest, daß Goethe nichts ferner lag, als eine frivole Auffassung der Liebe. Cin großartiger Idealis- mus der Liebe, welcher den Menschen über sich hinaus erhebt und ihm die ganze Welt in Zauberlicht erglänzen läßt, ist nach Swröer ein in Goethe's Wesen besonders hervortretender Zug. Von allen Verhält- nissen zum weiblihen Geshlecht bewahrt Goethe innigen Antheil an der Geliebten in der Erinnerung. Alle Verhältnisse verklären si zur Dichtung. Der Anlaß, den die Wirklichkeit dem Dichter bot, ent- hielt allerdings nur Umrisse, die er dichterisch umgestaltete. Sein Verhältniß zu Lili gab für ihn ein Motiv zur Stella, Lili's Wesen nur einzelne Züge zu ihrem Bilde. Das in Mode und Etikette erstickte natürliche Gefühl, der Stumpfsinn gegenüber Verbrechen, die Ober- fläcblihkeit, Frivolität und Heuchelei der Civilisation sind Elemente, die Goethe hindrängen zum Kultus eten Gefühls. In der „Stella handelt es sih um gar nichts anders, als um Belebung und Ver- tiefung des Empfindens in einer ftumpf gewordenen Weil. —— Dex zweite Vortrag „Goethe und Marianne Willemer“ lehnt sich im Wesentlichen an die Einleitung, welde Creizenah dem 1877/78 herausgegebenen Briefwecbsel des Dichters „mit der lieben8würdigen Frankfurterin voranschickt. Neues is wenig geboten, die Zusammen- stellung der Erlebnisse ist aber gefällig und gewinnend. Der Ver- fasser definirt hier Goethe's Liebe „als die Belebung des Gemüths- lebens durch weiblihen Zauber. Das leidenschaftlihe Ver- hältniß ist dabei gewöhnliÞ weniger wirklich, als vielmehr eine in ein Kunstwerk verwandelte Wirklichkeit, ein poetisher Traum. Das Verhältniß Mariannens zu Goethe ist ein Idyll poetischer Stim- mung und Neigung, das bald in dauernde Freundschaft überging. Die Liebe Goethe's besang im westöstlihen Divan unter dem Namen Suleika die lebende Marianne Willemer und verklärte sie mit Dichterglanz ; ihre Lieder, die sie mit Goethe ewig vereinigen, „maden sie unsterblih. Jn den Anmerkunxen am Schlusse der Schrift iver- den literarische Belege zu den Anführungen gegeben, welche immerhin einen \{chäßbaren dften D zu“ ane von ten Goetheforshern noch nicht genügend gelösten Frage gewähren. i s he Nor Rur ist der 7. Jahrgang des Ingenieur-Kalen- ders 1885, für Maschinen- und Hütteningenieure, bearbeitet vom- Eisenhütten-Ingenieur 2. H. Fehland, im Verlage von Julius Springer hierselbst erschienen. Eine Schrift voll reichhaltigen und werthvollen Materials für Ingenieure, das, unter 18 Rubriken ver- theilt, theils in Tabellenform, theils in zusammenhängenden Er- örterungen Aufsäße bringt aus der Mathematik, über Maße und Gewichte (23 Tabellen), aus den Gebieten der Physik und Chemie, über Mechanik, einfahe Maschinentheile, über die Wärme, das Wasser, die Luft, über Hüttenwerke (Noheisenfabrikation, Eisengießerei, Puddel- und Walzwerke, Stahlwerke, Messing-Walzwerke u. \. w.), über Werkzeugmaschinen , Bauwifsenschaftliches, über u - bahnen, Gasfabrikation und Gasmotoren, elektrische ee leuchtung, Mahlmühlen, Papierfabrikation, Rübenzuckerfabrikation,

reihen werde.

Aktien und die Aktiengesellshaften vom 18, Juli 1884, S. 1 des

endlich verschiedene Notizen (Honorarnormen für Ingenieurarbeiten 2c.