1884 / 243 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Oct 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Jn der „Deutschen Patriotishen Correspon-

E lesen wir:

esäßen die Sozialistenführer wirklid den aufrihtigen Willen und die geistige Befähigung, für den Arbeiterstand eine günstigere wirthschaftlibe Lage zu hafen, so würden die seither von den Sozial- demokraten mittel- und unmittelbar gespendeten Gelder, die sich bereits auf Millionen Mark belaufen, vorzugsweise zur Erwerbung von Grund und Boden, sowie von Fabriken, wozu si ja so oft sehr unfige Gelegenheiten darbieten, verwendet worden sein und somit die deutsche Sozialdemokratie si bereits im Besitze von vielen Tausend Morgen Ländereien und von einigen Hundert Fabriken befinden, deren Erträge nun jeßt theils der Gesammtheit ihrer Mitglieder zu Gute kämen, theils zur Erwerbung weiterer Besitzthümer dienen könnten. Statt dessen hat man jedo diese kolossalen Summen zur Bestreitung der Kosten für Versammlungen, für Tausende von Heßschriften, für Reisen der Führer im JIn- und Auslande, ‘ür Veranstaltung unnüßer, weil die Betheiligten schädiaender Strikes, für Unterhaltung der Führer und Rernunerirung einer Legion von Gehülfen vergeudet.

Ferner bâtren die Sozialistenführer jede von der Reichsregierung

oder von Privaten vorgeshlagene Sozialresorm, welhe nit sowohl eine Berminderung, sondern aub eine gerechtere Vertheilung der Steuerlast, Unfallversicherung, Krankenunterstüßungs- und Alters- versorgungékassen mit Staatézushüssen, Schuß der Arbeit, Er- weiterung der Absatzgebiete für Produkte der Landwirthschaft, der Industrie und des Gewerbes 2c. durÞch Gründung von Ackerbau und Handelskolonien bezwecken, woblwollend aufnehmen, sie ge- wissenhaft und vorurtheilsfrei prüfen und für deren Durch- führung energisch eintreten, nicht abec in fkindisher Nachahmung anderer staatsfeindlicen Parteien {rof} zurückweisen sollen, womit fie zugleich außer allen Zweifel gestellt haben, daß ihnen das Wobl des Arbeiterstandes niht im mindesten am Herzen liegt, sie viel- mehr ihren ganzen Scharfsinn verwenden, „um zu verhindern, daß dem Arbeiterstande geholfen und somit zufrieden gestellt werde, weil sie selbst dann nit weiter mit Erfolg wühlen könnten, es folglich mit ihrem Einflusse, ihrer Herrschaft und ihrem mühelosen Erwerb reichlicer Existenzmittel sehr bald zu Ende gehen würde.“

Mögen daher die Sozialdemokraten es sich reifl:ch überlegen, ob es nicht weit flüger und ihrem wahren Interesse mehr entsprecen würde, wenn sie fünstig nur solben Männern ihr Vertrauen scenkten unv sih von solchen vertreten ließen, die ernftlich und aufrichtig gewillt find, mit Gleichgesinnten thatsächlih für Verbesserung der wirthschaftliben Lage der Arbeiterbevölkerung zu wirken und deshalb alle diesem Zweckte dienenden Maßnahmen energisch zu e:streben.

Die „National-Zeitung“ schreibt:

Auch im Laufe des verflossenen Vierteljahrs Juli/September 1884 wieder hat die Sparkaße (in Berlin) erheblich mehr Einzah- sungen als Rückzahlungen gehabt, obglei dies Quartal im Allge- meinen für Einlagen nit günstig ist. Eingezahlt wurden nämlich 4 173739 M, die NLurückzahlungen dagegen betrugen 2 885 929 H, die Einzahlungen also mehr 1287810 4, so daß die Gesammt- forderung der Sparer an die Kasse Ende September im Ganzen 52 241 177 „4 betrug. Die Zahl der noch geltenden Sparkassen- bücher ift während derselben Zeit von 219 000 auf 224 809, also um 5809 gestiegen. Im Ganzen wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 1884 eingezahlt 12 704734 # und zurückgenommen 7894711 A Die Einzahlungen überstiegen die Rückzahlungen also fast um 5 Millionen Mark. :

Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ wird aus Königsberg geschrieben :

Die Lage der arbeitenden Klassen im dortigen Regieruncsbezirk hat sich gegenwärtig in Folge der zahlreichen landwirthschaftlichen Feld- und Erntearbeiten, sowie der viclen in Angriff genommenen offcntlichen Bauten duraus befriedigend gestaltet. Auch sür den Handwerkerstand in den tleinen Städten, der wesentlich vom Gedeihen der Landwirthschaft abhängt, läßt fi4 unter dem Einfluß der günsti- geren Lage der letzteren eine wenigstens zeitweise Besserung der Ver- Hältnisse erhoffen,

Eisenbahn-Verordnungs-Blatt. Nr. 23. Inhalt: Allerhöchste Konzessioné-Urkunde, betr. den Bau und Betrieb ciner Eisenbahn von Heide über Friedrichstadt, Husum und Tondern nah der Landesgrenze bei Ribe durch die Holfteinisbe Marshbahn-Gesell- schaft, Vom 25. Juli 1884. Erlasse des Ministers der öôffent- lichen Arbeiten: vom 25, September 1884, betr. Uebertragung der Berwaltung und Betriebsleitung der Strecke Gutstadt—Wormditt— Mehblsack—Kobbelbude an das ron dec Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Bromberg ressortirende Königliche Eisenbahn-Betriebéamt zu Allenstein und der Strecke Braunsberg Mehlsack an das von derselben Direktion refsortirende Königliche Eisenbahn-Betriebs8amt zu Danzig; vom 26. September 1884, betr. Einführung von Sprengstoffen aus dem Auslande; vom 28. September 1884, betr. Ecrichtung eines Bezirks-Eisenbahnraths für die Bezirke der Königlichez Eisenbahn- Direktion zu Altona und der Königlichen Direktion der Berlin-Ham- burger Eisenvahn zu Berlin. Nachrichten.

Centralblatt für das gesammte Unterrichts- wesen in Preußen. September - Oktober - November - Heft. úSFnhalt: Beamte, welche von Sr. Majestät dem König resp. mit Allerhöchster Genehmigung angestellt worden find, dürfen ohne Aller- bödste Erlaubniß ein Nebenamt in einem anderen Staate nicht an- nehmen. Staatsfonds zu Stipendien für Privatdozenten. Be- ftätigung der Wahlen des Präsidenten und des Vertreters des- selben bei der Akademie der Künste zu Berlin. Bestimmungen über das Probejahr der Kandidaten des höheren Schulamts. Eisenbahn-Fahrprei8ermäßigungen bei Schulfayrten. Nichtamt- licher Theil: Beiträçce zur Geschichte und Statistik des Taub- Fummen-Bildunc8wesens in Preußen. Personalchronik.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 41. Inhalt: Amilihes: Personalnachrihten, Nichtamtliches: Das neue Empfangsgebäude des Bahnhofs in Hildesheim. (Schluß.) Ratk- läge für den Bau und die innere Cinrichtung zoologisher Museen. Zur Entstehung und Entwicklung des italtenishen Eisenbahnnegtzes. Beihülfe der Handelskammern für Hafenbauten in Frankreich. Vermiscbtes : Einweihung der Technischen Hochsbule in Charlotten- burg. Preisbewerbung, Bebauung der Kaiser-Wilhelm-Straße. Entstehung des Bexliner Zeughauses. Ehemalige Klosterkirche in Bebenhausen. Zugleistung der Pferde beim Straßenbahn- und Dmnibusbetrieb. Einrichtungen der Berliner Feuerwehr und deren Thâtigkeit. Erleichterung des Ueberganges von Steinpflaster auf Asphaltbahnen. Versammlung von Eisenbahnfahmännerna in Osnabrück. Riesenbagger des Kanals von Korinth.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Der dur seine Arbeiten über den Entwurf zum Aktien- geseß publizirt in dem „Archiv für Handels- und Wechselreht“ von Busch bekannte Assessor V. Ring hat si der Bearbeitung eines „Kommentars zum Reichsgeseß, betr. die Kom- manditgesellshaften auf Aktien und die Aktiengesell- {chaften“ unterzogen, wovon die erste Lieferung in Carl Heymanns Verlag in Berlin soeben erschienen is. Bei der großen Tragweite des neuen Aktiengeseßes ist die Herausgabe eines umfassenden Kom- mentars doppelt erwünscht, welcher wie dieser die Materialien in möglichst eingehender Weise benußt, die Neuerungen des Gesetzes aus ihnen erläutert, aber auch nit jede in der Begründung nieder- gelegte Rechtsauffassung kritiklos wiedergiebt, sofern dieselbe nicht in dem Ger ee tüße findet. Die Arbeit, zum Theil in völlig originaler Weise behandelt, ift eine durchaus beahtenswerthe; wir werden nah Abschluß des Buches, der sehr bald erfolgen soll, darauf zurüdkommen. :

Die 8. Lieferung des illustrirtenPrachtwerks „Prinz Fried- rich Carl im Morgenlande“, von Dr. Brugsh und v. Garnier Frankfurt a. O., Trowißscch und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung)

führt uns über die Libanonstraße nah Damaskus und dur die Wüste nach Palmyra. Unter dem vielen Interefsanten, welches diese Liefe- rung enthält, wird ganz besonders der Besuch Sr. Königlichen Hoheit bei Abd-e!-Kader, dem ein ganzer Abschnitt gewidmet ift, anziehen. Die Jllustrationen dieses Hefts sind so charakteristisch und lebensvoll wie die der früheren.

London, 11. Oktober. (A. C.) Dr. S{liemanns neuefstes Werk, weles demnädbst im Verlage von Murray in London er- scheint, wird den Titel führen: „Der prähistorische Palast der Könige von Tiryns; seine uralten Wandgemälde und Kunstwerke.“ Das Buch wird mit kolorirten Lithograpbien, Holzstichen, Plänen u. \. w. nach den an Ort und Stelle von Hrn. Dörpfeld und Anderen aufgenommenen Zeichnungen illustrirt sein.

Gewerbe und Handel.

Die „New-Yorker Handels - Ztg.“ s{reibt in ibrem vom 3. d. M. datirten Wocbenbericht: In der geschäftlichen Lage des Landes bleibt die Abneigung, sib in irgend welches über die Be- friedigung des nächstliegenden Bedarfs hinausgehende Unternehmen einzulassen, der bervorstehendste Charakterzua. Zu Beginn der Woche wurde zwar von Anzeichen einer Belebung in der Eisenbrancbe be- rihtet, dieselben hatten aber nur kurzen Bestand, und diese Industrie, wie die meisten übrigen, ist wieder in die jeßt {on gewohnte Lethargie verfallen. In der Lage des Geschäftes am Waaren-. und Produktenmarki hat \sich wenig verändert. Der an- fänglich recht lebhafte Exportbegehr für Weizen trat später, nahdem Preise hier über europäishe Parität gestiegen waren, wieder etwas \{wächer auf. Mais verkehrte loco und für die nahen Monate während der leßten Tage ebenfalls in steigender Tendenz, hat aber zu dem Avanz nah keiner Richtung viel Beachtung gefunden. Roggen und Hafer sowie fast sämmtlibe Mehblsorten find dagegen bei ruhigem Geschäft williger gewesen. Der Frachten- marft war flau. Baumwolle is für disponible Waare sowohl wie Termine unter dem Druck großer Zufuhren in den Südhäfen und vorwiegend matter Liverpooler Berichte noch weiter im Preise gewicen. Von Wolle verharrten nur die allerfeinsten Qualitäten bei sehr reduzirtem Platzvorrath in fester Haltung; alle anderen Sorten find dagegen Angesichts des \s{bleppenden Geschäftes in Wollen- waaren fill und williger gewesen. Brafil Kaffees waren rubig und haben troß des ziemlich reservirten Angebots vorwöchentlihe Notirungen nicht behaupten können, Am Zuckermar kt herrschte unter dem Einfluß der entmuthigenden Be- richte aus Europa eine gedrückte Stimmung. Für Thee machte sich cine willigere Tendenz geltend, die ihren Grund in den großen Auktionsverkäufen in den leßten Wochen und der {wächeren Nach- frage im regulären Gescäft hatte. Der Exyortbegehr für Schmalz, welcher anfänglich fast ganz darniederlag, nchm in den leßten Tagen zu ctwas niedrigeren Pretsen wieder neuen Aufschwung und hat zu recht bedeutenden Transaktionen geführt. Long und short clear Middles haben auf Lieferung pro Dezember ebenfalls viel Beachtung gefunden. Harz und Terpentinöl waren flauer. Raffinirtes Petrco- leum still aber fest. National Transit Pipe Line Certificates be- haupten den in den letzten Tagen erzielten Avanz nur mühsam. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 324 332 Doll. gegen 1 947 678 Doll. in der Parallelwoche des Vor- jahres. :

Frankfurt a. M., 14. Oktober. (W. T, B.) Die Handels- fammer beschloß, dem §. 3 der Börsenordnung folgenden Zu- saß zu geben: „Ausgeschlossen von den Börsenversammlungen werden Diejenigen, welche auf Täuschung berechnete Mittel, falsche Nach- richten 2c. anwenden, um auf die Course einzuwirken.“

15. Dftober. (W. D. B) Die Subskriptwn aus 1610800 Pfd. Sterl. 5% fserbisher amortîisirbarer Rente i} definitiv auf Sonnabend, den 18. d. M., festgeseßt und findet an diesem Tage hier bei den Bankfirmen von Erlanger u, Söhne und Gebrüder Bethmann, sowie in Berlin bei der Berliner Handelsgaesellswaft und den Bankhäusern Mendelssohn u. Co. und Nobert Warschauer u. Co, statt. Der Emissionscours wird ca. 73 9/6 fein oe E in Pfd. Sterl, mit fester Umrechnung à 20 4. 40 4 yro Pfund. )

Nürnberg, 14. Oktober. (Hopfenmacktbericht von Leopold Held.) Die ruhigere Tendenz hat inzwischen weitere Fortschritte ge- macht, so daß heute der Markt als flau bezeichnet werden muß. Die Frage ist gegevüber den außerordentlich bedeutenden Bahnabladungen und den immer noch beträchtlihen Landzufuhren eine sehr mäßige. Die Lager zeigen sh mit allen Sorten überfüllt. Die Preise find etroas niedriger ; man kann heute durchgehends um 5 s billiger als in der Vorwoche kaufen. Für feine Sorten ist die Preisdifferenz cine gerinafügigere, während Mittelwaare und hauptsächli die mittleren Markthopfen stärker litten. Das Geschäft keregte sich hauptsächlich in Markthopfen und wurde von besseren Qualitäten Mangels Frage nur ganz wenig gehandelt. Der Gesammtumsaß beträgt bis Mittwocz ca. 800 Ballen. Die Notirungen lauten: Markthovyfen 85—105 A; Gebirgshopfen 110—120 4; Aishgründer 105—120 4 ; Hallertaner, Württemberger und Badischer 110—130 4; Elsässer 100—120 #6; Posener 125—142 M. :

Wa/fhington, 10. Oktober. (Allg. Corr.) Den Stotistiken von „Brccdstreets Journal“ zufolge haben in dem Zeitraum vom Fanuar bis zur dritten Woche im September d. J. in den Ver- einigten Staaten 14 National- und 19 Staats-Banken ihre Zahlungen einge stellt. Im Ganzen haben, einschließli Sparbanken und Privatbanken, in diesem Jahre bis zum obigen Yeit- punkte 117 derartige Institute die Zahlungen eingestellt, gegen 26 in demselbea Zeitraum von 1883. Andere Geschäfts-Suspensionen sind verhältnitmäßig fast ebenso bedeutend gewesen. Das genannte Fach- blatt veranschlagt unter Zugrundelegung dec bisherigen Rate die Bankerotte für die 12 Monate auf über 11 500 gegen 10 200 in 1883 und nur 7600 in 1882.

New-York, 13. Oktober. (W. T. B.) Weizenuverscchif- fungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 59 000, do. nah Frank- reich 7009, do. na anderen Häfen des Kontinents 8000, do. von Kalifornizn und Oregon nach Großbritannien 96 000, do. nab an- deren Häfen des Kontinents 12 000 Qrts.

New-York, 14. Oktober. (W. T. B) Der Werth der Produktenausfuhr in leßter Woche betrug 5 651 000 Dollars.

Verkehrs-Anuftalten.

Bremen, 15, Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Nordveutschen Lloyd „Donau“ ist gestern Nachmittag 5 Uhr in Southampton angekomnmien.

Hamburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gavaria*“ der Hamburg-Amerikanishen Paetfchrt- Aktiengesellschaft is, von Westindien kommend, heute auf dem Kanal eingetroffen.

Berlin, 15. Oktober 1884.

Die Festdiners, welhe die Offizier-Corps der beiden ersten Garde-Grenadie r-Regimenter gestern zur Feier des 70jährigen Be stehen® veranstaltet hatten, nahmen einen in jeder Beziehung gelungenen Verlauf. Der Festsaal des Grand Hotel am Alexanderplaiz, in dem das Kaiser Alexander Garde- Grenadier-Regiment den Tag beging, war in reihster Weise ge- \{müdckt: Unter Palmen und Lorbeeren stand in der Mitte der Hauptwand die Büste Sr. Majestät des Kaisers, vom Licht einer elek- trishen Lampe \trahlend beleuhtet. Die Festgenossen, 169 an der Zahl, hatten an zwei Langtafeln Plaß genommen. In der Mitte der einen saß der Oberst des Regiments, von Unruhe, ihm zu Seiten General von Treskow und General-ZIntendani von Hülsen; den Chrenplaß an der gegenüberliegenden Seite nahm Fürst Dolgoruei ein, neben welchem die beiden ältesten Stabsoffiziere des Regiments, Oberst-

Leutenant von Lütken und Mgjor von Peterhof placirt waren. Die Feststimmung war von Beginn an eine freudig bewegte und steigerte sid bis zum hellen Jubel, als der allverehrte Kriegsherr, Se. Majestät der Kaiser und König, dem Regiment tele- graphisch Seinen Glüdwunsh übersandte. Der erste Toaft galt denn au, wie üblich, dem Kaiser, der das Regiment so oft zu Sieg und Ruhm geführt. Alsdann erhob \sich Fürst Dolgorucki, um der Fest- versammlung eia in französisher Sprabe abgefaßtes Glückwunsch- telegramm Sr. Majestät des Kaisers Alexander mitzu- theilen, das nicht minder jubelnd aufgenommen wurde. Der Fürst knüpfte hieran noch einige persönliche Wünsche und \{lofß; mit einem Hoch auf das Regiment. Der dritte Toast, vem wieder Oberst von Unruhe Worte lieh, galt dem Kaiser Alexander, dem Chef des Regiments. General von Treskow leerte sodann sein Glas auf das Wohl der jüngeren Kameraden, und auch des ältesten Kameraden, des Generals Stockmar, welchen leider die Last der Jahre am Erscheinen hinderte, wurde in ehrender Weise gedacht.

Die feierliche Abordnung von5 Missionaren hatte gestern Abend die festlich ges{mückte Barth olomäuskirche mit einer zahl- reiben Gemeinde gefüllt. Auch die Oberin des Elisabeth-Krankenhausfes, Gräfin Arnim, der Generalsuperintendent Braun und zahlreiche Geist- lie wohnten der Feier bei, mit der die Berliner Mission zugleich den 50jährigen Gedenktag der ersten Aussendung von Missionaren beging. Jett unterhält die Station in Afrika und in China 44 Stationen und kann mit Genugthuung konstatiren, daß fie bereits 14 000 Seelen dem Christenthum zugeführt hat. Die Feier selbst begann mit Gesang, der von Posaunen begleitet wurde. Nach der Festpredigt, welche der Missionsinspektor Wendland an Apoftelgeschihte 2,2 ff anknüpfte, folgte die Abordnung selbst, die Missionsinspektor Kratzenstein vornahm. Von dea Abgeordneten werden Hermann Jonas und Johannes Walter nach Transvaal, Johannes Voß amp, Hempel und Philipp Wong na China gehen. Der Leßtere ist selbft Chinese und hat zwei Jabre hierselbst scinen Studien obgelegen, nabdem er bereits vorher als Nationalgehilfe im Dienfte der Mission gestanden. Im Namen der Abgeordneten dankte Kandidat Voßkamp, Alédann \{chloß Gebet und Segen die Feier.

Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. Herbfst- Meeting, Dienstag, 14. Oktober, Nachmittag 1 Uhr.

I. Weltmann-Handicap. Gradizer Gestütspreis 1800 Kap. IJoë's F.-St. „Rosa Alba“ 1., Grafen Bernstorff: Gyldensteen br. St. „Klippo“ 2., Hrn. Julius Jäger's {wbr. H. „Raschwit“ 3.

17, Zucht-Rennen. Staatspreis 3000 (4 Grafen Solms- Baruth's 5jähr br. St. „Bona fide* 1,, Königl, Hauptgestüts Gradiß 4jägr. dbr. St. „Glocke“ 2. |

III. Kindertrost-Rennen. Staatspreis 1500 46 Hrn. Joh. Es F.-St. „Persepolis* 1., Hrn. Jul. Jäger's br. H. ¿PUC 2,

IV. Beruhigunas-Rennen. Staatspyreis 1500 4 Königl. Hauptgestüts Graditz 3jähr. F.-H. „Hecht“ 1.,, Hrn. F. Bothe's 3jähr. br. H. „Hofmarschall“ 2.

V, Trost-Handicap. Klubpreis 1000 A Kapt. Joë's 3jähr. br. H. „Goldftern“ 1, Erbprinzen Fürstenberg's 4jähr. br. H. „Erstling“ 2. :

VI Gretchen-Hürden-Rennen. Gradißzer Gestütspreis 1200 A Grafen Sierstoryff-Franzdorff's 4jähr. br. Ÿi „Leibkürassier“ 1,, Grafen Bernstorff-Gylden|teen's 3jähr. br. H. „Pfeil“ 2.

Morgen (Donnerstag) nimmt auf der Rennbahn des Vereins für Hindernißrennen in Charlottenburg das Herbst- Meeting scinen Anfang; die Konkurrenzen werden außer morgen noch am 19., 22. und 26. d M,., jede#mal Nachmittags 1 Uhr beginnend, abgehalten werden. Die Hoffnungen, welhe man für diese Herhbsi- rennen hegte, vdaß sie eine sehr zahlreihe Betheiligung unter den Sportsmen von Fach finden würden, haben sich bestätigt. Das Oktober-Hürdenrennen, mit welbem das Meeting morgen er- öffnet wird, zeigt bi3 jeßt 25 Unterschriften, ebensoviele das Brandenburger FJagdrennen. Das Große Handicap - Jagd- rennen hat 42 Unterschriften gefunden. Zu dem Preise von Aschersleben sind 26 Pferde bis jeßt angemeldet und zu dem Inländer Hürden-Rennen sind 31 Unterschriften eingegangen. Am 19, wird den Besuchern cin Parforce-Jagdrennen vorgeführt werden, bet welchem die Reiter im rothen Rock zu erscheinen haben. Dasselbe haben 21 Pfecde angenommen. Zu dem Preis von Dahlem sind bis jeßt 27 Pferde angemeldet, zu dem großen Hürden-Rennen 54 und zu demi Zweihundertsten Rennen 40 Pferde. Für die Rennen am 22. und 96. d. Mts. sind die Nennungen noch nicht geschlossen, jedoÞ läßt sich auch in Betreff dieser Rennen eine ebenso lebhafte Betheiligung wie an den beiden ersten Tagen erwarten, da die Hinderniß-Rennen an anderen Rennpläten bereits beendet sind.

Erste Wan derversammlung des Verbandes deutscher NBrieftauben-Liebhaber-Vereine am 25 und 26. Oktober cr. in Essen a. Ruhr. Der am 13. Januar d. J. in Cöln a. Rh. in einer von über 200 Personen besuchten Versammlung gegründete Verband, welchem z. Z. 66 Vereine angehören, darunter die beiden Berliner Vereine „Berolina“ und „Pfeil“ sowie der Charlottenburger Verein „Graf Moltke“ hält in Essen a. Ruhr am genannten Tage seine erste Wanderversammlung ab. Von den zur Berathung stehen- den Gegenständen sei der Entwurf eines Uebereinkommens zwischen dem Königlich preußischen Kriegs-Ministerium einerseits und dem Verbande andererseits erwähnt.

An dem heute in Wien stattfindenden 40 jährigen Dirigenten- Jubiläum des Meisters Johann Strauß betheiligt sich auch das Neue Friedrich - Wilhelmstädtishe Theater mit einer Adresse, welche folgenden Wortlaut hat: „Mit huldigendem Gruße nuht Dir, dem Meister der Töne, am heutigen Tage das Neue Friedrih-Wilhelmstädtische Theater, als die Stätte, wo zuerst in des Deutschen Reichs Metropole Deine allbezwingenden Melodien er- flangen, wo Du lorbeerbekränzt und ruhmumrauscht stets zu Siegen uns geführt. Wir, die in ftetèr Treue zu Dir gehalten, wir bringen zu Deinem Ehrentage aus frohbewegter Brust ein drei- fa Heil Dir aus. Direktion und Mitglieder des Neuen Friedrich- Wilhelmstädtischen Theaters.“ Die kalligraphisch prabtvoll aus- geführte und von allen Mitgliedern unterschriebene Adresse ruht in einer eleganten Sammethülle, welche, mit geschmackvoller Ornamentik ver- A im Mittelfelde die von cinem Lorbeerkranze umgebene Zahl 40 trägt.

Krolls Theater. Fr. Amalie Joachim giebt ihr 2. Concert am nächsten Sonntag. Das Programm enthält wieder eine Fülle anziehender Nummern. Es sind darin vertreten: Schubert mit 5 Liedern aus dem „Scwanengesang“, Mendelssohn mit dem Jagd- liede und „Der Herbstwind rüttelt“, Brahms mit 3 Liedern (Mai- nat, Sonntag, Von ewiger Liebe), Proázka mit 4 Liedern (Ge- störte Andacht, Liebesglück, Geheimer Liebes\hmerz, Gekränkte Liebe), und Bohm mit 4 Gesängen, die der Komponist persönlich begleiten wird.

Belle-Alliance-Theater. Die Direktion hat die leßte Novität von Michael Klapp, „Miß Moltke*, Lustspiel in 4 Akten, pt ihre Bühne erworben; Fr. Franziska Elltnenreich wird die Titel- rolle creiren.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Els ner- Fünf Beilagen (einsch{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

AZ 243.

L Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 15. Oktober

184.

Inserate für den Deutschen Reich3- und Königl. |

Preuß. Staats-Anzciger und das Central-Handel8-

egifter nimmt an: die Königliche Erpedition des Deutschen Reichs-Anzeigers uud Königlich

Prenßishen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32,

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissiouen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszshleng Fs u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Auzeiger.

5, Inânstrielle Etablissements, Fabriken nnd Grosshande!.

6. Verschiedene Bekanntmachungen..

7. Literarische Ánzeigen.

8, Theater-Anzeigen. | In der Börsen-

9, Familien-Nachrichten. beilage. 4

S

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expyeditioner: des „Juvalideudank“, Rudolf Mosse, Haasenftein & Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen - Bureaux. E 4

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen.

{46020] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Adolph Tugendreih, am 20. Oktober 1838 in Pußtig geboren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen betrüglichen und einfachen Bankerutts verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt - Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 8. Oktober 1884.

Königliches Landgericht I. Strafkammer III. Müller.

Beschreibung: Alter 45 Jahre, Größe 1 m 60 cm, Statur klein, Haare trägt dunkle Perrücke, Stirn breit, Bart \{warz, Augenbrauen dunkel, Augen braun, Nase stark, Gesicht s{mal, Gesichtsfarbe blaß. Besondere Kennzeichen: kahler Kopf.

[46021] Steckbrief.

Gegen die unten beschriebene Ehefrau des Kauf- manns Tugendreich, Julie, geb. Fürstenthal, am 25. Dezember 1845 in Freeden geboren , welche flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Ver- brechben8s gegen §. 282 des Strafgeseßbuchs und Theilvahme am betrüglihen Bankerutt verhängt.

Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungs - Gefängniß zu Berlin, Alt Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 8. Oktober 1884.

Königliches Landgericht T. Strafkammer III. : Müller.

Beschreibung: Alter 38 Jahre, Größe 1 m 55 cm, Statur klein, Haare dunkel, Augenbrauen dunkel, Augen dunkel, Mund breit, Zähne vorstehend, Gesicht [mal Gesichtsfarbe blaß. Besondere Kennzeichen:

eine.

[46022] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Julius Fürstenthal, am 2. Juli 1854 in Groß-Reden ge- boren, welcher flüchtig ift, ift die Untersuchungshaft wegen Verbrechens gegen §8. 282 des Strafgeset- buches und Theilnahme am betrüglichen Bankerutt verhängt. :

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 8. Oktober 1884.

Königliches Landgericht I. Strafkammer IIL. Müller.

Beschreibung: Alter 30 Jahre, Größe 1 m 65 cm, Statur klein, Haare schwarz, Bart dunkel (Schnurr- bart), Augenbrauen dunkel, Augen dunkel, Gesicht oval, Gesichtsfarbe frisch. Besondere Kennzeichen: trägt eine Brille.

145788] Stedcbrief3-Erneuerung.

Der unter dem 14. Februar 1881 von dem König- lihen Amtsgericht I. zu Berlin, Abtheilung 83, gegen den Kaufmann Theodor Körner aus Baerroalde in actis J. IL c. 127. 81 wegen Unterschlagung er- lassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.

Berlin, den 9. Oktober 1884. Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht I.

[45787] Bekanntmachung.

In der Strafsache wider den Schornsteinfeger Dejenik aus Greifswald und Genossen wegen Ver- leßung der Wehrpflicht, hat die erste Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald in der Sißung vom 25. Januar 1882 für Recht erkannt:

Die Angeklagten:

1) der Schornsteinfeger Friedrich Johann Marx ‘Desenifk aus Greifswald, geboren am 14. Septem- ber 1858, l

2) der Albert Karl Wilhelm Fahrendorff aus Greifewald, geboren am 19. April 1858,

3) der Wilhelm Christian Friedrich Fahren- Ans aus Greifswald, geboren am 8. Dezember

4) der Friedrih Gustav Theodor Jerash aus Greif8wald, geboren am 24. Mai 1858,

5) der Max Ferdinand Löbbe aus Greifswald, geboren am 8. Januar 1858,

6) der Ferdinand Karl Theodor Reinhard aus Greifswald, geboren am 26. Juni 1858,

7) der Karl FricdriÞ Theodor Reichenbach aus Greifswald, geboren am 24. März 1858,

8) der Johann Martin Friedrih Schröder aus Greifswald, geboren am 20. Januar 1858,

9) der Johann Karl Siewert aus Greifswald, geboren am 2. August 1858,

10) der Wilhelm Christian Steffen aus Greifs- wald, geboren am 28. Oktober 1858,

11) der Wilhelm Johann Friedri Stüwe aus Greif8wald, geboren am 30. August 1858,

12) der Mar Ludwig Tiegler aus Greifswald, geboren am 8, Februar 1858,

13) der Johann Theodor Todt aus Greifswald, gœboren am 10. Januar 1858,

14) der Karl Heinri Zuhn aus Greifswald, geboren am 5. April 1858,

15) der Matrose Nudolf Christian Moll aus Wolgast, geboren am 27. Januar 1858,

16) der Johana Friedrich Wilhelm Ohlrih aus Wolgast, geboren am 7. Oktober 1858,

17) der Richard Emil Wilhelm - Wolff aus Wolgast, geboren am 21. Februar 1858,

18) der Johann Friedrich Theodor Zingler aus Eldena, geboren am 9. Juli 1858,

| [45828]

19) der Karl Wilhelm August Krumtum aus Hanshagen, geboren am 7. Mai 1858,

20) der Johann Karl Theodor Riebe aus Buddenhagen, geboren am 22. Februar 1858,

21) der Seefahrer August FriedriÞh Christian MELttng aus Alt-Wiendorf, geboren am 20. August 1858,

22) der Johann Christian Theodor Mähl aus Boltenbagen, geboren am 3. Februar 1858,

23) der Christian Karl Johann Wilhelms aus Boltenhagen, geboren am 10. April 1858,

24) der Jochen Friedrih Wilhelm Wahlfeldt aus Rubkow, geboren am 8. Januar 1858,

25) der Seefahrer Hermann Emil Erdmonn Köppen aus Pinnow, geboren am 30, März 1858,

26) der Detlof aus Güßkow, geboren am 26. August 1858,

27) der Landmann Heinrih Friedri FJobannes Eder aus Breechen, geboren am 20. Januar

sind der Verleßung der Wehrvflit {uldig und werden deshalb ein Jeder zu einer Geldf:rafe von 150 einhundertfünfzig Mark, für den Unver- mögenéfall zu einer Gefängnißstrafe von einem Monat und in die Koften des Verfahrens verurtheilt.

Es wird um Mittheilung des zeitizen Aufenthalts der Verurtheilten ersucht.

Greifswald, den 2. Oktober 1884,

Der Erste Staatsanwalt,

[37105] Oeffentliche Ladung.

1) Der Schreiber Hermann Rudolf Simsch, geb. am 5. November 1853 zu Bentschen, zuleßt in Prößel,

2) der Tuchmacher Carl Gustav Otto Dewerne, deb, am 19. Januar 11002 ut. Sort uet im Strausberg,

3) der Töpfer Johann Carl Robert Girke, geb. am 6. Juni 1857 zu Freiwaldau, Kr. Saaan,

4) der Böttcher Otto Heinri Albert Meinert, geb. am 5. November 1861 zu Gmau, Kr. Danzig, zuleßt in Strausberg,

werden beschuldigt, zu Nr. 2 als beurlaubter Ne- \ervist, zu Nr. 1 als Wehrmann der Landwehr, zu Nr. 3 und 4 als Ersazreservist erster Klasse aus- gewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Aus- S der Militärbehörde Anzeige erstattet ¿u

aben. ú A gegen §, 360 Nr. 3 des Strafgesctz- us,

Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselb# auf den 21. November 1884, Vormittags 97 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht Strausberg zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unent\chuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Lanbwehr-Bezirks-Kommando zu Bernau ausgestellten Erklärung verurthcilt werden,

Strausberg, den 21. Juli 1884,

| Haage, Gerichtsschreiber des Königlichen Amisgerichts, i. V.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl,

Aufgebot.

Der Dr. jur, Friedrich K-rüper zu Hildesheim hat das Aufgebot folgender ihm angebli eigenthümlich gehörenden auf den Inhaber lautenden Obligationen der Sparkasse der Stadt Hildesheim

1) Litt. Q. Nr. 8179 über 150 4 nebst Talon,

2) Litt. . 8506 über 150 M nebst Talon,

3) Lit. . 6912 ber 300 M nebst Talon,

4) Litt. . 7408 über 300 M. nebst Talon, 5) Litt, , 7983 über 300 F nebst Talon,

6) Litt. . 8912 über 150 M) nebst den dazu

7) Ltt. . 10272 über 150 Mj gehörigen

8) Litt. . 10273 über 150 MÆ\( Zins\cheinen F9) Lit. 8390 über 300 Ms fällig 2. Ja- 10) Tätt. 8581 über 300 M. nuar 1885 11) Litt 9045 über 300 4) und Talons.

nebst den zu

jeder dieser . 2396 über 1500 M] Obligationen . 2397 über 1500 M] gehörigen am . 2398 über 1500 4/2. Jan. 1835 u. . 2399 über 1500 4] am 2. Jan. . 2400 über 1500 4 1886 fälligen

R RNTNOS

12) Litt, 13) Litt. 14) Litt. 15) Litt. 16) Litt.

0000

Zinsscheinen

und Talons. nebst den zu jeder dieser Obligatios-

nen gehörigen

17) Litt. 0. Ne. 2649 über 1500 fi U

18) Litt. M. Nr. 30234 über 150 / 9 Januar 1885

2, Fan. 18836 und

2. Januar 1887

sammt Talons,

19) Litt, N. Nr. 27590 über 300 & sammt dazu gehörigen 5 Zinsscheinen, fällig am 2, Januar

1885, bezw. 2. Januar 1886, 2, Januar 1887,

2. Januar 1888 und 2. Januar 1889 nebst

Talon beantragt, behauptend, sie scien ihm Ende Mai d. I. abhanden gekommen.

Der Inhaber der unter den Nummern 1 bis 5 genannten Urkunden wird aufgefordert, spätesiens in dem auf

den 8. Juli 1885, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf-

gebotätzrmine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rurg der Urkunden erfolgen foll.

Der Inhaber der unter den Nummern 6 bis inkl. 11 aufgeführten Urkunden wird aufgefordert, {pä- teflens in dem auf

den 9. Juli 1886, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Termine seine Nehte an jenen Urkunden anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigevfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen soll.

Unter demselben Präjudiz wird der JFnhaber der unter den Nummern 12 bis 16 inkl. aufgeführten Urkunden zu dem auf

den 7. Zuli 1887, Morgens 10 Uhr, sowie der Inhaber der unter den Nummern 17 bis 18 zu dem auf

den 7, Zuli 1888, Morgens 10 Uhr, endlich der Inhaber der unter Nummer 19 aufge- führten Urkunde zu dem auf

den 5. Zuli 1889, Morgens 10 Uhr,

vor unterzeichnetem Gerichte angeseßten Aufgebots- termine geladen, um seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen.

Hildesheim, den 7. Oktober 1884,

Königliches Umtsgericht. I. Benuing.

[45839] Amt3gericht Hamburg.

In Aufgebotssachen des Bankier Gustav VFebsen in Ultona, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Stammann, Nolte und Scbroeder, sind die Obli- gationen der Hamburgischen Staats-Prämien- Anleihe von 1846 à Bco.-Mk. 100;

Soria 191414 452 545 676 Nr. 6519 20548 22578/79 27225 33774 Secie 1164 1150 1890% T1496 1619 Nr. 58168/69 58989 69454 74796 80597 Serie 1014 10989 162 1820 Nr. 83691 87564 88088 90993 durch Urtheil des unterzeichneten Amtsgerichts vom 8, Oktober 1884 für kraftlos erklärt.

Den 13, Oktober 1884.

Das Amtsgeriht Hamburg, Civil-Abtheilung ITI, Zur Beglaubigung: Romberg, Dx., Gerihts-Sekretär,

rQRa -

[45880] Deffentlihe Ladung.

Der Barbier Robert Boose aus Ichstedt ist wegen Anerkennung eines Erbantrittsscheines zu hören und wird, da dessen Aufenthalt unbekannt ist, hiermit aufgefordért, sh spätestens bis zum 6. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht anzumelden, widri- aas demselben ein Abwesenheitsvormund bestellt wird.

Frankenhausen, den 12. Oktober 1884.

Fürstl. Sw, Amtsgericht. Fr. Bleichrod t. [45831] Si

Vom k. k. Kreisgerichte in Przemysl (in Galizien, Kaiserthum Oesterrei) wird bekannt gemacht, daß Wilhelm Fürst Radziwill am 25. Januar 1883 zu Niktowice in Galizien kinderlos und obne Hinter- lassung einer leßtwilligen Anordnung gestorben sei.

Da diesem Gerichte unbekannt ist, ob und welchen Personen auf seine Verlassenschaft ein Erbrecht zu- stehe, so werden alle Dicjeaigen, welche hierauf aus was immer für einem Rechtêgrunde Anspruch zu maden gedenken, aufgefordert, ihr Erbret binnen Einr:eem Jahre, von deim unten geseßten Tage gerechnet, bei diesem Gerichte anzumelden und unter Ausweisung ihres Erbrehtes ihre Erbserklä- rung anzubringen, widrigenfalls die Verlassenschaft, für welche inzwishen Sigismund Dembowski als Verlafsenschafts-Curator bestellt worden ift, mit jenen, die sich werden erbserklärt und ihren Erbs» rechtstitel ausgewiesen haben, verhandelt und ibnen eingeantwortet, der nicht angetretene Theil der Ver- lassenschaft aber, oder wenn sich Niemand erbserklärt hâtte, die ganze Verlassenschaft vom Staate als erb- los cingezogen würde.

Vom k. k. Kreisgerichte Przemysl, den 24. September 1883.

[34403] ? Bekanntmachung.

Der Kaufmann Carl Schweppe zu B hat das Aufgebot des ihm angeblich in Zahlung ge- gebenen und von ihm verlorenen Wechsels vom 8. März 1880 über 60 4, welchen Ernst Grüne- wald zu Südlengern mit dem Verfalltage d. 19. Mai 1880 auf Ferd. Hamspohn zu Herford gezogen und Letzterer acceptirt haben soll, und auf dem als Jn- dossanten Grünewald u. M. Spanier fiauriren, beantraat. Der unbekannte Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 27, März 1885, Vormittags 10 Uhr, Gerichtszimmer Nr. 15, anberaumten Termine bet dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzu- melden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird.

Herford, den 16. Juli 1804.

Königliches Amtsgericht. Bangen. (45833] |

Der Privatsekretär Collmann in Cassel, als Pfleger über das Vermögen des am 16. September 1814 geborenen Ernst Riedel, Sohnes des am 11.

August 1833 verstorbenen Regierungs-Probators Jacob Christian Riedel, hat unter glaubhafter Nachweisung tes erwähnten Geburtétages und des weiteren Umstandes, daß der Ernst Riedel seit dem Jahre 1841 verschollen ift, beantragt, denselben für todt zu erflâren.

Der Antrag i} zugelassen und wird deshalb Termin auf den 9, Zannar 1885, Vormittags 10 Rhe, bestimmt, mit der Auflage, an den oben genanyten Ernst Riedel, in diesem Termin sich zu melden, oder bis zum Termin von seinem Leben glaubhafte Nachricht zu geben, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird.

Cassel, den 6. Oktober 1884. :

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 3. gez. Hüpeden. S Veröffentlicht: Nielebock, Gerichtsschreiber.

[45843]

In Sathen, betreffend das Aufgebot der bei der Zwangsverfteigerung Logen-Friedhoff K. 3/83 gebil- deten Spezialmasse Logen-Friedhoff hat das König- lihe Amtsgericht zu Duisburg am 7. Oftober 1884 für Recht erkannt: i

Daß alle unbekannten Interessenten mit ihren Ansprüchen an die in der Zwangsversteigerungssacbe Logen-Friedhof (K. 3/83) gebildete Spezialmasse Logen-Friedhoff| auszuschließen und die Koften des Aufgebotsverfahrens einschließlih" der Gebühren und Auslagen des Pflegers aus der genannten Masse zu

entnehmen. Von Rechts Wegen.

[45829] Bekauntmachung. :

Dur das in der Robert Pfeiffer’schen Aufgebots- fache erlassene Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage sind dem Arbeiter Wilheim Sroeder zu Bingsdorf bei Graudenz, der Wittwe Anna Shhroeder, gebornen Sewart. und dem Kinde des Carl Friedrich Scbroeder mit Namen Hermann zu Breslau, dem Stellmacher FriedriÞh Cart Schroeder, dessen Aufenthaltsort nit hat ermittelt werden können, und dem Kürschner Eduard Schroeder, angebli in Paris, ihre Rechte auf die Hypotheken- post von 100 Thlr. = 300 4 nebst 5 %/o Zinsen, eingetragen für die Geschwister Michael Wilhelm, Carl Friedrich, Friedrich Carl und Eduard Schroeder, jedoch mit der Einschränkung, daß der lebenslängliche Zinsengenuß der verehelichten Catharina Willem- fowsfi, geb. Rathke, vorbehalten ist, aus der Obli- gation vom 24. Februar 1852, der Cessionsurkunde vom 23. April 1859, der Cession8urkunde vom 27. Februar 1860 und der gerichtlichen Verhandlung vom 26. Oktober 1861 in Abtheilung 1IT. Nr. 3 des dem Eigenthümer Robert Pfeiffer gehörigen Grundstückes Graudenz Nr. 583 vorbehalten, alle übrigen Rechi8nachfolger der verstorberen und ver- \{chollenen Hypothekengläubiger Geschwister Schroeder und der Catharina Willemkowska, geb. Ratbke, da- gegen mit ihren Ansprüchen auf die bezeichnete Hypo- thekenpost au2geschlossen. :

Graudenz, den 20. September 1884.

Königliches Amis8gericht.

[45831] In Sathen, betreffend das Aufgebot angeblich verlorener Hypothekeninskrumente und getilgter Hys pothekenposten, hat das unterzeicnete Gericht am 29, September 1884 für Recht erkannt, daß: A. nacbitehend bezeichnete Hypothekeninstrumente : 1). das Dokument, bestehead aus der Schuldver- {reibung vom 24. Januar 1857 und dem Hy» pothekensGein vom 4. Februar 1857 über die auf Nr. 26 JIuppendorf Abtheilung TIL. Nr. 4 für den Möüllermeister August Haberland zu Nieder-Tschirnau cingetragenen 200 Thaler Darlehn, das R 24 bestehend aus dem Erbrezeß ugust vom 5 Santa 1842 und dem Hypotheken- {ein vom 26. September 13842 über die auf Nr. - 108 Vorstadt Guhrau Abtheilung Il]. Nr. 5 für das Fräulein Marie Charlotte Wei.h- hahn zu Guhrau eingetragenen 1655 Lhaler 23 Silbergroschen Vatererbtheil, _ das Dokument, bestehend aus der Schuldurkunde vom 8. Juli 1867 und dem Hypothckenschein vom 24. Iuli 1867 über die auf Nr. 49 Weschkau Abtheilung 11. Nr. 2 für den Kaufmann Simon Levy zu Guhrau eingeiragenen 50 Thaler Darlehn für kraftlos zu erklären; A : B. nabstchend aufgeführte, angebli bezahlte Hy- pothekenposten : 1) die auf Nr. 10 Kraschen Abtheilung TIk, Nr. 1 für a. Franz Karl, b. Johann Joseph, c, Augustin, d. Bernhardin, Geschwister Musch, aus dem Kaufvertrage vom 26. November 1823 Ira Ie 56 Thaler 10 Silbergroschen Erbe- gelder, von den aus der gerihtlißen Verhandlung vom 10. März 1846 auf Nr. 18 Saborwiy Abthei- lung 111. Nr. 1 für Georg Friedrich Sommer eingetragenen 46 Thaler 13 Silbergroschen 2 Pfennige die Antheile der Kinder und Mit- erben des Georg Friedrih Sommer, nämlich: der Anna Rosine Sommer, der Dorothee, vere ehelihte Gassong, geborene Sommer, und der. Anna Elisabeth, verwittwete Tscheuschner, ge- borene Sommer, füc lös{ungsfähig zu erklären, auch die unter A. und B. genannten Hypothekengläubiger, sowie alle unbe«