1884 / 244 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Oct 1884 18:00:01 GMT) scan diff

E E E E T L: T ie L E n E E E 6 E Wee

Jn der „Deutschen Patriotishen Correspon- denz“ lesen wir: esäßen die Sozialiftenführer wirkli den aufrihtigen Willen und die geistige Befähigung, für den Arbeiterstand eine günstigere wirth\chaftlibe Lage zu \haffen, so würden die seither von den Sozial- demokraten mittel- und unmittelbar gespendeten Gelder, die sich bereits auf Millionen Mark belaufen, vorzugsweise zur Erwerbung von Grund und Boden, sowie von Fabriken, wozu {ich ja so oft sehr günstige Gelegenheiten darbieten, verwendet worden sein und somit die deutsche Sozialdemokratie sih bereits im Besitze von vielen Tausend Morgen Ländereien und von einigen Hundert Fabriken befinden, deren Erträge nun jeßt theils der Gesammtheit ihrer Mitglieder zu Gute kämen, theils zur Erwerbung weiterer Besizthümer dienen könnten. Statt dessen hat man jedoch diese kolossalen Summen zur Bestreitung dec Kosten für Versammlungen, für Tausende von Hebßschriften, für

Reisen der Führer im In- und Auslande, für Veranstaltung unnüter,

weil die Betheiligten \{hädigender Strikes, für Unterhaltung der Führer und Remunerirung einer Legion von Gehülfen vergeudet.

Ferner hâtten die Sozialistenführer jede von der Reichsregierung oder von Privaten vorgeschlagene Sozialreform, welche nicht sowohl eine Verminderung, sondern aub eine gerechtere Vertheilung der Steuerlast, Unfallversicherung, Krankenunterstüßungs- und Alters- versorgungskassen mit Staatszushüfsen, Schuß der Arbeit, Er- weiterung der Absatzgebiete für Produkte der Landwirthichast, der Industrie und des Gewerbes 2c. durch Gründung von Ackerbau und Handelskolonien bezwecken, wohlwollend aufnehmen, sie ge- wissenhaft und vorurtheilsfrei prüfen und für deren Durch- führung energisch eintreten, nicht aber in kindischer Nachahmung anderer ftaatsfeindlihen Parteien schroff zurückweisen sollen, womit sie zugleich außer allen Zweifel gestellt haben, daß ihnen das Wohl des Arbeiterstandes nicht im mindesten am Herzen liegt, sie viel- mehr ihren ganzen Scharfsinn verwenden, „um zu verhindern, daß dem Arbeiterstande geholfen und somit zufrieden gestellt werde, weil fie selbst dann nit weiter mit Erfolg wüblen könnten, es folglih mit ihrem Einflusse, ihrer Herrschaft und ihrem mühelosen Erwerb reichlicher Cxistenzmittel sehr bald zu Ende gehen würde.“

Mögen daher die Sozialdemokraten es fich reiflih überlegen, ob es nit weit klüger und ihrem wahren Interesse mehr entsprechen würde, wenn fie künftig nur folhen Männern ihr Vertrauen schenkten und sih von solchen vertreten ließen, die ernftlich und aufrichtig gewillt sind, mit Gleichgesinnten thatsählich für Verbesserung der wirth\caftliten Lage der Arbeiterbevölkerung zu wirken und deshalb alle diesem Zwecke dienenden Maßnahmen energish zu erstreben.

Die „National-Zeitu ng“ schreibt:

Auch im Laufe des verflossenen Vierteljahrs Juli/September 1884 wieder hat die Sparkasse (in Berlin) erheblich mehr Einzah- lungen als Rückzahlungen gehabt, obglei dies Quartal im Allge- meinen für Einlagen nicht günstig ift. Eingezahlt wurden nämlich 4 173 739 Æ, die Zurücckfzahlungen dagegen betrugen 2885 929 4, die Einzahlungen also mehr 1287 810 4, so daß die Gesammt- forderung der Sparer an die Kasse Ende September im Ganzen 52 241 177 M betrug. Die Zahl der noch geltenden Sparkassen- bücber ist während derselben Zeit von 219 000 auf 224 809, also um 5809 gestiegen. Im Ganzen wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 1884 eingezahlt 12704734 #4. und zurückgenommen 7894 711 4 Die Einzahlungen überstiegen die Rückzahlungen also fasi um 5 Millionen Mark.

__— Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ wird aus Königsberg geschrieben :

Die Lage der arbeitenden Klassen im dortigen Regierungsbezirk hat fih gegenwärtig in Folge der zahlreichen landwirthschaftlichen Feld- und Erntearbeiten, sowie der vielen in Angriff genommenen öffintlichen Bauten durhaus befriedigend gestaltet. Auch für den Handwerkerstand in den kleinen Städten, der wesentlich vom Gedeihen der Landwirthschaft abhängt, läßt ih unter dem Einfluß der günsti- geren Lage der leßteren eine wenigstens zeitweise Besserung der Ver- hältnisse erhoffen.

Eisenbahn-Verordnungs-Blatt. Nr. 23. Inhalt: Allerhöchste Konzessione-Urkunde, betr. den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Heide über Friedrichstadt, Husum und Tondern nah der Landesgrenze bei Ribe durch die Holsteinishe Marschhahn-Gesell- chaft. Vom 25. Juli 1884. Erlasse des Ministers der öffent- lihen Arbeiten: vom 25. September 1884, betr. Uebertragung der Verwaltung und Betriebsleitung der Strecke Gutstadt—Wormditt— Mehlsack—Kobbelbude an das von der Königlichen Cisenbahn- Direktion zu Bromberg ressortirende Königliche Eisenbahn-Betrieb{amt zu Allenstein und der Strecke Braunsberg Mehlsack an das von derselben Direktion ressortirende Königliche Eisenbahn-Betriebsamt zu Danzig ; vom 26. September 1884, betr. Einführung von Sprengstoffen aus dem Auslande; vom 28. September 1884, betr. Ecrichtung eines Bezirks-Cisenbahnraths für die Bezirke der Königlichen Eisenbahn- Direktion zu Altona und der Königlichen Direktion der Berlin-Ham- burger Eisenbahn zu Berlin. Nachrichten.

Gentralblal! Ur Das agcammie Unterri13- wesen in Preußen. September - Oktober - November - Heft. Snhalt: Beamte, welche von Sr. Majestät dem König resp. mit Allerhöchster Genehmigung angestellt worden sind, dürfen ohne Aller- höchste Erlaubniß ein Nebenamt in einem anderen Staate nicht an- nehmen. Staatsfonds zu Stipendien für Privatdozenten. Be- stätigung der Wahlen des Präsidenten und des Wertreters des- selben bei der Akademie der Künste zu Berlin. Bestimmungen über das Probejahr der Kandidaten des höheren Schulamts. Cisenbahn-Fahrprei8ermäßigungen bei Schulfahrten. Nichtamt- lier Theil: Beiträge zur Geshichte und Statistik des Taub- stummen-Bildungswesens in Preußen. Personalchronik.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 41. Inhalt: Amtliches: Personalnachrihten, Nichtamtliches; Das neue Empfangsgebäude des Bahnhofs in Hildesheim. (Schluß.) Rath- (läge für den Bau und die innere Einrichtung zooloaisher Museen. -— Zur Entstehung und Entwicklung des italienishen Eisenbahnnetzes. Beihülfe der Handelskammern für Hafenbauten in Frankreich. Vermischtes: Einweihung der Technischen Hochsbule in Charlotten- burg. Preisbewerbung, Bebauung der Kaiser-Wilhelm-Straße. Cntstehung des Berliner Zeughauses. Ehemalige Klosterkirche in Bebenhausen. Zugleistung der Pferde beim Straßenbahn- und Omnibusbetrieb. Einrichtungen der Berliner Feuerwehr und deren Thätigkeit. Erleichterung des Ueberganges vou Steinpflaster auf Asphaltbahnen. Versammlung von Eisenbahnfahmännern in Osnabrück. Riesenbagger des Kanals von Korinth.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Der durch seine Arbeiten über den Entwurf zum Aktien- geseß publizirt in dem „Archiv für Handels- und Wechselrecht“ von Busch bekannte Assessor V. Ring hat sich der Bearbeitung eines „Kommentars zum Reichsgeseß, betr. die Kom- manditgesellshaften auf Aktien und die Aktiengesell- \chaften“ unterzogen, wovon die erste Lieferung in Carl Heymanns Berlag in Berlin soeben erschienen ist. Bei der großen Tragweite des neuen Aktiengeseßes ist die Herau8gabe eines umfassenden Kom- mentars doppelt erwünscht, welcher wie dieser die Materialien in möglichst eingehender Weise benußt, die Neuerungen des Gesetzes aus ihnen erläutert, aber auch nichf jede in der Begründung nieder- gelegte Rechtsauffafsung kritiklos wiedergiebt, fofern dieselbe niht in dem Geseß ihre Stütze findet. Die Arbeit, zum Theil in völlig

originaler Weise behandelt, ist eine durhaus beachtens8werthe; wir

werden nah Abschluß des Buches, der fehr bald erfolgen soll, darauf zurüdtkommen. i /

Die 8. Lieferung des illustrirtenPrachtroerks „Prinz Fried- rich Carl im Morgenlan de“, von Dr. Brugsh und v. Garnier (Frankfurt a. O., Trowißsh und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung)

führt uns über die Libanonstraße nah Damaskus und durch die Wüste nach Palmyra. Unter dem vielen Interessanten, welches diese Liese- rung enthält, wird ganz besonders der Besuch Sr. Königlichen Hoheit bei Abd-el-Kader, dem* ein ganzer Abschnitt gewidmet ist, anziehen. Die Illustrationen dieses Hefts sind so charakteristisch und lebensvoll wie die der früheren.

London, 11. Oktober. (A. C.) Dr. S{liemann€ neueftes Werk, welbes demnächst im Verlage von Murray in London er- cheint, wird den Titel führen: „Der prähistoris{e Palast der Könige von Tiryns; seine uralten Wandgemälde und Kunstwerke.“ Das Buch wird mit kolorirten Lithographbien, Holzstichen, Plänen u. \. w. nach den an Ort und Stelle von Hrn. Dörpfeld und Anderen aufgenommenen Zeichnungen illustrirt sein.

Gewerbe und Handel.

Die „New-Yorker Handels #7 Ztg.“ {reibt in ihrem vom 3. d. M. datirten Wochenbericht: Jn der geschäftlihen Lage des Landes bleibt die Abneigung, ich in irgend welches über die Be- friedigung des nächstliegenden Bedarfs hinausgehende Unternehmen einzulassen, der bervorstehendste Charakterzug. Zu Beginn der Woche wurde zwar von Anzeichen einer Belebung in der Eisenbranche be- richtet, dieselben hatten aber nur kurzen Bestand, und diese Industrie, wie die meisten übrigen, is wieder in die jeßt {on gewohnte Lethargie verfallen. In der Lage des Geschäftes am Waaren- und Produktenmarkt hat \sch wenig verändert. Der an- fänglich recht lebhafte Exportbegehr für Weizen trat später, nahdem Preise hier über europäishe Parität gestiegen waren, wieder etwas {wächer auf. Mais verkehrte loco und für die nahen Monate während der leßten Tage ebenfalls in steigender Tendenz, hat aber zu dem Avanz nah keiner Richtung viel Beachtung gefunden. Roggen und Hafer sowie fast sämmtlihe Mehlsorten find dagegen bet rubigem Geschäft williger gewesen. Der Frachten- marft war flau. Baumwolle if für disponible Waare sowohl wie Termine unter dem Druck großer Zufuhren in den Südhäfen und vorwiegend matter Liverpooler Berichte noch weiter im Preise gewichen. Von Wolle verharrten nur die allerfeinsten Qualitäten bei sehr reduzirtem Platzvorrath in fester Haltung; alle anderen Sorten find dagegen Angesichts des \s{leppenden Geschäftes in Wollen- waaren fill und williger gewesen. Brasil Kaffees waren ruhig und haben troß des ziemlich reservirten Angebots vorwöchentlihe Notirungen nicht behaupten können. Am Zudckermarkt herrschte unter dem Einfluß der entmuthigenden Be- richte aus Europa eine gedrückte Stimmung. Für Thee machte sich eine willigere Tendenz geltend, die ihren Grund in den großen Auktionsverkäufen in den leßten Wochen und der s{wäceren Nach- frage im regulären Geschäft hatte. Der Exportbegehr für Scbmaljz, welcher anfänglich fast ganz darniederlag; nahm in den leßten Tagen zu ctwas niedrigeren Preisen wieder neuen Aufschroung und hat zu recht bedeutenden Transaktionen geführt. Long und short clear Middles haben auf Lieferung pro Dezember ebenfalls viel Beachtung gefunden. Harz und Terpentinöl waren flauer. Raffinirtes Petro- leum fill aber fest. National Transit Pipe Line Certificates be- haupten den in den leßten Tagen erzielten Avanz nur mühsam. Der Import fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche At 332 Doll. gegen 1 947 678 Doll. in der Parallelwoche des Vor- jahres.

Frankfurt a. M., 14. Oktober. (W. T. B.) Die Handels- fammer beschloß, dem §. 3 der Börsenordnung folgenden Zu- saß zu geben: „Ausgeschlossen von den Börsenversammlungen werden Diejenigen, welche auf Täuschung berechnete Mittel, falshe Nach- richten 2c. anwenden, um auf die Course einzuwirken,“

10/ Di 2 D) Ver SUIDIOR au 16108090 Pfd. Sterl. 5% ferbisher amortisirbarer Rente is} definitiv auf Sonnabend, den 18. d. M., festgeseßt und findet an diesem Tage hier bei den Bankfirmen von Erlanger u. Söhne und Gebrüder Bethmann, sowie in Berlin bei der Berliner Handelsaesellshaft und den Bankhäusern Mendelssohn u. Co. und Robert Warschauer u. Co. statt. Der Emissionscours wird ca. 73% sein und zwar in Pfd. Sterl. mit fester Umrehnung à 20 4 40 pro Pfund. :

Nürnberg, 14. Oktober. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Die ruhigere Tendenz hat inzwischen weitere Fortschritte ge- macht, so daß heute der Markt als flau bezeichnet werden muß. Die Frage ist gegenüber dcn außerordentlih bedeutenden Bahnabladungen und den immer noch beträchtlichen Landzufuhren eine sehr mäßige. Die Lager zeigen sich mit allen Sorten überfüllt. Die Preise find etwas niedriger ; man kann beute durchgehends um 5 Æ billiger als in der Vorwoche kaufen. Für feine Sorten ist die Preisdifferenz eine geringfügigere, während Mittelwaare und hauptsächlich die mittleren Markthopfen stärker litten. Das Geschäft bewegte sich hauptsächlich in Markthopfen und wurde von besseren Qualitäten Mangels Frage nur ganz wenig gehandelt. Der Gesammtumsaß beträgt bis Mittwoch ca. 800 Ballen. Die Notirungen lauten: Markthopfen 85—105 A; Gebirgshopfen 110—120 4; Aischgründer 105— 120 Æ ; Hallertauer, Württemberger und Badischer 110—130 4; Elsässer 100—120 #; Posener 125—142 M

Washington, 10. Oktober. (Allg. Corr.) Den Statistiken von „Bradstreets Journal“ zufolge haben in dem Zeitraum vom Januar bis zur dritten Woche im September d. J. in den Ver- einigten Staaten 14 National- und 19 Staats-Banken ihre Zahlungen einge stellt. Im Ganzen haben, einschließlich Sparbanken und Privatbanken, in diesem Jahre bis zum obigen Zeit- punkte 117 derartige Institute die Zahlungen eingestellt, gegen 28 in demselben Zeitraum von 1883, Andere Geschäfts-Suspensionen find verhältnimäßig fast ebenso bedeutend gewesen. Das genannte Fach- blatt veranschlagt unter Zugrundelegung der bisherigen Rate die Bankerotte für die 12 Monate auf über 11 500 gegen 10 200 in 1883 und nur 7600 in 1882.

New-York, 13 Oktober. (W. T. B) Weizenverschif- fungzn der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 59 000, do. nah Frank- reich 7000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 8000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 96 000, do. nach an- deren Häfen des Kontinents 12 000 Qrts.

New-York, 14. Oktober. (W. T. B) Der Werth der Produktenausfuhr in leßter Woche betrug 5 651 000 Dollars.

Verkehrs-Unftalten.

Bremen, 15. Oktober. (W. T. B) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Donau“ ist gestern Nachmittag 5 Uhr in Southampton angekommen.

Hambuxg, 16, Vltober, (W., L. B) Der Postbampfer „Bavaria“ der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von Westindien kommend, heute auf dem Kanal eingetroffen.

Berlín, 15. Oktober 1884.

Die Festdiners, welhe die Offizier-Corps der beiden ersten Garde-Grenadie r-Regimenter gestern zur Feier des 70jährigen Bestehens veranstaltet hatten, nahmen einen in jeder Beziehung gelungenen Verlauf. Der Festsaal des Grand Hotel am Alexanderplaß, in dem das Kaiser Alexander Garde- Grenadier-Regiment den Tag beging, war in reihster Weise ge- \{müdckt: Unter Palmen und Lorbeeren ftand -in der Mitte der Hauptwand die Büste Sr. Majestät des Kaisers, vom Licht einer elek- trischen Lampe strahlend beleuhtet. Die Festgenossen, 169 an der Zahl, hatten an zwei Langtafeln Plaß genommen. In der Mitte der einen saß der Oberst des Regiments, von Unruhe, ihm zu Seiten General von Treskow und General-Intendant von Hülsen; den Chrenplaß an der gegenüberliegenden Seite nahm Fürst Dolgorucki ein, neben welchem die beiden ältesten Stabsoffiziere des Regiments, Oberst-

Lieutenant von Lütken und Major von Peterhof placirt warey Die Festftimmung war von Beginn an eine freudig bewegte und steigerte sih bis zum hellen Jubel, als der allverebrte Kriegsherr Se. Majestät der Kaiser und König, dem Regiment tese, graphisch Seinen Glückwunsch übersandte. Der erfte Toaft galt den au, wie üblih, dem Kaiser, der das Regiment so oft zu Sieg und Ruhm geführt. Alsdann erhob \sich Fürst Dolgorucki, um der Fest, versammlung eia in französischer Sprache abgefaßtes Glückwunsg, telegramm Sr. Majestät des Kaisers Alexander mitzy, theilen, das nicht minder jubelnd aufgenommen wurde Der Fürst knüpfte hieran noch einige persönlihe Wünsche und {loß mit einem Hoh auf das Regiment. Der dritte Toast, den wieder Oberst von Unruhe Worte lieh, galt dem Kaiser Alexander dem Chef des Regiments. General von Treskow leerte sodann sj Glas auf das Wohl der jüngeren Kameraden, und auch des ältesten Kameraden, des Generals Stockmar, welchen leider die Laft der Jahre am Erscheinen hinderte, wurde in ehrender Weise gedacht.

Die feierlihe Abordnung von5 Missionaren hatte gestern Abend die festlih ges{müdckte Barth oïomäuskirche mit einer zah[, reichen Gemeinde gefüllt. Auch die Oberin des Elisabeth-Krankenhauses Gräfin Arnim, der Generalsuperintendent Braun und zahlreiche Geist, lie wohnten der Feier bei, mit der die Berliner Mission zuglei den s0jährigen Gedenktag der ersten Ausfendung von Missionaren beging. Jett unterhält die Station in Afrika und in China 44 Stationen und kann mit Genugthuung konftatiren, daß sie bereit 14 000 Seelen dem Christenthum zugeführt hat. Die Feier selb begann mit Gesang, der von Posaunen begleitet wurde. Nach der Festpredigt, welche der Missionsinspektor Wendland an Apoftelgescidte 2, 2 ff. anknüpfte, f@lgte die Abordnung selbst, die Missionsinspektor Kratenstein vornahm. Von den Abgeordneten werden Hermann Jongg und Johannes Walter nah Transvaal, Johannes Voß amp, Hemp und Philipp Wong na China gehen. Der Leytere ift selbt Chinese und hat zwei Jahre hierselbst seinen Studien obgelegen, nacbdem er bereits vorher als Nationalgehilfe im Dienfte der Mission gestanden, Im Namen der Abgeordneten dankte Kandidat Voßkamp. Alsdanx {loß Gebet und Segen die Feier.

Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. Herbst- Meeting. Dienstag, 14. Oktober, Nachmittag 1 Uhr.

I. Weltmann-Handicap. Gradißer Gestütspreis 1800 « Kap. Ioë's F.-St. „Rosa Alba“ 1.,, Grafen Bernstorff- Gyldensteen br. St. „Klippo“ 2., Hrn. Julius Jäger's {wbr. H. „Raschwitz“ 3,

IT. Zucht-Rennen. Staatspreis 3000 ( Grafen Solmt- Baruth's 5jähr br. St. „Bona fide“ 1., Königl. Hauptgestüts Gradiß 4jähr. dbr. St, „Glocke“ 2.

III. Kindertrost-Rennen. Staatspreis 1500 4 Hrn. Joh, r 2 ad F.-St. „Persepolis* 1., Hrn. Jul. Jüger's br 9, „Pud* 2.

IV. Beruhigunas8-Rennen. Staatspreis 1500 4 Königl, Hauptgestüts Graditz 3jähr. F.-H. „Hecht“ 1., Hrn. F. Bothe's Z3jähr. br. H. „Hofmarschall“ 2.

V, Trost-Handicap. Klubpreis 1000 (A Kapt. Joë's 3jähr, br. H. „Goldstern“ 1.,, Erbprinzen Fürstenberg's 4jähr. br. H, „Erftling“ 2. 4

VI. Gretchen-Hürden-Rennen. Graditßer Gestütspreis 1200 A Grafen Sierstorpff-Franzdorff's 4jähr. br. H. „Leibkürassier“ 1., Grafen Bernstorf-Gyldensteen's 3jähr. br. H. „Pfeil“ 2,

Morgen (Donnerstag) nimmt auf der Rennbahn des Ver eins für Hindernißrennen in Charlottenburg das Herbst- Meeting seinen Anfang; die Konkurrenzen werden außer morgen no am 19., 22. und 26. d. M., jedesmal Nacbmittags 1 Uhr beginnend, abgehalten werden. Die Hoffnungen, welche man für diese Herbst rennen hegte, daß fie eine sehr zahlreihe Betheiligung unter den Sportsmen von Fach finden würden, haben sich bestätigt. Das Olktober-Hürdenrennen, mit welbem das Meeting morgen er- ¿ffnet wird, zeigt bis jeßt 25 Unterschriften, ebensoviele das Brandenburger SJagdrennen. Das Große Handicap - Jagd rennen hat 42 Unterschriften gefunden. Zu dem Preise von Aschersleben sind 26 Pferde bis jeßt angemeldet und zu dem Inländer Hürden-Rennen sind 31 Unterschriften eingegangen. Am 19, wird den Besuchern ein Parforce-Jagdrennen vorgeführt werden, bei welchem die Reiter im rothen Rock zu erscheinen haben. Dasselbe haben 21 Pferde angenommen. Zu dem Preis von Dahlem sind bis jeßt 27 Pferde angemeldet, zu dem großen Hürden-Rennen 54 und zu dem Zweihundertsten Rennen 40 Pferde. Für die Rennen am 22. und 26. d. Mts. sind die Nennungen noch niht geschlossen, jedo läßt ich auch in Betreff dieser Rennen eine ebenso lebhafte Betheiligung wie an den beiden ersten Tagen erwarten, da die Hinderniß-Rennen an anderen Reanplätzen bereits beendet sind.

Erste Wan derversammlung desVerbandes deutscher Brieftauben-Liebhaber-Vereine am 25 und 26. Oktober cr. in Essen a. Ruhr. Der am 13, Januar d. J. in Cöln a. Rh, in einer von über 200 Personen besuhten Versammlung gegründete Verband, welchem z. Z. 66 Vereine angehören, darunter die beiden Berliner Vereine „Berolina“ und „Pfeil“ sowie der Charlottenburger Verein „Graf Moltke“ hält in Essen a. Ruhr am genanntcn Tage seine erste Wanderversammlung ab. Von den zur Berathung stehen den Gegenständen sei der Entwurf eines Uebereinkommens zwischen dem Königlich preußischen Kriegs-Ministerium einerseits und dem N erbande andererseits erwähnt.

An dem heute in Wien stattfindenden 40 jährigen Dirigenten Jubiläum des Meisters Iohann Strauß betheiligt sich auch das Neue Friedrich - Wilhelmstädtishe Theater mit einer Adresse, welce folgenden Wortlaut hat: „Mit huldigendem Gruße naht Dir, dem Meister der Töne, am heutigen Tage das Neue Friedrih-Wilhelmstädtische Theater, als die Stätte, wo zuerst in des Deutschen Reichs Metropole Deine allbezwingenden Melodien el flangen, wo Du lorbeerbekränzt und rubmumrausht stets U Siegen uns geführt, Wir, die in fteter Treue zu Dir gehalten, wir bringen zu Deinem Ehrentage aus frohbewegter Brust ein drei fach Heil Dir aus. Direktion und Mitglieder des Neuen Friedrich Wilhelmstädtishen Theaters." Die kalligraphisch prachtvoll aut- geführte und von allen Mitgliedern unterschriebene Adresse ruht in einer eleganten Sammethülle, welche, mit ges{mackvoller Ornamentik ver A im Mittelfelde die von einem Lorbeerkranze umgebene Zah rägt.

Krolls Theater. Fr. Amalie Joachim giebt ihr 2, Concert! am nästen Sonntag. Das Programm enthält wieder eine Fülle anziehenter Nummern. Es find darin vertreten : Schubert 5 Liedern aus dem „Schwanengesang“, Mendelssohn mit dem Jagd liede und „Der Herbftwind rüttelt“, Brahms mit 3 Liedern (Mar nacht, Sonntag, Von ewiger Liebe), Procházka mit 4 Liedern (Ge \öôrte Andacht, Liebesglück, Geheimer Liebes\{chmerz, Gefkränkte Liebe), und Bohm mit 4 Gesängen, die der Komponist persönlich begleiten wird.

Belle- Alliance-Theater. Die Direktion hat die lehlt Novität von Michael Klapp, „Miß Moltke“, Luftspiel in 4 Alle E is ned erworben ; Fr. Franziska Ellmenreich wird die Tite rolle creiren.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsnek-

Fünf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

| Phare zu Lüneburg den Rothen Adler-Orden vierter

L i Th. den Adler der Jnhaber des Königlihen Haus-Ordens

L und Beamten Orden zu verleihen, und zwar:

f der Militär-Kanzlei Sr. Majestät des Kaisers, Freiherrn von

x stät des Kaisers, Swoboda, den Rothen Adler-Orden dritter # Klasse; sowie

d expedirenden Sekretär und Kalkulator ECelt den Charakter F als Rehnungs-Rath zu verleihen.

H des „Handbuch für die deutshe Handelsmarine E auf das Jahr 1884“ ist im Verlage von Georg Reimer in E Berlin soeben erschienen. Das Werk ist im Wege des Buch-

2 beziehen.

_ —Larnowiß die 19,2 km lange Schlußstrecke Lubliniß—

Deutscher Reichs-Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

Das Abonnement betrügt 4 A 50 4 für das Vierteljahr.

„Insertionspreis für den Ranm eiuer Drnckzeile 30 S,

g 24A. Berli

Se. Majestät der König haben Allergnädigst gerußht : dem Oberlehrer, Jnspefktor Kühns am Gymnasium

lasse; dem evangelishen Subkonrektor und Organisten Ecke u Stolberg am Harz, und dem katholishen Lehrer, Organisten und Küster Gayßemeier zu Struth im Kreise Mühlhausen

von Hohenzollern ; sowie dem Förster Weckmann zu Min- denerwald im Kreise Minden das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den nachbenannten Kaiserlih österreihishen Offizieren

dem General-Major, General-Adjutanten und Vorstand

Popp, den Königlihen Kronen-Orden erster Klasse;

dem Oberst Lieutenant und Flügel-Adjutanten Sr. Maje- stät des Kaisers, Grafen von Wolkenstein-Trostburg, und dem Major und Flügel-Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, Baron Fließer, den Königlihen Kronen-Orden zweiter Klasse ;

dem Kaiserlichen Rath in der Militär-Kanzlei Sr. Maje-

dem Offizial in derselben Kanzlei, Herdliczka, den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse.

Deutsches Neich.

Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht : dem beim Reichs-Eisenbahnamt angestellten Geheimen

Die vom Reichsamt des Jnnern veranstaltete Ausgabe

handels für den Preis von fünf Mark für das Exemplar zu

Berlin, den 13. Oktober 1884. Der Reichskanzler. Jn Vertretung : E ck.

BekanntmaMunag,

Am heutigen Tage ist im Bezirk der Königlichen Eisen- bahn: Direktion zu Breslau von der Bahnstrecke Kreuzburg

Stahlhammer mit der für unbeschränkte Abfertigung von Personen, Gepäck, Leichen, Fahrzeugen, Thieren und Gütern eingerihteten Zwischenstation Koschentin dem öffentlichen Verkehr übergeben. Verlin, den 15. Oktober 1884. Jn Vertretung des Poisibenten des Reichs-Eisenbahnamts : örte,

Belanrntmab un 0

Am 165. d. M. ist im Bezirk der Königlichen Eisenbahn- Direktion zu Cöln (linksrheinishe) die 1,95 km lange Ver- bindungsbahn Eschweiler Aue—Stolberg Rh. für den Personen-, Gepäck-, Eilgut- und Güterverkehr eröffnet. Mit demselben Tage wird die bisherige Station Sto [l- berg-Welau für den Personen- und Gepäcverkehr ge- s{lo}en. Berlin, den 16. Oktober 1884. In Vertretung des Mgen des Reichs-Eisenbahnamts : örte.

Beranntmachq ung.

V Am 15. d, M. ist im Bezirk der Königlichen Eisenbahn-

irektion zu Hannover die zwischen den Stationen Scharzfeld

und Lauterberg a. H. gelegene Personen-Haltestelle Zoll er-

gnt u Sepädabfertigung findet bis auf Weiteres nur na ch Berlin, den 16. Oktober 1884.

In Vertretung des Präsidenten des Reichs-Eisenbahnamts : DTUC

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Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;

/ für Berlin außer den Post - Anstalten auch die Expe-

dition: SW, Wilhelmstraße Nr. 32. x

P A T 2

n, Donnerstag, den 16. Oktober,

Bekanntmachung.

Am 15. d. M. sind im Bezirk der Königlichen Eisenbahn- Direktion zu Cöln (rehtsrheinische) dieVerbindungsbahnen zwischen den Stationen Bismarck und Wanne (via Zechen- bahn „Unser Friß“), 5,19 km lang, sowie zwischen den Sta- tionen Bismarck und Schalke C. M., 2,75 km lang, dem Betriebe übergeben.

Berlin, den 16. Oktober 1884,

Jn Vertretung des Pras des Reichs-Eisenbahnamts: örte,

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Geheimen Baurath und vortragenden Rath im Mi- nisterium der öffentlichen Arbeiten, Schröder, zum Geheimen Ober-Baurath, sowie den Professor der Mathematik an der Universität in Tübingen, Dr, du Bois-Reymond, zum etatsmäßigen Professor an der Königlichen Technischen Hochschule in Berlin zu ernennen.

Minifterium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent und Geheime Staatsarchivar Dr. Reinhold Koser in Berlin is zum außerordentlichen Profefsox in der philosophishen Fakultät der Universität Berlin, und : i

der Privatdozent der theoloaiïhu Fakultät der Univer- sität Greif8wald, Lic. theol, Vi kf w.Schulbe, zum außer- ordentlihen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Den ordentlichen Lehrern an der Königlichen Kunst- und Kunstgewerbeshule zu Breslau, Malern Bräuer und Paul Schobelt, ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Der Erste Lehrer Lüttich vom Schullehrer-Seminar zu Waldau ist 1n gleicher Eigenschaft an das Schullehrer-Seminar zu Königsberg N.-M. verseßt worden.

Ministerium für Landwirthschast, Domänen und Forsten.

Dem Roßarzt a. D. Ernst August Heinrich Ewald zu Jülich ist, unter Anweisung seines Wohnsißes in Berg- heim, die kommissarische Verwaltung der Kreis-Thierarztstelle des Kreises Bergheim übertragen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Unter Bezugnahme auf die in der Nummer 226 des „Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Anzeigers“ vom 24. v. M. veröffentlihte Verordnung vom 11. v. M., be- treffend die Ausführung des Reichsgeseßes gegen den ver- brecherishen und gemeingefährlihen Gebrauh von Spreng- stoffen vom 9. Juni d. J. (N.-G.-Bl, S. 61 flgde.), veranlasse ih die Königlichen Ober-Bergämter, bei der Aufsihtsführung über den Bergbau besondere Aufmerksamkeit darauf zu rihten, daß die Bergwerksbesizer (Alleineigenthümer der unter der polizeilichen Aufsicht der Bergbehörden stehenden Bergwerke 2c., Gewerkschaften, Aktien- und sonstige Gesell- schaften) bezw. deren Repräsentanten mit dem erforderlichen Erlaubnißscheine zum Besiße von Sprengstoffen versehen sind. Die Königlichen Revierbeamten haben sich hiervon soweit thunlih bei Gelegenheit der polizeilihen Grubenbefahrungen zu vergewissern und bei konstatirtem Nichtvorhandensein des Erlaubnißscheins der Staatsanwaltschaft behufs der straf- rehtlichen Verfolgung Anzeige zu machen.

Mit Rücksicht auf die mehrfach vorgekommene widerrecht- lihe Aneignung verausgabten, jedoh niht zur Verwendung gelangten Sprengmaterials (Dynamits 2c.) empfiehlt es si, die Grubenbelegschaften in geeigneter Weise etwa dur Verlesen oder durch Aushang auf dem Werke (8. 200 Abs. 3 des Allg. Berggeseßes vom 24. Juni 1865 G.-S. S. 705 flgde, —) auf die strengen Strafen aufmerksam zu machen, mit welchen die 8. 8 und 9 des gedachten Reichsgeseßes den- jenigen bedrohen, ;

„welcher Sprengstoffe in seinem Besiße hat oder an andere Personen überläßt unter Umständen, welche nit erweisen, daß dies zu einem erlaubten Zwecke geschieht“ beziehungsweise denjenigen, „der im Besiße derartiger Stoffe betroffen wird, ine polizeilihe Erlaubniß hiezu nachweisen zu nnen“.

Die Königlichen Revierbeamten sind hiernah mit ent- sprechender Anweisung zu versehen.

Bezüglih der Handhabung der bestehenden Vorschriften

1894,

E

Abends.

haften Beobachtung dieser Vorschriften Seitens der Berg- behörden vorzunehmenden Revisionen verweise ih auf die Er- lasse vom 6. Juni 1881 und vom 19, Mai d. F. Berlin, den 14. Oktober 1884. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Maybach. An die Königlichen Ober-Bergämter.

Die Königliche Eisenbahn-Direktion zu Berlin ist mit der Anfertigung genereller Vorarbeiten für eine Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Grunow nach Beeskow beauftragt worden.

Bekanntmachung.

Die vierte ordentliche Provinzial-Synode der Provinz Brandenburg, für deren Dauer ein Zeitraum von 14 Tagen in Aussicht genommen is}, wird hiermit auf Sonnabend, den 8. November d. J., nach der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Berlin von uns berufen. Die Ein- ladung der einzelnen Mitglieder mit den näheren Zeit- und Ortsangaben wird geshästsordnungsmäßig durch den bis- herigen Präses der Provinzial-Synode erfolgen.

Berlin, den 15, Oktober 1884.

Königliches Konsistorium der Provinz Brandenburg.

D. Hegel.

Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesezes vom 21. Oktober 1878.

E Ee fue E Ra i E

Auf Grund des 8. 12 des Reichsgeseßes gegen die ge- meingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 91, Oktober 1878 wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Druckschrist: „An die Wähler des Reichstags- Wahlkreises Dortmund“, herausgegeben, gedruckt und verlegt von J. H. W. Dietz in Stuttgart, unterzeichnet : „Jm September 1884, Die Vertretung der deutshen Sozialdemo- kratie,“, gemäß der Vorschrift des §. 11 des citirten Geseßes von uns verboten worden ist.

Arnsberg, den 13. Oktober 1884.

Königliche Regierung, Abtheilung des Jnnern, zu Arnsberg. Settemaier.

Das in der Schweizerishen Genossenschafts - Druckerei

Hottingen-Zürich gedruckte Flugblatt mit der Aufschrift : „Arbeiter! Wähler!“, beginnend mit den Worten : : „Am 28. Oktober d. J. seid Jhr wieder berufen,“

unterzeichnet: e ,

„Das sozialdemokratishe Wahlcomité des Wahlkreises

Speyer-Frankenthal“, i wird hiermit auf Grund der 88. 11 und 12 des Reichs- geseßes gegen die gemeingefährlihen Bestrebungen der Sozial- demokratie vom 21. Oktober 1878/28. Mai 1884 verboten.

Speyer, den 14. Oktober 1884.

Königlich bayerishe Regierung der Pfalz, Kammer des Jnnern : von Braun, Königlicher Regierungs-Präsident.

Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschast hat die Druckschrift: | „Wahlaufruf zur Reihstagswahl. An die Wähler“, mit der Unterschrift : „Die sozialistishen Arbeiter“, : Druck und Verlag von A. Vogel u. Co. in Braunschweig, auf Grund von §. 11 des Reichsgeseßes gegen die gemein- gefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Ok- tober 1878 verboten. Dresden, den 15. Oktober 1884. Königlich sächsishe Kreishauptmannschaft. von Koppenfels.

Die im Druck und Verlag von Wörlein und Comp. in Nürnberg erschienene Druckschrift : „Wahlaufruf zur Reihstagswahl“ und unterzeichnet: „Die sozialistishen Ar- beiter“ wird auf Grund des §. 11 und 12 des Reichsgeseßes. vom 21. Oktober 1878 verboten.

Karlsruhe, den 14. Oktober 1884. ]

Der Großherzogliche Landeskommissär für die Kreise E und Baden. aas.

ad S Fa M

über die Aufbewahrung, Verausgabung und Verwendung der Sprengstoffe und wegen der zur Sicherstellung der gewissen-