1927 / 275 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Nov 1927 18:00:01 GMT) scan diff

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nismäßig Goße Veralikungen, Ents{chädk- ungen oder Gehälter oder dur 1onstige Berrealinnadeclaeben, die nicht dur den Zweck der Genossenschaft bedingt sind, darf nicht erfolgen. Die Tätigkeit der Genossen|chaît s au! den Kreis der ihr jeweils anaehörenden Mitglteder beichränft. Heidelberg, den 15. November 1927. Amtsgericht. B 2,

FHeldelberz. [71668]

Genossen1cha|têregister Band T O.-Z. 29 zur Fuma: Gemeinnüßige Baugenossen- ichaft tür den Bezirk Heidelberg, einge- tragene Genossen]|chaf#t mit bes{i1änkter Harktpflicht in Oeidelberg-Kirhheim. Durch Be!\hluß der Hauptversarnmlung vom 15. Mai 1927 wurde das Statut geändeit und neu gefaßt. Die Firma hat den n erhalten „gegründet 1901“. Der Zwecck der Genossen)chatt ist nunmehr aus- {hließlich darauf gerichtet Minder- bemittelten gesunde und zweckmäßig einge- rihtete Wobnungen in eigens erbauten oder angekautten Häusern zu billigen Preisen zu ver|chaffen Um dieten Zwed dauernd sichetzustellen, dürren die Hâäuter und Grundstücke nur in Miete (E1bmiete) oder in Erbbaureht oter unter Vor- merfung des Wiederfaufsrechts auf die Dauer von mindestens 50 Jahren ab- gegeben werden. WMNach Maßgabe der zur Vertügung stehenden Mittel können ge- meinnüßige, die Wohnung ergänzende Ein- rihtungen geschaffen werden. Eine Be- günstigung ein«elner Personen durch un- verhäitniémäßig hohe Vergütungen, Ent- schäàdigungen oder Gehälter oder durch fonitige Vermaltungeautgaben, die nicht durch den Zweck der (Genossenschaft bedingt find, dar! nicht erfolgen. Die Tätigkeit der Genossen|haft ist auf den Kieis der ihr jeweils angehörenden Mitglieder be- schränkt

Heidelberg, den 16. November 1927,

Amtsgericht. B. 2.

Hof. Genofsjenchat!éregister. [71669]

„„Konsum-, Vau-, Spar- und Pro- duktivgenossenschaft für Selb und Umgebung e. G. m. b, H.“ in Selh: #änma in „Konsum-Verein Selb & Umgebung e. G. m. b. H.““ abgeändert.

Amtégericht Ho!, 18. 11, 1927.

VSenhagen. [71670] _In das hiesige Genossenschaftäregister Nr. 31 ist bei ter Wareneinkau's6vereini- gung der Gastwirte des Kreises Zfenhagen und Umgegend, e. G. m. b. H. in Wit- tingen, folgendes eingetragen: Die Ge- nossen\ha!\t ist durch Beschluß der Ge- netalversammlung vom 30 September 1927 aufgelöst. Zu Liquidatoren sind be- stellt der Bahnholewirt Willi Fuchs und der Geschäntsführer Fri Thomas, beide in Wittingen.

AmtsgerichtF)1enhagen, den 10. Oftober 1927.

Kirchheim u. Teck. [71672] ÎIn das Genossen\chaitéregister wurde am 18, Nov. 1927 bei dem Konsum-Ver- ein Kirhheim-Teck & Umgebung, e. G. m. b H. in Kirchheim-Teck eingetragen : In den Vertretergeneralverjammlungen vom 29, und 30. Oft, 1927 wurde die Veischmelzung des Kon!um- Vereins Kirch- heim-Teck & Umgebung, e. G. m. b. H. in Kirhheim-Teck, mit dem Kon)um- und Sparverein Eßlingen, e. G. m. b. H. in Cklingen, beschlossen. Der Ver!hmelzungd- vertrag wurde am 7. 11. 1927 notariell beurfundet. Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Kinchheim-Tek.

Labiau. [71673]

In unser Genossenschaftsregister ist heute unter Nr. 32 die Genossenschaft unter der Firma „Elektrizitäte-Gesell1chatt Laufkfischken, eingetragene Genossen!chaft mit be\chränkter Hattyflicht" mit dem Siy in Laufvhken eingetragen worden.

Das Statut ist am 18. Oktober 1927 festaeïtelt. Gegensiand des Unternehmens ist Bezug und Verteilung von elektrischer Arbeit fowie Errichtung und Erhaltung der hierzu notwendigen Anlagen und Ma- schinen und die Beschaffung von Geräten.

Amtsgericht Labiau, den 12. November 1927,

Lüdinghausen. [71674]

In das Genosjenschaftsregister ist zu Nr. 16 Lüdinghaujer Spar- u. Dar- lehnéfassenverein e. G. m. u. H. zu Lüdinghausen heute folgendes ein- getragen :

Als neues Vorslandsmitglied ist der Kautmann Franz Casser gewählt worden; ferner ist der Rentmeister van Dyk zum stellvertretenden und der Gutsbesiger B. Wiemann an Stelle des ausgeschiedenen Kaufmanns Jo1et Schwarze zum Vor- \teher gewählt worden.

Lüdinghau)en, 14. November 1927,

Das Amtsgericht.

Lüidinghausen. (71675) In das Genossenschaftsregister ist zu

Nr. 31 Kreis: Elektrizitätägenossenscha}t

Lüdinghau)en e. G. m. b. H. zu Lüding-

hauten heute eingetragen: Die Voll-

macht der Liquidatoren ist erloschen. Lüdinghaulen, ld, November 1927.

Das Amtsgericht.

Mezxnmingen. [71676] Genossen)chaftsregistereintrag. Molkereigenosjen|ha!t Ede! stetten, ein- etragene Genossen|d'att mit unbe|chränfkter Hadpflicbt mit dem Siye in Edelstetten. as Statut wurde am 17. Oftober 1927 errihtet. Gegenstand des Unternehmens ist beitmöglichiter Verkauf und Verwertung der Milch der Mitglieder. Memuingen, den 14. November 1927, Amtúógericht.

Miinchen. BSeränderutÿg. 1677] Milchabsatßgenossenschaft orfen eingetragene Genossenschaft mit un- beschränkter Haftpflicht, Siß Dorfen: Die Genossenschaft ist aufgelöst. München, den 19. November 1927, Amtsgericht.

Oschersleben. [71678] Fn unser Genossenschaftsregister ist bei der unter Nr. 18 eingetragenen Ländlihen Spar- u. Darlehnskasse Klein Oschersleben und Umgegend e. G. m. b. H. am 2. November 1927 eingetragen, daß der Landwirt Karl Brauer in Gr. Germersleben aus dem Vorstand ausgetreten und an seine Stelle der Landwirt Ernst NRohrbeck in Klein Oschersleben in den Vorstand gewählt ist.

Pr. Amtsgeriht Oschersleben (Bode).

Osthorfen, Rheinhessen. [71679] In unser Genossenschaftsregister wurde heute eingetragen die Firma Milchabsatgenossenschaft, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Hasft- pfliht in Westhofen. Statut vom 3, März 1926. Gegenstand des Unter- nehmens: Gemeinschastlihe Verwertung der Milch.

Osthofen, den 17. November 1927.

Hessishes Amtsgericht.

Osthofen, Rheinhessen. [71680] Jn unser Genossenschaftsregister wurde heute eingetragen die Firma euen ee R u einge- tragene Genossenschaft nit beschränkter Haftpfliht in Alsheim. Statut vom 7 August 1927. Gegenstand des Unter- nehmens: Gemeinsamer Verkauf von landwirtshaftlihen Erzeugnissen. Osthofen, den 17. November 1927, Hessishes Amtsgericht.

Straubing. 2 i [71683] Genossenschaftsregister.

„Spar- und Darlehnskassenverein Oberhausen und Umgebung, ein- getragene Genossenshaft mit un- beshränkter Haftpflicht“, Siß Ober- hausen, errichtet duxch Statut vom 30. Oftober 1927, Gegenstand des Unternehmens is der Betrieb eines Spar- und Darlehnsge[häfts.

Straubing, 18, November 1927,

Amt8geriht Registergericht. Traunstein. : [71684]

Genossenschaftsregister. Firma „Edeka Großhandel, e. G. m. b. H. in Liqui- dation Altötting“, het obi aid ers loshen. Vertretungsbefugnis der Liqui- datoren beendigt.

Traunstein, den 12, November 1927, Registergericht.

Ueckermünde. iee M Jn unser Genossenschaftsregister ist fiatt unter Nr, 13 bei der Genossen-

chaft Ländlihe Spar- und Darlehns3-

kasse Grambin, eingetragene Genossen- haft mit beshränkter Haftpflicht“, in Grambin folgendes eingetragen worden: Die Vertretungsbefugnis der Liquida- toren ist beendet.

Ueckermünde, den 10. November 1927. Amtsgericht. Unruhsd(tadt, [71686]

Jun unser Genossenschaftsregister ist Non uar fir a E ved agen dia genossen t fur Bomtjst un mgegend, eingetragene Genossenschaft un be- schränkter Haftpsliht zu Bomst, ein- getragen tworden: :

Die E ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 9. Funî 1927 aua Liquidatoren sind: Landwirt Wilhelm Schulz in Kollige, Tischlermeister Wilhelm e in Bomst, Landwirt Wilhelm Beul in Bergvortwverk.

Amtsgericht Unruhstadt, den 28, September 1927.

Unruhstadt. __ [71688] Unter Nr. 29 des Genossen[hafts- registers fl bei der Elektrizitäts- Ceneisenlwait e. G. m. b. H. zu Alt- bra-Hauland cingetragen worden, daß Ernst Hecke aus dem R aus- geschieden und an seine Stelle Wilhelm Werner getreten ist. mtsgerict Unruhstadt, den 28. September 1927, Unruhstadt. Z E Unter Nr. 41 des Genossenschhafts- registers ist bei der Spar- und Dar- lehnskasse Alt Obra e. G. m. u. eingetragen worden, daß Gustav Schulz aus dem E ausgeschieden und an seine Stelle Otto Zippel I. getreten ist. Bn gea! nruhstadt, den 28, September 1927. Unruhstadt. __ [71687] Unter Nr. 13 des Genossenschafts- registers ist bei der Elektrizitäts- und S ROaE r lorgun ggen e ant zu Lupive e. G. m. b. H. eingetragen worden, daß der Mühlenbesißer Roman Semmler aus dem Vorstand aus- geschieden und an seine Stelle Land- wirt Richard Durek in Lupiße ge- treten ist. Amtsgeriht Unruhstadt, den 11. Oktober 1927.

Vaihingen, Enz. [71690]

Jm eno Ua tEregister wurde am 19. Novbr. 1927 eingetragen die Firma Kraftfahrzeuggenossenschas\t Unterm- berg, eingetragene Genossenschaft mit beshränkter Mh ip in Untermberg. ine eingetragene Ge- nossen! aft mit beshränkter Haft fliht na aßgabe des Geno enshasté-

gas und des Statuts vom 23, Ok- tober 1927. Gegenstand des Unter- nehmens ist: ihren N Krasft- fahrzeuge jeder Art, Ersazteile oder Betrieböstoffe zum Fabrik- oder Selbst- kostenpreis zu verschaffen und denselben in fahr- und betriebstehnisher Hin- sicht die bestmöglihste Ausbildung zu teil werden zu lassen.

Amtsgeriht Vaihingen a. Enz.

Wilster. : eD

In das hiesige Genossenschafts- register ist bei der unter Nr. 19 ein- etragenen Genossenschaft Beamtenbank für ilster und Umgegend, e. G. m. . H. in Wilster, heute folgendes ein- getragen:

Die Genossenshaft ist mit der Be- amtenbank zu Kiel, eingetr. Genossen- schaft mit beschr. Haftpflicht in Kiel vershmolzen in der Weise, daß die Be- amtenbank für Wilster u. Umgegend die Ee und die Beamtenbank zu Kiel die üÜübernechmende Genossen- Sal! ist.

Wilster, den 19. November 1927.

Das Amtsgericht.

[71692] Wittenberge, Bz. Potsdam. Jn unser B I LINE ist unter Nx. 33 bei der Gemeinnüßigen Bau- und Siedlungsgenossenshaft in Wilsnack, eingetragene enossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, heute ein- getragen worden: Die Genossenschaft ist durch Beschluß der Generalver- sammlung vom 8. Oktober 1927 aur gelöst. Der Landwirt Richard Hanke und der Badedirektor Hermann Ehs- mann sind Liquidatoren. Wittenberge, den 15. November 1927, Preußishes Amtsgericht.

5. Musterregister.

(Die ausländi] chen Mujter werden unter Leipzig veröffentlicht.)

Bünde, Westf. [72069] _In das Musterregister des Amtsgerichts Bünde ist unter Nr. 164 am 18. 11, 1927 einaetragen :

Otto Holzapfel, Bünde, 2 Modelle für die Herstellung von Zigarillos und Zigarten mit den eingepreßiten Namen „Otto Holz- aptel“ und . Drei Kronen“, Fabriknummern 1/27, 2/27 plasti\he Erzeugnisse, Schuy- frist drei Jahre, angemeldet am 15. No- vember 1927, 17,20 Ubr.

Denuits€h Eylau. [72070] In unser Musterregister ist unter Nr. 1 für den Kaufmann Erich Meyer- (Gewefe in Dt. Gylau eingetragen : Ein Muster für gefärbte oder mit Farbauflage veriehene Gummireifen bei allen gummi- bereisten Fahrzeugen und zur Beförderung von Men'chen und Lasten dienenden Be- förderungémitteln, z. B. Kraftfahrzeuge, Fahrräder, Kinderwagen, Schuhfrist 3 Jahre, angemeldet am 22. Oktober 1927, 12 Uhr 17 Minuten. Amtsgericht Dt. Eylau, den 10. November 1927,

Lahr, aden. [71695

Musterregister Lahr. O.-Z. 462. Firma Alfred Ptaf} in Lahr, angemeldet am 12. November 1927, vorm. 11 Uhr 48 Minuten:

a) ein unvershlossener Umschlag, ent- haltend eine Tafel 1 mit 39 Mustern für Ziganrienberänderungsstreifen, Fabritnum- mern 200, 104, 201 125, 202, 145, 203, 204, 191, 205, 206, 207, 208, 209, 172, 210, 120, 211, 124, 212, 144, 213, 214, 171, 215, 216, 217, 218 102, 219, 220, 170, 221, 196, 222, 192, 223, 119, 224

b) ein unvershlossener Um)chlag, ent- haltend eine Tafel I1 mit 39 Mustern für Zigarrenberänderungsstreifen, Fabriknum- mern 2295, 195, 226, 118, 227, 182, 228, 229, 230, 134, 231, 232, 183, 233, 111, 234, 235, 127, 236, 129 237, 238, 121, 239. 240, 101, 241, 242. 181, 130, 243. 244, 245, 190, 197, 192 246, 247, 248, Flächenerzeugnisse, Schußfrist 3 Jahre.

Lahr den 14. 11. 1927. Amtsgericht.

Neustadt, O. S. ; [71697]

In unser Muster\hugzregister ist beute eingetragen worden: i

Nr. 117, Offene Handelsgesell|chaft S. Fränkel in Neustadt, O. S., ein ver- siegeltes Paket mit 38 Mustern tür Flächenerzeugnisse, nämli: 5 Stück Ser- vietten Nrn 487, 492, 493, 494, 496, 8 Stück Tischtücher Nrn. 488, 489, 490,

1491, 495, 497, 498, 499, 3 Stück Hand-

tücher Nrn. 500, 501, 502, 1 Stück Neini- gungétuch für Rasiermesser Nr. 503, 1 Stück Wischtuh Nr. 504, 2 Stück Bettdamast Nrn. 505, 506, 2 Stüdck Tablettdeckchen, Nrn. 507, 508, 4 Stüdck Frottierhandtüher Nrn. 509, 510, 511, 512, 12 Stück Frottierbademantelstoffe Nrn. 513, 514, 515, 516, 517, 518 519, 920, 921, 522, 523, 924, Sqhustrist drei Jahre, angemeldet am 15. November 1927, nachm. 17 Uhr 30 Min.

Amtsgericht Neustadt, O. S, 17, 11. 1927,

Ohligs. [71699] intragungen in unser Musterregister. Unter Nr. 491 am 14. November 1927

„f tür die Firma Thill & Küll in Ohligs:

Die Verlängerung der Schughust des am 8. Dezember 1924, vormittags 11 Uhr, angemeldeten Musters für eine Knopfloch- schere in beliebiger Größe, ist am 11. No- vember 1927, vormittags 94 Uhr, au} weitere sechs Jahre angemeldet.

Unter Nr. 525 am 14. November 1927. Anmeldende Firma: Peter Altenbah & Söhne, Schwanenwerk in Ohligs; Ver- packung. bedruckt mit einer Variation des Warenzeichens Nr. 187873 Kl, 9b, ferner

der SGußmarke .Wufer*®, umraßmt von den Woiten „Theo Cutlery Runner Brand“ fowie der Firmennamen in Eng- liich und den fünf wichtigsten in Briti)ch Indien getprohenen Sprachen. Diete Firmennamen in ver\hiedenen Sprachen find fo ott wiederholt und untereinander gedruckt, daß sie zu)ammen einen farbigen Streifen bilden, der bei der fertigen Packung um das Warenpaket herumläutt und von dem Aufdruck unterbrochen wird. (Seshättenummer 102, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 15 Jahre, angemeldet am 9. November 1927, vormittags 10 Uhr. Amtsgericht Ohligs.

Ohligs. {71700] Eintragungen in unser Musterregister. Unter Nr. 522 am 26. Ottober 1927

Anmeldende Firma: Peter Altenbah

& Söhne Schwanenwerk in Ohligs,

Rasierklingenpackung, zusammenlegbar für

eine Nasierklinge, zweitarbig bedruckt

(\chwarz-lila mit weißer Schrift), Text

„Gold O G Saktety Razor Blade“,

Fabrifnummer 100, plastische Erzeugnisse,

Schuyfrist Z Jahre, angemeldet am

16. September 1927 vormittags 10 Uhr. Unter Nr. 523 am 10. November 1927.

Anmeldende Firma: Max Plümacher,

Peetallwarenfabrik Aktien-Gesell|ha!t in

Obligs, Bügel, bestehend aus 2 Bügel-

hälften in verschiedenen Formen, wovon

die hintere größer und in anderer Form bergestellt ist, durch die überstebhenden

Flächen wird eine aparte Form und Aus,

tührung des Bügels erreiht; der Bügel

wird ausgeführt in allen Metalltärbungen

und Prägungen, Fabriknummer 6299,

plastische Erzeugnisse, Schußtrist 3 Jahre,

angemeldet am 9, November 1927, vor- mittags 11 Uhr 50 Minuten.

Unter Nr. 524 am 10. November 1927. Anmeldende Firma: Max Plümacher, Metallwarenfabrik Aftien-Gesell|chaft in Oblias, 2 Bügel, lackiert mit einem Eis- blumenlack, in tämtlihen Arten für Damen- und Neisetaichen in allen Farben Fabriknummern 5700/5626, plastische Er- zeugnisse, Schußfrist 3 Jahre, angemeldet am 9. November 1927, vormittags 11 Uhr 50 Minuten.

Amtegericht Ohligs.

7. Konkurse, Geschäfts- aufsicht und Vergleiche zur Adwendung des Konkurses.

Braunsechweig. [72076]

ÜVeber das Vermögen der offenen Handel9getellihaft Däumler & Bo, Handelsvertretungen, hier, Celler Str. 17a, Inhaber: Kaufleute Hans Bo, hier, Blasiusftraße 10, und Neemt Meyer, hier, Nennelbergastraße 1, ist heute, am 19. No- vember 1927, vonmnittags 10,45 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet und der Rechts- anwalt Heinz Mollenhauer, hier, Friedrich- Wilhelm-Straße 7, zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis 31. Dezember 1927 bei dem Gericht an-

1} zumelden. Offener Arrest mit Anzeigepflicht

bis 15. Dezember 1927. Erste Gläubiger- versammlung am 7. Dezember 1927, vor- mittags 9,30 Uhr, und allgemeiner Prü- fungstermin am 18. Januar 1928 vor- mittags 9,30 Uhr, vor dem hiesigen Amts- geriht, Wilhelmstraße 53, Zimmer Nr 4. Braunschweig, den 19. November 1927. Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts. 2,

Köslin. (72077) Ueber das Vermögeu des Pferde- händlers Abraham Margulius in Köslin, Buchwaldstrafte 28, ist heute Konkurs eröffnet. Verwaiter Fustiz- oberrentmeister a. D. Wothe in Köslin. Anmeldefrist und offener Arrest mit An- meldefrist bis 9. Dezember 1927. Erste Gläubigerversammlung und Prütungs- termin am 17. Dezember 1927, vormittags 10 Uhr, Zimmer 6, Amtsgericht Köslin, den 19.November 1927,

Köslin. [72078] NVeber das Vermögen der Pferde- händierin Frieda Margulius, geb. Gurau, in Köslin, Buchwald- straßie 28, ist heute Konkurs eröffnet. Verwalter: Iustizoberrentmeister a. D. Wothe in Köslin, Anmeldefrist und offener Arrest mit Anmeldefrist bis 9, Dezember 1927. Erste Gläubigerver- sammlung und Prütungötermin am 17. Dezember 1927, vormittags 10 Uhr, Zimmer 6. Amtsgericht Köslin, 19. Nevember 1927,

Ribnitz. [72079]

Ueber das Vermögen des Kausmanns Erich Schröder in Wustrow, Inhabers der Firma W. Liever Nacht., wird heute, am 12. November 1927, mittags 12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet, da er zahlungt- unfähig ist. Der Kau'mann Gustav Lehne in Ribniß wind zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 17. Dezember 1927 bei dem Gericht an- zumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Besiellung eines Gläubigeraus- \husses und eintretendentalls über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände au? den 12. Dezember 1927, vormittags 11 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 19. Januar 1928, vor-: mittags 9} Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht Termin anberaumt. Allen Personen, welhe eine zur Konfursmasse gehörige Sache in Besiy haben oder zur Konkurs- masje etwas |chuldig sind, wird aufgegeben,

niGts an den GemeinsGuldner zu Vere abfolgen oder zu leisten, auch die Ver pflibtung au!erlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, tür welche sie aus der Sache abge!onderte ie iTiedigung in Ampruh nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 10. Dezember 1927 Anzeige zu machen. Amtsgericht Ribnis.

Bad Oeynhausen. [72080]

In dem Konkursversahren über das Vermögen der Finma Westdeutsche Schuh« fabrik „Oeynhausia", Seinede & Co, Kommanditget1ell\hatt zu Vtelbergen bet Bad Oeynhauten, und deren persönlich haftenden Gefsell1chaftern: a) Otto Seme, Schuhwarentabrikfant zu Bad Oevnhau!en, Westitraße 10, b) Victor von Fabrice, Kaufmann, Bad Oeynhausen, Bahnhof- straße 20, ist Termin zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forterungen auf den 6. Dezember 1927, vorm. 104 Uhr, vor dem Amtsgericht, hier, Zimmer 34, anberaumt.

Bad Oeynhausen, den 19. Novembex 1927. Das Amtsgericht.

Breslau. [72081] Das Konkursverfahren über das Ver- mögen des Kausmanns Hanns Brung Verfurth in Breslau, WMargarethen- straße 13a in Firma: Handelestätte für Bolfsbefleidung Hanns Biuno Hei furth in Breslau und in Falkenburg, O. S,, wird nach erfolgter Abhaltung des Sch1uß- termins hierdurch au'gehoben. (42, N.7/24,) Breslau, den 9. November 1927. Amtsgericht.

Breslau. [72082] Das Konkursverfahren über das Vers-

mögen des Kautmanns August Dreicher

in Breslau, AUutbüßerstraße 22 (Groß«

handel mit Kolonialwaren), wird nach er-

folgter Abhaltung des Schlußtermins hier-

dunch autgehoben. (41. N. 423/25.) Breslau, den 15. November 1927.

Amtsgericht.

BDessatu. [72083]

In dem Konkuréverfahren über den Nachlaß des am 15. Juli 1927 ver- storbenen Kaufmanns Karl Hans Ludewig in Defjau ijt zur Prüfung der nachträglich

angemeldeten Forderungen Termin auf -

Montag, den 12. Dezember 1927, vormittags 10 Uhr, vor dem Anhalti- \chen Amtegerichte hier, Zimmer Nr. 72, anberaumt.

Deffau, den 18. November 1927. Matthiae, Justizinwpektor, Gerichts 1chreiber des Anhalt. Amtsgerichts, Ubt. 8.

Elberfeld. [72084] Das Konfursverfahren über das Wer« mögen des Kau'manns Paul Alius, Jas habers der Firma Pau! Alius in Elbers feld, wind nah erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Elberfeld, den 10. November 1927, Amtsgericht. Abt. 13.

Glatz. [72085]

In der Wilhelm Ka\chnickschen Konkurgs fade Glay 1ol die Schlußverteilung er- folgen, wozu NM 1132,63 vertügbar sind. Die Höhe der zu berücksihtigenden nicht bevorrechtigten Forderungen beträgt Reichs mark 12 870,81

Glas, den 21. November 1927. Gustav Mihlan, Konkursverwalter,

Hermsdorf, Kynast. [72086]

In dem Konkursverfahren über das Ver- mögen der Frau Hildegard Wahl, geb. Kretschmer, aus Giersdort, Inhaberin der Firma H. Wahk, Baugeschäft in Giers- dorf i. N}g., ist zur Abnahme der Schluß« rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schluß- verzeichnis der bei der Verteilung zu berüdsihtigenden Forderungen und zur Beschlußkassung der Gläubiger über die nicht verweitbaren Vermögent!tücke sowie zur Anhörung der Gläubiger über die Er«- stattung der Auslagen der Schlußtermin auf den 8. Dez. 1927, vormittags 94 Uhr, vor dem Amtsgericht Hermsdorf (Kynast) bestimmt.

Hermsdorf (Kynasfét), den 7.Nov.1927,

Amtsgericht.

HWöckst, Odenwald. [72087] Das Konkursverfahren über das Ver« mögen der Firma Lazarus Herzfeld, Jn- haber Moriß Schwarzschild zu König, wird nah ersolgter Abhaltung des Schl uß- termins biermit autgeboben. Höchst i. O., 8. November 1927. Heisuches Amtztgericht.

Liegnitz. [72038]

Das Konkursverfahren über das Ver- mögen des Schneidermeisters Friedrich MNippa in Liegniß wird, nachdem der in dem Vergleichsiermin vom 10. Oktober 1927 angenommene Awangsvergleih durch den rechtskräftigen Beschluß vom 27. Dfe tober 1927 bestätigt worden ist, auf« gehoben. Die Vergütung des Kaufmanns Otto Mrolek tür deine Tätigkeit als Konkurtverwalter seit dem 29. November 1926 wird aut monatlich 100 NM fest gefeßt.

Amtsgericht Lieguiß, den 19. Nos- vember 1927.

[72089] Neubrandenburg, Mecklb.

In dem Konkursverfahren über das Vers mögen der Firma H. Giesecke, G m. b. H. in Neubrandenburg, ist neuer Prüfungs« termin auf den 17. Dezember 1927, vore mittags 10} Uhr, bestimmt.

Neubrandenburg, den 17. Novembex i927, Das Amtsgericht. i

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einschließlich des Portos abgegeben.

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Inhalt des amtlichen Teiles:

Deutsches Reich. Ernennungen 2c. Bekanntmachung, betreffend den Einlösungskurs der Goldmark- Reichsschayanweisungen K von 1923,

Verichtigung, betreffend das erneute Verbot eines Filmstreifens.

Amtliches.

Deutsches Reich.

Der Herr Neichspräsident hat zu Mitgliedern der Reichs- disziplinartammer in Kassel ernannt:

zum Präsidenten : An Stelle des zum Präsidenten des Landes- lirchenamts der evangelischen Landeskirche in Hessen- Kassel ernannten Landgerichtsdirektors Dr. Bähr den bisherigen stellvertretenden Präsidenten der Kammer Amtsgerichtsdirefior Jün gst in Kassel:

zum fiellvertretenden Präsidenten: An Stelle des Amts- gerichtsdineftors Jüngst das bisherige Mitglied der Kammer, Landgerichtsdireltor und Amtsgerichtsrat Bachmann in Kassel; E

zum Mitglied: An Sielle des Landgerichtsdirektors und Amtsgerichtsrats Bachmann den Amtsgerichtsrat Hassenkamp in Kassel.

DeLanntmah Un g

Der Einlösungskurs für die am 15. Juni 1927 ausgelosten, am 1. Dezember 1927 rückzazlbaren 2- bis 5-zinsigen auslos- baren Goldmark-Neichs\chaß anweisungen K von 1923 sowie für die am 1. Dezember 1927 fällig werdenden Zins- scheine dieser Schazanweisungen beträgt eine Reichsmark für eine Goldmark.

Berlin, den 23, November 1927. Reichs\chuldenverwaltung.

Verl tigquig.

Die Veröffentlichung in Nr. 269 vom 17. Nov. 1927, be- tresfend Verbot des Bildstreijens „Jllusion zu dritt“ wird, wie folgt, berichtigt:

Die öffentliche Vorführung des Bildstreitens „Zllusion zu dritt“ 9 Ufte = 1591 m, Antragsteller und Ursprungbfitma: Wirt)\chatteveiband für Handel und Jndustrie G m. b. H,, Abtetlung Filmindustiie, Fiant'mt a. Main, ist am 10. No- bember 1927 unter Prürnummer 17 219 erneut verboten Lorcen. (Vergl. Yetichéanzeiger Nr. 258 vom 3, November

927.)

Berlin, den 19, November 1927.

Der Leiter der Filmprüfstelle. Mildner.

E E E 274 e E R Pi R C E E I A R C R S I E V E M C E

Nichtamtliches.

Deuischer Reichstag. 345 Sißung vom 23. November 1927, 16 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger. *)

Prâsident b e eröffnet die Sißung um 16 Uhr,

Auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Beratung des deutsch-französischen Handelsabkommens.

Abg. Kling (Vayr. Vauernbd.) gibt eine Erklärung ab, wonach seine Freunde gegen den Vertrag stimmen würden, da E Interessen der Landwirtschaft nicht berüctsichtigt worden eten.

Abg. von Graefe (Völk,) lehnt den Vertrag gleichfalls ab.

Das Handelsabkommen wird darauf in dritter Beratung Und in der Schlußabstimmung gegen die Stimmen der Kom- munisten, der Völkischen, der Nationalsozialisten und des Bayrischen Bauernbundes angenomnien.

Auch das deutsh-tschechoslowakishe Ah- fommen über die Regelung der Grenzverhältnisse im Hultschiner Ländchen wird endgültig verabschiedet.

*) Mit Ausnahme der dur Sperrdruck hervorgehobenen Reden der Herren Minister, die im Wortlaute wie ergegeben sind.

Es folgt die erste Beratung des Handels- und Schiffahrt8vertrages mit Fugoslawien.

Abg. Müller - Franken (Soz.) beantragt Ausseßung der Verhandlungen, bis der Außenminister und der Reichsernährungs- minister erschienen seien.

Für den Antrag stimmen Sozialdemokraten, Demokraten, Kommunisten und die Abgeordneten des Bayrischen Bauern- bundes. Da die Abstimmung zweifelhaft bleibt, muz Aus- zählung erfolgen. Während der Auszählung erscheint Reichs- ernährungsminister Schiele und wird mit freudigen Zurufen begrüßt. Die Auszählung ergibt die Ablehnung des sozialdemofkratischen Antrags mit 155 gegen 123 Stimmen.

Abg. Toni Sender (Soz.) weist darauf hin, daß die Sozialdemokratie stets für den Abschluß von langfristigen Handel3verträgen eingetreten ist, ganz glei, ov sie sich in der Regierung oder in der Opposition befand. Nun müssen wir uns aber gegen die Art und Weise wenden, wie jeßt Handelsverträge gemacht werden, Schon der shwedishe Vertrag im vorigen Jahre is benußt worden, um auf Schleihwegen eine Erhöhung der Lebensmittelzölle durhzuseßen. Das gleiche wird jeßt beim \lidslawischen Vertrag unternommen, bei dem der Zoll auf ©Sndustriemais erhöht werden soll. Diese Absicht entspricht feine8weg8s einer Vereinbarung mit Jugoslawien, sondern der Vertrag soll nur dazu mißbraucht werden, um die Jnteressen kleiner deutsher Gruppen zu fördern. Darin kommt der reafk- tionäre Kurs der Wirtschaftspolitik dieser Regierung zum Aus- druck. 1925 hat man gesagt, daß der Zolltarif nur als Verhand- lungSsinstrument dienen jolle, um von den hohen Zöllen herunter» zukommen. Schon beim sch{chwedischen Vertrag hat man die damaligen Versprechungen preisgegeben und in diesem Jahre hat man neue Zölle auf wig Nahrungsmittel, Kartoffeln, Mehl und Vieh, geschaffen. Diesmal soll nur eine Position erhöht werden. 1925 hat man die Differenzierung zwischen Futter- und Jndustriemais abgelehnt, weil das technisch nicht möglich sei. Jeßt wird diese Differenzierung zu Lasten der Verbraucher vorgenommen. Der M E soll von 3,20 auf 2,50 M ermäßigt, dagegen der Zoll für Speisemais auf 5 M erhöht werden, Wein ist damit gedient? Von einer Not der Kartoffelstärkefabriken kann keine Rede sein, da die Kartoffel preise weit über Vorkriegshöhe stehen. Diese Zollerhöhung dient lediglich dem Kampf der Kartoffelstärkefabriken gegen die Kon- furrenz der . Maisstärkefabriken. - Das Hauptabsaßgebiet für Maisstärke is ber Nährmittelmarkt. Für die daraus erzeugten wichtigen Nährmittel kann man durch Kartoffelstärke keinen Ersaß schaffen. Die aus Maisstärke hergestellten Nährmittel dienen vor allem der Ernährung von Kindern und Kranken und für den ärmeren Haushalt. Die Zollerhöhung bringt also eine Verteuerung der Ernährung. Jm leßten Jahre sind nur 150 000 Tonnen Fndustriemais eingeführt worden; dem Kartoffelbau war diese Menge nicht gefährlich, es handelt sich also nur um den Schuß der kleinèn Gruppe von Kartoffelstärkefabriken. Nun spricht man wieder von einem Schuß der deutschen Arbeit. Die Maizena A. G. in Barby, die größte dafür in Betracht kommende Fabrik, beschäftigt 1000 Arbeiter, deren Gerele durch die Zoll=- erhöhung ebenso geschädigt wird wie das der Verbraucher. Wir haben allen Anlaß, die Nahrungsmittel für Kinder nicht zu verteuern, sondern, soweit wie mögli, zu verbilligen, Jst es doch Tatsache, daß die Säuglingssterblichkeit in Deutschland mit am höchsten unter allen europäischen Ländern ist; sie betrug 1925 10,5 vH, in Schweden dagegen nur 5,5, in England 7,5, in Däne» mark 8,1 vH. Die „Deutsche TageSeitung“ hat sich damit zu trösten gesucht, daß das Maizena-Produkt die Zollerhöhung tragen fönne, da es sich ja nux um Pfennige handele. Was aber Pfennige im Haushalt des Arbeiters bedeuten, das zeigt jeBbt der Kampf im Zigarrengewerbe, wo Arbeiter mit 19 M Wochen-» lohn nah Haufe gehen müssen. Für die Gesundheit des Volkes hat man kein Geld, die Nahrungsmittel werden ständig ver= teuert, den Betrag für Kinderspeisung im Etat hat man in diesem Jahre erst gestrichen, \chließlich aber, nachdem sih ein Entrüstungssturm im Lande erhoben hatte, von 5 auf 4 Mil= lionen add Fehlt in der Vorlage jede sachliche Be- gründung für die Grhöhung des Maiszolls, so ift die persönliche Seite um so peinlicher. Wir finden da die Beteiligung des Er- nährungsminifsters Schiele an den Kartoffelstärkefabriken, Nach

einer eigenen Angabe ist er an der Scholten A. G. mit Fabriken in Brandenburg, Kreuz, Landsberg und Schollene mit Kapital beteiligt, Drei von diesen Fabriken verarbeiten aus\chließlich Kartosseln zur Stärke, nur in Vrandenburg wird ein Teil der Stärke aus Mais hergestellt, Auf eine Gesamtverarbeiiung von täglih 35 000 Bentnern Kartoffeln entfallen nur 1000 HBentner Mais. Es is} eine Jrreführung der Oeffentlichkeit, wenn Herr Schiele behaupten läßt, die Scholten A. G. verarbeite in der Hauptsache Mais. Es steht fest, daß die Scholtenfabrik Herrn Schiele ursprünglih gehört hat und daß er diese ganz an die Stwolten A, G. verkauft hat. Der heutige Aktienbesiy an Scholten würdë um ein Vierte! entwertet werden, wenn Scholten dauernd nur Mais vêrarbeiten würde. Als die Regierung am 20, Januar ihr Amt antrat, erklärte Graf Westarp: „Mit eisernem Besen ohne Ansehen der Person und der Partei werden wir der eingerissenen Korruption entgegentreten und Sauberkeit und Ehrlichkeit in unserem öffentlichen Leben, in unserem Staats- leben, wiederherstellen.“ Aehnliches ist ja auch bei der Präsi- dentenwahl verjprochen worden, Wir stellen nunmehr fest: Kaum je zuvor sind persönliche Le Ma mit der Politik so ver- quickt worden wie hier. Herr Schiele hat die Oeffentlichkeit über jeine Jnteressenlage irregeführt, Schließlich gab er indireki zu,

daß es seinen Futeressen dienen würde, wenn die Scholten A. G, Kartoffelstärke verarbeiten würde. Schon bei einem Abgeordneten müssen wir diese Vermengung von Politik und Geschäft ablehnen. Bei einem Minister ist sie unerträglich. Wir treten für Reinlichs leit des Staatswesens ein ohne Ansehen der Person. (Zuruf rechts: Denken Sie an Heilmann!) Wir vertreten das Gesamts- interesse und fordern deshalb mit der Wirtschaftskonferenz den Bollabbau. Minister Schiele aber, der die Privatinteressen der Landwirtschaft vertritt, will die Zölle sogar hinaufseßen, während die Regierung doch gerade führend sein müßte auf dem Wege zu einer europäischen Wirtschaftseinheit. (Beifall bei den Sozial- demokraten.)

”eihsminister für Ernährung und Landwirtschaft Schiele nimmt hierauf sogleich das Wort zu einer Entgegnung, die nah Eingang des Stenogramms veröffentlicht {verden wird.

Abg. Hör nle (Komm.) betont, daß seine Fraktion niht nux dem Minister Schiele, sondern auh der gesamten Bürgerblock- regierung ihr schärfstes Mißtrauen wegen ihrer HBollpolitik nah ivie vor ausspreche. Die organische Verquickung von Privat- interessen in der A jei ein stinkendes Merkzeichen der bürgerlichen Politik und der bürgerlihen Regierungsforni überhaupt. Auch mit dem vorliegenden Jugoslawischen Handel 8- vertrag werde der Zollwucher weiter getrieben. Der Vertrag trage arbeiterfeindlihen Charakter, besonders bei der Regelung der Zollsäße für die landwirtschaftlihen Produkte; er sei ein auss- gesprohener Hochshutzollvertrag. Die Regelung des Maiszolles erfolge lediglich zugunsten der Shnapsinteressenten. Man habe es hier mit einer unerhörten und plumpen Jrreführung der öffentlichen Meinung zu tun. Für ungeheure Mengen von Kartoffel- und Mais|hnaps ließen sih überhaupt feine Abnehmer finden, weshalb man ihn billiger als Spiritus verkaufe; so seße man 50 M bei jedem Hektoliter zu. 53 Millionen Mark habe die Reichsbranntweinmonopolverwaltung zugunsten der fkartoffel- bauenden Großagrarier zugeseßt. Es handele P niht um dis Korruption eines einzelnen deutschnationalen Ministers, sondecn um das ganze durh und durch korrupte System. Die gesamte Regierung sei in die Korruptionsaffäre verwickelt. Die Politik des Reichsunterernährungsministers gehe an der Tatsache vorüber, daß Millionen Arbeiter gax niht imstande seten, die ven der Regierung geforderten Preise zu bezahlen. Hinter das Mißs trauensvotum gegen das gesamte Kabinett müßten die Millionen werttätiger Proletarier gestellt werden, um endlich mit jeder Bürgerblockpolitik überhaupt Schluß zu machen. Die Sozial- deniotratie, die vorgebe, die Fnteressen der Gesamtwirtschaft zu berüdcksihtigen, trage mit die Verantwörtung.

Abg. Borrmann (Wirtschaftl. Vereinig.) erklärt, ex könne sih den sozialdemokratishen Vorwürfen gegen den Reihs- ernährungsminister nicht auiGliegen: lehnlide Vorwürfe könnte man dann auch gegen ret viele andere hohe Beamte erheben. Bei der heutigen Kurzlebigkeit der Minister würde es zu weit freu, wenn man ve-langen wollte, daß sie Beteiligungen zu

eginn der Ministerscyaft nun sofort zu jedem Preise abstoßen. Man müsse allerdings feststellen, daß die Juteressen der La1d- wirtschaft vom Minister sehr einseitig wahrgenommen würden. Der Redner erwaztet in einigen Punkten noch Verbesserungen dur die Ausshußverhandlungen.

Abg. Toni Sender (Soz.): Der Minister hat durch seine Erklärung nur unterstrichen, daß er ein Privatinteresse an der Scholten-A.-G. hat, Der Bericht der Gesellschaft I fest, daß es an Dariolelqudebot gefehlt habe, so daß Karto iegearte nicht hätte hergestellt werden können. Wenn der ee aljo die Her- tellung von Maisstärke zugunsten der Kartoffelstärke zurück- rängen wolle, so arbeite ex für seine f urds A nämlich die Interessen der Großgrundbesißer. Klein- und Mittelstands- wirtiaft konnten den Stärkefabriken keine Kartoffeln E Also könne von nationalwirtschaftlichen Jnteressen überhaupt keine Rede sein. Die Sozialdemokraten dagegen verträten die Vers braucher, d. h. die Allgemeinheit, die gar kein Juteresse an hohen Maiszöllen habe.

Abg. Schmidt -Cöpenick (Soz.) wendet sih dagegen, daß Minister Schiele sih auf die Ergebnisse der Buchprüfun berufen habe, um zu beweisen, daß die Landwirtschaft mit Verlust arbeite. Dabei beruhe dieses Material auf den Angaben der Landwirte le Außerdem würden 9000 Mark von vornherein abgezogen,

ie E d als Gewinn zu verbuchen seien, und die Besibex lebten auh noch aus dem Betriebe,

Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft Schiele gibt hierauf eine kurze Erklärang ab, die im Wortlaut mitgeteilt werden wird.

Abg. Döbrich (D, Nat.): Die Säge, die der Abgeordnete Schmidt-Cöpenick anführte, stimmen für die nihtbuchführenden Landwirte, die nah den Richilinien ein eshäßt werden. Für die buchführenden Landwirte treffen die Sage nicht zu, ei der Buchprüfung kann alles das nicht angerehnet werden, was dex Abgeordnete Schmidt anführte. / 5

Die Vorlage wird dem handelspolitishen Ausschuß über- wiesen.

Nächste Sigzung: Dounerstag 14 Uhr. Novelle zum Tele- graphengefeyß; Auslieferungsgeseß; Geseß über den endgültigen Reichswirtschaftsrat.

Schluß 18/4 Uhx.