1905 / 129 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Jun 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Land- und Forftwirtschaft.

D eth Pte A Ei La beab t, währen er dies} en ung and- de sbaflichen Versuchsfelde in der Seestraße neben den alljährlih dort stattfindenden Ausstellungen von Brauereimaschinen, en und opfen, eine Ausftellung von Brauerpferden zu veranstalten. Betracht kommen als Aussteller natürli in erster Linie die Züchter von Kaltblut, doch soll auch Händlern Gelegenheit gegeben werden, ihr Pferdematerial vorzuführen.

Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.

Der Kaiserliche Konsul in Libau berihtet unterm 25. Mai d. I. : Die S R sind nunmehr fast sämtlich bestellt und die sonstigen Feldarbeiten aufgenommen worden. Im verflossenen Monat find bei weselnder, bald sehr warmer, bald raußer Witterung nur geringe Niederschläge gefallen. Ausgiebiger Regen ist sowobl für die junge Saat als für die Wiesen dringend erforderlih. Bei anhaltender Dürre dürfte eine ebensolhe Mißernte an Heu und Futterkräutern wie im Vorjahre zu befürchten fein.

Der Kaiserliche Generalkonsul in Warschau berihtet unterm 95. Mai d. F.: Der Stand des Wintergetreides, mit dem man im vergangenen Herbst ziemlih zufrieden war, [äßt gegenwärtig teil- weise zu wünschen übrig. Der früb eingesäcte Weizen hat im allge- meinen gut überwintert und steht gegenwärtig befriedigend; von dem spät eingesäeten dagegen verspriht man sih kaum den Ertrag einer Mittelernte. Mit dem Stande des Roggens in höheren Lagen ift man im allgemeinen wenig zufrieden ; in den Niederungen soll der Roggen verhältnismäßig beffer sein. Der Stand des Winterravses ist im allgemeinen gut. Ausgenommen find nur einige Landstriche in den Gouvernements Kielce und Radom, in denen Feldmäuse erheblichen Schaden angeritet haben. i :

In einigen Gegenden des Gouvernements Kielce haben die April- frôste sowohl das Getreide als au die Früßfartoffeln empfindlich geschädigt. Die Kartoffeln haben an manchen Stellen wiederholt eseßt werden müfsen. M ®Die Frühjahr8bestellung der Felder hat in diesem Jahre \{hon in der ersten Hälfte des Monats März begonnen und war von der Witterung größtenteils begünstigt. Das Sommergetreide zeigt jest im Durchschnitt einen kräftigen, gut eingegrünten Stand und verspriht einen besseren Ernteertrag als das Wintergetretde. Die ausgiebigen Niederschläge im Monat Mai sind der Entwicklung der Saaten sehr zu statten gekommen. 5 i

Der Klee- und Grasstand läßt vielfah zu wünschen übrig.

Die auf dem Warschauer Markt gezahlten Getreidepreise ind im Vergleich zu den Preisen des vergangenen Herbstes etwas ge-

egen. 2 Es wurde gezablt für das Pud:

am 23. September v. I. am 24. Mai d. I. {fr Weizen 0,94—1,03 RbI. 0,99—1,04 RbI. ur Noggen 0,76—0,79 , 0,82—0,85 ,y für Hafer 0,69—0,84 , 0,74—0,86 ,

Der Kaiserlihe Generalkonsul in Odessa berihtet unterm 95. Mai d. Ï.: Seit einigen Wochen berrs{cht in Südrußland trodenes, schr warmes Sommerwetter, das den Saaten nachteilig ist. Nur die küblen, von feuchten Südwinden begleiteten Nächte baben die anzen bigher vor dem Verdorren bewahrt. Am beften steht das ruh au8gesäte Sommergetreide, während Wintergetreide und späte Sommerfaaten ein minder gutes Aussehen haben. Das Schicksal der kommenden Ernte bängt jeßt hauptsählich davon ab, ob bald aus- giebiger Landregen eintreten wird. i is Die weniger günstigen Ernteaussichten sind nit ohne Einfluß auf die Haltung des hiesigen Markts geblieben. Erste Hand und Zwischenhandel hielten mit ihren Vorräten zurück. Da gleichzeitig aus dem Auslande größere Nachfrage nah Brot- und Futterkorn hier laut wurde, so war eine Preissteigerung die natürlie Folge. Diese Steigerung wurde für die ausländischen Käufer dadurch noch fühl- barer, daß zugleih auh eine erheblihe Haufse im Frachtenmarkt ein- trat. Besonders stark sind die Preise von Roggen in die Höhe # gangen, weil dem größeren Bedarf kein aus8reichendes Angebot be- gegnete. Von Weizen und Gerste ftanden dagegen genügende Vorräte zur Verfügung. Gegenwärtig werden notiert:

a L. e « ¿ 100 108 D, H... «1210 5 I e G

Ufa Ii O E H... . O,

Noon 1 .. «.. « O das Pud O L (16,38 kg) E 82 S frei an Bord.

Gerste E do 6 6/6 78—82 e TI e (t -

Hafer I 72—82 ä äm

E. e,

MNavs und Küblen. : + - 146 T

E... R

Die Vorräte betrugen hier am 14. Mai d. J.:

in Weizen . s : 338 093 dz O. Ma c e «O, Girka . / S210 Sandomirka . 1638 , E 5 S, verschiedene Arten . 13769 , in Roggen . 21659 Gerîte 16 (99 E 30270 , E O, Raps und Rübsen 326 Leinsamen 13 104

Die Verschiffungen beliefen sch in der Zeit vom 25. April bi8724. Mai d. I. in:

Weizen auf ungefähr . 330 000 dz,

Roggen „, , 82 000 ,„

Gerite , L 325 000 ,„

Mais , » 24 500 ,

Für Oelkuchen wurden bezaßlt :

Feten E, S Kop E e o o 6 i e A. e E ¿n M. S NRavisonbauernkuhen . . O

Die Frachten stellen sich zur Zeit wie folgt: London, Hull, Antwerpen, Rotterdam 7#—7} sh. die Tonne,

ars o S S—_0T * P r E

7—S8 Fr. , Z Gesundheitswesen, Tierkraunkheiten und Absperrungs- maßregeln. Gesundbeitsfstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlihurgen des Kaiserlichen Gesundbeit2amts“, Nr. 22 vom 31. Mai 1905.)

Pest.

Großbritannien. Hinsichtlich der Pestfälle in Leith ift amtlih mitgeteilt worden, daß nah den Feftstellungen der shottishen Gesundheits, behörde die Diagnose Pest sih bestätigt habe, daß aber bis zum 15. Mai weitere Pestfälle nicht gemeldet seien, und daß der Zustand der Kranken befriedigend sei; tote Ratten waren bis dahin nicht

Eda, anß wares bei den gefangenen oder in die Fallen geratenen Ratten Zeichen von Pest nicht festgestellt. Eine planmäßige Vertilgun der Raîten wurde begonnen, das befallene Grundftück ist täglich desinfiziert, die Kleider der Erkrankten find verbrannt worden. egypten. In der Zeit vom 13. bis 20. Mai sind 2 Pest- in Damanhur (Provinz Behera) festgestellt worden. Aden. In der Zeit vom 29. April bis 5. Mai sind an der Pest 9 Personen erkrankt (und 9 gestorben), vom 6. bis 12. Mai 1 (1). ritisch- Ostindien. Während der beiden am 29. April und am 6. Mai abgelaufenen Wochen sind in der Präsidentschaft Bombay 3078 + 2367 neue Erkrankungen (und 2481 + 1947 Todes- fälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 1036 + 848 (939 748) in der Stadt Bombay, 249 + 228 (221 —+ 201) im Stadt- und Hafengebiet von Karachi, 7 + 11 (6 + 11) im Hafen von Broa, 47 + 41 (43 + 46) im Stadt- und Hafengebiet von Bhavnagar, 7 + 27 (7 + 27) in dem von Jamnagar. Im Baféa von Chandbally (Provinz Bengalen) ist am 22. April ein eingeschleppter Pestfall beobahtet worden. H British -Südafrika. In der Kapkolonie sind in der Zeit vom 16. bis 29. April aus King Williams Town d, aus East London 8 Pestfälle gemeldet. E Brasilien. In Rio de Janeiro sind vom 27. Märi bis 23. April 2 Erkrankungen und 2 Todeefälle an der Pest gemeldet. Queensland. In der Zeit vom 1. bis 15. April ift 1 neuer Pesifall zur Anzeige gelangt. L O Neu-Süd-Wales: In Sydney sind vom bis 10. April 4 weitere Pestfälle festgestelt worden; die Ansteckung scheint in allen Fällen in dem ursprünglihzn Pestgebiete, am Darling Harbour, erfolgt zu sein. Unter den zulegt Erkrankten befand ih ein vom Gesundkeitsamte angestellter Rattenfänger, der zum zweiten Male von der Pest befallen fein soll. In Newcastle waren bis zum 17. April weitere Pestfälle nit vorgekommen.

Pest und Cholera. British-Ostindien. In Kalkutta starben in den Wochen vom 9. bis 15. (16. bis 22.) April 762 (792) Personen an der Pest und 38 (34) an der Cholera.

Gelbfieber. In Guayaquil gelangten vom 29. März bis zum 13. April 5 Todesfälle zur Anzeige; aus Rio de Janeiro wurden in der Zeit vom 18. April bis 2. Mai 84 neue Erkrankungen und 24 Todeétfâlle gemeldet. Nach Veröffentlihungen des Gesundheitsamts zu Nio de Ja- neiro sind dort vom 27. März bis 23. April 89 Erkrankungen und 41 Todesfälle an Gelbfieber festgestellt worden.

Potcken.

Deutsches Reich. * In der Woche vom 21. bis 27. Mai ist in Tilsit (Reg.-Bez. Gumbinnen) kei einem russis{en Auswanderer, in Zalenze (Kr. Kattowitz, Reg.-Bez. Opveln), in Deutsch-Oth und in Fentsch (beide im Kreise Diedenhofen-West) jz 1 Potenfall fest- genen worden, ferner in Busendorf (Gr. Bolchen, Lothringen) 2 Fälle.

Für die Woche vom 7. bis 13. Mai ist nahträglih aus Traun- stein (Neg.-Bez. Oberbayern) eine Pockenerkrankung mitgeteilt.

Großbritannien. Zufolge einer Mitteilung vom 23, Mai find in Southampton laut Ecklärung der Gesundheitsbebörde die Poden im Hafen erlos@en.

Brasilien. In Rio de Janeiro sind vom 27. Märj bis 23. April an den Pocken 42 Personen erkrankt und 14 gestorben.

Fledfieber. Oesterreich. Nah den beim Ministerium des Innern ein- egangenen Nachrihten wurden während der 4 Wochen vom 10. April is 6. Mai in Galizien naleinander 179—259—177—168, zu- sammen 783 weitere Erkrankungen an Fledfieber festgestellt.

Denguefieber.

Queensland. Zufolge einer Mitteilung vom 15. April hat das Denguefieber in der Stait Brisbane nachgelassen, sich aber über den ganzen Staat Queensland verbreitet.

Genidstarre.

Oesterrei. In den beiden Wochen vom 16. bis 29. April find in Galizien 292 Personen (davon 247 Kinder unter 10 Jahren) an Genidstarre erfranft und 110 (93) gestorben; 292 (257) Kranke blieben noch in Behandlung. In Scktlesien kamen bis zum 27. April insgesamt 82 Erkrankungsfälle ror, von denen 28 tödlih verliefen; die meisten an betrafen die Bezirke Bielißz Umg., Friedek Umg. und reiftadk. In Mähren sind im Bezirke Mährisch-Ostrau in der Zeit vom 2. Dezember 1904 bis 15. April 1905 in 6 Gemeinden 19 Personen (davon 17 Kinder) erkrankt und 10 gestorben; einzelne Fälle kamen im Bezirke Mistek, Mähris{-Schönberg und Mährish-Weißkirhen vor. Auch in Nieder- österrei, Steiermark und in der Bukowina sind einzelne Fälle

beobachtet. Verschiedene Krankheiten.

Podcken: Moskau 2, Paris 3, St. Petersburg 2 Todesfälle; London (Krankenbäuser) 3, Paris 18, St. Peterêburg 7 Erkrankungen ; Varizellen: Budapest 23, New York 137, Wien 98 Erkrankungen ;

leckfieber: St. Petersburg 2 Todesfälle, 11 Erkrankungen; ck- fallfieber: Moskau 4 Todesfälle, St. Petertburg 14 Erkankungen ; Genidckstarre: Beuthen, München, Nürnberg je 3, Reg.-Bez. Liegniß 2, Moskau ‘3, New York 111 Totesfälle; Breslau 3, Reg.- Bezirke Arnsberg 4, Düsseldorf, Liegniß, Stade je 3, Nürnberg 4, New York 178 Erkrankungen; Rotlauf: Budapest 20, Wien 23 Erkrankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsenentzüns- dung: Nürnberg 26, Kopenhagen 76, Wien 22 Erkrankungen; Influenza: Berlin 3, Braunshweig, Budapest je 2, London 12,

Moskau 2, New York 5, Paris, St. Petersburg je 4 Todesfälle ; Kovenbagen 41 Erkrankungen; Lungenentzündung: Reg.-Bez. S({leswig 80, Nürnberg 50 Erkrankungen; Krebs: Altona 6,

Berlin 41 Todesfälle; Ankylostomiasis: Reg.-Bez. Arnsberg 23 Erkrankungen. Mebr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern und teln (Durhschnitt allerdeutshen Bericht3orte 1888/95: 1,15 9/6): in Mülheim a. Rh., Osnabrück Erkrankungen wurden ges meldet in Berlin 24, Breslau 42, in den Reg.-Bejiirken Königs- berg 266, Münster 134, Schleswig 167, Wiesbaden 269, in Ham- burg 40, Budapest 223, Kopenhagen 174, New York 621, Paris 266, St. Petersburg 126, Wien 654; desgl. an Diphtherie und Krupp (1886/95: 4,27 9/9): in Heidelberg Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 25, Hamburg 21, Budapest 26, Christiania 32, London (Nrautenvanter) 94, New York 334, Paris 44, St. Petersburg 72, Wien 106; desgl. an Keuchhusten: in Aachen Grkrankungen kämen zur Anzeige im Reg.-Bez. Schleswig 70, in Kopenhagen 27, New Vork 86, Wien 61; ferner wurden Erkrankungen gemeldet an Scharlach: in Berlin 36, Budapest 48, London (Krankenbäufer) 319, New York 256, Paris 74, St. Petersburg 54, Stockbolm 36, En 63; deggl. an Typhus in New York 31, Paris 26, St. Peters- urg 111.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Deutsches Reich.

Ermittelung des zollpflihtigen Gewichts für das bei der Beseitigung beanstandeten Fleisches verbleibende Fett. Bei der unshädlihen Beseitigung beanstandeten Fleisches in Damvfapparaten bietet die Ermittelung des ¡ollpflihtigen Gewichts des verbleibenden Fettes (Anmerkung 2 zum Ariikel „Fleish“ im Amili&en Warenverzcichnis) *) in denjenigen Fällen Schwierigkeiten,

*) Bundesratste\chluß vom 9. Juni 1904. Deut ches Handels-

arhiv 1904 I. S. 715.

in denen das zu beseitigende Fleis6stück mit anderen Fleishmengen zusammen verarbeitet werden muß, weil die Apparate auf die aleidh- zeitige Verarbeitung größerer Fleischmengen eingerihtet sind und die Befüllung mit kleineren Mengen wegen der Höhe der Kosten nit angängig ist. Der preußishe Finanzminister hat daher dur Allgemeine Verfügung vom 25. April d. I. bestimmt, daß in solchen Fällen bei der unshädlihen Beseitigung von Speck die sich dabei ergebende Feitmenge nah dem Gewicht ¡u verzollen ist, das na der Schäßung der Beshhaubeamten bei der Beseitigung voraus sichtli bôchstens verbleibt, während bei der unschädlihen Beseitigung einzelner Schinken wegen der verhältnismäßig geringfügigen Menge des dabei verbleibenden Fettes von dessen Verzollung Abftand zu emen ist, sofern niht im einzelnen Falle hiergegen Bedenken obs walten.

Das hiernach für Speck zulässige Verfahren is auch auf den sogenannten Magerspeck anzuwenden, wiewohl er fleisbeschautechnis niht als Speck, sondern als Pökelfleish gilt, au kann wegen etwaiger geringer Fettrückstände von unschädlich zu beseitigenden Fleischftüden anderer Tiergattungen in derselben Weise verfahren werden wie bei Schinken von Schweinen. (Zentralblatt der Abgaben- geseßgebung usw. in den Königlich preußischen Staaten.)

Zudlervproduktion Rußlands 1904/05.

Nah Angaken der Akziseverwaltungen stellte sh die Produktion der Sandzucker- und NRaffinadefabriken in Rußland während der Periode 1904/05, wie folgt: :

Produktion der

Sandzucker- Raffinade- fabriken fabriken Menge in Pud

Südwestgouvernements . 39 033 055 2785 766 Zentralgouvernements 22 297 000 1 768 867 Osftgouvernements . . 2456 421 483 133 Weichselgouvernements . 3 834 651 4 224 562 Im ganzen Reich 67 621 127 9 262 328.

(Torg. Prom. Gaz )

Chile.

Einführung der Goldwährung. Dur Geseg vom 29. Dezember 1994 ist der in den Geseßen vom 31. Juli 1898 und vom 31. Dezember 1901 für die Umwandlung des Papiergeldes be- zeichnete Zeitpunkt bis zum 1. Januar 1910 verschoben worden; hat jedo der Durchschnitt des internationalen Wechselkurses während 6 Monate 17/2 Pce. betragen, so soll der Präsident der Republik bestimmen, daß die Umwandlung innerhalb der folgenden sech8s Mo- nate zur Ausführung gebracht wird, sofern die nötigen Mittel bierzu vorhanden find.

Die Ausgake von Staatsscheinen mit Zwangskurs, die dur das Gese Nr. 1054 vom 31. Juli 1898 genebmigst ist, ist um 30 Millionen Pesos vermehrt worden.

Für die Gesamtheit der Fiskalauëgabe ift ein Garanties und Konversionsfonds gebildet worden.

Die Beträge în Gold, welche in dem Konversionsfonts vorhanden sind, und die, welhe noch angesammelt werden, sollen auf Europa oder die Vereinigten Staaten von Amerika übertragen werden, je nachdem sie flüssig sind, und in erfiklassigen Bankhäusern zu einem Zinsfuß von nicht unter 3 v. H. jährli und zu festen Fristen, die

L nicht vor dem 1. Januar 1999 verfallen, binterlegt werden. Die

Zinsen von diesen Hinterlegungen sollen jährlichß ¿um Kapital ge- \hlagen und dem Konversionsfonds einverleibt werden.

Der Vorsteher der „Casa de Moneda“ foll monatlih in dem „Dario oficial“ den Stand des Konversionsfonds veröffentlichen. Jn dem erfien Halbjahr des Jahres 1909 oder zu einem früberen Zeit- punkte, falls der Präsident die Umwandlung des Papiergeldes nach Mafß:zabe des vorliegenden Gesetzes beschließen sollte, soll der Präfident der Nevublik die Fonds zur Prägung auf Chile überweisen lafsen.

Die Konversionsfonds dienen aus\{ließlich zur Einlösung der Staatsscheine (billetes fiscales) und können zu feinem anderen Zwede bestimmt werden, außer wenn ein besonderes Geseß der Republik ergeht. (Monthly Bulletin of the International Bureau ete., Märzheft 1905.)

Die Petroleumquellen im Juhambane- Distrikt (Portugiesish-Ostafrika).

Im Anschluß an frühere Angaben über die Entdeckung von Petroleumquellen in Nyangella im Inbambkane-Distrikt teilen wir noch nastebende Ausführungen des KaiserliGen Konsulats in Lourenço Maraues zu diesem Gegenstande mit.

In dez nördlich von Lourenço Marques gelegenen Distrikt Inhambane, genannt nah der gleihnamigen Hafenstadt, ist {on seit langer Zeit auf das Vorhandensein von Del ges{lofsen worden. In legter Zeit haben si die Zeitungen in Lourenço Marques lebhaft mit den im vorigen Jabre gemachten Funden und deren Verwertung besckâftigt. Nah dem Prospekt der Inhambane Standard Dil De- velovment Co., die sich inzwishen in die Transvaal Inbambane Dil Wells, Ltd, umgewandelt hat, sind in einem etwa 80 km süd-süd- öftlih von Inhambane gelegenen Tal, Nkangella, in einem Distrikt von salzwafserhaltigen Binnenseen, Ablagerungen gefunden worden, die nach der Ansicht des berihtenden Ingenieurs darauf hinweisen, daß in den tiefer unter der Erdoberfläche liegenden Schichten Oelquellen vorhanden sind. Diese rühren angeblich von Tier- und Pflanzen- resten her, die in dem abgelagerten Sand des Meeres eingebettet sind, das nah der Annahme von Geologen früher diese Teile des Festlandes übershwemmt hat. Die erwähnten ölkßaltigen, biturninösen Ablagerungen find analysiert worden und haben ein autgezeihnetes Resultat ergeben. Das Durchschnittsergebnis von einer Tonne (2240 engl. Pfund) dieses Stoffes ist 102,21 Gallonen rokes Oel, während das beste \chottishe Material nur 20 bis 25 Gallonen gibt.

Die Transvaal Inbambane Dil Wells haben sih die Auébeutung einer Konzession von 10 009 engl. Acres zur Aufgabe gemacht und arbeiten mit einem Kapital von 30 000 Pfo. Sterl., von dem aller- dings nur 30093 Pfd. Sterl. eingezabltes Arbeitékapital ist, während 20 000 Pfd. Sterl. Aktien zu 1 Pfd. Sterl. den Gründern gehören und 7000 Pfd. Sterl. für spätere Ausgaben reserviert sind. Die Aktien sind einstweilen in festen Händen und werden nicht gebandelt. Die bi8bherigen Arbeiten, die sich aber noch im Versuchéstadium be- finden, follen sehr zufriedenstellend ausgefallen sein. Es arkeiten zur Zeit unter Aufsicht eines Ingenieurs zwei Diamantbohrer und ein spezieller Oelbohrer. Velquellen sind noch niht gefunden worden. In- dessen würde cine reie Ablagerung des bituminôsen Stoffs vollftändi genügen, um die Ausbeutung rentabel zu machen. Man könnte zunäch auf eine Raffinierung des roben Oels verzichten, da dieses als Schmieròöl stets guten Absatz in Jobannetburg fände. Als Produkt der Kolonie Mozambique würde es zollfrei nah Transvaal gebracht werden können. In demselben Tale hat noch eine andere Gesellschaft, The íInhamkane Oil and Mineral Development Syndicate, mit 50 000 Pfd. Sterl. Kapital, das in Kapstadt aufgebraht worden ift, Bohrarbeiten begonnen. 5 i S

Trotz ter guten Anzeichen ftezen viele der Sache \fkeptish gegens- über, da viele derartige, zunähst vielversprehende Unternehmungen

nabber resultatlos verlaufen find. Jedenfalls wird man abrearten müßen, bis nit nur gute Anzeichen, sondern positive Resultate vor- handen sind. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Lourenço Marques.)

Dominikanishe Republik. 0 Berggesez. Am 25. Mai v. I. if in der Dominikanischen Republik ein neues Berggeseß erlassen, durch welŸhes alle bisherigen entgegenstehenden Bestimmungen aufgehoben worden find. (Monthly Bulletin of the International Bureau of the American Republics, Maärzheft 1905.)

î S 4 4

Se «i 4 4 R ee A B Tp eit ae falis Se

S Fein:

E R E E BE E

S R A

iibiiiis

fis Nai

f s -

Transvaal.

Zushlag- und Sonderzoll für Zucker. Dur Bekannt- mahung vom 6. April d. J. (Nr. 310 vom Jahre 1905) find in Transvaal für die Einfuhr von Zucker aus Ländern, die niht an dem Brüsseler Vertrage über die Behandlung des Zuckezrs beteiligt sind, gleiche F und Sonder¡ölle sowie Ausführungébeftimmungen wie in Natal festgeseßt worden. (The Board of Trade Journal.)

Ausschreibungen. -

Böhmen. Der Bau einer eisernen Brücke über die Adler bei Svinarky ist vom Stadtrat von Königgräß bes{lofssen worden. Anschlag: 107 000 Kronen. (Oesterreichisher Zentralanzeiger für das offentlihe Lieferung8wesen.)

Lieferung von 3000 t S{wefelkies nach Fontana Liri (Jtalien) an die Direzione d’Artiglieria del R. polverificio sul Liri. Der Schwefelgehalt muß im trockenen Zustande 45/9 be- tragen. Ansclag: 102 000 Lire; vorläufige Kaution: 10 200 Lire. Endgültiger Vergebungstermin: 10. Juni 1995, Vorm. 10 Uhr.

(Gazzetta Ufficiale del Regno d’Italia.)

Lieferung von rohem und gekohtem Leinöl an die italienische M C oineüerw altun, Die (vorläufige) Vergebung erfolgt am 12. Juni 1905 durch die Direktionen der Königlichen Arsenale in Spezia, Neavel und Venedig gemäß dem capitolato d’oneri Nr. 14 vom 25. März 1905. Anschlag: 94 000 Lire; vor- lâufige Kaution: 91400 Lire. (Gazzetia Ufficiale del Regno d’Italia.)

Lieferung von 3060 t Koblen nach Santander (Spanien) an die Junta de las Obreas del puerto. Nachdem die erste (am 10. April d. I. abgehaltene) Verdingung annulliert rwoorden ift, soll die genannte Lieferung am 1. Juli, Mittags, erneut zur Ver- gebung geftellt werden. Anschlag: 109 089 Pesetas; Bietungskaution: 1090 Pesetas. Angebote find bis zum 26. Juni, Mittags, an die Secretaria der genannten Verwaltung zu rihten. (Gaceta de Madrid.)

Die Konzession für eine Straßenbahn von Baeza nach Santuario de la Yedra (Spanien) für den Personens und Güteroerkehr ist von Antonio Conejero *) bei der Dirección general de Obras públicas in Madrid in Antrag gebracht worden.

(Gaceta de Madrid.)

Wasserbauarbeiten in der Schweiz. Angebote für Aus- führung der auf die Ableitung der Verzasca und Errichtung einer bydroelektrishen Anlage in Zordola (Tenero) bezügliden Arbeiten nimmt die Stadtverwaltung von Lugano bis zum 9. Juni 1305 ent- gegen. Der Ableitungskanal soll eine Länge von 7100 m erbalten und fait in seiner ganzen Auédehnung unterirdish angelegt werden. (Moniteur des Intérêts Matériels) __

Niederlande. Die Ausführung von Baggerarbeiten im Zwartewater (in der Provinz Overijjsel) foll am 15. Juni 1905, Mittags, im Provinziaal Bestuur zu Zwolle ver- dungen werden. Anschlag: 0,416 Gulden für den Kubikmeter. Das Bestek Nr. 117 kann durch die Buchhandlung Gebr. van Cleef in 8Gravenhage gegen Bezahlung bezogen werden. (Nederlandsche Staatscourant.)

Der Bau eines neuen Gaswerks in Zutphben (Nieder-

lande) ist vom Gemeentebestuur beschlofsen worden. (Commercial Intelligence.) Bau einer Wasserleitung in Maffles (Belgien,

Hennegau). Angebote von Spezialisten für die Ausarbeiturg von hierauf bezügliGen Vorprojekten werden bis zum 10. Juni 1905 von der Gemeindeverrwaltung entgegengenommen.

Der Bau einer Eisenbahn ¡wischen San Carlos und

Maldonado (Uruguay) wird von der Verwaltung des Ferro- carril del Este in Montevideo geplant. (Commercial Intelligence.)

Morgen, Sonnabend, den 3. Juni, bleibt die Berliner Börse geschloffen.

Konkurse im Auslande. Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen der Shubmaergesell- haft „Kraj“, eingetragener Genofsensaft mit beschränkter Hafts- pflicht in T emers mittels Besblufses des K. K. Landesgerichts, Abteilung VII1, in Lemberg vom 27. Mai 1905 No. ez. S. 7/5. Provisorisher Konkursmaf|everwalter: Advokat Dr. Morgenrot in Lemberg. Wabltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkurs- mafseverwalters) 6. Juni 1905, Vormittags 10 Uhr. Die Forde- rungen sind bis zum 30. Juni 1905 bei dem genannten Geriht anzu- melden; in der Anmeldung ift ein in Lemberg wohnbafter Zustellungs- bevollmächtigter namhaft zu machen. Liguidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 4. Juli 1905, Vormittags 10 Ubr.

Rumänien.

Domizil Be Termin

c f ck; er - :

Fallite Firma _der Forderungen für die Firma bis Verifikation

Fratii J. L. Aizig| Nicoresgti 12./25. Mai | 23. Mai : : 1905 5. Juri 1905. Grigore Popa Odobesgti 23. Mai 2./15. Juni

5. Juni 1905 1905,

Täâglihe Wagengestellung für Koblen und Koks an der Rubr und in Oberschlesien. _ An der Ruhr sind am 31. v. M. geftellt 20212, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen. __ In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 5557, nit recht- ¡eitig gestellt keine Wagen.

Der vom 1. Januar 1905 ab geltende Zolltarif für British-Oftindien liegt im Verkebrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft, Neue Friedrih‘traße 54 1, zur Ginsidht aus.

In Mexiko war bisher die Gin- und Ausfubr von Gold und Silber in Form von Barren 2c. mit 3°/9 Stempel- und 29%/6 Prägungs8gebübren belegt. Ein am 1. Mai d. I. in Kraft getretenes neues Geses vom 25. März cr. set anderweite Bestim- mungen fcst, die im Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmann- ute von Berlin Neue Friedri{hstraße 54 1 eingesehen werden önnen.

Die „Rheinish-Westfälishe Zeitung“ meldet, daß die Be- {lußfaffung wegen Neugründung des Drahtstiftverbandes in einer vorgestern abgehaltenen Versammlung auf den 15. Juni ver- {hoben worden ist; die Versammlung an diesem Tage foll in Cöln stattfinden. .

Washington, 1. Juni. (W. T. B) Die Staatss{uld bat im vergangenen Monat um 3 128 187 Doll. zuaenommen. Der Barbefstand des Staatsschaßes beträgt 1 366 975 312 Doll.

_ Washington, 31. Mai. (W. T. B.) Die Regierung 8- einnabmen im Monat Mai betrugen 43 758 933 Doll., die Aus- gaben 46 708 000 Doll.

*) Ueber den Wohnsiß dürfte die genannte Verwaltung Auskunft geben können.

New York, 1. Juni (W. T. B.) Die New Yocker Handels- fammer hat einstimmig Resolutionen angenommen, in den der Ab- {luß von Reziprozitätsverträgen mit den europäischen Ländern, vor allem mit Deutschland, befürwortet wird.

London, 1. Juni. (W. T. B.) Bankausweis. Total- reserve 26836000 (Abn. 8312009) Pfd. Sterl, Noten- umsauf 29500000 (Zun. 648 000) Pfd. Sterl, Barvorrat

37 886 090 (Zun. 335 000) Pfd. Sterl., Portefeuille 28 416 000 (Zun. 1 523 000) Pfd. Sterl., Guthaben der Privaten 41 614 000 (Zun. 1 362000) Pfd. Sterl., Guthaben des Staats 11 609 000 (Aba. 73 000) Pfd. Sterl., Notenreserve 24 897 000 (Abn. 242 000) Pfd. Sterl, Regierungésicherheit 15 750 (00 (unverändert) Pfd. Sterl, Prozentverbältnis der Reserve zu den Passiven 50?/; gegen 52!/s in der Vorwoche. Clearinghoufeumsaß 246 Mill., gegen die ent- sprehende Woche des Vorjahres 1 Mill. weniger.

Die Preisnotierungen vom Berliner Produktenmarkt sowie die vom Königlichen Polizeipräsidium ermittelten Marktpreise in Berlin befinden sih in der Börsenbeilage.

Berlin, 31. Mai. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Infolge der eingetretenen Graéëbutterperiode waren die Zufuhren sehr groß und konnten nicht geräumt werden. Die Preise mußten wesentlih ermäßigt werden, troßdem mußte aber noch vieles zu Lager genommen werden, bauvtsächlih die vielen abweichenden Qualitäten waren ganz unverfäuflich. Landbutter ift billig angeboten, aber wenig gefragt. Die beutigen Notierungen sind: Hof- und Ge- nofsenshaftébutter 1a Qualität 105—108 Æ#, Ila Qualität 102 bis 106 # Schmalz: Der Konsum in Deutschland ift andauernd gut, und die Abforderungen auf frübere Käufe sind recht rege. Das Geschäft ist rubig, wozu auch die völlige Bewegungslosigkeit der amerikanischen Börsen viel beiträgt. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 43{—44 #, amerikanishes Tafelschmalz (Borussia) 45 , Berliner Stadtischmalz (F 457 Æ, Berliner Braterschmalz (Kornblume) 48 4, in Tierces bis 524 Speck: Gute Nachfrage bei unverändert festen Preisen.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Shlachtviebmarkt vom 31. Mai 1905. Zum Verkauf standen 408 Rinder, 3191 Kälber, 933 Schafe, 13 985 Schweine. Markt- preise nach den Ermittelungen der Preisfestsezungskommission. Bezahlt wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlahtgewicht in Mark (bezw. für 1 Pfund in Pfg.):

Kälber: 1) feinste Masikälber (Vollmil§mafst) und beste Saug- fälber 86 bis 91 M: 2) mitilere Mastkälber und gute Saugkälber 75 bis 81 M; 3) geringe Saugkälber 59 bis €9 #; 4) âltere gering genährte Kälber (Frefser) bis M

S h afe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 69 bis 72 #4; 2) âltere Mastbammel 62 bis 70 Æ; 3) mäßig gcnähite Hammel und Schafe (Merischafe) 56 bis 60 #; 4) Holsteiner Niederungs- \hafe bis #. aub pro 100 Pfund Lebendgewiht bis

Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 2009/9 Taraabzug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feinerer NRafsen und deren Kreuzungen, höchstens 1} Iabr alt: a. im Gewicht von 220 bis 280 Pfund 64 bis Æ; b. über 280 Pfund lebend (Käser) bis #; 2) fleishige Schweine 61 bis 63 #; gering entwidelte 57 bis 60 #; Sauen und Eber 59 bis

ftberiht vom Magerviehbof in

Amtliher Marktb De i Schweine- und Ferkelmarkt am Mittwoch,

Friedrichsfelde. den 31. Mai 1905.

Auftrieb Ueberstand S@{weine . . 4891 Stüdck Stück E. O ©

Verlauf des Marktes: Im Anfang flottes Geschäft, zum Schluß gedrüdckt, Preise nachgebend. Es wurde gezablt im Engro2handel für : Läufershweine: 3—5 Monat alt . Stück 33,00—46,00 4 6—7 Monat alt... 45,00—64,00 Ferfel : mindestens 8 Wochen alt... 16,00—27,00 , unter 8 Wochen alt . . 15,00—21,00 „ff

Berlin, 31. Mai. Monatsbericht der ständigen Depu- tation der Wollinteressenten. Deuische Wolle. Ueber rücken- gewashene Wolle ist mangels nennenêwerten Materials nihts von Belang zu berihten, hingegen boten die bhineinkemmenden deutschen Shweißwollen aller Qualitäten lebhaftes Interesse. Von den Lägern wurden während des verflossenen Monats etwa 10 509 Ztr. zu langsam anziehenden Preisen sowobl an die Kammgarrs, als auch an die Streichgarnindustrie, ferner au an Wollwäschereten verkauft. Die am 3. und 4. d. M. hier abgekaltenen Auktionen brachten etwa 20 070 Ztr. Shweißwollen zum Angebot, die unter lebhafter Beteiligung aller Interefsenten mit einem Aufs{lag von d 9/9 bisweilen bis 109% gegen das Vor- jahr, flott verkauft wurden. Sowokbl die böberen Preise, von denen aus London berihtet wurde, als aub die beffere Beschaffenheit, ver- glichen mit dem vorigen Jahrgang, in der sich der größere Teil der Wollen befand, wirkten animterend auf die Käufer, und es gelangte das ganze Quantum fast autnahmélos zum Verkauf. Kolonialwolle. Lebhafte Frage nach allen Gattungen von Seiten des Konsums und auch des Handels gab dem Geschäft ein zuversihtlites Gepräge und führte zu recht bedeutenden Umsäßgen. Allerdings konnte der Londoner Preigaufs{chlag von etwa 5—7t °/9 für Merinowollen und von etwa 15 9% für Croßbredwollen hier nicht ganz zum Durchbruch kommzn ; immerhin zzigen Preise aber eine steigende Tendenz und sind entschieden bêber, als vor einem Monat. Umgeseßt wurden: etwa 3500 Ballen Kapwolle, etwa 2100 Ballen Austral- und Buenos Aires-Wolle, zu- fammen etwa 5690 Ballen.

Kurs8berihte von den auswärtigen Fondsmärkten,

Ham nrg, 31. Mai. (W. T. B.) (S@&{luß.) Sold in Barren: das Kiloaramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: das Kilogramm 79,75 Br., 79,25 Gd.

Bien, 2 Junt. Vorm. 10 Uhr 9 n. (V. L D) Einb. 49% Rente M.-N. p. Arr. 100,55, Oefterr. 49/9 Rente in Kr.-W. per ult. 100,45, Ungar. 4°/9 Goldrente 117,95, Ungar. 4 9/9 Rente in Kr.-W. 97,85, Türkische Lose per M. d. M. 144,00, Buschtierader Gisenb.-Aftien Lit. B 1104 ex, Nordwestbahnaktien Lit. B per ult. 445,50, Oefterr. Staatébabn per ult. 667,00, Südbahn- gesellihaît 88,50, Wiener Bankverein 553,50, Kreditanstalt, Oesterr. per ult. 66525, Kreditbank, Ung. allg. 782,00, Länderbank 458,25, Brürer Koblenbergwerk —,—, Montangesellshaft, Oesterr. Alp. 532,75, Deutsche Reihsbanknoten per ult 117,38

London, 31. Mai. (W. T. B.) (SWhluß.) 22% Gag. Dou Be Platzdiskont 21/3, Silber 2613/16. Bankeingang 263 000 fd Sterl.

London, 1. Juni. (W. T. B) (Sc@luß.) 22% Eg.

Konf. 914, Plagtdiskont 2!/z, Silber 2616. Bankeingang 204 000 Pfd. Sterl. i 4

Paris, 31. Mai. (W. T. B.) (SWhluß.) 39/6 Franz. Rente 99,80, Suezkanalaktien 4525. :

Madrid, 31. Mai. (W. T. B.) Wesel auf Paris 31,975.

Lissabon, 31. Mai. (W. T. B.) Goldagio 8è. Í

“New York, 1. Juni. (Schluß.) (W. T. B.) Die Börse

zeigte bei Eröffnung in Uebereinstimmung mit London eine s{hwäcere Haltung. Die Spekulation verkaufte auf Gerüchte hin, daß die Unter-

suhungskommission in der Angelegenheit der Equitable Life Insurarce Company einen stark wirkenden Bericht veröffentlichen werde. Von guter Seite wurde mitgeteilt, daß die Soutkern Pacificbahn in diesem Jahre keine Dividende vecteilen, und daß auf die Actien der Union Pacificbahn eine 5 prozentige Dividende zur Auszahlung kommen werde, wenn die Ernten gut ausfallen. Stablwerte verloren auf größeren Druck von Abgaben 1F 9%, die übrigen Umsatzgebiete lagen vernahlässigt. Schluß sehr träge. Aftienumsaß 520 000 Stü. Geld auf 24 Stunden Durhschnittszinsrate 2}, do. Zinsrate für leßtes Darlehn des Tages 22, Wechsel auf London (60 Tage) 4,85,00, Cable Tranéfers 4,87,20, Silber Commercial Bars 573. Tendenz für Geld: Leicht.

Rio de Janeiro, 1. (W. T. B) Wechsel auf London 165/16.

Iunt.

Kursberihte von den autwärtigen Warenmärkten. Magdeburg, 2. Juni. (W. T. B.) Zutckerbericht. Nachprodukte 75

Kornzucker 88 Grad o. S. —,—. o. S. S Stimmung: Still. L o S. 220. Kristallzucker I mit Sack 22,25—22,374.- Gem. Raffinade m. S. 22,124 —22,25. Gemahlene Melis m. S. 21,623 —21,75. Stimmung : Nub NRobzucker I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg Juni 23,60 G (

F 23,75 Br, —,— bez., Juli 23,

ry

—,— i,

0 Gd.,, 2390 Br. ? August 23,90 Gd., 24,00 Br., —,— bez., Oktober 20,20 Sd., 20,35 Br., —,— bez., Oktober-Dezember 20,00 Gd., 20,10 Br., —,— bez. Rubig. Wochenumsaß 90C0 Zentner.

Cöln, 31. Mai.

(W.T. B.) Nüböl loko 50,00, Oktober 50,50. Bremen, 3l.

Mai. (W. T. B.) (Börfenshlußbericht.) Privatnotierungen. Schmalz. Rubig. Loko, Tubs und Firkins 36è, Doppeleimer 374. Svpeck. Stetig. Kaffee. Behauptet. Offüielle Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Stetig. Upland loko middl. 443 4. Hamburg, 31. Mai. (W. T. B) Standard white loco 5,80, Hamburg, 2. Juni. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags- beriht.) Good average Santos September 365 Gd., Dezember 37 Gd., März 374 Gd., Mai 377 Gd. Rubig. Zuckermarkt.

Petroleum. Stetig.

(Anfangsbericht.) NRübenrobzucker I. Produkt Basis 8809/9 Rende- ment neue Usance frei an Bord Hamburg Juni 23,70, Juli 23,80, August 24,05, Oktober 20,35, Dezember 19 90, März 20,20. Nuhig.

Budapest, 31. Mai. (W. T. B.) Raps August 23,60 Gd., 23,80 Br. #ŒD i

London, 31. Mai. (W. T. B.) 93% Javazudcker lofo matt, 13 h 3 d. Wert. Rübenrobzucker loko fest, 11 h. 8} d

Wert S London, 31. Mai. 65, für 3 Monate 653/s.

(W. T. B.)” (Schluß.) Ckile-Kupfer

Fest.

London, 1. Juni. (W. T. B.) 96% Javazucker loko matt, 13 h. 3 d. Wert. Rübenrohzudcker loko ruhig, 11 sh. 10 d.

Wert.

London, 1. Juni. 653/;, für 3 Monate 65. Rubig. 5?

Liverpool, 1. Juni. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay: 10 000 Ballen, davon für Spekulation und Erport 2000 B. Tendenz : Fest. Amerikanisce good ordinary Lieferungen: Kaum stetig. Juni 4,65, Juni-Juli 4,65, Juli-August 4,66, August-September 4,64,

(W. T. B.) (SWhluß.) Cbile-Kupfer

September - Oktober 4,64, Oktober - November 4,64, November- Dezember 4,64, Dezember-Januar 4,64, Januar-Féebruar 4,65, Fe-

bruar-März 4,66.

Gla8gow, 1. Juni. (W. T. B.) (S@luß.) R obeisen. Träge. Scoth warrants h. d. Middlesborough warrants stetig, 45 h. 73 d.

Paris, 31. Mai. (W. T. B.) (S@luß.) Rohizudcker

stetig. 88 °/9 neue Kondition 297—30Ï. für 100 kg Mai 34, Juli-August 34*/s, Sanuar-April 31? /s.

Ainlierdam, 31. Mai. (WV. 2. D) ordinary 30. Banfkazinn 837.

Aniwerven, 1. I V E D) Petroleum. Naffiniertes Type weiß loko 174 bez. Br., do. Mai 17} Br., do. Juni 173 Br., do. September 184 Br. Rubig. Schmalz. Mai 88,50.

Weißer Zuder ftetig, Nr. 3 Oktober-Januar 31/s,

Java-Kaffee good

New York, 1. Juni. #(W. T. B.) (S@&luß.) Baumwolles preis in New York 8,75, do. für Lieferung August 8,35, do. für d g _ S Q ._ , _ - Lieferung Oktober 8,43, Baumwollepreis in New Orleans 8/:,

Petrcleum Standard wbite in New York 6,90, do. do. in Philadelphia 6,85, do. Refined (in Cases) 9,60, do. Credit Balances at Dil City 1,27, Shmalz Western steam 7,30, do. Roke u. Brotbers 7,40, Ge- treidefraht nach Liverpool 1, Kaffee fair Nio Nr. 7 7/5, do. Rio Nr. 7 Juli 6,40, do. do. Sept:mber 6,680, Zucker 3}, Zinn 29,75 bis 30,12, Kupfer 15,00,

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus,

Am Mittwochabend wurde im Königlihen Opernhaus auf Allerböchsten Befehl Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ ges geben. Ueber den allergrößten Teil der Pläße war verfügt. So waren denn Logen, 1. Rang und Pa:kett von den Offizieren des Gardekorvys, Generalen, Ministern mit ibren Damen und von der Hofgesellshaft besezt. Die oberen Ränge füllte Militär. Der General- intendant von Hül!en geleitete Seine Majestät den Kaiser in die kleine Hofloge, wo der Kaiser auf seinen gewohnten Play ih nieder- lie; neben Seiner Majestät sagen die Kronprinzessin von Griecherland, die Prinzessin Arisugawa von Japan und der Fürst von Montenegro. In der großen Hofloge nabmen der Krontrinz mit seinen Brüdern und der Herzog von Coburg sowie die Damen und Herren des Gefolges Plat, die anderen Prinzen in den kleinen Logen. In der Pause nabmen die Allerböchsten und Höchsten Herrschaften im großen Fover Erfrishungen. Die Titelrolle sang Herr Hoffmann; Frau Herzog und die Herren Naval, Nekte und Mödlinger waren in den weiteren Hauptrollen beschäftigt.

Bellealliancetheater.

Die erste Aufführung der Posse , Madame Tip-Tov“ er- zielte am Mittwcch einen freuntlihen LaWerfolg. Das Stü, das von Artbur Lippschi8 und Friedmann-Frederich verfaßt ift, wurde von Jean Kren einer Bearbeitung unterzogen. Es wurde mit neuen Kuplets versehen und anderen, die lezten TageSereignifse streifenden Anspielungen; und da sie Wiy und gute Laune aufwiesen, müssen sie als die eigentlihen Träger der keiteren, beifalls- bereiten Stimmung des Publikums ange]ehen werden. Die Handlung an sch in ihrer übermäßigen Verworrenbeit ersien ziemlich neben- \ächlih; sie bot die altbekannten Typen der abenteuerlustigen Ghe- berren mit dem dazu gebörigen Knäuel von Irrungen und Wirrungen. Der Untergrund für die darauf auszuführenden bunten Verzierungen war damit gegeben; diese seßten sih zusammen aus ziemli gewagten internationalen Tänzen, die jenseits des Nhbeins und des großen Waffers Bürgerrecht haben, ferner aus lustigen Liedhen und mancherlei treffenden Wien, tie dem Dialog zuweilen einen recht gepféfferten Beigeshmack verlieben. Dem Unterbaltungébedürfnis der Zuschauer genügte dieser Aufput denn auch vollkommen, wie das vergnügte Lachen im Saale bewies Die Hauptrolle, die des Rentiers und früheren Schlächter- meisters Küblemann lag bei Emil Sondermann in den besten Händen; der beliebte Darsteller ließ seinen behaglihen Humor in allen Farben spielen, der um so kräftiger wirkte, als er sich von geschmadcklosen Ueber- treibungen fernhielt. Leonore Bojé führte ihre Rolle als Madame Tip-Tov ebenso gewandt wie launig dur. Aus der Schar der übrigen Mitwirkendea ragte niemand dur Besfonderbeit der Leistungen bervor; für die ihnen zuerteilten Rollen genügte aber ihr Können vollkommen.