1859 / 5 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

auf den Jnhaber lautenden Schuldverschreibungen,

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Bekanntmachung.

Zu Folge der durch das Amtsblatt vom Jahre 1825 (Stück

23) zur öffentlichen Kenntniß gebrachten Jnstruction vom 13ten April 1825 über das Verfahren bei der Ersaz-Ausbebung werden alle Diejenigen, welche : |

1) in dem Zeitraum vom 1, Januar bis einschließlih den Z1sten

Dezember 1839 geboren sind, /

2) dieses Alter bereits überschritten , aber fih noch nit vor

eine Ersaß-Aushebungs-Behörde zur Musterung gestellt,

3) sih zwar gestellt, über ihr Militair - Dienstverhältniß aber noch keine feste Bestimmung erhalten haben, : | und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Refidenz wohn- haft sind, oder bei Einwohnern derselben in irgend einem Gefinde- dienste, oder als Gehülfen, Geseüen, Lehrlinge u. st. w. sih auf-

halten, hierdurch aufgefordert : :

sich, Behufs ihrer Aufnahme in die Stammrolle, in dem Zeit-

raum vom 20fsten bis incl. 29sten dieses Monats bei

dem Polizei-Lieutenant ihres Reviers persönlich zu melden und dabei die über ihr Alter sprechenden, so wie die etwanigen sonstigen Atteste, welche bereits früber ergangene Bestimmungen über ihr Militair - Verhältniß enthalten, mit zur Stelle zu bringen. Dadurch wird indessen die im §. 24 der Jnftruction vom 30, Juni 1817 vorgeschriebene Verpflichtung der Hausväter zu den für die Stammrolle erforderlichen Angaben nicht ausgeschlossen ; diese Verpflichtung bleibt vielmehr nah wie vor in Kraft, :

Für diejenigen, welche im hiesigen Orte geboren sind oder ihren Wohnsiß hierselb haben, zur Zeit aber abwesend find, müssen die Eltern, Vormünder oder Verwandte die Anmeldung in der oben bemerkten Art bewirken,

Wird die Anmeldung verabsäumt und kann demnächst diese Versäumniß nicht hinreichend entschuldigt werden, so hat dies, nach den bestehenden Verordnungen, die Folge, daß die nicht angemel- deten, aber doch aufgefundenen Individuen, im Falle ibrer föôrper- lichen Brauchbarkeit zum Militairdienfte, ohne Rücksicht auf die bei der Loosung auf fie fallende Loosnummer, vor den übrigen Mili- tairpflihtigen zum Dien bei der Fahne eingestellt, im Falle ihrer Unbrauchbarkeit aber mit einer Ztägigen polizeilichen Gefängniß- strafe belegt werden. (

Solche Jndividuen und ihre Angehörigen trifft auch der Nach- theil, daß etwanige besondere Verhältnisse, welche die einstweilige Zurückstellung der Militairpflichtigen vom Dienste geeigneten Falls zugelassen haben würden, gänzlih unberücksitigt bleiben müssen,

S Die eue Um! vorlaufige ZurüCstellunäg vom Militairdienste betrifft, so sind solche gleih nach gee ener MuUsrung dei dek hiesigen Kreis - Ersaß- Kommission anzubringen. H Ueber die Meldung zur Eintragung in die Stammiolle wird seitens der betreffenden Revier - Polizei - Lieutenants eine Vescheini- gung ertheilt, welche sorgfältig aufzubewahren ift. ;

Berin, den 9, Tanuar 1899,

Königliche Militair-Kommission für Berlin.

Ver ictamtliches. __ Preußen. Berlin, 6. Januar. Se. Königliche Hohei der Prinz-Regent nahmen im Laufe des a e die Borträge des Kriegsministers und des General-Majors Freiherrn von Manteuffel im Beisein des Generals der Infanterie von Neu- mann, des General-Majors und Chef des Generalstabs der Armee Freiherrn von Moltke und General-Majors von Alvensleben und des Staatsminiflers von Auerswald entgegen. Hierauf empfingen Allerböchstderselbe eine Deputation der Stadt Schwelm.

Hannover, 5. Januar. Die Zweite Kammer hat heute unter Aufgebung eines früheren Beschlusses den mit dem Regie- rungs-Entwurfe beinahe übereinftimmenden Antrag O ftermey er's auf Steuererhöhung genehmigt.

Sachsen. Meiningen, 3, Januar. Gestern haben die Mitglieder des Finanzauéschusses und des Geseßgebungsausschusses der meininger Ständeversammlung ihre Thätigkeit begonnen. Wenn jenem Ausschusse zunächst die von der Landesregierung aufgestellten Landes- und Domainen - Etats zur Prüfung und Revision vor- liegen, so hat dieser zu seinem Vorwurf die Vegutachtung mehrerer neuer wichtiger Geseße, unter denen vorzüglih eine Civilprozeß- Ordnung, ein Pensionsgeseß und ein Polizeiftrafgeseßbuch hervor- zuheben sind. Auch wird die Domainenfrage, wie die Ausschüsse so den nächsten Landtag beschäftigen. (Weim. Ztg.) :

__HSecssen. Kassel, 5. Januar. Dem Vernehmen nach find wie die „Kasseler Zeitung“ meldet, an die zweite Kammer wiederum von Seiten hoher Staatsregierung mehrere Vorlagen gelangt, u. A. ein Gesehentwurf, „betreffend die Verjährung der Zinsen von den Auch der

Voranschlag über die Staats - Einnahmen und Aus Finanzperiode 1858— 1860 ift boridit gelangt. usgaben von der

Desterreich. Wien, 5. Januar. Die ; Correspondenz“ kündigt Berau J der italienislen Pare d an, was nur zur Vorsicht gegen eine thöricte, unverbesserlic Partei, zum Schuze friedlicher Unterthanen , keineôwegs abe M internationalen Gründen geschehe. "M n _Großbritanuien und Jrland. London, 4. Janug ] or eimger Zeit hat die Königin von Spanien dem Prinzen von Wales den Orden des goldenen Vließes verliehen, Die Jny t tur ward gestern im Schlosse von Windsor durch den Priúz- B als Ritter des Ordens im Namen Jhrer katholischen Majestät Anwesenheit des spanishen Gesandten, Herrn Jsturiz , und vi Earl von Malmesbury vollzogen. Herr Jfturiz hatte ‘ferner A Ehre, Jhrer Majestät seine Veglaubigungsschreiben als Vertr i des Hofes von Parma zu überreichen, i s M Die „Times“ meldet: „Es werden Anstalten Abreise S Königlichen Hoheit des Prinzen von A 1 troffen, die am 10. oder 11, d. M, stattfinden soll. Der Prin wiro von Herrn Larver, seinen beiden Stallmeistern und Gna Leibarzte begleitet werden. Seine Königliche Hoheit wird feine Studien in Rom ungefähr -Z Monate obliegen und dann n d Engiand zurückehren," Y

Herr Heary Murray, der Bruder des britischen Gesandten am Hofe von Teheran, zrigt an, daß Leßterer, der \chwer erkrankt war, O angekommen if. |

eber die Stärke der englisheùn Kriegs lege heute offizielle Ausweise vor. Diesen zufolge R A: aan tig aus 9523 Fahrzeugen verschiedener Größe und 167 ‘Kanonen- booten. Bon jenen befinden sich 176 im aktiven Dienst und find über die ganze Erde vertheilt. 32 Linienschiffe, Fregatten und fleinere ahrzeuge stehen auf den indischen und chinefiswhen Sta- tionen, 29 an den afrifanischen Küften, 16 auf den Stationen E und des Stillen Weltmeeres ; 15 auf jenen Nord: Amerika’s und Weftindiens, 7 an der Südostküste Amerika's und 9 am Cap, Die übrigen 61 Schiffe find entweder zu beson- derem Dienste verwendet, oder stehen in den Kriegshäfen Groß- britannien und Jrlands als Wachtschiffe. Außer den in aktivem Dienst befindlihen Fahrzeugen liegt in Chatham und Sheerneß eine_ starke Reservefloite von Dampfern, bestehend aus 36 Linien- schiffen, s{wimmenden Batterieen, Fregatten und kleineren Dampfern die in kürzester Frist seefertig gemacht werden können, während die R R O sammt und sonders (die meisten von diesen haben Vaschinen von 60 Pferdekraft) zum Dienst fix und, fertig find. 11 Linienschiffe erster Größe, jedes von 80 bis 131 Geschüßen und 15 andere Schraubendampfer find im Bau begriffen.

Korfu, dl. Dezember. Das amtliche Blatt der Regierung der vereinigten Fnseln veröffentliht Mr. Gladstone's Ansprache an den Erzdishof von Zante, worin er eine verkehrte Nationa- litätentheorie förmlih mißbilligt, neuerdings eine Vereinigung der Zonischen Jnseln mit Eriechenland für cine baare Unmöglichkeit erklärte und beifügte, Lord Malmesbury habe vor einem Monat ein Rundschreiben erlassen , wodurch Großbritanniens Vertreter an n europäischen Höfen angewiesen werden, diese zu benachrichtigen daß England die durch den Pariser Vertrag ihm dieserhalb auf-

egten Pflichten unzweideutig anerfinne und weder Absicht n o Wunsch habe, si von denselben loszuzählen. 5 _Sranfreich. Paris, 4. Januar. Dem Vernehmen nah E sich das vom Staatsrathe festgestellte Kriegs-Budget pro I Millionen, Jenes pro 1859 beläuft fich auf nur __ Der Kaiser Napoleon wird dem jungen Kai L prächtige Geschenke, namentlich Waffen, Uu E N \hicken. : i e Seit Neujahr is ein neues Wochenblatt erschienen : „Le Me- morial Diplomatique“, das vorzugsweise der diplomatischen inter- S Politik dienen will. Haupt-Redacteur dieses Blattes U politische Direktor des ,„ Constitutionnel“, Cucheval- Italien, Turin, 4, Januar, Nach der „Gazzetta pie- monte)e hat der König zum Präfidenten des Senats während E E N 1099 den Marchese Alfieri di Sostegno u Vice - Prâstdenten die S i S i E Práäsi die Senatoren Desambroi und Selopis Amerika. New-York, 22. Dezember. Jm Senate der Bereimgten Staaten wurde am 2wsten d. M. über die Pacific- Eisenbahn berathen. Die Debatte drehte fih um die Forderung daß das zum Bau der Bahn verwendete Eisen amerikanisches Er- zeugniß sein solle, Schließlih wurde dieses Verlangen mit 25 gegen 23 Stimmen gutgeheißen. Der Kongreß hatte beschlossen, fich am 23, Dezember bis zum 4. Januar zu vertagen. t Aus Mexiko hat man Nachrichten vom bten, aus Vera- ruz vom 8, Dezember. Der franzöfishe Admiral Penaud war vor Vera Cruz angekommen und hatte mit dem Gouverneur der Stadt, General Zamora (von der Partei Juarez), Besuche aus-

getausht, Er soll au einen lebhaften brieflichen Verkehr mit dem

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franzöfischen Gesandten in der Hauptstadt eingeleitet haben. General

Robles befand sich in der S tadt Mexiko, und es hieß, daß ein zu

seinen Gunsten beabsichtigter Aufstand fehlgeschlagen fen Nach Mittheilungen aus Markintique vom Z, Dezember pr. „Atrato“ find, amtlichen Berichten zufolge, seit dem Beginn der Einwanderung von Aibeitern in die französischen Kolonieen, im Jahre 1853, in Martinique 5872 Kulis direft aus Ostindien, 114 Kulis aus britischen Kolonieen, 6 Chinesen und 691 Afrikaner, im Ganzen 6689 Einwanderer gelandet. Jn Guadeloupe betrug die Zahl der Einwanderer in demselben Zeitraume 5521, wotunler 1422 Afrikaner. Durch neueren Beschluß des Generalrathes sind Anordnungen getroffen, die Einwanderung von n o 18,000 Ar- heitern zu bewerkstelligen, worunter 7000 Afrikaner, über welche mit dem Hause Regis kontrahirt worden is, und 11,000 Chincsen, welche ein bordeauxer Haus liefern soll. “Alljährlich sind 2- bis 2000 Arbeiter zu liefern, welche sich auf acht, mindeftens fünf Jahre zu verdingen haben. L Berichte aus Lima vom 26. November Pr. „Atrato' melden, daß der Beschluß des Kongresses wegen Erlasses einer Ge- neral-Amnestie, von der nur Luis Lamar auägeschlossen blei- hen soll, nux nochG_ dox Unterzeichnung des Präsidenten be- durfte, um zum Gesch zu werden, Der Antrag, ‘den Prâ- sidenten zur Anwerbung von 15,000 Mann zum Kriege gegen Ecuador zu ermächtigen, 111 vom Kongresse angenommen worden. Asien. Die „Java’sche Courant“ meldet, daß der lehte nach Japan gesandte niederländische Kommissar vom Kaiscr selbfi in Veddo persönli empfangen worden, was noch me ges; chen Bei der Audienz saßen Seine japanische Mojestät der neue Dat- Nipon auf einem prachtvollen Throne und redeke den Gesandten selbstt in holländischer Sprache an. (Bekanntlich wurde der neue Vertrag am 9. Oktober 1858 in Yeddo ratifizirt.)

E P T M ° a 1035 2344 fa Sf] ck Ti y T1 De EILLS CELLUN C.

Berlin, 31. Dezember. Auf Anregung ciner wissenschaftlichen No- tabilität und im Anschluß an das anderweitig übliche Verfahren hat das „statistishe Büreau“ begonnen, die durch die Königlichen Regierungen veranstalteten Ermittelungen über die dur Blibschlag veranlaßten Tödtun- gen und Verleßungen zusammenzusftellen. Es liegen gegenwärtig Angaben hierüber für die vier Jahr 1854, 1855, 1856 und 1857 vor. Diese Un- gaben gewähren schon jeßt eine interessante Uebersiht. Es sind danach in Preußen in der erwähnten Zeit überhaupt 511 Personen vom Bliß- schlag getroffen, und zwar 289 getödtet, 222 blos verleßt worden. Von den G:tödteten waren 184 Männer und 109 Frauen, von den Verleß- ten 136 Männer und 86 Frauen. Jm Vergleiche zur Bevölkerung hatte Preußen die meisten, Pojen die wenigsten durch Bliß getödteten und verlezten Personen, jenes nämlich 104, dieses nur 26. Dies ist insofern auffallend , als beide Provinzen Flachland sind und nur geringe Fabri- cation haben. Schlesien, das Gebirge und Fabriken hat, zwei Dinge, welhe auf den Bligschlag bekanntlich eine besondere Anzichungskraft üben sollen, fseht- in zweiter Neihe, denn die Zahl der dort vom Bliß Getroffenen belief sich auf 113. Es scheint diese Thatsache für die eben angeführte Voraussetzung zu zeugen. Andererseits kamen aber im Nhein- lande, in Sachsen und Westfalen, wo ebenfalls Gebirge und Fabriken zu Hause find, verhältnißmäßig nur wenig Verunglückungen durch Blißz- \chlag vor: im Rheinland nämli nur 74, in Sachsen 46, in Westfalen 459. Zahlreicher waren dieselben in den Provinzen Pommern und Branden- burg. Nach Quadratmeilen berechnet, fam eine Verunglückung durch Blibschlag in Posen auf 20,62, in Preußen auk 18,12, in Pommern auf 15 18, in Brandenburg auf 10,96, in Sachsen auf 10,01, 1n Westfalen auf 8,56, im Rheinland auf 6,87, in Schlesien auf 6,56 Quadratmeilen; dagegen nah Einwohnern berechnet, fam eine solche Verunglückung: in Posen auf 53,963, am Nhein auf 41,170, „in SaM|en: auf 40,468, 1n Westfalen auf 35,517, in Pommern auf 33,920, in Brandenburg auf 33,640, in Schlesien auf 28,164, in Preußen endlich auf 25,393 Ein- wohner.

Erlangen, 3. Januar. Nach dem vorgestern ausgegebenen Per- sonalstand der Universität stellt si die Zahl der hier Studirenden in diesem Wintersemester auf 561, worunter si 300 Theologen, 100 Juristen und Kameralisten, 85 Mediziner, 29 Pharmazeuten und 47 Philosophen, Philologen, Chemiker u. st.w. befinden. Ausländer sind 168, und zwar 132 Theo- logen, 5 Juristeu und Kameralisten, 9 Mediziner, 2 Pharmazeuten, 1 Chemiker. Wie in früheren Jahren, kamen auch in diesem Semester die meisten Auslän- der auf Preußen (37), Mecklenburg (31) und Hannover (24). Unter außerdeutshen Staaten, welche Studirende hierher gesendet, nehmen dies- mal Rußland mit 5 und die Séehweiz mit 4 Studierenden den ersten Plaß ein. Jm Vergleich mit dem legten Sommersemester, in dem die Zahl der Studirenden 585 betrug, zeigt fich eine kleine Abnahme, die lediglich die Theologen tut. Während sich nämlich an allen übrigen Fakultäten die Studirenden vermehrt habcn, hat sich deren Anzahl in der veologischen gegen das vorige Semester um 45 vermindert.

Dex „Moniteur" veröffentlicht in einer tabellarishen Uebersicht die Betriebs-Ergebnisse der französishen Eisenbahnen in den ersten 9 Monaten des ablaufenden Jahres. Es exhellt daraus, daß am Schlusse des Septembers 8591 Kilometer Schienenwege (gegen 7399 Kilometer im Vorjahre) im Betriebe waren. Die Einnahme ergab im ersten Vierteljahre 70,465,418 Frs., im zweiten 78,672,023 Ars. und im dritten 92,902,688 Frs., zusammen 242,040,129 Frs. gegen 231,306,386

Frs. im Vorjahre, also für 1858 ein Mehr von 10,733,743 Frs. Wie ungünstig dies geringe Mehr zu der Erweiterung des Schienenneßzes sich stellt, ist daraus ersihtlch, daß für den Kilometer die Einnahme fi durchscchnittlich auf 30,564 Frs. berechnet gegen 34,934 Frs. im Vorjabre, also mit einem Minus von 3970 Frs. oder 115 pCt. für das Jahr 1898.

-— Vor Kurzem is ein Auszug aus einem für den Kongreß beftimm- ten Berichte über die Finanzlage der Vereinigten Staaten in dem mit dem 30. Juni abgelaufenen Verwaltungsjahre veröffentlicht wor- den. Es finden si darin folgende Angaben über die Handelsbewegung dieses Jahres in den sämmtlichen Häfen der Vereinigten Staaten. Die Einfubr belief sich auf einen Werth von 282,613,150 DoU., darunter 19,274,296 Doll. in Metall, die Ausfuhr auf 324,644,621 Doll., darunter 42,407,246 Doll. einhcimishes und 10,225,901 Doll. fremdes Metall- geld. Vor 30 Jahren betrug die Einfuhr nur 88,500,824 Doll. und die Ausfuhr 72,264,686 Doll. Beide waren im Jahre 1835 bereits auf 149,805,742 Doll. und 121,693,577 Doll. gestiegen. Sie fielen im Fahre 1838 wieder auf 113,717,404 Doll. und 108,486,616 Doll., blieben aber von da an bis zum Jahre 1857 in fortwährendem Steigen. Jm Jahre 1845 betrugen sie bereits wieder 117,254,564 Doll. und 114 646,606 Doll., drei Jahre darauf, im Jahre 1848, schon 154,998 928 Da!l. und 154,032,131 Doll. Diese Zahlen hatten fih im Jahre 1856 zu 314,639,942 Doll. und 326,964,908 Voll. erhoben, also mehr als verdoppelt, und erreichten das Jahr darauf die Höhe von 360,890,141 Doll. und 362,960,682 Doll. Vergleicht man mit den leßteren beiden Werthen die Werthe der Einfuhr und Ausfuhr im Jahre 1858, so findet man, daß sib der Einfuhrwerth in den leßteren Jahren um 23 pCt., der Ausfuhrwerih nux um 11 pCt, gegen das Vorjahr vermindert hat, und daß die Auéfuhr die Einfubr um 12 031,271 Doll. überschritt, während sie im Vorjahr nur 2,070,541 Dou. mehr betrug; aber der große Mehrbetrag der Ausfuhr im Jabre 1858 stellt keinen Gewinn für das Land dar; denn er bestand nicht in Waaren, sondern in gemünztem Gelde, wie oben erwähnt worden is. Unter den Ausfubrartikeln figurirt die Baumwolle mit 131,386,661 Doll., was un- gefähr F der ganzen Ausfuhr und über die Hälfte der Ausfubr an ein- heimishen Produkten ausmacht. Die Ausfuhr der Baumwolle hat fi nicht vermindert, wohl aber die Ausfuhr der übrigen einheimischen Pro=- dukte, und zwar um die gewaltige Summe von 27,605,680 Doll. (Pr. C.)

Gewerbe- und HandelS8nacWrichten.

Cöln, 3. Januar. Am 18, November v. J. wurde auf der Wess fälishen Eisenbahn auf der Station Paderborn unter einem der Côln- Mindener Eisenbahn-Gesellschaft zugehörigen Güterwagen im Personenzuge ein Achsschenkelbruch entdeckt. Der Schenkel war in Folge übermäßigen Warmlaufens vollständig abgedreht und zeigte die Bruchfläche ein schniges Gefüge, woraus sich auf eine große Widerstantsfähigkeit schließen läßt, da die Faseru des Eisens spiralförmig gewunden waren. Cin alter Ein- bruch war nicht vorhanden. :

Die Achse war eine Patent - Bündel - Achse und wurde bezogen aus der Fabrik von Michiels u. Comp. in Eschweiler. Dieselbe war seit März 1848 in Benußung und hatte seit Januar 1819 bis November 1898 über- haupt 15,102 Meil.n, seit der lezten Revifion indeß erst 307 Meilen durchlaufen. h:

Die Normalbelastung des Wagens beträgt 100 Centner und das Eigengewicht defselben 6700 Pfund. Der Wagen war beladen mit erner Equipage 1. Klasse.

Man {reibt der „Pr. C.“ aus Münster vom 17. v. M. über die gewerb- lichen Verhältnisse des Negierungsbezirks: „Die Schifffahit auf der Ens und der Lippe hat des nicdrigen Wasserftandes wegen geruhr. Der Be- trieb der Kalksteinbrüche, wie der Kalkbrennereien im EStadtfelde zu Beckum und in der zu demselben Kreise gehörenden Gemeinde Ennigerloh erhält sfich andauernd lebhaft. Viele Arbeiter finden daselbst gegen reich- lichen Lohn regelmäßige Beschäftigung. Jn Bochhold , Kreises Borken, hat der Betrieb der Baumwollen - Fabriken guten ¿Fortgang , der Absaß der dortigen Fabrikate ist durch den früheren Eintritt des Winters be- günstigt worden. Dagegen lcidet das Nesselwaarengeschä}t unter un- günstigen Konjunkturen , da der Preis des fertigen Nesseltuches mit den

| hohen Garnpreisen nicht in richtigem Verhältniß steht. Auf den lan-

desherrlichen Kohlenbergwerken bei Jbbenbüren , Kreises Tedlenburg, haï bei einem täglichen Durchschnitts-Absaze von 5700 Schesseln die Förderung mit der Nachfrage nicht gleichen Schritt halten können , weshalb die Kohlenbeständs ziemlich ansehnlih abgenommen haben. Der Betrieb des Bergbaues im Allgemeinen hat regelmäßigen und guten Fortgang ge- habt, und die Arbeiten zur Vorrichtung neuer Förderungspunfkte auf den Gruben „Glücksburg“ und „Schafberg“ sind richtig betrieben worden.

Leipzig, 9. Januar. Leipzig-Dresdener 234 G. Löbau-Zittauer Litt, A. 564 G.; do. Lit: B. —. Magdeburger-Leipziger L. Emission 936 6.:; do. II. Emiss. —. Berlin - Anhalter —. Berlin - Stettiner Co NONdOener 'Thüringische 140 G6. Friedrich - Wilhelms- Nordbahn 62 G. Altona - Kieler —. Anhalt - Dessauer Landesbank- Actien 7924 Geld. Braunschweiger Bank - Actien —- W eimarische Bank - Actien 98% G. Oesterreichische 5proz. Metalliques —, 1854er Loos —. „ISOAer National - Anleihe 84 Be. Preussische Prämien-

Anleibe —.