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Forts beläuft sich auf 57. Auch die Steuern gehen immer williger ein, Was die Operationen Lord Clyde’s betrifft, so ist der Plan, die Rebellen nah der Nordseite des Gogra zu treiben und sie im Diftrifte von Burätsh zu umzingeln, bisher mit Erfolg durch- geführt worden. Nur Firuz Schah (und nicht wie es Anfangs hieß Nena Sahib}) ift es gelungen, im Westen durhzubrehen und úber den Gangel zu entkommen, vermuthlid mit der Absicht, fi an Tantia Topis anzushließen, Er soll aber nur etwa 800 Reiter bei fich haben, wird lebhaft verfolgt und hat auch bereits (wie man aus anderer Quelle weiß) eine Nieder- lage erlitten. Gegen die noch Stand haltenden Rebellen ist man Übrigens geneigt, auch jeßt noch Milde zu üben, und fo if unter Anderm der Begum, da man zu wissen glaubt, daß fie sich an der Ermordung englisher Gefangenen nicht betheiligt hat, eine Zu- fluchtstätte und eine Penfion für sih, ihren Sohn und ihren Mi- nister angeboten worden, falls fie fich vor dem 1. Januar unter- wirft, Anderen Häuptlingen siud ähnliche Anerbietungen gemacht worden, Lord Clyde, der am 5. Dezember Lacknau verlassen hatte, ging am 12. über den Gogra und rückte in Burätsch ein, wo Ge- neral Sir Hope Grant mit seiner Colonne schon vor ihm einge- troffen war, An 13. seßte Lord Clyde scinen Marsh bis nach Dehras fort. Die Eingebornen zeigten sih überall auf dem Marsche ohne alle Beforgniß, Am 14, wollte Lord Clyde eine Zusammen- kunft nit dem General Grant in Sefrora haben, um den weiteren Feldzugs=Plan festzustellen.
Nach einer Mittheilung des Korrespondenten der „Times“ aus Bombay vom 24, Dezember befand sich Lord Clyde mit dem Hauptquartier am 21. bei Burätsch und hatte das Corps der Begum völlig umzingelt. Leßtere hatte sich bereit erklärt , sih be- dingungSweise zu unterwerfen. Eine große Anzahl von Sipahis hatte fih über die Grenze nach Nepal geflüchtet, wo sie von den Truppen Dschung Bahadur's umstellt waren. Nena Sahib war
genöthigt worden, Tschurda, weilbes 30 Miles nordwärts von Burätsch liegt, schleunigst zu verlassen und befand fih in einem Dschengel-Fort nordwestwärts von dort. j
Wien, Montag, 24. Januar, Abends, (Wolff's Tel. Bur.) Die „ Oesterreichische Zeitung “ meldet , daß der Kaiser, wie es alljährlich üblich sei, heute eine Bank - Deputation empfangen habe. Man will wissen, der Kaiser ' habe sih in Bezug auf die politisce Lage beruhigend geäußert.
Nah hier eingetroffenen Nachrichten aus Neapel vom geftrigen Tage schreitet die Bcsserung im Krankheitszustande des Königs fort, und wird derselbe in Brindisi erwartet.
Turin, Montag, 24. Januar, Nachmitiags. (Wolff's Tel. Bur.) Nachdem geftern die feierlibe Verlobung der Prinzessin Clotilde mit dem Prinzen Napoleon stattgefunden, wird am nächsten Sonntage die Vermählung gefeiert werden und die Ab- reise der Neuvermählten am Montage über Genua und Maiseille nah Paris erfolgen. Von Seiten Englands if der sardiniscen Regierung eine Note überreiht worden, welche eine friedliche Nolitik anrátb,
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(Der Staatshaushalt-Etat für 1859. Ul) 13) Die Post-,Geseß-Sammlungs- und Zeitungs-Verwaltung weist in der Einnahme den Betrag von 11,376,000 Thlr. (gegen 1858 um 2200 Thlr. mehr) und in der Ausgabe 9,732,455 Thlr. (gegen 1858 um 336,080 Thlr meh r) na, so daß der Reinertrag für 1859: 1,643,545 Thlr. oder gegen 1858 um 333,880 Thlr. weniger beträgt. Dieser ge- ringere Ueberschuß wird haùuptsählich dadurch hervorgerufen, daß die Ver- mehrung des unzulänglichen Beamten-Personals und die Erhöhung des Diensteinkommens mehrerer Beamten - Kategorien (welche na dem vor- liegenden Etat 136,375 Thlr. beträgt), ferner das gefteigerte Bedürfniß an Postwagen und die höheren Zuschüsse zu den Fourag-kosten , so wie andere gestiegene Betriebskosten eine bedeutende Verstärkung des Ausgabc- fonds und zwar um 336,080 Thlr. nothwendig gemacht haben. Diesen Mehr- ausgaben steht nun eine Mehreinnahme von nur 2200 Thlr. gegenüber. Denn wenn auch die Einnahme an Porto - und Bestellgeld-Gebühren aber- mals um 85,550 Thlr. höher hat in Ausficht genommen werden können, so ift dagegen in Folge der bevorstehenden Eröffnung neuer Eisenbahnen die Einnahme an Personengeld um 100,000 Thlr ermäßigt, so daß die da- durch entstehende Mindereinnahme nur durch die Mehreinnahmen, welche bon den Post-Dampfschiffs-Verbindungen mit 8,150 Thlr., an Penfions- beiträgen und anderen nicht feststehenden zufälligen Einnahmen mit 3500 Thlr, bon dem Debit der Geseßsammlung und der Zeitungen mit 5000 Thlr. zu erwarten sind, um 2200 Thlr. überftiegen wird. Von dem oben berechneten Neinertrag sind noch 50,000 Thlr. in Abzug zu bringen, welche Asen Mel 2 ns Wün HR L des etatsmäßigen Baufonds in
nsaß gekommen sind, wonach fich der Ueberschuß aus der Vo auf Cob voir 1803 246 S E E Doe PosiUtvaltins 14) Die Telegraphen-Verwaltung weist in der Einnahme
788,600 Thlr. (gegen 1858: 83,590 Thlr. mehr) und in den Aus 531,675 (gegen 1858: 67,865 Thlr. mehr) nah. Die Erhöhung ie Einnabmen fällt zum größeren Theil, mit 80,000 Thlr., auf die in Fol der Vermehrung der Leitungen, so wie der steigenden Benußung e Telegraphen zu erwartende Mehreinnahme aus der Beförderung telegra: phischer Depeschen, die übrigen 3590 Thlr. kommen aus verschiedener Einnahmen. Aus den vorgedachten Veranlassungen , so wie in Folge der nothwendig gewordenen Verstärkung des Beamten-Personals und der Ver- besserung der Beamten-Besoldungen (zu dem leßtgedachten Zwecke find in diesem Etat 6800 Thlr. in Ansatz gebracht), haben die Ausgaben sich auch t Es U IROS ai der Reinertrag doh noch 15,725 Thlr mehr gegen das Jahr und berechnet sich für das Jahr 1859 über, haupt, auf 256,99 Thlr. E N
ZUr Vermehrung der Telegraphen-Verbindungen durch neue Anla find wiederum 200,000 Thlr. in den außerordentlichen Ausgaben zum in jaß gebracht worden. 7 ___ 193) Die Verwaltung für Handel, Gewerbe und Bauten in der Einnahme auf 297,230 Thlr. gegen 1858 um 24,162 Thlr. böber und in der Ausgave auf 212,400 Thlr. oder um 12,900 Thlr. höher sich belaufend, har hauptsächlich bei der Porzellan- und der Gesundhcitsgeschirr: Manufaktur in Berlin eine Erhöhung erfahren, welche in der Einnahme um 12,00 resp, 10,500 Thlr. und in der Ausgabe um 6000 resp. 6900 Thlr. erböht worden sind, in ihren Etats pro 1859 mit 157,500 Thlr. und 84,900 Zhlr. in Einnahme und 137,500 Tblx. und 74.900 Thlr. in der Ausgabe abschließen, und gegen das Jahr 1858 demnach einen um 96(0 Thlr. b öheren Veberschuß ergeben, Die verschiedenen Einnahmen der Bau: Verwaltung find dur den Hinzutritt von Miethen und Pächten für fisfa: lische Grundftücke um 1662 Thlr. gestiegen. Zu einmaligen außerordent: lichen Ausgaben sind 2,475,000 Thlr. gegen 1858 um 1 Million mehr in Ansatz gebracht, und zwar an Zuschuß zum Chaussee-Neubaufonds 900,000 Thlr. (gegen 1858: 680,000 Thlr. mehr), zu Land- und Woasserbauten und zu öôffenilihen Arbeiten 1,400,000 Thlr. (gegen 1858: 400,000 Thlr, mehr), zur Melioration des Oderbruchs: 145,000 Thlr. (gegen 1858; 80,000 Thlr. weniger) und zu den Potsdamer Zmmediatbauten: 30,000 Thlr,
16) Die Ver waltung für Berg-, Hütten- und Salinen- wesen ist in der Einnahme auf 13,926,386 Thlr., in der Ausgabe auf 10,710,859 Thir. veranschlagt, so daß, mit Hinzurechnung von 144,350 Thlrn. an einmaligen und außerordentlichen Ausgaben, ein Ueberschuß von A (1,177 Thlr, also gegen 1858 um 79,289 Thlr. höher, fi ergiebt.
Die Mehr-Einnahme beträgt gegen das Vorjahr nur 79,500 Thlr, denn wenn auch durch die Erweiterung des Betriebes der fisfalischen Bergwerke bei den Gruben, durch vermehrte und verbesserte Betriebs- Vorrichtungen bei den Hütten und aus sonstigen Einnahmen eine Mehr-Ein- nahme von 389,212 Thlr. zu erwarten is, so wird andererseits der Be- trieb bei den Salinen in Folge der eingetretenen Steinsalz-Getvoin- nung zu Staßfurth erheblih beschränkt, und bei einzelnen Sa- linen, nament. ih zu Kolberg und Kösen, ganz eingestellt. Hier- dur tritt eine Verminderung der Einnahme um 306,424 Thlr., ferner an Gebühren und Sporteln durch den allmäligen Wegfall der Markt: scheider-Gebühren um 3198 Thlr., in Summa also um 309,622 Tblr. ein, Die Mehr-Ausgaben gegen das Vorjahr betragen 139,951 Thlr., wovon 19,040 Thlr. auf Gehalts-Verbesserungen für einige Beamten-Kategorieen, die übrigen auf den erweiterten Betrieb bei den Gruben, und auf die dur cine dein umfangreichen Geschäftsbetriebe entsprechende Vermehrung des Beamten-Personals bei den Auffichts-Behörden fallen. Die einma- ligen außerordentlichen Ausgaben, wie oben angegeben 144,350 Tblr, sind gegen den Etat pro 1858 um 139,650 Thlr. weniger in Ansaß gebracht und es find davon bestimmt für den Steinsalz- Bergbau und den Salinen - Betrieb bei Stetten in den hohen: zollernshen Landen 6300 Tblr. (gegen 1858 weniger: 11,700 Thlr.), zu Tiefbohrungen auf Steinsalz in den Negierungsbezirken Oppeln, Min- den und Erfurt, in lezterem Bezirke zugleih zu Bohrungen auf Stein- kohlen: 90,000 Thlr., zu Bau-Prämien für Bergleute, welche in der Nähe Königlicher Gruben Wohnhäuser für eigene Nenung bauen ; 26,000 Thlr., zur Erweiterung des Dienstgebäudes des Ober-Bergamts zu Halle: 4000 Thlr., zur Erweiterung des Dienstgebäudes der Ministerial - Abtheilung für Berg-, Hütten- und Salinentwesen: 3450 Thlr. und zu einer Zweig- Eisenbahn von den Fördershächten der Königlichen Steinkohlengrube Roden im Bergamtsbezirke Saarbrück nah den neuen Fördershächten im Nusthüttenthale: 54,600 Thlr. (gegen 1858 um 161,400 Thlr. weniger).
10) \Betdex Eisenbahn - Verwaltung ist a) der zur Förderung
des Eisenbahnbaues bestimmte Eisenbahnfonds wie früher mit 2 Millionen Thlr. in Ansatz gekommen, b} die Verwaltung der Staats - Eisenbahnen weiset im Ganzen eine Einnahme bon 8,815,000 Thlr. und eine Ausgabe von 9,996,485 Thlr., mithin einen Uebershuß von 3,258,515 Thlr. nach (gegen 1858: 130,008 Thlr. mehr). Es find nämlich bei der Nieder- hlesisch - Märkischen Bahn 892 Thlr., bei der Verbindungs - Eisenbahn in Berlin 7700 Thlr., bei der Kreuz-Danzig-Königsberger Bahnstrecke 62,000 Thlr. und bei der Müúnster-Rheine-Eisenbahn 3600 Thlx., im Ganzen 74,912 Thlr. Minder - Einnahmen , dagegen bei der Eisenbahnstrecke Kreuz-Küstrin-Frankfurt 125,800 Tblr., bei der Strecke Hamm-Warburg 12,600 Thlr., bei Münster-Hamm 2200 Thlr., bei Nheine-Osnabrück 4600 Thlr , bei der Saarbrücker Bahn 59,000 Thlr., im Ganzen 204,200 Tblr. M ehreinnahmeée veranschlagt. Von den Betriebs-Uebershüssen von 3,298,915 Thlr. fließen zu den allgemeinen Staatsfonds 23,900 Thlr., zum Eisenbahnfonds 674,000 Thlr. Aus dem mit 2,560,615 Thlr. verbleibenden Ueberschusse find die Ausgaben zur Verzinsung und Tilgung der für Eisenbahnzwecke aufgenommenen Anleihen und ‘der Eisenbahn chulden zu bestreiten, welche 3,396,801 Thlr. vetragen. Es müssen dazu also zur Deckung noch 836,186 Thlr. aus dem Eisenbahnfonds geleistet werden. Der Abschnitt c. Ein- nahmen von Prihat-Eisenbahnen, bei welchen der Staat betheiligt ift, ist dem Etat pro 1859 neu hinzugetreten. Die Ober- shlefishe Eisenbahngesellschaft hat auf die weitere An ammlung der ihr in Gemäßheit des Vertrages vom 28. Juli 1853 und des
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vom 20. Februar 1854 zu einem Garantiefonds für die G Stadte nad tie des Anlage - Kapitals der Breélau - Posen- Glogauer Eisenbahn übernommenen Zinsgarantie überwiesenen Dividenden und Extra-ODibidenden des Staats aus dem Oberschlefischen Eisenbahn- Unternehmen, da dieser ¿Fonds eine geeignete Höhe erreicht hat, verzichtet, und diese Einnahmen, einschließlich der Zinsen und Dividenden des ange- sammelten Garantiefonds, insoweit als fie nicht zu Zinszuschüssen für das Anlage-Kapital der Breslau-Posen-Glogaucr Eisenbahn erforderlich sind, dem Staate zur Verfügung gestellt. Die hieraus sich ergebende Einnahme ist im vorliegenden Etat auf 156,000 Tblr. veranschlagt, wozu noch die Einnahmen aus den Dividenden und Extra-Dividenden der Oberschlesischen Bahn bis inkl. 1852 gebildeten Fonds zum Ankauf von Oberschlesischen Eiscnbahn-Stamm-Actien Litt. A, B. und C. (da die weitere Kapitalisi- rung dieser Dividenden und so weiter ebenfalls nicht erforder- lich ist) mit 55,000 Thlrn. hinzutreten. d) Der Eisenbahn-Amorti- sationsSfonds ist gegen 1858 um 156,465 Thlr. erhöhr, und beträgt 887,035 Thlr. j L 4 : P Für f allgemeinen Staatsfonds ist das Ergebniß der Etats- Veränderungen insofern ein günstigeres, als 1858: 1,303,200 Zhlr., in diesem Jahre nur 1,091,100 Thlr., ano 212,100 Thlr. weniger, aus all- ¿meinen Staatsfonds zuzuschießen sind. e ' Ae E N N L Ben Lande sind in threr Einnahme auf 387,500 Fl. oder 221,429 Thlr. (12,858 Thlr. gegen das Jahr 1898 höher) veranschlagt, indem der Ertrag aus den direften und indireften Steuern, so wie aus deu Regalien höher angenommen werden konnte. Es sollen von denselben verwendet werden a) zu Betriebs- und Erhebungs- fosten: 30,589 Fl, b) zur Verzinsung und Tilgung der Schulden : 29,044 Thlr. 322 Kr., e) zu den Verwaltungs-Ausgaben : 297,868 Thlr. 275 Kr. und d) zu einmaligen außerordentlichen Auégaben 33,500 Fl.,, fo daß uber die ganze Einnahme aus den hohenzollernschen Landen zum Besten derselben verfügt ist. : i | H
B. Dotationen. 19) An Zuschuß zur Rente des Kronfidei- fommißfonds ist der Betrag von 500,000 Thlr. für das Jahr 1859 neu in Ansaß gebracht worden und dessen Bewilligung durch einen beson- deren Geseß-Entwurf beantragt worden. 5 Le
20) Die ôffentlihe Schuld hat fich 1) durch den Rest der in Gemäßheit des §. 2 des Geseßes vom 7. Mai 1856 zur Vollendung des Baues der Kreuz-Küstrin-Frankfurter und der Saarbrücken-Trier-Luxem- burger Eisenbahn aufgenommenen Anleihe im Betrage von 1,680,000 Thlr., 2) dur den Theil der in Gemäßheit des §. 2 des Geseßes vom 10. Mai 1858 zum Bau der Königsberg-Eydtkubner Eisenbahn aufzunehmenden An- leihe, welcher im Jahre 1859 im Betrage bon 6,000,000 Thlr. muthmaß- lih zur Verwendung kommt, 3) durch Cautionen von Staatsbeamten und Herauggebern bon Zeitungen und Zeitschriften um 120,000 Thlr. , im Ganzen um 7,800,000 Thlr. erhöht. Durch Tilgung im Jahre 1858 fommen davon indessen 4,225,585 Thlr. in Abrechnung, so daß fich die verzinslihe Staats\huld überhaupt von 228,224,119 Thlx, auf 231, (99,134. Thlx, evhdht-r hat. Diese Erhöhung er- fordert an Mehrbedarf für Zinsen und Tilgung 243,800 Thlr. und bei den Verwaltungskosten 3600 Thlr. , wovon 1900 Thlr. zur Verbesserung des Einkommens der Kanzlei-Secretaire und Unterbeamten, 200 Thlr. zur Erhöhung des Fonds zu Diäten, Kopialien und Stück- lobnen, 1500 Thlr. zur Verstärkung der sächlichen Ausgabenfonds erfor- derlich sind. gi
U Lur die beiden Häuser des Landtages ist der Etat nur sehr unerheblih verändert und \ch& ließt für das Büreau des Herrenhauses mit 40,110 Thlr. (60 Thlr. gegen 1858 mehr) und für das Haus der Abgeordneten mit 201,614 Thlr. (5 Thlr. gegen 1858 weniger) ab.
22) Das Justiz-Ministerium weist im Etat eine Einnahme bon 9,832,804 Thlr. (gegen 1858: 198,908 Thlr. mehr) und eine Ausgabe von 11,660,604 Thlr. (gegen 1858: 335,688 Thlr. m ehr) nach.
Die Mehr-Cinnahme gründet darauf, daß nach den Rechnungs-Ergeb- nissen aus den Jahren 1855, 1856 und 1857, die Einnahme an Gerichts- kosten um 130,438 Thlr. höher angenommen werden konnte, daß der bisher zum Gefängnißverbesserungs-Fonds eingezogene Antheil aus dem Arbeits- verdient der gerichtlichen Gefangenen mit 38,966 Thlr. in Ansaß gekom- men, und die verschiedenen Einnahmen um 29,504 Thlr. mehr veranschlagt worden find. i O M : : |
Die Mehr- Ausgaben bei der Justiz-Verwaltung sind dadurch ents standen, daß zur Verbesserung der Gehälter und „zur Verstärkung der Dispositions-Fonds zur Remunerirung der Hülfs8arbeiter 2c. und zu E gen persönlichen Ausgaben für 1859 nun auf den Etat gebracht A Bei dem Justiz-Ministerium: 1150 Thlr., bei dem Ober-Tribunale: 2 ) Thlr, bei den Obergerichten : 41,147 Thlr., bei den Gerichten erster Jnstanz : 391,575 Thlr. Ferner sind die Gebühren der Jmmediat + Kommission und die Emolumente der Beamten bei den Gerichten erster Justanz um 6704 Thlr. höher in Ansaß gekommen. Endlich sind dem Bedürfnisse ent- sprechend, die Fonds a) zu sächlichen Ausgaben der Justizéehörden um 31,840 Thlr. b) zu baaren Auslagen und andern Ausgaben in Paytei- sahen um 23,930 Thlr. ec) zur Ünterhaltung der Justizgebäude, mit Aus\chluß dex Neubauten und Haupt - Neparaturen um 12,000 Thlr. er- höht worden. Dieser gesammten Mehr-Ausgabe von 510,346 Thlr. Menen Minder- Ausgaben im Betrage von 174,658 Thlr. gegenüber, 0 daß die Erhöhung des Ausgabe - Etats der De F AUNAAnA sich schlicßlich wie oben angegeben auf 335,688 Thlr. berechnet. : L E
ZU s ere außerordentlichen Ausgaben find 400,000 Thlr. (100,000 Thlr. mehr als im Jahre 1858) angeseßt, und zwar zum Bau und zur Reparatur von Gerichts- und Gefängniß-Lokalien. i
23) Das Landwirthschaftliche Ministerium und die Ves stüt-Verwaltung weisen wie im Jahre 1858 ih Der Einnahme 1,050,494 Thlx. und 436,288 Thlr. nah. Die Ausgaben betragen
1,622,873 Thlr. und 638,793 Thlr. , und haben sich demnach gegen 1858 um resp. 13,485 Thlr. und 650 Thlr. erhöht. Bei dem Landwirthschast-
an Zuschuß für die Lehranstalt zu Waldau bei Königsberg i. Pr. 2000 Thlr. und an Besoldungs - Erhöhungen 8520 Thlr. in UAn- saß gekommen sind, und durch Ersparnisse -dieser Mehrbetrag nur bis zu’ 8245 gedeckt wird. Jn der Gestütverwaltung hat sich die Verbesserung einiger gering besoldeten Gestütbeamten als nothwendig gezeigt.
An einmaligen und außerordentlichen Ausgaben sctt der vorliegende Etat für die Gestüt verwaltung überhaupt 76,000 Thlr., mithin gegen 1858 um 2000 Thlr. weniger aus, und zwar zu größeren Bauten: 26,100 Thlr. und zur Deckung von Einnahme - Ausfällen bei den Gestütwirthshafts - Aemtern 90,000 Thlr. Für die landwirthschaftliche Verwaltung betragen die eins maligen und außerordentlichen Ausgaben 360,000 Thlr. (gegen 1858 mehr 167,971 Thlr.) und zwar zur Ausführung von Meliorationen und Deich- bauten 250,000 Thlr, zur Negulirung der Notte 100,000 Thlr., zur För- derung der Wald- und Wiesen-Ku!turcn in der Eifel 10,000 Thlr.
tatistishe Mittheilungen.
— Laut dem „Annuaire de l’Observataire royal de Bruxelles“ für 1899 war am 31. Dezember 1857 die offizielle Zahl der Einwohner Belgiens 4,577,236, in 86 Städten und 2245 Gemeinden. Die Be- vôlferung der vier Hauptstädte war: Brüssel 159,188 E.,, Gent 110,519 E., Antwerpen 105,594 E, Lüttich 91,103 E, Die gesammte städtische Bevölkerung beträgt nur 1,200,000 ZJndividuen, die Uebrigen sind Lands bewohner. Unter den 150,107 Geburten find 2660 Zwillinge und 33 Drillinge.
— Das „Journal de l'Jsthme de Suez“ enthält folgende statistische Angaben über die Actienzeichnung für den Suezkanal in den verschiedenen Ländern. Es wurden gezeichnet in Frankreich: Paris 90,121 Actien, De- partements 116,262. Algerien 728, zusammen 207,111. Jm Auslande wurden gezeichnet 192,889, zusammen 400,000. Die im Auslande ge- zeichneten Actien vertheilten sich auf die verschiedenen Länder in folgender Weise: Oesterreich 51,246, Belgien 324, Dänemark 7, beide Sizilien 97, Türkei, die Zeichnung des Vice-Königs von Egypten mit inbegriffen, 96,537, Spanien 41,046, Kirchenstaat 54, Vereinigte Staaten-5000, Großbritannien 5085, Holland 2615, Portugal 5, Preußen 15, Regentschaft Tunis 1714, Nußland 24,174, Sardinien 1353, Schweiz 460, Schweden 1, Toskana 176. Jn Marseille und Lyon wurden zusammen fast 30,000 Actien ges zeichnet.
— Die Gesammt - Bevölkerung des Königreichs Sardinien belief fich am 1. Januar d. J. auf 5,041 853 Köpfe.
Die „St. Petersburger Handels8zeitung“ veröffentlicht die Abrechnung des St. Petersburger Zollamtes für das Jahr 1858. Nach derselben wurden im Laufe des Jahres für 95,297,774 Rubel Waaren eingeführt und verzollt, für 645,658 Rubel gingen in das Moskauer Zollamt auf Niederlage und ein Rest für 2,180,927 Rubel blieb unbereinigt auf 1859, Die Ausfuhr betrug 68,641,030 Rubel, Die Aus- und Einfuhr zusammen betrug von russishen Kaufleuten 131,752,490, von ausländischen Gäften 31,289,722 und von Passagieren und Capitainen 896,592. Die Zoll- Abgaben für Einu- und Ausfuhrwaaren betrugen im Jahre 1898: 13,059,949 Rubel 63 Kop. ; 42,436 Rubel 64 Kop. mehr als im
Jahre 1897
Gewerbe- und HandelS8nachrichten.
§0obur 19. Januar. Die Thüringer Eisenbahn-Direction macht e innt Pas die Betriebs - Eröffnung des leßten Stücks der Werrabahn von Coburg bis Lichtenfels am 24. d. M. stattfindet. Auch ließen fi die betreffenden Züge ganz an die bisherigen an, indem die beabsichtigte Einlegung eines Eilzuges erst nach Erledigung der Arrange- ments, welcher man indeß demnächst entgegenfieht, zur Ausführung
fommt.
London, 19. Januar. Man denkt hier wieder ernstlich an die Ausführung eincs vor längerer Zeit entworfenen Planes, den Weg na China bedeutend abzukürzen. Ein 12 engl. Meilen langer Kanal, mitten durch einen besonderen Theil der malayischen Halbinsel gegraben, würde nach den Vorlagen Sir John Bowrings und mehrerer Sachkundiger die Fahrt zwischen Calcutta und China um 1175 Meilen kürzen. Jeßt muß man bei den Straßen von Malacca einen langen Umweg machen, dex vermieden werden könnte, wenn es möglich wäre, bei dem an der Slde- spiße des Königreichs Siam gelegenen sogenannten Zsthmus bon Krat eine Durchfahrt zu eröffnen. Offiziellen Angaben aus Siam „Mole existirt auf dieser Seite des Jsthmus ein \chiffbarer Fluß, der von einem anderen an der entgegengeseßten Stile gelegenen durch einen ‘blos 12 englische Meilen breiten Landstrich getrennt ist. Dex ôst- liche Fluß soll ebenfalls volllommen \{ifbar sein, und ne Tg i@ enen oder sonstige Hindernisse durch ein wohlangebautes, dichtbevölkertes, mit Neis und Vieh gesegnetes Land bis an den Golf von Siam Bes S John Bowring bemerkt, daß die direkte Passage über den gangen Bus unge‘ähr 50 Meilen beträgt, und daß ein Kanal zwischen jenen 56 Flüssen ohne allzugroße Schwierigkeiten hergestellt ende Mas Tai Bemerkungen waren schon der früheren Regierung dur O m Henry Wise mitgetheilt worden, worauf Lord Clarendon Ordre gegeben hatte, “ab Details einzusenden. Sie sind bis jezt durch die Krankheit ai Cd ren Schomburg, dem britischen Konsul in Siam, verzögert worden, à el Mi ta weile hat sich die Handelskammer bon Bombay schr warm für jenen Pla
lihen Mivisterium is diese Erhöhung dadurch hervorgerufen, daß für bier neu anzustellende“ Meliorations - Bau - Juspefktoren 5200 Thlr.,
ausgesprochen, und man sieht weiteren Berichten mit Spannung entgegen