1859 / 73 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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nichtung von Rechten , in deren Befiße sich die Betreffenden seit einer “m b bon Joyren befunden und die fie durch kein Vergehen verwirkt hätten. Diese Neuerung sei niht nur ungerecht , sondern auch höchst verderblich für das Gemeinwesen, indem sie die ländlichen Bezirke des libe- ralen Charafters beraube, der ihnen sonst eigen sei. Auch könnten ab- hängige Burgflecken dadurch wieder ins Leben gerufen und die Reform-Akte könnte der Sache nach rüdckgängig gemacht werden. Er halte eine Herab- seßung der zur Stimmabgabe berechtigenden Vermögens-Qualisication in den Städten, welche auch den Arbeiterstand in den Kreis der Wähler aufnehme, für wünschenswerth. Ex sehe voraus, man werde gegen sein Amendement den Einwand erhebén, daß es gegen die Negel sei, eine derartige Nesolution aus Anlaß der zweiten Lesung der Bill zu beantragen. Ex halte aber den Charakter der Bill für höchst schädlich, ungereht und gefährlich, wenn fie gleich einige gute Bestimmungen enthalte, z. B. die, daß den Zehnpfund- Miethern in den Grafschaften das Stimmrecht verliehen werde. Die leptere Aenderung jedoch sei nicht das entscheidende Merkmal der Bill, Das ent- scheidende Gepräge werde ihr bielmehr durch den die ländlichen und städtishen Bezirke gleichstellenden ersten Artifel aufgedrückt. Was die Furcht vor einer Auflösung des Parlaments angehe, so glaube er, daß es des Hauses unwürdig sei, sih durch eine derartige Rücksicht von der Erfüllung einer Pflicht abschrecken zu lassen. Er würde sih nicht davor sheuen, in dieser Frage an das Land zu appelliren. Die Regierung möge immerhin mit dieser Vill in der Hand auf jeder Wahlbühne auf- treten, er fürchte si nicht davor. Falls aber der Gesezentwurf durch- gehe, so werde die Verantwortlichkeit auf der Regierung lasten. Wenn man gegen ihn die Anklage erhebe, daß er bei seinem Antrage Partei- zwecke im Auge habe, so sei es seine Pflicht, sich um dergleichen Be- shuldigungen nicht zu küminern, fondern den Weg einzuschlagen, welcher nach seinem Ermessen für das Wohl des Landes am erspricß- lichsten sei. Lord Stanley erinnerte das Haus daran, daß Lord John Nussell im April des Jahres 1835 eine Resolution eingebracht habe zu dem Zwecke, die damalige Regierung zu stürzen, und sih, nachdem jener Zweck erreicht worden, nicht weiter um die Resolution gekümmert habe. Man mdge das praktische Ergebniß bedenken, welches das Durchgehen der gegenwärtig vorliegenden Nesolution im-Gefolge haben würde, Dieses Er- gebniß würde darin bestehen, daß es in der gegenwärtigen Session zu keiner parlamentarischen Reform käme. Hent zu Tage gebe es keine politische Partei, die gegen die Neform sei. Seit 1851 seien wiederholt Reform-BVills verheißen worden; aber erst unter der jeßigen Regierung, also nah 8 Jahren voller Verheißungen, werde ein Votum in der Sache verlangt. Die Resolution Lord John Russell's wolle das Haus daran verhindern, seine Meinung bei Gelegenheit der zweiten Lesung der Bill auszudrücken. Die Resolution sei ganz geschickt abgefaßt und darauf berechnet, die größtmögliche Zahl von Stimmen für fi zu vereinigen. Es handle sfich in Wahrheit nicht darum, ob die Bill Gesetzeskraft erlangen, sondern darum, ob die Regierungs- gewalt in andere Hände übergehen solle. Was verstehe Lord John Russell unter dem Arbeiterstande, und was heiße es, wenn ex behaupte; derselbe sei vom Stimmrechte ausgeschlossen? Die Negierungs-Vill sei den Arbei- tex weit aúnstiger als Lord FJ- NWasse(02 A vom Yahere 4054. Dis Schwierigkeit in Bezug auf die Verleibung des Etimmrechtes an Arbeiter bestehe darin, daß es nit leiht sei, eine passende Grenzlinie zu ziehen. Als Maßstab seien zwei Dinge anzulegen, nämlich der Vildungsstand und das Vermögen. Für leßteres würde allerdings der Saß ein niedriger sein müssen. Wenn man davon spreche, daß kleinen Städtchen das Recht, im Parlamente vertreten zu werden, entzogen werden müsse, \o möge man bedenken, daß, falls man viele solche kleine Wähler- schaften ihres Rechtes beraube, eine neue Vertheilung von Par- lamentsfißen und andere Verlegenheiten die Folge sein würden. Lord John Russell wolle nihts von der Gleichstellung des Stimm- rechtes für ländliche und städtishe Wahlbezirke wissen. Wofern es aber nicht zu einer solchen komme, werde es stets eine unzufriedene Volksklasse geben, und je mehr man den Census für die Städte herabseße, desto größer werde diese Klasse sein. Er erlaube sich zu fragen, auf welchem Prinzipe der Unterschied zwischen dem städtishen und dem ländlichen Census be- ruhe. Die Bill könne im Cemité amendirt werden, und man habe, wenn er die Sache vom praktischen Gesichtspunkte aus ins Auge fasse, da- zwischen zu wählen, ob man eine ziemlich bescheidene und gemäßigte Bill oder gar feine Bill haben wolle, Lord Burhy bedauerte, daß die Bill cin- gebracht worden ist, erstens, weil fie nicht weit genug gehe, und sodann, weil fie in der falschen Nichtung reformire. Sie werfe alles über den Haufen und erledige gar nichts. Sir C. Wood hält das Prinzip der Bill für so verwerflih, daß er lieber, als eine solche Bill, gar keine haben will. Auch er betrachtet die Gleichstellung des Census für Stadt und Land als gefährlih. Horsmann bezweifelte schr stark die Zweckmäßigkeit der Nussellshen Nesolution. Die Neformfrage sei eine höchst {chwierige, und allerscits räume man ein, daß eine Erledigung derselben wünschenswerth sei; dieses Ziel aber lasse fih nur dann erreichen, wenn beide Seiten des Hauses mit Hintansezung aller Partei-Nücfichten ehrlich zusammenwirken. Wenn er auf die Neihen der Opposition blicke und ihre numerische Stärke mustere, so müsse er sagen, daß sie die Gelegenheit habe, die Bill im Comité zu amendiren, und doch fordere man fie auf, sich dieses Vortheils zu ent- äußern und den gehäsfigen Vorwurf auf fich zu laden, da fie für jeßt jede Ge- seßgebung in dieser Angelegenheit unmöglich mache. Denn seines Erachtens würde die Annahme der Resolution einer Verwerfung der Bill gleich- fommen. Drei liberale Ministerien seien mit ihren Reform- Versuchen ge- scheitert, Eine konservative Regierung habe jeßt- einen Entwurf vorgelegt, und er wage kühn zu behaupten, daß, wenn das Haus mit dem aufrichti- gen Wunsch, noch in dieser Session eine gute Bill zu haben, ins Comité gehe, es dur einige einfahe Amendements aus der Regierungs-Vorlage nicht nur ein besseres, sondern auch freifinnigeres und volksthümlicheres Geseß machen könne, als irgend eins, das ihm seit 1832 vorgelegt worden sei. Wenn die Opposition die Zügel der Regierung in die Hände nehmen und das gegenwärtige Ministerium ftürzen wolle, fo würde es ein männ- liheres und hochherzigeres Verfahren sein , dies auf dem geraden Wege, als auf Umwegen zu thun. Newdegate will nihts von dem Gleich-

macherei-Prinzip der Regierung wissen. Frankrei zu Anarchie und Blutvergießen geführt, und er wunder

daß eine konservative Regierung ihren Anhängern ein so demokrati d, Prinzip aufdringen wolle. Auf Antrag Wilson s wurde die Forts gde der Debatte auf die nächste Sißung vertagt. epung

Frankreich. Pa ris, 22. März. Durch Dekret yg 19, März wird bestimmt, daß die Präfeïten zwar provisorische Erlaubniß zur Eröffnung neuer Tempel, Kapellen und Beetsäle zum Gottesdienfte der protestantishen Kulte ertheilen können T Kaiser sih jedoch die definitive Erlaubniß in jedem Falle nag Berichterstattung des Kultus-Ministers vorbehält. Eine Erlaubniß für den Gotte8dienst eines vom Staate niht anerkannten Kultus soll fortan nur durch den Kaiser auf Bericht des Kultus-Minister erfolgen, und es bleiben die so gestatteten Versammlungen hen allgemeinen Anordnungen des Geseßes vom 18, Germinal deg Jahres X unterworfen. Auch die Zurücknakbme einer ertheilten Erlaubniß dieser Art soll nur dur den Kaiser selbst verfügt werden

Der „Constitutionnel“ zeigt an, daß von der vielgenannten Flugschrift: „Preußen und die italienishe Frage“, in Paris hej Dentu, wo bekanntlih die meisten im franzöfishen Jnteresse ge- schriebenen Flugschriften erschienen sind, eine französishe Ausgabe unter dem Titel: „La Prusse et la question italienne“, heraus; gekommen sei,

Mehrere Präfekten erließen scharfe Verordnungen, betreffend die Clubs und Cirkel, worin die Stunde des Sclusses sowohl, als die Höhe der Einsähe für erlaubte Spiele festgeseßt ist.

Jn Kurzem soll noch eine Sendung verurtheilter Frauenzimmer nach Guyana abgehen. Die weiblihen Deportirten werden in der fürzlih erft gegründeten Kolonie am Maroni, auf der Westseite und unweit Niederländisch-Guyana, untergebracht werden.

Die Offiziere, die in Grenz - Garnisonen stehen und sich in Paris auf Urlaub befinden, haben Vefehl erhalten, sofort zu ihren Regimentern zu eilen,

Der „Courrier de Saone - et - Loire“ meldet, daß die Gruben: arbeiter in Epinay, um Lohn-Erhöhung zu erzwingen, die Arbeit eingestellt haben und mit der Gendarmerie handgemein geworden find, so daß zwei Compagnieen des 40sten Linien-Regiments von Chalons - sur - Saone requirirt wurden und noch eine dritte Com- pagnie nachverlangt werben mußte; letztere kehrte jedoch am fol: genden Morgen s{chon wieder in ihr Standquartier zurück, da die Arbeiter anfingen, sih zu fügen.

23. Márz. Jun ihrer zweiten Ausgabe meldet „Morning- Poft“ aus Paris vom heutigen Tage, daß Frankreich die Bethel-

ligung Sarhinion? und Sov Übrigon italionischon Staaten het Kongresse befürworte und theilt gerüchtsweise mit, daß Oesterreich in den Kongreß gewilligt habe,

_ Spanien. Madrid, 18. März. Alle Akten des gegen Herrn Efteban Collantes erhobenen Prozesses wegen Veruntreuungen zum Nachtheile des Staates, sollen an den Senat gelangen, der ur- theilen wird. Es soll eine zahlreihe und starke Land-Miliz er richtet werden, um künftig die Wald - und Straßen - Polizei zu versehen.

Aus Madrid, 21. März, wird telegraphirt : „Heute Abends vernahm der Kongreß in geheimer Sizung die Erläuterungen des chemaligen Ministers Herrn Collantes. Dieser protestirte gegen die Ungesehlichkeit des gegen ihn eingeshlagenen Verfahrens; er erkannte den vollen Ernst der gegen iha erhobenen Anschuldigung; er rechtfertigte sich unter Zugrundelegung der von den Ministern befolgten Praxis.“

Italien. Laut Berichten aus Neapel, vom 19ten d. M, hatte sich der Gesundheitszustand des Königs verschlimmert, und der Herzog von Calabrien besorgte die RegierungSgeschäfte mit den Ministern.

Turin, 17, März, Auch „General“ Ribotti, ein Waffen- gefährte Durando's, -ift in Turin eingetroffen.

Die Regierung soll beschlossen haben , 10 weitere Depots für Freiwillige zu errichten.

Von den 6800 Freiwilligen , die bis zum 16ten d. M, aus dem Norden Jtaliens in Piemont angekommen waren, find unge- fähr 1200 nah Cuneo abgegangen, um in das Corps Garibald"'s eingereiht zu werden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 18. März. Das Staatsbudget für das laufende Jahr is entworfen und von dem Kaiser genehmigt worden. Es weist einen Ueberschuß von 20 Millionen S.-R, nah. Jn Lodeinge-Pole is am 13. v. M. die Adelsversammlung des Gouvernements Oloneß zusammen- getreten, fie beschäftigt sih mit der Leibeigenschaftsfrage.

Paris, Donnerstag, 24, März, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige Moniteur meldet, daß das Londoner und das Berliner Kabinet dem Vorschlage Rußlands in Betreff des Zusammentritts der fünf Großmächte zu einem Kongresse bei- N haben. Die Antwort des Wiener Kabinets ist noch nit bekannt,

Ein ähnliches Shftem habe jy,

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Leipzig - Dresdener 220 G. Löbau-Zit-

Leipzig, 23. März. Magdeburg-Leipziger 223 G.

(auer Litt. A. 534 Br.; do. Litt. B. —. Berlin - Anhalter —. Berlin - Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thü-

ringische 104% Br. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona- Kieler —. Anhalt - Dessauer Landesbank- Actien 757 G. Braunschw. Bank-Actien —. Weimarische Bank-Actien 927 Br. Oesterreichische 5proz. Metalliques —. 1854er Loose —. 1854er National - Anleihe E Br. Préeussische Prämien- Anleihe —.

Breslan, 24. März, 1 Ubr 14 Minnten Nachmittags. (Te!, Dep. d. Staats - Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 977 Br. Freiburger Stamm- Actien 88/4 Br,; do. drttier Emission —. Oberschlesische Actien Litt. A. 126% G. ; do. Litt. B. 1193 Br. ; do. Liit. C. 126% G. Oberschlesi- sche-Prioritäts-Obligationen Litt. D. 85 Br.; do. Litt. E. 74% Br. Kosel- Oderberger Stamm - Actien 477 Br. Kosel-Oderberger Prioritäts-Obli- gationen —. Neisse-Brieger Actien 537 G.

Spiritns pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 8/4 Thlr. G. Weizen, weisser 53 - 96 Sgr. gelber 53- 89 Sgr. Roggen 46 59 8gr., Gerste 34-49 Sgr. Hafer 25 —á43 Sgr.

Die Börse war günstig gestimmt und die Course erfuhren eine merkliche Steigerung.

Stettin, 24. März, 1 Ubr 25 Minuten Nachmitiags. (Tel. Dep. d. Staats - Anzeigers.) Weizen, Frühjahr 605. Roggen 40—42, Frühb- jabr 40 - 39%, Juni-JZuli 413, Juli- August 42 —41%, Rüböl 13% bez, März 13% da, April-Mai 1374, September-Oktober 13 bez. Spiritus 185, Frühjahr 187 bez., Juni-Juli 18 G.

Zamburg, 23. Mirz, Nachmittags 3 Dhr 7 Minuten, Bei schwankenden Coursen lebhaftes Geschäft,

Schluss - Course: Stieglitz de 1855 1004. 3proz. Spanier 38. 1proz. Spanier 284. National - Anleihe 705. Blexikaner —. 9proz, Russen —. Oesterreich. Eisenbahn - Actien —. Friedrich - Wilhelms- Nordbahn 54 G. Mecklenburger —. Magdeburg - Wittenberger —. Disconto —,

Getreidemarkt. Weizen loco etwas höher gehalten, ab aus- wärts unverändert. Roggen loco nur Konsumgeschäft, ab auswärts etwas fester gehalteu. Vei pro Mai 25%, pro Oktober 245. Kaffee sehr fest, Umsatz 3000 Sack. Zink 1000 Ctr. loco bis April 14% à 1477.

rankfurt a: X, 23, März, Nachmittags 2 Uhr 34 Minuten. Auswärtige niedrigere Notirungen wirkten auch heute auf den Cours der meisten Fonds und Actien.

Sehluss - Course: Neueste preussische Anleihe 115. Prenssische Kassenscheine 1045. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Ludwigshafen- Bexbach 139. Berliner Wechsel 1045, Hamburger Wechsel 88. Londoner Wechsel 1172. Pariser Wechsel 9257. Wiener Wechsel 107. Darmst. Bank - Actien 2074. Meininger Kredit - Actien T75. 3proz. Spanier 39%. 1proz. Spanier 2912, Knurhessisehe Loose 414. Badischbe Loose 51. S5proz. Metalliques 675. 4{proz. Metalliques 577. 1854er Loose 984. Oesterreichizches Nativual - Aulchcu C94. Ocntorrciohierh französische Staats-Eisenbahn-Actien 292. Oesterreichische Bank - An- theile 943. BRhein-Nabe-Bahn 50. Mainz - Ludwigshafen Lit. A. —, do. Lit. C.

WWiem, 23. März, Abends 7 Uhr. (Wolfs Tel. Bur.) Die Abendbörse war in besserer Haltung. Kredit- Actien 194.60, Btaats- bahn 234.60, Nordbahn 167.10, Nationale 78.40, neue Lombarden 1065.

24. März, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) An der Börse cirkulirte das Gerücht, Oesterreich werde den Kongress beschicken. i

Neue Loose 99.00. 5proz. Metalliques 75.00. á4¿proz. Metalliques 65.00. Bank - Actien 885. Nordbabn 167.90. 1854er Loose 108.00, National-Anlehen 78.40. Staats - Eisenbahn - Actien - Certißikate 236.20. Credit - Actien 195.80. London 107.90. Hamburg 81.50, Paris 42.70.

Gold 109.00. : | e Amseterdans, 23. März, Nachm. 4 Uhr. (Woiff's

Lebhafies Geschüäft,

Tel. Bur.)

Der Cours der 3proz. Rente aus Paris von Mittags 14 Uhr war 68.70, der des Credit mobilier 795, der der österreichischen Staats- Eisenbahn 545 gemeldet.

Schluss - Course: S5proz. österreichisches National - Anleibe 685. 5proz. Metalliques Lit. B. 77%. 5proz. Metalliques 655. 2%proz. Metal- liques 345. 1proz. Spanier 305. 3proz. Spanier 40. 9proz. Russen Stieglitz de 1855 1014. Mexikaner 20. Holländisehe Integrale 63%.

Getreidemarkt. Weizen stille, nominell. Roggen 5 FI. niedri-

er, ziemlich lebhaft. Raps, April 684, Oktober 64. Rüböl, Mai 377, Herbst 362.

London, 23. März, Nachmittags 3 Ubr, (Wolffs Tel. Bur.) Börse stille, Silber 622. :

Consois 96%. t1proz. Spanier 305. Mexikaner 214. Sardinier 82. 5proz. Russen 1105. 4{proz. Russen 1005.

Getreidemarkt. In Weizen wenig Geschäft, weil Verkäufer ausserordentlich fest halten. Frübjahrsgetreide unverändert. ]

Eiverpoeol, 23, März, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) R A 10,000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unver- ändert.

Paris, 23. März, Nachmittags 3 Ubr. (Wolffs Tel, Bur.) Die Börse eröffnete in beunrubhigter Stimmung. Die 3proz. begann zu 68.65 und sank auf 68.45. Ein Gerücht, Oesterreich, Preussen und England hätten den von Russland vorgeschlagenen Kongress angenommen, ver- ursachte eine Hausse, Die 3proz. stieg auf 68.85. Als sich die Mit- theilung verbreitete, dass das Gerücht falsch sei, sank die 3proz. auf 68.55, stieg wieder auf 68,80 und schloss bei grosser Aufregung und Unsicherheii der Spekulanten zur Notiz.

Schluss-Course: proz. Rente 68.65. A4#proz. Reute ‘6. 3proz. Spanier —, 1proz. Spanier —. Silberanleihe 835. OVesterreichisene Staats-Eisgenbahn-Actien 548.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 25. März. Jm Opernhause. (65e Vorstellung.) Auf Allerhöchsten Befehl : Lohengrin. Romantishe Oper in Z Akten, von Richard Wagner.

Mittel-Preise.

Im Schauspielhause. (83sstte Abonnements-Vorstellung.) Der Zeitgeist. Possenspiel in 4 Aften, von E. Raupach. Vorher: Die Dienstboten. Lebensbild in 1 Aki, von R. Benedix,

Kleine Preise.

Sonnabend, den 26. März. Jm Schauspielhause. (84ste Abonnements-Vorstellung.) Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Af- ten, von G. E. Lesfing.

Kleine Preise.

C ann Ogaunbaufsa

e I

@Daina Mavrftallung,

Sonnabend, den 26. März. Jm Saal - Theater des Königl. Schaulspielhauses. Sechste Vorftellung der französishen Schau- spieler-Gesellshaft unter Direction der Herren Briol und Chapiseau. Brutus láche César. Vaudeville en un acte du Théâtre du Gymnase par Mr. Rosier. Les Erreurs du bel âge. Vandeville en un acte du Théâtre des Variéiés, par Mrs. Xavier, Varin et Dumoustier,

Preise der Pläze : Ein Billet zu den erften 6 Reihen 1 Thlr. 10 Sgr., zu den übrigen Pläßen des Saales 1 Thlr., zur Gallerie 15 Sgr.

Der Verkauf der Billets findet an den Tagen der Vorsftellun- gen von 11 bis 1 Uhr im Concertsaalflur des Königlichen Schau- spielhauses, Eingang von der Taubenftraße aus, ftatt.

Oeffentlicher Anzeiger.

- Er C A I I Pt 001 - e

[644] Oeffentliche Vorladung. Zufolge Anklage der Königlichen Staats- Anwaltshaft zu Brieg vom 14. März e. ist

. die Heerespflichtigen

1) den Bätckerlehrling Johann Zielonka aus Belmsdorf, 22 Jahre alt,

2) den Fleischergesellen Johann Glay aus Eckersdorf, 22 Jahre alt,

3) den Knecht Gottlieb Wabniß aus Herzberg, 26 Jahre alt,

4) den Kneeht Gottlieb Sobisch aus Hönigern, 2 Fahrealt,

5) den Kaufmann Simon Epstein aus Wallen-

__ dorf, 21 Jahre alt,

6) den Brauergesellen Carl Lange aus Ober- Wilkau, 25 Jahre alt,

7) den Knecht - Johann Neugebauer aus Namslau, 25 Jahre alt,

8) den Heinrih Schenk aus Namslau, 25 Zahre alt, i

9) den Böttcher Friedrih Schmolawe aus Namóslau, 25 Jahre alt,

36 Jahre alt, 20 Zabre all,

Jahre alt,

7) den

10) den Schuhmachergesellen Heinri Kride aus Namslau, 24 Jahre alt,

11) den Handblungsdiener Carl Fischer aus

egen Neichthal, 25 Jahre alt, :

i 12) den Hausbesißersohn Wilhelm Mohrh aus Reichthal, 22 Jahre alt;

IT. die Landwehrpflichtigen M

1) den Jäger Carl Zedler aus Grambschüß,

2) den Knecbt / Gottlieb Fromm aus Krickau,

3) den Schneidergesellen Carl Hoffmann aus

Namslau, 36 Jahre alt, : 4) den Wilhelm Hellwig aus Namslau, 39

5) den Schneidergesellen Carl Mittmann aus

Namslau, 34 Jahre alt, ; 6) den Schneidergesellen Carl Steinert aus Namslau, 32 Jahre alt, Jäger - Reservisten Ferdinand Scholz aus Namslau, 36 Jahre alt, auf Grund des §. 110 des Strafgeseßbuches die Untersuchung wegen unerlaubten Verlassens der

Königlichen Lande, um fi dadurch dem Ein- tritte in den Dienst des stehenden Heeres zu ent- ziehen zu suchen, eröffnet worden.

Die Angeklagten werden demna bierdur dffentlih vorgeladen, in dem zur mündlichen Verhandlung der Sache auf den 27. Mai c., Vormittags um 8 Uhr, im hiesigen Gerichts-Lokale, Zimmer Nr. 1, an- stehenden Termine zu erscheinen und die zu ibrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder uns solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß selbige hierzu no herbeigeschafft werden können. Jm Falle des Ausbleibens der Angeklagten wird mit der Un- tersuchung und Entscheidung 1n contumaciam_ verfahren werden. 5

Namslau, den 16. März 1859.

Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung. [2816] Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht zu Thorn,

den 9. Oktober 1858. Das dem Befißer Franz Jordan und der