1884 / 259 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Verlin, 3. November 1884.

Auf Allerhö&sten Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs fand gestern Mittag 13 Uhr die feierliheEinweihung des Neubaues der Technischen Howschule in Charlotten- burg statt. -

Se. Mojestät ver Kaiser und König, Allerhöhstwelher von Sr. Kaiserli@en und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen sowie Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm und der Erbprinzessin von Sacbsen-Meiningen begleitet waren, wurden an der Thür des Hauses von dem Minister der geistlihen 2c. Angelegenkbeiten von Goßler, von dem Rektor und dem Senat der Hochschule, fowie von den leitenden Arcitekten ehrfurchtsvoll empfangen und nah dem festlih ges&müdckten Glathofe geführt, wo den Allerhöchsten Herren die geladene Feftversammlung erwartete. i

In derselber befanden sih die Staats-Minister, die Spißen der Neichsbebörden, Mitglieder des diplomatishen Corps, die Räthe des Ministeriums der geistlichen 2c. Angelegenhciten und des Ministeriums der öffentlihen Arbeiten, Abordnungen der Königlihen Akademie der Wissenschaften, der Köriglichen Akademie der Künste, der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität, der Königlichen Bergakademie, Ver- treter der Städte Berlin und Charlottenburg, und zahlreiche Herren von Rang und Ansehen. Der festlichen Bedeutung des Tages entsprecbend, hatten sich auc von den gesammten technisden Hobschulen Deutsch- lands und von einigen nicht deutscen Deputationen eingefunden und zwar waren amtlich vertreten Aachen, Dresden, Stuttgart, München, Karlsruhe, Braunschweig, Darmstadt und Hannover, ferner die deutsche tehnishe Hochschule in Prag, die in Wien, Brünn und Riga. Die Studirenden der Hochschule endlich waren durch Chargirie und Festordner vertreten. L

Nachdem Se. Majestät der Kaiser Plat genommen, stimmte der Chor der Hocbscule \ür Musik ein Festlied an. ;

Hierauf erhob si der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten, von Goßler urd rihtete nabstehende Ansprache an den Kal]er.

„Kaiserliche und Königliche Majestät! Der heutige Tag, welcher

die Bau- Akademie und die Gewerbe- Akademie, seit wenigen Jahren ver- fassungéemäßig zur tebnisden Hochschule verbunden, zum ersken Male sicbtbac vereinigt, bringt die ersehnte Erfüllung Jahrzehnte lang ges hegter, zielbewußter Wünsche, bildet cinen Markstein nit in der Geschichte dieser Anstalt und des technishen Unterrichtéwesens allein, sondern darüber hinaus in der Entwicklung der mathematish-natur- wissenschaftlichen Disziplinen der der Technik ¿ugewandten Künste, der Fndustriz, in weiten Kreisen unseres öffentliccen Lebens. Mit nie verstegeider Huld hab-n Ew. Majestät das Werden und Wasen der Hocbschule gefördert, ihr diese {öne Stätte bereitet, den Fortschritten dieses herrliden Baues cine sih stets steigernde Theilnahme ge- widmet, die inneren Verhältnisse geregelt und durch Allerhöcbstihr per- sönlices Erscheinen der heutigen Feier die höchste Weihe verlichen. Mit innigem Danke erfüllen uns die warmen Glückwünsche Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, welhe Allerhöcbstihrem Interesse an dicsem wichtigen Unternehmen und seinem gedethlihen Abschlusse anädigsten Ausdruck zu verleihen geruht hat. Jn reich gesegneter Re- gierurg haben Ew. Majestät, wie in allen Zweigen der Staats- verwaltung, so auch auf dem Gebiete des Unterrichts, die Früchte reifen schen, zu welchen Cw, Majestät in Gott rubender Herr Vater in den Zeiten der Wiedergeburt des preußischen Staätes den Samen gestreut hat, und auf den in s{werer Zeit im Verirauen auf Gott und die Zukunft unseres Volkes gelegten Fundamecnten segenverheißende Werke errichtet. In der Land: shauptstadt haben die Friedrich - Wilhelm - Universität und die Königlichen Museen die glänzenden Beweise mehr als fünfztig- jähriger frudtbarer Geiste8arbeit geliefert; in dem Kunstaecwerbe- Museum und feiner Lehranstalt ist das vollendet, was im Beginne dieses Jahrhunderts in Anlehnung an die Vorläufer der technischen Hochschule geplant und erstrebt wurde. Und die Hodbschule felbst, fo sebr sie auch als ein eigenartiges Produkt der Jettzeit erscheinen mag, bildet doch nur ein neues, kostbares Glied in der Kette, welche die Gegenwart mit der Periode der Selbsterneuerung des Staates verbindet. Wendet sh der Blick von diesem Prachtbau, den reichen Sammlungen und Instituten, den trefflic ausgestatteten Hör- und Zeichensälen zu der am Schlusse des vorigen Jahrhunderts von der Akademie der Künste losgelösten Bau- Akademie in dem dritten Stowerk der alten Münze, zu der kleinen technis{en Schule, welce zwei Jahrzehnte später mit wenigen Scbülern in der Klosteistraße er- öffnet wurde, so fällt «s wohl schwer, in diesen bescheidenen Anlagen die gesunden, lebenékräftigen Anfänge der heute vollendeten Hochschule z1! erkennen, Aber gleihwohl trugen die Widmungstaschriften : „Fiidericus Güi!elImus ITI rei archi'ectonicae“ und „Friedrich Wil- helm 11. dem Wéwerbefleiße* die stegreihe Verheifung in si, be- êubten doh die Bauschöpsungen auf der sicheren Erkenntniß, daß nach dem Zusammenbruche der alten potitishen und sozialen Ordnung, unter der gleichzeitigen, völligen Umgestaltung der Naturwifsenschaften, bei dem Eintritt des Dampfîcs in dea Dienst des Menschen neue Formen für das tehnische und industrielle Leben qefunden werden mußten. Die urscheinbaren Bäche wurden Ströme. Unter den lebendigen Theilnahme des Königs gruben ihnen die Männer, deren Statuen und Büsten von den Zinnen und Gängen dieser Hochschule auf uns hberniederblick.n, das Bett hier cindämmend, dort er- weiternd, bald zusammenfafsend, bald theilend, und die befruchten- en Flutben crgossen sh weithin durch die Gefilde unseres Landes, Durh Abstufung der vorbereitenden Klassen und Lehrwerk- iten mt der Verbessccung des Unterrichts in den Provinzen und mit dem Erstarken der Privatindustrie, dur die Steigerung der Anforderungen an die Vorbildung fand die Schülerscbaft allmählic eine vollständige Umwandlung. Gleich- zeitig mit ibr, mit dem Aufschwunge der Wissenschaften und den ftets wacbsenden Ansprüchen der Tecnik vollzog fich die Umgestaltung in dem Inhalte und der Methode des Unterrichts, in der Zusammen- seßung der Lehrkörper, in ihrer Verbindung mit den Anstalten selbst. Jeder Schritt aber, welche die Fabschulen dem Ziele der Hochschule zuführte, näherte au die beiden Akademien eincnder, licß das thnen Gemecinsame, die mathematisch-naturwissenscaftlibe Grundlage und die darnecllende Kunst —, sowie das Band, welches sich mit der Entwicklung des Verkehrs und des Gewerbes von der Architektur zur Mascbinentechnik geschlungen, immer klarer hervortreten. So ist die Ver- einigung beider Äkademien zu einer technishen Hochschule mit Naturnoth- wendigkeit aus der Vergangenheit berausgewacbsen ; fie hat sich vollzogen unter der lebendigen, opferwilligen Mitwirkung der Landesvertretung; und, nah dem Vorbilde der Schwesteranstalten und der Universitäten organisirt, fest wurzelnd in ihren großen Traditionen, angepaßt an die Bedürfnisse unseres Staates, tritt beute die Hochschule der Landeshauptstadt vor uns als die Anstalt, der die ernste Aufgabe gestellt ist, für den tewnishen Beruf im Staats- und Gemeinde- dienst, wie im industriellen Leben die höhere Ausbildung zu gewähren, sowie die Wissenschaften und Künste, welche zum technischen Unterrichtsg: biete gehören, zu pflegen.

Wie jede staatliche Institution, erreiht auch diese Hochscbule die ihr gestellten Ziele nur durch Eingliederung in den Organiëmus des Staats und dur harmonischen Anschluß an die übrigen Aeußerungen und Bethätigungen des Staatslebensz aber bei der Eigenart der Aufgabe

und der ungemessenen Steigerung, welcher die technischen Wissenschasten

und Künste fôhig find, gilt es, nicht allein für die Anschauungen und Be- dürfnisse der Gegenwart die entsprechende Organisation zu finden, sondern auch für die lebendige Weiterentwicklung auf jedem Gebiete dcs Unterrichts den Weg offen zu halten. Angestrebt und, wte die Erfahrung der leßten Jahre hoffen läßt, auch erreicht ist diese Absicht durch das sorgfältige Ab- wägen zwischen Koncentration und Decentralisation, durch Sonderung der Disziplinen in Gruppen, nach dem Grade ihrer Verwandtschaft, ohne Beeinträchtigung ihrer fruchtbaren Wechselwirkungen, durch die ver- antwortungévolle Mitarbeit der Lehrerschaft in den einzelnen Abthei- lungen, wie in der Gesammtheit. Die Arbeit ift gethan, das Werk vollendet, umstrahlt vom Glücke der Gegenwart, verklärt durch die Hoffnungen auf cine durch reiche Frucht gesegnete Zukunft.

In Würdigung der hohen Bedeutung des Tagcs und in Aner- fennung des Geleisteten haben Ew. Majestät in Königlicher Huld

eine Reihe von Auszeihnungen malen, wel%e mit Allerhöchfter Ermächtigung ich hiermit kund gebe.

4 Erhalten baben von den Dozenten der Hobs{bule den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath: der Rektor Professor Dr. Hauck, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse: die Professoren Jacobsthal, Dr. Doergens, Georg Meyer, Dr. Vogel, den Königlichen Kronen- Orden dritter Klasse: der Professor Dr. Paalzow, das Prädikat „Pro- fessor“ der Marine-Ingenieur Dil ; von den Beamten der Hoch- \{ule ten Rothen Adler-Orden vierter Klasse: der Rechnung®-Rath Hoffmeister, den Königlichen Kronen-Orden vierter Klase : der Haus- inspektor Seiffert, das Allgemeine Ehrenzeiben die Unterbeamten Mertens, Rudolph, Treskow, von den Beamten der Bauleitung den Charakter als Gehcimer Regierungs-Rath: der Baurath Profeffor Raschdorff, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse: der Baurath Stüve, der Landbauinspektor Koch. J ;

Und nunmehr übergebe ih Kraft Allerhöchsten Auftrages in Gegen- wart Sr. Maj-stät des Kaisers und Königs und vor dem ehernen Bilde des erlauhten Stifters Jhnen, Herr Rektor, und dem Senat, als den verfassungsmäßigen Organen, diese Hochschule mit ihren Anlagen und Sammlungen zur Obhut und Verwaltung nah Maßgabe des Statuts. Mögen aus dieser Anstalt unter der treuen Fürsorge der Lehrerschaft zahlreihe Scbülergesblechter in -das Leben eintreten, welche im un- mittelbaren Dienste des Staates oder in freier Bethôtigung voll ihre Kröfte für die Wohlfahrt des Volkes einseßen. Möge allezeit die Hochicule in der vordersten Rcihe der Bildungsanstalten stehen zur Mehrung der Wissenschaft und Kunst, zum Gedeihen und zur Ehre des Vaterlandes.

Bei den Schlußworten dcs Ministers war der Rektor der Tech- nishen Hochschule, Professor Dr. Hauck, vorgetreten, verbeugte fich und vollzog die Uebernahme des Neubaues mit einer Ansprache an Sc. Majestät den Kaiser. E s

Der Redner warf einen kurzen Rückblick auf die geshichtliche Entwickelung der Bau- Akademie und der Gewerbe- Akademie, welche beide im „Jahre 1879 zur Technishen Hochschule vereinigt wurden: „Im Jahre 1882 empfingen wir aus der Hand Ew. Majestät ein Ver- fassungsstatut, und beute haben] Ew. Kaiserlibe Majestät die Hoch- \hule um Stich versammilt, um dem Hause, das fortan die Heimstätte ihrer lehrenden, forshenden und gestaltenden Wirk- samkeit bilden soll, die Weihe zu geben. Indem ich Namens des Senates dieses Haus in Hut und Wahrung übernehme, mischt ch in das Gefühl dès echrfurbtsvollsten Dankes, der unsere Herzen mächtig bewegt, zugleich das Bewußtsein der ernsten Pflichten, die wir damit auf uns nehmen, Ein Haus ist uns bereitet von einer Scbönheit, in deren Anschauen uns unwillkürlih das Gefühl bescleicbt, geistig und sittlich höher gehoben zu werden. Und doch ist es erst unsere eigene Lehrthätigkeit, unscre eigene forschende und scaffende Arbeit, welche diesem \{önen Körper das geistige Leben einzuhauchen vermag. Möze der Segen des Allmäctigen, dessen wir zu jedem Werke bedürfen, mit unseren Bestrebungen sein! Heute kann ih nur im Namen sömmtlicher Lehrer und Beamten der Hochschule aus- sprechen, daß wir Alle uns unserer hohen Pflichten volibewußt sind.“ Redner erneuerte dann im Namen Aller das Gelöbniß ehrfurhts- voller Liebe und hingcbender Treue und {loß seine Ansprache mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, das in der Festversammlung einen begeisterten Widerhall fand.

Se. Majestät der Kaiser und König geruhten die beiden an Ihn gerichteten Ansprachen zu erwidern und der Technischen Hocbschule Seine Wünsche. für eine reiche und gesegnete Zukunst auszusprechen.

Hierauf {loß dcr Gesang von „Heil Dir im Siegerkrañz" die erhebende Feier.

Se. Majestät der Kaiser und König unterzogen dann das Ge- bäude cirxer eingehenden Besichtigung.

_ Das Allerhöchste Handschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin an den Minister der geiftlichen 2c. An- gelegen heiten, auf welches die oben mitgetheilte Rede Bezug nimmt, [lautet :

Ich sprehe Ihnen für die Mittkeilung der bevorstehenden Cin“ weih ung des Neubaues der Köntglichen Tectnishen Hochschule Meinen Dank aus, indem Ih Ihnen gleichzeitig Mein volles Interesse an diesem wichtigen Unternehmen zu erkennen gebe und Sie beglück- wünsche, da es Ihnen als Kult us-Mirister vergönnt ift, dasselbe zu einem gedeihlichen Abschluß zu führen. Leider verhindert Mein Ge- sundheitszustand Meine persönliche Betheiligung an einer Feier, der Ich mit aufrichtigen Wünschen aus der Ferne folgen werde.

Baden-Baden, den 39, Oktober 1884,

Angusta. An den Kultus-Minister von Goßler.

Als Vorfeier hatte bereits am Sonnabeud die Banner- weihe stattgefunden. Ein imposanter Wagenfestzug fette d gegen 117 Uhr vom Lustgarten aus in Bewegung. Vorauf ritten Schußleute, denen sieben Chargirte der Studirenden in vollem Wichs folgten. Nach ihnen kam das Musikcorps des 1, Garde-Dragoner-Regiments ia ecincm von vier gepußten Pferden gezogenen Phantasiewagen. Die Musiker trugen Kostüme aus der Zeit Wakllensteins: grauen Schlapphut mit wallender Feder, bunte KoUer und mächtige Stulpenstiefel. In den nächsten drei Wagen, sämmtlich Vierspänner, hatten dann Plat genommen der Aus\ch{uß des Polytechnikums, der Universität und der Ber «Akademie sowie die Ver- treter der Technischen Hochschulen zu Aachen, Hannover, Braunschweig und Dresden. An diese {loß sih die lange Wagenreihe mit den Mitgliedern der Bereine „Hütte“, „Motiv“ und anderer an. Gegen 1 Uhr langte der Zug in der Charlottenburger Flora an, in deren großem Fest- saale die Bannerweihe gegen 12 Uhr erfolgte. Am Abend fand

s ( i ' I \ vom Gensd’armenmarkt aus ein Fackelzug. dur die Mohren-, Voß-, Königgräter-, Lenné- und Victoriastraße nah der Wohnung des Rektors, Professor Dr. Hauck, Bülowstraße 6, statt. Dort wurde demselben eine Dovation gebraht, worauf fich die Studirenden nach Charlottenburg begaben. Auf dem Wilhelmsplayß daselbst wurden dann die Fackeln zusammengeworfen.

Von Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen wurde am Sonnabend früh, gleich nah 8 Uhr, unter Führung des Ersten Direktors Grunow und des Direktors der Unter- riht8anstalt, Professoc Ewald, die Ausftellung der Schüler- arbeiten des Kunstgewerbe-Museums cingehend besichtigt. Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit nahm bei dieser Ge- legenheit auch verschiedene Klassen der Unterrichtsanstalt und die Ar- beiten einzelner Schüler derselben in Augenschein.

Glasgow, 1. November, Nachts. (W. T. B) Im Star- Theater hierselb entstand in Folge Feuerlärms und der da- durch hervorgerufenen Bestürzung ein großes Gedränge, in welhem 16 Personen getödtet und 12 verlcht wurden.

Im Deutschen Theater wurden am Sonnabend zum ersten Male die beiden Lustspiele „Die Neuvermählten“ von Björnstjerne Björnson und Molière's „Der eingebildete Kranke“ in Szene gesezt. Das vornehme kleine Björnsonshe Werk erweckte au) an dieser Stätte, wie {hon vor Jahren im Residenz - Theater, durch seine feine Seclenmalerei und exakte psychologishe Entwicklung das lebhafteste Interesse, besonders da die Rollenbeseßung und die Darstellung in jeter Einzelheit eine vorzügliche genannt werden darf. Georg Engels zeichnete die Figur des alten Amtmanns mit dem rührend guten Herzen mit feinen hu- moristishen Strichen ohne, was zu seinem Lobe besonders hervorgehoben werden muß, jemals îin das Gebiet des Pofsenhaften übewvr zuspringenz; und Clara Hausmann hielt in ihrer einfachen liebenswürdigen Rolle, als des Amtmanns Gattin, tapfer Schritt mit ihrem ausgezeihneten Partner. Die junge „Laura" wurde von Frl. Sorma mit voller herzgewinnender Natürlichkeit dargestellt; den hervorragendsten Pla im Lustspiel nimmt aber Guftav Kadelburg

als Axel in Anspru ; derselbe rief besonders in der Versöhnungs- scene des zweiten Aufzuges durch sein fein durdahtes, lebendiges Spiel, in dem jede leiseste Seelenregung packend zum Durhbrach kam, eine binreißende Wirkung hervor. Frl. Schmiedt brate die vershmähte, entsagungévolle Mathilde in möglichst ansprehender Form zur Dar- stellung Molière’s drastisces Lustspiel fand mit seiner manchmal derben natürlichen Komik ebenfalls lebhaften Anklang, wenn auc einzelne früher offenbar Heiterkeit erregende Scenen, wie der Besuch des Dr. Diaforius mit seinem beschränktem aber gelehrten Sohne und die satirisben Ausfälle auf die Aerzte, jeßt diese Wirkung niht mehr erzielen, sondern nur noch vom fkulturellen Standpunkte aus inter- efsant ers{einen können. Die sorgfältige Regie versuchte aub mit liebevoller Theilnahme alle Vorzüge des Werkes anschaulich und lebendig zu maden. Alle 3 Aufzüge wurden ohne Pause oder Fallen des Vorhanges hintereinander abgespielt, die Aktschlüsse nur durch Klopfen bemerkbar gemacht. Die Titelrolle gab August Förster mit liebenswürdigem, behäbigem Humor; die Partie der übermüthigen Toinette“ fand in Hedwig Niemann eine glänzende Vertreterin; ihre Darstellung athmete volles, frisches Leben, so daß diese Figur in ihrer greifbaren Plastik ein wirklih anregendes und belebendes Moment in der Aufführung bildete. Die übrigen Dar- steller entsprachen den an sie gestellten Anforderungen, ohne jedo be- sondecs Hervorragendes zu schaffen.

Neues Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Auch bei der gestrigen Sonntags-Aufführung der Operette ,„Gasparon e“ war das Theater gleih na& der Kafseneröffnung aus8verkauft. In der morgigen 40. Vorstellun wird Fr. Frißsche-Wagner die Carlotta, Frl. Feldau die Sora] und Hr. Szika den Benozzo singen.

Das Belle-Alliance-Theater hat am Sonnabend einen weiteren Schritt auf der höhcren Bakn gemacht, welcde es seit Aufnahme klassisher Stücke in sein Repertoire eingeschlagen hat. Diesmal war es ein Shakespeare" \ches Lustspiel, welches dem Personal des Etablifsenients Gelegenheit geben sollte, seine Kräfte auch nach dieser Richtung hin zu erproben. Erleicbtert wurde ihm dieser Ver- such allerdings bedeutend dur das Mitwirken einer so bedeutenden Gastin wie Frau Franziska Ellmenreih, welcher denn auch wohl das Hauptverdienst bei der Vorstellung zufiel. Die Rolle der Katharina, als welche die Künstlerin bereits früher in Berlin Erfolge errungen hat, war es denn auch wohl aliein, welche das Hauptinteresse der Zuschauer in Anspruch nahm. Diese in der Bühnenbearbcitung recht knappe Rolle bot doch in ihren scharf pointirten Glanzstellen hinreichend Gelegenheit, das eminente Können der Fr. Ellmenreich in das vortheilhafteste Licht zu stellen. Zu be- flagen ift rur, daß dieses hervorragende Spiel eine so unzulängliche Unterstüßung findet, und gerade dies is das bedenklichste Moeom-:cnt, welhes bei der neuerdings eingeschlagenen klassischen Richtung des Belle-Alliance-Theaters hauptsächlich in Betracht ommt : der Mangel eines befriedigenden Ensembles. Das allzuscharfe Ab- heben eines glänzenden Punktes läßt den Hintergrund nur noch dunkler erscheinen. Daß es dem einheimischen Personal des Etablissements nit an gutem Willen fehlt, der höher gestellten Aufgabe gerecht zu werden, muß anerkennend bestätigt werden. Die allzugroße Ver- \chiedenartigkeit des Repertoires, welches sich zwischen Posse und Drama bewegt, ift vielleiht der strengkünstlerischen Arbeit, wie fie nament- lich ein Shakespeare’\ck{es Stück erfordert, nicht gerade günstig. So waren es denn mit geringen Auénahmen keine eigentlich Sbakespeare’ schen Gestalten, welche am Sonnabend stich auf der Bühne bewegten. Hrn. Straßmann fehlt cs doch zu sehr an Gestaltungsfkraft, sein Mienenspiel und Organ ermangeln der Durchbildung. Hierin dürfte ihm vielleiht Hr. Zink zum Muster dienen, der freilich oft des Guten zu viel thut, so namentlich in dem Turgenjewschen Einokter : „Die Provinzialin“, der dem englischen Luftspiel vorausging. Hierin erzielten Fr. Ellmenreich sowie Hr. Würzburg wie immer durch ihr aus8gezeichnetes Zusammensytel cinen unbestrittenen Erfolg.

Das unter Leitung des Hrn Xaver Scharwenka und unter Mit- wirkung des Philharmonischen Orchesters von Frl. Emma Ko ch{ am Sonnabend in der Sing-Akademie gegebene Concert hatte ein äußerst zahlreiches Publikum versammelt. Das Concert wurde dur eine Fest-Ouverture von Philipp Scharwenka und Becthovens G-dur- Concert erôffnet und {hon nah diesem die Concertgebezin durch vielen Beifall ausgezeichnet. In dem darauf folgenden Präludium nebst Fuge von Bach, einer Toccata von Rheinberger, der Des-dur- Etude von Lizzt und der (-moll-Ballade von Chopin, be- sonders aber in dem Adagio und Allegro molto (Finale) des Herrn Dirigenten, ihrers Lehrers, entwickelte die Vortragende, durch das Orchester vortrefflich und diskret unterstüßt, riht nur eine außerordentliche technische Fertigkeit, sondern zeigte aub eine gute musikalische Durchbildung überhaupt, so daß ihr reiche Anerkennung nicht fehlen konnte.

Im Cirkus Renz war die Gala-Vorstellung am Sonnabend ganz besonders glänzend. Die MReitkünstler und -Künstlerinnen zeich- neten sich sämmtlich durch Kühnheit, Sicherheit und Eleganz aus. Es wurde dabei eine ganz ungewöhnlih große Anzahl von Pferden edelster Racen rorgefühtt, unter denen die 12 dressirten Schimmel- hengaste die größte Bewunderung erregten. . Für Abwecselung hatte das Programm reichlich gesorgt, da noch außerdem dressirte Hunde, Affen, Tauben, und sogar eine urkomisce Ente in der Arena er- schienen. Die belustigenden Produktionen der Clowns gipfelten in der neuen Pantomime „Harlekin à la Edison“, in der die über- rascenden éclektrisen Lichteffekte das Publikum wiederum höchlich|t ergößtean. Lauter, oft stürmischer Beifall begleitete die Leistungen der Künstler und Clowons.

Literarishe Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes. 1884. VIII. Heft. Inhalt: Amtliche Mit- theilungen. Denkschrift über die vergleihende Prüfung verschiedener Verfahren zur Reinigung ter Abflüsse aus Rohzuckerfabriken.

Deutsche Landwirthschaftlihe Presse. Nr. 88. Jn- halt: Zum Rückgang der Getreidepreise. Ueber die Zucht des {weren Arbeitspferdes. Die Verbesserung des Pferdebeschlages durch Anwendung des Bessemerstahls. Von Geh. Reg.-Rath Dr. Dünkelberg-Poppels8dorf. Prüfung von Ginster-Quetschmaschinen. Von F. Schotte. (Mit Abbildungen.) Correspondenzen; Aus Schleswig-Holstein. Aus der Rheinprovinz. Aus Elsaß-Lothringen. Personalien. Literatur. Ausstellungen. Patentliste. Aus dem Rechtsgebiet. Der internationale Schafwollhandel. Miscellen. Sprechsaal. Handel und Verkehr.

Die Arbeiter-Versorgung: Nr. 21, Inhalt: Normal- statut für Innungskcankenkassen. Amtliche Verfügungen. For- mulare zur Einrichtung der Buh- und Rechnungéführung. V. Korrespondenzen. Mezensionen, Erscheinungen der Staats- und Rechtswissenschaft. Briefkasten. Die Materialien des Unfall- versiberungsgeseßes, (Anlage.)

Delikatessen- Zeitung. Nr. 3. Inhalt: Der Werth der Phosphorsäure im Weine. Frachtbeförderung mit Courier- zügen. Die Fleischindustrie in den Laplata-Staaten. Austern- fang. Der Eierhandel in England und Frankreich. Die Bker- produktion Europas. Ueber dea Jahreskonsum Berlins. Universal-Kohlenanzünder. Veber die Zusammenseßung der Milch. -- Fischerei. Der Königsberger Theehandel 2c.

Nedacteur: Riedel.

Verlag ver Expedition (S olz). Drus: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich 2 Börsen-Beilagen).

Berlin:

(12924)

¿ 2DD,

: Erste Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 3. November

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. Wahlkreis. von

. Wahlkreis.

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«Von: Sverber,

Ergebuisse der am 28, Oktober 1884 stattgehabten Reichstagswahlen nach den amtlichen Ermittelungen.

\, bedeutet Fraktion der Konservativen.

x. Königreich Preußen. A. Provinz Ostpreußen. Mogtornin 8bezirfk Könitasb Negierungsbezirk Königsberg. Dr. Graf v. Moltke, General-Feldmarschall, Chcf des Generalstabes der Armee, zu Berlin (Konf.). Baron von Eu” edt, Rittergutsbesißer auf Lablaken (Kons.). Engere Wahl zwischen Dr. Moeller, prakt. Arzt zu Königsberg (Dfr.) und Godau, Schlosser zu Königsberg (Soz.-Dern.).

. Graf von Dönhoff, Kammerberr auf riedrichstein (Kons.).

von Tettau, Rittergutsbesitzer auf Tolk3 (Kons.).

Spahn, Amtsrichter zu Marienburg (Centr.).

Wichmann, Rittergutsbesißer zu Nahmgeist bei bach O /Pr. (Kons.).

Ludwig Nose, Rittergutsbesißer auf Dösblau (Kons.).

Borowski, Domherr zu Frauenburg in Ostpreußen (Centr.).

%

Graf zu Stolberg (Kons.).

Reichen-

Regperungsbezirk Gumbinnen.

1 Schliemann, Ober-Präsident zu Königsber8 (Kons).

A, £ h 4 c: Q ( S ! Rittergutébesiter zu Gerskullen, Kreis Ragnit,

_Gon|).

. Saro, Ober-Staatsanwalt zu Königsberg i. Pr. (Kons.).

4, Bergmann, Landrath zu Darkehmen (Konfs.). . Staudy, Polizei-Präsident a. D,, General-Landschafts-Direktor

. Wahlkreis,

und Rittergutsbesißer zu Posen (Konsf.).

. Mauba(b, Landrath zu Johannisburg (Kons.). . von Redecker, Oberst-Lieutenant und Rittergutsbesißer zu Eich-

medien (Konf.). B. Provinz Westpreußen. Negtierungsbezirk Danzig.

Gngere Wabl zwisben von Puttkamer-Plauth (Kons.) und Dirichlet-Bretichkehmen (Dfr.).

. Engere Wahl zwischen Stengert, Pfarrer zu Danzig (Centr.), und

. Ri ckert, Landes-Direktor a. D.

: On al cin

von Gramaßfi, Landrath zu Danztg (Kons.)

zu Karlika-Zoppot bei Danzig (Dfr.)

( Nittergutsbesizer zu Pluskowenz bei Culmsee

(Pole).

. von Kalkstein, Rittergutsbesißer zu Klonowken bei Pelplin

. Wahlkreis.

. Engere

(Pole).

Regierungsbezirk Marienwerder. Engere Wahl zwischen Müller, Landrath (Kons.) und von Donimierski, Rittergutsbesißer (Pole) Wahl zwishen Graf Dohna-Finckenstein und Rzepnikorwoski (Pole),

3. von Lyskowski, Rittergutsbesißer auf Miliszcewo (Pole). . Engere Wahl zwischen von Sczaniecki, Landschafts-Rath und

Rittergutsbesißer zu Nawra, Kreis Tborn, (Pole), und

Meister, Rittergutsbesitzer auf Sängerau (Kon}j.).

. von Gordon, Rittergutsbesitzer zu Laskowitz (Kons.). . von Wolszlegier (von

Wollschlaeger), Rittergutsbesißer auf

Schönfeld (Pole).

. Scheffer, Landrath zu Schlochau (Kons ). 3, Gamp, Geheimer Regierung2-Rath zu Berlin (D. Neichsp.).

. Wahlkreis. . Engere

3, Engere

0 Provinz Brandenburg.

Ü

Stadt Berlin.

Loewe, Fabrikbesißer zu Berlin (Dfr.).

Wabl zwishen Dr. Virchow, Professor zu Berlia (Dfr.), und Stöcker, Hofprediger zu Berlin (Kons.). Wahl zwisten Munckel, Rechtéanwalt zu Berlin (Dfr.), und Dr. Brecher, Professor zu Berlin (Konfs.).

, Singer, Stadtverordneter zu Berlin (Soz.-Dem.).

Engere Wahl zwischen Eugen Richter, Schriftsteller zu Berlin (Dfr.), und Cremer, Schriftsteller zu Berlin (Kons.).

». Engere Wahl zwischen Hasenclever, Scbriftsteller (Soz.-Dem.),

. Wahlkreis. von

3, von Saldern-Ahblimb, . von Wedell-Malchors,

5. Graf von Haake, Rittergutsbesitze

und Klotz, Landgerichts-Rath zu Berlin (Dfr.). Regierungsbezirk Potsdam.

Saldern, Rittergutsbesißer zu Plrlattenberg (Konfs.).

Dr. von Grävenitz, Reich8gericht8-Nath a. D.zu Leipzig (D.Rchsp.). Oberst a. D. und Rittergutsbesißer zu

l Ritterschafts-Direktor und Ritter- gutsbesitzer zu Malchow bei Nechlin (Kons.). : auf Alt-Ranft (Liberal.).

Ringenwalde (Konf.).

», Engere Wahl zwischen Lohren zu Potsdam (D. NReichsp.) und

Knörke, Standesbeamter zu Berlin (Dfr.).

. Dr. Swneider zu Potsdam (Dfr.). . Engere Wahl zwischen Kleist von Bornstedt, Major a. D. zu

Hohennauen (Kons.), und Rickert , Landes - Direktor a. D. O):

. Dr. Kropatsheck, Redacteur zu Berlin (Kons.). / . Prinz Handjery, Kammerherr und Landrath zu Berlin (Kons).

. Wahlkreis.

Regierungsbezirk Frankfurt.

von Brand, Kammerherr und Rittergutsbesißer zu Lauchstädt bei Woldenberg (Kons.).

. Diet, Amtsrath zu Himmelstädt (Konsf.). . Lüben, Gutsbesißer zu Rüdniy (Dfr.). . Engere Wahl zwischen Struwe, Ober-Amtmann zu Berlin

(Dfr.), und von Rosenstiel, Amtsrath zu Gorgast (D. Reichsp.).

von Waldow-Reiten stein, Kammerherr und Ritterguts-

besißer zu Königswalde, Reg.-Bez. Frankfurt a. O. (Kons.).

. Otto Uhden, Amtsrath zu Sorge bei Crossen (Kons.).

Heinrich Prinz zu Carolath, Landrath, zu Amtiy bei Jeßnitz in der Lausiß (D. Reihsp.).

Engere Wahl zwischen Witt, Stadtrath zu Charlottenburg (Dfr.), und John, Amtsrichter zu Sorau (Kons.).

. von Funke, Landrath zu Cottbus (Kons.).

Freiherr von Manteuffel, Landrath und Rittergutsbesißer zu Luckau, Neg.-Bez. Frankfurt a. O. (Kons.).

D, Provinz Pommern. Regierungsbezirk Stettin.

Wahlkreis, Freiherr von Malyahn, Rittergutsbesißer zu Gülß (Kons.). Graf von Rittberg, Landrath zu Ueckermünde (Kons.).

D. Reithétp. = Deutsche Reichspartei.

von der Dien.

„von Gerlab,

1]. Wahlkreis: Dr. Delbrück, Privatdozent zu Berlin (D 2. Graf von Behr-Behrenhoff, Landrath zu Behrenhoff bei

. Engere Wahl

. Wakhlkreis :

2, Graf von

. Wahlkreis. von

. Vürst von Hatseld-Trachenberg, 3, von Kardor\!, Landrath And

. Engere Wahl zwisben von Höniccka (Dfr.) und

. Engere

. Engere Wahl zwischen Dr. phil. von Kulmicz

. Engere Wahl zwischen Dr. Porsch, Recbt3anwalt

2, Freiherr von Huene,

. Graf von Harbuval und Chamaré, Landesältester zu

. Lazy Graf Henkel von Donnersmark auf Komolkwit,

Die Namen der Wiedergewähblten sind gesrerrt gedruckt. Certr. = Centrum. Soz.-Dem. = Sozialdemokrat.

Kreisdeputirter und Rittergutsbesißer auf

Blumberg (Kons\.).

. Brômel, General-Sekretär zu Berlin (Dfr ). A Ph doe. N ; j . von Schöning-Clemmen, Landrath a. D. und Ritterguts-

besfizer zu Sallentin (Konsf.).

». Flügge, Rittergutsbesißer zu Gollnow in Pommern (Kons.). [. von Köller, Landrath, zu Cammin in Pommern (Konf.).

Negierungsbezirk Cöslin.

E. Fr deee von Hammerstein, Rittergutsbesitzer zu Berlin (Kon!.).

. von Massow, Major a. D. und Rittergutsbesißer zu Rohr

bei Treten in Pommern (Kons.). Landraih und

_G Rittergutsbesißer zu Cöslin (Kons.).

. Graf von Kleist, Rittergutsbesißer zu Schmenzin bei Bublit

(Kons).

. von Busse, Landrath a. D. zu Berlin (Kons.).

Regierungsbezirk Stralsund.

Neich3p.), Gütßkow (D. Reich8p.). V, Provinz Pofén,

Regierungsbezirk Posen. Wahlkreis, von Cegielski, Fabrikbesitzer zu Posen (Pole).

. Graf von Kwilec fi, Rittergutsbesißer auf Dobrojewo (Pole) . Freiherr von Unruhße-Bomst, Schloßhauptmann, Landrath

und Rittergutsbesißer zu Wollstein (D. Reichsp.).

. Ludwig von Mycielski, Rittergutsbesißer auf Galowo (Pole). . von ChIap owsfki, Rittergutébesizer zu Kopaczewo bei Chorin,

Kreis Kosten (Pole). zwishen von Chtapows8fki, Rittergutsbesitzer zu Szoldry (Pole) und von Rheinbaben, Landrath (D. Reichëp.).

. von Grâve, Rittergutsbesitzer auf Slowikowo . von Magdzióski, Rentner zu Bromberg (Pole). . Dr. von JaZzdzewski, Probft zu Zduny (Pole).

Fürst Ferdinand Radziwill zu Berlin (Pole). Regierungsbezirk Bromberg.

s: von Colmar - Meyenburg, Polizei-Präsident zu Posen (Konf.).

v Skorzevski, Labischin (Pole).

Herrschaftsbesizer zu Lubostron bei

. Engere Wahl zwischen Koczorowski (Pole) und Dr. Gerlih (Kons.).

von Koëcielski, Rittergutsbesißer zu Kowczyn (Pole). Dr, von Chetmicki (Pole).

F. Provinz Scklesien. Regicrungsbezirk Breslau.

Kessel-Zöbelwißk, Regierungs - Afefsor a. D. und Rittergutsbesitzer zu Zöbelwitz bei Beuthen O. Schl. (Kons).

auf Schloß Trachen- berg (D. Meichsp.).

Rittergutsbesißer zu Nieder- Wabnitz bei Bernstadt in Swhles. (D. Reichsp.).

von Heyde- brandt und der Lasa, Geb. Regierungs-Rath (Kons.).

5, von Goldfuß, Landrath zu Nimptsch (D. Reicwsp.). . GEngere Wahl zwishen Hasenclever, Schriftste’er zu Halle

und Dirichlet, Gutsbesißer zu Kl.

zwischen Kvaedes, Sattler zu Breslau Julius Ftuedländer, Stadtrichter a. D. zu

(Soz.-Dem.), Bretsch- kehmen (Dfr.). Wakl (Soz.-Dem ), und Breslau (Dfr.). Herzog von Ratibor, General der Kavallerie à la suite der Armee, auf Sbleß Rauden bei Ratibor (D. Reichsp.). : zu Conrads- waldau (D. Reichsp.) und Meßner, Schornsteinfegermeister zu Neustadt (Centr.).

. Engere Wahl zwischen Fürst von Pleß (D. Reichëp.) und von

Winkelmann (Dfr.). s S zu Breslau (Centr.), und Prinz zu Schönaich-Carolath zu Möllendorf (D.

Reich8p.). Gr. - Makblendorff

tolz bei

Nittergutsbesitzer zu (Centr.).

Frankenstein (Centr.).

Regierungsbezirk Oppeln.

Wahlkreis. Erbprinz Christian Kraft zu Hohenlohe- Dehringen zu Slawentzig (Kons.).

. Graf von Ballestrem, Rittmeister a. D., Majoratsherr und

päpstliher Geheim-Kämmerer zu Berlin (Centr.).

. Dx. Franz, Kanonikus zu Breslau (Cevtr.). . von Schals cha, Premier-Lieutenant a. D.

ier. h _D._ und Rittergutê- besißer zu Frohnau bei Löwen in Schles. (Centr. ) Kreis Neu-

markt (Centr.).

), Letocha, Amt3s3gerihts-Rath zu Berlin (Centr.). , Müller, Geistliher Rath zu Berlin (Centr.).

Graf von Saurma-Jelt\ch, Rittergutsbesißer zu Jeltsch bei Ohlau (Centr.). ats

. Graf von Nayhauß-Cormons, Rittmeister a. D., Landes-

ältester und Rittergutsbesißer zu Niederbaumgarten bei Bolken- hain (Centr.).

. Friedrich, Graf zuStolberg-Stolberg, Rittergutsbesißer

zu Brusftaroe, Kreis Militsch (Centr.).

Graf von Praschma, Rittergutébesißer auf Schloß Falkenberg in Oberschl. (Centr.).

Horn, Fürstbishöfliher Stiftsrath und Syndikus zu Neiffe (Centr.).

Regierungsbezirk Liegniß.

Wahlkreis. Träger, Rechtsanwalt zu Nordhausen (Dfr.).

2, Engere Wahl zwischen Dr, Braun, Justiz-Rath, Rechtsanwalt

(8 E Reichsgeriht zu Leipzig (Dfr,), und Graf Kanitz ons.), Maager, Rittergutébesiter zu Denkwitz bei Klopshen (Dfr.).

4, Schmieder, Ober-Landesgerichts-Rath zu Breslau (Dfr.).

Nat.-Lib. = Nationalliberal.

Dfr. = Deutsche Freisianige Partci. Volksp. = Volkspartei.

9. Engere Wahl zwischen von Zastrow, Ministerial-Dir:?tor Berlin (Kons.) und Halberstadt (Dfr.). :

. Beisert, Kreisgerihts-Direktor a. D. und Syndikus der Aeltesten der Kaufmannschaft zu Berlin (Dfr.).

. Engere Wahl zwischen Dirichlet, Gutsbesißer (Dfr.) und Frhr.

: von Zedliß, Regierungs-Präsident zu Liegnitz (Kons.).

, Dr. Georg von Bunsen zu Berlin (Dfr.). *

. Lüders, Civil- Ingenieur zu Görlitz (Dfr..).

. Bertram, Premier-Lieutenant a. D. auf Horka (Dfr.).

G. Provinz Sachsen.

Regierungsbezirk Magdeburg.

. Wakblkreis. Eagere Wahl zwischen Freiherr v. d. Knesebeck zu

Tysen (Kons.) und Meibauer, Nechtsanwalt zu Berlin (Dfr.). 2. von Lüderiß, General-Lieutenant z. D. auf Lüderitß (Kons.) 3. Dr. Greve, praft. Arzt zu Tempelhof (Dfr.).

. Engere Wahl zwischen Büchtemann, Eisenbahn-Direktor a. D zu Berlin (Dfr.) und Heine, Stadtverordneter zu Halber- stadt (Soz.-Dem ) i

. von Hasselbach, Landrath zu Wolmirstedt (Kons.).

», von Benda, Rittergutsbesitzer zu Rudow bei Berlin (Nat.-Lib.).

. Dietze, Amtsrath zu Barby (D. Reichsp.). s

. Engere Wahl zwischen von Bernuth, Staats-Minister a. D. zu Berlin (Nat.-Lib.), und Graf zu Stolberg-Wernigerode (D, Reichsp.).

Regierungsbezirk Merseburg.

. Dr. Horwiß8, Justiz-Rath, Nechtsanwalt und No- tar zu Berlin (Dfr.). von Helldorff, Landrath a. D. und Rittergut (Kons.). 3, von Vodenhausen, Landrath zu Burgkemnitz (Kons.). . Engere Wahl zwischen Dr. A. Meyer (Dfr.) und Taeglichs- ee Gtat-Lib,)., 5. Leuschner, Geh. Bergrath zu Eisleben (D. Reichsp.). . Dr. Müller, Ritterguts-, Bergwerks- und Fabrikenbesitzer zu Bornstedt-Neuglück bei Eisleben (Nat.-Lib.). : . Panse, Rittergutsbesißer zu Kl. Eichstädt (Dfr.). , Engere Wahl zwishen Rohland, Rittergutsbesißer auf Etzolds- hain (Dfr.), und Barth, Landrath zu Naumburg (D. ReichEp.).

8besißer auf Bcdra

Regierungsbezirk Erfurt.

. Wahlkreis. Lerche, Amtêegerichts-Rath zu Nordhausen (Dfr.). 2, Strombeck, (Centrum).

3. von Wedell, Regierungs-Präsident zu Magdeburg (Kons.). 4. Nobbe, Oekonomie-Rath zu Niedcrtopfstedt (D. ReichEp.).

"H. Provinz Schleswig-Holstein.

. Wahlkreis. Engere Wahl zwischen Lassen zu Lysabbel (Däne) und Junggreen zu Apenrade (Däne). . Gottburgsen, Landgerichts-Rath zu Flensburg (Nat.-Lib.). 3. Asmus Lorenzen, Hufner zu Rüdelsdorf (Dfr.). . Ergere Wahl zwischen Richter, Tischlermeister zu Hamburg (Dfr.), und Franke, Amtsrichter zu Berlin (Nat. -Lib.), 5, Thomsen, Hofbesiter zu Zenhusen bei Hemme, Kreis Norder- dithmarschen (Dfr. ). ». Engere Wabl zwishen Dr. Sacbau, Professor zu Berlin (Nat.- Lib.), und Halben, Seminarlehrer zu Hamburg (Dfr.). Engere Wahl zwischen Dr. Haenel, Professor zu Kiel (Dfr.), und Heinzel, Scbneider zu Kiel (Soz.-Dem.). . Frohme, Scbriftsteller zu Bockenhain (Soz.-Dem.). . Graf von Holstein, Erbherr zu Waterneverstorff, Kreis Plön (Kons.). . Graf Herbert von Bi2marck-Schönhausen, Gesandter (D. NeichEp.)

J. Provinz Hannover.

. Wahlkreis. von Hülft, Gutsbcsiter auf Untel (Nat.-Lib.).

2. Ahlhorn, Gutsbesißer zu Jaderaltendeich bei Jaderberg (Dfr.).

Dr. Windthorst, Staats-Minister a. D. zu Hannover (Centr.).

. Freiherr von Scheele, Rittergutsbesiter zu Schelenburg bei Wissingen in Hannover (Welfe).

. Engere Wahl zwishen von Arnswaldt, Landschafts-Rath zu Böhme (Centr. ), und Sattler, Archivar zu Hannover (Nat.-Lib.).

. Engere Wahl zwishen von Arnswaldt-Hardenbostel (Centr.) und Wattenberg-Rotenburg (Nat.-Lib.).

. Freiherr Langwerth von Simmern, Rittergutsbesißer zu Wichtringhausen (Welfe).

8. Engere Wahl zwischen Dr. Bruel, Geh. Regierungs-Rath a. D. zu Hannover (Centr.), und Meister, Cigarrenarbeiter zu Han- nover (Soz.-Dem ).

. Engere Wohl zwischen von Reden-Hastenbeck (Nat.-Lib.) und von Wangenbeim zu Hannover (Welfe).

Struckmann, Bürgermeister zu Hilt esheim (Nat.-Lib.)

. Engere Wahl zwiscben von Oldershausen, Gutsbesißer zu Olders- hausen (Welfe), und Falkenhagen (Nat.-Lib.).

2, Göß von Oienhusen, Rittergutsbesißer zu Olenhusen bei Göt- tingen (Welfe).

. Engere Wahl zwisben von Pilgrim, Negierungés-Präsident zu Minden (D, Reichsp.), und von Alten, Oberst-Lieutenant a. D. (Welfe).

. Gngere Wahl zwischen von der Brelie, Hofbesißer zu Winsen (Nat.-Lib.), und von Decken, Landschafts-Rath zu Rutenfiein (Welfe).

. Graf von Bernstorff, Landrath a. D. zu Gartow bei Lenzen a. d. Elbe (Welfe).

. Freiherr von Wangenheim, Rittergutsbesißer auf Eldenburg (Welfe).

Engere Wabl zwischen Hastedt, Senator und Hofbesißer zu Har- burg (Nat.-Lib.), und von Estorf, Ober-Amtsrichter zu Veersen (Welfe).

Cornelsen, Senator zu Stade (Nat.-Lib.).

. Gebhardt, Stadtdirektor in Bremerhafen (Nat.-Lib.).

K. Provinz Westfalen. Regierungsbezirk Münster.

6 E: Dr, Freiherr von Schorlemer-Alst zu Haus Alt entr. . Dr. Freiherr von Heereman-Zuydwyk, Negierungs-Rath a. D., Rittergutsbesißer zu Münster in Westf. (Centr.). . Beckmann, Fabrikant und Gutsbesißer zu Bocholt (Centr.). i, Freiherr von Lands8berg-Steinfurt, Kammerherr, Land- rath z. D. und Rittergutsbesißer zu Steinfurt bei Drenstetn-

furt (Gentr.).