1884 / 267 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

und Verkehrspolitik. Der vierte und leßte Abschnitt endlich bespricht „andere gemeins{chaftlide Gegenstände ökonomischer Natur“, wie die Bevölkerungs!ehre, Vereine und den ökonomischen Wirkungskreis des Staates. Es versteht sih von selbst, daß der S!off im Ganzen und Einzelnen troß der elementaren und gemeinverständliden Behandlung duraus wissenschaftlic gesibtet und daß überall bei no unentsciederen Lebrmeinungen ein fester Standpunkt eingenommen is. Der Be- ftlmmung des Buches entsprechend seinen diejenigea Kapitel, welche Ber- bältnifse besprecen, die unmittelbar mit Handel und Gewerbe zusammen bängen, ausführliber und eingehender gewürdigt zu sein, als jene, welwe für ein wiffssenschaftlibes Studium im Vordergrunde stehen würden. Und so mag denn bei uns in Deutschland, wo die Volks- wirthihaft nit Unterribtsgegenftand der böberen Schulen ist, das Büdclein für werdende Kaufleute und Industrielle, welhe si auch eistia weiter zu bilden gesonnen sind, als Unterrichtsmittel empfoh-

en sein.

Reallerikon der Deutschen Alterthümer. Ein Hand- und Nawschlegebuch der Kulturgeschichte ves deutschen Volkes, bearbeitet von Dr E. Gößinger. Zweite vollständig umgearbeitete, vermehrte vnd illuftrirte Auflage. Leipzig, Veriag von Woldemar Urban, 1884. Heft 13, 14, 15. (Preis des Hefts 60 4). Das vor- liegende neueste Tripelheft diescs treffliben Handbuchs enthält die Artikel »Ludwigölied“ bis „Novelle“. Besonders interessant und sehr eingehend und gründlich behandelt sind tie Abschnitte: Mahlzeiten, Maifest, Malerei, Marienkultus, Matkgenossensehaft, Markgraf, Markt und Markiplag, Martins8gans und Martinslicd, Meister, Meistergesang, Miniaturmalkerei , Minristerialität, Minnesänger, Monatsnamen, Mönck8wcsen, Münzwesen, Musik, Musikinstrumente, Mystik Nacht- wäcter, Narren, Nibelungenlied, Nimbus, Nixen, Nornen, Novelle. In illustrativer Beziehung ist auf das Heft viel Sorgfalt ver- wendet. Namentlich \{chmücken den umfängliden Artikel „Malerci“ eine ganze Anzahl von Holzschnitt-Abbildungen älterer deutscher Werke. Wir finden in demse!ben: cine alte Wandmalerei (darstellend die Seeligen vor dem jüngsten Gericht) aus der Kapelle zu Ramecrsdorf bei Born; den Ursulaflügel von dem Cölner Dombilde; zwci Flügelbilder vom Genter Altar der Gebrüder van Eyck (Berlin); Die Geburt Christi, von Bartholomäus Zeitblom; Die Madonna des Bürgermeisters Meier, von Holbein d. J; St Michaels Kampf mit dem Drachen, von Dürer; Christus und der Versucber, von Lukas von Leyden; Der Geldwechsler und seine Frau, von Quintin Messys; Die 4 Erdtheile, von Ruktens; An der Staffelei, von Franz von Mieris, und eine Landschaft von Artus van der Neer. Den Abschnitt „Miniaturmalerei“ zieren Reproduktionen von Jni- tialen und Federzeibnungen aus dem Psaltcc des Notker Labeo, aus der Manessishen Bilderhandschrift und aus dem berühmten Gebet- buch Kaisers Marxrimilians. Besonders dankenswerth und irstruktiv find auch die zahlreichen Textillustrationen in vem Artikel „Musik“, so die gregocianiswe Buchstabennotirung, die Neumennotirung, die Hucbaldiswe Buchstaben- und Liniennotirung, die Nagelschrift, Huf- eifensck;rift, Fliegenfußschrift, Choralnoten 2c.

Die neucste Nummer von „Schorers Familienblatt“ (I. H. Schorer, Berlin) bringt u. v. a. einen höchst interessanten, rcich iflustrirten Artikel über das Kamerungebiet, dessen Beyöl- kerung und die Niederlassungen Hanburger Kaufleute, insbcsondere die Woermannschen. Die nach photographishen Originalaufnahmen wiedergegebenen JUustrationen bieten sehr charakteristishe Typen der Eingeborenen sowie eine Ansiht der Faktorei Woermann am Ka- merun, einer Kaffeeplantage und des Kamerun-Pics. Der höchst inter- essante begleitende Text ist nach cigenen Erlebnissen von einem früheren Kolonisten verfaßt.

Sewerbe und Handvel,

Nach dem Bericht, welhen der Vorstand der Breslauer Aktie n-Bierbrauerei dem Aufsichtsrath über das abgelaufene Geschäftsjahr unter Vorlegung der Bilanz und des Gewinn- und Verlust-Contos erstattet hat, erreihte der Bierabsaßz die Höhe von 27 1672 hl gegen 24 172% hl im Vorjahre. Der erzielte Gewinn bes trägt, nabdem die Kosten der Reparaturen im Betrage von 12 566 4 aus dem Betriebe bestritten worden find, 44278 A. gegen 23 607 M. im Vorjahre. Hiervon werden auf Beschluß der Gesellscbaftsvor- stände 25264 Æ zu Abscreibuugen verwendet gegen 15 167 /6 im Vorjahre ; von dem Ueberrest von 19 014 4 sollen 950 4 zur Do- tirung des Reservefonds, 1140 A zur Tantième und Remuneration, 3000 J zur Dotirung eines Spezial. Reserocfonds verwendet, 13500 #4 = 25/9 als Dividende vertheilt und 422 4A auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der Spicritus-Weltmarkt, Nach den Mittheilungen des Dr Julius Wolf in der „Baltisen Wochenschrift für Land- wirthschaft, Gewerbfleiß und Handel“ vom 18, Oktober 1884 (Nr. 42) beläuft si der Gesammtverbrauhß an Spiritus in Europa und Amerika jäbrlich auf ungefäkr 214 Mill. Hektoliter. Davon ent- fallen ‘auf Rußland 6ck “Mill. auf Deutschland nabezu 4 Mill. (darunter alicin 35 Mil, auf Norddeutschland), auf Oesterreich-Un- garn mehr ols 25 Mill, auf Frankreich 2 Mill, auf Nordamerika nahezu 15 Mill. und auf Großbritannien und Irland 1 Mill, Hek- toliter; der Rest von e1wa 47 Mill. Hektoliter wird in den übrigen Ländern Europas und Amerikas konsumirt.

Den größten Theil des Gesammtverbrauchs macht die persönliche Konsumtion aus; aber auch die Verwendung des Spiritus zu gewerblihen Zwecken sowie zur Weinmishung ift bedeutend; letztere giebt für die Bestimmung der Spirituspreise den Auss{lag und richtet sich nach ver Weinaus- bezw. -Einfuhr Frankreichs, Spaniens und Italiens, da meist nur die zu exporticenden Weine alfoholisfirt werden. Bon den drei genannten Ländern übt Frankreih den größten Einfluß aus, wie aus dem Umstande hervorgeht, daß von den in 188183 aus Spanien und talien exportirtirten Weinen durchschnittlich jährlich 77,76 bezw. 78,02 9/0 nach Frankreich gingen. Frankrei führte innerhalb der Zeit von 1879 bis 1883 jährli durchsch{rittlich vier bis fünf Mal mehr Wein ein als 1873—79, dagegen betrug sein Export in der- selben Zeit jährlich um 500000 b] weniger als 1870—79; beide Thatsachen find hauptsächlich den Verheerungen der Phylloxera zu- zusbreiben und lasscn befürhten, daß jede Besserung der Weinernten in Frankreich cine beträchtliche Verminderung des Spiritusbedarfs der drei Länder nah si zichen wird. Diese Annahme ist um so mehr gerecktfertigt, als auch in Frankreich die Menge des selbft erzeugten AYlkohols seit langer Zeit besländin zugenommen hat.

Damit kommen wir auf den zweiten preisbestimmenden Faktor, die Produktion, welche das Angebot auf dem Weltmarkt hervorruft. Die größten Spiritus-Auéfuhrländer sind Frankreich, No: ddeutschland Rufland, Oesterreich-Ungarn, Großbritannien und die Vereintaten Staaten, Der Export Frankreichs nimmt aber cher ab als zu, und ist deshalb nicht sehr cinflußreid; Großbritanniens Export beschränkt sich fast auts{ließlich auf seine Kolonien und au in Oefterreich- Ungarn und den Vereinigten Staaten hat der Export nicht fonder- liche Zunahme erfahren, so daß als Hauptkonkurrenten auf dem Welt- malte nur Norddeuts{chland und Rußland verbleiben, von denen ersteres in neuerer Zeit große Anstrengungen wacht, scine Ahsatz- gebiete dafür besonders im Süden weiter auszudehnen. :

Nürnberg. 11, November. (Hoptenmarktbericht von Leopoid Held.) Obwohl die Preise in den leßten Wochen sehr nach- gelafsen haben, will fich noch immer kein lebhafteres Geschäft ent- wickeln. Es wird langsam gekauft, nud dabei sind Preise seit letztem Samstag eher noc etwas billiger, da Eigner sehr willig abgeben und Käufer äußerst niedrige Angebote machen. Erxporteure kauften in den [leßten Tagen Markrhopfen in der Preislage von 70—75 4, während

Kundschaft bessere Mittelsorten von Württembergern und Hallertauern zu 85—90 M auswählte. Die Lagerbcstände sind fehr belangreich und der Absaß dürste im Verhbält:.iß hierzu ein größerer sein, wenn- gleich die Zufuhren etwas kleinere Ziffern aufweisen. Die Noti- rungen lauten: Markthopfen 70—85 Æ, Gebirgshopfen 90—100 4, Aischgründer 70—95 #6, Württemberger prima 110—115 , do. mittel 80—90 Æ, do. gering 70—80 A, Hallertauer prima 110 —115 M, do. mittel 80—90 4, do. gering 790—80 M, Elsäfser 70—

London, 11. November. (W. T. B.) Bei der keute eröffneten Wollauktion komman muthmaßlich im Ganzen 143 000 B. zum Ausgebot. Heute waren 6944 B. auégeboten, die Auktion war gut besucbt, die Konkurrenz lebhaft. Preise für australishe und Kapwollen wie die Scblußpreise der leßten Auktion.

New-York, 109 November. (W. T. B.) Weizenverschif- fung+n der leßten Woche von den atlantisen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 63 000, do. nah Frank- rei 56 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 22 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 64000, do. na an- deren Häfen des Kontinents Qrts.

New-York, 11. November. (W. T. B.) Der Werth der Produktenaus fuhr in leßter Woche betrug 5 543 000 Dollars.

Verkehr2-Anftalten.

Bremen, “12, November. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Habsburg“ ist heute früh 3 Uhr in Southampton cingetroffen.

Hamburg, 11. November, (W. T. B.) Der Postdampfer „Frisia* der Hamburg - Amerikanishen Packetfahrt- AktiengefellsGaft hat, von New-York kommend, heute Nach- mittag Scilly passirt.

Hamburg, 12. November. (W. T. B) Der Postdampfer „Rhenania“ der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, am 10. d. M. in St. Thomas eingetroffen.

Sanitätswesen und Quarautänewesen.

Frankreidch.

Unterm 2, November d. I. ist das Erlöschen der Cholera-Epidemie

zu Fu rfeille dnrch den Directeur de la Santé daselbst notifizict

worden.

__ Demgemäß werden dort von jeßt ah wicder reine Gesundheits- pâsse ausgefertigt

Portugal?

Laut einer am 4. November veröffentlibten Verfüguna des Königlich p ortugiesischen Ministeriums deé Innern ift die Qua- rantäne für die aus verdächtig erklärten Häfen kommenden Sciffe auf drei Tage (anstatt bisher fünf) bescränkt worden.

In Bezug auf die als angesteckt erkiärten Häfen bleibt es bei der vollständigen Auss{ließung der aus denselben kommenden Schiffe. (Vgl. auch „R.-A.“ Nr. 262 vom 6. November.)

Berlin, 12. November 1884.

Morgen, Donnerfiag, den 13., findet Königliche Parforce-Jagd statt. Rendez-vous: Vormittags 91/, Uhr zu Jagdschloß Grunewald. taa gen

A

Vie internationale Meridian - Konferenz, welche am 1 Dftober di I. in Washinaton zusaumentrat, hat am 22. Oktober ihre Arbeiten beendet, Vertreten waren auf derselben außer den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika die Regierungen von: Brasilien, Columbia, Cofta Rica, Chile, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Guatemala, Hawaii, Japan, Italien, Liberia, Mexiko, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Paraguay, Rußland, San Domingo, Salvador, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei, vnd Venezuela. Das Ergebxiß der Berathungen wurde vorläufig natärlid ohne Verbindlichkeit für die Regierungen in folgende Beschlüsse zusammengefaßt: /

, 1) Die Verjammlung ist der Ansicht, daß es wünschenswerth ist, einen einzigen Ausaangs-Meridian füc alle Nationen an Stelle der jeßt bestehenden Vielheit einzuführen. ,

2) Die Versammlung empfiehlt den vertretenen Regierungen, als Auétgangspunkt für die Längengrade den dur die Mitte des Durcbgangs-Instrumentes auf der Sternwarte in Greenwich gehenden Meridian anzunehmen. ;

, 3) Von diesem Ausgangs-Meridian an follen die Längen in zwei Richtungen bis zu 186% gezählt werden, und zwar die östlichen Längen mit dem Vorzeichen plus, die westlichen mit dem Borzeichen minus.

4) Die Versammlung empfiehlt die Annahme eines Welttages für alle Zweckte, bei denen scine Einführung als geeignet befunden werden mag, ohne indessen den Gebrauch einer Ortszeit oder sonstigen Cinheitszeit da, wo folhe wünschenswerth ist, auszuschließen.

9) Dieser Welttag soll für die ganze Erde beginnen mit dem Eintritt Der Mitternacht unter dem Ausgangs-Meridian, in Ueber- einstimmung mit dem Anfang dés bürgerlichen Tages und Datums unter diesem Meridian, und joll gezählt werden von 0 bis 24 Stunden. 6) Die Versammlung spricht die Hoffnung aus, daß sobald als thurlih der Beginn des astronomischen und nautischen Tages überall auf denselben Mitternahts-Anfang verlegt werde.

7) Die Versammlung spriht ‘vie Hoffnung aus, daß die technisden Studien, welche die Regelung und Anwendung des De- ztmalsystems in Bezug auf die Theilung der Winkel und der Zeit bezwecken, „wieder aufgenommen werden mögen, um seine Einführung für alle die Fâlle, in welchen es thaisächliche Vortheile gewährt, anzu- bahnen.— An obigen Beschlüssen haben auch die DelegirtenDeut \ ch- lan ds Antheil genommen, und zwar haben sie den Beschlüssen Nr. 1 und obne Vorbchalt zugestimmt, wogegen sie bei den Übrigen Beschlüssen, insofern dieselben von den Vorschlägen der Konfcrenz zu Rom ab- weichen und infolge dessen keiner allgemeinen Annahme sicher sind, si der ausdrüdlichen Zustimmung entkalten haben.

: Im Fortgange der gestrigen Sißung der Brandenbur- giscen Provinzial-Synode wurde beantragt : die Kommission für die Gesangbuchfrage dur die drei General-Superinten- denten Probst Dr. Brückner, Ober-Hofprediger D. Kögel und D. Braun zu verstärken. Es entspann ih in Folge dessen cine sehr lange, lebhafte Diskussion über die Frage, welche Stellung die drei General-Superintendenten in der Kommission. laut derGeschäftêordnung einzunehmen hätien. Auf Antrag des Syn. Ober - Konsistorial- Raths Probst Dr. Frhrn. von der Goltz wurde {ließli beschlossen : Die bestehende Gesangbus-Kommission dur die drei General- Superintendenten zu verstärken. Die Kommission soll gehalten sein alle bereits beantragten und im Laufe dieser Woche ne zu be- antragenden Abänderungsvorschläge genau zu prüfen, und behufs Prüfung der Seitens der Gesangbuchs-Kommisfion beanstandeten © Punkte in dem neuen Provinzial-Gesangbuch eine neue Kommisfion von 9 Mitgliedern zu wählen. Reglerungs- und Schulrath, Pfarrer Heiber (Frankfurt a. O.) referirte sodann über den Erlaß des Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten vom 24. Juli 1884, betreffend den Religionsunterriht in den Volks- schulen. Der Erlaß seße höhere Leistungen der Volksschule voraus, Dies fei angcsihts der Zustände, welche in der Provinz Brandenburg herrs{en, Zustände, die man in der Nähe von Berlin nit vorausfeßen sollte, sehr nothwendig. Er schlicße mit der Birte die Angelegenheit mit einem an den Minister der geistlichen 2c. Ange- legenheiten zu richtenden Dank für den Erlaß als erledigt zu erklären. Die Synode bes{loß ohne Debatte diesem Vorschlage gemäß. Die Dee wurde hierauf gegen 3} Uhr Nachmittags mit Gebet ge- ofen. Den erfien Gegenstand der heutigen Tagesordnung bildete das Proponendum des Königlichen Konsistoriums, betreffend die Theilung ger Kretsfynodal-Verbände Berlin-Land und Cöln- nd.

Das Kunstgewerbe - Museum eröffnete gestern die XI. Sonder - Ausstellung, umfassend die Neuerwerbungen des

88 M, Posener 95—125 M

aus den Mitteln der Friedri: Wilhelm-Stiftung der Stadt Berlin erworben worden find. Die beiden Zimmer find vollständig mit allen Einzelheiten in ihrer alten Zusammenseßung in das Museum übertragen; Wände, Decken, Fensterpfeiler, Thüren Oefen sind zugehörig; jedes von ihnen bietet somit ein vollständiges Bild eines Innenrauwes aus der besten Zeit deutsher Renaissance, Das Zimmer aus Schloß Haldenftein bei Chur zeigt einen mehr palastartigen, dasjenige aus S{loß Höllrih in Franken einen mehr ibürgerlihen Charakter. Die Einrichtung beider Räume an Möbeln und Geräthen ist mit alten Besitßstücken des Museums mögli vollständig hergestellt. Zwischen beiden Zimmern ist ein kapelenartig hergeriwteter Raum mit fkir{lichen Glasmalereien und Altarschreinen. Der Raum über den Zimmern, zu dem eine alterthümlich dekorirte Treppe führt, is für Sammlungszwecke eingerichtet. Unter den sonstigen Neuerwer-

chinesisce Sammlung, welche der Kaiserlihe Gesandte von Brandt für das Museum angelegt uyd demselben jeßt überlassen hat. Dieseibe enthält gegen 700 der fkostbarsten altcincsischen Kunstwerke.

___ Im Belle-Alliance-Theater ging geftern ein neues Stü in Scene, welches in den drei erften Akten einen recht hübschen Er- folg devontrug. Dasselbe betitelt sich: „Wera“, Schauspiel in 4 Akten von‘ A. Waimar (Pscudonym) Wera, die Towter eines dem Bankerott nahen Kommerzienrathes, wird von ihrer Stiefmutter und deren Tochter Eva aus dem Hause zu drängen gesucht, da sie die Stief- \{wester in den Schatten stellk. Um diele Entfernung auf cine standesgemäße Art zu bewerksteliigen, benußt die Stiefmutter eine augenblicktlihe geschäftlide Kalamität ihres Gatten, um an eine Aus- bülfe durch ihr Privatvermögen die Bedingung zu knüpfen, daß Wera cinen ungeliebten englischen Edelmann heirathen sol. Wera, welche Neigung und Talent zur Schauspielerin besitzt, hat sih jedoch in einen Poeten, Erich Tornau, verliebt, in dessen Trauerspiel sie die Hekdin auf einer Dilettantenbühne spielt, Um eine Intrigue, welche von Theatercliquen geaen die Aufführung des Tornauschen Stückes an der hauptftädtishen Bühne ins Werk- geseßt wird, zu verbtindern und um dem lästigen Aufenthalte im Hause zu entgehen, \pielt sie selbft die Oktavia auf der betrcffenden Bühne und erzielt durch ihr ausaezeich- netes Spicl eiren bedcutenden Erfolg. Ihre Liebe zu Tornau wächst, sie will sih ihm, der um ihre Hand wirbt, ganz ergeben, da crhâlt sie von dem Baronet Bloome die Nachricht, daß Tornau bereits verheirathet sci. Mit ciner effefktvollen Scene in welcher Wera voll Zorn und Schmerz Tornau verabschiedet, \{chließt der dritte, die Erwartung auf das Höchste steigernde Akt. Das ift der dur dramatishcs Leben und tecbnisde Vollendung bedeutende Inhalt des gescbickt angelegten Stückes bis zum vierten Aft, In diesem hat leider der gute Genius, welcher die Hand der Verfasserin bis dahin führte, sie so vollständig verlassen, daß man ftaunend fragt, ob der leyte Akt wirklich aus derselben Quelle her- stammt, wie die drei ersten. Ein solbes wüstes Durcheinander von Abgeschmacktbeiten und, gelinde gesagt, Albernheiten, wie sie dieser un- glüdfelige letzie Aft in sich birgt, ist leider nur allzusehr im Stande, den guten Eindruck der vorhergegangenen Aufführung in jeder Hinsicht zu zerstören. Die Personen, sür welche uns die Verfasserin bis dahin zu interessiren verstand mit Ausnahme des obendrein rect herz;lich \®&leckcht dargestellten Dichters —, erscheinen im letzten Akt unbegreif- li und wirken possenhaft. Die Geshmallosigkeit, solche überflüssige Scenen, die Bedientenplaudereci und das Auftreten des \cablonenhaften lustigen Ehepaars Dr Schenk und Frau in den letzten Akt zu bringen, welcher die rasche Entscheidung herbeizuführen hat, erscheint unbegreiflich von einer so bühnenkundigen Verfasserin, Soll das Stück, welches in seinem erften Theil einen fast dur{s{lagenden Erfolg er- zielte, diefen auch nach seinem Sch{luß davontragen, so muß der vierte Akt vollständig gestrichen und die rasche Lösung in den dritten Akt gebracht werden, oder ein gänzli umgearbeiteter knapper vierter Akt muß den befriedigenden kurzen Schluß bilden; dann darf die Ver- fasserin auf den unbedingten Beifall aller Zuschauer rechnen, während gestern ein großer Theil des Publikums zu seinem Bedauern das Stück in seiner augenblicklichen Verfassung ablehnen mußte. Fr. Ellmenreich, für welce die Rolle der Wera offenbar geschrieben ist, spielte in den drei ersten Aktea mit all jenem Feuer und der vollendeten Routine, welcbe jeder Rolle in den Händen dieser bedeutenden Künst- lerin zum Erfolge hilft; im leßten Akt ist sie leider zu einer bödft unerquidlihen Figurantin verurtheilt, Zu beklagen ift ferner, daß sie in Hrn. Stroßmann (Tornau) einen so wenig ebenbürtigen Partner fand. Cine Abwechselung in der Besetzung der ersten Liebhaber- und Heldenrollen könnte dem Belle-Alliance-Theater nur zum Vortheil gereichen. Hr. Würzburg vermied als Engländer Bloome mit feinem Takt all die Häßlichkeiten, welche diese Bühnengentlemen uns oft so beschwerlich werden läßt. Frl. Fröhlich spielte wie immer flott und fris. Die übrigen Partien, von denen ohne jeden Nachtheil mehr als cin halbes Dugzend gestrichen werden könnten, waren mehr oder minder gut beseßt. Für die Ausftattung und ÎInscenirung muß dec Direltion enischieden Anerkennung gezollt werden.

Krolls Theater. Fr. Amalie Joachim giebt am nähsten Sonntag ihr leßtes Concert. Das Programm wird wieder eine Neihe klassisher Nummern enthalten.

. Die gestrige Vorstellung im Cirkus Renz, welche vor einem sehr gut besèßken Hause stattfand, war in jeder Beziehung eine äußerst gelungene. In dem ersten Theil wax es besonders Altmeister Renz selbst, welcher durch Vorführung des in ciner ganz neuen und außergewöhnlichen Weise dressirten und in Freiheit vorgeführten ara- bischen Vollbluthengstes „Jfagar“ seinen anerkannten Ruf in der höheren Pferdedressur aufs Neue glänzend bewährte Das junge, \chóne, rei aufgezäumte Thier erfreute nit nur die Kenner, sondern ganz allgemein dur seine präzise und mit höchster Eleganz ausgeführten Bewegungen, Gangarten und Sprünge. Die vorzüglichen Leistungen des Hrn. Hager kamen au in dieser Vorstellung durch Ausführung einer meisterhast gerittenen #Fahrsbule wieder zu vollster Geltung und An- erkennung. Die Pantomime «Harlekin à la Edison* bildete den Schluß des ersten Theils und erregte sowohl dur die außerordentlich s{önen Lichteffeklte als auch dur die verschiedenartigen, aufs Glänzendste arcangirten und ausgeführten Ballets die Bewunderung des Publikums. Den 2. Theil bildete eine „Damen-Gala-Vor- stellung“. Obwohl jede der mitwirkenden Künstlerinnen ihr Bestes bot, was auch von Seiten des mit Beifall nit kargenden Publikums bezeugt wurde, so leisteten doch die Ge- s{chwister Frl. Thora und Thekla Hoffmann in ihren gymnastischen Produfktionen am dreifaden Reck das Vorzüglichste in diesem Genre. Frl. P. Veith produzirte sich recht graziós und geschickt in der höheren Pferdedrcssur durch Vorführung des in Freiheit dressirten arabishen Scimmelhengstes „Kohinor“. Die übrigen in beiden Theilen der Vorstellung mitwirkenden Kürstlerinnen und Künstler trugen durch ihre immer gern gesehenen außerordentlichen Leistungen viel dazu bei, dem Publikum einen äußerst genußreichen und ange- nehmen Abend zu bereiten,

Im Raubthierhause des Zoologischen Gartens ist aus Hamburg ein junger Tiger angekommen, dem zwei kleine Hunde zur Gesellschaft beigegeben sind. Der Tiger und seine Gefährten leben in Frieden und Eintracht miteinander.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S olz). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

leßten Jahres, und zugleich die Altdeutschen Zimmer, welche

bungen, welche ten ganzen Lichthof füllen, stcht in erster Reihe die |

zum Deutschen Reichs-

M 267

Erfte Beilage Z A Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Auzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 12. November

Deutsches Nei.

der Einnahme an Wecselstempelsteuer im Deutschen Neiche für go n m E E m ——_—————_———————— E

u T

Ober-Post-Direktions-Bezirke. Á.

Einnahme im Monate Oktober

Nachweisung S die Zeit vom 1. April 1884 bis

3. 4.

Hierzu Einnahme selben

n usammen. in den Vormonaten Zus

| M. | S Á.

zum Schlusse des Monats Oktober 1884.

Einnahme in dem-

des Vorjahres

(Spalte 4). E

9, z 6,

Cr. J Zeitraume In 1884 [u + mer

weniger

P M. A

I. Im Reichs-Postgebiete.

1) Königsberg

2) Gumbinnen

3) Danzig .

4) Berlin .

5) Potsdam . 6) Frankfurt a./D. . 7) Stettin

8) Cöslin .

9) Posen ;

10) Bromberg .

11) Breslau

12) Liegnitz .

13) Oppeln .

14) Magdeburg

15) Halle a./S.

16) Erfurt ¡

17) Kiel

18) Hannover .

19) Münster

20) Minden

21) Arnsberg C s + 23) Franksurt a./M. O Coln. «D, 25) Aachen .

26) Coblenz

27) Düsseldorf .

98) Trier

29) Dresden

30) Leipzig .

31) Karlsruhe .

32) Konstanz

33) Darmstadt.

34) Schwerin i./M. . 35) Oldenburg

36) Braunschwetg 37) Bremen

38) Hamburg . „_- 39) Straßburg i./E.

13 479 3 429 12 945 75 145 3 626 7 047 7744 1808 | 6114| 70 4 229 | 80 15 490 | 60 8107| 10 5 339 | 20 17 O81 | 50 7897 | 20 11 329 | 90 6 376 | 10 6 704 | 60 2 524 | 10 5 656 | 10 18 498 | 30 4561 | 50 31006 | 90 16 746 | 80 8 708 | 20 2 954 | 20 30040 | 2 474 | 90 12 104 | 80 37751 | 20 19 523 | 40 5299 | 13157 40 2 618 | 30 3507 | 80 6 831 #— 17 619 | 40 65 324 | 50 T4! 00 4 143 | 40

| | | | | 0 64 824 | 40 78 304 | | 80 18 339 | 20 21769 | | 80 78 171 | 480 267 | | 93 247 43 202 48 952 11 954 33 848 97 242 99 656 54 576 341191 98 050 50 017 74 004 38 643 41 009 13 746 32 034 117 220 29 240 202 417 107 466 47 561 22073 947 179 16 310 2 915 959 872 121 998 37 922 76 830 15 804 24 374 34 292 118 828 428 200 113 421 24 865

65 225 | 80 70 405 122 | 10 | 90 19 621 | 30 | 90 36 154 | 50 | 30 41 208 | 20 | £0 10 146 | 40 98 733 | 40 93 021 | 60 84 165 | 50 46 469 | 40 98 780 | 50 80 989 | 15 42 120 62 674 32 267 34 304 11 222 26 378 98 722 94 678 171 410 90719 | 8: 38852 | 8 “19118 | 8 908 530 13 836 70 810 999 121 | 5 102 475 | 35 31923 | 70 63 673 | 30 19188 | 90 867 | 10 97461 | 60 101 209 | 50 362 875 | 50 Do 90 722 | 50

65

70 90 60 75 70 70 30 90 60 90

50 90

81 207 | 19 162 | 60 82 538 485 190 | 21450 | 40 44 667 | 51 006 10 695 30 908 | 85 23 729 | 20 97.1689 52 633 34 183 102 558 51 232 74 692 39 653 37975 13 684 30 885 110 044 28 429 194 665 105530 46718 21.905 242 698 16 702 8LT28 260 249 | 0 125-199 | 36 981 77 009 | 6 154071! 24 360 34 305 120 192 452042 | 127 292 27 629 | 69

| | 90 2 903 | 80

| 70 90

20 40 20

40 50 90 40 1009 | 90 3033 | 50

62 | 10

| 10 80

(25 70 178 | 95 397 | 15 7&4 | 50 12 | 70 1363 | 20 23 842 | 13871 | 2 763 | 70

50

40) Metz E Summe I. IL. Bayern

590 581 | 50 896 | 40 22 0418 | 75

3511 516 | 30 316 335 | 147176 | 75

2960935 | 26ò 438 | 60 126 126 | —=

30

3 534 158 | 300 533 137 851 [40

22 641 | 9d 15 801 | 10

S 9325 | 35

90

[1L Württemberg E Veberhaupt

Berlin, im November 1884,

623526 | 45 | l

3 351 501 [60 | 3975 028 | 0d

Haupt-Buchhalterei des Reichs-Schaßamts.

Biester.

3972 243 | 55

T1 FELTT L E LFEEF E FHFHF 1A F H FFELTF14 #41

2 484 |

Inhalt: Die 5. Infanterie-Division im Feldzuge von 1836. Frhr. v. Lüßow.

wesens. S } atfällen. Zoll- und Steuer-Technisches : Fesiseßzung, Erhebung und Kontcolirung der Zölle steuer. Eatziehung der

Prozeß îa zeß 1 uwrderl Î Neichéftenpelgesez in Neu-Strelitz. Reichsgerichts-Erkenntniß vom

13./3. 84, vom ; burg. Reicsgerits-Erkenntniß vom 2./2. mit Y n, NRußlan ) Schweiz. Frankreich. Verschiedenes: Räthfelauflöfung. Drucs fehlerberihtigung. 2

e ellner E Lehrgediht von Max Schneider. Beilage: Neuer griechisher Zolltarif.

Nr. 19. : New-York, von Ingenieur Wingate.

1884,

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schrifsten.

7. Heft. Von

Beibeft zum Militär-Wocbenblatt. 1884.

Programm der Königlichen landwirthschaftlichen

Hochs chule zu Berlin und Nachrichten über deren Einrichtungen

nd das Studium an ihr. ; Umschau auf dem Gebiete Nevzmber-Nummer. Inhalt:

des Zoll- und Steuer- Verzollung voa Leder-

und Steuern. Steuern, Spielkartenstempel- Abgaben: Reich:stempyelsteuer-Defraudations- Berlin. Prozeß wegen Zuwiderhandlung gegen das

20 /5. 84. Erkenntniß des Landgerichts Magde- 84, Shluß. Verfehr Großbritannien, Rußland, Niederland,

dem Auslande:

Personalien. Unterm Sirih : Der poetische

Zeitscbrift für öffentlice und private Hygieine. Original-Arbeiten: Hygieinise Baugesetze in Wie lange ist ceO ans teckend ? Alkalishe Mittel und Mineralwässer. Arbeilerwo5- rene et Cl. erc —- Zuschriften und Mittheilungen: Aus Leipzig. Zur Prüaelstrafe, von Prof. Dr. Reclam. Besprechungen neuer Schriften: Braß, die thierishen Parasiten des Menschen. Pistor, Behandlung Verunglückter. Jahresbericht des Magdeburger Gefundheitsvereins. Feuilleton : Londoner Friedhöfe. (Schluß.) Verscbiedenes. i A Fl lustricte Berliner Wochenschrift „Der Dit, Nr. 6. Inhalt: Ephraim und Gotkowsfky, historiscer Roman in drei Bänden von W. Weyergang (Fortseßung). Züterbock von A. Trinius (Sc{luß). Die Memoiren eines Kaisers von Madagaëkar, herausgegeben von Oskar Schwebel (Fortseßung). Kunkel von LWwenstern, Geheimer Kammerdiener und Alchymist des Großen Kur- fürsten auf ker Pfaueninsel, von L. S. (Foctsetßzung). 2 Professor Ludwig Burger (mit Porträt). Einweihung der Technischen Hoch- \hule. Palais Prinz Friedrich Carl (mit JIlustration). Die Waarenbörse in A Bea, Beaiia S, Aus dem Leben Friedrichs 11. Victoriapark. Fnjerale. : ie gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogellicbhaber , «Züchter und -Händler. Nr. 46. Inhalt: Zum Vogelshuß: Vogel- vertilgungs-Verhandlung im Tyroler Landtag. (Fortsetzung: Anmer- fungen.) Züchtungsberiht. Züchtungserfolge. Bastardzut zwischen Bunt- und Pennantfittiw. Zur Kanarienzut: V. Die Ausbildung junger Hähne. (Fortseßzung.) Briefliche Mittheilungen. Aus ten Vereinen : Ausstellungen. Anfragen und Auskunft. Bücher- und Schriftenschau. Briefwechsel. Nachruf. Anzeigen. F sis. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien.

Nr. 46. Anhalt: Zoologie: Aus dem Leben des Igel3. Bilder aus dem zoologishen Garten von Berlin, IL. (Fort- setzung). Tödtungsmittel für Insekten (Fortseßung). Botanik: Die Ämpelpflanzen (mit Abbildungen, Schluß). Aus dem bota- gischen Garten von Berlin: Das Palmenhaus (Fortseßung.) Naturkalender: Raupen der Nachtfalter (April, Fortseßung). Beobachtungen und Forschungen. Aus Haus, Hof, Feld und Wald. Vereine und Ausstellungen: Halle, Magdeburg. Mancherlei. Anfragen und Auskunft. Bücher- und Schriften- schau. Eingegangene Preislisten. :

Gesundheit, Inhalt:

i

M cteratn für den Deutschen Neichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels» egister nimmt an: die Königliche Erpecditio des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich

Preußishen Staats-Anzeigers : Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32. rg

u | 1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

9, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl. e

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Yerloosung, Amortisation, Zinszahlang n. s. w. von öffentlichen Papieren.

efffentlicher Anzeige. [aaa uvn o vmacmawdiin m

Industrielle Etablissements, Fabriken und

5,

Grosshandel, . Verschiedene Bekanntmachnng . Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen. l Ta d . Pamilien-Nachrichten.

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[50806] Stecbricf. :

Gegen den unten bescbriebenen Kaufmann Iosef Bretcha aus Pecinow in Böhmen, Kreis Prag, welcher flüchtig ist, ift die Untersuchungshaft wegen wiederholten Betrugs verhängt. :

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Königliche Iustizgefängniß zu Frankfurt a. M. abzuliefern.

L ltlazt a. M., den 10. November 1884.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte.

Beschreibung: Alter 46 Jahre, Größe ca. 1 m 78 cm, Statuc groß und {mal, Haare dunkelbraun bis {chwarz, hon melirt, Stirn niedrig, Bart kurz- geschnittener dunkler Vollbart, melirt, Augenbrauen \hwarz, Augen dunkel, Nase gerade, \pitz, Gesicht oval, Gesichtsfarbe bleih, Spracbe dialektfrei, deutsch. Kleidung anständig. Besondere Kennzeichen : \{cheuer, finsterer Blik.

Steckbrief3-Erledigung.

50807 z ] den Handlungsdiener Martin Linde-

Der gegen

mann wegen Unterschlagung unter dem Ó. Oktober 1883 in den Akten J. IlIa. Nr. 650. 83 erlassene

Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 7. November 1884.

Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht T.

[50615] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Kaufmann

Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 8. November 1884. Königliches Amtsgericht T., Abtheilung 84.

[50622] Bekanntmachung.

n der Untersuchungssache wider Praske und Ge- F ist durch rechts- kräftiges Erkenntniß der Strafkammer II7. König- lihen Landgerichts 1. hierselbst vom 18. Juli 1884:

1) der Studiosus phil, Ernst Friedrich Willelm

nossen I. IV. d. 1092, 83

engtzel, i 2) der Arbeiter Karl Heinrich Praske, 3) der Stellmacher Johann Traugott Kilian, 4) der Schuhmacher Michael Wegenke,

Otto Stu wegen

Betruges unter dem ‘17, Oktober 1884 in den Akten 84 G. 2777, 84 J. IV. c. 414. 84 erlassene

5) ter Arbeiter Otto Wilhelm Hak,

6) der Arbeiter Friedrih Wilhelm Mikelis, 7) der Arbeiter Karl August Wilhelm Röcer, 8) der Kaufmann Alfred Ludwig Bonheim, 9) der Gürtler Paul Emil Otto Reischan, 10) der Büchhalter Wilhelm Adolf Julius Förster, /

11) der Zimmermann Anton Richard Hugo Arn- holt, O

: 12) der Zimmermann Hugo Ludwig Julius Beer, A : : 13) der Zimmermann Heinrih Wilhelm Busche, 14) der Zimmermann Friedri Wilhelm August Carl Brix, s i

15) der Commis Johann Heinrich Richard Bo-

rowsfi, i 16) der Commis Eduard Böui, i 17) der Tapezierer Friedrich Wilhelm Budig, 18) der Tapezierer Friedrich Carl August Boyzky, 19) der Schneider ÎIwan Friy Bröter,

20) der Schneider Julius Richard Max Conrad, 21) der Schneider Friedrich Wilhelm Donner, 22) der Schneider Emil Otto Johannes Dreßler, 23) der Schneider Emil Hugo Ehrenbaum,

24) der Schneider Albert Heinrich Julius Frank, 25) der Schneider Otto Albert Franke, - 96) der Cigarrenarbeiter Richard Carl Julius etkenheuer,

8 27) d Arbeitec Ludwig Karl Albert Gierth, 98) der Kupfershmied Karl Paul Edmund lü, i

B der Kaufmann Max Paul Richard Gensel, 30) der Kaufmann Karl Gustav Hermann

E Kaufmann Friedrih Wilhelm Otto

ünther, i EE 5 Kaufmann Gustav Adolph Grüymather, 33) der Kellner Berthold Karl Hugo Gasser,

34) der Kellner Anastasiuus Gorganz, i

35) der Kellner Karl Robert Hermann Gülle,

36) der Tischler Emil Ludwig Wilhelm Götte,

37) der Tishler Georg Ferdinand Rudolf Gerschow,

38) der Tischler Adolf Ginsberg,

39) der Tischler Wilhelm. Oskar Günther,

40) der Tischler Otto Alexander Fri Gast,

41) der frühere Dachdecker, jeßt Seemann Karl Friedrih Alexander Hell

45) der Commis Géorg Gugen

Hecht, O

46) der Kaufmann Friedrih Holzmann,

47) der Musiker Karl Ingomar Haas,

48) da Musiker August Paul Heidemann,

49) der Oekonom Karl Heinrich Fan, er

50) der Scriftsezer Rudolf Herfort, .

51) der Schriftsezer Richard Henkel,

Hoffmann,

55) der Schriftseßzer Arthur Ha 56) der Schriftseßer Hermaan Ricbard Harnisch,

58) der Stewart Heinrich Oskar 59) der Pofstgehilfe Nobert Rud

61) der Postgehilfe Karl Albert

63) der Posftgehilfe Wilhelm Ka

Kuzner, i 65) der Posftgehilfe 66) der Postgehilfe

beck, i

67) der Postaehilse Eduard

Kramer, j 68) der Postgehilfe Karl Krüger, i 69) der Postgebilfe August Dit 70) der Postgehilfe Otto Karl 71) der Pofstgehilfe Max MRicha

Ehniling, 78) der Arbeiter Ernsi 1 79) der Rohrleger Ernst Karl

ig, 42) der Seemann Paul S lvester Georg Hahn,

43) der Gürtler Eduard Richard Martin Hertel,

wegen N gegen den S. 1 Strafgeseßz

beilage.

44) der Tischler Julius Hermann Albert Haaer,

52) der Schriftseßer Karl Heinri Hildebrandt, 53) der Schriftsezec Triedrih Wilhelm Béêöwaid

54) der Schriftsezer Max Hirschberg,

57) der Schristseßzer Theodor Reinhold Züllig,

60) der Postgehilfe Wilhelm Karl Paul Kelch, 62) der Postgehilfe Wilhelm Theodor

ig, j E Postgehilfe Wilhelm Emanuel Edmund

aul Otto Kofsup, deu Max Hermann Kölcken-

72) der Postgehilfe Franz Eduard Otto

übel, J 9 73) der Buwbalter Johann Jakob Windmüller,

74) der Commis Salomon Cohn,

75) der Schuhmacher Johann Karl Hanke,

76) der Kaufmann Martin Gurau, S

77) der Protokollführer Albert Wilhelm Ferdinand

Karl Daniel Manteufel,

us zu einer Geldstrafe von je 200 ,

P

„Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasensiein & Baogler, G. L. Daube & Lo., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigeu größeren

Annoncen - Bureaux. er Börsen- „s

en,

welcher im Unvermögensfalle eine Gefängnißstrafe von 29 Tagen zu substituiren, verurtheilt worden. Der Ausfenthalt der vorgenannten Personen ist unbekannt. O : Die Gerichts- und Polizeibehörden werden ergebenst ersuht, im Betretungsfalle behufs Beitreibung der Geldstrafe das Erforderlice zu veranlaffen, oder den Aufenthalt des Ermittelten zu den obengenannten Untersuchung8akten anzuzeigen.

Berlin, den 6. November 1884. i Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht T.

1

Bernhard Karl

Reinhold

Paul Hermann

[41995] Oeffentliche Ladung.

Die nachgenannten Personen: 5 1) der Kellner Carl Ferdinand Johannes Ren- dant, geboren am 30. September 1861 zu Königê- bera Nm., letter gewöhnlicher Aufenthaltsort ebendort, 9) der Knecht Ghristian Hermann Krüger, ge90- ren am 20. Juni 1861 zu Niederwußow, letzter ge- wöhnlicher Aufenthaltsort Alt-Cüstrincen,

3) der Bäcker Johannes Hermann Riedler, ge- boren am 7. März E p E leßter gewöhn- licher Aufenthaltsort ebendort,

4) der Zimmergesell Friedrich Hermann Glampe, geboren am T Bea g ju H leßter ewöhnlicher Aufenthaltsort ebendort,

G 5) ete August Carl Paul Melcher, gebo- ren am 24. August 1861 zu Ait-Cüstrinchen, leßter gewöhnlicher Aufenthaltsort ebendort,

6) der Bäcker August Martin Melcher, geboren am 2. Juli 1861 zu Alt-Rüdniß, letzter gewöhn- lier Aufenthaltsort ebendort, :

7) der August Ernst Julius Graubaum, geboren am 6. Januar 1862 zu Cüstrin, leßter gewöhnlicher Aufenthaltsort ebendort,

8) der August Carl Bushmaun, geboren am 91, September 1862 zu Cüstrin, leßter gewöhnlicher Aufenthaltsort ebendort,

9) der Hugo Ferdinand Freywald, geboren am 6. März 1862 zu Hohenkränig, leßter gewöhnlicher Aufenthaltsort ebendort,

10) der Kausmann Emil Gottschalk, geboren am 10. August 1863 zu Königsberg Nm., leßter gewöhn- licher Aufenthaltsort Moßhrin,

11) der Arbeiter Hermann Franz Kumm, geboren am 11. Mai 1863 zu Alt-Rüdnitz, lezter gewöhn- licher Aufenthaltsort ebendort,

12) der Arbeiter Carl Fricdrih Mathes, geboren arm 20. März 1863 zu Alt-Rüdniß, leßter gewöhn- licher Aufenthaltsort ebendort,

sfel, / Friedrich August

Otto Krause, olf Paul Krause,

Franz Krause, Kichle, rl Friedrich August

Wilhelm Adolf Wilhelm Robert

o Kramer, Hermann Kölluer, rd Kalawoddy, Kirch-

Hugo Ehlert, 40 Absay 1 Nr. 1