1884 / 268 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Sanität8wesen nud Quarauntänewesen.

Vereinigte Staaten von Amerika.

Dur Cirkular des Schaßamts zu Washington vom 23. Oktober d. I. ift das unterm 30, August erlassene Verbot der Einfuhr von Lumpen („Reichs-Anzeiger* Nr. 250 vom 23. Oktober) auf die Provenienzen infi,irter Häfen beschränkt worden. Als folcbe sollen gegenwärtig alle Mittelmeer bäfen angesehen werden. Im Uebrigen wird die Einfuhr von Lumpen nach den Vereinigten Staaten von Amerika nur auf Grund beglaubigter Atteste gestattet, welhe von dem amerikanischen Konsul des Abgangéplayes ausgestellt sein und die Bescheinigung enthalten (nsen, daß die einzuführenden Lumpen keiner infizirten Gegend ent- ammen.

Berlin, 13. November 1884.

D’'Alembert's Besuch bei Friedrich dem Großen nach dem Frieden von Hubertsburg.

(Fortseßung.)

Potsdam, 20. Juli. „Mylord Maréchal ist abgereist und nahm gesiern Abschied vom Könige mit Thränen in den Augen. Der König umarmte ibn mit der größten Zärtlichkeit. Er verliert an ibm einen feinen W-eltmann, einen wahren Philosophen und einen sebr guten Gesellsafter!), zumal in einem Lande, wo die Gesellschaft weder gut noch {let is ; denn es giebt da keine. Jn einem meiner vorigen Briefe habe ich Jbnen ein Langes und Breites über Jean- Faques geschrieten. Er wird nun Mylord Maréchal nach Schott- land folgen, aber erst gegen kommenden Frühling, vorausgeseßt, daß er seinen Entsbluß nicht ändert, denn Schottland ift für ihn ein sehr dunkles und kaltes Tbeater. Nein! nein! ter König von Preußen denkt nicht daran, ihn zu haben, weil er weiß, daß er ihn vergebens be- gebren würde, und dann, unter uns gesagt, weil er sich doch au nit allzu viel aus ihm macht. Er läßt ihm übrigens nach allen Richtungen volle Gere&tigkeit widerfahren und beklagt aufrichtig fein Unglück, die Ve:folgur gen, welche er erleidet, und die Schmach, die man ihm angethan. Der Abbé de Prades?) ift nit in Berlin, und ich glaube aub nit, daß er jemals wieder dahin zurückfommen wird. Er is in Glogau, zu seinem großen Verdruß, aber zur gerechten Strafe für sein gröblihes Ver- gehcn gcgen den König, der ihm denno den Unterhalt giebt. Der König \priht zu mir oft über Voltaire und über Alles so treffend, daß man fic verwundern muß. Es kann überhaupt Nie- mand cinen klareren Verstand und cinen feineren Geshmack haben als dieser Fürst. Jch wünschte nur, daß er mich nicht fo sehr spät \chlafen gehen ließe; und do beklage ich mich nit deshalb, er ift En werth, daß man sür ihn Anstrengungen mae und Opfer Rae a

22, Juli. .. . „Ja wahrhaftig, Sie würden oft Vergnügen finden an unsern Tafelgesprächen Mittags und Abends. Die Unter- haltung von gestern Abeid war freilid sehr moralisb und ernst genug, doch entbehrte sie keinesweaes der Wärme: sie drehte sfih um die Entsagung von den irdiscwen Dingen.

„Aber \chmeicheln Sie Sich nur nicht mit dem Gedanken, daß ich darum bei meiner Rückkchr weniger ausgelassen sein oder mich bei Tische besser aufführen würde. Es ist wahr, daß ich mich bier zusammenn: hme, aber gerade deshalb wird es mir Bedürfniß sein, mib vollkommen zu entschädigen; übrigens kümmert fich der König um die Tafel, troß der Bideutung dieses Gegenstandes, gerade am allerwenigsten, und das ift der große Punkt, über den ih mich mit ihm niemals einigen könnte. . . .“

23. Juli. „Der König behauptet, daß der Bescheid der Sorbonne über die Blatternimpfung das einzige vernünftige Wort fei, das sie seit ihrem Bestehen gesprochen habe), und daß das sehr viek für sie sagen wolle“.

Potsdam, 25. Juli. „JIch führe hier ein Einsiedlerleben ohne Trost, ausgenommen den, daß der König niht aufhört, mich mit Lieben8würdigkeiten zu überhäufen. Es ist wahr, daß ohne diese, für welche ich mich billig dankbar bezeigen muß, ich es hier nicht eine Viertelstunde länger aushielte. Dieser Fürst, groß und bezaubernd wie fein arderer, hat inmitten seines Ruhmes das Unglück, sein ganzes Volk zu weit zu überragen, und Niemand ift da, der ihn in jeiner unermüdeten Thôätigkeit unterstüßte oder im Stande wäre, ihm turch geistvole Unterhaltung nach der Arbeit Er- holung zu gewähren. Ih strebe danach, fo gut ih es vermag, und ih wage zu glauben, daß ih scine Freundschaft ge- wonnen habe, obwohl ich mich beharrlih seinen Anerbictungen ver- sage. Er denkt zu billig, um nicht das ganze Gewicht der Gründe zu begreifen, welde mir verbieten, auf Vaterland und Freunde zu verzichten, und wenn er mich vershmerzt, wie er gütig genug sagt, wird er sich doch über mih nicht beklagen. Man kann wahrlich, ohne fein Unterthan zu sein, ihm nicht mehr ergeben sein, als ich, zumal seitdem es mir vergönnt ift, seine Gesinnungen für meine Nation vollkommen zu würdigen. Seine Unterhaltung ist gewinnend, ungezwungen, ruhig und belehrend. Sie würden entzückt sein, Sie, deren Geduld man durch die Details der Kriegführung herausfordern müßte, von der Klarheit, Schärfe und Einfachheit, mit welcher er darüber spricht. Man sieht wohl, daß er Meistec in seiner Kunst ift. Ich spreche oft zu ihm über seine Gesundheit und halte ihm vor, daß er so wenig Sorgfalt auf sie wendet, indem er namentlich fo übermäßig viel Früchte zu sich nimmt. Gott erhalte ihn lange zum Wohle

Sie können Sich keine Vorstellung davon machen, wie fehr das Parlament von Paris sih durch diesen Beschluß wegen der Impfung mit Spott bedeckt. Es wird sich nie davon erbolen, über eire Sache diefer Art das Gutachten der theologiswen Fakultät cingeholt zu haben, die es font so sehr geringschätig behandelt hat... . Sagen Sie Herrn d’Ufsé, daß dcr Köntg von Preußen nicht viel auf die französische Musik und auf die Medizin aller Länder bält und nichts desto weniger ein großer Mann ist. Wern Herr d’Ufsé ihn die Flöte blasen börte, er machte si nichts mehr aus Lulli’'s „Vespern“ O mein Gott! Nein! dieser ahte Band4) von Voitaire reizt durch die Nie- drigkeit und Plattheit seiner Lobhudeleien zum Ur wohlwerden! Es ift der Mühe werth, mehr als 100 000 Livres Renten haben und in einem freien Lande wohnen, um so Geschichte zu s{reiben! Und wem glaubt er denn etwas auf¿ubinden? Das ist zum Erbarmen.“

26. Juli. „Das Wetter ift wieder {hön geworden, und ic freue mi darüber, einmal, weil ih spazieren gehen kann, und dann wegen der Ernte, welche dies Jahr in diesem Lande gesegneter sein wird als seit dreißig Jahren. Es that wohl noth nach einem fo langen und grausamen Kriege, und wenn ih auch nit zu der Pfarre gehöre, so bin ih do so gut aufgenommen, daß ich nicht umhin kann, mich für ihr Wobhlergehn zu intecessiren. Fch weiß nicht, wie lange wir hier bleiben werden. Der Körig erwartet die Frau Mark- gräfin von Schwedt, seine Sch ixester. Man weiß nit, ob ex sie in Sans-Souci, Potsdam oder Charlottenburg empfangen wird. Nach dem leßteren möchte i nicht gerne hin, weil ich dort sehr \{lecht wohne und das Wazfser dort ungenießbar ist.“

1) Der König follte den alten Freund niht lange entbehren. Sor im Jahre 1765 kehrte der Lord nah Potédam zurück, wo er fortan der täglihe Gast des Königs war und 1778 howbetagt starb.

2) Gin Zögling der Sorbonne, Freigeist ; flüchtete aus Paris nach Holland, dann nach Berlin und bekleidete 1752—1758 die Stelle eines Vorlsers beim Könige. Er fiel in Ungnade, weil er Briefe des Königs und Nachrichten über die preußishe Heeresftellung an Frankreich verrieth. Auch er war Mitarbeiter der „Encyclopädie“.

3) Die Sorbonne hatte erklärt, daß Sanitätsfragen nicht zu ihrem Refsort gehörten. (Note von d’Alembert.)

4) Seines „Essai gur l'histoire générale etc.“ Grshien in Genf!

Potsdam, 28., 29, und 30, Juli. „Die Güte des Könizs für mi bleibt dieselbe. Welcbe Lust er auch hat, mich mit Wohlthaten zu überhäufen, er nimmt es mir nicht übel, daß ih ablehne. Er seßt sih in meine Lage, und noch gestern sagte er mir, als wir gerade von der Reise nah Italien sprachen, ih thäte sehr wohl daran, diese Reise zu unternehmen, sobald ih die Gelegenheit dazu günstig fände; er sei verdrießlih, es niht auch zu können. Er liebt die Italiener fast ebenso schr wie i, und ebenso wenig die Engländer. Jh will mir darauf nrichts zu Gute thun, aber wir stimmen in unserem Geshmack und Urtheil ziemlich Überein. Es giebt nur zwei Dinge, die mir hier etwas unbequem sind; aber ich muß sie, wie billig, zu Füßen, nicht des Kruzifixes, sondern des großen Friedrich legen: das cine, daß er mituyter erst nach Mitternacht zu Bette geht, wenn tas Vergnügen an der Unterhaltung ihn fortreißt, wie ihm das gestern Abend begegnete, als er von Italien spra; es war mir das um so äâxgerlicher, als ih die vorige Nacht s{chlecht geschlafen hatte; das andere, daß man unaufhörlih sein Bündel s{nüren muß, um von Sans-Souci nach Potsdam und von Potsdam nah Sands- Souci zu wandern. Dieses unftäte Leben würde mih doc auf die Dauer sehr ermüdenz aber dieser Zwang wird zu kurze Zeit währen, als daß ich darauf achten sollte.

„Die Frau Markgräfin von Scbwedt ist gestern, den 28,, Mit- tggs, angekommen, mit der Frau Prinzessin von Württemberg, ihrer Tochter, einer anderen von ihren Töchtern, von welcher man be- bauptet, sie sei für den Prinzen von Preußen bestimmt, dem jungen Prinzen von Würtiemberg, ihrem Enkel, und den Damen ihres Ge- folges. Ich hatte die Ehre, Mittags und Abends mit ihr, dem Kö- nige und zwei Generälen, die täglich von Sr. Majestät zur Mittags- tafel geladen sind, zu speisen. Die Frau Markgräfin erwies mir viele Artigkeiten, ebenso wie die Prinzessin von Württem- berg; aber wie viel Ehre ih auch bei diesen ceremoniellen Meittags- und Abendmakhlzeiten genießen mag, ich ziehe doch diejenigen vor, bei wlchen id die Ehre habe, mit dim Köntge und drei oder vier Personen zu speisen. Die Unterhaltung i} dort bei Weitem lebhafter und freier. Man sagt heute, daß wic nah Sans-Souci gehen, wo cin Ball stattfinden sol. Man spridt auch von einer Komödie und einem Ballet. „Die Aufklärung“, wie es ia der Komödie heißt, „wird uns aufklären“, °) denn hier weiß man niemals eber, was man u thun hal, als im leuten Augénblick Sie kennen mich zu gut, um Sich vorzustellen, wie mir das auf die Dauer behagen würde. Dieser Aufenthalt der Markgräfin verbindet mich zu viel mehr Aufmerksamkeiten und läßt mir folglich weniger Zeit übrig, die Besuce und Gegenbesuche, welche man hier machen und empfangen muß, nicht zu rechnen,“

Sonnabend, 30. Juli. „Wir hatten hier gestern cin großes ita- lienisbes Concert in den Gemächern der Frau Markgräfin, welches fehr {on war: Symphonien, Vorträge ernster und scherzhafter Lieder. Nach der Abendtafel, während der König sh mit der Frau Mark- aräfin zurückgezogen hatte, sangen die Prinzessinnen, welche die kleinen französishen Licderhen licben und unsere großen Arien in der Oper verwünschen, erfiere zu ihrer Unterhaltung, und der Herr Präsident Hénault würde, wenn er hier gewesen wäre, das Vergnügen gehabt haben, die Frau Prinzessin von Württemberg sein Lied: „Du gehst nun fort und nichts hält Dich zurü!“ fingen zu hören, und den Aerger, es sehr {lecht singen zu hören.“ ...

Potsdam, 1. August. Borftellung von diesem Lande. Bul aa D t: er mie per E 1e mit einmal m. Berlin, Und id bin au{h nur erst einén Tas doxt gewesen. Jh benle, vor meiner Abreise auf drei Tage hinzugehen, um, was mic in der Stadt noch zu sehen übrig bleibt, in Augenschein zu nehmen. Ich habe Ihnen über den Abschied Mylord Maréchal’'s geschrieLen; ich sehe voraus, daß der meinige nickt viel anders scin wird: mit gepreßtem Herzen werde ih den König verlassen... . Ich sehe den König nur immer umringt von funfzehn bis zwanzig Personen; möchte doch bald Alles wieder in feine gewohnte Ordnung zurückkehren! Jch weiß nit, was die Zeitungen in Frankreih über meine angebliche Präsidentschaft gesagt haben können; aber ich habe eine viel zu gute Meinung von der Regierung, um zu glauben, sie sollte im Stande sein, die Dummheiten etnes Zeitungs- \chreibers mir in die Schuhe zu schieben. Es i} gleih ficher, daß ih diesen Plaß nicht annehmen werde, und daß wie die Akademie die Annahme meinerseits schr wünscht, der König meine Ablehnung mehr als Jemand bedauert. Was ih von Gesprächen über mich ver- nehme, liefert mic den déeutlichsten Beweis hiefür, und die Frau Prinzessin ron Württemberg sagte mir nur noch gestern die verbind- listen vnd \ckmeichelhaftesten Dinge darüber, wie schr der König meine Gesellschaft vonnöthen hätte (genau so äußerte sie sich!) und welche Lücke meine Abreise in sciner Unterhaltung verursachen würde. Alles in allem, so verbieten mir tausend Gründe für einen (von welchen keiner den König selbst betrifft), in diesem Lande zu bleiben, und würden mir sogar verbieten, meinen jeweiligen Aufenthalt sehr zu verlängern, abgesehen davon, daß die Wege fast unpassirbar sein würden, wollte ih meine Abreise auch nur um drei Wochen ver- schieben... . Wenn sich meine Gesundheit bis jeßt auch ganz gut gehalten hat, so fürchtete ih doch, daß ein längerer Aufenthalt sie gefährden würde. Ich fange an, in ten Beinen cine Art von Schwere zu \spüren, welche wahrscheinli von dem Mangel an Bewegung her- rührt, wenigstens im Vergleih zu Paris. Ferner, wie mäßig ic auch an der Tafel des Königs bin, so würde mi doc, da man eben essen muß und Alles gewürzt und geßüllt ist, diese Küche auf die Dauer unfehlbar in Verlegenbeit bringen. Ich habe erst ein einziges Mal reines Rindfleish ohne Ragout und ein einziges Mal ricbtige Suppe ge- gessen. Das besagt genug! Wir haben gestern zu Mittag und Abend in Sans-Souci gespeist, und zur Nacht bin ich hbicher zurückgekebßrt, weil Sans-Souci nur Plat für den König und die Prinzessinnen hat. Wir werden heute Komödie haben, und zwar keine fehr aute, weil die Truppe hier erst im Entstehen begriffen ist; morgen Ball und Feuer- werk, und übermorgen geht Alles fort. Die Frau Markgräfin plau- derte gestern ziemli lange mit mir. Sie muß, ih weiß nit wie, meine Antwort an die Kaiserin von Rußland gelesen haben, denn sie \sprach davon vollkommen unterrichtet. Sie können Sich keine Vor- stellung davon machen, wie sehr mir die Ablehnung des russischen An- trages zum Vortheil gereicht hat.“

Sans-Souci, 8. August. „Nein, ih will dieses Schloß niemals mehr bewohnen! Aber wahrhaftig niht wegen seines Herrn, denn er verdient gewiß die vollste Hingabe. Seit der Abreise der Prin- zessinnen genieße ich viel scine Gesellschaft, die einzige, die mich in diesem Lande anzieht, und unsere Mittags- und Abeudtafel ist wieder viel lebhafter und freier. Jh muß ihm aber doch in sehr wenig Tagen meine Abreise anzeigen, und ih gestehe Ihnen, daß diese An- zeige mir sehr {wer werden wird, {werer noch die Trennung.“

9. August, Morgens. „J befinde mi besser, weil dcr König mir gestern eine große Genugthuung gegeben hat: er hat auf meine Vorstellungen dem Professor Euler eine Gehaltêvermehrung bewilligt. Es ift dies der bedeutendste Mann seiner Akademie, und er wollte, weil er unbemittelt ist und Familienforgen hat, nah Petersburg gehen. . . , Ich hoffe noch einige gute Werke zu thun, bevor_ih ab- reise, und, ih wage es zu sagen, einigen Shmerz über mein Scheiden zu hinterlassen; ja, noch mehr, die Achtung und Freundschaft des Königs mitzunehmen. Niemand kann mehr als id von allen den Beweisen des Vertrauens und der Werthscbäßung gerührt sein, die er mir gicbt, und wenn ic ihn verlasse, werde ih sagen können wie Ludwig RIV. bei dem Tode seiner Frau: „Das ift der einzige Kummer, den er mir bereitet hat!'* *

5) „L'éclaircissement nous éclaircira.“

(Schluß folgt.)

. « « «Sie haben nur cine unvollkommene Sie glauben, daß der König in hat ihn dort ebenso wenig

Die Brandenburgische Provinzial-Synode nahm in ihrer gestrigen Sitzung in Betreff der Theilung der Kreis-Synodal- verbände Berlin-Land und Cölln-Land folgenden, von dem Syn. Dr. Heffter formulirten Antrag an: „In Erwägung, daß bei einer Thei- lung von größeren Diözesen, soweit der bisherige Kreis-Synodalver- band nit verändert wird, das Kirchenregiment nicht an die Einwilli- gung der betr. Kreissynode resp. Zustimmung der Provinzialsynode gebunden ift, in fernerer Erwägung, daß beide hier in Frage fom- menden Kreis\ynoden sib gegen die Theilung ausgesprochen haben, und in Erwägung endlih, daß beide getrennte Kreis\ynoden eventuell zu den Wahlen zur Provinzialsynode doch zu einer Bezirks- \synode vereinigt werden müßten, lehnt die Provinzialsynode das Pro- ponerdum des Königlichen Konsistoriums ab.“

Syn. Schulrath Schumann-Frankfurt a. O. referirte sodann in befürwortendem Sinne über die Proposition des Konsistoriums, bg- treffend die Einfügung des Joacbimstha!shen Gymnasiums in die Diszefe Friedrihs-Werder. Die Synode stimmte der Vorlage zu.

Es folgte das Referat des Geh. Raths von Winterfeld über den Kur- und Neumärkischen Aemter-Kirchenfonds. Das Kapitalvermögen des Kurmärkishen Fonds beträgt danah 1 163200 4, des Neu- märkischen Aemter-Kirchenfonds 963 434 M4

Ueber einen Antrag der Kreis\ynode Berlin II, betreffend die Verringerung der Kollekten, wurde ein Antrag des Syn. Pred. Bronish-Cottbus auf motivirte Ablehnung angenommen.

Der Württembergische Kunstgewerbeverein macht die Gewerbetreibenden noch einmal darauf aufmerksam, daß der An- meldetermin für die Weihnachtsausftellung, welche auch heuer, gleihwie in früheren Jahren, in dem ständigen Vereins- lokal in Stuttgart eröffnet und für welche ausnahmsweise von der Erhebung einer Plaßtmiethe für die eingesandten Gegenstände sowohl als eines Eintrittsgeldes von Seiten der Besucher abgesehen wird, der 15. November ift. In Vorbereitung dazu befindet sih als erster Versuch die Herausgabe ciner zu Weihnachten zur Ver- theilung gelangenden Vereinsgabe, welhe den Zweck hat, den auéêwärtigen Mitgliedern mehr zu bieten, die durch die Konkurrenz, Ausschreiben gewonnenen Entwürse durch die Verviel- fältigung mehr zu fruktifiziren, den WVereinsangehörigen ein Organ zur Veröffentlikung gediegener Arbeiten zu {hafffen, und die anderen Vereine Deutschlands zu einem ähnlichen Vor- gange und zu wecselseitigem Austausch anzuregen. Dieser Zweck hat schon vielfache Ancrkennung gefunden; daß dies auch beim Inhalt der Fall sein wird, ift zu hoffen. Derselbe besteht aus 5 Blättern, welche die Möbelschrcinerei, die Silber- und Bronzewaaren- fabrikation und die Glastecnik vertreten, und von Entwürfen der früheren Preisaus\chreiben, sowie von Bruckmann-Heilbronn, Professor Keller-Lenzinger, P. Stoß und F. Wirths Söhre hierselbst herrühren. Hr. Direktor Schraudolph hat die Entwerfung des Titelblatts zu- gesagt.

Bei dem 2. Garde-Regiment z. F.,, dem Eisenbahn: Regiment und dem Garde Pionier-Bataillon fand heute Vormittag die Ver- eidigung der im Herbst d. J. eingestellten Rekruten ftatt.

Mom, 12. November, (W. T. B) Dén „Dititlo? zufolge wird fih der Forshungsreisende Kapitän Cecchi auf der Gregatte „Garibaldi“ einschiffen, die mit dem Avisodampfer „Ves- pucci“ nach Westafrika abgeht.

__ Am Dienstag Abend gab der Pianist Hr. Arthur Friedhetm im gut gefüllten Saale der Sing-Akademie sein zweites Concert, Wieder hatte man an ihm den tehnisch durchgebildeten Meister seines Instruments sowie den glatten, bis in die feinsten Details saubern und stilgere{ten Vortrag zu bewundern, aber, was namentlich in der CEröffnung8nummer des Programms (Beethovens Sonate op. 106) hervortrat, die Wirkung des Künstlers auf Gemüth und Seele der Hörer steht niht auf der Höhe seines tehnischen Könnens; fehlt es ihm auch nicht an Temperament, so doch an Ttefe der Empfindung, an eigner seelisher Begeisterung, welche die Hörer mit ergreift; ver- hältnißmäßig am wirksamsten gestaltete er den leßten Satz, der denn auch vom Publikum mit ungetheiltem Beifall auf- genommen wurde. Chopins 24 Präludien, welche als zweite Nummer folgten, spielte der junge Künstler mit feinem Verständniß; den Höhepunkt des Abends bildete aber unbestritten die leßte Programm- nummer, welche 6 Studien nach Paganini von Liszt umfaßte. Hier fühlte sih der Concertgeber offenbar vollständig in seinem Element ; der Vortrag gewann an Tiefe und an der rechten Stelle kamen zarte seelenvolle Empfindungen zur vollen Geltungz ganz besonders erfreulih wirkte der Künstler in der Campanella (gis-moll). Der Beifall der Hörer fehlte natürlih und mit Recht keiner Piece, denn immerhin wird Hr. Friedheim Alles in Allem genommen, zu den ersien Pianisten der Gegenwart zu rechnen sein.

Der auf gestern angekündigte Liederabend des Henscel- \chen Künstlerpaares hatte so viele Zuhörer angelockdt, daß der Saal der Sing-Akademie bis zur Estrade hinauf gefüllt war. Hr. Georg Henschel ist nicht nur in seiner zweiten Heimathstadt, London, sondern auch hier seit Jahren als Liedersänger hocbgeshäßt. Was sein immer noch s{chöner Bariton etwa an Glanz eingebüßt haben mag, erseßt er hinlänglich durch Sicherheit, Reinheit und Kunst des Vortrages: Vorzüge, w?elche durch die seltene eigenartige Doppel- leistung des Gesangs und der eigenen Begleitung am Flügel noh in hellerem Licbte erscheinen. Geradezu erstaunlih war in dieser Hinsicht sein Vortrag der Bravour-Arie des „Rinaldo“ aus der Händel’shen Oper, deren \{chwierige Fiorituren und leidenschaft- lich bewegter Charafter unter der gleichzeitig erforderten Aufmerksamkeit auf das begleitende Instrument nit im Mindesten zu leiden hatte. Der Kontraft des zopfig gekünstelten Satzes dieser Nummer zu der mit inniger Einfalt und Frömmigkeit aufgefaßten geistlichen Arie von Bach war ein höchst frappanter und wurde von dem Sänger vollendet charakterisirt. Jn 6 Liedern aus Scheffels , Trompeter von Säckingen“ bewährte er sich übrigens auc als begabter Lieder- komponist. Seine Gattin, Fr. Lillian Herschel, gewann sich durch ihren Vortrag von Beethovens Mignonlied sofort aller Herzen. Jhr natur- frischer Sopran hat ein so inniges glockenreines, mädchenhaftes Timbre, daß man sich jenes Lied kaum vollendeter gesungen denken kann. Die Cavaiine aus „Euryanthe“, welche mehr Leidenschaft verlangt, wollte ihr zwar nicht in demselben Maße gelingen; dafür aber fand sie für die einfahe Weise des „rheiaishen Volksliedes“ von Mendelssohn wieder den Ton um so richtiger und konnte in einer Canzone von Scarlatti, einer „Berceuse*“ von Bizet und einer Romanze aus dem eActéon“ von Auber auch ihre große Kunst im fiorirten Gesange glänzend entfalten. Doppelten Genuß boten selbstverständlich die Duette, besonders der wirkungsvolle Canon aus des Concertgebers eigener Komposition zu Kingsley's „Saints Tragedy“, der dem Paar schon in dem akademischen Concert vielen VBei- fall eingetragen hatte. Hinreißend und höch caraktervoll war aber auch die von Henschel komponirte zweistimmige „Gondoliera“, für welche das Paar viele Anerkennung erntete. Als sehr saubere und fein ausgearbeitete Leistungen sind endlih die dar- gebotenen älteren Duette von Cimarosa und Paisiello, sowie ein ebenfolhes sehr melodiôses Bruchstück aus „Les yoitures versées“ von Boieldieu nicht zu vergessen. Das Publikum war für die zum Theil ganz einzigartigen Vorträge nah Verdienst dankbar, und viel- seitig verlautet:zn Wünsche nach einer Wiederholung dieses genußreichen Liederabends.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

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Berlin, Donnerstag, den 13. November

g Preußischen Staats-Anzeiger.

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bil

—z n\erate für den Deutschen Reich8- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- egister nimmt an: die Königliche Erpedition des Dentschen Reihs-Anzeigers uud Königlich Prenßishen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32,

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F

Aunonc2 - Bureaux. _—

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[46056] Aufgebot. S :

Der Gymnasiallehrer z. D. und Aspirant für den Konsulatsdiens Dr. Petong zu Königsberg, hat das Aufgebot der Aftie Nr. 702 über 500 Reichsmark der Zuckerfabrik Bahnhof Marienburg, welche ihm aus jeiner Wohnung angeblich abhanden gekommen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf gefordert, spätestens in dem auf

den 15. Mai 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer [., anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Marienburg, den 6. Oktober 1854.

Königliches Amtsgericht. I.

wird

1) [50839] Urtheil des Königlichen Amtsgerichts zu Canth vom 4. Novembex 1884, Z I. Der Aufgebots-Antrag wird, insoweit er dur die frühere Miteigenthümerin des Ritterguts Zopken- dorf, Frau Oderstlieutenant und Rittergutsbesitzer Anna von Oheimb, verwittwet gewesenen von Unver- cit, geb. von Poser-Nädliß, zu Eisdorf gestellt ist, urückgewiesen, - y I: er Kaufmannsfrau Ernestine Hayn, geb. Landsberger, zu Leobsbüt, werden ihre Rechte an der auf dem Grundbucbblatte des Ritterguis Zopken- dorf, Neumarkter Kreises, in Abtheilung A Ee S aus dem Schuldinstrumente vom 24. Oktober 1799 haftenden Darlehnspost von 5000 Thalern in Königl. Preuß. 1764er Courant, eingetragen für den Negocianten Beerel Marcus Pick und unterm 13. März 1801 an Abraham Locbel Glogauer cedirt, vorbehalten, i i III. alle unbekannten Berechtigten werden mit ihren Apr en oi die ad 11. aufgeführte Hypo- thekenpost ausge|chlo}jen. L Kosten des Aufgebotsverfahrens failen den Antragstellern zur Last. N Königliches Amtsgericht. Freund.

Bekauntmachung.

Fn Sachen, betreffend das Aupgebot des Hypo- thekenbriefes über die auf Pr. Friedland Bl. 42 Abth. I1I. Nr. 6 e Post von zusammen 56 Thlr. 2 Sgr. 10 Ps. :

aa Rönlalide Amtsgericht in Pr. Friedland durch den Amtsrichter Dyes am 28, Oktober 1884 für Recht erkannt : d

daß: 5 : Y der bezeichnete Hypothekenbrief für amorilisirt Ne

u erachten, : : i welche mit dem besagten

2) alle Diejenigen, l ) Dokument ferner hervortreten und als Eigen-

thümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefsinhaber Anspruch erheben sollten, mit ihren Ansprüchen zu präkludiren und ihnen dieserhalb ewiges Stillschweigen aufzuerlegen, 3) die Kosten des Verfahrens dem Antragsteller Hirsch Friedlander aufzuerlegen. F. 5/82. Pr. Friedland, den 5. November 1884. Königliches Amtsgericht.

[50848] \{

[50846] Jm Namen des Königs! Vertündet am 6. November 1884. Waechter, Referendar als Gerichtsfchreiber. Auf den Antrag des Töpfermeisters Constantin Gajewiecki in Braunsberg, vertreten durch den | y Jujtizrath Linden, erkennt das Königliche Amtsgericht ber durch Van unterzeichneten Richter für Recht: : t 1) die etwaigen Berechtigten der Hypothekenpost von 150 M Darlehn, eingetragen für die Wittwe Marie Hinzmann, geb. Czonga, in Braunsberg, in Abtheilung 111. sub Nr. 10 des dem Töpfermeister Constantin Gajewiecki gehörigen Grundstücks Brauns- berg Haus Köslin Nr. 4783, aus der Schuldurkunde vom d. Dezember R mit ihren Ansprüchen auf die Post ausgeschlo}jen. b e Les hes Aufgebotsverfahrens werden dem Töpfexmeister Constantin Gajewiei auferlegt. Königliches Amtsgericht. Schulß.

zu Braunßs-

50840 m Namen des Königs ! i In LaD betreffend das Aufgebot eines ver- loren gegangenen Hypothekendokuments,

Altenzeichen F. 8. 9. 10 de 1884 haf das Königliche Amtsgericht zu Charlottenburg durch den Gerichts-Assessor Baus im Termine am 1. November 1884 für Recht erkannt :

Das über folgende Posten gebildete Hypotheken-

dokument, nämlih:

1) über die in Aktheilung 11. unter Nr. 1 bei Band 40 Blatt 1828 eingetragenen 350 Thlr. = 1050 M, :

9) über die in Abtheilung 111. unter Nr. 1 bei Band 40 Blatt 1829 eingetragenen 400 Thlr.

= 1200 M, : f Abtheilung 111. Nr. 1 bei

auferlegt.

50847 : | Auf i Antrag des Kausmanns Louis Jareßki zu Posen hat das unterzeichnete Gericht heute für Recht erkannt: :

Nachbezeichnete beide Wesel, und zwar der Wechsel über 100 Thaler, d. d. Posen, den 9. September 1867, ausgestellt von dem Agenten Maximilian ven Wlaztoweki zu Posen, acceptirt Partikulier Carl Tyt daselbst und

Beklagte zu verurtheil

Ialdangellocher Gemar 1 ut trag vom 2, September 1865 Band XYVI1I. Nr.

S, 234 im Pfandbuche der“ Gemeinde Waldvang loch dem fklägerishen Fond verp

vorbehaltlos zum Zwecke

[50851 | Der )cubfabeitant Reinhold Nater zu Forst L Rechtsanwalt Wenzel in Duder- Kaufmann Theodor Hart-

en den stadt, klagt gegen de jeßt in unbekannter

mann, ehemals l Abwesenheit in Amerika, 161 A 20 S für erkaufte Waaren,

161,20 M nebst 6 °/o Zinsen seit dem ber 1884 zu verurtheilen, zur mündlichen das Königliche Nr. 16, auf

Auszug der Klage

1551 gleichzeiti eingetragenen 2000 , fämmlic dem * Seulier Fohann Christian Ludwig Reicbenkron zu Charlottenburg nah dem Grundbuche «von der Stadt Chariotten- burg zuftehend, e

für fraftlos erklärt und werden die Kosten

zu £ dem Kaufmann Elsner zu Gharlotten- burg, :

zu 7 dem Kaufmann Prager zu Berlin, :

zu je 4 ten Eigenthümern Steffin und S{robs- dorf zu Charlottenburg,

Rechis

4) Wegen.

Von

Bekanntmachung.

von dem ] l | zahlbar am 9. Dezember 1867 an die Ordr

des Antragstellers,

November 1884,

Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV.

[50880] Oeffentliche Zustellung. Nr. 16 026. Der katholische Kirhenfond in Karls- ruhe, vertreten dur den fatholischen Ober-Stiftung rath zu Karlsruhe, Selb von hier, von Waldangelloc, 3. Z i aus einem Unterpfandsrehte mit dem Antrage, en, von ihren folgenden, auf fung gelegenen und laut Ein-

vertreten

aften: a. Gberle,

G. Hagmaier Erben,

nden Theils bis zum Belaufe von 1153 A4 8 bist 59% 83

Dienstag, den 27. Januar 1885,

Bormittags 9 Uhr,

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. -

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird di

Auszug der Klage bekannt gemacht.

annheim, den 29. Oktober 1884, g E Schredelseker,

Gerichtsschreiber des Großherzogl. Landgericht

Oeffentliche Zustellung.

ertreten durch den

in Quedlinburg, j wegen einer Forderung mit dem

rage, Beklagten kostenpflichtig zur Zahlung

den 24. Januar 1885,

de Qum Que befannt aemacht.

den 8. November 1884.

Quedlinburg, Kanzlei-Rath,

Fridcke, Gerichts\chreiber des

[50850] Oeffentliche Zustellung, Die Erben E, at u Meßwinke j M Elekrau e Stellbesitzers Heinr. Nr. 45 zu Meßwinkel, Wilhelmine, Ehefr des 2 efrau de l / Nr. 57 zu Moorlingen, gi durch den Mandatar Bergander in flagen gegen den Wilhelm. August Kruje, gewandert nah Amerika, jeßi t, aus : Be 875 auf Zahlung von 1/9 der 4 9/9 Zinse 120 M für die Zeit vom dem Antrage auf 18. M 89 4

Köne

3) über die in : Band 90 Blatt 3375 und Band 32 Blatt

flärten Urtheils und laden den Beklagten zur

der Wesel über 375 Thaler, d. d. Posen, den 14. Mai 1868, ausgestellt von dem “Antrag- steller, acceptirt von dem Agenten Maximilian von Wlaztowski zu Posen und zahlbar am 15. August 1868 an die Ordre des Auéstellers, werden für fraftlos erklärt. Posen, den 8.

durch Rechtëanwalt klagt gegen die Johanna Hagmaier an unbekannten t A4 die

fändeten Liegen-

Aer von 1 Viertel 42 Ruthen im Scäfer- wind neben Balthasar Ziegler und Ghriftof

_ Aer von 947/10 Ruthen auf den Iben neben Accisor Heinri Hagmaier und Bürgermeister

der Befriedigung des kla- dr 4:4 x Bahnhöfe Hanau, Niederrodenbach, e A gans he De N ie i ie 85 fForstmäßig aufzuarbeitende N

insen vom 14. Juli d. I. abzutreten und die Versteigerung obiger Grundstücke zu Gunsten der gedachten Forderung zuzulassen, und ladet Beklagte zur mündlien streits vor die 1II. Civi Landgerichts zu Mannheim auf

Verhandlung des Mechts- lfammer des Großherzogl.

20. Novem-

und ladet den Beklagten Verhandlung des Rechtsstreits vor D

Amtsgericht zu Quedlinburg, Zimmer

Vormittags 9 Uhr. der öffentlichen Zustellung wird dieser

Königlichen Amtsgerichts.

Altentheilers Friedrich

geb. Kruse,

ÜUbesißers Heinri Borcherding Ee Catharine, geb. Kruse,

ger Aufenthaltsort un- der Schuldverschreibung vom Z. Novem-

9, Februar 1878/83, mit Verurtheilung zur Zahlung von mittels für vorläufig vollstreckbar er-

lien Verhandlung des Rechtsstreits vor das König- lie Amtsgericht zu Ubte auf den 9. Januar 1885, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird diejer Auszug der Klage bekannt gemacht. Rhte, den 10. November 1884. Amelung, : Gerichts\chreiber d.s8 Königlichen Amtsgerichts.

[50867] Bekanntmachung. Adele Eugenie Briée, ohne Stand, Chefrau des Müllers Josef Cyprian Frechard, Beide zu Urbeis, vertreten durch Rechtsanwalt Ganser, klagt gegen ibren genannten Chemann mit dem Antrage _auf Trennung “a zwischen ihnen bestehenden Güter- emeinschaft. : Y 0 elabliben Verhandlung des Rechtsstreits vor der 1. Abtheilung der Civilkammer des Kaiserl. Landgerichts zu Colmar i. E. if Termin auf den 19. Dezember 1884, Vormittags 9 Uhr, be- stimmt. : L : Der Landoerichts-Sekretär : Fänsen,

N [50868] Bekanntmachung.

Die dur Rechtsanwalt Dahmen vertretene Sulie, geb. Langensiepen, zu Mettmann, Chefrau des Wirthen Wilhelm Vogel daselbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgerichte zu Eiberfeld Klage erhoben mit dem Antrage: die zwischen ihr und ihrem genannten Ehemanne bestehende eheliche Gütergemein- ¡chaft mit Wirkung seit dem Tage der Klagebchändi- aung für aufgelöft zu erklären. Zur mündlichen Vers handlung is Termin auf den 22. Dezember 1884, Vormittags 9 Uhr, im Sitßzungésaale der I. Civil- kammer des Königlichen Londgerichts zu Elberfeld

anberaumt. Schuster, i 8e Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [50869] Bekanntmachung. Die durch Rechtsanwalt Haumann zum Armence{te zugelassene geschäftslose geb.

Heinrih Heimes hat

daselbft , gegen

78

el- | erhoben mit dem Antrage:

gemein\Haft mit Wirkung seit dem Tage

vertretene, Maria, Neffge, zu Elberfeld, Chefrau des E

iese beim Königlichen Landgerichte zu Elberfeld Klage die zwishen ihr und ihrem genaunten Ehemanne bestehende ges etliche Cher,

; ¿ellung für aufgelöst zu erflären. Zur münd- Klagezustellung für aufgelöst 3 E R

saale der I. Civilkfammer des Königlichen Emde gerihts zu Elberfeld œaberaumt.

Schuster, i Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[50870] Bekanntmachung.

Die durch Rechtsanwalt Reinarz vertretene, zune Armepynrechte zugelassene Elise, geb. _Dietzel, zuw: Elberfeld, Ehefrau des Wirthen Friedrich Wilhelm- Grond daselbst, hat gegen diesen beim Königlichen Landgerichte zu Elberfeld Klage erhoben, mit dem: Antrage: die zwischen ihr und ihrem genanuten Ghes» mann bestehende eheliche Güt:rgemeinschaft mi1 Wirs fung seit dem Tage der Klagezustellung für aufgelöst zu erflären. Zur mündlichen Verhandlung ift Ter- min auf deu 29, Dezember 1884, Vormittags 9 Nhr, im Sißungssaale der I. Civilkammer de Königlichen Ugen M Elberfeld anberaumt.

uster, : Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

50872] Bekanntmachung. In der Strafsahe gegen den Musketier Georg Müller der 6. Kompagnie des 7. Westfälischen Fnfanterie-Regiments Nr. 56, geboren am 15. Februar 1862 zu Lengelsheim wegen Fahnenflucht, wurde durch Beschluß der Stra}kammer des Kaiserlichen Landgerichts Saargemünd vom 4. November 1884- der Arrestbeschlag auf das Vermögen des 2. Müller bis zur Höhe von 3000 angeordnet. Gegen Hinterlegung von 3000 # wird die Vollziehung des Arrestes gehemmt und der Beschuldigte zum An- trage auf Aufhebung des vollzogenen ArresteS berecbtict. Saargeanünd, den_8. November 1884.

Kaiserl. Staatsanwaltschaft.

(508731 Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen den Musfetèer Nikolaus Hardy des 8. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 57, geboren am 7. März 1862 zu Enschweiler, wegen Fahnenfluht , wurde durch Beschluß_ der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts Saar- gemünd vom 4. November 1884 der Arrestbeschlag: auf das Vermögen des Hardy bis zur Höhe von 3000 M verordnet. Gegen Hinterlegung von 3000 A6. wird die Vollziehung des Arrestes gehemmt und der: Beschuldigte zum Antrage auf Aufhebung des voll-- zogenen Arrestes berechtigt.

Saargemünd, den 8. November 1884.

lichen Verhandlung is Termin au? zember 1884,

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Ute,

aus-

L 8. November 1884.

Wolfgaug, den Der Kön

münd-

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S{wächere Stämme und resp. Stangen, nicht oÿne Krèmtmen, do sih auf ca. 2 m ftreckend, gesund und fest, bein Ndh. feinen rauhen Sägeschnité gebend.

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Gesunde Stämme geringerer Qualität, mindestens einshnürig, auf je 2,5 m Lg. Längen in Biel

2,5, so daß ungerada

fachen von O

auf nächst höhere gerade meter abgerundet. Spaltige, möglichft aftreine oder feinastige, kernige und geradè Rollen, ungespalten. Runde, auf mindestens F der oberen Länge gerade Rollen, zu Zaunpfoften geeignet. i Kurze geradshäftige Stangen, 10/14 | zu Zaunriegeln is |\Geringeres ferniges8 geradschüsa- ( tiges Holz, je nah Preis.

Möglihst kernloses, aftfreies, poröses, grobjähriges, ungespal- (Wo Material, wird tinnen dret

18/25

1 |

9/12

14/18 10/14 |

| | wiesen.

igliche Oberförster: Ehrentreich.

Wochen nach der Fällung übers