1884 / 269 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

V, Desterreic. 17. November, Mittags, Wien. Verwaltungsrath der mährish- T&lefisben Centralbahn. Lieferung von: auerfreies Rübsl, event. Baumösöl mit circa. 7060 kg Rübbrennöl mit circa . T6 2 E S e a U E Mineral-Scbmieröl für Lokomotiven mit circa Mineral-Schmieröl für Waggonachsen mir circa . Tubwolle mit circa . L a A. Kupfervitriol 1a. mit circa . n E E a Näbheres bei der Direktion Wien I, Gonzagagafse 1. VI. Spanien. 30. November, 4 Uhr. Santander. Direktion (Junta) der Hafenbauten. Lieferung eincs Dampfbaggers mit Zubehör. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 13. November. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutsben Llovd „Fulda“ ist heute Nachmittag 2 Uhr

ia Southampton eingetrcffen.

Hamburg, 13. November. (W. T. B.) Der De dampfer Frisia*“ der Hamburg - Amerikanischen adetfahrt-

Afktiengesell\chaft ist, von New-York kommend, heute Abend

6 Uhr auf der Elbe eingetroffen.

14. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Moravia“ der Hamburg-Amerikanischen Paclketfahrt-Aktiengesell- {aft ift, ron Hamburg kommend, gestern Abend 9 Uhr in New- Bork eingetroffen.

Triest, 13, November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Vesta“ ist heute Nacbmittag aus Konstantinopel hier angekommen.

New-York, 13. November. (W. T. B.) Der Dampfer „The Queen“ von der National - Dampfschiffs - Com- pagnie (C. Messingsce Linie) ist hier angelangt.

Verlíisùñ, 14. November 1884.

D’Alemberi's Besuch bei Friedrich dem Großen nach dem Frieden von Hubertsoburg.

(SwWluß.)

Sans-Souci, 13. August. „Der König, welchem ih gestern sagte, daß der Herr Präsident Hénault sehr krank fei, nahm viel Antheil an seinem Befinden, sprach über ihn mit Auszeichnung und sagte, das mäâre ein Verlust für die Wissenschaft und für die Gesell- schaft. Ja, ib habe an Voltaire geschrieben, aber mein Brief war kurz, falt und ge\chäftsmäßig. Der König spricht über ihn sehr oft zu mir, und ih versichere Sie, er würdigt seinen Geist und seinen Charakter durch- aus mit vieler Gerechtigkeit. Man kann auf diesen Fürsten die beiden Worte anwenden, welche man für La Motte gcfunden hatte: „Ge- rc{chtigkeit und Richtigkeit“. 1) Ich weiß nicht, was mit Rousseau werden wird. Lie Bürger von Genf haben seine Partei in einer Bittschrift genommen, welche sie dem Rath eingereit haben; ih habe sie gelesen, Jch wünschte wohl, daß man wieder gut matte, was man ihm angethan, einmal um feinetwillen, dann um der Ehre der in feiner Person verfolgten Philosophie willen und auch um der Chre des Königs von Preußen willen, welcher allein ihn in Schutz nal m, als er ausgestoßen ward wie Jesus Christus, von ciner Stadt nab der anderen. . . Tro des Verlustes von Mylord Maréchal könnte ih hier ein ziemlih ruhiges und angenehmes Leben fübren, wenn es mir bebagte; aber die Schwierigkeit, mich in ge- wohnter Weise zu beschäftigen, läßt mir die Tage etwas lang er- scheinen. Vom Könige kann ih nichts Neues sagen, außer daß seine Unterhaliung immer ebenso anziehend und ebenso nüßlich für mich ist wie in den ersten Tagen ; sie dreht si bald um die Literatur, bald um die Philosophie, cft genug selbst um den Krieg und um die Politik und manchmal um die Verachtung des Lebens, des Ruhms und der Ehre. Grimm ?) theilt mir mit, daß der König tausend Dinge ‘über mi an die Frau Herzogin von Sachsen-Gotha®) berichtet hat, daß er bezaube1t von mir ist, und ich weiß clbst, daß er ihr nur noch vor sehr wenig Tagen die verbindlichsten und \{chmeichelhaftesten Dinge über mich geschrieben hat. Jch bin glücklich darüber, der Jdee, wel{e er sich von mir gemacht hatte, entsproben zu haben, und groß wird mein Bedauern sein, wenn ich ihn ve:lasse, aber meine Gesund- heit allein, tausend andere Gründe nit gercchnet, gestattet mir nicht, in diesem Lande zu bleiben. Die dicke und \umpfige Luft, welche man hier athmet, und die Lbensweise hier zu Lande vertragen sich zu eni mit meiner Körperbeshäffenheit und meiner gewohnten Lebens- führung.“

Sans-Souci, 15. August. „Jch habe soeben einen kurzen und zärtlihen Brief an dea König geschrieben und ihn ehrfurchtsvoll um meine Entlafsung gebeten; es ist Brau, an ihn in dieser Weise acht oder zehn Tage vor der Abreise zu {reiben Jh werde Ihnen morgen seine Antwort auf meinen Brief mittheilen“ ..

16. August, Nachmittags. „Es heißt, wir gehen morgen nah Potsdam. Der König hat mir eigenhändig eine reizende Antwort ge- schrieben, welche wohl verdicnt, der von der Kaiserin an die Seite gestellt zu werden; ich hebe sie Ihnen auf, und Sie werden darüber urtheilen wie ih. Je näher ih den Augenblick meiner Abreise rücken sche, desto mehr wächst meine Betrübniß und das Verlangen, die Freundschaft des Königs mit mir zu nehmen,

„Der Prinz Ferdinand, Bruder des Königs, langt dieser Tage aus den Bädern von Aachen hier an; ib hoffe, ihn vor meiner Abreise zu sehen, aber schr bedaure ib, daß ich den Prinzen Heinrih nicht sehen werde, welcher zwanzig Meilen von hier ist und {on seit zwei Monaten beständig dort verweilt. Sie verlangen von mir Nachrichten über den Abdké de Prades. Er ift in Glogau, in Schlesien, wo er sid, wie man fagt, mit 40000 Livres langweilt, die er im Spiel gewonncn hat, und mit den Einkürften seines Kanonikats zu Breélau, die ihm s{chlecht genug gezahlt werden. Er hat zweimal an mih geschrieben; aber es giebt kein Mittel, den König für ihn umzustimmen: er ist zum wenigsten sehr unbesonnen und unklug gewesen, wenn niht gar ein Verräther! Ich erzähle Ihnen alles dieses und viele andere Dinge, aber ih kann Ihnen nie- mals beschreiben, wie sehr diese Reise die Bande, welche mich an den König fefselten, von neuem befestigt hat. Dieser Fürst wird im nächsten Monat einen türkischen Botschafter empfangen: ein sehr ruhmvoller Abschnitt seines Lebens! Denn bisher machten si die Türken für feine andere Macht auf den Weg, als für den König von L Ee und sür den Kaiser. In acht Tagen, sagt man, wird er eine Truppen manövriren lassen. Jh wünschte sehr, daß dies noch kt dem 26. ges& ähe, welher unwiderruflich für meine Abreise fest-

17. August, Morgens. „Wir gehn nach Potsdam und morgen, wie es heißt, noch Berlin. Jch vergaß, Ihnen zu saaen, daß der König mir hat mittheilen lassen, er werde für die Kosten meiner Rüdreise aufkommen, abgesehen von den 100 Louiéd’or, die ih be- reits empfing. Allerdings hätten diese nit hingereiht, um mich für die Unkosten dieser Reise schadlos zu halten, welche meine Erwartung überftiegen haben.“

Potsdam, 18. August. „Jch kann Ihnen meinen Schmerz dar- Über nicht verbergen, daß ih den König verlassen muß, welher mir so viele Beweise von Achtung, Werthshäßung und, ih wage zu sagen, Freundschaft gegeben hat. JIch sende Ihnen, alles

1) Jnustice et justesse.“

2) Friedrich Melchior Grimm, der bekannte [rae Publizift

wobl überlegt, den Brief, wel&en ih an ihn s{rieb, um Abschied zu nebmen, und seine Antwort: weder der eine, noch die andere können Jemanden beleidigen ; aber ich bitte Sie, diesen Brief keinem Menschen mitzutheilen, weil andere Leute, welden ih geschrieben habe, daß ich von dem Könige einen reizenden Brief empfangen, mir die Vorenthaltung desselben übel nehmen würden. Ich weiß, daß der König wegen meiner Abreise wahrhaft ANDergeiOlagen t: er hmeichelt si, wie Sie aus seinem Briefe ersehen, daß i eines Tages Prâäsident seiner Akademie sein werde; aber abgesehen von tausend anderen Gründen . .. glaube ic, daß das Klima dieses Landes mir auf die Dauer verderblich werden würde. Die Luft is dick, sumpfig, drückend und der Abend- thau fehr ungesund. Am meisten betrübt mi{ch, daß nach meiner Abreise ihm, so zu sagen, Niemand bleibt, -mit dem er plaudern könnte, und das ist do seine einzige Erholung. Er spricht am liebsten über Literatur und Philosophie, und \priht wunderbar über die eine und die andere; abgesehen davon, daß, wie ich Ihnen gesagt zu haben glaube, unsere Art zu sehen und zu urtheilen si fast immer vollkommen deckt, obgleid Sckmeichelei und die Begierde, seiner Ansicht zu sein, daran gewiß keir en Theil haben. Kurz, er ist ein Fürst, wahrkaft würdig der Liebe und Verehrung. Warum muß sein Land physish und moralisch so wenig mit ihm harmoniren ! J weiß nicht, was die Zeitungen von mir sagen; ih lese hier nur die Altonaer, welche nicht über mi spriht und wohl daran thut. Man screibt mir aus Paris, es gehe das Gerücht, der König von Preußen habe mich mit dem Marquis-Titel beehrt und sid act Tage lang mit mir einge- lossen, Befehl ertheilend, Niemanden vorzulassen: ebenso {öne als einfältige Neuigkeiten! Ich | weiß auch gar nicht, was das für ein Gescenk fein soll, das die Akademie zu Berlin mir angeblih gemaht hat; ich habe nicht davon sprechen hören: es müßten denn gerade zwei oder drei Bände ihrer Memoiren \ein, die mir gefehlt haben. Da ih aber ihre Memoiren für gewöhnlich von ihr erhalte, so däâuht mir, kann das nicht ein Gescbenk genannt werden. Viel sicherer is, daß sie mir wahrhaft niedergeschlagen darüber er- scheint, mi nicht zum Präsidenten zu bekommen. Ja, lachen Sie nur und sagen noch dazu, ic bilde mir was ein! Jedermann ¡iebt mi hier fehr‘ und sagt, „cinen Franzosen wie mich hâtte man hier zu Lande noch nicht gesehen. Ib s{chmei{le mir, die Leute etroas mit der Nation ausgesöhnt zu haben, die sie nicht allzu sehr lieben. Jch überlasse Ihnen, zu urtheilen, ob sie Unrecht haben, Indessen spridt der König von den Franzosen immer mit Freundschaft und Achtung; und er sprach erst noc gestern bei

dinand, seines Bruders, der ihm sehr befremdlihe und uuschickliche Aeußerungen von Seiten gewisser Leute berichtete, welche er in den Bädern von Aachen getroffen hatte: Aeußerungen, so beleidigend für die Nation und so stroßend von Undank, daß der König darüber in- dignirt war, troß der gewissen Kälte, die doch noch immer zwischen den beiden Höfen herrscht. Jch wünschte wohl, sie shwände, und scherlih, denke id, wäre das nicht so s{chwer, wenigstens von dieser Seite, deren Stimmung ih sehr genau kenne. Wenn die Herren von der Post wirklich so vor- wibig sind, meine Briefe zu öffnen, wie Sie es sagen und ich es glaube, fo werden sie für ihren Vorwiß gut bezablt fein. Jch würde mich aber doc ârgern, wenn sie den Brief des Königs von Preußen vor Ihnen läsen, obwohl ih mir s{mei{chle, sie werden sein Ge- heimniß Ihnen so gut wie mir wahren.“

19, August, Morgens. „Man weiß nicht mehr, wann wir na Berlin gehen ; dagegen gehen wir aber heute zur Mittagstafel na Sans-Souci bei einer ganz verteufelten Hitze. Es wäre mir unmöglich, troß meiner äußersten Ergebenheit für den König, auf die Dauer Pes . ungewisse, umherzichende und ermüdende Leben auszu- M 72

__ Berlin, 22. August. . . . „Endlich bin ih in Berlin, seit heute früh; der König kommt erst morgen her, und, Dank dem abscheu- lichen Wetter! finde ih einige Augenblicke, Ihnen zu schreiben. Der König hat mir vorgestern Abend dreihundert Friedrichsd'ors einhändigen lassen, welche mit den hundert von früher eine Summe zur Be- streitung meiner Reisekosten ausmachen, die aller Ehren werth ist. Man giebt mir Hoffnung, aber ih kann darüber noch nichts be- stimmtes sagen, auf cin Geschenk, welhes ich den Tag vor meiner Abreise von ihm selbft empfangen, und das mir noch weit angenehmer sein würde: es sei das der größte Beweis von Werthschäßung, den er mic geben könnte. Wie die Sache auch ablaufen mag, ih werde und kann mehr als zufrieden sein.“

Frankfurt, 3. September. . . . „Hören Sie das Genauere über meinen Abschied vom Könige. Dieser Fürst ließ mih am Abend des 25 rufen und sagte mir, er wolle noch einen Augenblick mit mir plaudern. Er betraure mi unendlich, aber er hoffe. mich doc noch wieder zu schen, und bitte mich, ibm darauf mein Wort zu geben ; er bitte mi gleichfalls, diesen Beweis seiner Freundschaft und feiner Achtung gern annehmen zu wollen (dabei überreichte er mir eine goldne Dose mit seincm Porträt), die er mir in so hohem Maße zolle, und mehr noch meinem Charakter als meinen Lalenten; mir folge das Be- dauern aller Welt u. \. w. Die Thränen traten mir in die Augen, ih hatte nit die Kraft, dem Könige zu sagen, wie sehr ih gerührt sei. Jch bückte wi, wie es Sitte ist, um den Saum scines Ge- wandes zu küssen: er hob mich auf, zog mich an seine Brust und umarmtie mich. Dann spra er von meiner Reise. nah Itaiien und bot mir von neuem das Geld an, welches ich dazu nöthig hätte. Ich erwiderte, daß ic seine Güte in Anspruch nehmen würde, wenn 19 i der Laqe san sollte ihrer zu bedurfen. Dann sprach er über Frankreich, mit welchem er, seien Sie versichert, gar zu gern auf gutem Fuße tehen wollte, und über seine eigenen Staatsangelegenheiten, die er mit ebenso viel Ruhm als Bescheiden- heit lenkt. Erst noch am Morgen hatte er zehn Millionen geaeben, um mehrere Berliner Kaufleute vom Bankerott zu retten. Wahr- haftig, dieser Fürst verdient, geliebt und bewundert zu werden, be- sonders wenn man so viel Gründe hat, wie ic, ihm ergeben zu sein ! Ich muß Ihnen noch sagen, daß ih nach unserer Unterredung mit dem Könige und einigen Personen zur Nacht speiste. Das Mahl war ernst, und als der Kön!g die Tafel aufhob, bezeugte er mir noch ein- mal in Geger wart feiner Gereräle seine Achtung und sein Bedauern ; alle feine Generäâle thaten desgleichen und umarmten mich wiederholt, indem sie versicherten, noch nie hätten sie „einen Franzosen gesehen, der mir gleiche.“ Noch jetzt, da ih an Sie reibe, ist mein Herz be- klemmt, so große Freude mir andererseits der Gedanke mad, meine Frcunde wiederzuschen, wel&e die Genugthuung des Wieder- E na ciner so glüdlihen und angenehmen Reise mit mir theilen L c e

D'Alembert genoß als Denker und Freund des Königs Achtung bis an sein Ende. Der Briefwechsel zwischen ihren bricht erst mit dem Tode des ersteren 1783 ab, Der Eindruck, den die Persönlich- keit des Monaren auf ihn gemacht hatte, war unauslöscblich: „Wenn er von scinem Aufenthalte in Sans-Souci redet,“ sagt Sturz, der 1768 im Gefolge des Königs von Dänemark in Paris war, von d’Alembert, „so glänzt sein Auge und sein Aus- druck euwärmt sich. Man kennt, behauptet er, diesen König allein dur seine Thaten, die Geschichte wird sie niht ver- « s{chweigen ; aber was er für die wenigen ist, die mit ihm leben, verkündigt fie niht: wie er dann durch treffenden Wiß entzückt, dur reine Vernunft unterrichtet, allen Gram und alle Wonne der Freund- chaft theilt, zärtlih liebt und wieder geliebt wird. So ein König steht für die Mensben und für Menschenherrscher, wie die Regel des Polykletes für alle Künstler da.“ 4)

4) Preuß, Friedrich der Große, I. 238,

Die heutige Sitzung der Brandenburgischen Provinzial-

der Tafel von ihnen in diesem Tone in Gegenwart des Prinzen Fer- .

Gegenftand der Tagesordnung bildete ein Antrag der Kreissynode Berlin II, betreffend die Bestreitung der durch Ausloosung und Neu- belegung der zur Stellen-Dotation gehörigen Werthpapiere ent- stehenden Urfkoften. Der Antrag wurde einer Kommission überwiesen. Syn. Superintendent Petri (Küstrin) referirte sodann über einen An- trag der Kreis\synode Küstrin: „Die Provinzial-Synode wolle die Dauer des Konfirmanden-Unterrihts einheitlich regeln“, und über einen weiteren Antrag der Kreissynode Prißwalk: „Die Alters- grenze der zu fkonfirmirenden Kinder nach einheitliben Normen zu regeln.“ Der Referent beantragte: „Provinzial-Synode bescbließt : In Erwägung, daß einheitlihe Normen in Bezug auf den Konfirma- tions-Unterricht in der Provinz Brandenburg bereits bestehen, in Er- wägung ferner, daß die stricte Innehaltung dieser Normen mit Rüdk- sicht auf die verschiedenen örtliben Bedürfnifse unmöglih erscheint, geht die Synode über die vorliegenden Anträge zur Tagesordnung über.“ Dieser Antrag wurde angenommen.

__ Die Witterungsverhältnisse von Damaraland. Die „Mittheilungen des Vercins für Erdkunde zu Leipzig, 1883", bringen in ihrer Abtheilung II. (Leipzig 1884) einige Bemerkungen über die Witterungsverbältnisse des Damaralandes von Dr. von Darckelmann, weldbe aus den sorgfältigen meteorologisben Beob- achtungen des Missionärs Viche zu Omaruru im Damaralande ge- wonnen sind. Bei dem regen Interesse, von dem das deutsche Volk gegenwärtig für den Südwesten Afrikas, speziell für die unter den Schuß des Reiches gestellten Gebiete, erfüllt is, theilen wir das Wicbtigste aus der oben genannten Arbeit mit.

Das Jahr zerfällt in 2 Hauptabschnitte, in die Trocken- und Regenzeit. 150 Tage des Jahres 1883 waren gänzli regenlos; na- mentlih die Monate Juni, Juli und August waren vollständig trocken. In der Regenzeit, welhe von November bis Fehruar währt, folgen die Regentage unregelmäßig aufeinander; im Jahre 1883 wurden 25 Negentage mit einer durchschnittliben Regendichtigkeit von 8 mm pro Tag und 203 mm im ganzen Jahre beobachtet. Wenn- gleich wir bei dem Mangel früherer Beobachtungen nicht wissen, ob dieser Regenfall des Jahres 1883 reichlid oder spärlich zu nennen ist, so ist er jedenfalls so außerordentlih gering, daß das Land für Ackerbau nicht geeignet erscheint. Alle Niederschläge waren von Gewittern begleitet; im Ganzen wurden 65 Gewittertage und 43 Tage mit Wetterleuchren beobachtet, leßtere namentlih im Sep- tember als Einleitung der darauf folgenden Regenzeit. Gewitter und folglich auc der Regen traten gewöhnlich am Nachmittag und in der Nacht ein. -Die Temperatur ift sehr starken Shwankun- gen unterworfen, welle fi im Mittel täglih auf 209 belaufen ; der heißeste Tag war der 6. November mit 429, der fkälteste der 19, Juli mit 4,49. Die Sc{wankungen sind besonders groß in der Trokenzeit (im August 24,79), wesentlih geringer in der Regen- zeit. Der kühlste Monat ist der Juli, der wärmste der November— Dezember und darnach der Februar. Die Ursache dieser starken tägli chen Temperaturs{hwankungen liegt in der sehr geringen Be- wölfung. 539% aller Beobachtungstage waren völlig wolkenlos, 27 9/9 heiter und nur 20 9% wolkig; der einzige trübe Tag war der 25, Januar. Jn ten Morgenstunden sind das ganze Jahr hindurch, in der Regenzeit auch Tags über, östliche Winde vorherrschend ; in der Zeit vom März bis Oktober sind am Nachmittage und Abends 8SW—NW-Winde am häufigsten. Die mittlere Windfstärke ist ziem- lih erheblib; die lebhafteste Luftbewegung weist, wie an der ganzen Südwéstküste von Afrika, der Oktober auf.

Die Kaiserlich japanische Regierung hat die Organisation der B e- theiligung Japans an der inNürnberg stattfindenden Inter - nationalen Ausstellung von Metall arbeiten 1885 in die Hände des Kaiferlich japanishen Ministeriums für Handel und Land- wirths{aft gelegt, Hrn. Yamamoto Goro zum japanischen Kommissar für die Auêëstelung ernaarnt und demselben zu seiner Unterstüßung Hrn. Hirayama Eizo beigegeben.

Paris, 13. November. (W T. B.) In Bef sèges (Departement Gard) explodirte in vergangener Nacht eine Dynamitpetarde, welche vor cinem Fenster des von dem Ingenieur der dortigen Eisen- und Kohlengruben bewohnten Hauses in verbrecherisher Absicht nieder- gelegt worden war. Durch die Explosion is großer Schaden an Ge- bäuden angerichtet, aber keine Person verleßt worden.

Der Königlich preußisdbe Hoflieferant J. C. Schmidt in Erfurt, der sog. „Blumenschmidt“, bat, in Veranlassung des Heran- nahens der Ball-Saison, für die Saison 1884—85 soeben einen illustrirten Cotillon-Katalog ausgegeben und seinen Kunden zugestellt. Derselbe ist mit Bildern verziert und hat folgenden Jn- halt: Jubel-Fest-Polonaise, Kotillon-, Touren-, Orden-, Bouguets- und Ordenftänder, Ballbouquets, Kottillonfächer 2c., japanische 2c. Fächer, Tanz-, Tish- und Menukarten, LTanz-, Tisch- und Menu- fächer 2c., Kotillongeschenke, Attrappen 2c., Knallbonbons, Jlluminaations- laternen, Papier-Kovpfbedeckungen, Stoff-Kopfbedickungen, Basthüte, Touren, die niht wieder angefertigt werden, Karten desgl., Attrappen desgl., Tanzliteratur 2c.

Die Geschwister, Gräfinnen Augusta und Erne sta Ferraris d’Occchieppo veranstalteten gestern im Saale der Phil - harmonie ein Concert, in welchem sie in Berlin debütirten. Beide jungen Damen, im Konservatorium zu Wien zu tüchtigen Pianistinnen ausgebildet, zeichneten sich dur zarten und edlen Ansclag aus. Stets maßvoli im Forte und dem Gebrauch des Pedal, erschien das Spiel beider Schwestern in einer so perlenden Klarheit, daß jede Schattirung ihrer höchst feinsinnigen und interessanten Vortragsweise zur Geltung kam. Nach den vortrefflich ausgeführten Variationen für 2 Pianos von St. Saëns über einen Menuettheil der Beethovenschen Es-dur-Sonate folgten mehrere bereits bekannte Klavierstücke von Bach, Cbopin, Henselkt, Heller u. A, unter denen die Etüden von Chopin und Henfelt durch die Präzision des Zu- sammenspiels im unisono allgemeine Bewunderung erregten. Den Beschluß machte das Finale aus dem F- dar Concert von Rubinstein, für 2 Pianos. Unterstüßt wurde das Concert durch die bereits bekannte jugendliche Violinvirtuosin Fräulein Arma Seekrah, deren vielseitige Vorzüge des Spiels in dem Concert von Wieniawski be- sonders zur Geltung kamen. Frl. Paula Blaschkauer fang eine Arie aus dem „FreishüÜtz“ und mehrere Lieder mit reiner Intonation und lebendiger Ausdrucksweise, die ader leider durch eiven zu hellen und scharfen Tonansatz sowie durch zu bäufiges Tremoliren beeinträch- tigt wurde. Die zahlreich erschienenen Zuhörer, unter denen sih aub die Herren Rubinstein und Prof. Joachim befanden, begleiteten alle Vorträge mit reihen Beifallbezeigungen.

Krolls Theater. Da eine Erkrankung der Fr. Joa {him das für nähften Sonntag angekündigte leßte Concert derselben un- möglich macht, so kann dasselbe jeßt überhaupt nicht mehr stattfinden, da die gefeierte Sängerin vom 19. d, M. ab anderweitige kontrafkt- lihe Verpflichtungen hat. Nah Uebereinkommen des Hrn. Kommis- sions-Raths Engel mit Fr. Joachim wird jedoch dieses ausgefallene Concert im Frühjahr nachgeholt werden. Der Betrag für die zum Sonntag gelösten Billets wird bei den Herren Bach, Unter den Lin- den 46, Lindenberg, Leipzigerstr. 50a, Heinße, Unter den Linden 3, im Invalidendank und an der Kasse des Krollschen Etablissements, von 10—1 Uhr, zurüdckgezahlt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen (eins{chließlich Börsen-Beilage)

Berlin:

und Kritiker, von Geburt ein Deutscher (1723— 1807), 3) Louise Dorothee von Meiningen, Freundin Voltaire's.

Synode eröffnete der Vorfißende von Leveßow gegen 114 Uhr. Das Eingangégebet sprah Syn. Hofprediger Schrader. Den erften

M 269.

Erste Beilage e 0 zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 14. November

1884,

Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- egister nimmt an: die Königliche Erpedition des Denischen Reihs-Anzeigers uud fiöniglich Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin 8§W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

Stebriefe und Untersuchun ngs - Sachets

[51184] Steckbrief. i:

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Johann Friedrich Albert Ueberhahn, am 8. Juni 1854 zu Groß - Glogau geboren, evangelisch, welcher flüchtig is, ist die Untersuhungshaft wegen Majestätsbeleidigung in den Akten I. 1V d. 495, 84 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchung8gefängniß zu Berlin, Alt- Moabit, abzuliefern.

Berlin, den 8. November 1884. :

Königliche Staatsanwaltschaft am Landgericht T.

Beschreibung : Alter 30 Zahre, Größe 1m 54 ecm, Statur kräftig, Haare hellbraun,Sticn gewölbt, Bart blond, dünn, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase h: rvorstehend, na rets geneigt, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht längl. oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen : Un der Nase rechts Schrammen.

[51185 Stecbrief. ;

Gegen den uyten beschriebenen Arbeiter Carl Paul Ferdinand Plüsehke, welcher sih verborgen hält, ist in den Akten U. R. II, Nr. 702 de 1854 die Unter- fucbungshaft wegen Hehlerei verhängt. i

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersucbungs-Gefängniß hierselbst, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 7. November 1884.

Der Unterfuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Hollmann. |

Beschreibung: Alter 21 Jahre, geb. 8. Juli 1863, Geburtsort Magdeburg, Größe 1 m 66 cm, Statur schlank, Haare dunkelblond, Augenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase lang, Mund gewöhnlich, Zähne vollzählig, Kinn spiß, Gesichtsbildung länglich, Ge- fsichts{arbe gesund, Sprache deutsch.

[51186] Steckbrief.

Gegen die unten beschriebene unverehelihte Bertha Feder, in den Akten U. R. 11. Nr. 702 de 1884, welche sih verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Hehlerei verhängt. :

Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungs: Gefängniß hierselbst, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 7. November 1884.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Land- gerichte I.

Beschreibung: Alter 23 Jahre, geb. 27. Auguft 1861, Geburtsort Guhrau, Größe 1,65 m, Statur \chlank, Haare s{chwarz, Augenbrauen \{chwarz, Augen \hwarzgrau, Nase gewöhnli, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesichtsbildung rund, Geßichttfarbe gesund, Sprache deutsch.

[51187] Ste{briefs-Erneuerung.

Der gegen den flüchtigen Kaufmannslehrling Carl Johannes Heinrich Heese, am 26. Oktober 1864 zu Schwaan geboren wegen Betruges, Urkundenfälschung, wiederholten Diebstahls und Unters{lagung in den Akten V; R. I. 808/82, jeßt J, ITa. 565/82 rep unter dem 17. August 1882 erlassene und unter dem 26. Oktober 1883 erneuerte Steckbrief wird erneuert.

Berlin, den 5. November 1884. / Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht T.

50999] [ Die Strafvollstreckungs-Requisition vom 23. August cr. gegen die Militärpflichtigen Welz und Genossen M111. 10/84 ist bezüglich des Webers August Emil Neumauu aus Dorfbach erledigt. Waldenburg, den 10. November 1884.

Der Staatéanwalt. [51000] Bekanntmachung.

Der Maler August Plihko, geboren am 10. August 1858 zu Poln. Wette, zuleßt in Berlin, Münche- bergerstraße 1, wohnhaft gewesen, soll wegen eines an ihm verübten Diebstahls als. Zeuge vernommen werden. Jeder, der über den jeßigen Aufenthaltsort des Plitko Auskunft ertheilen kann, wird ersucht, davon zu den Untersuchungsakten wider Melzer und Genossen, U. R. 11. 741 84 s{leunig Anzeige zu machen.

Berlin, den 11. November 1884.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I.: Fatken.

[49760] K. Württ. Amtsgericht Künzelsau. Aufforderuug.

Fn der Strafsache gegen den Schuhmachersgesellen Jotef Kinzel von Dietradried und Genossen wegen Körperverleßung ist der mit unbekanntem Aufent- haltsorte abwesende Schuhmachersgeselle Adam Kaiser von Dietesheim als Zeuge zu vernehmen.

Derselbe wird aufgefordert, von seinem gegen- wärtigen Aufenthaltsorte unverweilt hierher Anzeige ¿u machen. : ;

Die zur Dienstleistung verpflichteten Behörden er- suche ih, von dieser Aufforderung dem 2c. Kaiser für ven Fall seiner Betretung Kenntniß zu geben, und die Eröffnungsurlunde mit den von demselben abgegebenen Erklärungen alsbald hierher gelangen zu laffen,

Den 3. November 1884.

[51201]

des den minderjährigen Kindern des Erbzinsmanns Heinrich Ritter zu Neu-Vorwerk gehörigen Grund- tüds Nr. 102 b. e. p. zu Dassow hat das Groß- herzoalihe Amtsgericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs- plan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Ter- min auf

bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechbnung des Sequesters werden vom 10. Dezember d. I. an z Einsicht der Betheiligten auf den Gerichts\chreibereien zu Grevesmühlen und Dassow niedergelegt sein.

1 Deffentlicher Anzeiger. [aa au waranenmmrn n

1. Steckbriefe und Untersuchnngs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. i 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung K u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Subhastationen, Aufgevote, Vor- ladungen u. dergl.

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung

Dounerstag, den 18, Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr,

an zur

Grevesmühlen, den 10, November 1884. Malet ky, Aktuar, Gerichtés{reiber des Großherzogl. Mecklenburg-

" Schwerinschen Amtsgerichts.

(51202] | i L

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte

nach dur Ansc&lag an die Gerichtstafel bekannt

gemadbtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung dem Tischler Wilhelrn Alfert gehörenden Häusleret

Nr. 26 zu Polz mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu- lirung der Verkaufsbedingungen am

Donnerstag, den 19, Februar 1885,

Vormittags 10 Uhr,

2) zum Ueberbot am .

Douncrstag, den 19, März 1885, Vormittags 10 Uhr,

3) zur Anmeldung dingliher Rechte an das Grundftück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am

Donnerstag, den 19. Februar 1885,

Bormittags 10 Uhr,

im biesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 5. Februar

1885 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem

zum Sequester bestellten Schulzen Herra Grbpäcter

Ahrendt zu Polz , welcher Kaufliebhabern na vor-

gängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund-

stückts mit Zubehör gestatten wird.

Dömitz, den 11, November 1884. Großherzoglich Mecklenburg - Schwerinsches Amtsgericht.

Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber : Kiedksee, Act.-Geh.

[51200] . /

In Sachen des Kaufmanns Emîïl Krummel in Braunschweig, Klägers, wider

1) den Kaufmann August

Schöningen, L

2) den Kaufmann Friedrich Schwannecke, früher

in Scböningen, jeßt zu Braunschweig,

3) den Kaufmann Hermann Wessel zu Han- nover,

Beklagte,

wegen DHypothekenkapitals, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen hieselbst sub No. ass. 247 belegenen Dampfmühlengrundstücks neb Wohnhaus und Nebengebäuden zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 8. November 1884 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangs- versteigerung auf den 26, Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angeseßt, în welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Schöningen, den 8. November 1884.

Herzogliches Amtsgericht.

[51212] Aufgebot.

Die verwittwete Frau Major Thekla von der Groeben, geb. von Knobloch, zu Rawrtsch, hat das Aufgebot der von der Direktion der Lebensversicbe- rungs-Anstalt für die Armee und Marine zu Berlin

1. Zuli 1872 U ausgestellten Police Nr. 701

unterm 23. Sanuar 1873 ausgestellten Police Ir. H

laut deren nah dem Tode des Majors und Batail-

lons-Commandeurs Waterloo von der Groeben in

Rawicz an dessen Frau resp. an deren Kinder

1000 Thaler zu zahlen sind, beantragt. Der Jn-

haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in

dcm auf

den 6. Juni 1885, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, Zimmer 21, anbecaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird.

Berlin, den 1. November 1884.

Königliches Amtsgericht T., Abtheilung 54.

[51206] Aufgebot.

m Grundbuch von Schirum Tom. 39 Vol. 1 e 47 pag. 369 steht ein Haus und Warf mit 11 fleinen Bauäcktern für Johann Roelfs berichtigt. Bei Theilung der Schirumer Gemeinheit ift be- \cheinigter Maßen dem A jenes Grundbesißes Jan Jürgens die nördliche Hälfte des 5 Diemath 60 Quadratruthen haltenden Stückes A. Nr. 8 zu-

Schwannecke in

5. Tnânstrielle Etablissements, Fabriken und

Grosshande!l,

„Jnvalidendank“, Rudolf Mosse, Haascuftein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Súÿhlotte, Büttuer & Winter, fowie alle übrigen größeren

6. Verschiedene Bekanntmachungen. 8, Theater-Anzeigen. 9, Familien-Nachrichten.

Warf für die Eheleute Jan Janssen Saathoff und |{ Rirte Gerdes Fleßner in Schirum berichtigt. Theilung der Schirumer Gemeinheit ift besheinigter | \ Maßen dem Vorbesißer Garrelt Heyen die südliche | t Hälfte des oben bezeihneten Stückes A. Nr. 8 zu- gefallen. Besiß des Landwirths Peter Middelburg, jeßt Eversmcer, Übergegangen.

an das Stü A, Nr. 8 der Scirumer Gemeinheit Eigenthumsansprüche spätestens

bier anzumelden, widrigenfalls fie mit ihren etwaigen Eigenthuméansprüchen ausges{chlossen werden und auf Grund des zu erlassenden Ausschiußerkenntnisses der 2. Hicken als Eigenthümer der den obigen Grund- buchstellen beizuschreibendén Grundstückehälften ein- getragen wird.

7. Literarische Anzeigen.

Annoncen - Bureaux,

| In der Börsen- beilage,

Bei

Die beiden Hälften sind später in den Janssen Hicken zu |l

Auf Antrag dieses 2c Hicken werden Alle, welche

machen, aufgefordert, solche Montag, 12. Januar k. J.,

Morgens 10 Uhr,

Aurich, den 7. November 1884. Königliches Amtsgericht. TI1k. gez. Vissering. Beglaubigt: Bruc{haus, Gerichtsschreiber.

(Ei 5,)

dre Ausgebot.

Auf Antrag der unverehelihten Lydia Morewood in Wandsbek wird deren Bruder Thomas Morewood, welcher laut beigebrachten Attefstes als ehelicher Sohn des Wandsbeker ECinwohners und Hatnburger Kauf- manns Joseph Morewood und dessen Ehefrau Sophie Margaretha, geb. Dallmer, hierselbst am 23. März 1808 geboren ift und im Jahre 1832 nah Amerika auétgewandert sein soll, und seit den letzten 30 Jahren verschollen ist, hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem Sonnabend, den 28. Februar 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf- gebotstermine zu melden, widrigenfalls der gedachte Verschollene für todt erklärt und im Uebrigen nach Maßgabe der Bestimmungen der Verordnung vom 9. November 1798 verfahren werden wird. Wandsbek, den 11. November 1884, Körtigliches Amtsgericht, 11. Abtheilung. Veröffentlicht : Wittern, Gerichtsschreiber.

[25857] Aufgebot. L Das angeblich abhanden ackommene Sparkafsen- buch Nr. 25,734 der Sparkasse der Stadt Münster über 81,31 #, ausgefertigt für Elisabeth Jüdefeld, foll auf Antrag der Cheleute Ockonom Bernard Hoffschulte und Elisabeth, geb. Jüdefeld, zu Angel- modde bei Münster behufs neuer Ausfertigung desselben aufgeboten werden. .

Der Inhaber des bezei{neten Sparkassenbuhs wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 13. Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 43, seine Rechte anzumelden, und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dessel- ben erfolgen wird.

Münster, den 16. Mai 1884,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

(Ea Aufgebot.

Der auf den Jnhaber lautende Rheinisch-West- fälishe Mentenbrief Littera C. Nr. 97 über 100 Thaler *pom 1. April 1851, welcher zum 1. April 1884 ausgeloost worden, ist dem bisherigen SFnhaber, dem Haupt-Zoll-Amtsdiener Ossenkopp zu Aachen, angeblich abhanden gekommen.

Auf Antrag des Lebteren wird daher der unbe- kannte Inhaber des bezeihneten Rentenbriefes auf- gefordert, spätestens im Termine den 13. Dezember 1884, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 39, seine Recte anzumelden und den Rentenbrief vorzulegen, widrigenfalls dieser wird für kraftlos erklärt werden.

Münster, den 5. April 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[51217] Aufgebot. : Der Dr. med. Wilhelm Wedemeyer in Hannover hat das Aufgebot des Bezugssheins Nr. 314 Litt. D. über eine von der Hannovershen Gummi-Kamm- Compagnie Aktiengesellschaft zu Hannover zu emit- tirende Partial-Obligation über 500 44 der zur ersten Stelle einzutragenden hypothekarischen Anleihe im Betrage von = 500 000 H, verzinélib mit 59/0 jährlich in halbjährlihen Raten am 1. April und 1. Oktober, und rückzahlbar in längstens 36 Jahren durch Verloosung al pari, ausgestellt von der oben bezeichneten Aktiengesellschaft a. d. Hannover, den 1. Oktober 1883, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 23. Mai 1585, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeihneten Gericht anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-

erkiärung der Urkunde erfolgen wird.

Hannover, den 1, November 1884. Königliches Amtsgericht, 18. gez. Koellner. Ausgefertigt : (L. 8.) Steffen,

Ober-Amtérichter Haldenwang.

aefallen. erner steht in demselben Grundbuch Fah 39 H 1 Nr. 45 pag. 353 ein Haus und

[32468]

32765] Aufgebot.

Der Darlehnékafsenverein, eingetragene Genofsen- chaft, zu Bütow, hat das Aufgebot eines am 1. Of- ober 1883 von Mathilde Krohn, H. Krohn, M.

Rieck, C. Villwock ausgestellten, an die Ordre des Antragstellers zahlbaren und bei demselben domizi-

irten, ecm 25. Januar 1884 fälligen Wewsels über

1050 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 5. März 1885, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufs gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Bütow, den 9. Juli 1884. / Königliches Amtsgericht.

Aufgebot. : Das von der Kreissparkasse Ortelsburg aus- gestellte Sparkassenbuch Nr. 417 über 23,76 4. für

die am 14. Mai 1862 geborene Wilhelmine Klein,

welches dem Vormund derselben, dem Losmann Samuel Radek aus Groß Schiemanen, ausgehändigt war, ist angebli verloxen gegangen. Auf Antrag des Samuel Radek Mrd der Inhaber des Spar- fassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem zugleich zur Verkündung des Auss{lußurtheils bestimmten Aufgebotstermine |

den 23. Januar 1885, Bormittags 12 Uhr,

Zimmer Nr. 18, : seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzu- melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Ortelsburg, den 7. Juli 1884. Königliches Amtsgericht. Zernik.

[51049] Aufgebot.

Fn der Sache, den Nachlaß des Traiteurs Christian Sunghanß und Ehefrau, weil. hier, betreffend, ift der minderjährige Otto Kirchenberg zu Waterbury Staat Connecticut, Nordamerika, als Alleinerbe seiner 1882 verstorbenen Mutter Marie Luise Ma- thilde Herbert, verwittwet gewesenen Kircenberg, geb. Iunghanß von hier, später in Cleveland Staat Ohio, zuießt in Waterbury, aufgeführt, ohne daß diese AUeinerben-Eigenschaft genügend hat dokumen- tirt werden können. h Nachdem dieserhalb ein Aufgebot beantragt wor- den, werden alle Diejenigen, welhe Rechte und An- sprüche an den Nachlaß der genannten Frau Hers- bert zu haben meinen, aufgefordert, solche spätestens in dem auf 2 den 14. Januar 1885, Vormittags 11 Ußr, vor Fürstlihem Amtsgerichte hier anstehenden Auf- gebotstermine geltend zu machen, widrigenfalls sie derselben verlustig gehen. Rudolstadt, den 6. November 1884.

Fürstlih Sw. Amtsgericht.

Rose.

[51209] Aufgebot. 5 j Das Sparkassenbuch der unter der Verwaltung

.| des Magistrats zu Neusalz a. O. stehenden Stadt-

Sparkasse zu Neusalz a. O. Nr. 8958 über 128 11 A, ausgefertigt für die Nähterin unverehelichte Amalie Kubsh zu Lebenzig ist angeblih verloren gegangen und soll auf den Antrag der Eigenthü- merin, Nähterin unverehelichten Amalie Kubsch zu Liebenzig, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amor- tisirt woecden. i

Es wird daher der Inhaber dieses Buches auf- gefordert, spätestens im Aufgebotétermine

den 18, Juni 1885, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 2) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Krastloterklärung defselben erfolgen wird.

Neusalz a. O., den 11. November 1884,

Königliches Amtsgericht. Schoenemann.

[51210] Aufgebot.

Auf den Antrag der Speditionsfirma E. Spiegel & Sohn zu Ratibor wird der Jnhaber des angeb- li verloren gegangenen, von dem Königlichen Haupt- Steueramte zu Ratibor am 16. Juni 1880 au®ge- stellten Niederlags\cheins über für die Antragstellerin aus Oesterreich-Ungarn eingegangene 29 Kollis in einfa leichten Leinen, gezeihnet W. M. 1053/81, enthaltend unbearbeitete Tabacksblätter (Pos. 25 V. I.) im Bruttogewiht von 6200 kg aufgefor- dert, seine Rechte an diesem Schein spätestens im Aufgebotstermine

den 19, Mai 1885, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, und den Sein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird. -

Ratibor, den 8. November 1884. gz

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[51207] Aufgebot. :

Von dem unterzeichneten Amtsgerichte ist auf An- trag des Oekonomen Friedri August Lippold în Eibenstock und des Handarbeiters Carl Friedrich Liebold daselbst wegen Todeserklärung des aus Eiben- stock gebürtigen Schneidermeisters Gottlob Friedrich Liebold, welcher sih am 8. Februar 1859 aus sei- ner Wohnung in Zwickau entfernt hat und über dessen Leben und Aufenthalt für die Zeit nah dem

Gerichts\chreiber Königl. Amtsgerichts.

8, Februar 1859 eine Nachricht nit vorhanden ist