1884 / 271 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

16, November. (W. T. B.) Aub die Central-Eisenbahn hat jeßt ihre Tarife auf den nach Chicago und Cincinnati, St. Louis reduzirt.

Sanitätswesen und Quarantänewesen. Dänemark.

Laut Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz-Ministeriums vom 8. November werden Schiffe, welehe aus den zwischen der \pani- cen und der belgischen Grenze belegenen französishen Häfen ftam- men, oder mit Schiffen aus solhen Häfen in Berührung gekommen find, einer Quarantäne nah Maßgabe des vorläufigen (Besetes vom 12. September d. I. „(Reichs-Anzeiger Nr. 226 vom 25. September)

unterworfen. Scch{weden.

In Folge Anordnuna der Königlich s{wedisben Regierung vom 7. November sollen Schiffe, welhe innerhalb 6 Tagen nah der Ab- fahrt aus einem französisben, in einem infizirten Konsulatéd!\trikt belegenen Hafen den Quarantäneplaß Känsö anlaufen, nebst Schiffs- mannschaft und Passagieren einer Quarantäne auf fo lange unter- worfen werden, bis obige 6 Tage erreicht sind.

Im Uekrigen bleiben die Vorschriften vom 4. Juli d. F. (, Reichs- Anzeiger“ Nr. 160 vom 10. Juli), sowie die \pâter angeordneten Maßnahmen in Kraft.

New- York- Strecken

Berlin, 17. November 1884.

Dem am 14. d. M. in der Nähe der Station Hanau statt- gehabtey Eisenbakn-Unfall ist am 15. d. M. ein zwetter Unfall glüdliher Weise ohne Gefährdung von Menschenleben gefolgt.

Abends 10 Uhr stieß in Folge unverantwortliher falscher Weichenftellung der von Friedberg kommende gemischte Zug 718 bei der Einfahrt in den Bahnhof Hanau auf die im bayerischen Ueber- gabegeleise stehenden Güterwagen, wobei vier Fahrbeamte und cin Passagier zum Glück nur leibt verleßt wurden. Auch bei diesem Unfalle wurde das Betriebsmaterial nicht unerheblih be- \cädigt, der Betrieb dagegen nicht gestört.

Die Untersuchung ift sofort eingeleitet Soweit ih bis jeßt über- fehen läßt, wurde der neue Unfall lediglich dur den betreffenden Weicbenfteller, welber unmittelbar vor Ankunft des Zuges die für N richtig gestellte Weiche kovfloser Weise umstellte, ver-

uldet.

Im weiteren Verlaufe der Sonnabend-Sißung der Branden- burgischen Provinzial-Synode referirte der Syn. von Meyeren über den Bericht des Central-Aus\chusses und des Provinzial- Ausschusses für innere Mission vom 21. Iuli 1884. Der Referent befürwortete folgende Anträge: „Synode wolle beschließen: a. Sy- node erkennt die am 8. Dezember 1882 erfolgte Konstituirung eines Provinzial-Aus\{usses für innere Mission in der Provinz Branden- burg als den fkirchlihen Interessen des Synodalbezirks entsprechend an und erwartet, daß derselbe auch fernerhin der Provinzial- Synode bei ihrem jedesmaligen ordentlichen Zusammen- treten von dem Stande der inneren Missionsarbeit im Sypodalbezirke Mittheilung macben werde. b. Synode ersucht von Neuem das Hochwürdige Kirchenregiment, eine jährlich wieder- kehrende Kirchenkollekte für Zwecke der inneren Mission in der Provinz anzuordnen, jedoþh mit der Maßgabe, daß künftighin jeder Kreisfynode ein ODritttheil des in thr aufkfommenden Kollekten- ertrages für Zwecke der inneren Mission in ihrem Bezirke zur Verfügung geftellt und dem Provinzialaus\chu}e nur der Rest der Erträge eins{ließlich der etwa von einzelnen Kreiésynoden nicht beanspruchten Dritttheile zufließen soll. Hierbei wird zur Erwägung gestellt, ob etwa der 1. Januar für die Einsammlung der Kirchenkollekte zu bestimmen sein möchte. c. Synode erkennt das Bedürfniß einer energischen und gleihmäßigen Handhabung der zur Sicherung der Sonntagsruhe in Geseßen und Verordnungen be- stehenden Vorschriften dur alle dazu berufenen Staatsbehörden als ein dringendes an, sicht aber von einer Verfolgung des in dieser Be- ziehung von dem Provinzialaus\chu}e gestellten Antrages ab, da es fich erfahrungsmäßig als am wirk'amsten empfiehlt, daß die einzelnen Synoden, insbesondere die Kreis\ynoden, sowie die betheiligten Vereine für innere Mission gegen bestimmte Mißstände, welche in ihren Bezirken hervorgetreten und nahweisbar sind, Abhülfe suchen. d. Synode empfiehlt den Geistliden und Gemeindekirchenräthen ihres Bezirkes dringend die Fürsorge dafür, daß die Verpflegungéstationen, welche für vie wandernde Bevölkerung geschaffen sind oder künftig entstehen, nach Jer Vorbilde der Herkergen zur Heimath eingerichtet und verwaltet werden.“

Diese Anträge wurden nach längerer Debatte, in welcher u. A. der Ober-Präsident Dr. Achenbach die Verpflegungbstationen der Fürsorge und Mitarbeit der Geistlichen empfahl und darum bat, Sorge zu tragen, daß dem Zuviel des jeßigen Kollektenwesens Einhalt geschehe, einstimmig angenommen.

Es folgte ein Antrag der Kreissynode Straußberg, betreffend das Gefängnißwesen, und ein Proponendum der Kreissynode Sternberg I über die Fürsorge für entlassene Strafgefangene. Refcrent Syn. von Meyeren empfahl folgende Beswlußfassung : 1) zu dem Antrage der Kreis\ynode Straußberg, betreffend das Gefängnißwesen : Synode ersucht ihren Vorstand, den Antrag der Kreissynode Strauß- berg dem Provinzial-Aus\chuse für innere Mission zu der Er- wägung mitzuth.ilen, ob diejenigen Veranstaltungen zur Besse- rung der entlassenen Strafgefangenen, welhe die dem Antrage beigefügte Erklärung der Synode vom Staate fordert, durch die freie Thôâtigkeit der inneren Mission gesca|en, bezw. weiter gefördert und erseßt werden können; 2) zu dem Proponen- dum der Kreissynode Sternberg T: „Synode geht bei dem Mangel von der Berathung zu Grunde zu legenden Anträgen in dem Propo- nendum und in Berückfichtigung, daß die Kreis\ynoden und Gemeinde- kirhenräthe nur noÞ dur den Generalbescheid des Königlichen Kon- sistoriums auf die Verhandlungen der Kreis\ynoden vom 20. März 1883 auf die Nothwendigkeit fortgeseßter sorgfältiger Berüksichti- gung des Gegenstandes hingewiesen sind, über das Proponendum zur Tagesordnung über." Nach einer kurzen Debatte wurden die An- träge des Referenten angenommen.

Syn. Arcbidiakonus Bronish (Cottbus) stellte hierauf die Frage: Was isst Seitens des Konsistoriums zur Unterstüßung wendischer Studirenden der Theologie seit dem Schlusse der dritten Branden- burgischen Provinzial-Synode geschehen ? Der Konsiftorial-Präsident D, Hegel entgegnete, das Konsistorium habe nach besten Kräften für die Unterstützung wendisher Studirenden gewirkt und weade dieser Angelegenheit Überhaupt volle Aufmerksamkeit zu.

Der Präses von Leveßow theilte hierauf noch mit, daß Se. Majestät der Kaiser und König geruhenzwolle, am Sonntag in der Mittagsstunde den Provinzial-Synodalvorstand in Audienz zu empfangen.

Die heutige Sihung der Brandenburgischen Provin- zial-Synode eröffnete der Vorsißende von Leveßow mit dem Be- riht über die Audienz, welhe Se. Majestät der Kaiser dem Synodalvorstande Tags vorber zu gewähren geruht hatte. Auf die kurze Ansprache des Präses, welcher Sr. Majestät, als dem Schirmherrn der Kirche, die dankbare Huldigung darbrachte, erwiderte Aller- höstderselbe, daß Er sich allerdings als den Schirmherrn der evangelischen Kirbe betrachte, deren Basis Er stets zu fördern bestrebt sei, und daß es Jhn freue, ein Wachsthum des kirchlichen Lebens namentlich in Bezug auf den Kirchenbesuch und die Zunahme der Tirhlihen Trauungen wahrnehmen zu können. Hiervon sei auch ein guter Einfluß auf die politisben Zustände zu erhoffen. Dabei gedachte Se. Majestät Allerhöchstseiner Botschaft und hob hervor, wie die Worte derselben Ihm aus vollstem Herzen gekommen seien. Nachdem Se. Majestät jeden Einzelnen der Vorstandsmit- glieder nah den Verhältnissen seiner Gemeinde gefragt hatte, {loß Allerhöchstderselbe die längere Unterhaltung mit den besten Wünschen für die Synode und mit der Zuversicht, daß Gott, der so Großes an uns gethan, auch unsere evangelische Kirche ferner \chüßen und fördern werde.

Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildet der Bericht der 17 vas zur Regelung des Diensteinkommens der Geift- ichen.

Das dreißigjährige Stiftungsfest und die Fahnen- weihe des Landwehrvereins wurde am Sonnabend durch einen Feftzug und eine gesellige Zusammenkunft in der Philharmonie gefeiert. Gegen 2 Uhr versammelten si die Mitglieder des Land- wehrvereins und die Deputirten von 72 Kriegervereinen Berlins und der Umgegend im Hofe der Militärkaserne am Kupfergraben. Um 3 Uhr verließ der Zug den Hof und bewegte sich durch die Georgenstraße über den Opernplay zum Kaiserlichen Palais. Voran {ritt die Kapelle des Kaiser Franz- Grenadier-Regiments, dann folgten die Ehrenmitglieder, der Verein mit seinen beiden alten Fahnen und die Deputationen. Kurz vor dem Palais intonirte die Musik den Preußenmarsch von Golde, und nun erscholl ein taufendstimmiges Hurrah, als Sib Se. Maje- stät der Kaiser am offenen Fenster zeigten. Allerhöchstdecselbe trug Seinen grauen Mantel und dankte, die Hand am Helm, immer und immer wieder für die zu Ihm hinaufschallenden jubelnden Hoch- rufe mit freundlihem Läbeln. Dann ging der Zug weiter zum Palais des Fürsten Bismarck, an welhem mit dem Hohenfriedberger Marsh vorbeigezogen wurde. Der Reichskanzler öffnete das Eckfenster des linken Flügels und dankte für die sich fort und fort wiederholenden Hurrahs. Als der Zug vorüber war, drängten viele Hunderte von Zuschauern unmittelbar unter das Fenster, an welcbem die Gestalt des Kanzlers si{tbar war und brachen, unter ftetem Hüteshwenken, in wiederholte Hochs und Hurrah- rufe aus. Erst nachdem der Kanzler nah wicderholtem Dank seinen Plaß om Fenster verlassen hatte, zog sich auch das Publikum zurü. Im Weiteren wurde der Kriegs-Minister Bronsart von Schellen- dorf, welcher in großer Uniform den Zug an feinem Ministerium defiliren ließ, laut und lebhaft begrüßt. Vor der Philharmoaie marschirte der Zug auf, ließ die Fahnen passiren und bewegte si dann in geschlossenen Reihen zu der eigeatlihen Fahnenweihe in das Lokal, in welchem sich inzwischen die Damen der Vereinsmitglieder zu dem Feste versammelt hatten.

Der Gustav-Adolf-Verein der Diözese Friedrichs- Werder beging gestern, am Todestage Gustav Adolfs, in der Drei- faltigkeitskirhe sein diesjähriges Jahresfest. In der Festpredigt \cil- derte Superintendent Kreibig die Glaubensnoth der evangeliscen Brüder in der Diaspora, die von dem mächtig vordringenden Katholizismus ‘überall arg bedrängt wurden. Viel habe ja bereits der Gustav-Adolf-Verein zur Linderung dieser Glaubensnoth gethan, denn es seien 1200 Kirchen, 700 Schulen, 400 Pfarrhäuser dur ihn oder doch mit seiner Hülfe erbaut und 19 Millionen Mark in den 52 Jahren seiner Wirksamkeit bereits verwendet worden, aber alles das ersdeine doch recht winzig, wenn man bedenke, daß fast eben fo viel in einem Jahre der katholisbe Bonifaciusverein nach Rom bringe. Mit der Aufforderung, das Werk des Gustav-Adolf-Vercins, namentlich auc in Berlin, thatkräftiger zu unterstützen, {loß der Festprediger. Divisionspfarrer Hermens berichtete sodann über die Generalversammlung in Wiesbaden und Über die Versammlung des Provinzial-Vereins in Perleberg.

Das 47. Jahresfest des Entbaltsamkeitsvereins wurde gestern in der bis auf den leßten Play gefüllten Zionskirhe abge- halten. Die Festpredigt hatte Divisionspfarrer Hähnelt übernommen. Den Bericht erstattete Pfarrer von Hanstein. Leider mußte konstatirt werden, daß die Mitgliederzahl des Vereins im leßten Jahre abge- nommen hat. Dem Uebel der Trunksucht gegenüber ift die Thätig- keit des Vereins nur von bescheidenem Erfolge begleitet ges wesen. Unser deutsches Volk verbraucht jährlich 1800 Millio- nen Mark für geistige Getränke und konsumirt pro Kopf 13 1 Branntwein und 86 1 Bier. Allein in Preußen gehen jährlich 90 000 Menschen am Branntweingenuß zu Grunde, und die Hâlfte aller Diebstähle werden erwtiesenermaßen von Trinkern begangen. Der Verein hat daher vor Allem sich bemüht, der großen Masse des U die verderblichen Folgen des Branntweingenusses vor Augen zu führen.

Unter dem Titel „Geschichte und Politik“ ist die Rede, mit welcher Professor Wilhelm Maurenbrecher bei Beginn des Wintersemesters das von Carl von Noorden zuletzt bekleidete Lehramt der Geschichte an der Universität Leipzig angetreten hat, im Verlage von F. A. Brockhaus daselbft soeben im ODruck er- schienen Wir wollen im Nachstehenden versuchen, den Ge- dankengang der interessanten, geistvolen MRede zu \kizziren: Die Wissenschaft der Geschichte behandelt in erster Linie die politische Geschichte, gewiß auch Kirche, Wirthschaft, Reht, Sitte, Sprache, Kultur, aber den Staat als die Hauptsache aller geschi{tliben Forshung. Der Staat {ließt die gesammte Lebensordnung in {ih ein, je höher seine Stufe steht, um so mehr. Erst im Zusammen- wirken aller Zweige und Kräfte eines Staates offenbart sich die politische Gescbichte eines Volkes. Daraus gewinnen wir die maßgebende Bedeutung der Geschichte im Leben unserer heutigen Nationen. Wer dem Staate dienen will, findet Geseg und Weisung nirgendwo gründlicyer, als indem er der geshihtlidben Wissenschaft Auge und Ohr leiht. Un- zerreißbar ift heute die Vereinigung zwischen Politik und Geschichte. Nicht immer hat man diesen Zusammenhang erkannt. Es gab eine B wo die Politik in offenen Gegensaß zu ihr si stellte, dieselbe

cit, wo die gelehrte Geschichtswissenschaft sih begnügte, mit Citaten die [chweinsledernen Folianten zu füllen, Das Zeitalter der Auf- klärung des 18, Jahrhunderts gab ih der Mühe hin, auf dem Wege der Spekulation ein Bild des besten Staates sich zurecht zu machen. Die Philosophie sollte das Rezept finden, nah welchem allent- halben das Jdealgebilde des besten Staates gefunden werden könne. Die Verwirklichung dieses Jdeals rationalistischer Doktrin versuchte- die Revolution von 1789, Die Revo- lution ist die radikale Negation der Geschichte. Sie hat die Säße der philosophischen Staatslehre zu verwirklichen ge- sucht, in Frankreich am gründlichsten, aber aub in allen anderen Staaten war dieselbe Tendenz vorhanden. Für den Historiker ift es sehr lohnend, die Entstehung dieser revolutionären Staatsphilosophie aus den Zuständen jenes Jahrhunderts zu erklären, Die geschi{t- lihe Wissenschaft vergilt die ihr bewiesene Abneigung damit, daß sie den Zusammenhang und das Dasein ihrer Feindin und ihrer relati- ven Berechtigung erklärt, Der Sieg der revolutionären Tendenzen in Frankreich verbindet \sich mit der Croberungslust dec Franzosen und unterwirft fich Europa. Aber gerade dieser Sieg bringt beiden den Sturz, Das mißhandelte Nationalgefühl erwacht und \{üttelt das Joh ab Hier steht die Wiege der neuen geschi{tlichen Wissenschaft. Die herrlide Epoche der deutschen Befreiungskriege hat auf den verschiedensten Gebieten neue Keime gelegt, vor Allem für die keutsbe Geschichtsforshung, das politisde Leben. Barthold Georg Niebuhr wird in diesen Tagen der Begründer der heutigen Methode historischer Kritik und zugleih in seinen Schriften über die bewegen- den Tagesfragen der Zeit der Lehrmeister historisher. Behandlung der Tagespolitik. Er, Eichhorn, Savigny begründen die deutsche histo- rishe Schule; Freiherr vom Stcin faßt den großen Gedanken, alle Lueg der Nation in den Monumenta historiae germanica herauszugeben, Jacob Grimm wagt sih an die Geschichte der deutschen Sprache. Ein neuer Geist tritt mit dieser neuen Schule ein in das Leben der Völker. Rechtsgescbichte und historische Volkswirthscbaft erweisen sih als ihre dankbarsten Schüler. Und der große Meister, der in Niebuhrs Spuren wandelt, Leopold Ranke, weist in seiner Antrittsvorlesung an der Bérliner Hobs{ule 1836 den innigen Zu- sammenhang von Geschichte und Politik nah. Im Gegensatz zu den philosophishen Itealbildern der Vorgänger, rechnet diese Schule mit realen Verhältnissen. Recht und Verfassung cines Volkes sind nicht willkürlich, sondern die Ergebnisse geshihtliher Entwicklung. „Nur diejenige Politik kann eine gute genannt werden, welche die historische Entwickelung fortzuseßen, an die historisch erwachsenen Elemente weiter anzuknüpfen sich entshließt. Der Bruch mit der geshictlichen

Tradition eines Volkes, das eben ist die Revolution: Gutes kann

aus der Revolution niemals erwachsen.* Frankrei vor Allem habe die übelfte Frubt aus seiner Revolution geerntet, Jm Zeitraum. eines Jahrhunderts hate es die Enden des damals dur®scnittenen Bandes nicht wieder zu knüpfen vermocht. Meisterhaft wird sodann die Einwir- kung der neuen deutsben bistorisben Schule auf das politische Leben der Nation gezeigt. Das Joealbild des englischen Verfafsungsfsaates, welches das Ende des vorigen Jahrhunderts dem unsferigen überlie- ferte, wird in seinen Shwächen und Mängeln erkannt. „Heutzutage ist der Glaube an die allein seligmachende Kraft des Parlamen- tarismus durch die Arbeit der deutschen Wissenschaft gründlich zer- stört.“ Ebenso sei von der neuetten deutscben GeschiÞtsforschung die Richtung der Rotteck und S&losser: die Weltgeschichte tendenziós für vorgefaßte Meinungen und Sticbworte auszubeuten, gründlich ver- worfen worden. Heute ist Ranke nicht blos der beliebteste, sondern au der gelesenste deutsche Historiker. Vor Allem danke man dieser Schule Eins: Seit den Tagen Niebuhrs und seines jüngeren Freundes Dahlmann habe eine Reihe deutscher Historiker die Meinung aufgestellt, daß nur der preußisbe Staat im Stande sein könnte, eine Einigung aller deutschen Stämme urd Staaten zu wvollbringen. Diese Sätße hätten jedoch Anfangs in den weitesten Kreisen Wider- spruch hervorgerufen, und man habe in Folge dessen jene Männer der Tendenzmacherei, der „kleindeutshen Geschichtsbau- meisterei* beschuldigt. Jedoch seien ihre Behauptungen nit vor- übergchende Einfälle oder geistreibe Ideen, fondern vielmehr reife Früchte historisher Erkenntniß gewesen. Und so hätten sie denn auch gegen allen Widerspru, gegen alle Verketzerung und Anfeindung an ihnen festgehalten, bis sie allmählih im Verlauf der Jahrzehnte die öffentlihe Meinung der Nation zu ihrem historish-politischen Glaubensbekenntniß bekehrt hatten. Ganz besonders habe man in dieser Beziehung das Gedächtniß Joh. Gustav Droysens zu pflegen, der durh eingehende bistorisbe Studien den zusammenhängenden Nachweis jenes historisch - politishen Programms geführt babe. „Es ist uns allen geläufig“, so \{ließt Maurenbrecher seine Rede, «daß heute die Naturforscher mit Recht \sich eines großen Vorzugs ihrer Wissenschaft vor der Der Naturforscher vermag die Wahrheit eines naturwissenschaftlichen Saßtes durch ein von ihm angestelltes Experiment oder eine Reihe von Crperimenten zu erweisen, Wir Historiker sind nicht im Stande, durch beliebig angestellte oder wiederholte Experimente die Richtigkeit unserer historishen Urtheile darzuthun. Aber eine Analogie des Erxperiments dürfen auch wir für uns anrufen. Nicht der Historiker, aber der handelnde Staatsmann führt den Beweis für die Nichtigkeit historischer Auffassungen oder Urtheile. So bat Fürst Bismarck für jene Ansicht der Historiker von der deutsben Mission des preußischen Staats das völlig überzeugende, nachaltig beweisende Experiment gemaht. Ein bis zum Grunde reichendes Verständniß preußischer und deutscher Geschichte war für diesen großen Staatsmann die noth- wendige Voraussetzung seines politishen Handelns. Denn nur. wenn die historishe Anschauung jener Niebuhr, Dahlmann, Häuser, Droysen und threr noch lebenden Gesinnungsgenossen eine thatsächlich begründete und rihtige war, nur dann durfte Biémar{s Staatskunft ihres Erfolges gewiß sein. Das ist das \chlagendste Beispiel für jenes Berbältniß von Geschichte und Politik, das wir als unverlierbares Erbtheil der historischen Schule festhalten und fortpflanzen wollen. Im Königlichen Opernhause fand am Sonnabend eine Aufführung von „Tristan uad Isolde“ statt und versammelte ein zahlreiches Publikum, das sich zum größten Theile aus Verehrern und Anhängern des dahingesciedenen Meisters zusammenseßte. Das gewaltige Werk ift aub wie kaum ein zweites geeignet, die ganze Eigenartigkeit des großen Komponisten zum überzeugenden Ausdruck zu bringen, und der rauschende Applaus, die stürmischen Hervorrufe legten Zeugniß davon ab, daß das Verständniß für den einst so viel ges{mähten Meister sih nach und nah in weiteren Kreisen Bahn bricht, und daß die An- erkennung, welchedie Mitwelt dem lebenden Tondichter zum Theil versagte, jeßt nach seinem Tode eine allgemeinere und unbefangenere ist. Die Namen der Hauptdarsteller bei der vorgestrigen Aufführung bürgten dafür, daß dieselbe in jeder Weise den Manen des Komponisten gerecht werden würde. Hr. Niemann befand sich als Tristan auf der ganzen Höhe seines künstlerishen Könnens, eine gewaltige Erhabenheit in Vortrag und Spiel erwerben ihm ungetheilten Beifall. Eben- bürtig stand ibm als Jsolde Frau von Voggenhuber zur Seite, welche mit ihrer mächtigen Stimme alle Schönheiten ihrer Rolle voll und klar zur Getitung brachte; auch das dramatische Element der Partie fand dur die Künstlerin eine vollendete Darstellung. Mit Anerkenuung muß ferner Frl. Lehmann als Brangäne erwähnt werden, und zu einem tüchtigen Ensemble trugen die lobenswerthen Leistungen des Hrn. Schmidt, welcher den Kurvenal sang, sowie des Hrn. Bet als König Marke, der Hrrn. Rothmühl und Lieban wesentlih bei. Die tüchtige Leistung des Orchesters, welhem mit ein Hauptverdienst um die aus- gezeichnete Aufführung zukommt fei besonders hervorgehoben.

Die Erbprinzlih sachsen-meiningenschen Herrschaften und der Erbgroßherzog von Baden beehrten die gestrige Sonntags-Vorstellung von „Gasparone" im Neuen Friedrich - Wilhelmstädtischen Theater, welhe wiederum vor ausverkauftem Hause stattfand, mit Ihrem Besuh und spendeten lebhaften Beifall. Die Favorit- Nummern mußten auch diesmal auf Verlangen wiederholt werden.

__ Belle-Alliance-Theater. Die beiden Novitäten, welche die Direktion noch für das Gastspiel der Fr. Franziska Ellmenreich angenommen hat, sind ein 3aktiges Schauspiel, betitelt „Eine alltäg-

„liche Geschichte“, aus dem Italienischen des Guiseppe Cosftetti, und

eine einaktige Plauderei: „Der letzte Zopf“, von H. von Wolzogen. Um Fr. Ellmenreich Muße zum Studium dieser Rollen zu geben, seßt dieselbe am Mittwoch und Freitag ihr Gastspiel aus. Am as geht das Schauspiel „Philippine Welser“ neu einstudirt in Scene.

Der Circus Renz erhält sih dur das eifrige Bestreben seines verdienten Direktors, immer ein neues und abwechselungsreihes Pro- gramm zu s{affen, andauernd die Gunst des Publikums. Die Vor- stellung am Sonnabend erfreute sich wieder der ungetheilten Theil- nahme eines überaus reichbesetzten Hauscs, Im ersten Theil nahm besonders die Vorführung der dressirten Fuchshengste Horaz und Merkur durch Hrn. Fr. Renz das allseitige Interesse in Anspruch ; ebenso poln Beifall erregte die \{chon öfter hier vorgeführte und mit staunenswerther Beherrshung und Sicherheit gerittene Fahrschule des Hrn. J. W. Hager. Zu diesen beiden vornehmsten Nummern gesellten sich andere in ihrer Art ebenso unter- haltende wie abwechslungsreihe Produktionen verschiedener Neit- künftler und -Künstlerinnen, der Clowns und der ECquilibristin Miß Mazella mit den 24 dressirten Tauben. Der zweite Theil bot an Reitkünsten wieder Hervorragendes durch die Leistungen des Hrn. Loyal auf ungesatteltem Pferde und besonders durch die Mitwirkung der Fr. A. Hager-Renz, welche einen prächtigen JIsabellenhengst lin der hohen Schule ritt. Den größten Raum nahm die Aus- stattungs-Pantomime „Zarina- und Attala“ in Anspru, welche Ge- legenheit zur Vorstellung des reichen Pferdebestandes und prachtvoller, glißernder Kostüme bot. Amazonen, Gold- und Silberfische, Frösche, Wassergeister und eine zahlreihe Schaar muthwilliger Affen ver- einigten sih zu einem bunten, rythmish bewegten Ensemble, welches in der glänzenden Schlußscene ein Bild von berückender Schöôn- heit bot und mit Recht durch unausgesegten reihen Beifall vom Publikum begleitet wurde.

Redacteur : Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsner. : Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

(13494)

historischen Wissenschaft rühmen dürfen.

zum Deulschen Reichs-Anz

M 2'811

Erste Beilage

Berlin, Montag, den

eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

17. November

1884,

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| F ns erate für den Deutschen Reichs- und Königl.

Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Haxdel3-

recister nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reihs-Anzeigers und Söuiglich

Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr, Bz.

e

Stee@briefe ound Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief.

595 [6s 1 uvyten

Gegen den

ler flüchtig ist, ist die 1 eal Diebstahls in den verhängt.

ri sucht, denselben zu verhaften und in Ge Md A änaniß zu Berlin, Alt-Moabit

das ur d 2 R 12, abzuliefern. E

1 Scelin, den 14. November 1884. Der Untersuchungsrichter

bei dem Königlichen Landgerichte 11, Jahre è uf re blond

Fuß groß, Haa ond, : Kleidung: schwarze Müßte, |{chwarzer

Beschreibung: Alter 18 19

etwas über

rundes Gesicht.

Stoffanzug und dunkeler Kaisermantel.

{51593] : ‘Steckbrief. Gegen den A i Geist, am 16. April 1 welcher flüchtig ift, is Sachen 88. D. 380. 84 we eines ärtzlihen Titels und w verhängt. :

Es wird ersucht, das Manu ae Nr. 11/12, abzuliefern. E E A den 12. November 1884.

Königliche Staatsanw [51598] Stecbrief.

Gegea die TagcarL Doctor aus Scleise, welche ihren bisheri verlassen ha ta 2 tahls und Betr el , wei b andlungstetmine den 3. Juli d. J. geblieben ist.

Es wird er

beschriebenen PRILSe i ü a Sreifswald, zuletzt im Dien Wilhelm Müller aus Greifswald, zuleßt Um Ble i isten August Schmidt in Schönwalde, bei dem Fen Y Untersuchungshaft wegen Akten 11. J. 1874/84

genten Otto Richard Louis Gustav 1843 in Neu-Rupin geboren, t die Untersuchungshaft in gen unbefugter Führung iederholten Betruges

densellen zu verhaften und in ängniß zu Berlin, Alt-Moabit

altshaft beim Landgericht I.

Tagcearbeiterin, unverehelihte Sujanna Kreis Polnish-L2 nber igen Wohnort Scleise heimlich Untersuchung8hast wegen Diebo

hängt, weil ste in dem Ber- ungehorsam aus-

Wartenberg,

i sucht, dieselbe zu verhaften und in

das hiesige Gerichts-Gefängniß abzuliefern.

Die Susanna Doctor ift

iber ihre Persönlichfkei Neis, n 10. November 1884,

Königliches Amtsgericht.

[51596] Stec{brief. Gegen den S 1 ai ui Craula bei Gotha, welcher sich ver wegen Betrugs verhängt. (G3 wird ersuch

das Gerichtsgesängniß zu Naumburg a. S., den 8. November 1884,

zuliefern. Naumburg a. S

Königliches Amtsgericht.

[51597] Bekanntmachuug

Der gege Domküzil, unter der figen Amts erneuert.

zuleßt borgen hält, ist die Untersuchungshaft

.

92 Jahr alt ; Genaueres t ist hier nicht bekannt.

Schuhmachergesellen Christoph Krum- | ula bei Goth in Leipztg, \chlag belegt worden, was mit dem

t, denselben zu verhaften und in

S.

Folporteur Riehard Lippold, ohne E B 3. September 1883 vom hie-

gericht erlassene Steckbrief wird hiermit

in, den 30. Oktober 1884, E Königliches Amtsgericht.

[51599] Der un Fri Bicking aus Immenroda,

erlassene

Steckbrief wird hierdurch wie

c i 1883 gegen den Kaufmann O D, E zuletzt in Clausthal,

erholt erneuert.

Nudolstadt, den 12. November 1884, a4 Staatsanwalt am Landgericht.

(Unters chrift.)

51594 i [ n gegen die _Wittwo Michael, geb. Gädicke,

84 am 25. Oktober 1884 erlas

erledtgt.

lin, den 13. November 1884, Sie Aa Uwast beim Königlichen Land

[40983] Der

Eintritte in den oder der Flotte zu

militärpflichtigen Alter

egen § Derselbe wird auf

) 5, Vormittags 117 Uhr, den L A dem Königlichen Amts- andlung ge-

vor die Strafkammer

gerichte zu Stralsund zur Hauptverh

eiben wird derselbe Strafprozeßordnung Ersaz-Kommission ber die der Anklage Thatsachen ausgestellten Er-

laden. Sei unents{uldigtem Ausbl

auf Grund der na §. 472 der

von dem Civilvorsißenden der

des Aushebungsbezirks Kulm ü

u Grunde liegenden ärung verurtheilt werden,

sih

-Erledigung. Stebriefs e Aba Sophie Christiane

in den Akten J. IIB. 477. ene Steckbrief ift

Oeffentliche Ladung. eun Gustav August Rohrbeck, gebo- ren am 18. Oktober 1857 zu Klammer, Kreis Kulm, zuletzt aufhältlic in Stralsund, wird beschuldigt,

als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem

Dienst des stehenden Heeres ia ohne Erlaubniß

| j der nah erreichtem das Bundesgebiet verlassen ode Atbeebalb bes

L 8gebietes aufgehalten zu haben, Vergehen a 940 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B.

Greifswald, den 7. September 1884,

Königliche Staa

[48833] Nachbenannte Personen:

tsanwaltschaft. Oeffentliche Ladung.

1) Bernard Augustin, geboren am vember 1861 zu Dortmund,

2) Hermann

E

Theodor Heinrich Dodt, geboren am 5, September 1861 zu Dortmund,

P

Größe bartlos,

gericht I.

1, Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. 3. Subhastatiozen, Anfgebote, Vorladungen n. dergl. ; e 3, Verkänfe. Verpachtungen, SubmissioneR ete 4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung F n. 8, w. vor öffentlichen Papieren.

3) Siegfried Grünewald, geboren am 22. Juli | [4674 1861 zu Dortmund, Z L Ne 4) Heinrich Kann, geboren am 19. März 1861 | în da zu Dortmund, i 5) Wilhelm Heinri Kraëht, geboren am 11. Ok tober 1861 zu Dortmund, 6) Heinri Neuwöhner, geboren am 17. Fe hruar 1861 zu Dortmund, 7) Wilbelm Heinrich Ofendorfî, geboren am 11, Oktober 1861 zu Dortmund, _ / 8) Gustav Plate, geboren am 12. Oktober 1861 u Dortmund, : 5 j 9) (Carl Friedri Ernst Rückheim, geboren am 99, März 1861 zu Dortmund, 10) Heinri Ferdinand Rüstenbitter, geboren am 9. November 1861 zu Dortmund os 11) Wilhelm Schulz, geboren am 17. Oktober 1861 zu Dortmund, 12) Albert Wilhelm Schulz, gebor tober 1861 zu Dortmund, 13) Friedrich Wilhelm Carl Witz, geboren am 4. Mai 1861 zu Dortmund, 2 14) Friedri Wellenkötter, geboren am 21. Sep tember 1861 zu Dortmund, d N 15) Wilhelm Strathmann, geboren am 7. Augu 1861 zu Dortmund,

) \eschuldigt, E , ihr E Wehrpflichtige in der Absicbt, sich

m Eintritte in den Dienst des {stehenden i jah der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlaffen n nach erreihtem militärpflichtigen Alter fi außerhalb des Bundes8gebietes aufgehalten zu

haben, L Vergehen gegen S8. E 1.Nr. 1:St. G 2. ieselben werden au A 1885, Vormittags 9 Uhr, H vor die Strafkammer des Königlichen Landgerich zu Dortmund zur Hauptverhandlung geladen. A Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden Dee n a auf Grund der na §. 472 der Gltat ordnung von dem Königlichen Zan rage LaB E Stadtkreises zu Dortmund über die der An eas D Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung veilt werden eures ist durch Beschluß der Strafkammer n Königlichen Landgerichts zu Dortmund vom 10. n tober 1884 auf Grund des §. 140 St G. E i des 8. 326 St. Pr. D. das im DeusGen E befindlice Vermögen der A e h hier. rch öffentli bekannt gemaht wird, daß Ver- Pas über das Vermögen H fasse gegenüber nichtig sind. (A. 347 84) Dortmund, den 25. Oktober 1884. Königliche Staatsanwaltschaft.

sund

dem

en am 14. Ok- D

Obe

{tüc

vor

An

abe F 1 Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl. 51640 j , : S Seen betreffend die Zwangêversteigerumg der Garling'shen Büdnerei Ne. 9 zu Gr. Niendorf steht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, fowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Montag, den 1. Dezember d. J. Vormittags 14 e, E dem unterzeichneten Gericht an, zu wee Mi bei der Zwangsversteigerung Betheiligten hier- urch geladen werden. : : Crivis, den 13. November 1884. Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: H. Renn, Act, - Geh.

51639 A N natiaa cines Gläubigers is die Beschlag

ieselbst

des dem Ackersmann Johann Brasch hiesel i, an der Blutstraße sub Nr. 29 belegenen Wohnhauses c. p. verfügt und demzufolge ein Ver-

kaufêtermin auf den 28. Januar 1885,

Mem, f i berbotätermin au . O Mittwoch, den 18. Februar 1885, jedesmal Ba Uhr, icht allhier anberaumt. vor AUELAT ben 10. November 1884. - Großherzoglicbes Amtsgericht. A. Billert.

Aufgebot. n, Johann Steiert von

bhaftmachung des Ver- at unter Glaubhaf Dung dee 1883

u N: thaltend die Bescheinigung 90000 A das Aufgebots-

[51652] Nr. 9501.

arten h l I Mies auf seinen Namen am 4

ausgestellten Bücbleins der Waisen- Neustadt Nr, 7554, en über e L von

eantragt. e ree Nabe der Urkunde

ä in dem auf M Freitag, den 26. Juni 1885, A A i Rechte anzu Aufgebotstermine seine Hechte anzu- E die ifrrctunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Neustadt, 11. November 1884. Großh. Bad. Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber :

wird aufgefordert,

10, No-

Deffentlicher Anzeiger. |

5, Tnânustrieile Etablissemeuts, Fabriken und Grosshandei,

2. Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Läterarische Anzeigen.

8, Theater-Ánzeigen.

9, Familien-Nachrichten.

Swifffcapitains Johann Segebarth zu Born auf de F: ¡r Gi ng auf das demselben dem Darß alle zur Eintragung auf das de

achörige Briag\chiff

signal T. H. B, W., 6 gefordert, ihre Ansprüche und

den 24. Januar 1885, Vorm. 115 1

an biesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 12,

raumten Termine anzumelden

bei Vermeidung des Ausscklu})es. L Stralsund, den 13. Oktober 1884.

[51047]

Antrag auf Einleitung des Aufgebotsverfahrens über das auf den Namen des Gutsbezirfs

Sichelbacher Hute, dur Bescheintgun ju! : Kgl Negierung dahier nachgewle]en , daß dasselbe seit länger als 10 i

Beraverwaltung bezw. des Forstfis | Alle Diejenigen, welche Rechte an diesem Gruntd-

selben spätestens in dem auf den

beraumten Termin anzumelden, widrigenfalls dem

Eigenthüwer jenes ldi tragen zu lassen, und Derjenige, obliegende

einen Dritten. wel | ul t Nichtigkeit des Grundbuchs das (Srundftück erworben B

Vorzugsrecht aegenüber Denjenigen, y hte innerhalb der Aus\{hlußfrist angemeldet und dem nächst au eingetragen sind, verliert.

[514161 Aufgebot, betr. auf Bauholz und

angezeigt, daß l der unten genannten

Stellen und Sägemühlenmaterial r L ide Pu lischen Harzforsten gegen die nachstehenden Kapital A N 19 Neremtst tva

Entschädigungen

ífFInferate nehmen „Invalidendaufk“, Rudolf Mosse, Haaseustein

& Vogler, G. L. Daubve & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

ou; die Ännoncen-Expeditionen des

Annouceu - Bureaux. ck 1

In der Börsen- beilage. Œ

——————————————

8 Aufgebot. E hufs der ersten Eintragung einer Verpfändung 6 Schiffêregister werden auf ten Antrag des

beantra Julie und Auguste von Stral- Sciffsregisters, Unterscheidungs- berechtigten Realgläubiger auf- Rechte spätestens in

Uhr, 12, anbe- lden und zu bescheinigen,

Nr. 1009 des

funden

ee der Ur

Königliches Amtsgericht. T.

Aufgebot. as Köriaglicbe Ober-Bergamt Clausthal hat den

In Band

Kircbditmold | aber

»rsterei fatastrirte Grundstück Bl. 2 96/8 2c. S Sen Holzuna, 2,40 ha, gestellt und g des Gutsvorstand8 bezw. Kgl. | graph Jahren im Eigenthum der Kgl. n fus fich befinde. d

fe zu haben vermeinen, werden aufgefordert, die» 2. Februar 1885, Vormittags 9 Uhr,

dem unterzei{ßneten Gericht, Zimmer 19, an- | der e

l dem Necht zuerkannt wird, sich als Grundstücks im Grundbuch ein- welcher die ihm e â ein Recht gegen Anmeldung unterläßt, fein Recht gege 7 cer im redlichen Glauben an die

tragfteller das {lu

i t ? hen fann und sein nehr geltend mach A A deren Nechte

M u 4 84 Caffel, den 8, November 1884. Ne ielibes Nmtsgericht, Abthcilung I. \ gez Theobald. : Mird veröffentlicht :

Der Gerichtsschreiber Schiebeler. wo

Ablösung von Berechtigungen Sägemühlenmaterial resp. I A zu Hannover hat

ie Königliche Finanz- Direktion zu Ha ha N aut zwischen ihr und den Besißern Neihestellen zu Barbis bezw.

in Ausführung des Gesehes vom Zartolfelde in Ausführung M

3. Juni 1873 abgeschlossenen Rezesje Ln verbundenen Berechtigungen auf Bauholz resp. Nußholz an fisfa-

abgestelt an

1) Gkefrau des Adermanns Friedrich Schirmer, Johanne, gev. Ranft, zu Barbis, Reihestelle Nr. 3 zu Barbis Bäcker Conrad N daselbst, Reih. stelle Nr. 26 dase E dee Hermann Ahlborn daselbst,

Retbestelle Nr. 31 daselbst . 4506 »

v!

Ackermann Andreas Winter daselbst, Reibestelle Nr. 58 daselbst .

3737 M. 2320 „, 1 [5

Emma, geb, Marich, zu Bartolfelde, : Reibrstelle Nr. 50 zu Bartolfelde V, " Auf Antrag der Königlichen Finanz-Direklion G das Königliche An e Abtheilung 1., 1des Aufgebot heute erlassen: : G pie 1 054 welche an den gedachten Ged : tigungen oder an den Ablösungs\ummen e thums-, lehnretlibe, fideikommissarische, Pfan oder andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberehtigungen zu VaDEn, vere meinen, oder glauben, der Ablôsung wie au® der Auszahlung der Ablösungssummen Ee En (e können, werden hierdurch aufgefordert, solche Rechte

J übe in dem auf C n 1885. Vormittags 10 Uhr,

im hiesigen Bn angeseßten Termine elden, widrigenfalls: . ; i: E Rechte und Ansprüche im M hältniß zur Königlichen Finanz-Direktion als erloschen angenommen und sie damit aus- werden, 2) ion der genannten Berechtigten zur Ablösung, zum Abschluß der Rezesse und zum Empfang der Ablösungssummen ihnen gegen- über als erbraht angenommen werden soll. Die in die Hypothekenbücher bez. S eEe eingetragenen Gläubtger sind von der inmeldung

Fi nen, V Om: den 4. November 1884.

erzberg a. Ÿ,, ! A S lictea S ibacri@t, Gerichts\{reiberei I. Brecker.

65 “Ausgebot. j L o Bee Dankwiriß Fohann Veerhusen zu Ardorf rp. der Mühlenbesißer N. G. Sints zu Wittmund ha das Aufgebot des Dokuments Grundstück Ardorf

. über die auf Veerbusen's 1 s Ardorf Nr. 280 für den Landwirth Claus

Becker zu Toquard cingetragenen 500 Thlr. Gold, resp.

N E n t F p Cy z (T E

aeb. Badberg zu Farlage gehörigen Grund- stü Leerhafe Nr. 442 für den Bâermeister Neent Wilbelm Siemens zu Wittmund eîn-

[41027]

auf der Höhe für den Canz

vor Heraogls welchem die des Ned atheils, daß im Nichtanmeldungsfa!!e die bestellte

Hypothek gelöscht,

wirkt haben wird, gegen Lc ausgeantwortet werde und daß

\prucb au? \{ränken

[56145 D andels8mann E 11. November lfd. Is. gegen den Bauern

Georg Q nit der i N E L iki vollstreckbares Urtheil den Be-

agten \{uldig zu erkennen, a! L 118 restigen Güterstribscilling nebst 4 % Zinsen

vom L, A | ' demselben alle Kosten des Prozesses zur Last zu

legen.

Das ( lung diefer Klaae Termin anberaumt auf

Fhef des Ackermanns Louis Dietrich, Advokaten C. A Ehefrau des Ake Josef Goßig, Handelsmann, zuleßt in

München, nun unbekannten Aufenthalts, wegen Dot e orr ean 9, Oktober 1f. Is. gegen l Amtsgerichte München 11. erhoèen mit dem

etragenen 300 Thlr. Gold at. Die Inhaber der Urkunden werden auf-

gefordert, {pätestens in dem auf

den 5. Bor 5 vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf-

gebotstermine ihre

Mai 1885, Vormittags 10 Uhr,

Rechte anzumelden und die Ur- vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung

funden erfolgen wird.

Wittmund, den 23. Oktober 1884. O Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts:

Großmann.

Grundbu der Stadk Braunschweig Seite 428 sind auf das sub Nr. 2997 gelegene Haus am 24. September 1696

Heinrich von Strombeck, seit 1735 ter Ve von Strombeck Erken

das IL

für Ernst Johann

iengülde inskapi ingetragen. 0 Mariengülden Erbenzinskapital einge R 5 Auf ae, Antrag des Eigenthümers, Hof-Litho

en Leoyold Jacobi, welcher das Erbenzinskapital

it 6 : ist Termin zur Anmeldung t 67 f eingezahlt hat, ist Termin zur on Ansprüchen an dieses Kapital auf

il 1885, Morgens 11 Uhr, ies n e Nucetebia, Zimmer 27, angeseßt, Berechtigten bei Meidung des Rechts-

bei erfolgender Pam ung E i : Legitimirenden, nah-

lte Betrag dem sich Legiti e nah na ‘Eintragung im Grundbuche be-

N Ae Löschung der Hypothek der nah as e , ch Meldende und Legitimirende jetnen ins

Ÿ V fe gerihtlich hinterlegte Summe zu be- habe, damit ae eLN,

weig, 11. September 1584. E Al y Serzoglides Amtsgericht.

L, Rabert.

Oeffentliche Zustellung. Oeffentlithe Z Sclesinger in Thünge

Adam Heßdörfer von Aschfeld, nun vnbefannt

ika abwesend, zum K. Amtsgericht Karl- S Bitte erhoben:

an den Kläger 40

Sanuar 1880, 10 4 Kosten zu bezahlen und

K, Amtsgericht Karlstadt hat zur Verhand-

inerstag, den 15. Januar 1885, E Bo, tags 9 Uhr,

wozu der Schuldner Georg Adam Heßdörfer hiemit

entli geladen wird.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts. U, S9 Walther.

1430] Oeffentliche Zustellung

und Ladung. In Sacen Anton Kisser, Dekonom und Gast-

3402 | wirth in Alteglofsheim, Kläger, vertreten durch kgl.

Aschenauer zu Regensburg, gegen

hat der fklägeri]che Vertreter an Beklag:cn Wage zum n Un-

rage:

¡8 wolle în cinem v

p ausgesprochen werden, der Beklagte e

als Besizer und Eigenthümer des a E

Steuergemeinde Aubing gelegenen Grun En

Pl. Nr. 3368 zu 3,71 Tgw., ein gerenages r

Hyp. Bch. für Aubing Bd. Ill. S. 2

schuldig, an den Kläger 150 Fl. R i

68 „& nebst 59/6 Zinsen hieraus, vom e Jun

ds. Js. an, zu bezahlen und habe die Proze ßz-

ragen.“ i R n Qialas des kgl. Amtsgerichtes E ben II. vom 8. November lf. Is. wurde die ae o lide Zustellung der Klag? und Ladung n : Zur Nerhandlung der Sache ift Termin au Montag, 29. Dezember 1884, Vormittags 9 Uhr,

im Sißungszimmer 19/[k., i Amtsgerihtes München 11. Au, Mar ae hilfplaß 17 bestimmt und wird hiezu E klagte Josef Goßig unter Hinweis auf §. 18 s er R. C. P. O. geladen. Ab\crift der Klage, 0 en- erwähnten amtsrichterlicen Beschlusses und gegene wärtiger Bekanntmachung sind an der Gerichtêtafe angebeftet.

ünchen, den 12, November 1804. ; M. teluiei kal. Gerichts\{reiber :

(L 9) Hausladen, fal. Sekretär.

51434 Oe entliche Zustellung. E l a, a E geb. Schweikert, A nähterin zu Stuttgart, vertreten dur den un anwalt Dr. Göz daselbst, klagt gegen ihren Ehemann,

orläufig vollstreckbaren

des kgl.

Frey.

E S T A R I S I O A D I A

j; t über die auf dem den Che? Y ler Bare Abiribs und Anke Margaretha,

ü tue B rer Heinri Theurer von Stuttzarl, Zit aale A Aufenthalt abwesend, mit

name S D O n A D L