1884 / 275 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

E a E I E es

von Aktien (der ehemaligen Privatbabnen) 20710000 M (1881/82 1710000 Æ), durch Emission von Obligationen 2467000 M (1881/82 _—), durh s\{chwebende Schulden 472 424 M (1881/82 471 577 Æ). Die bayerishen Staats- bahnen erforderten insgesammt ein Anlagekapital von 1031962425 M (1881/82 1 023 361 920 M), d. i. auf 1 km Eigenthumslänge 238111 M (1881/82 237 103 ); von dem verwendeten Anlagekapital wurden beshafft dur Staatsanleihen 958 036 531 4 (1881/82 949 436 026 A), aus extraordinâren Fonds 73 925 894 M. (1881/82 73 925 894 M). Die gesammten Betriebseinnahmen aller deutscen Eisen- bahnen von normaler Spurweite betrugen in 1882/83 968719624 M4 (1881/82 922 183 710 Æ), d. i. auf 1 km Betriebslänge 27 362 (1881/82 26 495) Æ; auf 1000 Nutßkilometer eutfallen 4173 (1881/82 4226) M, auf 1000 Wagenacbékilometer 105 (1881/82 105) 4 Einnahme. Von den gesammten Betriebs- Einnahmen erbrabte der Personenverkehr 253 888 791 M (1881/82 245 029 681 6), d. i. auf 1 km Betriebslänge 7193 M (1881/82 7276 M), der Güterverkehr 652188 275 Æ (1881/82 612051 464 M), d. i. auf 1 km Betriebslänge 18 764 M (1881/82 17 899 M). Vei den preußisten Staatsbahnen betrugen die ge- sammten Betricbseinnahmen in 1882/83 494 847 617 M (1881/82 364 701 (18 M), d. i. auf 1 km Betriebslänge 33 751 4 (1881/82 30558 6); von diefen Einnahmen entfielen auf den Personenverkehr 125 454 235 Æ (1881/82 97 347 738 4), d. i. auf 1 km Betriebs- länge 8879 M (1881/82 8468 Æ) auf dem Güterverfehr 338 378 539 (1881/82 242 960 964 46), d. i. auf 1 km Betriebs- länge 23 522 A (1881/82 20717 M).

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Das} Prachtwerk „Prinz Friedrich Carl im Morgen- lande“ (Verlag der Königlichen Hofbuchdruckerei von Trowißsch und Sohn in Frankfurt a. O. ; Preis in Prattband geb. 40 (4) liegt mit der soeben erschienenen 1X. und X. Lieferung vollendet vor. Dank- barste Verehrung für Se. Königliche Hoheit, Höchstwelcher sie einge- laden hatte, Ihn auf Seiner fünfmonatlichen Orientreise zu begleiten, hat den Verfassern, Professor Dr. Brugsch und Majoc von Garnier,

Anregu«g und Schaffentfreudigkeit gegeben, in diesem Werke eine |

Reisebeschreibung zu licfern, wie dieselbe anziehender kaum möglich ist. In fesselnder, niemals ermü dender Form erzählt Heinrih Brugsch von den Reiseerlebnissen, und in liebenswürdigster Weise läßt er zu- gleih den Leser Einblicke thun in seine tiefe Gelehrsamkeit und das Wissen, das er sid lernend und lehrend in fünfundzwanzig- jähriger Thätiakeit im Oitent crworben. „Wir saßen nicht auf den legten Werkstücken verfallener Tempel und Städte“, sagt er selbst ia der Einleitung, „um wie Jeremias auf den Trümmern von Jerusalem zu weinen und zu klagen, sondern um uns der Gezenwart zu freuen“, und diese Freude und heitere Lebensanschauung spricht aus jeder Zeile des Buches. Herzgewinnend versteht es der Erzähler, die Person des Prinzen zu schildern, mit großer Geschicklihkeit weiß er die Ereignisse und Menschen um ibn zu gruppiren und zuglei Land und Leute in den durchmessenen Strecken in der fesselndsten Art zu beschreiben. Dabei läßt er cs nit fehlen an den interessantesten Rüdlblicken auf die Kuiturentwickelung und Geschichte der morgen- ländishen Vöiker. Und niht minder Major von Garnicr! Heitere Kinder des Augenblick8s werden in der Vorrede die Zeichnungen ge- nannt und der unmittelbarsten Anshauung während cines flücbtigen, unstäten Reiselebens. Häufig im Sattel entstanden, geben sie die ernsten und fröhlichen Eindrücke des Wandernden ohne die Vorberei- tung skizzirender Studien in ihren Umrissen wieder, und gerade diese Unmittelbarkeit, verbunden mit dem \charfen Blick des Künstlers für alles Charafkteriftische, ist es, welche namentlich den kleinen Bildern einen ungewöhnlichen Reiz verleiht. Eine besonders interessante Bei- gabe zum Werk is das von von Garnier gezeichnete Porträt des Prinzen im Reisekoslim mit der von dem Letzteren darunter gesetzten Devise: ex orienti ¡ux und seiner Unterschrift. So folgt der Leser dem Prinzen und seinen Begleitern in Wort und Bild durch Ezypten, Über den Sinai, dur das heilige Land, Syrien bis nach Palmyra und durch Griechenland. In zwölf großen Kunstblättern und gegen fezig kleineren Zeichnungen oft bis zu dem verlaufenden Blei- stiftstribe getreu hat das Brend’amoursche Znstitut in Düsseldorf vorzügliche Pcoben der Holzschneidekunst gegeben, und Herzogs Buc- binderei in Leipzig hat ebenfalls nach den Angaben und Zeich- nungen Hcn. von Garniers mit Benugzung alter maurischer Or- namente in Lderpressung einen vornehmen Prachtband geschaffen. Die Verlagshandlung endlich hat dem Buche, das dem gebildeten Leser zugleih eine Quelle der Unterhaltung, des Wissens und des künstlerischen Genufsses fein und bleiben soll, eine seinem Inhalt und Zweck angemessene Ausstattung gegeben. y

E Der juristishe Verlag von J. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig hat soeben in der handlihen Ausgabe der e Deutschen Reichsgeseßgebung, Text-Ausgabe mit An- merkungen" veröffenilibt die „Civilprozeßordnung mit Gerichtsverfassungsgeseß, Cinführungsgeseßen, Nebengescten und Ergänzungen“ Text-Ausgabe mit Anmerkungen und Sacbregister von R. Sydow, dritte vermehrte Auflage (Tascbenformat ; kartonnirt 2 M 50 4). Die dritte Auflage des bekannten Buches unterscheidet sich von den früheren Auflzgen wesentlich dadur, daß die wichtigeren der in der amtlichen Sammlung veröffentlichten Entscheidungen des Reichsgerichts berücksichtigt sind. Die vom Reich erlafsenen Nebengeseße zum Gerichtsverfassungsgeseß und zur Civil- prozczordnung sind, sofern dieselben nicht wie die Recbtsanwalts- ordnung, Gerichtsfkostengeseß, Gebührenordnungen von der Verlags- buhandlung in besonderen Ausgaben veröffentlicht reurden, voll- ständig mitgetheilt. Auf die Ausführungsgesetzgebung der größeren Bundesstaaten: Preußen, Bayern, Satsen, Württemberg, Baden und Glfaß-Lothrirgen ist, soweit dieselbe die Gerichtêverfassung und das Verfahren in bürgerlichen Rechtsftreitigkeiten zum Gegenstande hat dur fortlaufende Verweisungen Bezug genommen. ;

„Berather in Kauf- und Hypothekensachen." Von

Ds Ar Oer, Vürgermeister a D. Verlag von F, B. Schorpp in Cetpai0, L004, (8 De zU le 30 H) Die bis jeßt erschienenen 9 Peste behandeln den An- und Verkauf von Häusern, Gütern und Fabriken. Der Verfasser bespricht die eins{lägigen Verhältnisse gründlich und gemeinverftändlib. Er giebt dem Leser Gelegen- heit, an drastiswen Beispielen zu lernen, wie leit man bei Grundstücksgeschäften übervortheilt werden fkann, und was der Käufer oder Verkäufer beobahten muß, um sih vor den Kniffen geriebencr Kontrahenten oder Kommissionäre zu schüßen. Der Verfasser faßt zahlreibe Eventualitäten ins Auge. Er erörtert die bauliche Beschaffenheit der Häuser, die Nealrecte der Grundstücke U D, giebt Fingerzeige in Betreff der Abschätung der Grundstücke, zeigt, wie die Kaufsverhandlungen gepflogen werden follen und beleuhtet die Hypothekenverhältnisse. Ferner bictet er ausführ- lihe Formulare zu Kaufkontraïten und sonstigen Schriftstücken, welce in Kauf- und Hypothekensahen vorkommen. Auch der freiwilligen Verfleigerung von Grundstücken ift ein besonderes Kapitel gewidmet, Dieses praktise Buch ift somit geeignet, über manche unklare und irrige Vorstellungen Licht zu verbreiten und den bei Grundstüs- ge\cäften vorkommenden Prellereien vorzubeugen.

_ Speer, 20. November. (W. T. B.) Das Preisgericht für die Beurtheilung der zur engeren Konkurrenz zugelassenen Ent- würfe zu einer Gedächtnißkirche der Protestation zu Speier hat den ersten Preis von 2000 Æ den Architekten Flügge und Nordtmann in Essen und den zweiten Preis von 1000 MÆ. den Architekten Vollmer und Lorenzen in Berlin zuerkannt.

__ Land- und Forstwirthschaft.

„Die Aufsch{ließung der mineralischen Verbindun- gen des Ackerbodens durch Schwefelsäure. Eine praktische Anleiturg zur Herst:llung wirksamer Streudünger aus Schwefelsäure und Lehmerde, nebst Anweisung zur leichten Auflösung der stickstof- haltigen Abgänge der Wirthschaft, als Knochen, Horn, Blut, Fleisch, Thierkadaver, Unfkrautsamen, verdorbere Lupinenkörner 2c. in Schwesfel- E und deren Verarbeitung auf sticstoffhaltige Streudünger, sowie

nleitung zur Pflege und Düngung der Wiesen, zur Verjüngung der

Luzern-, Klce- und Weidesbläge.* Von Robert S‘chröder, Land- wirth und Chemiker. 4, bedeutend vermehrte Auflage. Ed. Frey- boffs Verlag, Oranienburg. Preis 3,50 4 Der Verfasser lehrt seit dem Jahre 1881 unermüdlich in Vereinen und Schriften die Methode, die der Titel andeutet, und hat si bereits guter Erfolge zu erfreuen. Ihre allgemeine Einführung wäre um so erwünschter, als man dann niht mehr nötbig hätte, überseeishe Futter- und Düngemittel mitunter zweifelhaften Werthes zu beziehen. Möchten si die Landwirthe und Gärtner dur diese Schrift zu weiteren Ver- suchen veranlaßt fühlen !

„Geheimnisse des Pferdehandels.“ Ein Taschenbuch für Pferdekenner und Pferdeliebhaber. Ergebnisse einer mehr als 7Ojährigen Ausübung des Pferdehandels. Von Abr. Mor tier gen. Mortgen und Dr G. F. Lentin, Land-Thierarzt. 2. Aufl. Ed. &reyhoffs Verlag, Oranienburg. Preis 3 4, in Prachtband 3,75 4 Ein berühmter Pferdehändler in Dessau theilt hier die Erfahrungen, welch?e er während einer mehr als siebzigjährigen Ausübung des Pferdehandels und im Vercin mit seinem Freunde Dr. Lentin ge- saramelt hat, zum Frommen aller Pferdekäufer und -Verkäufer mit, deckt die erlaubten und nit erlaubten Künste und Manipulationen der Pferdebändler auf, durch deren Anwendung sie Fehler verhüllen, die das Pferd besitzt, oder Vorzüge erscheinen lassen, die dasselbe nicht besitzt. Es sind zugleih die Mittel angegeben, wie man die beab- fichtigte Täuschung erkennen, vereiteln und den Kauf guter, fehler- freier Pferde erzielen kann. Das Buch wird Allen, die hei dem Pferdehandel betheiligt find, gute Diensle leisten. Hr. Mortier theilt am S{lusse auch einige Miscellen aus seinem L:ben mit.

Gewerbe und Handel.

Nürnberg, 2. November. (Hopfenmarktberi{t von Leopold Held.) Der gestrige Umsaß betrug 500 Ballen. Heute kam nur eine kleine Landzufuhr und auch die Bahnabladungen waren ohne Belang. Es lag gute Kauflust vor, und mögen bis Mittag circa 500 Sâe die Eigner gewechselt haben Eigner zeigen sich etwas fester in ihren Forderungen. Die Preise sind befestigt. Die Stimmung ist argenebhmer. Die Notirungen lauten : Markthopfen 68—85 M; Gebirgshopfen 90—100 A; Aishgründer 70—95 46; Württemberger prima 100—110 Æ, do. mittel 80—90 Æ, do. ge- ringe (0—78 M; Hillertauer prima 100—105 4; do. mittel 80— 88 M, do. geringe 79—77 4; Elsässer 68—82 M; Posener 95— 125 #; Wolnzacher und Auer-Siegelgut 112—-125 #4; Spalter Landhopfen 115—136 4; Bessere Lagen 135—140 H; Moos- bach, Stirn 170 —180 4 ; Spalter Stadt 185—195 M

London, 29. November. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll - aukttion waren Preise unverändert.

Bradford, 20. November. (W. T. B.) Wolle stetiger, Garne ruhig und ftetig, Stoffe besser, Preise nicht lohnend.

Verkehrs8-Anftalten.

Hamburg, 20. November. (W. T. B.) Der Postdampfer S der Hamburg- Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesell\chaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-York, der Postdampfer „Rugia* derselben Gesellschaft, von New-York kommend, heute Nachmittag auf der Elbe cingetroffen.

St. S E 20. a G B) Dex Ets- dana aus em Ladogasee hat begonnen. Hier sind 9 Grad Kälte und vollständige Sliitenbabn, O E

Berlin, 21. November 1884.

: In der gestrigen Sißung der Brandenburgischen Pro- vinzial-Synode referirte der Synodale Ober Verwaltungs8gericts- Rath von Meyeren über die auf §. 11 Absatz 3 der Kircengemeinde- nnd Synodal-Ordnung bezüglihen Vorlagen. Es handelt sich dabei um die Feststellung des Modus, nah welchem die Beschlußfähigkeit der Gemeindevertretungen berechnet werden soll, Die Anträge des Referenten gehen dahin:

I. Bei der Feststellung der Beschlußfähigkeit der Gemeinde- organe und der Kreissynoden ist innerbalb des Provirzialbezirks überwiegend die Zahl der jeweilig vorhandenen Mitglieder und niht die Normalzahl zu Grunde gelegt. In den Verhandlungen der Provinzial-Synode is diese Unterscheidung nit praktisch ge- worden. I1. Das Bedürfniß, die auf diesen Gegenstand be;üg- lihen geseßlihen Bcstimmungen authentisch zu deklariren, wird als vorhanden anerkannt. 111. Bezüglih der Frage, in welcher Richtung dies zu ges{chen habe, muß hervorgehoben werden, daß nach Lage der Gesehgebung nur die Berücksichtigung der Zahl der jeweilig vorhandenen Mitglieder auf dem Gebiete der Gemeindeverwaltung von wesentlihen Mißständen hat \cküten können. Gleichwohl wird es dem Gedanken des Gesetzes, daß die Vertretung der Ortsgemeinden, Kreis- und Provinzialverbände dur ihre Organe nur beim Borhandensein einer gewissen größeren Zahl von deren Gliedern als ausreihend angesehen werden soll für entsprechender zu eracbten sein, durch authentishe Deklaration die Normalzabl bei Feststellung der Beschlußfähigkeit zum Grunde zu legen, ür diesen Fall erscheint es aber geboten, gleichzeitig wenigstens sür das Gebiet der Gemeindeverwaltung durch das Geseß Fürsorge zu treffen, daß ein Funktioniren des bes{luß- unfähigen Organs bis zu dessen Ergänzung im Wege der gesetzlich vorgeschriebenen Wahlen für unentbeh:lihe Akte der Verwaltung ge- sichert wird, ZU dem Zwcck wäre die sinnentsprechente Anwendung des S. 42 der Kirchengemeinde- und Synodal-Ordnung vorzusehen und die so zu erlassende Bestimmung auch auf die Fälle auszudehnen, wo die Beschlußunfähigkeit die Folge des persönlih Betheiligtseins einer größeren Zahl der Mitglieder der Gemeindeorgane an dem Gegene- stande der Beschlußfassung ist. Endlich würde bei dieser Gelegenheit außer Zweifel zu stellen scin, daß die Vorschrift Alin. 2 des 8 30 der Kirchengemeinde- und Synodal-Ocdnung auch auf die Beschlüsse des Gemeindekirhenraths Anwendung zu finden hat.

Dér Kommii|sion lag außerdem eine Reibe von Anträgen dcs Kreis- synodalvorstandes Berlin Ix vor. Derselbe beschwert sich darüber, daß das Konsistorium in mehreren Fällen gegen die klare Bestimmung des S. 40 Alin. 2 der Synodaio: dnung verstoßen habe, wonach für Ein- A gea E s O und Vertretern der etressende Kreis8-Synodalvorftand die zwei ilti thei Instanz is 7 f zweite endgültig entscheidende

er Kreis-Synodalvz:ftand Berlin I1 beantragte u. A : Syno wolle in Betreff der zur Beschlußfähigkeit der kir{liden Sitvie schaften gehörigen Zahl der Mitglieder fih der Ansicht des Kreis- Syncdolvorstandes Berlin Il anschließen, daß zu derselben die An- wesenheit der größeren Hälfte der normalmäßigen Anzahl von Mit- gliedern gelört. Die Kommission empfahl über diese Anträge zur Tagesordaung überzugeben. :

Die sämmtlichen Anträge des Referenten wurden angenommen. Hierauf ging die Synode zur Berathung des Antrages Stöcker in Betreff der Sonntagsruhe der Verkehrsbeamten über. Der Antrag lautet: „Jn der Erwägung, daß die Beamten der Ver- kehrsanstalten, der öffenil:-chen wie der privaten, vielfach des rechten Maßes der Sonntogsruhe entbehren, daß die ver- einigten Kreissynoden von Berlin ihre Ueberzeugung dahin aus- gesprochen haben, es sei diesen Beamten in der Regel mindestens jeder dritte Sonntag völlig dienstfrei zu ges währen, stellt die Provinzial-Synode an die General-Synode den Antrag, darauf hinzuwirken, daß dieser Beschluß der vereinigten Kreissynoden von Berlin durch Staatsgesetz thatsählih zur Ausfüh- rung gelange. Der Antragsteller erklärte {ih auf Wuasch des Kammergerichts-Raths Schroeder mit ter Streichung der Worte „durch Staatsgesetz" einverstanden und die Synode nahm den Antrag O a

Die Matrikel für die Vertheilung der Bedürfnisse der bra - burgischen Provinzial-Synodalkasse Pro 1 ZUDYIL Ae a8 iee nehmigt. Die vier berliner Kreis\ynoden haben 50 %/0, die übrigen Kreissynoden gleichfalls 50/5 zu den Umlagen beizutragen.

_ Mit der einstimmigen Annahme des Antrages Rogge, betreffend die regelmäßige Berichterstattung über die Thätigkeit des Gustav- Adolf-Vereins innerhalb der Provinz, {loß die Sitzung.

n der heutigen Sißung wurden die zu den theologischen Prüfungen zu entsendenden Mitglieder der Provinzial-Synode ge- wählt: die Herren Superintendent Petrenz (Templin), Regierungs- und Sdulrath Pfarrer Heiber (Frankfurt a. O.) und Superintendent Masfalien (Sorau N.-L.). Hr. Hofpredizer Stöcker (Berlin) be- fürwortete dann cinen Antrag der Kreiésypode Könias-Wusterhausen, um Entlaftung der Geistlihen von den externis der Schulverwaltung. Nach kurzer Diskussion ging die Synode über diesen Antrag zur Tagesordnung über,

Der Verein zur Speisung armer Kinder und Noth- leidender hat auch in diesem Jahre mit einem opulent aus- gestatteten Bazar die Reihe jener Veranstaltungen eröffnet, in denen die der Wobltbätigkeit si widmenden Vereine um die Weihnachts- zeit an die fo oft bewährte Opferfreudigkeit Berlins appelliren. Daß der Verein zur Speisung armer Kinder und Nothleidender in dieser Beziehung allen andern voraneilt, hat seinen vollberechtigten Grund. Bedarf doch gerade mit Anbruch des Winters der Verein am allernöthigsten der Mittel, die ihm der Bazar dar- bieten foll, Wie immer, so hat auch diesmal der Verein si nicht vergeblich an seine Freunde und Gönner gewardt; von allen Seiten find Gaben in reichster Fülle eingelaufen, fo daß der Verein auch der lebhaftesten Kauflust gegenüber gewappnet dasteht. Die Aus\{mückung des großen Feftsaales von Hotel de Rome, wo der Bozar ja nun {hon seit Fahren stattfindet, ist in ges{mackvollster Weise erfolgt. Die S{malwand zieren die Bilder des Kaisers und des Kronprinzen; die Gaben selbst sind auf 5 langen Tafeln vertheilt, während an der dem Eingang gegenüber liegenden Langwand drei Verkaufébuden Kauflustige anlocken. Der Besuch war bereits am heutigen Eröffnungêtage troß der ungünstigen Witterung ein reger und die Kauflust eine erfreulih lebhafte. Der Bazar wird fünf Tage, d. h. bis zum Montag geöffnet bleiben.

Wetmar, 20. November. (Th. C) Der Winter ist in Thüringen frühzeitig mit Strenge aufgetreten. Nachdem in den leßten Tagen reihliher Schnee gefallen war, zeigte das Thermometer am 20. früh —89% R.

Bremen, 20 November, Nachmittags. (W. T. B i Rettungösstation der Deutscben Gosell\chaft u R tung Schiffbrüchiger telegraphirt: Am 19. November von dem russischen Schooner „Anna Victoria“, Kapitän Weide, ge- strandet bci Arcona, mit Schwefelkies von Dortrecht nah Wolaa]t R f M N E das Rettungsboot „H. H. Meier“.

arte Brise aus Nordnordost, starke Brandung. e rette- L befabel 0 die Ma f Brandung. Unter den Gerectte

Rom, 20. November. (W. T. B.) Nath einer Meldung der „Agenzia Se aus Aden foll der Afrikaforscher Bianchi verunglückt sein. Der italienishe Kommissar in Affal hat in Auffa die Einziehung von Erkundigungen über Bianchi veranlaßt.

__ Im Residenz- Theater gelangte gestern Abend „Der C 10“ ein Pariser Lebenthild in 3 Akten Lon E. Gondinet, n E Dsfkar Blumenthal, zum ersten Mal zur Aufführung und errang cinen hübschen Erfolg. Die Fabel des Stückes erfreut durch ihre Einfachheit und durch ihren geschickten, das Interesse fortwährend spannenden Aufbau, Die Leidenschaft eines verirrten Ehemanns für eine pikante, gescicdene Frau und die unerschütterlicbe Treue seiner tugendhaften Gattin bilden die Grundzüge der Handlung, um welche sich ein reiches, unterhaltendes Beiwerk äußerst ges{madckvoll gruppirt. Mit scharfen Umrissen, waren besonders die Clubscenen im zweiten und dritten Akte leben8voll und wahr gezeichnet ; wißige Bemer- Tungen und feinkomische Situationen wechselten beständig ob und er- hielten das Publikum in humorvoll angeregter Stimmung. Der Dialog zeugte von ciner fein ausgebildeten, graziösen Anlage des Verfassers zur leichten Konversation. Die Zeichnung der meist humoristisch wirkenden Charaktere trat kräftig hervor, und verhalf im Vercin mit den andern liebenswürdigen Cigenshaften des Werkes demselben zu einer warmen Aufnahme von Seiten des animirten Publikums. Freilih that die Darstellung das ihrige, um alle Vorzüge der Dich- tung in das hellfte Licht zu seßen. Hr. v. Hoxar (Savenay) war in jeder Faser der leichtsinnige, liebenswürdige Verehrer der tugendhaften Frau von Mauves, dem es zu gelegener Zeit auch nicht an wirklich vornehmem Gefühl mangelte. Die ergößliche Rolle des, seine Frau abgôttisch liebenden „Pribac® fand in Hrn. Pansa " einen vor- züglichen Vertreter, welher mit den einfabsten Mitteln die erheiterndsten Wirkungen hervorbrabte. Auch Hr. Mügge (Baron von Moranes) that sich in seiner kleinen Rolle wirkiam hervor. Unter den Damen traten Fcl. Wismar (Jeanne) dur ihr empfin- dung8volles Spiel und Frl. Jolanda (Agathe) dur ihre übermüthige Drolerie in den Vordergrund. Alle andern Mitwirkenden, besonders erl. Hagen (Baronin von Moranes), die Herren Reicher (Fernand) Wallner (Gaston von Blois) und Ries (Marime Duvprel) wurden mit ihren Gaben den Intentionen des Verfassers durcbaus gerecht. Die mit vielem Fleiß und Geshmack geleiteten Enfemblescenen, wie die prächtige Ausftattung forderten zu besonderer lobender Anerkennung für die Regie heraus, Im Ganzen hat si die Aufführung dieser Novität in allen Beziehungea erfolgreich gestaltet und fand ihre An- erkennung in dem stürmischen Beifall des Publikums. i

teues Friedrich - Wilhelmstädtiscbes Theater „Hoffmanns Erzählungen“, Offenbachs nachgelassenes deiîtvolles Werk, wird am Sonntag die Borftellungen der Operette «Gasparone“ für diesen einen Abend unterbrehen, denn die Heiterkeit des Millöckerschen Werks muß, der Todtenfeier wegen, dem eigenthümlic anziehenden Grnfte des andern weihen. Da fortdauernd immer noch bezüglich der Wiederaufnahme der Offenbabschen Oper bei der Direktion Anfragen einlaufen, so ist den vielen Interessenten aa diesem Tage die günstige Gelegenheit geboten, das Werk und die ausgezeichnete Wiedergabe desselben durch die Damen Frißtzshe-Wagner und Koh und die Herren Steiner, Broda, Wellhof und Binder kennen zu lernen.

_ Das Krollsche Theater, welches zur Zeit der wei - lichen Vorbereitungen wegen dem Publikum verschlossen ift, d E seine Pforten wieder am nächsten Dierstag, den 25, November. An diesem Tage findet die erste Aufführung des mit großer Sorgfalt infcenirten neuen Weihnachtsstücks: „Die Märchen meiner Amme“ von Eduard Jacobson, Mußk von G. Michaelis, stait.

_ Belle-Alliance-Theater. Fr. Franziska Ellmenrei i

übermorgen zum leßten Male als ‘Mari Stuart“ E n au für die Vorbereitungen der bereits gemeldeten Novitäten zu gewinnen will die Künstlerin, den Wünschen ihrer zahrreihen Verehrer na- kommend, im Laufe der Woche cinige Male als „Donna Diana“ in Moreto's gleichnamigem Lustspiel auftieten. Am Montag findet eine Aufführung des Schauspiels „Böse Zungen“ von Heinrich Laube statt.

Concerthaus. Hr. Hofmusikdireklor Bilse brinat morge Beethovens 8. Sinfonie (F-dur) zur Auffüdrung. Hr. Pril! ‘wird Vieuxtemps Biolin-Concert in A-moll und Hr. Linden eine Concert- Fantasie ia F-dur für die Orgel von Dienel vortragen.

Redacteur : Ri : Weéerlint iedel

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

A Et F iet

R

betreffend die Feststellung des Reibshaushalts-Etats für das Etatsjahr 1885/86, nebst worden:

für das Etatsjahr 1885/86 wird, wie folat, festg:\tellt :

M 27D

Neichstags- Angelegenheiten. Dem Reichstage ift folgender Entwurf eines Gesetzes,

Denkschrift vorgelegt

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Reichs, nah erfolgter Zustimmung

des Bundesraths und des Reichstages, was folgt: S E. Der diesem Gesche als Anlage beigefügte Reichshaushalts-Etat

in Ausgabe auf 621 196 051 M, nämli auf 556 314 286 A an fortdauernden, und auf 64881 765 A an einmaligen Autgaben, und in Einnahme auf 621 196 051 Æ L

Der diesem Gesetze als weitere Anlage beigefüzte Besoldungs- Etat für das Reichsbank-Dircktorium für “die Zeit vom 1. April 1885 bis 31. März 1886 wird auf 132 000 M festgestellt.

S 5,

Der Neichskanzler wird ermächtigt, zur vorübergehenden Ver- stärkung des ordentlichen Betriebsfonds der Reichs-Hauptkasse na Bedarf, jedoch nicht über den Betrag von siebzig Millionen Mark hinaus, Schatzanweisungen SIRIETER,

Die Bestimmung des Zinssatzes dieser Schaßanweisungen, deren Auêfertigung der preußischen Hauptverwaltung der Staatéëschulden Übertragen wird, und der Dauer der Umlaufszeit, welbe den 30. Sep- tember 1886 nicht überschreiten darf, wird dem Reichskanzler über- lassen. Jnnerhalb dieses Zeitraumes kann, nach Anordnung des Reichékanzlers, der Betrag der Schaßanweisungen wiederholt, jedoch nur zur Deckung der in Verkehr gescßten Schatzanweisungen ausge- geben werden.

Q 5. Die zur Verzinsung und Einlösung der Schatzanweisungen erfor- derlihen Beträge müssen der Reichs\huldenverwaltung. aus den bereitesten Einkünften des Reichs zur Vecfallzeit zur Verfügung ge-

tellt werden. O

Die KRusgabe der Scatzanweisungen ist durch die Reichskasse zu bewirken. Die Zinsen der Schaßanweisungen, sofern letztere verzinslich aus- gefertigt find, verjähren binnen vier Jahren, ‘die verschriebenen Kapitalbeträge binnen dreißig Jahren nah Eintritt des în jeder Schatzanweisung auszudrückenden Fälligkeitstermins.

Ventil zur Erläuterung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Fest- stellung des Reichéhaut halts-Etats für das Etatsjahr 1885/86. Das vorliegende Gesetz {ließt sich nach Form und Inhalt dem zuletzt ergangenen gleichartigen Geseße vom 2. Juli 1883 (Reichs- Gesetzbl. S. 125) an. Was den Etat selbst angeht, so hat der diépositive Theil dessel- ben eine Vervollständigung insofern erfahren, als für sämmtliche Zweige der Civilverwaltung außer den bisher {hon zum Nachweis gebrachten freien Dienstwohnungen auch die Übrigen an Beamte über- wiesenen Dienf{wohnungen durchÞ Aufr.ahme entsvrechender Vermerke in das Depositiv der betreffenden Besoldungëtitel, im Einklange mit der für den preußischen Staatshaushalts-Etat deshalb bestehen- den Uebung ersichtlich gemacht sind. Von den nach dem Etattentwurfe im Wege der Anleihe zu deckenden Bedarfsbeträgen bilden diejenigen, zu deren Beschaffung im Wege des Kredits eine geseßtzlihe Ermächtigung noch nicht ertheilt ift, den Gegenstand eincs besonders zur Vorlage kommenden Anleibe- gesetzes. Es sind dies weitere Raten für die außerordentlichen Be- dürsnisse der Verwaltungen des Reichsheeres, der Marine und der Reichs-Eisenbahnen von in8gesammt 34 616 862 4 Bei der Verwaltung des Reich8heeres sind für den ordentlichen Etat zum Ansatz gebracht : 1) an fortdauernden Ausgaben, unter Kapitel 14 bis einschließlich 44, bei einem Gesammtbedürfniß von 340 955 543 M, gegen das Vorjahr mehr . 1083053 4 an einmaligen Ausgaben, unter Kapitel 5 mit einem Gesammtbedürfniß von 13850915 X, déden 008 oa Me c, COLLSOT einschließliÞh 4848282 aus Anlaß von Truppendislokationen, sowie für Kompletirung und Ausrüstung der Artillerie- und Ingenieur- Belagerungstrains. Ueberhaupt gegen das Vorjahr mehr . 8 624 860 M Für die cinzelnen Militärverwaltungen sind angesetzt: 1) an fortdauernden Ausgaben für Preußen 2c. mehr 485 566 M »„ Sachsen mehr L 2090, Württemberg weniger . 4030 508 918 M.

für Bayern antheilmäßig mehr 574135. TOSS009 A

gegen das Vorjahr wie oben ein Mehr von . 2) an einmaligen Ausgaben für Preußen 2c. mehr «„ Sachsen mehr « Wur E. für Bayern, den einmaligen Ausgaben aus Anlaß von Truppendislokationen, sowie für Kompletirung und Ausrüstung der Artillerie- und Ingenieur - Belagerungs- Tas C

585 510 ,„ Or oOL 5

569 892 „,

gegen das Vorjahr wie oben ein Mehr von . . 7 541 807 M Die in dem vorstehenden Betrage von 6 028 554 4 für Preußen 2c. enthaltenen Ausgaben aus Anlaß von ‘Truppendislokationen, sowie

für Kompletirung und Ausrüstung der Artillerie- und Irgenieur- . 4278 390 M

Welauerunggtana und das davon berechnete Ausgabequantum für Bayern

mit 369 892

zusammen. 4 sollen aus Anleihemitteln 5cdeckt werden, so daß an einmaligen Aus

gaben im ordentlichen Etat des Reichsheeres zu Lasten der ordent- lihen Einnahmen des Reichs gegen das Vorjahr ein Mehr von noch

2 693 525 4 verbleibt

Die Einnahmen der Verwaltung des Reichsheeres an eigenen

Erträgnissen, welche einestheils (Kapitel 9) den Bundesstaaten mi Aus\{luß von Bayern, anderentheils (Kapitel 9a) der Gesammthei aller Bundesftaaten zu gute kommen, ergeben gegen das Vorjahr Vet dem abet 9 cin Mehr von a bei dem Kapitel 9a dagegen, na Ausscheidung des ledig-

. 6028 554 M.

. 4848 282 M.

676 656 6

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 21. November

—_ Cin Ver Von. a zusammen ein Mehr von . ..

gegen das Vorjahr mehr

bei den Einnahmen

gegen das Vorjahr mehr

zum Nachweis gelangen, woraus si ; gegen das Vorjzhr cine Mehrforderung ergiebt von

Verwaltungézweige sind Veran Maat Ut . .

Un.

Me und auf die einmaligen Ausgaben

Wen; 434714

gesammt diesen Mehransaz ergeben, einzelnen Verwaltungszweige näher erläutert.

diesen Etats

als durhlaufende Posten erscheinen,

ausgeschieden werden. In dieser Beziehung kommen in Betracht:

an fortdauernden Ausgaben : Reich&-Jnyolidenfonds S an einmaligen Ausgaben : Vom Etat des Reichamts dcs Innern (Ka- e D A Vom ordentlichen Etat der Verwaltung des Reicbsheeres (Kapitel 5, Titel 5, 7/10, 14/24, 39, 40, 41 [mit 40 900 A], 47, 61/64 und 79 für 1885/86) . N Außerordentlicer Etat der Verwaltung des Reichsheeres (Kapitel 6, unter Aus- \ceidung der Titel 11 und 12 für 1884/85 und der Titel 1 zur Hâlste, 3 zu zwei Drittel, 5, 7 und 16 bis 18 für 1800/20)

Vom Etat des Reichs-Schaßzamts (Kapitel 9) der e I N Außerordenklicher Cfkat der Eisenbahnverwak- T E O N = 53

Ueberhaupt .

jahr 1885/86 die fortdauernden Ausgaben auf die einmaligen Ausgaben auf

Ausgaben also insgesammt auf

und es ergiebt sich gegen das Vorjahr: ansatz von

Der Oen ansa von

1) Reichskanzler und Reichskanzlei mehr .

9) Aueartges Amt mer

3) Reichsamt des Innern (bei den einmaligen Ausgaben Kapitel 3 nach Ausscheidung des Titels 6)

Mer E

4) Verwaltung des Neichtheeres (bei den einmaligen Ausgaben Kapitel 5 für 1885/86 unter Ausscheidung der Titel 5, 7/10, 14/24, 39, 46, 41 [mit 40020 Æ), 47, 61, 62, 63, 64 und 79, und unter Kapitel 6 Titel 11 und 12 für 1884/85 und Titel 1 zur Hälfte, 3 zu zwei Drit- teln, 5, 7 und 16/18 für 1885/86)

E

5) Marineverwaltung (einschließli eines nicht wiederkehrenden Bedarfs von 1 620 583 A. für Neubeschaffung von Geschüßen 2c. ver- besserter Konstruktion, für welchen die volle Dekung aus dem (Erlöse entsprechen- den älteren Materials im Etatsjahre 1884/85 zur Reichska#se fließt) mehr

6) Reichs-Justizverwaltung mehr . .

7) Reichs\{aßamt darunter die nach §. 8 des Geseßes vom 15. Juli 1879 aus dem Ertrage der Zölle und Tabacksteuer vor- zunehmenden Üeberweisungen an die ein- zelnen Bundesstaaten, wofür gegen das Borjahr 122 009 #4 mehr angeseßt sind, und der auf Grund des §. 32 des Ge- \cßes vom 1. Juli 1881 an die einzelnen

- Bundesstaaten zu Überweisende, um

320 120 M höher wie im Vorjahre ein-

gestellte Nettoertrag an Reichë-Stempel-

abgaben (bei den einmaligen Ausgaben

Kapitel 9 nach Ausscheidung des Titels 2)

4 A C N

E Wende

8) Reichs\chuld mehr

9): enun abo Me «6

10) Allgemeiner Pensionsfonds mehr

lih außerordentlichen Zwecken (Kapitel 6 der ein- maligen Ausgaben) diencnden Ansatzes Preußen

11) Post- und Telegraphenverwaltung mehr 12) Reichsdruckterei mehr . S

und Übersteigen die Gesammtausgabe des Vor-

28/065 120

bei den fortdauernden Ausgaben ein Mehr- einmaligen Ausgaben ein Mehr- überhaupt ein Mchransatz von .

Dieser Mehrbedarf seßt sib, wie folgt, zusammen: fortdauernd einmalig

Titel 3g für 1885/86 und Titel 3e für 1884/85

L T 677 442 M Das Gesammtergebniß der Ansäße des ordentlichen Etats der Verwaltung des Reichsheeres läßt sich hiernach dahin zusammenfassen, daß bei den fortdauernden und einmaligen Ausgaben

7947 418 M Die gesammten fortdauernden und einmaligen Ausgaben aller . 621 196 051 M.

11130 251 M.

Es fommen auf die fortdauernden Ausgaben 11 564 964 M.

bleiben wie vorstehend mehr 11130251 4

Die Mehrerfordernisse und die Minderbedürfnifsse, welce ins find in ten Spezialetats der

Ein Ueberblick darüber, wie sih der Etatsentwurs für 1885/86 gegen ben Etat für 1884/85 in der Belastung der ordentlichen Ein- nahmen verhält, läßt sich indeß erst dadurch gewinnen, daß aus

1) diejenigen fortdauernden Ausgaben, welche mit ihren in gleicber Höhe ausgebrachten besonderen Deckungsfonds in dem Etat nur

2) diejenigen einmaligen Ausgaben, welbe durch außerordentliche Einnahmen (Zuschüsse aus dem Festungsbau-Fonds, dem Reiché- tagêgebäude-Fonds, aus Anleihemitteln, bezw. aus Grundstück8- erlösen) gleihfalls ihre besondere Deckung finden,

für

1884/85

b.

2 000 000

La 485 Vom Etat der Marineverwaltung (Kapitel 7) 26 915 900

000 000

250 000 84 248

. 82 049 368 Nab Ausscheidung dieser Beträge beziffern sh für das Etats-

. 528 588 781 A6 20 633 224

die aus ordentlichen Einnahmen zu deckenden

12

8 21

t. 14 390

381 660

180 268

8 624 869 677442 ,

27 725 505

786 M | 13)

sit be

für 1885/86

ergiebt sch aber bei dem ordentlichen Ausgabe-

Wittwen- und

1884.

M. M.

1 740 319

Sind mehr . . 12504579 8 700 994

also wie oben überhaupt mehr ¿ 21203573 M. Abgesehen von den vorstehend unter

Nr. 7 erwähnten, als Ueberweisungen

an die Bundesstaaten mehr in Ausgabe

G L e es

Fehlbetrag des Haushalts des Etats jahres 1883/84 mehr S

442120 ,

Etat eine Steigerung von nur ; 20 763 453 M Bei den gewöhnlichen Einnahmen sind veran- schlagt: die Zölle und M 4 die Reichsftempelabgaben höher m . der Vebershuß der Post- und Telegraphen- verwaltind E E L e der Ueberschuß der Reichsdruckterei höher um der Ueberschuß der Eisenbahnverwaltung Ea die Einnahmcn aus dem Bankwesen höher um die verscbiedenen Verwaltungs - Einnahmen (aus\chließlich der unter Kapitel 9a Preußen zur Deckung besonderer Aus- gaben angeseßten Grundstückserlöse, Titel 3e für 1884/85 und 3g für 1885/86) höher um die Ueberschüsse aus früheren Jahren, für welce nichts anzusezen war, niedriger um die Zinsen aus belegten Reichsgeldern niedriger um E Die gewöhnlichen Einnabmen ergeben mithin gegen das Vorjahr einen Minderbetrag von. 19817239 Zur Deckung dieses Einnahme- Ausfalls und des Mehrbedarfs bei den Ausgaben von Q 300078 C n i den Matrikularbeiträgen in Zugang gestellt. Die vorstehend nicht besonders aufgeführten Einnahmen an Waisengeldbeiträgen auf Grund des Gescßes vom

Verbrauchsfteuern niedri-

6 889 870 A 447220 ,

1131801 15150 ;

357 700 93 700

919 246 15 825 000 O10,

A 20. April 1881, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen

1 000 000

4 848 282

24 960 859 5 639 400

4 000 0009

3 809 000 44 248 541 71 974 046

504 579 M.

(V0 994 205 573 A

A

107 950

126 625

1083 053 3 654 903

7 640 290 29 161

752 814 1 175 000 700 e

1 247 243

153 200

3 194 397

im Etat des Reichskanzlers und der Reichs-

r 2

E L N gegen 1 499 158 M für 1684/85, 1585439 A für 1883/84 und

1659 681 für 1882/83.

der Reichsbeamten der Civilverwaltung (Neichs-Geseßbl. S. 85), welche wie bisher in den Etats der einzelnen Verwaltung8zweige mit angeseßt sind, Übersteigen zur Zeit und voraussichtlich noch für eine längere Reihe von Jahren die auf Grund des gedachten Gesctzes zu leistenden Auégaben an Wittwen- und Waisengeldern. Der hierdurch dem Finanzhaushalt des Reichs zu gute kommende Uebers{uß dieser Einnahmen beziffert sich für das Etatsjahr 1885/86 auf 1 344729 M Es sind nämlich zum Ansatz gekommen:

Einnahmen. Ausgaben. b

1 331 56 260 30 000 29 285

8470

5 032 12 500

i , des Auswärtigen Amts des Reichsamt des Innern . der Neichse Justizverwaltung des Reichs-Schaßamts . des Reichs-Eisenbahnamts . des Rechnungshofs. . . «# des Allgemeinen Pensionsfonds 8 500 Dea. SENDALIDCTORS p 1038 der Post- und Telegraphenverwaltung 1 706 600 B la E 1 820 der Eisenbahnverwaltung ¿ : 163 700 zu kommen aus detn Etat des Reichstages . ] 793 2 026 329 681 600 R O T I

1 344 729 M.

0

600 000 1 000 35 600

ck K 11111

U

Die Einnahmen übersteigen die Aus-

Kunft, Wifsenschaft und Literatur. „Die Gesetzgebung des Deutschen Reiches von der

Gründung des Norddeutschen Bundes bis auf die Gegenwart.“ Mit

Erläuterungen und Registern herausgegeben von B. Gaupp, Geh. Regierungs-Rath, A. Hellweg, Landrichter, R. Koch, Kaiserlicher Geh. Ober-Finanz-Rath, W. Neubauer, Ober-Landesgerichts-Rath, W. L. Solms, Ober-Corps- Auditeur, R. Sydow, Ober-Postrath, W. Turnau, Kammergerihts-Rath, F. Vierhaus, Landrichter. Verlag von J. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig. Von dieser Publikation erschien soeben die 17. Lieferung, welche u. A. folgende größere Gesetze bringt: Eisenbahn-Postgeseß vom 20, Dezember 1875; Gesetz, be- treffend das Urheberreht an Werken der bildenden Künste vom 9. Januar 1876 nebst folgenden dem „Centralblatt für das Deutsche Reich“ ent- nommenen Anlagen: Bestimmungen über die Führung der Eintrags- rolle für Werke der bildenden Künste, Bestimmungen , betreffend die VInventarisirung und Stempelung der Vorrichtungen zur Herftellung von Werken der bildenden Künste; Geseß, betreffend den Schutz der Photographieen gegen unbefugte Nachbildung vom 10. Januar 1876; Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und Mo- dellen vom 11. Januar 1876 nebst folgenden aus dem Centralblatt für das Deutsche Reih abgedruckten Anlagen: Bestimmungen (nebft Nachtrag) über die Führung des Musterregisters, Bestimmungen über die Zusammenseßung und den Geschäftsbetrieb der künstlerischen, photographishen und gewerblichen Sacbverständigen-Vereine; das Strafgeseßbuch in der Fassung vom 26. Februar 1876. In diefer werthvollen Bearbeitung des Strafgeseßbuchs sind sämmtliche Abâände- rungen durch gesperrte Schrift kenntlih gemaGt, und der ursprüng- lie Wortlaut der abgeänderten Paragraphen ist unter dem Text zum

Abdruck gelangt. i Aidaaatacbote für Kinder zum Gebrauch beim Schul-

und Turnunterricht“ von Carl Becker. Hannover. Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior). In einigen wenigen Paragraphen ist hier zunächst das Allernothwendigste zusammengestellt, was jedes Kind zu thun odêèr zu unterlassen hat, um bei der Umgebung nicht anstößig zu werden. Der Verfasser führt alsdaun aus, daß bei der heutigen Lebens- und Erziehungsweise ein Rückscritt hinsictlih der Erziehung der Bevölkerung zu verzeichnen sei, was sich in der Zunahme der Zügellosigkeit, Bettelei, Vergehen 2c. kundgebe, und daß dieses Uebel der Neuzeit nur zu mildern und zu heben fei durch Aufnahme eines neuen Unterrichtszweiges und zwar der Umgangsgebote für Kinder in den Lehrplan sämmtlicher Schulen und Turnanstalten 2c. Der geringe Preis von 20 - ermögliht auch dem einfahen Manne die Anschaffung des kleinen Buchs. : j

Das antiquarishe Bücher-Verzeichniß Nr. 148 von F. A. Stargardt in Berlin (Markgrafenstr. 48 1.) enthält eine „Bibliotheca Orientalis, Sprachen, Geschichte, Geographie, Ethno- graphie", im Ganzen 1527 Schriften, nebst einigen 30 Verlags- und Partie - Artikeln verschiedenen Inhalts. Die geographischen Werke

100 000

sind meist aus dem Nachlaß des Prof. H. Berghaus.