1884 / 289 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Wun\ch nabe, inscweit die bestehenden Handelsverträge hierzu nit auêreichen, durch Zusatkonventionen oder besondere Abmachungen mit denjenigen Staaten, welhe Kolonien in Westafrika besitzen, die Intereffen des deutschen Handels gegen Benachtheiligungen thunlichst sicherzuftellen.

Euer Hochwohlgeboren ersucbe ih deshalb ergebenst, die Senate der Hansestädte gefälligst hiervon in Kenntniß zu seßen und zur Aeußerung über die bei solhen Verhandlungen von uns geltend zu machenden Beschwerden und Wünsche des an dem Handels- und Schiff- fahrtsv-rkehr mit der Westküste von Afrika vorwiegend betheiligten bhanseatisben Handels\tandes zu veranlaffen.

Einem gefälligen Bericht über das Ergebniß Ihrer Schritte, unter Einreibung der Ew. 2c. etwa zugänglih gemachten Gutachten der Interessenkreise werde ib ergebenst entgegensehen.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten. In Vertretung: Graf Haßtfeldt.

An

den Königliben Gesandten Herrn von Wentzel Hobwohlgeboren, Hamburg.

Nr.- 2. Hamburg, den 11. Juli 1883.

In Bezug auf die beabsicbtiate Sicherstellung der Interessen des deutschen Handels an der westafrikanischen Küste babe ih in Gemäß- heit des Hohen Erlasses vom 14. April d. J. den Senaten der Hanse- ftädte die mir aufgetragene Mittheilung gemacbt und dieselben um eine Aeußerung über die eventuell geltend zu machenden Beschwerden und Wünsche des betheiligten hanseatishen Handelsstandes ersucht.

Der Senat von Lübeck hat auf Grund ciner Erklärung der dortigen Handelskammer in Ermangelung direkter Handelsbeziehungen Lübecks zum westlichen Afrika besondere Wünscbe, welche eiwa demnächst von der Reichsregierung in der fraglichen Beziehung geltend zu machen fein möchten, nit vorzutragen. Die Erwiderung der Bremer Senats- kommission für Reichs8- und auswärtige Angelegenheiten beehre ih mich Eurer Durchlaucht hierneben gehorsamfst vorzulegen.

Bon Hamburg ift mir eine Erwiderung noch nit zugegangen. Wie ich höre, liegt die Sache der Deputation für Handel und Schiff- fahrt vor und hört diese zunächst das Gutachten der hiesigen Handels-

kammer. : . Wentzel. Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Bismarck.

Anlage zu Nr. 2 (Auszug). Bremen, den 9. Juli 1883.

Auf Ew. Exzellenz gefälliges Schreiben vom 27. v. M., die Handels3- verhältnisse an der Westküste Afrikas betreffend, bechren wir uns Nachstehendes ganz ergebenst zu erwidern.

Soweit die deutschen, speziell Bremischen Faktoreien an der West- füste Afrikas in Territorien licgen, welde, wie Lagos, von Groß- britannien ofkfupirt sind, geben die politischen Verkbältnisse zu besonderen Desiderien keinen Anlaß.

Auf der von keiner civilisirten Macht in Besiß genommenen Strecke von Danoe bis Lagos existiren Bremische und andere deutsche Niederlassungen in Little Popo und Grand Popo, welche seit Jahren Aus- und Einfuhrhandel betreiten. Dieselben suben \sich mit den Negerhäuptlingen fo gut es gehen will abzufinden. Früher ist das Ver- hältniß ein leidlihes gewesen, neuerdings wird darüber geklagt, daß die Häuptlinge den Handel belästigen und mit Zöllen mehr und mehr beshweren, daher zur Zeit der Ausfuhrhandel fast gänzli ruhe. Man ift der Ansicht, die Neger würden von den französischen Händlern gegen die deutschen Konkurrenten aufgewiegelt, und wünscht, daß den Häupt- lingen durch Erscheinen eines deutschen Kriegsfahrzeuges an jener Küste mehr Respekt vor unserer Nation beigebraht und bei solcher Gelegen- heit versuht werden möge, mit den Eingeborenen eine Att Vertrags- verhältniß abzuschließen, um die Störung unseres Handels abzuwenden 2c.

Mit Vergnügen erneuern wir auch bei diesem Anlasse den Aus- druck unserer ausgezeichnetsten Hochachtung.

Die Senatskommission für Reichs- und auswärtige Angelegen heiten. Gildemeister. Sr. Exzellenz dem Königlich preußischen außerordentlichen Gesandten 2c. Herrn von Wentzel, S Hamburg. N, 3, (Auszug cus dem Bericht der Handelskammer zu Hamburg.) Hamburg, den 6. Juli 1883.

In dem Schreiben der Königlich preußishen Gesandtschaft hier- selbst vom 16. April d. J. ift anläßlich des zwishen England und Frankrei geschlofsenen Vertrages über die Grenzregulirung der beider- seitigen Kolonien an der Sierra Leone-Küste in welchem jene Staaten sib gleicbzeitig zusichern, ihre beiderseitigen Angehörigen in allen ihren Kolonien an der Westküste Afrikas auf gleihem Fuße zu behandeln die Frage erhoben worden, ob, bezw. welche Wünsche der am Verkehr mit Westafrika betheiligte hanseatische Handelsstand bezügli feines Schutzes und seincr Vertretung durch das Reich hege. In Erledigung des thr bezüglich jenes Schreibens gewordenen Auf- trages hat die Handelskammer si verpflihtet gefühlt, bei der großen Bedeutung, welche das genannte Gebiet für den deueshen und speziell den Hamburgischen Handel besißt, sowie in Nücksiht auf die wih- tigen Vorgänge, welche sih gerade jetzt dort zutragen, sich über die bezügliben Wünsche des Handelsftandes eingehend zu unterrichten, und sie gestattet sich, dieselben nastehend ausführlich darzulegen. Zuvor aber dürfte es zweckmäßig sein, in einigen allgemeinen Zügen die eigen- thümlihen Handelsverhältnifse in jenem Gebiete zu \{ildern.

__ Derjenige Distrikt, welcher im Handel mit dem Namen „„West- küste Afrikas“ bezeichnet wird, umfaßt die ganze Küste von St. Louis nôördlich von Kap Verde bis zu dem südlibften Punkte der portu- giesiscben Kolonie Benguela, Mofsamedes. Der südlich von diesem Punkte gelegene Theil der Küste Fish-Bai bis zum Oranjestrom ift bisher für den Handel aller Nationen ganz obne Bedeutung gewesen, und erst ganz neuerdings hat eine Bremer Firma dort die Etablirung von Geschäften versucht. Ebensowenig gehört das Land nördli von St. Louis, die Küste der Sahara und Marokko, zu diesem Handelsgebiet.

Das vorbezeichnete Gebiet zerfällt in zwei Theile:

die eigentlihe Westküste von St. Louis bis in den äußersten Winkel an dem Busen von Biafra Fernando Po, Kamerun —,

und die Südwestküste, von diesem Punkte südlich.

Ein großer Theil dieser Küste ist im Kolonialbesiß der Engländer, Franzosen und Portugiesen.

Den Engländern gehört:

1) britisch Senegambien (Bathurst),

2) Sierra Leone,

3) die Goldküste (Addah, Accrah, Cape Coast Castle, Quettah, Jellah Coffee),

4) Lagos;

den Franzosen:

1) französis Senezambien mit St. Louis und Gorée,

2) Grand Bafsam,

3) Gaboon;

den Portugiesen:

1) portugiesisch Senegambien (Bissao, die Bifsagos- Inseln, Bolamo),

2) Isle de Prince, St. Thomé,

3) Angola, Benguela.

Spanien gehören die Inseln Fernando Po und“Eloby.

Außer den genannten und anerkannten Kolonien beansprucht Portugal Wydah an der Küste von Dahomey, und die Küste von 59 12‘ bis südliber Breite (Kongomündung), ohne jedoch seit langer Zeit irgend etwas gethan zu haken, um seine Herrschaft daselbft zu dokumentiren. Frankreih {eint neuerdings die ganze Südwestküste von Gaboon bis Loango, nah den neuesten Privat- nachrichien auch verschiedene Punkte nördlich von Gaboon, z. B.

Malimba dicht bei Kamerun, in Besiß nehmen zu wollen, und auch bei Porto Novo in der Nähe von Lagos Sritte zur Besißergreifung gethan zu haben.

Als selbständiger Staat ist die Republik Liberia zwishen Kap Mount, Monrovia und Kap Palmas zu nennen. Die übrigen Küsten- strecken also südli von Liberia bis Grand Bassam, die Küste von Dahomey mit Wydah, die gesammten Nigermündungen, die Küste von Kamerun bis Eloby und von Kap Lopez bis Ambriz in der portugiesis& en Kolonie Argola sind von unabhängigen Neger- stämmen bewohnt.

Bezüglih der Handeléverhältnisse an der Westküste Afrikas besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen den Kolonien europäiscer Mächte und den freien Negerstämmen gehörenden Distrikten. In den leßteren liegt das Geschäft einzig und allein in den Händen von in Europa (Liverpool, Glaëgow, Bristol, Hamburg, Bremen, Bordeaux, Marseille, Rotterdam, neuerdings auch Antwerpen) ansässigen Firmen, welche dort ihre“ Faktoreicen und Niederlassungen haben, und deren Agenten in diesen Faktoreien den Umtausch der europäishen Waaren Manufakturen, Spirituosen, Salz, Pulver, Gewehre, Steinzeug, Perlen 2c gegen die Landeéprodukte Palmöl, Palmkerne, Gummi, Elfenbein, Farbehölzer 2c. im Wege des reinen Tausch- handels betreiben. Sie sind dabei ftcts der Willkür der eingeborenen Häuptlinge, welcbe so viele Abgaben wie möglich von ihnen zu erheben suchen, unterworfen. Dieser Willkür ist nur durch äußere Macht zu begegnen, und häufig sind die Firmen dabei auf Selbsthilfe angewiesen. Diese Art des Geschäftsbetriebes, welhe nicht nur feste Etablisse- ments, sei es auf Lagerschiffen (hulks), oder auf dem Lande, sondern auch große affortirte Waarenläger erfordert, bringt es mit sib, daß nur größere Firmen mit bedeutendem Kapital ih mit demselben befassen können, und in der That befinden sid» in den meisten Plätzen dieser Distrikte je nur wenige Firmen, welche das Geschäft beherrschen.

In den Kolonien dagegen, und namentlich in den ältereo, hat sid neben den größeren Firmen, welche auch dort nur Zweignieder- lassungen europäischer Häuser sind, allmälig cin eigener Handelsstand gebildet, bestehend zum Theil aus Europäern, welche unter dem Schutze der zivilisirten Regierung ohne große eigene Mittel selbständige, von europäischen Mutterhäusern unabhängige Firmen gegründet haben, zum Theil auch aus Negern, welche in Folge des langjährigen Verkehrs mit Europäcrn eine gewisse Geshäftsbildung erworben haben , die sie befähigt, auf halbwegs zivilisirte Weise Handel zu trciben, und welche nunmehr das Bestreben haben, direkt von Europa Waaren zu beziehen und dagegen die Produkte ihres Landes dorthin zum Verkauf zu senden. (Die Engländer nannten diese Negerhändler ursprünglich tinpotters.) Dieser selbständige Handelsstand konnte in den Kolonien erst mit der Entwickelung der Dampfscbiffsverbindungen entstehen, denn erst durch sie wurde es möglich, auch in kleineren Quantitäten Waaren zu be- ziehen und Produkte an die europäishen Märkte zu verladen, während früher die Verschiffungen nur in ganzen Ladungen gesehen konnten. Durch die große Anzahl dieser kleineren Firmen ift der Handel in den Kolonien ein sehr viel intensiverer geworden, so daß daselbst der Tauschhandel bercits in einen Verkehr auf Basis einer Geldvaluta übergegangen ist. Wie sih der Handel We'tafrikas mit England nud Deutschland (Hamburg) im letzten Jahrzehnt entwickelt hat, zeigen bie beifolgerden statistischen Angaben. (Anlage 1).

Was speziel das Interesse Deutschlands an den west- afrikanischen Handel betrifft, so ist es ein mehrfaches. Cinerseits gehen viele deutsche Waaren namentlih gedruckte und buntgewebte Baumwollenwaaren, halbwollene und wollene Waaren, Schießpulver, Glasperlen, Nürnberger Waaren, Spirituosen, Stein- salz, Kochsalz, Eisen- und Messingwaaren, Steinzeug —, und zwar nicht rur für deutsche, sondern auch für englische, französische 2c. Häuser, über Hamburg nah Westafrika, was sowohl für die deutsche Nhederei, als auch für den Hamburger Zwischenhandel und besonders für die deutsche Industrie von großem Nuten ist. Andererseits haben eine verhältnißmäßig große Anzahl deutscher Firmen eigene Niederlassungen an der Westküste Asrikas, so daß cin nicht unbedeutender Theil des dortigen Handels in deutschen Händen liegt.

Hamburgische Firmen befinden sih, wenn man die Küste

Norden nah Süden verfolgt, in

Sierra Leone. Rosenbusch & Co. (naturalisirte Engländer).

von

Liberia (Monrovia, Grand Bassa, Sinoe, Kap Palmas). .

Goldküste, Accrah .

J

Little und Grand Popo

Porto Novo, Lagos .

C. Woermann. R. Muürller. C. Goedelt. Wölber & Brohm; Grumbach & Co. Witt & BVüsch, G. L. Gaiser; Voigt, Schabert & Co.; Röthlisberger & Monier (Schweizer Staats- E angehörige). Kamerun und verschie- dene Faktoreien an der Küste von Biafra, zwischen Bimbia und Cloby

| C. Woecrmann; Jantzen & Thormählen. Gaboon und

C. Woermann; Janzen & Thormählen ; : Goedelt & Gütschow.

Ambriz und Kinscmbo Alexander Sto.

Außerdem befinden sich noch an verschiedenen Punkten der Küste Bremer Firmen (u. a. F. M. Vietor Söhne an der Goldküste und F. A. E. Lüderiß in Lagos), sowie Stationen der Norddeutschen und Baseler Missionsgesellschaften, welche gleihfalls einen hedeutenden Handel treiben. E

__ Diese Geschäftshäuser sind an der hier in Rede stehenden Frage direkt und in erster Linie betheiligt; die Handelskammer hat die Vertreter der hiesigen Firmen zu einer Besprehung eingeladen, und e sich, das Resultat d:rselben der Deputation nachstchend mit- zutheilen.

__ Bezüglich der in dem Schreiben der Königlich preußischen Ge- sandtschaft zunächst angeregten Frage der Behandlung deutscher Unter- thanen in den Kolonien europäisher Mächte, und \p-ziell bezüglich des in dem Vertrage zwischen England und Frankreih erwähnten Punktes bemerkte Herr Rosenbusch, welcher sih lange Zeit in Sierra Leone aufgehalten hat, daß in dieser Kolonie der Erwerb von G rund- eigenthum Ausländern, d. h. Nichtengländern, nicht gestattet sei, weshalb au er und andere Theilhaber seiner Firma sich als Engländer baben naturalisiren lassen. Dagegen erklärten die in den anderen englischen Kolonien (namentlih Lagos) angesessenen Firmen, daß ihnen bezüglih des Erwerbs von Grundeig-nthum daselbst nie Schwierigkeiten in den Weg gelegt seien. Diese auffällige Erscheinung rührt vielleicht daher, daß ein aus dem vorigen Jahrhundert datirendes englisches Gefeß, welches den Erwerb von Grundeigenthum in den Kolonien den Engländern vorbehält, nicht formell aufgehoben ift, in den meisten Kolonien aber seit langer Zeit thatsählich niht mehr beahtet wird. Es dürfte fih immerhin empfehlen, durch einen Ver- trag den Deutschen dieses Reht des Grunderwerbs in englischen Kolonien zu fichern. : Im Uebrigen werden nah“ übereinstimmender Angabe aller Betheiligten die Deutschen in den engliswen Kolonien nicht nur den Angehörigen dritter Staaten, sondern auch den Eng- ländern völlig gleih behandelt, und wurde die Bereitwilligkeit an- erkannt, mit welcher die englishen Behörden auch den Deutschen erforderlichen Falles ihren Schuß angedeihen ließen. Dabei ist nicht ausges{lossen, daß die Engländer, wie es jedes Land mit Kolonial- besiß thun wird, ihr Auzenme:k darauf richten. daß die Kolonien zunächst dem Handel des Mutterlandes Vortheile bringen, daß fie demgemäß auf Waaren, welche vorzugsweise aus England bezogen werden, niedrige, auf solche, melche überwiegend aus anderen Ländern Tommen, hohe Abgaben legen. Da hierbei aber formell der Grundsatz der gleihen Behandlung aller Nationen gewahrt wird, so läßt sich dagegen nichts einwenden.

Hier mag auch der von Herrn Müller geäußerte Wunsch nah Crnennung eines deutshen Konsuls für die Goldküste erwähnt werden. Zur Begründung desselben wurde angeführt, daß außer den

U mg eg end

Hanktelsniederlafsungen sich daselbst die Stationen der Norddeutsch{e und Baseler Missionsgesellschaften befinden, welche, wie erwähnt, du niht unbedeutenden Handel treiben und bei welchen viele deutsche Mi1fionare angestellt find, die häufig des Rathes und Schutzes eines Konsuls bedürfen, zu dessen Erlangung sie sich jeßt stets nah dem entfernten Lagos wenden müssen. Z

(Schluß des Auszugs folgt.)

Das 26. Jahresfeft des Goßnerhaufes wurde gestern Abend im Erdgeschoß der Potsdamerstraße 119 belegenen Anstalt feierli be, gangen. Die 62 Mädcwen, die augenblicklich in dem Hause ihre Ex, ziehung erhalten, hatten vor der Tribüne Plaß genommen ; den übrigen Theil des Saales füllten die Freunde der Goßnersache und die Angehörigen der Kinder. Nach einleitendem Gesange hielt Pastor Droß eine Ansprache, in der er im Anshluß an Röm. 15. die Be, deutung der Rettungsanftalten vom ristlidben Standpunkt aus be, handelte. Den Bericht erstattete alsdann Ober-Verwaltungsgerihts, Rath von Mecyeren. In den 26 Jahren, während deren die Anstalt ihre segensreihe Thätigkeit entfalten konnte, sind ca. 300 Kinder durch deren Erziehung gegangen. Von den 60 Kin- dern, welche beim Beginn des leßten Jahres im Hause sich befanden sind 13 ausgeschieden, und zwar 5 nach vollendeter Erziehung und 5 auf Wunsch der Angehörigen, während 3 verstarben. Von den 15 neu eingetretenen Kindern wurden 2 dur den Prinzen Ernft von Sabsen- Meiningen, je eins durch die hiesige und die Potsdamer Waisen- verwaltung und 5, die der Zwangserziehung unterliegen, dur die hicsize Armendirektion dem Hause zugewiesen. Die übrigen Kinder wurden von den Eltern direkt gebraht. Leider verlor die Anstalt im leßten Jahre ihre treue Hausmutter, die seit der Be- gründung des Hauses mit seltener Pflichterfüllurg ihres \{chweren Amtes gewaltet hat. Auch in die Reihen des Vorstandes riß der Tod einige s{merzliche Lücken. Neu eingetreten in den Vorstand find General-Superintendent D. Braun und Provinzial-Schulrath Meineke. Auh im Bestand der helfenden Schwestern hat ein Personen- wechsel stattgefunden. Der Kassenbestand betrug beim Beginn des Jahres 421 #( Die Beiträge und Geschenke der Freunde sind leider von 10 454 auf 9063 M. herabgegangen, der Erziehungsbeitrag der Stadt ist dagegen um 1800 #4. gestiegen. Trotzdem \chloß das Jahr nur mit einem Bestande von 181 4 ab. Das Schlußgebet, mit dim die offizielle Feier ihr Ende fand, sprach General-Syper- intendent D, Braun. Ein einfahes Mahl hielt dann die Freunde des Hauses noch länger beisammen.

Der Oberlin-Verein feierte gestern Abend in der Matthäus- kirhe scin Jakresfest, wclbem Freunde der Bestrebungen des Vereins aus allen Theilen der Stadt beiwohnten. In der Festpredigt \{bilderte General-Superintendent D. Braun den hohen Beruf der Oberlinshwestern. Den Jahresbericht erstattete hierauf Divisions- pfarrer Hähnelt. Derselbe verbreitete sich einleitend zugleich über die Kleinkinderpflege im Allgemeinen und mußte da konftatiren, daß den 25 000 preußischen Elementarschulen nur ca. 500 Kleinkinderbewahr- anstalten gegenüberstehen. Jn der Millionenstadt Berlin giebt es z. Z. 31 derartiger Pflegstätten für die Jugend: in der That cine ver- s{windende Zahl gegenüber der großen Zahl von Kindern, die der Pflege und Fürsorge bedürfen. Der Verein selbs unterhält augen- bliklih 5 Stationen und zwar je eine in der Markus-, Zions-, Andreas-, Petri- und Zwölf-Aposteigemeinde. Die 18 Schwestern, die in den 5 Stationen thätig sind, haben sämmtlich in dem 1840 in Nowawes begründeten Mutterhause ihre Ausbildung erhalten. 4 Schwestern sind erst im Laufe des Jahres neu berufen worden. Die Einnahmen sind erfreulihec Weise von 13- auf 16 000 angewasen, nur dadur ist es aber auch möglich gewesen, den erhöhten Anforderungen zu genügen.

Die Thatsache, daf: der „Richter von Zalamea“ wie im Wiener Burg-Theater so auch im hiesigen Deutschen Theater einen glänzenden Erfolg errungen hat, während die Aufführungen desselben Schauspiels an anderen deutschen Theatern bisher fast nirgends einen nachhaltigen Eindruck zu erzielen vermochten, hat bei dea Delegir- ten der Genossenschaft deutsher Bühnenangehörigen, welche am 10., 11. und 12, d. M. in Berlin tagen, den Wunsch hervorgerufen, die Jnscenirung des Stückes am Deutschen Theater, welche demselben so allgemeinen Beifall eintrug, kennen zu lernen. Die Direktion des Deutschen Theaters, welche von diesem Wunsch Kenntniß erhielt, ist demselben gern entgegengekommen, und hat des- halb eine Vorstellung des „Richters von Zalamea“ auf Mittwoch, den 10. d, M,, angesetzt.

Mit dem „Salontiroler“ hat das Wallner-Theater ein neues Zugstük erworben , das dem „Raub der Sabinerinnen“ erfolg- reihe Konkurrenz bereiten dürfte. Der Verfasser, G. von Moser, hat das Stück einen Schwank genannt und damit \chon selbst an- gedeutet, daß die Ansprüche an dies neueste Werk nur bescheidene sein können. Als Schwank i} dasselbe denn auc durchaus annehmbar und wird allen Denen gefallen, welhe der Absicht des Dichters, ihnen einen lustigen Abend zu bereiten, entgegenkommen, denn weiter hat derselbe doch wohl nis mit der gar nicht Üblen Interpretation des Defreggershen Bildes bezweckt. Eine scharf zerlegende Kritik hält das Stück freilich nit aus, neben so manchen kleinen Schattenseiten weist dasselbe aber eine Menge entschiedener Vorzüge auf und wirkt dur das frische Leben, welches in demselben pulsirt, überaus anregend und unter- haltend. Die Figuren, welce auf Originalität keinen Anspruch machen, find keck und kräftig gezeihnet, und der Humor, welchen dieselben entwickeln, ift ein natürliher und gefälliger. Das tüchtige Spiel der Darsteller verhalf denn auch dem Schwank zu einem erfreu- lichen Erfolge , das Publikum applaudirte lebhaft und ließ si in seiner Ansicht über das Stück durch die geringe Opposition, welche sich am Schluß des Stückes durch Zischen bemerkbar machen wollte, keineswegs beirren. Die Rolle des Titelhelden wurde von Hrn. Thomas mit seinem unübertrefflichen Humor ausgezeichnet gegeben und trug wesentlih mit zu dem glücklichen Gelingen bei. Der Natur- bursch Sepp fand in Hrn. Blencke einen prächtigen Vertreter, und Frl. Neumann war gleih niedlih als Kammermädchen und Tirolerin, während Frl, Sternenthal ihrer Nolle so manches schuldig blieb. Das frische Spiel des Hrn. Al xander, der trockene Wiß des Hrn. Meißner fanden allgemeinen Beifall, mit welchem auch Fr. Carlsen und Hr. Kurz reihlich bcdacht wurden. Der Salontiroler wird hoffentlihh noch recht häufig ein eben so zahlreihes Publikum anlocken, wie es am ersten Abend der Fall war.

Neues Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Das dritte Viertelhundert der „Gasparone“-Vorstellungen wird am Mittwoch roll, und das ausverkaufte Haus, welcbes der gestrige Sonntag aufwies, macht es sogar wahrscheinlich, daß die Reihe der Vor- stellungen von „Gasparone* mit der hundertsten noch lange nicht abge- \{lofsen sein dürfte. Die 75. Vorstellung geht mit den Damen E. Schmidt, welche seit der ersten Aufführung ohne Unterbrehung die Zenobia E Wrada, Koch und den Herren Wellhof, Steiner, Weidmann in Szene.

Belle-Alliance-Theater. Für die nächste Extra-Bor- stellung if Spielhagens Schauspiel „Hans und Grete“ angeseßt. fers Am Donnerstag geht eine Novität, „Das Stadtgespenst“, Zeitbild in 4 Akten von Lucius, zum ersten Mal in Scene.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{chließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

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ste Beilage

zum Deuischen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

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Deutsches Neich. Neberitt

der in den deutshen Münzstätten bis Ende November 1884 stattgehabten Ausprägungen von Reichs-Gold- und -Silbermünzen.

Goldmünzen Doppel- Halbe Kronen Kronen

Ab. M. M

1) Im Monat November |__ 1884 sind geprägt wor- den in:

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Hiervon auf Privatrech- nung

Berlin, Montag. den §. Dezember

Silbermünzen

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*) Vergl. den „Reichs-Anzeiger“ vom 8. November 1884 Nr. 264.

Berlin, den 6. Dezember 1884,

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Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

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Bothefst zum Militär-Wochenblatt, 1884 8, Heft. Snhalt: Ueber Soldtruppen. Vortrag, dem Offiziercorps ge- halten den 18. März 1881. Von I. N. Zieten bei Kolin. Ein Beitrag zur Beurtheilung der Schlacht. Von Dr. Georg Winter.

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes. 1884. IX. Heft. Inhalt: C. Vermischte Abhandlungen. Die graphische Theorie der Turbînen und Kreiselpumpen. Von Gustav Herrmann. (Schluß. Hierzu Tafel X1V—XX.) Amtliche Mittheilungen. Abänderung der Aus- führungs8anweisung zur Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869. Hierzu der Sißungébericht vom 3. November 1884. Inhalt: Ver- einsnachrichten. Einige Neuerungen in der Seifenindustrie. Die guéstellungen für Handwerkstehnik in Wien und Dresden. Kleinere Mittheilungen.

b 26 ( Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl, Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- egister nimmt an: die Königliche Erpedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers nud Äöniglich

Der Dienst der |

Abhandlungen.

een

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

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halt: Fruchtmärkte 1883. _Auslagen 18 : : Knappschafts-Krankenkassen-Vereine 1883. 1883. Branniweinbesteuerung 1883—84.

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Einrichtung und zum Wohle der A Gewahrung der

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mals zur Versicherungspflicht der sogen. Gutshandwerker. Muster- statut einer eingeschriebenen Hülfs kasse. T. Amiliche Verfügungen.

(Jorresponden

Die Sparkasse.

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zen, Sprechsaal. Rezensionen. Briefkasten. Nr. 67, Inhalt: Generalversammlung . Comité-Sißtzung des deutschen Sparkassentages.

Hannoverscher Sparkassentag. Uebersicht über den Bestand der

Sparkassen in Deutschland. Alphabetishes V C welche den Uebertragungsverkehr eingeführt haben.

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Verzeichniß derjenigen

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Literatur : Dullo, Postsparkasse und Sparkassen-Reform, Freudoen- stein, die kaufmännischen Fristen im Handels- und Wechselverkehr. Briefkasten: Gegenseitige Aushülfe mit Sparkassen-Kapitalien, Zins-

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betratungen über die atznerikanishe Konkurrenz, Von G. Neubauß- Selchow. VIIT. (S{luß.) Konkurrenz von Reinigungs- und Sortir- mascbinen für Gerste und Nübensamen zu Maadeburg. Von Prof. Dr. Wüft in Halle a. S. (Mit Abbildung.) Ueber Mehlprüfungen behufs FeftsteUung des Verkaufswerths von Weizen. Von Prof. Dr. F. Nobbe. Correspondenzen. Sprechsaal. Fragen. Deutsche Landwirthschafts-Gesellfhaft. Deutscher Reichstag. Aus dem Recht8gebiet. Handel und Verkehr.

Nr. 98. Inhalt: Was kostet uns die Produktion von 1 Ctr. Brodfruht? Konkurrenz von Retinigungs- und Sortirmascinen für Gerste und Rübensamen zu Magdeburg. Von Prof. Dr. Wüst in Halle a. S. (Mit Abbildungen.) Die Berecbtigung zum ein- jährigen Militärdienst und die landwirthscaftlibe Fachbildung. Von Leithiger-Alsfeld. Hauswirth\{aft. Wirthschaftsplaudereien für Landwirthsfcauen. Correspondenzen. Personalien. Runvschau. Sprechsaal. Deutfche Landwirthschafis-Gesellshaft. Handel und Verkehr.

Milch-Zeitung. Nr. 49, Fahalt: Die Viehhaliung im Deutschen Neicbe nah der Zählung vom 10. Januar 1883. Von. Dr. Paul Kollmann. (Fortfezung.) Anfteckende Hausthier- kranktheiten, ODesterreih- Ungarn. Rinderpest. Ausstellungen. Oesterreih-Ungarn. Mastvich-Ausftellung in Wien. Ausstellungen in Amerika. Allgemeine Berichte. Eintragung ven Butter- erträgen des Jersey-Biehes. Erfahrungen in der Praxis, Apfel- Trester-Kuchen. Euterkrankheit ter Kühe. Verschiedene Mit- theilungen. Deutschland. Neuer Rindvich- Stammzucht - Vercin. Hufbeschlag-Prüfung. Provisorium der deutf{hen Lantwirthschafts- Gesellschast. Litteratur. Kataloge. Das Molkereiwefen im Kreise Schwaben und Neuburg. Sprechsaal. Maisftärkefabrikation. Antwort auf die Anfrage Käsecfabrikation betr, Zur Richtung der Schafzucht, -— Unterrichtêwesen. Mittheilungen des lkandwirthfchaft- lichen Instituts der Universität Halle a. S. Unterrichtskurfe für praktis{e Landwirthe. Haushaltungs- und Molkereishule zu Päse bei Meinersen. ;

Fllustrirte Berliner Wocbenschrift „Der Bär“. Nr. 10. Inhalt: Ephraim und Gotzkowsky, historishe#Roman in. drei Bänden von W. Weyergang (Fortsezung) Comthurei Lietzen von A. Trinius. Die Memoiren eines Kaisers von Madagaskar, beraus8gegeben von Oskax Schwebel (Fortseßung), Der neue Markt und die Marienkirbe vor 100 Jahren (mit Iluftration). Der „Potsdamer Bahnhof* in Berlin in feiner ersten Gestalt (mit

Sllustration). Das 50 jährige Amtsjubiläum des Fürszen Bismarck.

Techniscbe Hochschule. Die neue ‘Bauortnung. Die Große Berliner Pferdebahn-Gefellshaft. Die Panke des Westens. Weihnachtsmefse des Architektenhaufes. Der Reichstagsbau. S(neefegedampfmaschine. Brief- und Fragekasten. Juferate.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Bogellicbhaber. Züchter und -Händler. Nr. 49. Inhalt: Zum VBogelschuß+ Singvögel-Csser in Deutschland. Der gelbe Spötter oder Garten- laubvogel. Rauflustige Spehte. Uckex die Versendung der Kanarienvögel. Aus den Vereinen : Cöin ; Ausstellungen. An- fragen und Auskunft. Aufruf. Briefr2e(sel. VBücher- und: Striftenschau. Nachruf. Anzeigen.

If is. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Lebhabercten. Nr. 49. Inhalt: Zoologie: Neve TZatsachen in Betreff dér Ueberreste des MRiesenalks. Züehtung wes Bronbeerspinners Botanik: Einheimische und frembländishe Waßferpflanzen (Fort- setzung). Aus dem botanishen Garten von Berlin. Das Palmen- haus (Fortseßung). Naturkalender: Raupen der Nachtfalter (April, Schluß). Anfragen und Auskunft. Maaerlei. Aufruf. Bücher- und Schriftenschau.

des „Juvalidendank“, Rudolf Nose, Haasenftein & Bogler, E. L. Dande & Co, E, Sihlsotte, Büttner & Wénter, sowie alle übrigen größerea

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32

n. dergl. | 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung n 8. W. von öffentlichen Papieren.

Subhastationen, MAufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

E Amtsgericht Hamburg. R Oeffentlicze Zustellung.

I. H. Sohnholß, Bacbstraße 9 hieselbst, vertreten durh Rechtsanwalt L. Berner, klagt gegen den Geschäftsmann H. I. Hahn, früher Hermann- sttaße19, 2.Stock, hierselbst wohnhaft, jet unbekannten Aufenthalts, wegen am 1. November d. J. fällig gewesener, unbezahlt gebliebener {jähriger Wohnungs- miethe von 475 4, mit dem Antrage, den Beklagten zur Räumung der obbezeihneten Wohnung unter Zurüklassung der in dieselbe eingebrachten Gegen- stände es sei denn, daß Beklagter anno 475 M nebst 6% Zinsen seit dem Klagzustellungstage, sowie die Prozeßkosten zahle zu verurtheilen und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Vrrhand- lung des Rechtsstreits vor das Amtsgericht Hamburxg, Civil-Abtheilung IIl., Dammthorstraße 10, 1. Sto, Zimmer 14, auf

Montag, den 2. Februar 1885, Vormittags 11 Uhr. :

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hamburg, den 3. Dezember 1884.

Otlderl, Gerichts\{hreiber des Amtsgerits Hamburg, Civil-Abtheilung III.

[55149] Oeffentliche Zustellung. Der Kupferschmiedemeister Ferdinand Pothmann zu S vertreten durch Rechtsanwalt Dex. Bergas in Viesbaden, klagt gegen : den nunmehr in Amerika ohne näher bekannten Aufenthalt wohnenden Kaufmann Friedr. Wilh. Pook, Inhaber der früheren Handlung F. W. Pook in Frankfurt a. M,, 2) den Kaufmann Theodor Hopf in Mannheim, den Bauunternehmer L, Conradi in Barmen, unter der Angabe: ; Ucber das Vermögen der Handlung Friedr. Wilh.

das Königliche Amtsgericht IV. in Frankfurt a. M. der Konkurs eröffnet und in diesein Verfahren am 98. Oktober 1880 zwischen dem Kridar und den Konkursgläubigern ein Zwangsvergleich dahin abge- \{lof}sen worden, daß Kridar 109/69 der Forderungen zu zahlen sih verpflichtete, die auf die bestrittenen Forderungen sh berechnenden Beträge mit 3747,40 M, s\eien von Kridar hinterlegt und be- fänden sich im Gewahrsam der Königlichen Regie- rungs-Hauptkasse in Wiesbaden, von dieser Summe entfalle auf die vom Kläger angemeldete aber be- strittene Forderung von 20000 M der Betrag von 20006 Da die Mitbeklagte 2 und 3 wegen ihrer Forderungen von 46,46 j und 7300 4 und Kosten und Zinsen das gedachte Depositum mit Arrest be- legt hâtten, so sei von Kläger zur Verhinderung der Auszahlung des Depositi an die Genannten beim Königlichen Landgericht in Wiesbaden ein Arrest be- antragt und von diesem Landgeriwt am 11. August 1884 auf Anordnung Königlichen Ober-Landgerichts in Frankfurt a. M. erkannt worden, mit dem Antrage: unter vorläufiger Vollstreckbarkeits-Grklärung des Urtheils gegen Sicherheitsleistung zu ver- urtheilen : E 1) den Mitbeklagten Pook, 2000 4 nebst 6°/o Zinsen seit 3. März 1881 an den Kläger zu zahlen und behufs Befriedigung des Klägers wegen dieses Ansprucbs einzuwilligen, daß von dem Seitens des Beklagten Pook am 12. Februar 1881 bei dem Königlichen Amtsgericht IV. in Frankfurt a, M. hinterlegten, nunmehr in Verwahrung .der König- lichen Regierungshauptkasse zu Wiesbaden befindlichen Gelde der Betrag von 2000 „#6 nebst aufgelaufenen Depositar-Zinsen Seitens der Regierungs-Hauplkasse an den Kläger ausgezahlt wecde, e 9) die Mitbeklagten Hopf und Conradi, die von ihnen erwirkten geri{htlihen Pfändungen des unter 1 bezeichneten Depositums zu Gunsten der klägerischen Forderung aufzuheben und demgemäß in die Aus- ¿ahlung der für Kläger deponirten 2000 6 nebst Depositarzinsen an den Leßteren einzuwilligen, 3) sämmtliche Beklagte, die Kosten dieses Pro- zesses einschlief;1ich des vorausgegangeren Arrestver- fahrens zu tagen,

. Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen.

Anuoucees - Bureaux.

Ta

| In der Börsen-

. Familien-Nachrichten. beilage, 2

lung des Rechtsstreits vor die I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Wiesbaden auf den 9. März 1885, Bormittags ® Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- | richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. E Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diesez Auszug der Klage bekannt gemacht. : Die Einlassungsfrist für den Beklagten Kaufmaaæ Friedr. Wilh. Pook ift auf 6 Wochen feftgeseßt. Meyer, : Gerichts\{reiber des Königlichen Landgerichts.

[E Oeffentliche Zustellung.

Der bürgerliße Spaxr- und Darlehns-Vnter- tüßung3verein dahier, wertreten durch dessen Vor- stand, Kaufmann G. Cbersberger dahier, hat gegen den Mecbaniker Friedri Kohlmann, früher dahier, und die Wittwe Katharina Wittmann dahter Klage im Wechselprozeß erhoben, beantragt in derßelben, die Beklagten folidaris(, zur Zahlung von 100 „#6 Wechselsumme nebst 6% Zinsen daraus feit 1. Dl» tober d. J. sowie zur Kostentragung zu verurtheilen, und ladet den Mitbeklagten Friedri Kohlmann, dessen Aufenthalt zur Zeit unbekannt ist, zur münd- lichen Verhandlung in die Sitzung des k. Anuats- gerichts Nürnberg vom Dieustag, den 27. Ja- une C Vormittags 9 Uhr, Sitzungszimmer

L

Nürnberg, den 2. Dezember 1884,

Gerich{s\chreiberei des k. Amtsgerichts.

(L. S.) Dex geschäftsleitende k. Sekretär: Halker..

1133) Oeffentliche Zustellung

und Ladung.

Die Curatel über „Adolf“ ill. der Wirthschafts- pächterstohter Anna Ertl von Garching, vertreten dur den Vormuud Anton Stegmann, Hausmeifter in München, und der Kindsmutter felbst, bat gegen den ODekoromens\sohn Josef Neumaier aus Gasching, nun unbekannten Aufenthalts, Klage auf Anerken- nung der Vaterschnft zu dem von Anna Eril am

Kleidung&Æosten, i seinerzeitigen Schulgeldes | der allenfallsigen Fur- und: Leichenkosten bis zum

beitrages von Zehn Mork, Tragung dezr Hälfte der Und

zurückgelæagten 14. Lebensjahre des Kindes, endlid»

auf Bezahlung vou Zwanzig Mark Kindbettkosten-

entschädigung, exßoben und wurde mit Bes&luß des

kgl. Vratsgerihtes München 11. vom. 1, Dezember

lf. Is. die öffentliche Zustellung der Klage und La=

dung des Beklagten verfügt.

Zux Verhandlung der Sache ift die öffentliche

Sitzung des genannten Gerichts vom

Donnerxflag, dew 29, Januar 1885, Bormittags 9 Uhr,

im Sitzung8zimmer Nr. 2/00, bestimmt und wird hiezu der Beklagte Josef Neu maier, für welchen beglaubigte Abschriften dex Klage und der erwähnten amtsgeritliwen Beschlüsse an der Gerichtstafel angeheftet sind unter Hiuweis auf §. 187 R. C. P. Q. hiemit vorgeladen.

Münzen, den 2. Dezembex 1884.

Der geschäftsleitende Egl. Sekræär am königlihen Amtsgerichte München Il. «

(l, S) Hausladen. 55127 Oeffentliche Zustellung, l O aan Bötteber Warschalefsky, Anna Pauline Emilie, geborne Stimpel, zu Loewen, ver- treten durch den Rechtsanwalt Fendler zu Trebnitz, flagt gegen ihren Ehemann, den BVötther Gregor Warschalefsky, zuleßt in Trebniß, jeßt unbekannten Aufenthalts, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ghe zu trennen, ‘oen Beklagten für den allein {huldigen Theil zu erkl ären und ihm die Kostcn aufzuerlegen und ladet de’, Bes klagten zur mündlihen Verhandlung des LFechts- streits vor die Civilkammer des Königlichen Lands gerichts zu Oels auf

den 11. März 1885, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung einen bei dem get,ahten Ges] richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustell!/ng wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Oels, den 28, November 1884.

Heinze,

6, Juli 1884 außerehelih geborenen Kinde „Adolf“,

Pook und deren Inhaber sei im Jahre 1880 dur

und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhande

sodann auf Zahlung eines monatlichen Unterhalts8-

Gerichts\{reiber des Köniciichen Landgerichts.