1884 / 292 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Err P T IRS E. um Lm

S Nea ARESATTeTTAA S C C E E G S Ä E B S E W

Tongking berathen,

der „Agenzia, Stefani“ aus Aden gemeldet wird, ist die Nachricht, daß Jtalien Zula bei Massowah beseßt habe, unbegründet. ]

bauung einer normalspurigen Eisenbahn untergeordneter Bedeutung von Ahlhorn nah Vechta die Summe von 650 000 e aus der Landeskasse des Herzogthums zu bewilligen, unter der Vorausseßung, daß Seitens der betheiligten Gemeinden oder des Amtsverbandes die unentgeltliche Bereitstellung des für den Bahnkörper nebst Zubehör erforderlichen Terrains erfolge“, einstimmig angenommen. Diejenigen Petitionen, welhe eine andere Bahnlinie (Delmenhorst—Wildeshausen—Vechta u. \. w.) wünshten, wurden für erledigt erklärt, diejenigen aber, welche um Weiterführung der Bahn über Vechta hinaus baten, der Staatsregierung zur Berücksichtigung überwiesen, sobald die demnächstige Finanzlage es gestatte.

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 9. Dezember. Wie die „Elf.-Lothr. Landesztg.“ mittheilt, besteht die Absiht, den Landesaus\chuß in der ersten Hälfte des Monats Januar einzuberufen. Derselbe wird si, außer mit dem Etat, mit einigen sehr wichtigen Geseßentwürfen zu beschäftigen haben, welhe den Zweck verfolgen, dem nothleidenden Jm- mobiliarkredit dadurh zu Hülfe zu kommen, daß die auf Eigenthumsübertragung und Hypothekenwesen bezüglihen Bestimmungen des französishen bürger- lichen Rechts im Sinne der deutshen Grundbuchgesetz- gebung reformirt werden. Die Nachricht, daß ein Gesetz: entwurf über Errichtung eines eigenen Rechnungshofs für Elsaß-Lothringen dem Landesausschusse vorgelegt werden solle, entbehrt der Begründung. Ob eine Vorlage wegen Errichtung eines Verwaltungsgerihtshofs für Elsaß-Lothringen in der nächsten Session des Landesausschusses eingebracht werden kann, steht noch nit fest.

Defterreich-Ungarn. Wien, 9. Dezember. (Wien. Abendp.) Jm Abgeordnetenhause beantwortete heute der Finanz-Minister die Jnterpellation der Ab- geordneten Löblih und Genossen, betreffend die Tara- Bemessung der Mineralölfässer. Die Vorlage, betreffend das Georg Christian Fürst Lobkowiß \che Realfideikommiß, wurde bei namentliher Abstimmung mit 133 gegen 129 Stimmen in dritter Lesung genehmigt. Die Regierungsvorlage bezüglich der Dauer und Anrechenbarkeit der Gerichtspraxis sowie der Disciplinarbehandlung der Rechtspraktikanten veranlaßte eine längere Debatte, wurde jedoch bei der Ab- stimmung nahezu unverändert angenommen. Den Schluß der Sizung bildete eine Reihe von Ergänzungswahlen in einzelne Aus\{hüsse, j

Pest, 9, Dezember. (Prag. Ztg.) Jn der heutigen Sizung des Abgeordnetenhauses erwiderte bei dem Titel „Erforderniß für die innere Administration Kroatiens und Slavoniens“ der Minister- Präsident Tisza auf mehrfahe Bemerkungen der Mitglieder der Linken gegenüber Kroatien , daß die eventuelle Entsendung einer Negnikolar-Deputation keinerlei Gefahr involvire, indem zur Aenderung des Geseßes in jedem Fall die Zustimmung der Legislative erforderlich sei. Gyur kovic erklärte Namens der kroatishen Abgeordneten, daß die gegentheiligen Anshauungen Ungarns und Kroatiens nur in der Regnikolardeputation ge- lärt werden könnten. Die Majorität des Volkes und der Abgeordneten Kroatiens stände wie bisher auch fortan auf der Basis des Geseßes vom Zahre 1868. Die kroatischen De- putirten \{lössen sich der liberalen Partei an, weil sie glaubten, daß dieselbe gleichfalls auf der Basis des Gesetzes vom Jahre 1868 stände.

Großbritannien und Jrland. London, 9, Dezember, (Allg. Corr.) Wie die „Times“ erfährt, haben die zwischen dem Marquis Tseng und Lord Sranville in London ge- pflogenen Unterhandlungen zur Beilegung des fran - zösisch-chinesischen Konflikts eine Unterbrehung er- litten, indessen niht, wie aus Paris gemeldet wird, infolge der Unpäßlichkeit des chinefishen Bevollmächtigten, sondern weil Frankreich die von China gestellte Bedingung für einen Friedenss{luß, nämlih daß Tamsui und die Grenzfestungen Lang:son, Cao-bang und Lao-kai chinesish bleiben sollen, als unannehmbar bezeichnet hat.

Jn Jrland nehmen seit Kurzem die Agrarverbrechen wieder überhand. Jn Nord - Kerry wurde das Gehöft eines mißliebigen Pächters in Brand gesteck und die Jn- sassen entgingen mit genauer Noth dem Flammentode. Jn Westmeath wurde ein Ehepaar von einex Bande Vermumm- ter gezwungen, niederzuknieen und zu s{wören, daß es den Dienst eines im s{chwarzen Buche der Landliga stehenden Pächters verlassen wolle. Dann wurden mehrere Schüsse über ihre Köpfe abgefeuert, als Zeichen, daß Ungehorsam mit dem Tode bestraft werden würde. Jn der Grafschaft Cork drangen mehrere Vermummte in das Haus eines Farmers und bemäthtigten sih des Gewehrs und Munition desselben.

Frankreich. Paris, 9. Dezember. (Fr. Corr.) Wäh- rend englishe Blätter melden, daß die Verhandlungen mit China als abgebrochen zu betrachten seien, oder daß Lord Granville mit seinen Versuchen friedliher Vermittelung gescheitert wäre, heißt es im Gegentheil hier mehrfach, daß ein günstiges Resultat erzielt worden sei oder mindestens der Ab- {luß einer demnäwhstigen Verständigung mit China als voll- kommen gesihert betrahtet werden könne. Der „Nationa l“ bringt folgende Note, die als eine Bestätigung der leßteren Nach: richt erscheinen kann. Dieselbe lautet: „Wir sind in der Lage, zu versichern, daß, wenn man keine Nachrichten von militärischen Engagements in Tongking und Formosa erhält, dies aus- schließlich darauf zurückzuführen ist, daß die Regierung aus politischen Gründen den Befechlshabern unserer Streitkräfte zu Wasser und zu Lande im äußersten Osten Befehl gegeben hat, während einiger Zeit nichts zu unternehmen.“

—- 10, Dezember. (W. T. B.) Die Deputirten - kammer lehnte heute bei der Berathung des Kultus: budgets, entsprechend dem Antrage der Kommission, die Anträge des Bischofs Freppel auf Wiederherstellung der Domherrengehälter und der von der Kommission ge- strihenen Freistellen füx Seminaristen (leßteren mit 242 gegen 231 Stimmen) ab. Die Berathung des Kultus- budgets wird morgen fortgeseßt.

Der Senat wird morgen über die Kredite für

Jtalien. Rom, 10. Dezember. (W. T. B.) Wie

wird der Neichstag im nationalen Interesse und zur Ehre des deutschen

Bei einer gestern Abend stattgehabten Versammlung von Vertretern der ministeriellen Fraktionen erörterte der Minister-Präsident Estrup die innere Lage, und spra sih dahin aus, daß der zwölfjährige Kampf gegen den Par- lamentarismus des Folkethings zu Ende geführt werden müsse und solle. Die Regierung kämpfe für die verfassungs- mäßige Machtvertheilung, für Freiheit und Fortschritt.

Amerika. Washington, 8. Dezember. (Allg. Corr.) Der Sekretär der Marine empfiehlt dem Kongreß in seinem Fahresberiht, daß zur Vermehrung der Flotte zehn Jahre hindurch jährlich 7 neue Kreuzer gebaut werden follen. Er verlangt einen Kredit von 15 000 000 Pfd. Sterl. zur Fnangriffnahme dieser Kreuzer und zur Fertigstellung der jeßt im Bau begriffenen Schiffe.

General Grant hat brieflich erklärt, er wolle keine Pension annehmen, weshalb die im Senat dieserhalb eingebrachte Bill zurücckgezogen worden ift.

«Fn der heutigen Sißung des Repräsentantenhauses unterbreitete der Vorsißende des Ausshusses über Bank- und Münzwesen cine Vorlage, welhe die Prägung von Silberdollars für einen Zeitraum von 3 Fahren fsuspen- dirt. Auch spriht die Bill den Wunsch der Vereinigten Staaten aus, ein gemeinsames Verhältniß zwischen G old und Silber herzustellen.

Der oberste Gerichtshof hat entschieden, daß das Einwanderer-Kopfsteuergeseß rechtsgültig und ver- fassungsmäßig sei.

Das katholische Plenar-Konzil, welches in Balti- more tagte, hat heute seine Arbeiten zum Abschluß gebracht. Die Verhandlungen bezweckten die Förderung der katholischen Kirche in Amerika.

Afrika. Egypten. Dongola, 9. Dezember. (Allg. Corr.) Das Hauptquartier des Generals Wolseley wird am 13. d. nah Ambukol verlegt. Sämmtliche Truppen sind jeßt auf dem Marsche dahin begriffen.

SZeitungsstimnuten.

Wie wir der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ entnehmen, hatte der la: dwirthshaftlihe Verein des Kreises Herzogthum Lauenburg anläßlih seiner Herbstversammlung on den Reichskanzler Fürsten von Bismarck ein Zustimmungs- telegramm gerichtet. Darauf is an den Erbland-Marschall von Bülow-Gudow als den Vorsißenden des Vereins folgen- des Antworischreiben gelangt :

Berlin, den 2, Dezember 1884. Auf Euer Hohwohlgeboren Telegramm und die ehrenvolle Anerkennung meiner politischen Thätigkeit bitte ih, meinen herzliwen Dank für die Unterstüßung entgegenzunehmen, welche meinem Sohne und indirekt mir felbst Seitens seiner Wähler zu Theil geworden ist. Die Einigkeit, mit der die dortigen nationalen Elemente sih bei den Wahlen aneinander ges{lossen haben, {äße ich nicht als Eingesessener Louenburgs, sondern von dem Standpunkte des Reichskanzlers als ein Zeichen des wahren politischen Fortschritts im Gegensaßze zu den unserer nationalen Entwicktelung hinderlihen Elementen.

Mis ___ von Bismarck.

L DeD „Düsseldorfer Anzeiger“ meldet aus Düsseldorf, 10. Dezember: Aus dem Kreise der beim Mittagsmahle festlich versammelten deutshen Eifenhüttenleute ist heute nafolgendes Telegramm an den deutschen Reichskanzler abgesandt worden:

«Fürst A Durchlaucht, Berlin. Der Verein deutscher Eisenhüttenleute, welcher in seiner heutigen Generalversammlung als vornehmsten Gegenstand seiner Tagesordnung die wirthschaftlihen Vortheile der Kolontalvolitik und deren Bedeutung für den deutshen Techniker behandelt hat, fendet Ew. Durw(hlaucht ehrfurchtsvolen Gruß, spricht Ihnen seinen aufrihtigen Dank aus für die in dieser, für die deutsche Eisenindustrie hochbedeutsamen Frage genommene Jnitiative und giebt der Hoffnung Ausdru, daß die von Ew. Durchlaucht dem deutschen Reichstage unterbreitete Dampfersubventionsvorlage unter Hintanseßung aller Parteizwiste im Interesse der deutschen Industrie einstimmige Annahme finden werde. Namers des Vercins deutscher Eisenhüttenleute

Karl Lueg-Oberhausen, | Í : Vorfißender.

; ift Verlesung des Telegramms wurde mit stürmischem Jubel begrüßt. Die „Demokratische Correspondenz“ äußert: j Ir sind nicht der Meinung, daß die Postsparkassen eine ge- fährlihe Konkurrenz für die bestehenden öffentlichen und Privalsyar- kassen sein werden. Wir glauben im Gegentheil, daß durch die Ver- mehrung der Einlegestellen von 7000 auf 14000 der Spartrcieb, namentlich bei den arbeitenden Klassen überhaupt wesentlih ge- steigert werden wird. Durch die Bestimmung, daß fkein Guthaben der Postsparkasse 600 #4 übersteigen soll, wer- den den Privatsparkassen auch viele neue Einlagen zufließen, welche von den Postsparkassen wegen Erreichung des Maximums zurückgezogen werden müssen. Die Privatsparkassen haben cs Übrigens in ihrer Hand, durch Erhöhung des Zinsfußes über die 30/9, welche die Postsparkassen zahlen, diesen eine erfolgreiche Konkurrenz zu machen und, diese Konkurrenz durch Vereinbarungen wegen der Uebertragung der Guthaben von cinem Ort auf den andern noch ausgiebiger zu machen. Im Allgemeinen sind wir daher mit dem bisherigen Ver- laufe der Postsparkassen- Angelegenheit im Schoße des Bundesrathes einverstanden.“ i Die „Thüringische Correspondenz“ \chreibt; Auch in den Thüringischen Jndustriekreisen ist die hohe Bedeu- tung der Ausdehnung der deutshen Absatzgebiete vermittelst der Dampfersubvention gern anerkannt worden. Ießt hat die Sonne- berger Handelskammer besblossen, an den Reichstagsabgeordneten für den IT. Meiningischen Wahlkreis, Hrn. Witte, eine Zuschrift zu ridten mit der Bitte, für die Vorlage zu stimmen. Wohl aus zarter Rücksiht auf den Fraktionsstandpunkt des Herrn Abgeordneten ist die leine Klausel angehängt, falls dies aus finanziellen Rücksichten thunlich sei. _— Die „Mecklenburgischen Landesnachrichten“ {ließen einen leitenden Artikel über die neue Postdampfer- Vorlage mit folgenden Bemerkungen : l Gleichwohl darf erhofft werden, daß sih im Reichstage eine Mehrheit finden werde, welche, troß aller den Bedürfnissen der einzelnen Parteien angepaßten Kritik, die große nationale Bedeutung der Vorlage zu würdigen wissen und sih der Pflicht bewußt sein wird, der Regierung die Mittel zu gewähren, die sie zur Trästigen Verfolgung ihrer handels- und kolonialpolitischen Unternehmungen für geboten erachtet. Die Frage der Damyfer- subvention hat durch die Anfänge der Kolonialpolitik und durch die Stellung, welche Deutschland jeßt unter den Mächten auf diesem Gebiet einnimmt, aufgehört, eine Parteifrage und eine Frage der inneren Politik zu sein. Den neuen Aufgaben, welche der Nation jeßt durch die glänzende Jnitiative der Regierung erwachsen sind,

Namens zumal Angesichts der westafrikanischen Konferenz ! ge-

Dänemark. Kopenhagen, 11. Dezember. (W. T. B.)

Tadel auss\eßen will, in einer großen Frage die Regierung im Sti gelaffen und Deutschland bloßgestellt zu haken.

Kunft, Wiffenschaft und Literatur.

Aus dem Verlage von Otto Spamer in ? Leipzig und Berli [liegen uns mehrere zu Weihnachtsgeschenken geeignete Novitäten E

„Von Ozean zu Ozean. Kulturbilder und Naturschilderunge, aus dem fernen Westen von Amerika.“ Nach eigenen Beobachtung und Reisestutien von Richard Oberländer. (Mit 60 Tert-Ab bildungen sowie einem Tonbilde nah Originalskizzen. Geheftet 4 4 50. Elegant gebunden H 5,50.) Der Verfasser hat im Jahre 1883 als Gast des Hrn. Henry Villard an der Feier der Eröffnung de Nord-Pacificbahn theilgenommen und diese Kulturbilder und Natur \cilderungen unter dem fris{en Eindruck des Selbsterlebten und Selbstgesehenen niedergeschrieben. Sie fesseln {hon dadur bei de Lektüre, viel mehr aber noch dur ihren anregenden und belebrenden aus OQuellenstudium geshöpften Inhalt, der namentlich über Vas neuen Südwesten der Vereinigten Staaten in interessanter Weise Lj i verbreitet. Die 60 dem Text einverleibten sauberen Holzschnitte erv höhen das Anziehende des Buchs.

„Landschaftliwe Charakterbilder der hervorragendsten Gegenden der Erde.“ Für Schule und Haus, zusammengestellt von Dr, J. W. Otto Riter in Eisleben, (Mit 160 in den Tert ge, druckten Abbildungen sowie einem Titelbilde. Geheftet 6 M Elegant in Ganzleinen gebunden 7,50 M) Dieses Werk foll der Anschauun der Schüler dadurch zu Hülfe kommen und ihr Interesse an dis geographis{en Unterricht erhöhen, daß es ihnen in einer Reihe ges ordneter Bilder die physikalishen und landschaftlichen Verhältnisse der ganzen Erdoberflähe vor Augen führt. Von den Alpen ausgehend leitet der Verfasser den Leser durch alle charakteristischen Gebilde Gebirge, Thäler, Ebenen u. \. w. Deutschlands, dann Oesterreich,

Ingarn8, ganz Guropas und weiter aller Erdtheile. Jede Scilde- rung ift den besten Werken (mit Angabe der Quelle) entnommen und durch eine Jllustration verdeutliht. Dadurch, daß si das Buch aus etwa 130 cinzelnen, in sich abgeschloffenen Bildern zusammen- seßt, wird es auch Denjenigen anziehen, dem der Zweck des Ner- fassers ferner liegt, der vielmehr in den einzelnen Kapiteln nur Unterhaltung oder Belehrung sucht. Die mühsame Auswakbl dey einzelnen Themata und Illustrationen ist nach beiden Beziebungen hin mit großem Gescbick getroffen, und der Verfasser wird hoffentlich durch den Erfolg seines Buchs ermuthigt werden, den er in dem Nor- wort in Auésict stellt, au die ethnographischen Verhältnisse sowie die Kulturentwickelung der Menschheit, dann die bedeutendsten Städte mit ihren Sehenswürdigkeiten, endlich auch das Thier- und Pflanzen- reich in analog gruppirten Bildern zu veranschaulichen.

„Die Amazone. Einführung in das Gebiet der edlen Reit kunst für Damen.“ Von L. von Heydebrand und der Lasa. (Mit 78 Textillustrationen von A. Richter. Geh. 4,50 46 Eleg gebunden 6 4) Der als ausgezeihneter Sportsman und komye- tentester Meister der edlen Reitkunst weit bekannte Herr Verfasser [lehnt es im Vorwort mit beinahe zu großer Bescheidenheit ab, den Damen mit diesem Buche eine Reitlehre bieten zu wollen. Und do ist der Gegenstand darin so gründlih und eingehend behandelt, daß es mehrals den bloßen Titel einer Anleitung oder Einführung verdient da die Reiterin darin mannigfache Belehrung und gute Rathschläge für Lagen finden dürfte, welche kennen zu lernen nur ein so er- fahrener Meister der Reitkunst in Jahren der Ausübung Gelegenheit hatte, Das mit viclen sorgfältigen und instruktiven Illustrationen au®gestattete, ges{mackvoll gebundene Werk wird dem Bücertisch aller reitenden Damen zur Zierde gereichen.

„Taschenbuch für das farbigeOrnament“, 51 Blätte mit 80 Motiven in bis auf 18 Nummern kombinirten Gold- undr Farbendrucck, nah Racinet, Penrosé, Zahn, Andel, Owen-Jones x, nebst 17 Seiten erläuternden Text und einer Anleitung zum Koloriren von J. Häuselmann und R. Ringger. Elegant kartonirt. Preis 7 M Verlag von Orell Füßli & Co., Zürih. Die hervorragenden Werke auf diesem Gebiet, wie diejenigen von Owen - Jones und J. Racinet, sind wegen ihres hohen Preises nur Wenigen zugäng- lich. Darum ifl es cin anerkennenswerthes Unternehmen, zu welchem sich die rührige Verlagshandlung mit Männern der Praxis vereinigt hat; auf 51 Tafeln in der Größe von 17 zu 11 em bietet sie dem Schüler wie_dem Kunsthandwerker eine größere Zahl ftilistisch genau bestimmter Ornamente aus den verschiedensten Perioden und Läntern, deren praftishe Brauchbarkeit außer Zweifel steht. Voraufgescickt ist eine klare und kurz gehaltene Anleitung zum Koloriren, die selbst Anfängern mit Nuten und Erfolg die Freude koloristisher Hervor: bringungen ermöglicht. Das saubere Büchlein eignet ih als Fest- geschenk für die erwachsene Jugend.

Die in Leipzig und Berlin am 13, d. M. erscheinende Nr. 2163 der „JIllustrirten Zeitung" enthält folgende Abbildungen: Ludwig Devrient (zu feinem 100jährigen Geburtstage). Porträts aus dem deutschen Reichstag: 28. Präsident v. Wedell: Piesdorf. Nai einer Photographie von L. Haase u. C. in Berlin. Das neue Gewandhaus in Leipzig. Der große Saal des neuen Gewand- hauses in Leipzig. Driginalzeibnung von B. Strafßberger. Eine Vorlesung aus Petrarca. Gemälde von Heinrih Rasch. Nach einer Photographie aus dem Verlage von F, Aumüller in München. Hodie tibi, cras mihi! (Heute dir, morgen mir!) Nach einem Ge- mälde von P. C. Gilardi. Die neue Pakhofsanlage in Berlin, Originalzeihnung von G. Theuerkauf. Franz Josef Rudigier, Bischof von Linz, f am 29, November. Amerikanische Skizzen: Ein elektrischer Fackelzug in Newyork, Potytechnische Mittheilun- gen: Gebhardts Christbaumfständer. Patenthufeisen ohne Nagelung mit elastischer Unterlage. Allegorien und Embleme : Der Glaube. Aus Martin Gerlas Allegorien und Embleme“, 3, Abth. (Wien, Gerlah u. Schenk). Vom Weihnachtsbüchertisch: Aus der von Wilhelm Hafemann illustrirten Ausgabe von Berthold Auerbahs eLorle, die Frau Professorin“ (Stuttgart, Cotta’she Buchhandlung). 1 Abbild. Aus F. u. Th. Dahns „Walhall“ (Kreuznach, R. Voigt länder): Gott Thor. Aus dem „Deutschen Frauenalbam“, heraus- gegeben von Rudolf v. Gottschall. 2, Aufl. (Leipzig, G. Höfler): Traurige Weihnachten. Nach einem Lichtdruk.

Gewerbe und Handel.

Im Kommissionsverlage von Kramer & Baum in Crefeld er- {ien vor Kurzem bereits die dritte Auflage der von der Crefelder Handelskammer empfohlenen Schrift, „Das Banquier-Conto- Corrent “, herausgegeben vom Vorstande des Kaufmännischen Vereins in Crefeld. Es ift eine praktische und faßliche Anleitung zum richtigen Verständniß des Konto-Korrents. Ein und dasselbe Beispiel ist mit einheitlihem und dem nicht leiht verständliben wechselnden Zins- fuße sowohl in Voraus- wie in Rückrechnung dargestellt und unter Berücksichtigung der dabei in Betracht kommenden Banquier-Usancen trefflih erläutert. Handlungsbeflissenen wie Kaufleuten wird die|e Schrift soroohl zur richtigen Kontrolirung wie zur Anfertigung von Konto-Korrenten willkommen sein, da sie den Gegenstand in knapper Form nach allen Seiten hin erschöpft. Das Werken stellt sih [0 mit als ein praktischer Rathgeber bei der Buchführung dar. _ Der Preis beträgt 1 4; der Reinertrag ist für die Wittwenkasse des

Kaufm. Vereins in Crefeld bestimmt. : : In der gestrigen Generalversammlung der Actien-Brauere! Friedrihshain wurde die Bilanz genehmigt, und die ausshei-

denden und stellvertretenden Mitglieder des Verwaltungsrathes

wiedergewählt. Die Aenderungen des Statuts, welche in Folge des neuen Aktiengeseßes nöthig waren, fanden Annahme. L

Nach dem Geschäftsberiht der Münchener Rüdckver siherungs8-Gesellscbaft über das IV. Necnungsjahr (1883/84) betrug die Gesammt-Prämieneinnahme 3510 952 F aus der Feuer branche, einschließlich 162651 F aus den Nebenbranchen und

629 726 M. aus der Transportbranche, in Summe 4 140 679 M Der Geschäftsumfang hat somit auch im verflossenen Jahre eine erheblie

Ausdehnung erfahren. Die Gewinnergebnisse bekunden gleichfalls eine

recht werden müssen, wenn er \sih nicht dem gere{tfertigten \hweren

fortdauernd wacbsende Vermehrung. Für MRetrocessionen u 487 370 6 verausgabt, Die Gesammt-Prämienreserve stellt sich au

79 053 M in der Feuerbran(be, eins{ließli der Nebenbrancen, 1679 0208 é in der Transportbranche, in Summa auf 1 2 m mi ota

Der Rein-

und fommt abzüglich Retrocession und

"e 4440 M gegen vorjährige 854 495 #4 zum Vortrag.

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Provision

proben 10 547 Stck., Briefe mit Werthangabe 743, Packetsendungen 3711 Stck. Hiervon konnten im Ganzen 510488 (1882 519 819) Sendungen an die vo:n Aus\{huß ermittelten Absender zurügegeben werden, darunter 714 Briefe mit Werthangabe, endgültig unbestell- bar blieben 242 502 (1882 228 836) Sendungen, darunter 29 Briefe

*hehaup

j ich ausweislich des Gewinn- und Verlust-Conto auf gewinn A wurden 20 864 46 dem Kapital-Reservefond, sowie 192.08 Æ dem Gewinn-Reservefond Überwiesen und 15 648 A zur L lung der vertrags- und statutenmäßigen Tantièmen verwendet. Die Pipidende beträgt 6 °/o. | S E

Die „New-Yorker Handels-Zeitung schreibt in ihrem (

m 28. November datirten Wochenbericht: Das Geschäft am MPaaren- und Produktenmarkt, welcher sich des Danksagungs- -estes wegen in dieser Woche nur über fünf Tage erstreckt hat, ist h ill verlaufen. Von Brodfstosfen haben die meisten Getreide- Lrten im Werthe nicht unwesentlid angezogen, am Sluß aber er willigere Tendenz gehabt. Weizen fand zu den höheren Notirungen weniger Beachtung, während Mais. nach dieser Richtung troß des Preisavanz begehrt blieb. Weizenmehl ver-

ehrte fast durchgehends in matter Haltung. Der Fractenmarkt | , ey F

ar rubig, aber fest. Baumwolle in disponibler Waare konnte bei trägem Geschäft die höcsten Notirungen der Woche nicht ganz ten und hatte für Termine gegen SWluß ebenfalls willigere

mit Werthangabe.

Drucktsacen und Waarenproben 63 (1882 : Zer SAAe 5 (1882 6), bei Packtetsendungen 9 (1882 8) auf 1 Million. Postwerthzeichen (Freimarken, Postanweisungen, Briefumschläge, Postkarten und Streifbänder) wurden an das Publikum abgeseßt 991 737 398 (1882 934 135 032) Stü, der Werthbetrag der abge- setzten Postwerthzeihen berechnet sih in 1885 auf 108 153 327 M (1882 102 374 745 4). : :

Hamburg, 11. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer Allemannia“ der Hamburg- Amerikanischen Padtet- fahrt-Aktiengesellschaft is, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.

Million), speziell

1882 284), bei Postkarten 413

Die endgültig unbestellbaren 242 502 Postsen- dungen ergeben im Verhältniß zu der Gesammtzahl der abgesandten rund 974 681 000 Stck. dieser Sendungen 249 auf 1 Million (1883 355 anf 1 bei den

56), bei Briefen mit Werth-

Briefen 283

(1882 435),

Tendenz. Für einheimishe Wolle blieb die Nachfrage auf Enns des nächsten Bedarfs beschränkt. Brasil i Kaffees waren flau m in Ermangelung belangreiwer Transaltionen nominell im Wert e. Reinschmeckende Sorten haben bei mäßiger Frage feine M Yreisveränderungen erfahren. Robzuer fonnte sich cangesith s der matten europäischen Berichte und bei fleinem Bedarf E RHIOE Raffineurs nur mühsam auf vorwöchentlicen Notirungen halten. „At Theemarkt is der reguläre Verkehr sehr still verlaufen und die Ten- denz für Formosa-Dolongs ziemli felt, fur anders Soeen eaen willig gewesen. Auf Provisionen übten die höheren Marktpreise und Éleineren Scbweinezufuhren im Westen in den leßten Tagen einen hefestigenden Einfluß aus, in Folge dessen das Grportgcschäft in Shmalz und Speck wegen meistens zu niedrig limitirter D ruhig verlaufen if. Terpentinöl und Harz waren still us Ra bedeutenden Preiss{chwankungen unterworfen Am Le, war b ab sich in fast allen Branen eine gedrückte Stimmung und. Maff. Petroleum fest. Pipe line Certificates \chlofsen in fester steigender Tendenz. Das Geschäft in einheimischen und fremden M Anu rue waaren ist ohne besondere Regsamkeit gewesen. Der er fremder Webstoffe beträgt für die heute beendete Woche 13628 Doll., gegen 1 786 210 Doll, n déx Parallelwoe des Vorjahres. Wien, 11. Dezember. (W. T. B.) Wie die e Press? meldet, findet am 20. Dezember in Prag eine Konferenz des österrei i{- ungari]ch- deutschen Cisenbahnverbandes statt, auf deren Mieonednnng Me Verlängerung dieses zum 1. April 1885 g-kündigten Norbandes steht. S u Nf 10. Dezember. (W. T, B.) _Die böhmis che Spar- fasse und die städtische Sparkasse beriefen für / morgen Sitzungen ein, um tru der Hülfsaktion für die böhmische Boden- it-Gesellschaft zu berathen. i e T Sazeinber, B, D. B) Be Böhmische B oden- freditgesellschaft hat ihre Hauptgläubiger auf heute Nachmittag 3 Ubr zu einer Konferenz einberufen.

Verkehrs&-Anftalten.

Der „Statistik der deutshen Reichs- Post- und Telegraphenverwaltung für das Kalenderjahr 1883 sind folgende Daten entnommen: Die Gesammtzabl der Postanstal- ten im deutschen Reichs-Postgebiet (eiuschl. des deutschen Postamts in Konstantinopel) belief si auf 11 646 (1882 10 582), davon waren Postämter I. Klasse 523 (1882 571), I. Klasse 556 : (1882 608), III, Klasse 2709 (1882 2724), Postagenturen 4473 (1882 4166) I Unter den Postanstalten im Reichspostgebiete hatten TLelegra- phenbetrieb 6507 (1882 6063); mit Steuerstellen vereinigt waren 127 (1882 115), mit Eisenbahnstationen vereinigt 342 (1882 363) Postanstalten. In 1883 kam eine Postanstalt af 382 qkm vesy, Qu 3201 Einwohner, 1882 _auf 42 qkm resp. auf 3589 Einwohner, Bie Zahl der Orte mit Postanstalten betrug 11097, davon an Eisenbahnen belegen 3425, Die Zahl der amtlichen Verkaufsstellen für Postwerthbzeichen ist von 9762 in 1882 auf 10085 in 1883 gewachsen, davon im Ortsbeftell bezirk 5726 (1882 5507), im Landkestellbezirk 4359 (1882 4299). Die Gesammtzahl der Postbricfkasten erscheint Ende 1883 mit 53529 gegen 51 414 Ende 1882; die Zahl der Orte, in welchen Postbrief- asten aufgestellt waren, betrug gleichzeitig 38 084 resp. 37309, Das Gesammtpersonal der Post- und Telegraphenverwaltung umfaßte Ende 1883 74 393, Ende- 1882 70597 Personen; davon waren Beamte 97 096 (1882 26 075), Unterbeamte 41 893 (1882 39 063), Post- Vilter 10138 (1882 1016), Postillone i 4391 L (1882 4443) Im Eisenbahnpostdienste waren beschäftigt 1287 (1882 1238) Beamte und 1893 (1882 1783) Unterbeamte, în Summa 3180 (1882 3021) Beamte. Posthaltereien waren Ende 1883 : 1185, Ende 1882 1204 vorhanden, darunter reichseigene 4. Der Bestand an Postpferden betrug 10482 (1882 10 456), darunter reih8eigen 641 (1882 615), für Landbriefträger 865 (1882 607). Der Gesammt- bestand an Postwagen und Schlitten bezifferte sich Gnde 1883 auf 12 279 (1882 12 003), davon waren reich8eigene 4340 (1882 4264) Postwagen auf gewöhnlichen Landstraßen, 1046 (1882 981) Postwagen auf Eisenbahnen, 901 (1882 637) Postwagen für _Landbriefträger und 1236 (1882 1190) Schlitten. Die Zahl der täglich zur Post- beförderung benutzten Eisenbahnzüge belief sich (nach der Aufnahme von Ende Dezember in 1883 auf 4439 (1882 4084) ; die Gesammt-Postkurslänge auf Eisenbahnen umfaßte 28 099 km (1882 27 248 km). Auf Landstraßen betrug die Zahl der Poftkurse 6582 (1882 5736), die Gesammt-Kurslänge 74 047 (1882 66 156) km, die Zahl der Posten (hin und zurück als eine Post gerechnet) 9463 (1882 8311); außerdem waren für den Verkehr der Sommermonate 126 (1882 122) Posten eingerichtet. Ferner wurden befördert 5330 (1882 6013) Extraposten, 7 (1882 9) Kuriere und 18 (1882 25) Estafetten. Auf Wasserstraßen innerhalb des Deutschen Retch8-Post- gebiets wurden zur Postbeförderung benußt im Laufe des Jahres 1883 53 (1882 56) Privat-, Dampf- und Segelschiffsverbindungen. Insgesammt wurden von den Posten zurückgelegt 161 224 629 (1882 152 963 657) km, nämlich von den Eisenbahnposten 9 573 260 (1882 94 301 479) km, von den Posten auf Landstraßen 62 960 974 (1882 57 916 956) km, von denen auf Wasserstraßen innerhalb des Deutschen Reichépostgebiets 690 395 (1882 745 222) km. Die Gesammîï- stückzabhl der durch die Post beförderten Sendungen (innerer, aus» ländischer und durchgehender Verkehr) ersceint für 1883 mit 1609 651 108 (1882 1526 241 996); davon waren Briefsendungen 1 525 873 948 (1882 1 447 798 916), und zwar Briefe 07 181 830 (1882 630 803 730), Postkarten 195 011 560 (1882 175 402 080), Drudsaen 183 §99 100 (1882 167 126 420), Waarenproben 15 185 630 (1882 14 510 670), Postanweisungen 50 313 145 (1882 47 351 064), Postauftragsbriefe 4 151541 (1882 3 962 258), Post- nahnahmebriese 3093 900 (1882 3029 000), Zeitungênummern 400 159 680 (1882 388 347 689), außergewöhnliche Zeitungsbei- lagen 16 874 562 (1882 17 266 009); Päkereigeldsendungen 83 777 160 (1882 78 443 080), und zwar Padete ohne Werthangabe 74092560 (1882 68 992090), mit Werth- angabe 2594370 (1882 2515 410), Briefe mit Werthangabe 7090 230 (1882 6 935 580). Der Gesammt-Werthbetrag der durch die Post vermittelten Geldsendungen berechnet sich auf 15 367 715 420 M (1882 15 623 723 414 6), das Gesammtgewicht der dur die Post beförderten Päkereisendungen betrug 320 051 460 kg (1882 301 354 290 kg), die Gesammtzahl der mit den Posten beföôr- derten Personen 2 370 124 (1882 2 395 975). Ueber unbestell- bare Postsendungen wird Folgendes angegeben: Behufs Er- mittelung der Absender sandten die Postanstalten an den Ausschuß zur Eröffnung unbestellbarer Postsendungen in 1883 überhaupt

(Ohne Gewähr.)

Bei ver heute beendigten

O

pay

68 249. 73 451.

dD

22 808. 28105. 34920. 35371. 55 728. 80 288.

agd Nati. Plantagenhaus.

NUTLU]

müthigen Trauer um diesen Todten. Wahren und Schönen gewesen.

Poesie beschenkt.

träger deutscher Chre, Zucht und Art. hesten Dichtungen ertönt în Ahnung von Deutschlands Wiedergeburt.

nährt“, bleibenden Ausdruck zu verleihen.

Sänger.

Libeck, im Dezember 1884.

Rechtsanwalt. H. W. Fehling, Konsul.

abgehalten.

glieder außerhalb aus Berlin gemeldet, und gehen noch

Ausstellung entstanden is, welche

von 1703 A gedeckt werden beträgt unverändert 53 400 A

je 500 (G der Berliner Schulverein,

der Letteverein. 300 M Sekretär Hansen

zur Verfügung gestellt, 5293 A.

haben und gegenwärtig 200 überfteigen.

752 990 Stüd (1882 748 655), und zwar gewöhnliche und eingef chriebene Briefe 662 835, Postkarten 75 154, Drucksahen und Waaren-

von gemeinnüßigen Unternehmungen bes

Berlíiu, 11. Dezember 1884. Preußische Klassenlotterie.

Ziehung der 3, . Königlich preußischer Klassenlotterie fielen :

1 Gewinn von 45 000 4 auf Nr. 31837.

2 Zewinne von 15 000 4 auf Nr. 17 967. 58 601. Gewinne von 6000 /6 auf Nr. 27 032. 89 924. Gewinne von 3000 46 auf Nr. 37 173. 85 461. Gewinne von 1800 46 auf Nr. 22 213. 39 523. Gewinne von 900 4/6 auf Nr. 7730. 24253. 64 109.

11 Gewinne von 300 46 auf Nr. 40174. 43 (10,

Morgen, Freitag, den 12., findet Königliche Partorce “stat “Rendez-vous: Mittags 1 Uhr zu Forsthaus

PTi i S eibe zur Errichtung eines Denkmals für Emanuel Ge in seiner Vaterstadt Lübe.

Seit am Palmsonntage dieses Jahres die _Trauerkunde vom Hinscheiden Emanuel Geibels dur die Lande lief, haben hundert- fache Beweise in Wort und Schrift, haben Gedächtnißfeierlichkeiten im Norden wie im Süden unseres Vaterlandes und in der Ferne, wo Deutsche beisammen wohnen, Zeugniß abgelegt von der eîin-

Abhold jeder vergänglichen Richtung des Tages, einzig dem Idea- len zugewandt, ist Geibel seinem Volke cin Pfleger und Hüter des ( Unsere Sprache mit überströmendem Wohllaut verklärend, hat er aus der Fülle seines Herzens und aus der Tiefe seines Geistes sein Volk mit einem Schaßze unvergänglicher

Was aber seine Werke zu einem einzigen Kleinod vaterländiser Dichtkunst erhoben hat, ist das deutsche Gemüth, aus dem er sang im Lieben und Hassen, im Glauben und Hoffen.

hoffaungsleerer Zeit schnsuchtsvolle

{ritt er, ein nimmer ermüdender Herold für Kaiser und Reich, den großen Greignissen der leßten Jahrzehnte im Liede prophetisch voran. Seine Vaterstadt hat den Entschlasenen wurdtg bestattet und \chmüdt seinen Hügel mit einem schlichten Granit. Dem gesammten Vaterlande gebührt es, der Verehrung für Emanuel Geibel durch ein ehernes Denkmal in Lübe, der alten Hansestadt, die „mit großer Erinnerung des Knaben klangfrohes Gemüth im Erwachen {hon ge-

An alle Verehrer des Dichters, an alle Deutschen, deren Herz er gewann, ergeht daher der Ruf, mitzuwirken und beizusteuern zur Er- rihtung eines würdigen Standbildes für Deutschlands vielgeliebten

(Folgen zahlreihe Unterschriften.)

Geldsendungen bitten wir an den Schaizmeister Konsul Hermann Fehling in Lübeck direkt oder dur Girofkonto der Reichsbank für das Geibeldenkmal, brieflihe Mittheilungen und Anfragen an Se- nator Dr. Klügmann ebendaselbst zu richten.

Der geschäftsführende Aus\{uß. Behn, Dr., Bürgermeister. Benda, Dr., Amtsrichter. A. Brehmer, Dr.,

Klügmann, Dr., Senator. Kulenkamp, Dr., Senat--. A. Sartori, Professor.

E A R A E S L A L

Die 37. Generalversammlung d N für das Wohl der arbeitenden Klassen wurde gestern Abend im Reichstag8gebäude unter dem Vorsiß des Professors Dr. Gneisft Dem Jahresbericht zufolge trat der Verein mit eînem Bestande von 799 Mitgliedern in das abgelaufene Jahr ein, 41 schieden aus, so daß \chließlich 758 verblieben und zwar 108 Behörden und Vereine, 66 Aktien- und sonstige Industriegesellschaften, 6 permanente Mitglieder, 117 Mitglieder aus Berlin, 283 aus den sonstigen Provinzen des preußischen Staates und 178 persönlihe Mit- Preußens. In Folge einer f forderung haben si bereits wieder 132 neue Mitglieder, darunter 32 | täglih neue Meldungen ein. Die Einnahmen des Vereins betrugen insgesammt 11 494, die Aus- gaben dagegen 12923 H, so daß eine Mehrausgabe von 1426 M, und zwar wesentlich in Folge der Betheiligung an der Hygiene-

konnte. Das ) A N s Gn

) hc dieselbe im Wesentlichen auf die Unterstüßung E Ul j i ränken müssen. Es erhielten die Gewerbedeputation des hiesigen Magistrats behufs Prämiirung von Lehrlingsarbeiten und wurden dem zum Besuch des t l {haftlihen Kongresses für Wohlfahrts-Einrichtungen in wurden für den freund“, 2500 6 für die „Socialcorrespondenz“ gezahlt, deren Privatabonnenten allerdings an Zahl abgenommen, während die Zeitungen, die von dem Inhalte Gebrauh machen, sich vermehrt

meinen ist selbstverständlich einer Vereinsthätigkeit niht sonder- 18 Cini e ge glaubt man, daß sich, neben den Bestrebungen des Staats und der Arbeiter selbst, auch ferner noch eine Thätigkeit des Vereins als nothwendig herausstellen werde. Die Generalverjamm- lung nahm fodann die Ergänzungswahlen des Vorstandes vor.

Klase

19 316. 51 477.

12 456.

l

Er war ein Banner- Schon aus seinen frü-

Wecfend und mahnend

Hansen, Dr., Landrichter.

W

des Centralvereins

erneuten Auf-

aus dem Baarbestande (Ffffektenvermögen

Handelskammer- wissen-

Paris e Arbeiter-

internationalen

Die s\ozialpolitishe Lage im

(Auszug.)

Togogebiet und Biafra-Bai. (Aus der dem Reichstag vorgelegten Denkschrift.) (Fortseßung.)

Nr. 4.

Berlin, den 22. Dezember 1883. Mit Bezug auf die gefälligen Bericbte vom 11. Juli d. I, bes

bei | treffend die Wahrung und Förderung der deutschen Handelsinterefsen an der Westküite von Afrika, beehre i mich Ew. 2c vertraulich von denjenigen M g Prüfung der von den Hansestädten Bremen und Hamburg geäußerten Wünsche und unter Berücksichtigung der inzwischen über die Ver- bältnifse in den westafrikanishen Küstenländern erforderten Berichte Kaiserlicher Schiffskommandanten in Ausficbt genommen sind.

Maßnahmen zu unterrichten, welche nah cingehendec

Norbehaltlid der Einstellung einer Dotirung für den Posten

eines Berufskonsulats irn den Reichshaushalt für 1885/86 wird be- absichtigt, alsbald eine kommissarische Vertretung der deutschen Inter- essen an der Küste von Westafrika einzurichten.

Auch die dauernde Stationirung von Kriegsschiffen an dieser

Küste ist in das Auge gefaßt; einstweilen soll S. M. S. „Sophie“ mit dem Schuße der dortigen deutschen Interessen beauftragt werden. Das Schiff wird in nächster Zeit u. A. auch die Hasen von Grand und Liitle Popo besucben.

Es wird der Versuch gemacht werden, den deutschen Handel in

den Besißungen der Kolonialstaaten gegen Benachtheiligungen thun- list zu wahren, und womöglich die bestehenden Bertragésrechte zu erweitern.

Der Vertrag mit Liberia ist weder von uns ncch von der

liberischen Regierung gekündigt worden und besteht deshalb no in Kraft. Wir werden die liberishe Regierung um eine, die Gültigkeit

des Vertrages ausdrücklich anerkennende Erklärung ersuchen lassen,

und sodann im Einzelnen die den Angehörigen des Reichs vertrags- mäßig zustehenden Rechte zur Geltung zu bringen bemüht sein. Ge- cignctenfalls wird eine Revifion - und Ergänzung des Vertrags be- agt werden. : F Ei von dem hanseatischen Handelsftande beantragte Absch{luß von Verträgen mit anderen unabhängigen Negerstaaten wird zu den Auf- gaben des Kaiserlichen Kommissars bezw. des spâter_ zu entsendenden Generalkonsuls gehören. Mittheilungen der beiden Senate in Betreff derjenigen Gebiete, für welche dies zumeist oder zunächst erwünst ist, und hinsichtlich der hierbei geltend zu machenden, auf Erfahrungen gestüßten Desiderien werden mir willkommen sein. E Ew. X. ersube ih ergebenst von Vorstehendem den Senaten der Hansestädte Hamburg und Bremen vertraulich Kenntniß zu geben. 20, : : Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten. In Vertretung: Graf von Hatfeld!t. An e i S M den Königlichen Gesandten Herrn von Wenzel Hochwohlgeboren,

Hamburg.

Nx. 0.

Auszug. Q Hamburcg, den d. Februar 1854. Der Handelskammer hierselbst beehren wir uns rücksichtlich der von Seiten der deutschen Reichsregierung in Aussicht genommenen, unter Begleitung eines Kaiserlichen Kommisjars demnächst ftatt findenden Hinaussendung cines deutschen Kriegbsscifffes nach der West- küste Afrikas im Nachstehenden unjer diesbezügliches Gutachten mit der Bitte zu überreichen, die darin enthaltenen Vorschläge dem Aus- wärtigen Amt zu Berlin zur geneigten Berüdclsichtigung zu empfehlen. Wir müssen hkerbei voraus\{chicken, daß es sich dabei nur um ven- jenigen Theil des afrikanischen Küstengebiets handelt, der uns e einer langen Reihe von Jahren persönli bekannt geworden ift, un die Strecke von Kamerun bis Gaboon umfaßt. Bis vor 25 Jahren befand si der Handel an dieser Küste lediglich in Händen der Eng- länder, und war die hiesige Firma C. Woermann, für welche wir drüben während vicler Jahre geschäftlich thätig zu etn die Ghre hatten, das erste deutsche Handelshaus, welches in Gaboon \fowohl als in Kamerun festen Fuß faßte und die Konkurrenz der Engländer mit Erfolg bekämpfte. Seit dem Jahre 18/4 sind wir dazu gestem, ebenfalls Handelsniederlassungen an den in Frage ftehenden Ps zu errihten. Wir greifen gewiß nit fehl, wenn wir behaupten, al den jeßt an dortiger Küste befindlichen deutschen Haubertaters fa! die Hälfte der in den benannten Distrikten an den Markt EuDeN er Produkte zufällt E einer a _bis vierfach stärkeren Konkurrenz itens der Liverpool- und Bristolhau]jer 2c. N A A uns die Mauien derjenigen Persönlichkeiten zu ver- zeichnen, die behufs Abschluß von Verträgen In Frage N würden, und ait 10 a uns nes ferner über diese Persönlichleilen einige Bemerkungen hinzuzusügen. : Ms Für Kamerun, ei der deutsce Handel einen ganz an tenden Umfang genommen kat, find in erster Linie King Bell und King Aqua und in zweiter Rethe Lol Preso und B e gebenden Häuptlinge, und wäre es von der größten ¿Uge und von unberehenbarem Vortheil, wenn es zu erreichen Bn diese Chiefs die Navigation des oberen Laufes des Kamerunflusses O nun die politischen Verhältnisse in Kamerun anlangt, fo hat von jeher cine große Rivalität zwischen King Bell N di Aqua bestanden und häufig zu blutigen, den Handel höchst [hd igen s Kriegen geführt, ohne daß es (Anem von ihnen, gelungen Ves E den Anderen die Oberherrschaft zu erlangen. Vie Familie Bell blickt, im Bewußtsein ihrer durch Geburt ererbten völligen Sretgel, a De Familie Aqua, weil von Sklaven abstammend, als L ig herab, wogegen Aqua im Gefühl seiner numeri]cen N E Erfolg den Kampf gegen Bell und die mit leyterem G L E bündeten, aber ebenso freien Stämme der Bido s und Preso's be [ at. i E ed daher beim Abscluß eines Pan er Tage Bell A Aqua als ganz gleichmäßige Kontrahenten zu behande n, E Dido und Lock Preso in Fe A minder abhängigen S g L: iden Kings gegenüber \ich befinden. H 5 O Sr Malimba beißt der Häuptling King Passall, der dafür Z0 fannt ist, ein zu Gemwaltthätigkeiten und Plündern e ENEOE Mensch zu sein“ und namentlich deshalb ieses E E Erpressungshandwerk treibt, da ihm von der See aus 1 z

flah gehenden Böten, ‘zur Zeit der ungünstigen FA N nit mal mit solchen Fahrzeugen zu bewerkstelligen ist 2. ;

Bezüglich Eloby und Eaboon brauchen wir nits zu erwähnen, da diese Pläße spanisches bezw. französisches Gebiet sind und demna die mit diesen Ländern bestehenden Handelsverträge zur Geltung kommen 2c. i

Mit Hochachtung ergebenst Janzen & Thormählen.

Ar die Handelskammer zu Hamburg.

Nr. 6.

M118

Es Berlin, den 19, Mai 1884. Ew. 2c. ertheile ich für Jhr Kommissorium von der Westküfte

von Afrika nachstehende Instruktion : 2 : Um den Angehörigen des Reichs an der Westküste von Afrika

gegen die Verdrängung aus den in einzelnen Gebieten e

Positionen durch etroaige Besitergreifung von anderer Seite Sicherheit

und hiermit die Möglichkeit weiterer Eatwickelung zu gewähren, hat

Se, Majestät der Kaiser beschlossen, den Schuß der Deutschen und ihres Verkehrs in einigen Küstenstrihen im Namen des Reih&