1884 / 293 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Magdalena.) Lieferung 12: Medaillonbild: Der Heiland der Sündér. 2462 7924 Lieferung 13: Vollbilt: Secbfte Bitte: Führe uns nicht in Versuchung. 1425 3543 Lichtdruck zu: Geduld. (Der Engel der Geduld.) Lieferung 14: ——- 1 Medailloabild: Zuversicht. Lieferung 15: Vollbild : Siebente Bitte: 1982 5272 Grlôse uns von dem Uebel. Lichtdruck zu: Am Grabe. (Rückkehr vom 2486 4690 Grabe.) Lieferung 16: Medaillonbild: Heimgang. Ein besonderes 1997 5528 IndaliEvertebais E auf die Stelle hîn, welche die Lieder in den 3585 9131 anderen Ausgaben einnehmen. : / 1068 4194 In demselben Verlage sind die Gedichte von Henriette 35 2210 Koehler (Gerhardt) in zweiter Auflage erschienen (Preis 3,50 M). 178 4321 Die ernste religiöse Stimmung dieser Gedicte macht Karl Schratten- 1497 20 1620 thal in einem ausführlichen Vorwort, welches den Lebenëgang der 2221 258 2587 gréisen IIGEN I. E, G G a4 MNhei 3147 3 3230 Eine kleine erbaulihe Erzählung: „In der F s n D E A e "118 125 Daheim“, nah dem Englischen von A. S teen, die der P Die meisten Städte befinden si also in den Provinzen Schlesien, | fius's{e Verlag zum Preise von D S (19 Gpemmare Br Le L ey Sacbsen, Rheinland, Brandenburg und Posen; die geringste Zahl | liefert, wird besonders cristlicben En wm Je ° derselben haben (abgesehen von Hohenzollern) Schleswig-Holstein und „Orient und M Ecinen, nennt si ) Tae Een un Sex Westpreußen aufzuweisen. Die Zahl der Landgemeinden ift besonders | lage von 3: G. C. Brun in Min [E Ra TO L p groß in Schlesien, Ostpreußen und Hannover, besonders niedrig in vorzüglichsten Gedichten der S, N euts en é eres lagen, Westfalen und Scleswig Holstein. Die Gutsbezirke wiegen im herausgegeben von Julius Hart. e Benn on E E N e Osten des preußishen Staates vor; in Hohenzollern befinden fich | gewissen Mißtrauen, welches leider oft uns m 20 e BLS a, keine derartige Bezirke, in Rheinland nur 3, in Wesifalen 20, auch eye LRconie Ua e E E, [0 ied nau A N g SNOn in Hannover und Hessen-Nassau nur wenige. : L chagen die Ha S ung nit nur durblättern, [onder! E pf my ban Státtia bena ficben EA der leßten Volkszählung auch fleißig lesen, und das Vergnügen an nee Bent A S, vom 1, Dezember 1880 mehr als 100 000 Bewohner, nämlich Berlin, | je mehr man erkennt, wie vortheilhaft sich dasse be fon O Mio Breslau, Cöln, Königsberg i. Pr., Frankfurt a. M., Hannover und | hebt. Nur zu oft erweifen sich die Ms S A nd Danzig. Unter den 17 Städten mit über 50000 bis 100000 Be- ] gedankenlose Zusammenftoppelungen von irgen walten Hema sn wohnern haben jeßt Magdeburg, Barmen, Düsseldorf, Elber- | Dingen, nur darauf berechnet, den Leser der M Ee, sw un feld Stettin, Altona und Aachen entweder die obere Grenze die Erzeugnisse der Literatur, insbesondere der lyrisen zu v A, {hon überschritten oder doch über 90000 Einwohner. Fünf- | Wenn nur wenigstens das Beste vom Guten geboten As um zu undvierzig Städte hatten über 20000 bis 50000, 107 über wahrhaftiges, harafteristisckes Bild dessen zu geben, V wg ¿A 10 000 bis 20 000, 215 über 5000 bis 10000, 532 über 2000 } der Sammlung _ behandelt „wird! Meistens OAG E bis 5000, 294 über 1009 bis 2000 und 69 weniger als 1000 Ein- dem ; Anthologiensammler Geschmack e N Jo wohner; unter den letzteren befanden sich die Städte Kupferberg | entstehen jene seiten Und die GWAE cineëwegs

Landgemeinden Gutsbezirke überhaupt 5395 2063

in Siädte Oftpreußen 67 Westpreußen 55 E 1 Brandenburg 136 Pomznern 73 Posen . . 136 Slesien. . 148 E. 164 Schleéwig - Holstein 54 Hannover » Hd Westfalen 103 Hessen-Nafsau 108

{luß gefaßt, die sämmtlihen eingegangenen Petitionen um Herabseßung des Zinsfußes der Aktivkapitalien der Landes- Kreditkasse in der Erwägung, daß nach der dermaligen Sach- lage eine solhe Herabseßung nicht angängig erscheint, dem fommunalständishen Verwaltungsauss{huß ‘als Material für die bereits s{webenden Verhandlungen über die Ermöglichung eines billigeren Zinsfußes für die Schuldner der Landes- Kreditkasse durch anderweite Maßregeln zu überweisen.

Mecklenburg. Malchin, 12. Dezember. (W. T. B.) Die Stände haben eine Landeshülfe für die Eisenbahn Crivißz—Schwerin—Gadebusch mit 28 gegen 2 Stim- men abgelehnt. *

Lippe. Detmold, 10. Dezember. (Hann. Cour.) An neuen Vorlagen für den Landtag sind u, a. einge- gangen: der Etat für die Fahre 1885/86; Abänderung des Geseßes vom 6. Juni 1868 über die Klassensteuer und die klassifizirte Einkommensteuer; Aenderung des §. 2 des Gesetzes über die Heranziehung auswärtiger Feuerversiherungsgesell- schaften zu den Kosten der Feuerlöschanjtalten, vom 30 Fanuar 1879; das von der Prinzessin Luise zur Lippe dem Lande für die Landesbibliothek und das naturwissenschaftlihe Museum zum Geschenk angebotene Palais an der Meinberger Chaussee hierselbst betreffend; ferner ein Schreiben des Grafen Ernst zur Lippe-Biesterfeld an das Präsidium des Landtages, worin der Graf als Chef der älteren Linie Lippe-Biesterfeld die Rechte dieser wie auch die der jüngeren Linie Lippe-Weißen- fels zur Beschickung des Landtages wahrt, welche ihnen nah Beilegung des Streits mit der regierenden Linie im Jahre 1782 eingeräumt und dur die Verfassung von 1836 au ausdrüdlich bestätigt, seit dem neuen Wahlgeseß von 1876

sehen, wie die Regierung ihre Pflichten auffasse und wie sie verstehen werde, der berechtigten Ungeduld des Landes zu ent- sprehen. Er erkenne die Berechtigung dieser Ungeduld in vollem Maße an, aber an der Haltung Chinas seien bisher alle Bemühungen gescheitert. Lord Granville habe der französischen Regierung die Vorschläge Chinas gar nicht offiziell mitgetheilt, denn E habe Mere e tar N N in T lihkeit seien es die nämlihen Vorschläge gewesen, die Frank- sgegeben als eingenommen. t ls eine! reih ees im E E zurückgewiesen habe. Die Gireidcpreise niedriger als zur Zeit des Inkraftiretcns des neuen Zeit der Verhandlungen sei daher vorüber und der Augen- olltarifs. : E blick zum Handeln gekommen. Der Minister-Präsident wider- Die s vas Ave 880 v6; g Bere Pri galt legte fodann die Behauptung Broglies, daß Frankreich isolirt s E a 50 In den Rheinlanden sind die Produktionskosten sei, und wies auf die intimen Beziehungen der Regierung zu aber eber S : i

allen Großmächten sowie auf die mit den drei Kaisermächten nod Die Lage der Landwirthscaft, fährt die Petition fort, wird noch bestehende Gemeinsamkeit der Ansichten in Bezug auf die dadur vers{limmert , daß die Verwaltung marer Cisenbahnen, egyptische Frage hin. Frankreich habe die Konferenz in Berlin M B, in Süddeutsbland und im Fette a Ban beschickt; es habe sehr E gema, was fs: 4 den verkehr, dur ihre Frachtsäße den jetzigen gecingen Zoll geradezu alten Traditionen der Freundschaft mit England \o treu islusorisch machen. S 5 : i geblieben, daß England von freien Stücken seine guten Dienste Zu E E Pola S CSitibes gg in dem Konflikt mit China angeboten habe. Marschall ausgespro der lus Jahre 1881 in Berlin stattgehabte Kongreß Canrobert erklärte: er werde, obschon er ein Gegner kriege- Rheine Pre e irthe, der Landeskulturrath des Königreichs Sachsen risher Expeditionen in fernen Ländern sei, für die Bewilli- 6 Generalcomitée dcs landwirthschaftlichen Vereins in Bayern. gung der Kredite stimmen. Der Marine - Minister Dem Einwande, daß das Brot des armen Mannes dur höhere Peyron fkonstatirte aus den von dem General Brière Zölle vertheuert werde, begegnet die Petition mit dem Hinweis de l’Fsle und vom Admiral Courbet eingegangenen Depeschen,

daß sich das Expeditionscorps in vollster Sicherheit befinde. Der Minister-Präsident Ferry fügte der Mittheilung des

f i eis des Brotes unabhängig von den Kornpreisen

| 1 ehr i rauf, daß der Preis des Brotes unabhängig A R

lihen demselben unterstellten Behörden, d. h. mit dem Auswärtigen Moe und falle. In den Städten des deutschen Zollgebiets variirt Marine-Ministers hinzu: wenn das Expeditionscorps nit vorrücke, so sei dies die Folge der für dasselbe ertheilten Be-

Amte, dem Reich2amte des Janern, dem preußischen Staats- rselbe zwischen 14 und 40 S per Kilo, und zwar bâäufig zwischen Ministerium, bezw, den einzelnen Ministerien, sowie mit dem Handels, e nabe gelegenen Städten, so daß eoffenbar die Spekulation der

fehle; der Vormarsch werde aber erfolgen, sobald die geforder-

ten Kredite bewilligt seien.

im Einklange mit dem Liquidationsgeschß stehen. Die Negierun findet es bereits s{hwierig, sich Gehorsam zu verschaffen ; fe wird jeßt voilständig gelähmt sein durch die absolute Unab: ; hängigkeit, die ihren Beamten durch das Dekret des Tribunalz di verliehen wird. Die Regierung hat die Berufung gegen das stieg Stück im Jahre 1882 mehr als im voraufgegangenen Jahre Erkenntniß eingelegt, allein ohne irgend welche Hoffnung, die Y efübrt worden. Im Durchschnitt dae E De IEES bet è Î ielen,“ A ur Getreide in jährli 260} Millionen Mark me Umstoßung desselben zu erzielen Deutschland g gpwatann 0 a: als einem Jahre sind die

if ür wird darauf hingewiesen, daß die Einfubr von Beweise daf Jahren 1881—82 von 3 619 486 auf 6 837 082 Doppel- e die von Roggen von 5 754 541 auf 6 588 071 Doppelzentner, g Hülsenfrüchten von 372318 auf 508 102 Doppelzentner ge- e, âs fei. An Kühen sind ca. 25000 Stück, an Jungvieh über Dun 3395 5398 2997 1802 4029

Zeitungsstimmen.

Dem „Hamburgischen Korrespondenten“ aus Berlin geschrieben :

„Die am 4. d. M. geführte Reichstagsverhandlung, in weler sich die Vertretung des mächtigsten festländishen Staates nicht daz entschließen konnte, den Etat der Centralstelle der Reichsverwaltun um einige Tausend Mark zu erhöhen, hat die „Reichskanzlei“ für L IRGRIRE in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamk«jt gestellt.

Wer dieses wichtige Rad unserer Staatsmaschine au nur aus dem RNeichshandbuch kennt, weiß, daß wörtlih zu nehmen ist, was Fürst Bismarck über dasselbe sagte: daß die Ausländer es stets unbegreiflich gefunden haben, wie die Arbeit der deutschen Centralmasine mit so geringen Mitteln besorgt werden kann. in paar

wird

Die in ein Stuben des unteren Stock8s des Reichskanzler-Hauses untergebrachte KReics-Kanzlei hat den Verkehr des Kanzlers mit den sämmt,

Ministerium zu vermitteln und den okersten Reichsbeamten außerdem M cinflußreihste Faktor bei der Preiébildung ist. Abgesehen davon Ae bei Führung der ungeheuren, niemals auch nur für cinen Augenbli der Wohlstand des Bauern eine Vermehrung der Met oh TOLGEN, 0 abreißenden amtlichen und halbamtlicen Privat-Correfspondenz zu unter- und tamit eine Abnahme der Armuth zu Folge, und en Die Kreditforderungen siüben, die von einer Stellung solcher Art untrer.nbar ist, Da der quf die Möglichkeit, fich Brot zu laufen, kommt es der arbeitenden

aber vorenthalten worden seien.

Samburg, 10. Dezember. (Hann. Cour.) Das Staatsbudget schließt für 1885 zum ersten Male in Ein- nahme und Ausgabe glatt mit 37 Millionen Mark ab. Das seit 10 Jahren stehend gewesene Defizit ist wesentlih durch die Erhöhung der Einkommensteuer vermieden worden. Jn den leßten Fahren verwandelte sich in Folge dessen die an- genommene Unterbilanz bereits in nicht unerhebliche Ueber-

schüsse.

Lefsterreich-Prgarn. Wien, 10. Dezember. (Pr.) Jm Abgeordnetenhause tagte heute der Eisenbahn- ausschuß. Derselve verhandelte zunächst über den vom Herrenhause bereits angenommenen Gesetzentwurf, be- treffend die Einlösung der Albrechts bahn, welcher auch vom Abgeordnetenhause unverändert in der vom Herrenhause beshlossenen Fassung angenommen wurde. Die Verhand- lung über den gleichfalls auf die Tagesordnung gebrachten Gesctentwurf, betreffend die Verlängerung der Wirk- samkeit des Lokalbahngeseßes, wurde mit Nücksicht auf die noch guëstehende erste Lesung des Neuwirths{hen Äntra- ges Fon der Linie St.-Pölten—Tulln vorläufig vertagt.

12 Vozembck, (W, D. B) Der KronpLinz und die Kronprinzessin von Dänemark besuchten gestern die Erzherzöge Karl Salvator und Wilhelm, die Erzherzogin Elisabeth, den Prinzen von Coburg und die Prinz-ssin Reuß und empfingen später deren Gegenbesuche.

Pesst, 10. Dezember. (Prg. Ztg.) Das Abgegfdneten- haus genehmigte heute die Budgets des Vöumer-Präsi- diums, des Ministeriums a latere und des kroati)chen Mi- nisteriums. Bei der Berathung über das Budget des Mi- nisteriums des Jnnern vertheidigte der Minister-Präsident Tisza gegenüber der Opposition die Gensd'armerie-Jn- stitution, seit deren Fnélebentreten sich die öffentliche Sicher- heit überall gebessert habe, sowie seine Prinzipien bezüglich der Administration.

Großbritannien und Jrland. London, 10. Dezember. (Allg, Corr.) Den bisherigen Anordnungen zufolge wird die Königin mit ihrem Hofstaat am 17. oder 18. d. nah Osborne auf der Jnsel Wight übersiedeln, um dort, wie alljährlich, während der Weihnactszeit zu verweilen.

Frankreich. Paris, 10. Dezember. (Fr. Corr.) Das

wurden hierauf mit 191 Stimmen gegen 1 Stimme ge- nehmigt; die Rechte enthielt sih der Abstimmung.

Die Deputirtenkammer führte heute die Berathung des Kultusbudgets zu Ende und stellte auf den Antrag der Regierung mehrere kleine Kreditforderungen, welce die Budgetkommission gestrichen hatte, wieder her.

General Fleury, ist heute ges:orben.

Eine Depesche des Admirals Miot an den Marine- Minister aus Tamatave, vom 6. d., meldet die Besetzung von Vohemar, sowie des Forts Embaniou durch die französishen Truppen und zeigt zahlreihe Unterwerfun- gen an. Die französishen Truppen hatten, der Depesche zu- folge, weder Todte noch Verwundete, und derx allgemeine Ge- sundheitszustand ist ein befriedigender.

Jtalien. Rom, 11. Dezember. (W. T. B.) Ein Communiqué der „FJtalia militare“ stellt die über die Bewegungen italienisher Kriegsschiffe um- laufenden irrigen Nachrichten dahin richtig, daß der angeblich mit geheimen Fnstruktionen nah dem Rothen Meer abgegan- gene Avisodvampfer „Barbarigo“ einfah nah der Assab- Bai gegangen sei, um den dortigen Avisodampfer „Vedett a“ abzulösen. havarirt und solle nun durch den Avisodampfer „Messa- giero“ ersezt werden. Das Panzerschiff „Castel- fidardo“ sei beauftragt, sich nah Port Said und den chine- sishen Gewässern zu begeben und das dortige Stations\chiff abzulösen.

Dem „Diritt o‘zufolge hätte der Vatikan die italie- nishen Missionävre in Asien ermächtigt, den Schutz der italienischen Konsuln wahzusuhen, und' das Vorgehen der Missionäre, welche sih jüngst an den italienishen Vertreter in Shanghai gewendet hätten, gebilligt.

Griechenland. Athen, 9. Dezember. (Wien. Ztg.) Der Bericht der Kommission zur Berathung des griechisch-deutshen Handelsvertrages schließt mit dem Antrage auf Annahme desselben. Auf eine Jn- terpellation in Betreff des Resultats der Anleihe antwortete Trikupis, daß 100 000 Obligationen gezeichnet wurden; doch werde diescs Resultat die Aufhebung des Zwangscourses nicht verhindern.

Afrika. Egypten. Kairo, 11. Dezember. (W. T. B.) Das „Reutershe Bureau“ meldet: Die diplomatischen Vertreter Deutschlands und Rußlands übergaben im Ministerium des Auswärtigen identische

Der frühere sranzösishe Botschafter in St. Petersburg,

Der „Barbtarigo“ habe im Jonischen Meere

„Journal officiel“ veröffentliht heute Morgen bereits das neue Wahlgeseß für den Senat. Von den Departements, welche hiernah im Januar Senatorenwahlen vorzunehmen haben, sind 31, in denen die geseßliche Drittels- erneuerung des Senats stattfindet, desgleichen zwei Kolonien, die in demselben Falle sind; sodann 9 Departements, welche Ergänzungswahlen vorzunehmen haben, und scließlich zwei heute im Senat durch das Loos bestimmte Departements, welhe neue Senatoren an Stelle zweier verstorbener lebens- länglihen wählen werden.

Der radicale Major Labordère hat seine Entlassung als Senator gegeben, weil, wie erx an den Senats: Präsi- denten schreibt, „die Departements binnen Kurzem ihre Ver- tretung im Senat ergänzen sollen“, Es ist zu bemerken, daß nah dem neuen Wahlgeseß Hr. Labordère als aktiver Militär im Januar nicht wieder wählbar wäre.

Die Erträgnisse der indirekten Steuern für den Monat November bleiben um 6 Millionen Francs hinter den Voranschlägen des Budgets zurück und sind um 31/4 Mil- lionen Francs geringer als die Erträgnisse des November 1883, Das Jahr 1884 wird also mit einem Defizit schließen, das sich bereits jeßt auf einige fünfzig Millionen Francs be- renen läßt.

10, Dezember. (Köln. Ztg.) Wie der „Télégrap he“ meldet, hat „Frankreih Sagallo und Raz- Alli im Golf von Aden beseßt und seine Flagge aufgepflanzt.“ Jn- folge des Gerüchts, daß die Chinesen die Transport- schiffe, welhe die französishen Verstärkungen nah Tongking bringen, abfangen wollen, wurde befohlen, daß dieselben nah ihrer Ausfahrt aus dem Rothen Meere von Panzerschiffen und Kreuzern begleitet werden.

11. Dezember. (W. T. B.) Der Senat berieth heute die für Tongkin g geforderten Kredite. Der Herzog

Noten, in denen- sie geltend machen, daß sie, obe gleih bisher die Ernennung cines deutschen und eines russischen Mitgliedes zur egyptishen Schuldenkasse nicht erfolgt sei, auf diesen Anspruch nicht verzichtet hätten. Der Vertreter Rußlands erklärte dem Khedive in einer nachgesuhten Audienz: er wende sich an ihn persönli, um seinem Schritte größeren Nachdruck zu geben. Der Khedive antwortete: Egypten sei ein konstitutionelles Land, und er sehe sich daher genöthigt, seine Minister zu Rathe zu ziehen; seiner Ansicht nah sei aber die Theilnahme Deutschlands und Rußlands an der egyptishen Schulden- kasse nur ein einziger Punkt unter allen den inter- nationalen, auf die egyptishen Finanzen bezüglichen Fragen, deren Lösung von der größten Dringlichkeit geworden sei. Die Mächte würden, wie auch ihre Entscheidung für die Regelung der egyptishen Finanzfrage fallen möchte, ihn jederzeit bereit finden, diese Entscheidung zu unterstüßen und auézuführen. Dem Vertreter Deutschlands, der sih ebenfalls zum Khedive begeben hatte, gab der Khedive eine ähnliche Antwort. Die Vertreter Frankreichs, Jtaliens und Desterreihs haben Befehl erhalten, das Verlangen Deutschlands und Rußlands zu unterstüßen ; der Vertreter ODesterreihs hat dem Minister-Präsidenten Nubar Pascha eine dem entsprehende Note bereits überreicht ; von dem fran- zösishen und dem italienischen Vertreter werden die betreff enden Noten voraussihtlich morgen überreicht werden.

(Allg. Corr.) Es ist hier die Meldung eingegangen, daß Lord Wolseley am 15. d. in Debbeh ankommen werde, worauf der Vorstoß der Truppen nah Chartum sofort beginnen solle.

Ein Telegramm aus Suakim meldet, daß in dem Kampfe am Montag über 30 Rebellen getödtet und noch viel mehr verwundet wurden.

Tag auch für den Reichskanzler nur 24 Stunden hat, von denen ein Theil durch die Forderungen des physishen Menschen, ein anderer Theil durch Konferenzen, Parlamentsverhandlungen 2c. in Anspru genommen wird, so muß ein großer Theil derjenigen Geschäfte, welche die mit nur cinem Ncssort gesegneten Minister mündlich erledigen schriftli besorgt werden. Dabei handelt es ih nun fast durchweg um Angelegenheiten diskreter Natur und um Verhand- lungen mit Personen, die wegen ihres Ranges und ibrer Stellung auf die rüdcksi{tsvollste Behandlung, d. h. auf prompte Expedition Anspruch haben, weil sie in ihrer Eigenschaft als Fürsten hohe Hof- und Staatsbeamte, Diplomatcn u. \. w. entweder gar nicht oder nur kurze Zeit hindurch zu warten gewohnt sind. Die ges wöhnlichen Auskunftsmittel des Wartenlassens, der dilatorischen Antwort und der Abweisung bis zu gelegenerer Zeit werden von der MNeichs- kanzlei aber auch da nicht angewendet, wo sie allenfalls mögli - wären, und wo es si um den Verkehr mit gewöhnlichen Sterblichen | handelt. Wer mit dieser Instanz jemals zu thun gehabt hat, weiß im Gegentheil, daß dieselbe in Bezug auf Höflichkeit, Zugänglichkeit und rasche Erledigung keinen Unterschied der Person mat und allen an sie gestellten Ansprüchen ia gleicher Weise gerecht zu werden versucht, Dem gegenüber klingt es unglaublich, daß diese mit allen erdenf- lichen Geschäften befaßte, in einem Vierteldußend Sprachen thätige Kanzlei aus 5, sage fünf Personen besteht, aus zwei Oberbeamten und drei Funktionären —- die nach preußischer Terminologie Sub- alternbeamte heißen, anderswo aber mindestens Staatsräthe sein und in England wahrscheinlich der her:s{enden Aristokcatie angehören würden. Dem vortragenden Rath steht ein Hülfsarbeiter zur Seite, das ungeheure Schreibe-, Chiffrir- und Depeschenwerk aber wird, wie erwähnt, wesentli von drei Subalternbeamten besorgt. Von der Schwierigkeit und Vielgestaltigkeit der denselben ob- licgenden Geschäfte kann eine Vorstellung gewinnen, wer au nur häufi:er die Wilhelmstraße passirt und gelegentlich ein- mal die Personen gezählt bat, welche mit oder ohne rothe Mappen binnen einer halben Stunde das Eisengitter vassiren, welches das Haus No. 74 von der Straße trennt. Die beiden höheren Beamten haben mit Durchsicht der Eingänge und Revision der Aus- gänge und außerdem mit der Abhaltung von Besprechungen \o vollauf zu thun, daß ihnen zum Schreiben s{werlich andere als näcblide Stunden übrig bleiben, Mindestens ein großer Theil der Skripta muß demgemäß von ihren Gehülfen berrühren, Zu Gunsten dieser Beamten nun ist eine Summe gefordert wor- den, deren Geringfügigkeit in anderen Ländern entweder jede Dis- kussion, oder do das Eingreifen des leitenden Minifters von vorn- herein ausgeschlossen hätte. Anders bei uns, wo es an den ausführ- lien Reden des Hra, Rottenburg und des Grafen H. Bismarck nicht genug war, sondern wo der Reichskanzler selbft für seine Be- amten interveniren mußte. Und das ohne Erfolg! Als ob ausführlihere, als die von ihm beigebracten Belege für die Gerechtigfeit des geforderten Zuschusses überhaupt möglich wären, hat die Mehrhcit Verweisung an die Kommission und nochmalige Prüfung der Sache beschlossen. . Man klagt häufig über den gereizten Ton unserer parlamentarischen Verhandlungen und über die unbehaglibe Temyeratur des Hauses an der Leipziger Straße. Kann men sih nach Vorgängen, rote diejenigen vom 4. Dezember, wirklih darüber wundern, daß es so und nitt anders ift ?“ Vie „Norddeutsche schreibt : L Der Vorsißende des Nheinishen Bauern-Vereins hat Abschrift einer an den Reichétag gerichteten Petition um Erhöhung der Ein- gangszölle auf landwirthschaftliche Erzeugnisse mit nachstehendem Be- gleitshreiben dem Reichskanzler übersandt: „Ew. Durclaucht ist es bekannt, daß der stets fori schreitende Rückgang der Landwirthschaft und die immer mehr anwacsende Üeberschuldung des Grundbesißes in einer Gesetzgebung ihren Grund haben, welche auf einem verderblichen volkswirthschaftlihen System fußt, mit dem je eher je lieber gebrochen werden muß. Der Auswucherung des Grundbesißes muß ein Ende gema! werden. Einer der ersten und nothwendigsten Scbritte, die hier zu thun sind, ist der, daß dem Grundbesite und dem Bauern- stande Schuß gewähct wird gegen die Konkurrenz des Auslandes und die diese Konkurrenz benutende internationale peku- lation, sowie daß die Geldmittel beschafft werden, dur welche den Regierungen die Entlastung des Grundbesißes möglich wird. Die Erhöhung der landwirthschaftlichen Eingangszölle if bierzu der Weg. Der Rheinische Bauernverein hat ih zu diesem Zwecke bereits zum zweiten Male mit einer Petition. an den Reichstag gewandt. Von Eurer Durchlaucht Einverständniß mit dem Inhalte derselben überzeugt, beehrt sih der Unterzeichnete, im Auf- trage des Vorstandes des genannten Vereins Abschrift dieser Petition mit dem gehorsamsten Ersuchen zu Überreichen, derselben in dem hohen deutschen Bundesrathe, wie auch in dem deutschen Reichstage Ew. Durchlaucht entscheidende Unterstüßung zuwenden zu wollen.“ i In der Petition wird zunächst ausgeführt, daß die produktive Arbeit der erste und wichtigste Faktor in dem wirthschaftlichen Leben eines Volkes sei und daher Anspruch auf Schuß im Nothftande habe. Dies gelte insbesondere für den Bauernstand, „der dur seine, das gesammie Volk ernährende Arbeit das erste und wichtigste Glied desselben repräsentire“. Ein Nothstand liege

Allgemeine Zeitung“

Bevölkerung zuer]t an. Im Interesse derselben würde die Wieder- einführung amtlicher Taxen für Lebensmittel liegen. L tetbitafi Meiter weist die Petition auf die Belastung der Landwir bsha mit hohen Kommunalabgaben und auf die E A nisse hin. E aa n ht L ‘her die englische Landwirthscha\t“ Bezug ge fen, in der e e A praktischen Fortschritte der Landwirths[afk M England bewirkte ohne Zweifel jene merkwürdige Ae ne Karl 11, - Wwodur@ alle Korneinsubr verboten , , die Kar n aber nicht nur erlaubt , sondern dur ansehnli@e ram er begünstigt wurde. Nun ward_ Spekulation, Gnergle und Cg f der Nation auf den inländischen Ackerbau gerichtet, so an oie ni@t nur das Reich hinreiwend mit Korn und mit Cu j e a landwirthschaftliwer Produkte versorgte, dadur A Hande E y Manufakturen 0D, En e jährli 13—2 Millionen Pfd. Sterl. 1ebersd(;uß zur Ausfubr lieferte.“ iden ‘Sinne spricht sich eine von den Bauern e Kreises Düren an den Reichskanzler gerichtete Petition gus. s p Yroduftionskosten in Amerika für den Doppelcentner Weizen l fa 10 M, die Frachtkosten 1 betragen, beantragen „die L Bauern eine Erhöhung des Zolles um 5 und sprechen ne e j falls dafür Lu daß e dar der Zolleinnahmen zur Entlastung des Grundbesizes verwendet werde. S :

2 E E E is ea vine wird aus Slogau (1m YTtober) gemeldel: : - ces Maschinenfabriken und Hüttenwerke waren aus- eichend beschäftigt. A A ‘Gsnbera, Sagan und Sommerfeld war der Mae Uh verflossenen Quartal zwar nicht eur lebhaft, A O Tee und besonders reelle Tuchforten haben sich ciner guten Nacsrage n e freuen gehabt. Die Leipziger Michaelis8messe war für E s ungünstig Feine reelle Waaren waren gesucht und n N gemessenen Preisen in großen Quantitäten E A re und geringere Sorten mußten si Preisermäßigungen unterwerfen. Die großen Shoddyfabriken in Grünberg find vollauf L RatNt ge: wesen und haben angeblich nit soviel Waaren fertig stellen toiten, als Bestellungen eingelaufen sind. Der ungewöhnlich große T n in diesen leiten Tucbsorten läßt vermuthen, daß für diese Artike noch feine Ueberproduktion in Deutschland zu befürchten ist. L

Das Tuch-Crportgeshäft na China wird noch immer dur kriegerische Verhältnisse empfindlich ge{ädigt, weil die großen E sisden Tubhändler nicht in der Lage find, längst Mg enes n fäufe zur Abnahme zu bringen. Das Geschäft _nah anderen l 4e seeisden Ländern, namentlih nach Nord- und amerita he n dagegen sehr vortheilhaft erweitert. Im Wollkbandel „war die Na )s frage nah besseren Sorten ziemlih rege und es sind G S Wolle von Grünberger Händlern am Orte selbst und nah außenhal verkauft worden. E e N :

Man reibt der „Leipziger. Hertung aus Thüringen unter dem 8. d. M.: : A

Am Sonntag debattirte eine stark besuchte Bauernversammlung in Rolika bei Altenburg über die Frage: Sind wir nicht gezwungen, der im Reichstag eingebrachten Petition um Crhöhung der e zôfle unverzüglich) beizutreten ? Man war der Ansicht, daß dies sofor zu geschehen habe.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 49. Inhalt: Nichtamtliches: Zur Frage der Reinigung der Stadk Paris, E Gesundheiizeinrihtungen in Fciedenau. Zulässige Beansprubung und Querschnittbemessung von Cisenkonsiruktionen. Betrieb der Dos in Liverpool. Holzpflastecungen in Paris. Eine neue Befestigungéweise für Schienen auf eisernen Schwellen. Gustav Bridel f. Vermischtes: Preisbewerbung zur Erricbtung eines Krankenhauses in Godesberg. -—— Das württembergisce Straßenbau- wesen in den Fahren 1881 und 1882. Baustcine aus Korkmasse, Stcedtbahn in Rom. Vortrag über das Bauwesen in den Ver- einigten Staaten von Nordamerika. Bücherschau.

Neichstags - Angelegenheiten, Die V. Kommission des Reichstages für die Wahl-

prüfun zat sib, wie folgt, konstituirt: Dr. Frhr. von Heere- a R De. Marquardfen, Stellvertreter des Vorsißenden; von Reinbaben, Schriftführer; Schmidt, Stellvertreter des Scbriftführers; Francke, von Gramaßki, Kochann, von Köller, Liebkneht, Dr. Loß (Ergänzungsmitglied), Maubac, Dr. „Möller, Müller (Marienwerder) (Ergänzungsmitglied), Parisius, Nintelen (Ergänzungsmitglied), Schmieder (Ergänzungsmitglied), Singer e gänzungsmitglied), Spahn, von Strombeck (CErgänzungsmitglie ), Veiel (Ergänzungsmitglied), von Vollmar.

} Bevölkerung auf 15 Köpfe und weniger.

| Lezirke hatten über 500 bis 1009, 7210 über 109 bis 500, 7129 über

(Kreis Schönau, Regierungsbezirk Liegniß) mit 599, Schleiden (Kreis Schleiden, Regierungsbezirk Aachen) mit 523, Lagow (Kreis Ost- sternberg, MRegierungébezirk Frankfurt) mit 482 und Breidenstein (Kreis Biedenkopf, Regierungsbezirk Wiesbaden) mit 447 : CEin- wohnern, sowie der im Stande der Städte vertretene Flecken Kornau (Kreis Diepholz, Landdrostei Hannover) mit nur 373 Bewohnern. Die großen Landgemeinden liegen meist im Westen des Staates, der Nest fast aus\chließlich in den industriellen Gegenden des Vitens, bei Berlin und ‘in Schlesien. Die größten Landgemeinden sind Altendorf mit 22229 und Borbeck mit 21592 Ginwohnern_ (im Landkreise Essen, Regierungsbezirk Düsseldorf) Von den 87 Land- gemeinden mit über 500 bis 20 000 Bewohnern befinden i 56 im Westen (39 in Rkeinland und 17 in Westfalen), 15 in den Industrie- bezirken Schlesiens und 6 bei Berlin; die größten derselben find RNir- dorf bei Berlin mit 18 729, Longerib im Landkreise Cöln mit 16525 und Obkerneunkirchen (Kreis Ottweiler, Regierungsbezirk Trier) mit 14647 Einwohnern. 2599 Landgemeinden haben über 1000 bis 5000, 6337 über 500 bis 1000, 22 514 über 100 bis 500, 5661 über 15 bis 100 Bewohner, und in 147 Landgemeinden beläuft sich die Unter ken leßteren, welche fast sämmtlich in Opreußen, Posen und Pommern liegen, sind Zlgauden- Paul (Kreis Memel, Regierungsbezirk Königeberg), Medbicken (eben- daselbst), Tutow (Kreis Demmin, Regierungsbezirk Stettin) und Popowo tomkowo (Kreis Gnesen, Regierungsbezirk Bromberg) mit je 5, sowie Prussen-Martin (Kreis Memel), Eagle8girren (Kreis Heydekrug, Re- gierungsbezirk Gumbinnen), Eggelauken (Kreis Gumbinnen) und das Bauerngehöft Obrowo im Kreise Samter (Regierungsbezirk Posen) mit je 4 Einwohnern zu erwähnen. Dhne Bewohner waren zwei ländliche Gemeindebezirke, über deren politische Selbstänvigkeit übrigens 10 Zweifel herrschen.

“i * Brbüeee En (über 1009 Bewohnec) gab es nur ö4, davon die meisten in den Provinzen Sleswig-Holstein, S{hlesien Und Posen; die größten unter ihnen waren Laurahütte mit 9198 und An- tonienhütte mit 4940 Einwohnern im Kreise Kattowiß; 257 Guts-

15 bis 100 Bewohner und 1153 waren von 15 Personen und darunter bewohnt; unter den leßtgenannten waren 50 mit je 4 und 30 mit je 3 Einwohnern, Die Gutsbezirke Gräbendorf (Kreis Kalau, Regierungs- bezirk Frankfurt), Horsterbusch (Landkreis Elbing), Mittenwalde (Forst- \chußbezirk im Kreise Ortelsburg, Regierungsbezirk Königsberg), Nethwiscb (Kreis Stormarn, Regierungsbezirk S&hleswig) und Zedliß (Kreis Schweidnitz, Regierungsbezirk Breslau) hatten nur je 2, und Merz- dorf (Kreis Hoyerswerda, Regierungsbezirk Liegnitz), Rofenthal (Dber- försterei im Kreise Fcankenberg, Regierungsbezirk Cassel) und Zschernske (Kreis Rothenburg, Negtierungbbezirk Liegniß) nur je einen Bewohner. Für 116 Gutsbezirfe (meitt Obersörstereien, Förstereien und Forft- \hußbezirke) sind bei der leßten Volkszählung gar keine Bewohner ermittelt worden.

unft, Wissenschaft und Literatur.

Die Jubel- (50.) Ausgabe m Spittas: A darfe* (Verlag von M. Heinsus in Bremen) legt ¡eur in h ea G 1,20 A) als pafsendste Weihnachtsgabe vollendet { vor. Das bescheidene kleine Bändchen, welces zuerst im Jahre 1833 unter jenem Titel erschien, ist im Laufe der Zeit în feinen zahlreichen Auflagen ein Liederbuh geworden, welces jeinen Segen nicht nur über ganz Deutschland, sondern in UÜeberseßzungen auch über andere Völker verbreitet hat, ein Buch, aus welchem alle Sammler christlicher Lieder geschöpft und dessen sich zahlreiche Komponisten bemächtigt haben, ein Hausbuch im besten Sinne des Wortes. Es ift daher nicht nur ein Akt der Pietät gegen den gottbegnadeten Dichter, den die Verlagehandlung durch die künstlerishe Ausftattung der Jubel- Ausgabe bezeugt, sondern sie ist dadurch aud gewiß den Wünschen Vicler entgegengekommen, denen daran gelegen ist, ein Werk von so unvergänglihem Werth au in würdiger Form zu befißen. Und dafür hat die Verlagshandlung in dieser Jubel - Ausgabe in einer den höchsten Anforderungen genügenden Weise gesorgt. Jn dem auf vor- züglichstem Papier mit trefflicher klarer Schrift gedruckten Bu ist jede Scite vurh eine ges{chmackvolle reiche Einfassung umrahmt, von denen die meisten von dem Professor Wanderer in Nürnberg entworfen sind, der auch mit kfunstgeübter Hand die ftylshönen Initialen gezeichnet hat, die den Anfang eines jeden Liedes zieren. Einen prächtigen Schmuck des Werkes bilden die den cinzelnen Abschnitten vorangestellten Vollbilder in Holzschnitt, ebenfalls nach Wanderers Originalen, sowie die von dem Professor B. Plockhorst gezeichneten Me- daillens, ganz besonders aber acht Lichtdrude nach den von der lezten Berliner Kunstausstellung her bekannten Plockhorst- schen Zeichnungen, welce die Technik meisterhaft wieder- gegeben hat. Auch die übrigen Kunstanstalten, welche an der Her- stellung der Jubel-Ausgabe mitgewirkt, haben durch ihre Leistungen be- wiesen, daß sie auf der Höhe der Zeit stehen. Die Lieder find in dieser Ausgabe nach dem Vater Unser geordnet, der Inhalt ist folgender: Lieferung 1: Titel, Dedikationsblatt, Einleitung und Biographie Spittas von Julius Sturm. Vollbild: Vater Unser. Anrede: Vater Unser, der Du bist im Himmel. Lichtdruck zu: Auf! Psalter und Harfe (Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft.). Lieferung 2: Medaillonbild: Dein bin ih. Lieferung 3: Vollbild: Vater Unser. Erste Bitte: Geheiliget werde Dein Name. Lichtdruck zu: Osterfeier.

\ck@opfenden Machwerke, womit zu jeder festlichen Gelegenheit die zu Beschenkenden beglückt werden, die, statt damit ihren Geshmadck zu bilden, ibn si verderben und ein ganz falsches Urtheil über den augenblik- lihen Stand der Literatur erhalten. Der Name des Autors bürgt nun zur Genüge dafür, daß man es in der vorliegenden Blüthenlese mit einem Werk zu thun hat, welhes mit Fleiß, Geschmac und Ber- ständniß hergestellt worden ist; sein Versuch darf als ein durchaus gelungener bezeichnet werden. Es ist freilich ein großes Gebiet, welches der Verfasser behandelt, und selbstverständlih hat er sehr wählerisch sein müssen, aber gerade hierbci bewies er einen feinen Geshmad, und die große Belesenheit, welche er an den Tag legt, gab ihm die beste Gelegenheit, nur das Gute aus der Menge herauszunehmen und zu cinem charakteristishen interessanten Gesammibilde zusammen- zustellen. Das poctische Leben der ganzen Welt zieht an uns vorüber ; es ist gewissermaßen cine lyrishe Rundreise, welWe uns der Herausgeber machen läßt, aber wir folgen seiner Einladung gern und unterhalten uns dabei ausgezeichnet. Von dec chinesischen Poesie, welche dur einige Proben aus der klassischen Anthologie Swi-tsing, ferner von Mu-lan, Tufu, Kao-ki-ti vertreten ist, ausgehend, führt uns der Herausgeber nach Indten, aus dessen phantasievollem Lieder- haß er uns cine ganze Reihe charakteristiswer Beispiele giebt. Den Gbräern {ließen sich sodann die Araber an; es folgen die Perser und Türken. Griehishe Lieder aus klassisher und neuer Zeit gehen den altrömischen vorauf; ihnen reihen sich die romas nischen Völker an, aus deren reichem Liederhort uns die schönsten Stücke geboten werden. Die germanischen Nationen find sodann turch eine reichhaltige Auswahl vertreten; sie reibt von den Minnesängern herab , bis zu den jüngsten lyrisen Erscheinuns gen. Rußland, Polen, Böhmen, Serbien, Ungarn und Nus- mänien machen den Beschluß. Diese kurte Inhaltsangabe zeigt zur Genüge die Eigenartigkeit des Werkes, welches mithin gleihsam als ein Spiegel des geistigen Lebens der Nationen niht nur für Denjenigen bestimmt is, welcber nur aus [arger Weile zu demsclben greift, sonder als ein s{chäßenswerthes Handbuch auch dem Literarhistoriker willkommen sein wird. Einen dankenswerthen Beitrag giebt J. Hart ferner in dem Anhange, welcher Notizen über das Leben der Dichter enthält und zugleich in kurzen, sachgemäßen Worten eine Kritik über Werke und Werth derselben bringt. Der Lie l on m Ce O eun kurzen , be- lehrenden Ueberblick über die gesammte Weltliteratur zu verschaffen, und er wird es dem Herausgeber Dank wissen, daß er ihn in die Lage seßt, auf so bequeme Art seine literarischen Kenntnisse zu vermehren. Die elegante Ausstattung und die handlihe Form, in welcher die rührige Brunsche Berlagsbuche- handluag das Werk herausgegeben hat, steht im besten Ginklang zu dem gediegenen Inhalt; der Preis des ungebundenen Buches be- rägt 5,50 M : :

: L Von Friedrich ChristophSch{lossers Weltgeschichte für das deutswe Volk“, 4. Ausgabe, durchgesehen und erganzk von Dr. Oékar Jäger und Dr. Franz Wolff, 20. Auflage (Berlin, Oswald Sechagen) sind die Lieferungen 2—d erschienen, in denen dite Geschichte der Griechen bis zum Jahre 336 v. Chr. fortgeführt ist. Mit der 4. Lieferung ist der erste Band des klassiscen Werks abgeschlossen. Dasselbe erscheint in 18 Bänden und c. 75 Lieferungen, deren die einzelne (in dem Umfang von 8 bis 10 Bogen), ungeactek der sauberen Ausstattung und dee zahlreichen darin enthaltenen Stiche und Karten, nur 1 4 kostet. i

Dèr von DettersWe , Lasel-Kalender", \eit langen Jahren unter diesem Namen bekannt und beliebt, ist soeben in R. von Deckers Verlag, Marquardt u. Schenck in Weill, für den Jahrgang 1885 erschtenen. (Pr. 30 4.) Er bringt diesmal das photographische Medaillon-Porträt Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm, in vorzüglicher Ausführung von Reichard u. Li r. e _ _

N Der Hofbuchhändler J. H. Maurer in Berlin (Hornstr. 5) hat eincn illustrirten Kalender versandt, Derselbe enthält, außer einem eingehenden Berichte über Dr. Brehm-rs Heilanstall für Lungenkranke in Görbersdorf, mehrere längere interessante Gr- zählungen, Gcdichte, Miszellen, Bücherbesprewungen sowie viele (e- werbliche Anzeigen, und ist außerdem mit hübschen Bildern (Kreuz- nach, Görbersdorf u. \. w.) verziert.

Gewerbe und Haudel.

B ‘au, 12, Dezember. (W. T. B.) Wie die „Schlesische Zeitung“ beridbiet, zeigt der N oheisenmarkt eine etwas günstigere Lage, da trotz der lebhaften Thätigkeit der Hochöfen eine Vermehrung der Bestände nicht eingetreten ist. Im Betriebe waren 35 Hochöfen. Für Puddeleisen forderten die Eigenthümer nicht unter 5,20 é, für Gießereiroheisen 6,30 bis 6,50 M _ Die Walzwerke waren in Grob, Fein- und Façoneisen, sowie _in Feinblechen gut beschäftigt. Die Stahblwalzwerke besizen für Schienen voa Voll- und untergeordneten Bahnen 2. zahlreihere Aufträge als bisher. Zink fill und etrwoas matter; Preise 27,60 bis 28,00 M A

Prag, 11. Dezember. (W. T. B.) Die hiesige Handels- kammer beschloß, ein telegraphisbes Ersuchen an den Handcls8- Minister wegen staatliher Hülfe für die böhmische NBodenkredit- gesellshaft behufs Abwendung einer Krisis zu richten. Sicherem Vernehmen na beabsichtigt der Verwaltungsrath der Böhmishen Bodenkreditgesellschaft, auf An-

von Broglie sprah sich mißbilligend über die Politikk der Regierung aus und machte dieselbe für die Ver- shlimmerunza der Lage verantwortlih. Er erklärte: die Rechte werde nicht für die Kreditforderungen stimmen. Der Minister- Präsident Ferr y erwiderte: es sei die Pflicht der Regierung, eine gemäßigte Politik zu befolgen. Er müsse hoffen,

Statistische Nachrichten.

Na Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin find bei den Mit Standesämtern in der Woche vom 30, November bis incl. 6. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen : 199 Cheschließungen, 847 Lebendgeborene, 36 Todtgeborene und 505 Sterbefälle.

rmorgen). Lieferung 4: Medaillonbild: Sehet welch' eine Liebe. Ms b Pollbild: Zweite Bitte: Dein Reich komme, _Lichtdruck zu: Trost in Jesu Liebe. (Still an Deinem Herzen laß mi ruhen.) Lieferung 6: Medaillonbild: Wie wird uns sein ? Lieferung 7: Vollbild: Dritte Bitte: Dein Wille geschehe. Lichtdruck zu : Hingabe. (Luther, seine Familie und Melancthon am Krankenbett der Tochter.) Lieferung 8: Medaillonbild: Die Geduld des Herrn. Lieferung 9: Vollbild: Vierte

Alexandria, 10. Dezember. (Allg. Corr.) Correspondent der „Times“ schreibt: „Die egyptische Regierung is sehr enttäuscht über die Entschei- dung des Tribunals erster Jnstanz in dem von der Staatsschulden - Tilgungskasse gegen sie ange- strengten Prozeß.“ Diese Entscheidung macht die ganze

Der

für den Bauern vor, weil die Konkurrenz _des Auslandes durch den bisherigen Zoll nicht habe eingeschränkt werden können. „Die Säße des Zolltarifs auf landwirthschaftliche Er zeugnisse, insbesondere auf Körnerfrüchte und Fleisch, haben si als Finanzzölle gezeigt, aber die Wirkung von Schußzöllen nicht gehabt, Die Einfuhr hat nit ab-, sondern in rascher Weise zugenommen.

regung und Wunsch einer Anzahl der größten Gläubiger und mit Rücksiht auf die allgemein anerkannten höchst nach- theiligen Folgen einer ni@t gütliden Auseinanderseßzung, ein Moratorium zu erwirken. Für den Fall einer vollkommen ruhigen Abwickelung is der Verwaltungsrath bereit, durch Bildung eines (Garantiefonds unterstüßend einzutreten. Das Pfandbriefinftitut der

ohne große Opfer ein Resultat zu erreichen, über- nehme aber, wenn die Mäßigung der Regierung un-

Verwaltung unmöglich, da keine eingeborenen Beamten in den der Tilgungskasse überwiesenen Provinzen oder Verwaltungen

fruchtbar bleiben sollte, die feierliche Verpflichtung, zu

irgendwelche von ihren Vorgeseßten übermittelte Jnstruktionen

Die Preise sind nit gestiegen, sondern gefallen. Den Zoll hat das Ausland geiragen, und in einer großartigen Vereinigung suchen die Landwirthe Amerikas dur billigere Produktion, bessere Me schinen und Verbesserung der Verkehrsmittel diesen Verlusi

Die Größenverhältnisse der preußishen Kommu- naleinheiten. (Stat. Corr.) Preußens Bevölkerung vertheilt si nah den neuesten amtlichen Ermittelungen auf 54436 Kommunal- enheiten, und zwar auf 1286 Städte, 37 347 Landgemeinden und

è k t A L ck Bitte: Unser täglih Brod gieb uns heute. Lichtdruck zu: Der Segen des Gesegneten. (Christus bei den Jüngern in Emmaus.) Lieferung 10:

Gesellschaft wird statutenmäßig fortgeführt und selbständig verw [tet, fo ues dasselbe vom Moratorium weder in Bezug A die Pfandbriefe, noch in Bezug auf die denselben zu Grunde liegenden Hypotheken berührt

Medaillonbild : Zur guten Nacht. Lieferung 11: Vollbild: Fünfte Bitte:

wird. Dagegen soll während des Moratoriums das bestehende

i i i i t 5 Vergic ‘eSchuld. Lichtdruck zu: Weinet nicht über mich. (Trauernde energishen Maßregeln zu schreiten, Man werde bald * ausführen werden, ohne vorher zu prüfen, ob diese Weisungen | zu überwinden, um desto wirksamer konkurriren zu können.“ Zuw 15 803 Gutsbezirke. Hiervon sind belegen Vergicb uns unsreSck h