1884 / 299 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

hiervon dem Fürsten Reibskanzler Kunde zu geben, mit dem Ausdruck des treuesten Dankes für seine rastlose, nie ermattende Thätigkeit, zum Heile Deutschlands.“

Der Reichskanzler erbielt ferner, wie den P amburger Nach- richxren“ gemeldet wird, wieder von vielen Seiten Anerbietungen für Tra- gung der Koften eines zweiten Direktors des Auswärtigen Amtes, darunter von einem in Paris lebenden Deutschen, welcher für 15 Jahre jährli die von der demokratish-ultramontanen Majorität des Reicbêtages abgelehnten 20000 M übernehmen will. Ein anderer Vorfall, welcher in Hamburg stattgefunden hat, ist nit weniger beachtenswerth, als Symptom der Entrüstung, welche der Reichstagsbeshluß am Montag in allen Kreisen der Bevölkerung bervorgerufen hat. Heute Mittag, so erzählen die „Hamburger Nachrichten“, erschien auf un- serem Redaktionébureau eine âltere, sehr angeschene Hamburger Dame, welche dem Chefredacteur in sictlicher, innerster Empörung Über den Montagsbes{luß des Reichstages erklärte, daß, wenn die Männer die Sch{mach, welche dem deutshen Namen dur jenes Votum angethan sei, zu wenig empfänden, und nicht sofort Schritte thôten, ihrer Entrüstung einen angemessenen Ausdruck zu verleihen, es Sache der deutshen Frauen sci, ihren Söhnen , Gatten, Brüdern und Vätern ein Beispiel patriotisher Scbicklichkeit zu geben. Die Absicht der Dame ging dahin, unter ihren hiesigen Bekannten Beiträge zu einem Fonds zu sammeln, aus welchem dem Reichs- kanzler die abgelehnten 20000 Æ jährlich zur Verfügung gestellt werden follten. Zugleich erklärte sich die Dame bereit, sofoct eine bedeu- tende Summe zur Gründung dieses Fonds zur Verfügung zu stellen.

Der Kammerauétshuß der Deutsben Partei in Württemberg erließ, wie der „Kölnischen Zeitung“ aus Stuttgart gemeldet wird, an den Reichstagsabgeordneten Lenz eine Zustimmungsdepesche wegen dessen mannhaften Eintretens für die gere{chte uud nationale Sache des Reichskanzlers. - :

Die „Norddeutshe Allgemeine Zeitung“ stellt folgende Zeitungsstimmen zusammen:

Die (Wiener) „Presse“ sagt:

Der vorgestrige Beschluß des Deutschen Reichstages hat überall, wo Deutsche wohnen, einhellige Entrüstung hervorgerufen. Man be- greift die ultramontane Taktik, die Stimmung der Sozialdemokraten, aber der trourige Muth sogenannter „Deut schfreisinniger“, in solcher Weise dem Schöpfer und Mehrer des Deutschen Reiches Opposition zu macen, wird selbst von Leuten nicht verstanden, die sons wahrlich Neigung und Behagen in der Vertretung liberaler Fraktionspolitik binlänglih bekundet haben.“

Noch deutlicher äußert sich das ultrademokratische Wiener Tageblatt“:

„Um nun kurz und deutlich zu sprechen. sagen wir nach dem alten deutschen Worte, daß es eine Schande und ein Spott ift, wenn man einem Staatsmanne von der Größe und den Verdiensten Bismarcks 20 000 Æ verweigert, die er für sein Amt beansprutt. Von Sründen der Sparsamkeit kann hier garnicht die Rede sein, denn Jeder be- greift, daß unter den gegenwärtigen Geld- und Kapitalsverhältnissen und Angesicts der ungeheure# Summen, welce die modernen Bud- gets erfordern, 20 000 eine mathematishe Größe vorstellen, welche auf den Wohlstand einer Nation, welche auf das Steuerwesen des Staats einen fühlbaren Einfluß nicht mehr auszuüben vermag.“

Die „Deutsche Zeitung“ betont, man brauche kein Bismarck- enthusfiast zu sein, um zu der Betrachtung zu gelangen, daß das Deutsche Rei seinem Schöpfer au dann den Betrag von 20 000 A für einen Hülfsbeamten nicht verweigern sollte, wenn es sfih wirklih nur um einen Luxus, um eine Bequemlichkeit für den TOjährigen Staatsmann an der Spitze Deutschlands handeln würde. Das Blatt bedauert insbesondere, daß die deutschfreisinnige Partei die „Teinliche Racbepolitik* des Centrums unterftütze, die deutschfreisinnige Partei diskreditire dadur ihre eigene Sache.

Was die Stimmen der übrigen Auslandspresse betrifft, so beur- theilt der Berliner Korrespondent der „Times“, der bekanntlich keine Gelegenheit vorübergehen läßt, seine Sympathien mit der syste- matischen Opposition unseres Reichstages zu bekunden, die Haltung derselben gelegentlih der Debatten über den Etat des Auswärtigen Amtes diesmal sehr \{arf. Er schreibt ungefähr:

Die Majorität verweigerte aus ostensiblen Sparsamkeitsgründen die bescheidene Forderung des Kanzlers für einen weiteren, dringend nothwendigen Assistenten mit dem armseligen Gehalt von 1000 Pfd. Sterl. jährlich. Das ist die Manier, in welcher die Opposition der Regtierurg ihre Weigerung, den Deputirten Diäten zuzugestehen, heimzahlt. Es ift wahrlich nicht zuviel gesagt: folche faktiöse Handlungsweise, solhe Schäbigkeit (shabbiness) und folhe Kleinlich- keit (pettiness) sind niemals von einer Körperschaft zur Schau ge- stellt worden, die si selbst ein Parlament nennt und mit ihrer Macht über den Geldbeutel prahlt.

Die „Republique française* sagt: „Wir verbehlen nit, uns scheint es, die Gegner des Fürsten Bismarck hätten sich ein wöglihst ungünstiges Terrain erkoren, um ihrer Mißstimmung die Zügel schießen zu lassen. Von dem Standpunkte aus, auf welchen sth das gesammte Deutschland stellt, rvar die auswärtige Politik des Kanzlers stets sicher gestellt vor der legitimen Kritik, welche fih gegen seine innere Politik erhebt; und übel erscheint es uns angebraht, sich der Anklage auszuseßen, systema- tische Opposition maden zu wollen gegen den Staatsmann, der nicht allein die deutshe Einheit geschaffen hat, sondern der, cine unvergleihbar s{wierigere Aufgabe, sie zu befestigen gewußt hat, indem man ihm einige Tausend Mark für seine Mit- arbeiter und Untergebenen versagt. Dieses Schach dem Fürsten Bis- mar kann uns ergößen, uns Franzosen, denen er so viel Uebles zur gefügt hat ; wären wir aber seine Landsleute, so würden wir es \kandalós finden (nous en serions scandalisés)

Die „Neue Zürcher Zeitung“ {ließt einen diese Sache betreffenden Artikel: „In dem Augenblick, wo wir die Feder weg- Tegen, kommt das Telegramm unseres Berliner Correspondenten. Also doch! Die Liberalen haben aus Ranküne gegen Bismark ihm die Mittel verweigert, die er zur richtigen Führung der auswärtigen Geschäfte für nothwendig erklärt. Wir konnten es nicht glauben und schâmen uns unserer Kurzsichtigkeit nicht."

Das „Hamburger Fremdenblatt® behandelt die Ange- Tlegenheit in zwei unmittelbar auf einander folgenden Artikeln ; im ersten derselben findet sich folgender Saß: „Die Ankündigung, daß sih die Mehrheit von 141 gegen 119 in dritter Berathung in eine Minderheit verwandeln würde, steht auf {wachen Füßen; es liegt nit der geringste Anlaß zu der Ansicht vor, daß namentlich unter den Freisinningen sich in dritter Berathung mehrere von der Partei trennen würden.“ Man braucht aber nur 40 Zeilen weiter zu lesen, um im zweiten Artikel Folgendes gewiß nah obiger Auslassung, mit Erstaunen zu lesen:

e Das „Unerwartete“, das unser parlamentariscer Correspondent bei der Abstimmung über die Direktorstelle im Auswärtigen Amt hervorhebt, bestärkt uns in der Meinung, daß ein Fehler Settens der deuts{freisinnigen Partei gemabt worden ist und wir hoffen, daß die Regierung in der dritten Lesung eine Anzahl verstärkter und ver- besserter Gründe vorbringen wird, so daß auch unsere Partei die Position, unbeshadet der Sparsamkeit, annehmen kann.“

Die „Hamburger Reform sagt: „Wir können uns dieses, von der freisinnigen Partei unter Beihülfe des Centrums und der Sozialdemokraten erfohtenen Sieges nicht freuen, da wir der Ansicht sind, daß derselbe ein Pyrrhussieg, d. h. ein für die Sieger felbst mit den ungünstigsten Erfolgen verbundener Sieg is. Wir scheuen uns au troy; unserer Zugehörigkeit zur freisinnigen Partei gar nicht, dies ofen auszusprechen Wir wiederholen es hinter Denen, welhe in diesem Falle entweder am unrichtigen Plaße sparsam warcn oder am unrichtigen Plaße mit ihren wirklichen Motiven zurückhielten, stehen die Wähler diesmal nit, denn diese Wähler werden in ibrer großen Mehrzahl weder die zurückgehaltenen Motive,“ noch deren Zurückhaltung versteben, sondern fi einfah an die Thatsache halten, daß dem Reichskanzler eine Hülfskraft abgesclagen ift. Die freisinnige Partei im Reichstag hat Zit ihrem Verhalten für vershiedene andere Parteien die Kasfstanien

«Neue

für das Centrum, dem es half, den Reibskanzler zu ärgernz für die liberal-konservativen und fkonservativen Parteien, indem es denselben die erwünschte Gelegenheit gab, zum Schaden ihrer Gegner na links Stimmung für sich im Volke zu maden. . - « - Mögen Ultramontane und Welfen das Centrum für dessen Abstimmung loben: die Freisinnigen im Volke müssen ihre Abgeord- neten bitten, ihr Votum zu ändern.“ n

Der „Hamburgische Correspondent* äußert: „Es ist nicht das erste Mal, daß eine Reichstagsfißung unerquicklich verlaufen ist. Es gab \{on oftmals Aerger und Verdrießlihkeit auf ver- schiedenen Seiten, aber man konnte der Erregung des Augenblicks Rech- nung tragen oder eine sonstige Entschuldigung obwalten lassen. Anders am Montag. Die Entrüstung über die Vorgänge dieses Tages geht tiefer und weiter. Der Zorn tritt in ihr hinter den Schmerz zurück Über die Wunde, .welhe der größte Theil Derjenigen, die vor Allem. die Wohlfahrt und den Ruhm Deutschlands im Herzen tragen sollen, dem Ansehen des Vaterlandes gesblagen hat, Es liegt dem beklagenêwerthen Verhalten des Devtschen Reichstages in einer an sich im höchsten Maße geringfügigen Vertrauensfrage des Reichs- kanzlers keine Uebereilung, sondern eine abgckartete Berechnung zu Grunde, die man, so weit das Centrum dabei betheiligt ift, kaum anders als eine diabolische bezeichnen kann

Fn der Londoner „Allgemeinen denz“ lesen wir:

Der für den Fürsten Bismorck ungünstige Beschluß des Reich8s- taaes wird von den meisten Zeitungen besprohen. Der „Standard“ nimmt Partei für den Reichskanzler und bezeichnet den Beschluß als bedauerlich und unzeitaemäß. Das konservative Blatt hâlt es indeß für möglich, daß der Reichtag, wenn er fih von seinem Spleen erholt, in irgend einem späteren Stadium den Posten bewilligen werde. .. .

Der „Daily- Telegraph“ sagt: „Eine Handlung erstaunlicher Undankbarkeit ist von dem Berliner Reichstag begangen worden. Der Mann, dessen Genie und Hingebung das Deutsche Reich {uf und aufrechtbielt, der Mann, dessen Arbeiten um des Reiches willen tita- nisch gewesen und dessen Leben dem Dienste des Reiches gewidmet i, bat das Parlament seines Vaterlandes um eine Geldbewilligung, um ihm und ‘der Kanzlei, deren Chef er ift, offiziellen Beistand zu liefern. Kann es in Guropa geglaubt werden, daß ein sozialistischer Abgeordneter, ein Hr. Vollmar, auf diese rührende Forderung ni{cht nur in Ausdrüdcken knickriger Weigerung, sondern thatsählich mit einer gemeinen und ab- sihtlihen Beleidigung antwortete? . . . „Wenn der Kaiser seine Prä- rogative augübte, indem er eine solche Versammlung na Hause sc{idte, würde er den Beifall Europas ernten und vielleict ein besseres und anständigeres Haus erlangen.“

Correspon-

Gewerbe und Handel.

Wien, 18. Dezember. (W. T. B.) Wie die „Polit. Corresy." mittheilt, ist in der heutigen Generalraths-Situng der öfterreichisch- ungarischen Bank über die Betheiligung der Bank an der Insol- venz der Böhmischen Bodenkredit-Ge sellschaft Berit er- stattet worden. Danah war der letzteren im Jahre 1883 ein Reeêëcomptekredit bis zum Betrage von 2 600 000 Fl. eingeräumt und wurde dieser Kredit für 1884 auf 2 Millionen festgesetzt. Die öster- reihis-ungarische Bank besitzt 700 000 F. Wechsel mit dem Giro der Böhmischen Botenkredit-Gesellshaft, sämmtliG bei der Bankfiliale in Prag zum Escompte eingereiht und da- selbs im Wege der regelmäßigen Censur angenommen; Accepte sind nicht im Besiß der Bank. Von den eêcomptirten Wechseln ift für 820000 Fl. ein prompter Eingang bei Verfall der Wechsel zu er- warten, ebenso sind weitere Accepte, im Betrage von 700 000 FL., verschiedener Industricunternehmungen hinreichend verbürgt, \{chwächer flankirt ift ein Betrag von 178000 Fl,, wofür die Bank jedoch Sicherheiten von nahezu 100 000 F[, besißt. Soroeit die Verhält- nisse sih übersehen lassen, dürfte für die österreihisch-ungarishe Bank nur ein mäßiger Verlust resultiren. Die gesammte Geschäftszunahme bei der Baxkfiliale Prag in der leßten Woche betrug 2 389 000 Gl.

18, Dezember, Abends. (W. T. B.) In einem Commu- niqué der Niederösterreichischen Eskomptegesellschaft wird mitgetheilt : der Vorstand der Eskomptekasse, Lukas Jauner, sei seit heute Vormittag 95 Uhr verschwunden, die Gesellschaft habe davon polizeilihe Anzeige erstattet. Eine sofort vorgenommene Kafsen- revision habe ergeben, daß an baarem Gelde 1 509 960 Fl. und an Werthpapieren 550 000 Fl., zusammen 2 059 960 Fl. fehlten. Bei Gelegenheit der leßten, am 18. November d. I. vorgenommenen Kassenrevision habe sich Alles in Ordnung befunden; die Verun- treuungen hâtten daher anscheinend in der letzten Zeit stattgefunden. Der Escompteur der Bank, Heinrih Kuffler, wurde verhaftet.

19, Dezember. (W. T. B.) Die Polizeibehörde traf die umf..sendsten Maßnahmen zur Ergreifung Jauners und über- mittelte noch gestern Nachmittags sämmtlichen Behörden des Fn- landes, des Auslandes und der Hafenstädte telegraphisch detaillirte Meldungen und das Signalement Jauners; auf seine Ergreifung find außer ciner Belohnung von 2000 Æ noch cine fünfprozentige Prämie von dem wiedererlangten Gelde ausgesetzt. Jn der Kasse Jauners sind zahlreiche von Kuffler gezeichnete Bons über die aus dem Gelde der Csfkomptebank von Jauner an ihn geleisteten kolossalen Zahlungen vor- gefunden worden. Der Verwaltungsrath matte noch Nachts theils aus eigenen Mitteln, theils dur Aufbringung bei anderen Banken 10 Millionen mobil, um gegen alle Eoentualitäten ges{chÜüßt zu sein. Wien, 19. Dezember. (W. T. B.) Die Esktomptebank, bei welcher Massenkündigungen erfolgen, honorirt alle Kündigungen ohne Rücksicht auf die Verfallzeit, Die Gemeinde von Wien hat die bei der Eékomptebank deponirten vier Millionen Gulden gekündigt. Bradford, 18. Dezember. (W. T. B) Wolle ruhiger, stetig, wollene Garne stetig, wollene Stoffe belebt, Preise un- befriedigend.

St. Petersburg, 19, Dezember. (W. T. D) Die Zolls einnahmen betrugen bis zum 1. November c. [83 010 944 Rubel gegen 85 310 025 Rbl. in dem gleichen Zeitraume des Vorjahres.

Submissionen im Auslande.

I. British-Indien. 23. Dezember. 2 Uhr. „Secretary of State for India in Coun- cil.“ India oífice Westminster SW. London. Lieferungen von Eisen- Material für den Bau von Brücken. Näheres an Ort und Stelle. M Stalien; 1) 26. Dezember 10 Uhr. Rom. Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Arbeiten und Lieferungen für die Regulirung der Flüsse Brenta und Bacctiglione und Verbesserung der Drainage des am reten Ufer der genannten Flüsse gelegenen Terrains. Voranschlag 4 980 400 Lire. Kaution provif. : 200 000, definit. : 500 000 Lire. 2) 29. Dezember, 10 Uhr. Nom. Ministerium der öffentlichen Ar- beiten und Como, Präfektur. Band des ersten Theils der Eisen- bahn Lacco—Como. Länge 10 976 m. Voranschlag: 2 423 000 Lire. Kaution provisorisch: 121000, definitiv: 242 009 Lire. Näheres an Ort und Stelle. IIT. Niederlande.

1) 24. Dezember, 2 Uhr. Gemeindeverwaltung zu Vlissingen im Raadhuize. ; Lieferung eincr eisernen Brücke auf gemauerten Endpfeilern über den Middelburg-Vlissingshen Kanal. Bedingungen liegen bci dem Gemeinde-Baumeister zur Einsicht aus und sind bei demselben für 0,50 Fl. käuflich. 2) 26. Dezember. Timmerhuis zu Rotterdam.

Lieferung von gezogenen eisernen Röhren, verzinnten bleiernen

Röbren, rothen und gelben kupfernen Röhren, gegossenem

Cifenwerk und anderen Materialien für den Bedarf der

städtishen Gasfabrik. Bedingungen liegen in der Gemeinde-Gasfabrik zur Einsicht aus (Oft Zeedyk) und sind käuflich für 0,25 Sl. bei Wittwe P. van

aus dem Feuer gcholt und sih dabei die Finger verbrannt:

Waesberge & Zoon, Buchdrucker, Houttuin Nr. 73.

IV, Dänemark.

10. Januar 1885. Smidt & Bichel, des Baues der Gjedser Eiserbahn. Lieferung 1) von Sts Schwellen und ca. 3300 Kubikfuß Weichenzimmerholz und 9) ut 1155 t 45 Ibs. Stahlschienen mit zugehörigen Berbindungstheilen M

Bedingungen einzusehen auf dem Hauptkomtoir der Genannt im Ladeplaß Faxe (Seeland). en

Verkehrs-Anstalten.

Nach einer Mittheilung der französischen Postverwaltung werd aus Anlaß des Erlöschens der Cholera in Neapel die franzö. \chen Postdampfer [He

1) der wöchentlichen Linie von Marseille nah Al exandri vorerst bei jeder zweiten Fahrt, zunächst am Sonnabend, den 97 De zember und E

2) der zweiwöchigen Linie von Marseille nah Shangh ; bei jeder Fahrt, das erste Mal am Dienstag, den 23. Dezember i Neapel wieder anlegen. Aus diesem Anlaß werden die in Neapel anlegenden Sciffe der genannten Linien wieder wie frübe: zur Beförderung von Briefsendungen aus Deutschland na Egypter bez. Ostasien über Neapel benußt werden. y

Hamburg, 18. Dezember. (W. T. B.) Der Poftdampfer „Rugia“ der Hamburg - Amerikanischen Paetfahrt, Aktienaesell\schaft is, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-York eingetroffen.

Libau, 18. Dezember. (W. T. B.) Bis beute 11 Uhr sind, nabdem sich die bisherigen Stürme in der Nat ge legt hatten, 18 Dampfer aus dem Hafen gegangen. Falls die ruhige See anhält, werden auch die großen, Leiter bedürfenden Dampfer und Segler in See gehen und die auf der Rhede ankern- den 8 Dampfer in den Hafen laufen.

General-Unte

33 500 Utt

Vormittag

Berlin, 19. Dezember 1884.

Lélyzi60, 18, Vezember. (W,._ L B) Hochverraths, Prozeß gegen Reinsdorf und Genossen. In der beutigen Nachmittagésitßung wurde die Beweisaufnahme zu Ende geführt. Der Zeuge Sattlermeistec Fellbecker aus Barmen deponirte: der Angeklagte Rupfch habe längere Zeit bei ihm gearbeitet und in der ersten Zeit keinen Grund zur Unzufriedenheit gegeben, bis er sich mit den Sozialdemokraten eingelassen habe. Später habe er (Zeuge) entdeckt, daß Rupsbh ihn bestohlen; als er ibm dies vors gehalten, habe Rupsh gesagt, die Sozialdemokraten hätten ihn dazu verführt. Der Zeuge Klempnermeister Brinkmann aus Barmen sagte aus: Rupsch habe gegen ihn geäußert, es werde mit den Sozialdemokraten noh ein {blimmes Ende nebmen; es se} ibm aber gleich, ob so oder so. Der Schriftseßer Sommereisen giebt an: Reinsdorf habe mit ihm in einer Druckerei gearbeitet; er habe einmal gesehen, wie Reinsdorf aus Paris einen Brief mit einem 100 - Fres.- oder 50 - Fres. - Billet erhalten habe. Zeuge Färber Boellhof aus Elberfeld deponirte betreffs eines an seine Adresse gelangten Briefs mit 100 46 Inhalt aus New - York: er wisse nicht, wie er zu diesem Gelde ge: lange. Zeuge Swiebeck aus Elberfeld gab an: Reinsdorf habe ihm gesagt, er werde eine große That verüben, und den Zürichern einen Streich spielen; ganz Deutshland werde an ihn denken. Reins- dorf habe stets einen {weren Revolver bei si getragen, au eine &Flasbe mit Schwefelsäure besessen. Der Gerichtshof besch{loß, die Zeugen Palm und Westweber nicht zu vereidigen, da sie der Theil- nahme verdächtig seien. Nachdem noch mehrere Scriftstücke ver- lesen worden waren, wurde die Beweisaufnahme ge\2lof}sen. Morgen früh 9 Uhr beginnen die Schlußvorträge. Die Verkündigung des Urtheils wird am nächsten Montag Mittag erwartet.

19, Dezember. (W. T. B.) Die von der Reichsanwalt- schaft gestellten Strafanträge lauten: Gegen Reinsdorf auf Todesstrafe und 15 Jahre Zuchthaus, gegen Bachmann auf 12 Jahre Zuchthaus, gegen Rupsh und Küchler auf Todesstrafe und je 12 Jahre Zuchthaus, gegen Holzhauer auf 10 Fahre Zuchthaus, gegen Soehngen und Rheinbah auf je 5 Jahre Zuchthaus; bezüglich Toellners ist Freisprehung beantragt.

Im Restidenz-Theater wird heute und morgen „Der Club“ gegeben und findet das nächste Auftreten des Sgr. Ernest o Rossi erst am Sonntag statt.

Im Königlichen Opernhause gelangte gestern Abend, am Geburtstage von Carl Maria von Weber (geboren am 18, Dezem- ber 1786 zu Eutin in Oldenburg) zum 500. Male der „FSreischüß" zur Aufführung. Zum erften Male ift diese Oper in Berlin am 18, Juni 1821 gegeben und vom Publikum gleich mit unbeschreiblihem Jubel aufgenommen worden. Interessant dürften nachstehende Notizen sein, welce, wie die „Nat.-Ztg.“ anführt, in Bezug auf diesen Abend in dem vorhandenen Tagebuhe C. M. von Webers si vorfinden,

„Abends als erste Oper im neuen Swhauspielhause: Der Freì- \{Üüß“, wurde mit dem unglaublihsten Enthusiasmus aufgenommen, Ouverture und Volkslied da capo verlangt, überhaupt von 17 Musik- stückden 14 lärmend applaudirt. Alles ging aber au vortrefflid und sang mit Liebe; ih wurde herausgerufen und nahm Madame Seidler und Mlle. Eunicke mit heraus, da ic der Anderen nicht habhaft werden konnte. Gedichte und Kränze flogen. Soli deo gloria,“

Unverändert im Laufe der Zeiten ift die Anzichungskraft dieser Oper auf das Publikum geblieben und wird es wohl bleiben bis in alle Ewigkeit, so lange deutshes Land und deutshes Wesen bestehen. Als Stpreiber dieser Zeilen gestern Abend vor dem Beginne der Vorstellung die Billetkasse passirte, da war bis zum leßten Rang hinauf kein Billet mehr vorhanden, und viele Personen noch kamen, die den Eintritt ins Theater nit mehr erlangen konnten. Ein Verdienst, daß dieser Erfolg zu verzeichnen, ist aber auch der Verwaltung der Königlichen Schauspiele zuzusprecen für die Sorgfalt, mit welcher die gestrige Aufführung vorbereitet worden. Die erst:n Gesangskräfte unserer Bühne waren sämmtlid beschäftigt: es sangen Fr. Sachse-Hofmeister die Agathe, Frl. Lehe mann das Aenncben, die Damen Frls. Leisinger, Göße und Seehofer die Brautjungfern, Hr. Niemann den Max, Hr. Fricke den Caspar, Hr. Bey den Eremiten und außerdem die Herren Krolop (den Erb- förster) Schmidt (Ottokar) und Lieban (Kilian). Voll und ganz waren sämmtliche Künstler bei ihren Aufgaben und gestalteten dur ihre Hingabe den gestrigen Abend zu einem besonderen Fest für deutsche Kunst und deutsbes Können! Hr. Niemann war prächtig bei Stimme und sang seine Partie lyrisch und weich, ohne jeglibe Uebertreibung in Spiel und Kraft des Tones. Unsere besondere Hochachtung müssen wir diesem Meistersänger aus\precben, der gestern bewiesen hat, y welch bedeutendem Maße er die Technik des Gesanges beherrst. Vollendet gelangten gerade die lyrishen Stellen seiner großen Er im 1. Aft zur Ausführung, so die Arie „Dur die Wälder“ und da darauf folgende Andante con moto „Jetzt ist wohl ihr Fenster offen." Frau Sachse-Hofmeister glänzte durch die Schönheit ihres Soprans und die Innigkeit ihres Vortrages, während Frl. Lehmann durch die muer haft vollendete Ausführung des Aennden den raushendften Beis bei offener Scene errang. Das Orchester spielte vorzügli ; E ¿udend klang das Piano der Beglcitung in dem Adagio-Saße großen Scene und Arie der Agathe (Leife, leise, fromme Weise o Mödten dem echte, {öne Musik liebenden Publikum die unver gängliwben Klänge des Weberschen „Freishüß“ noch oft in solcher Ge stalt vorgeführt werden !

E

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsner, Fünf Beilagen (einschließli Börsen-Beilage),

sowie das Verzeichniß der gezogenen Schuldverschreibunge! der Staats-Anleihe vom Jahre 1868 A.

Berlin:

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Annouxcen - Bureaux, Fj

Ete&briefe und Untersuchungs - Sachen. [57617] Steckdrief.

Gegen den unten beschriebenen Stellmacher Julius Carl Paul Bellag, am 26. Oktober 1854 u Trebschen, Kreis Zülliwau-Schwiebus, geboren, zuletzt in Berlin wohnhaft gewesen, welcher sich ver- horgen hält, ift die Untersuchungsbaft wegen schweren Diebstahls In den Akten c./a. Bellag und Genossen 1, J. 301/84 verhängt. : i

Es wird crsuht, deuselben zu verhaften und „in das Untersubung8gefängaiß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern. -

Berlin, den 15. Dezember 1884.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte II.

Beschreibung : Größe etwa 167 em, Haare dunkel- blond, Bart Schnurrbart und kleine Fliege, Gesicht was podennarbig, Sprache deutsch. d1 graue Hose, brauner No, schwarze seidene Tuch-

müße.

57600] Stekbrief. Gegen den unten beschriebenen Bergmann Adam Hehr, zuleßt in Effen wohnhaft, welcher [lüchtig int resp, sich verborgen hâlt, ist die Untersuchungshaft wegen einfachen Diebstahls (§. 242 St. G. B.) verbängt. Z

Es wird ersucht, | in das Gerichtsgefängniß (J, 1537. 84.) : E

Essen, den 16. Dezember 1884, R

Königliche Staatsanwaltschaft. .

Beschreibung: Größe 1,65 m, Statur geseßt, Haare {warz, ohne Bart. Kleidung: hellgraue Soppe, dunkle Hose, kleiner runder Filzhut.

denselben zu verhaften und zu Essen abzuliefern.

[57598 Der E 17. April 1883 gegen den Schiffer Diedrih Rohdenburg aus Trupermoor erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilienthal, 15. Dezember 1884, Königliches Amtsgericht. Il. A. Thiemig.

[57599]

Der gegen den Drahtbinder Johann Plasceck aus Gr, Divina in Ungarn, im öffentlichen Unzeiger für Hannover de 1882 Stück 36 Nr. 4254 unterm %.,/8. 82 erlassene Stecktbrief wird damit erneuert.

Lilienthal, 15. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht. IL. A, Lhtemig.

97602 V Dee im offentlichen Anzeiger für Hannover . de 1882 Stück 4 Nr. 462 unterm 18. Januar 1882 gegen den Arbeiter Diedrich Gerken aus Heudorf erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilienthal, 15. Dezember 1884, Königliches Amtsgericht. T1. A Thiemtg.

(57603]

Der wider den Arbeiter HeinriÞ Brandt aus

Yeimsen im Stück 15 Nr. 1384 des öffentlichen

Anzeigers de 1881 erlassene Steckbrief wird damit erneuert,

Lilienthal, den 16. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht. Il.

A. Thiemig.

[57604] : Der gegen den Arbeiter und Colporteur riedrich Pröhl, geboren am 16. Januar 1857" zu Düshorn im ôffen1lichen Anzeiger jür die Provinz Hannover de 1682 Stü 7 Nr. 907 unterm 10./2. 82 erlassene

Stekbrief wird damit erneuert. Lilienthal, den 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. IT.

A. Thiemig.

[57605] Der gegen den Kaufmann Diedrich Wischhusen aus Blokland, Stadt Bremer Gebicts, im öffent- lden Anzeiger des Amtsblatts sür die Provinz Hannover de 1882 Stück 44 Nr. 5263 unterm 24/10, 89 erlassene Steckbrief wird däâmit erneuert. Lilienthal, den 16. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. Il. A. Thiemig. (57606) Der gegen den Kanonier und Arbeiter Heinrich riedrid Heuer, geboren am - 5. März 1854 zu Ströhen, Kreises Diepholz, im öffentlihen Anzeiger ur die Provinz ‘Hannover de 1882 Stück 16 Nr. 8 unterm 15,/4, 82 erlaffene Steckbrief wird da- t erneuert. Lilienthal, 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. Ik. A. Thiemig.

(57608) Der gegen den Arbeiter Hinrih Muuß, geboren den 95, November 1833 zu Hubberte dorf, Amts ‘Pwartau, Fürstenthum Lübeck, im öffentlichen An- êlger für Hannover de 1882 Stück 4 Nr. 463 unterm 18, Januar 1882 erlassene Steckbrief wird damit erneuert. Lilienthal, den 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. Ik.

[27607 de 1880 gegen den Dienstknecht stern aus Wieliecka in Oesterreich, zuleßt in Altona, entbaltene Steckbrief wird damit erneuert.

[57609] \Wiffer_ s aus Hütt Zolldefraude erlassene Steckbrief wird neuert,

Kleidung: [57610]

Liltenthal im öffentlichen Anzeigec für die Provinz Hannover de j 3,/9. 82 erlassene Steckbrief wird damit ecnueuert.

[57611]

aus dem hicfigen Gefängnisse entwichenen Schlachter und Arbeiter Franz August Berger aus Berlin, welcber fih aub wohl Franz August Gleihmann aus Reisen in Sachsen nennt, erlassene Steckbrief wird damit erneuert.

[57612]

Nr. 93 Seitens des vormaligen hiesigen Polizei-

[57613

Christian Hinrich Gerdes aus Hemelingen erlassene Steckbrief wird damit erneuert.

E Der im öffentlihen Anzeiger Stück 25 Nr. 1807 Sigismund Lichten-

Lilienthal, 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. Ikl. A. LThiemtg.

Der unterm 30. Oktober 1880 gegen den Torf- Biffer Martin Stelljes aus Hüttenbusch, wegen

N damit er-

Lilienthal, den 15. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht. 1L. M Ste mig,

Der gegen den Arbeiter He'mann Osmer aus

1882 Ctück 36 Nr. 4255 unterm Lilienthal, den 15. Dezember 1884, Königlites Amtsgericht. I…[.

A. Thiemig.

Der unterm 24, September v. Is, gegen den

Lilienthal, den 15. Dezember 1884. Königlides Amtsgericht. Il. A. Thiemig.

Der im öffentlichen Anzeiger de 1879 Stück 2

anwalts erlassene Stecbrief wider den Reservisten

Diedrich Geflen aus Neumooringen wegen unerlaub-

ter Auswanderung wird damit erneuert. Lilienthal, 15. Dezember 1884.

Königliches Amtsgericht. Ik.

A. Thiemig.

R

Der unterm 29, August d. Js. gegen den Arbeiter

Lilienthal, den 15, Dezember 1884, Königliches Amtêgecicht. IL. U Pte mitg,

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

Aufgebot.

[53564]

Cs ift das Aufgebot folgender angeblich verloren gegangener Werthpapiere: : a, der 3 fünfprozentigen unkündbaren Pfandbriefe der Preußischen Hypotheken - Aktien - Bauk zu Berlin Serie IV. Litt. J. Nr. 42 391, 42 396 und 42 397 über je 100 Thaler (300 44), vom Dr. med, Wilhelm Klemm zu Mühl-

hausen i. Th.,

. der Prioritätsobligation Il. Emission der Aachen - Mastrihter Cisenbahn - Gesellschaft Nr. 10584 über 300 M,

vom Generallieutenant zu Berlin,

, des 4F prozentigen Centralpfandbriefes der Preußischen Centralbodencredit - Aktien - Gesell - tchaft ‘zu: Berlin Litt. D. Nr 1312 do 1877 über 300 M,

von Frau Johanna Eggert, geb. Keibel, zu Berlin, beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert,

spätestens in dem auf :

den 9. Zanuar 1886, Vormittags 117 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstr. 58 im Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 10. Dezember 1882. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 54.

[87582] Aufgebot. Der Fleischermeister Julius Schmeißer zu Blanken- heim hat das Aufgebot des für seinen Sohn Udo Schmeißer (geb. den 1. November 1874) ausgestellten Sparkassenbuches Nr, 20765 der \tädtischen Spar- fasse zu Sangerhausen über noch 410 4 65 5, wel&es am 10. Juni 1883 verloren gegangen ist, beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuches wird aufgefordert, \pätestens in dem auf den 17. März 188656, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 10 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an- zumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widri- genfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Sangerhausen, den 5. August 1884. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

von Vülow

49795 ( Be TifWlermeister Carl Ehrhardt aus Greifen-

[57482] Durch rebttkräftiges Urthcil des Königlichen Lands gerichts II. Civilfommer zu Cöln, vom 25. Novem- wurde die zwischen den Cheleuten Fried- rich Wilhelm Hartoch, Kaufmann, und Elise, ge- borene Kessel, zu Cöln, bestandene eheliche Güter- gemeinschaft für ausgelöst erklärt, an deren Stelle völlige Gütertrennung ausgesprochen und die Parteien zur Auseinandersczung und Liquidation

[52252]

von

10255 11097 11720 12416 12918 13683 14291 14989

4217.

2494 4707 5613 TOOD 7947

10276 11964 12421 13242 14004 14639 15339 16106 16722 17140 17817 18208 18754 19246 19811

1298 3324 5343

7812 8541

10471 11986 12355 12673 12967 13301 13916 14470 15108 16228

hagen, geboren im Jahre 1818, Sohn des Zimmer-

A. Thiemig.

meisters Ehrhardt und dessen Chefrau, geborene

17271

ber 1884

Ltt.

G12 Q

7137

3481 9993 5707 5725 6316 6416 6497 6649 6721 7824 7908 7923 8668 8847 8969 9415 9772 9839. 9929

welche

über da

8 Lebe

Königliches Amtsgericht.

A Gaul, Rechtsanwalt. Veröffentlicht: Breuer,

Kriese, Beide verstorben, welher im Februar 1874 bebufs Ankaufs von Waaren na Stettin gereift ist, und von da yvach Berlin gereist fein soll, ift seitdem verschollen. Seine zweite Ehefrau, Auguste Nofalie, geb. Anton, spra damals die Vermuthung aus, daß er nah Amerika ausgewandert sei. nits ermittelt worden. Auf Antrag der Kinder desselben, des Gerihts3- Afktuars Hermann Ehrhardt und der Emilie, geb. Chrhardt, verw. Matpfuhl, eraebt daher die Auf- forderung an den bezeichneten Tischlermeister Carl Ehrhardt, sich spätestestens in dem auf den

1. September 1885, Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Gerichtslokal anberaumten Aufgebots- termine persönlib oder riftli zu melden, widrigen- falls er für todt erflärt werden wird. Diejenigen , L {ollenen Auskunft zu geben vermögen, wollen Mit- theilung davon hierher machen. Greifenhagen, den 31. Oktober 1884,

Doch ift hierüber

n des

vor

Könial. Notar Graffweg zu Cöln verwiesen. Cöln, den 15. Dezember 1884,

Gerichts\{reiber des Königl. Landgerichts.

Verloosung, Anortisatiotu,

A.

10296 1 S 1 Hl 1] L241 1] 12956 13802 14462

10614 11995 12426

14222 14681 15358 16194 16796 17490 17838 18228 18777 19361 20097

ors

90d

10519 12044 12399 12817 12983 13353 13920 14618 15136 16279

17675 17821 17985 18139 19258,

à

Papieren. Bekanntmachung.

Rentenbriefen der folgende Apvoints gezogen worden : 1000 Thlr. 117 Stück und zwar die Nummern: 31 145 248 1107 1476 1582 1841 1978 32923 3330 3409 4241 4670 4898 5529 5833 5945 6729 6773 6822 8550 8685 8716 9476 9634 9930 10042 10161 10859

TI40S 1

3442 3496 3595 4035 4051 5044 5137 5225 5268 6068 6033 6172 6180 6419 7500 8095 8282 8802 8858 8974 9045 9214

7005 7310

0634 1135 1869 2670

13215 14024 14615 10191 101092

Litt. B. à 500 Thlr. = 1500 M. 34 Stüd 40 93 100 228 392 6/8 1480 1735

2995 2655 2736 2837

und zwar die Nummern: 1097 1102 1989 JO2S D121 411) Z260 2920 3219 3236 3304 3345 3464 3543 4026 4167

3701

74

3528

15474 16246 16815 17510 17879 18361 18942 19393 20264

(0) 3911

11042 12082 12400 12841 13116 13424 14001 14716 15213 16436

1110 1264

5021

16 746

11165 12058 12803 13559 14286 14731 15496 16281 16825 17553 18056 18447 19035 19426

20512

5805

7955

9021

10082 11196 12099 12481 12846 13123 13510 14037 14733 15711 16589

2115 23

1 1 1 1

10163

10880 10998 LOOI 1 12004 12138

2730 3550 4189 4764

Lïtt. C. à 100 Thlr. = 300 M 173 Stü und zwar die Nummern: 20 107 216 404 609 661 1047 1229 1389 1539 1677 2859 2971 4868 4979 4980 5666 5797 5929 6369 6561 (E 7998 8007 8011 8292 8483 8618 8755 9041 9055 9081 9119 9251 9653 9715 9818 10037 10919 12047 12545 1008 1 14270 14707

1c(8 1950 2122 3884 4147 4324 4497 5083 5225 5300 6801 6972

9. (60

11172 12153 12832 13580 14406 14805 15642 16453 16844 17586 18101 18489 19074 19451 20713

Litt. D. à 25 Thlr. = 75 M und zwar die Nummern: | O 647 717 775 790 1001 1006 1013 1120 1210 1283 1465 2069 2122 2130 2418 2966 3135 4323 4463 4851 4939 5883 6070 6118 6754 6959 7169 8181 8211 8312 9157 9194 9235

28 98 88 182 197

10182 11347 12306 12506 12851 1312 13603 14285 14965 15810 16762

Zinszahlung u. |st. w. von öffentlicken

Bei der in Felge uaserer Bekanntmacung vom 15. v. M. stattgefundenen öffentlihen Verloosung Provinz Sachsen sind

3000

O7 5

37 3057

Ner-

Litt. E. à 10’ Thlr. und zwar die Nummern 12801 bis 12803. Die Inhaber werden aufaefordert, gegen Quittung und Einliefe- rung der Rentenbriefe in und der dazu gehörigen Coupons Ser. V. Nr. 6

30 e 8 Stück

der vorbezeichneten Rentenbriefe

coursfähiaem Zustande

bis 16 nebst Talons, den Nennwerth der Ersteren

bei der hiesigen Nr. 1, tagen von 9 bis 12 Uhr in Empfang zu nebmen. Vom 1. April k. J. ab hört die Berzinsung der vorbezeichneten Nentenbriefe anf. der Verjährung der ausgeloosten Rentenbriefe ist die Bestimmung des Gesetzes über die Errichturg von Rentenbanken

Rentenbank-Kasse, Domplaß vom 1, April k. J. ab, an den Wochen-

Wegen

vom 2.

März 1850 §8, 44 zu be-

achten.

den

T

M

3159

[52251] 15.

von Rentenbriefen der Provinz Hannover sind folgende Appoints gezogen worden :

Den Inhabern von ausgeloosten und gekündiäten Rentenbriefen Rentenbriefe mit portofrei einzusenden und den Antrag zu ftellen, daß die Uebermittelung des Geldbetrages auf gleichem Wege, und soweit folcher die Summe von 400 M nicht Übersteigt, durch Postanweisung, jedo auf Gefahr und Kosten des Empfängers erfolge. Einem folhen Antrage ift alsdann, fof ] Erhebung von Summen über 400 handelt, eine ordnung8mäßige Quittung beizufügen.

steht der

¿s Frei, diè zu realisirenden Post an die Rentenbank-Kasse

fofern es sib um die

Magdeburg, den 19. November 1884, Königliche Direktion

der Rentenbank für die Provinzen Sachsen

und Hannover.

' Bekanntmachung. Vei der in Folge unserer Bekanntmabung vom v. Mts. stattgefundenen öffentlichen Verloosung

Litt. A. à 1000 Thlr. = 3000 (A 5 Stü, und zwar die Nummern : 434 500 528 654 758. Litt. 1B. à 500 Thlr. = 1500 A4 1 und zwar die Nummer: 310. Litt. C. à 100 Thlr. 3900 4 6 S und zwar die Nummern: 368 432 622 959 988 1040. Läitt. D. à 25 Thir. = 75 46 5 und zwar die Nummern: 11--.318 339/1206 1254.

Stüd,

Litt. E. à 10 Thlr. = 30 6 6 und zwar die Nummern: 203 341 502 844 898 917. Die Inhaber der vorbezeichneten Rentenbriefe wer- den aufgefordert, gegen Quittung und Einlieferung der Rentenbriefe in coursföhigem Zustande und der dazu gehörigen Couvons Ser. II. Nr. 15 und 16 vebst Talons, den Nennwerth der Ersteren bei der hiesigen Rentenbank-Kasse, Domplatz Nr. 1, vom 1. April k. Js. ab an den Wochentagen von 9 bis 12 Uhr in Empfang zu nehmen. Vom 1. April ï. 3s. ab hört die Verzinsung der vorbezeith- neten Reutenbriefe auf. Wegen der Verjährung der auêgeloosten Rentenbriefe ist die Bestimmung. . des Geseßes über die Errichtung der Rentenbanken vom 2, März 1850 8. 44 zu beachten. Den Inhabern von ausgeloosten und gekündigten Rentenbriefen steht es frei, die zu realifirenden Rentenbriefe mit der Poft an die Rentenbank-Kasse portofrei einzusenden und den Antrag zu ftellen, daß die Ucbermittelung des Geldbetrages auf gleichem Wege und so weit solcher die Summe von 200 nicht übersteigt, durch Postanweisung, jedo auf Gefahr und Kosten des Empfängers erfolge. Einem solhen Antrage ist alsdann, sofern cs sèch um die Grhebung von Summen über 400 # haudelt, cine ordnungsmäßige Quittung beizufügen. Magdeburg, den- 19. November 1884, Königkiche Direkttian der Rentenbank für die Provinzeæ Sachfeuz Und Hannover.

4055 5451 6436 8350 93(1 10246 10251 11087 11622 12319 12890

5380

1572

12886 13664 13681 14260 14272 14864 14940

1892

2371 4678 5380 7038 7791 9024

3 ‘(653

115T1 12362 13217 13976 14528 15246 15911 16621 17139 17716 18139 18548

11518 12e 13182 13914 14474 15088 15739 16570 16972 17587 18131 18517 19111 19168 19669 19709 21011 31242; 154 Stüd 545

i Beïanntnmachung. : In dem am 19. d. Mts. zur Ausloosung von Schuldverschreibungen der mit der biefigen Provin- ztal-Rentenbank vereinigten Eichs3felds@chew Til- gungsfasse für dns Halbjahr 1. Januar bis ultimo Juni 1885 hierselbst abgehaltenen Termäne sind. folgende Sculdverfchreibunger: ausaetoost worden : 1) van Litt. 4. à 32%, i

à 1500 (500 Thlr.) 5 Stück Nr. 11 213

296 534 700. j 2) von Liút. B. à 4%, :

à 1500 Æ (500 Thlr.) 10 Stück Nr. 714. 1509 1562 16359 1977 1984 2156 2507 2577 4151.

a 300 M (100 Thir.) 8 Stück Nr. 770: 873 1799 1885 2614 2845 2857 2981.

à 150 (50 Thlr.) 6 Stü Nr. 642 1264 2074 2097 2179 2182.

à 75 M1 (25 Thlr.) 2 Stüdlk Nr. 1096 2692.

Die Zahlung der Beträge derselben und der halb» jährlihen Zinsen pro I. Januar bis ultimo Juni 1885 erfolgt vom 1. Juli 1885 ab je na der Wahl der Interessenten entweder?

1) dur -dèe Kasse der unterzeihuetcn Ren- tenbank, DomWay Nr. 1, hiersclbst, in den Vors mittagsstuden von 9 bis 12 sofort gegen Zurück- tieferung der ausgeloosten Schuldverschreibur gen im covrés’ igen Zustande, oder

2) dur die Königliche Kreiskasse zu Heiligen“ stack,t binnen 10 Tagen nah der an dteselbe iur coursfähigen Zustande bewirkten Uebergabe der Schuldverschreibungen, gegen Rückgabe der von der Kreiskasse darüber einstweilen aus ustellenden Ems pfangs8bescheinigung.

[52953]

3243 4969 6170 7551 8520 9281 10462 11664 12213 12520 12934 13326 13904 14431 15050 15997 16973

10253 11603 12199 12512 12882 13213 13609 14422 14992 15968 16896