1884 / 303 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

(1881 6017 929 Æ); davon entfallen 2 116 189 Æ oder 34,6 %% auf die Städte. Auf die eigentlich Verarmten kommt eine Unterftüßung von 4 816 544 M oder 787 °/o, davon 1722010 Æ in den Städten. Von der Gesammtsumme der Unterstüßungen wurden für dauernde Unterstützungen 4 967 728 M. oder 81,2 9% verwendet, davon in den Städten 1 780613 A4 Die dur{chs{nittliche Jahreéunterstüßung für eine dauernd unterstützte Person beträgt im Königreich 49 , in den Städten 55 Æ, im übrigen Land 46 Æ, für cine eigentli verarmte

6) der Allerböchste Erlaß vom 9. Oktober 1884, betreffend die Verleihung des Enteignungêrechts zur Erwerbung eines zur Erweiterung des Garnifon-Grerzierplaßes bei Spandau erforderlichen Grundstücks für den Militärfiskus, dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potédam Nr. 47 S. 434, ausgegeben den 21. November 1884;

7) das Allerhöcste Privilegium vom 27. Oktober 1884 wegen Ausfertiaung auf den Inhaber lautender Kreisanleihesheine des Kreises Angerburg im Betrage von 150000 Æ durch das Amtsblatt

otirung der fonsularisden Vertretung in der Kapstadt. R L dl Sicherheit gien dürfen, meint die „National- Liberale Correspondenz“, daß auch diese Focherangen in dritter Lesung bewilligt werden, nahdem die neuen Besißgergreifungen in der Südsce bekannt geworden. Die Opposition hatte sich in dieser Hinsicht bereits ausdrücklich den Rückzug ofen gehalten. Auf keinem anderen Gebiet ift offenbar im Augenblick der Sparsamkeitseifer übler angebracht, als im Ressori des Auswärtigen Amtes.

Um 121/, Uhr hatte der Berghauptmann Frhr. von der Heyden-:Rynsh und um 31/2 Uhr der Geheime Ober-Regie- rungs-Rath und General-Direftor der Königlichen Museen, Dr. Schöne, die Ehre einer Audienz.

Abends 61/2 Uhr begab Sih Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Heinrich nach dem Opernhause und von dort nah dem Residenz-

eine solhe Wendung genommen habe, daß sich die Frage als eine innere der evangelischen Kirche darstelle; weiter erklärten sie, daß die Wiedereinbringung eines Entwurfes, in welchem dem Bischof das Mitaufsichtsriht über das Kirchenvermögen eingeräumt wird, ein dringendes Bedürfniß sei.

Eine gestern abgehaltene, sehr zahlrei besuchte Vex: fammlung nahm eine an den Fürsten L

Dem „Paris“ zufolge wäre über das Territorium on Cheik Said noh nichts entschieden. Die Verhand- sungen zwischen der französishen Regierung und den Eigen- hümern des Gebiets würden fortgeseßt.

Spanien. Madrid, 23. Dezember. (W. T. B.) Ein Erlaß der Regierung verfügt, daß den Reisenden der

der Königlichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 50 S. 385 bis 387, ausgegeben den 10. Dezember 1884;

8) das unterm 29. Oktober 1884 Allerhö} vollzogene Statut für die Drainagegenofsenschaft zu Kieferstädtel im Kreise Toft-Gleiwitßz dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 49 S. 462 bis 464, ausgegeben den 5. Dezember 1884;

9) der Allerböhste Erlaß vom 3. November 1884, betreffend die Verleihung des Enteignungêrechts, sowie des Rects zur Chausfseegeld- erhebung an den Kreis Schweidniß bezüglih der von demselben zu bauenden Chausseen von der Nimvtsh-Schweidnitßzer Kreisgrenze in der Richtung von Jordanemühle über Zobten, Marxdorf und Wenig- Mobnau bis an die Grenze des Kreises Neumarkt in der Richtung auf Mettikau und von Breitenhain bis Dittmannsdorf, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Breslau Nr. 48 S. 401, ausgegeben den 28. November 1884;

10) das unterm 3. November 1884 Allerhöcbft vollzogene Statut für die Entwäsfserungsgenoffenshoft zu Wiese gräflih im Kreise Neus- stadt O.-S. durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Dppeln Nr. 49 S, 459 bis 462, ausgegeben den 5. Dezember 1884;

11) der Allerhôöcbste Erlaß vom 7. November 1884, betreffend die Herabseßung des Zinsfußes der von der Stadtgemeinde Aschers- leben auf Grund der Allerhöchsten Privilegien vom 18. Januar 1868 und 31. Januar 1874 ausgegebenen Inhaber-Obligationen von fünf beziehungsweise vier und einhalb Prozent auf vier Prozent, dur das Amtéblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 49 S. 433, ausgegeben den 6, Dezember 1884;

12) das Allerböcbste Privilegium vom 7. November 1884 wegen Ausfertiaung auf den Inhaber lautender Stadtanleihescheine der Stadt Aschersleben im Betrage von 2C0 000 (A durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Magdeburg Nr. 49 S. 431 bis 433, ausgegeben den 6, Dezember 1884,

Personalveránderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 16. Dezember. v. Dewitz Il., Sec. Lt. vom Ir f. Regt. Nr. 76, in seinem Kommando zur Dienst- leistung von dem Festungëegefärgniß in Rastatt zum Festungsgefäng- niß in Posen übergetreten. Ziethen, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 112, zur Dienstleist. bei dem Festungsgefängniß in Rastatt kom- mandirt. v. Hagen, Scc. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 93, in das Inf. Regt. Nr. 113, Courth, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 9, in das Drag. Regt. Nr. 13 verseßt. 18. Dezember. Thiele, Hauptm, und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 132 in das Inf. Regt. Nr. 62, v. Winning, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 62, in das Inf. Regt. Nr. 132 versetzt.

Durch Verfügung des Kriegs - Ministeriums. 12. Dezember. Lüttich, Pr. Lt à la suite des Inf. Regts. Nr. 118 u Direktions- assiftent bei den Gewehr- und Munitionsfabriken der Gewehrfabrik zu Spandau, v. Gabain, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 74, kom- mandirt zur permanenten Dienstleistung bei den Gewehr- und Muni- tionsfabriken, der Gewehr- und Munitionsfabrik zu Erfurt zugetheilt.

Im Beurlaubtenstande. Berlin, 18. Dezember. Buchha, Sec. Lt. a. D., zuleßt im Jäger-Bat. Nr. 14, in der Armee, und zwar als Sec. Lt. der Reserve tes Füs. Regts. Nr. 39 mit einem Patent vom 21. September 1882, wiederangestellt und ket diesem Regiment vom 1, Januar k. J. ab auf ein Jahr zur Dienst- leistung kommandirt.

Königlich Bayerische Armee.

Abschiedskewilligungen. Imaktiven Heere. 16.'De- zember, Ritter v, Xylander, Gen. Major à la suite der Armee, in Genehmigung seines Abschiedsgesubes, Schedl, Hauptm. und Comp. Chef im 10, Juf. Regt. unter Verleih. des Charakters als Major, mit Pension zur Disp. gestellt. Koh, Sec. L. des 9, Inf. Regts, der Abschied mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. bewilligt. Frhr. v. Leonrod, Gen. Lt. a. D,, das Prädikat Excellenz verliehen.

Im Sanitäts - Corps. 16. Dezember. Dr Schmalz, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Garn, Arzt beim Festungsgouvernement Ingo! stadt, der erbetene Abschied mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., unter Verleihung des Charakters als Gen. Arzt 2. Kl., bewilligt. Dr. Eckart, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt vom 2. Ulan. Regt., als Garn. Arzt zum Festungs- gouvernement Ingolstadt, Dr. Frohwein, Ober-Stabsarzt 2. Kl, vom 7. Infanterie-Regiment unter Verleihung eines Patents seiner Charge, als Regts. Arzt zum 2. Ulan. Regt., Dr. Sator, Assist. Arzt 1. Klasse vom 17. Infanterie Regt. zum 14. Infanterie Regiment verseßt. Dr. Bergmüller, Assist. Arzt 1. Klasse vom 4. Inf. Regt., im 17. Infanterie Regt., Dr. Raab,

Assist. Arzt 1. Kl. des Beurlaubtenstandes, zu Stabsärzten, Dr. Dornhöfer, Assist. Arzt 2. Kl. im 8. Inf. Regt., zum Assist. Arzt 1. Kl. befördert, Dr. Lukinger, Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt des 3.,_Inf. Regts., ein Patent seiner Charge verliehen. Dr Anderl, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 1. Feld-Art. Regts., als Ober-Stabsarzt 1. Kl, Dr, Mozilewsky, Stabsarzt des 8. Inf. Regts, als Ober-Stabsarzt 2. K1., charakterisirt.

Kaiserliche Marine. Ernennungen, Beföcderungen, Berlin, 16. Dezember. v. Schuckmann, Diedericsen, Kapitän-Lts. zu Korv. Kapitäns, Stiege, ckel, Lis, zur See, zu Kapitän-Lts., v. Bredow, Unter-Lt, zur See, zum Lt. zur See, befördert. Schloepke, Kapitän-Lt. der Charakter als Korv. Kapitän verlichen. v. Häseler, Lt. zur See à la suite die See- offizier-Corps, in das Seeoffizier-Corps wiedercinrangirt. Stecert, Vize-Feldw. vom 1. Bat. Landw. Reats. Nr. 85, Könecke, Vize- Seidw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 66, zu Sec Lts. der Res. des See-Bats., Köhn v. Jaski, Síc. Lt. der Seewehr des See- Bats , zum Pr. Lt., befördert.

Versetzungen 2c

Nichtamilicßes.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 24. Dezember. Se, Majestät ver Kaiser und König nahmen heute den Vortrag des Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski entgegen und empfingen später den zweiten \Militär-Attaché der russischen Botschaft, Oberst-Lieutenant im Generalstabe, von Boutakoff, behufs Ueberreichung der neuerdings mit dem Namenszeichen Sr. Majestät versehenen Epaulcttes des 37, (Ordens:) Dragoner- Regiments Sr. Majestät des Deutschen Kaisers.

Die Weihnachtsbescheerung für die Königliche Familie und den Kaiserlichen Hof findet heut im Königlichen Palais in hergebrachter Weise statt.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern Vormittag 11 Uhr den Kaiser- lihen Gi sandten in Madrid, Grafen zu Solms-Sonnewalde,

Theater.

Jhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Kronprin zessin wohnte mit Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Victoria Abends 6 Uhr der Weihnachtsbescheerung in der Wadzeck-Anstalt bei und besuchte sodann das Residenz- Theater.

Die im Reihs-Eisenbahnamt aufgestellte, in Nr. 302 des „Reichs-Anzeigers“ veröffentlichte Uebersicht der Betriebsergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat November d. J. ergiebt für die 41 Bahnen, welche au schon im entsprehenden Monate des Vorjahres im Be- triebe waren und zur Vergleihung gezogen werden konnten, mit einer Gesammt-Betriebslänge von 31 018,38 km, nah- stehende Daten: __ Eröffnet wurden im November d. J.: am 1. November die Verbindungsbahn vom Bahnhof Lauterburg nach dem Rheinhafen daselbst, 1,70 km (Reichsbahnen in Elsaß: Lothringen); die Strecken Greiffenberg—Friedeberg, 8,74 km, Göttkendorf— Wormditt, 45,20 km, Braunsberg Mehlsack, 27,12 km, Sauterberg—St, Andreasberg, 11,18 km (Königlich preußische Staatsbahnen) und Döbeln— Großbauchlit, 0,88 km (Königlich sächsishe Staatsbahnen); am 11. November Bittau— Markersdorf, 13,40 km (Königlich sächsische Staatsbahnen). Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war im November d. Z.: a. beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des laufenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres: bei 24 Bahnen mit zusammen 4488,75 km höher und bei 17 Bahnen mit zusammen 26 529,63 km niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betricbslänge bei 1 Bahn mit 68,65 km unverändert, bei 23 Bahnen mit zufaminen 4409,73 km höher und bei 17 Bahnen mit zusawmen 26540,00 kw (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) niedriger, als in demselben Monate des Vorjahres; b, beim Vergleiche der pr0- visorisch ermittelten Ergebnisse des laufen- den Fahres mit den im Vorjahre ermittelten proviforishen Angaben: bei 26 Bahnen mit zusammen 25 536,00 km höher und bei 15 Bahnen mit zusammen 5482,38 km medriger, als in demselben Monate des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge kei 23 Bahnen mit zusammen 4051,70 kw höher und hei 18 Bahnen mit zu- sau:men 26 966,68 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Be- O geringer, als in demselben Monate des Vor- jahres. Die Einnahme aus allen Verkehrszweigen war vom 1. «Fa - nuar bis Ende November d. Z.: a, beim Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse des lau- fendenJahres mit demDefinitivum des Vorjahres: bei 26 Bahnen mit zusammen 4748,33 km höher und bei 15 Bahnen mit zusammen 26 270,05 km geringer, als in dem- selben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilo- meter Betrièhslänge bei 23 Bahnen mit zusammen 4570,65 km höher und bei 18 Bahnen mit zusammen 26 447,73 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres ; b. bei m Vergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben: bei 31 Bahnen mit zusammen 27 816,76 km höher und bei 10 Bahnen mit zusammen 3201,62 km ge- ringer, als in demselben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 26 Bahnen nit zusam- men 6233,80 km höher und bei 15 Bahnen mit zusammen 24 784,68 km (darunter 6 Bahnen mit vermehrter Betriebs- länge) geringer, als in- demselben Zeitraume des Vorjahres. Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen, ausschließlich der vom Staate für eigene Rech- nung verwalteten Bahnen, betrug Ende November d. F. das gesamnite konzessionirte Anlagekapital 160 280 000 4 (54 915 000 /6 Stammaktien, 44595 000 /6 Prioritäts-Stamm- aktien und 60 770 000 M Prioritäts-Obligationen) und die Län ge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 642,82 km, so daß auf je 1 km 249 339 4 entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privatbahnen betrug Ende November d. «F. das gesammte kfonzessionirte Anlagekapital 625849129 m (311 069 650 /6 Stammaktien, 70914100 Prioritäts- Stammaktien und 243 865 379 # Prioritäts-Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapi- tal Vas ist, 3300,05 km, so daß auf je 1 km 189 648 M entfallen.

Der Minister des Jnnern hat in einem Spezialfall durch Erlaß vom 10. d. M. eine der Entscheidung der höheren Fnstanz vorgreifende Eröffnung der Verwaltungsbehörden an Gesuchsteller dahin, daß es ihnen zwar freistehe, gegen die abweisende Entscheidung erster Jnstanz den Rekurs einzulegen, daß hiervon aber ein Erfolg kaum zu erwarten sei, schon des- halb für ungeeignet erahtet, weil sie fast mit Nothwendigkeit dahin führen müsse, das Vertrauen der Betheiligten auf eine objektive Prüfung der Rekursgesuche zu beeinträchtigen.

Der RNeichs-Stempelpfliht aus Tarif 4b des Reichs:Stempelgeseß:s vom 1. Juli 1881 unterliegt, nah einem in Uebereinstimmung mit der Bekanntmachung des Bundes- raths vom 5. Juli 1882 ergangenen Urtheil des Neichs- gerihts, IV. Strafsenats, vom 14. Oktober d. G, aUO Mie geschästlihe schriftlice Empfangsbestätigung über empfangene Wechsel an Zahlungsstatt von Seiten des Empfängers an den Schuldner.

Der General-Lieutenant des Barres, Präses der Ober-Militär-Examinationskommission, is von Dienstreisen hierher zurüdgekehrt.

_ Württemberg. Stuttgart, 23. Dezember. (W. T. B.) Die Zweite Kammer hat die Kirchengeseß-Entwürfe mit 48 gegen 40 Stimmen abgelehnt und den Antrag Rümelins angenommen: die Regierung um die Einbringung einer neuen Geseßvorlage zu ersuchen, dur welche die Lücken der bestehenden G.seßgebung in einfacherer Weise

( Bismarck zy in welcher gegen den Reichstags, Dezember entschieden Verwahrung

rihtende Adresse an, beschluß vom 15. eingelegt wird.

23. Dezember. (W. T. B.) Die Ständeversamms-: lung ist heute vertagt worden. Der Wiederzusammen- tritt erfolgt etwa Mitte Februar nächsten Jahres as Budget für 1885/87 {ließt günstig ab und balancirt mit 54 Millionen Mark. Für die Matrikularbeiträge is} eine Nad erigenz vorbehalten, entsprechend dem Ausfall der Reichstags: berathung.

Lippe. Detmold, 20. Dezember. (Lippesche Lds,-Z g.) Jn der heutigen Sizung des L'andtages theilte der Präsident eine Petition des Comités der projektirten Eisenbahn Lage—Hameln mit, in welcher um einen Lan deszuschuß zu derselben von 562500 M gebeten wird. Ueber diese Petition wurde ohne Debatte Erledigung in geheimer Sitzung beschlossen. Hierauf trat der Landtag in die Berathung der aus dem Auss{chuß zurückgelangten Etatspositionen ein und bewilligte zunächst bei der Klassen- und klassifizirten Ein- kommensteuer und bei der Schulsteuer die ursprünglich von der Regierung eingeseßzten Positionen, womit also der vor- jährige Erlaß von Neuem ausgesprohen wurde. Zu Landessparkasse und Leihkasse beantragte der Finanz: auss{huß, den Beschluß über 1886 auszuseßen. Nath einigen Auseinandersezungen wurde dem Antrage entsprochen. Zu den Einnahmen der Justizverwaltung wurde ein Antrag des Ausschusses angenommen, wonach die Regie- rung ersuht werden foll, das Sportelngesetz einheitlih zu reguliren und mit der Revision der Sportelnkasse einen damit vertrauten, geshulten, wenn mögli rihterlihen Beamten zu beaustragen, der auch die Revision der Verwaltungssporteln- kasse zu besorgen hätte. Die Ausgaben für Wegebau pro 1885 bewilligte ter Landtag mit 91 374 M, ersuchte dagegen auf Antrag der Kommission die Regierung, für die Folge im Spezialetat die beabsichtigten e: heblichen Reparaturen und Brückenbauten nebst Voranschlägen anzuführen. Nach einiger Debatte wurde der Antrag des Ausschusses angenommen und der Beschluß über den Wegebau pro 1886 ausgeseßt.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 23. Dezember.

B (W. T. B.) Die „Wiener A bendpost“

veröffentliht ein Communiqué über die gestrigen Wahlen zur Brünner Handels- und Gewerbekammer und weist auf Grund der bezüglichen geseßlichen Bestimmungen nach, daß die Rekriminationen über das Vorgehen des Vorsißenden der Brünner Wakhl- kommission vollkommen unbegründet sind.

Pest, 22. Dezember. (Presse.) Der Kronprinz Erz- herzog Rudolf und die Kronprinzessin Stephanie sind heute um 91/, Uhr hier eingetroffen und auf dem Bahnhofe von Moriz Fokai, vom Stadthauptmann - Stellvertreter Pe- kary und den Eisenbahn - Oberbeamten empfangen worden, Jhre Kaiserlihen Hoheiten beehrten Jokai mit einer furzen Ansprache und fuhren sodann in die Hofburg nah O fen. Der Kronprinz wird Jokai morgen Vormittag empfangen.

Velgien. Brüssel, 22. Dezember. (Köln. Ztg.) Von den Spitzen der hiesigen deutshen Kolonie is ge‘tern an den Reichskanzler Fürsten von Bismarck folgendes Telegramm abgesandt worden:

Im Auftrage vieler Deutschen hiesiger Kolonie haben Unterzeich- nete die Ehre, Ew. Durchlaucht ihre Entrüstung Über die unpatrio- tishe Abstimmung der aus den verschiedensten Fraktionen zusammen- gewürfelten Majorität des Reichstages, welche die geringfügige Summe für Bestallung eines Direktors im Ausmnärtigen Amt ver- weigerte, auszudrücken. Um so mehr finden wir uns hierzu veranlaßt, als wir, die wir im Auslande leben, uns ganz besonders der groß- artigen Erfolge Ew. Durcblaubt auswärtiger Pelitik zu erfreuen haben und jeßt hier eine Geltung finden, die wir früher nit batten,

Großbritanuien und Jrland. London, 24. Dezember (W. T. B.) Heute wurde ein Blaubuch über Angra Pequeña veröffentlicht. Dasselbe enthält außer den in dem deutschen Weißbuche veröffentlichten Depeschen ein vom 11. No- vember datirtes Memorandum Lord Granville's an den Bot- schafter Grafen Münster über die Ansprüche Englands auf die Jnseln. in der Nähe von Angra Pequeña, sowie eine De- pesche Lord Derby's an den Gouverneur der Kapkolonie, datirt vom 4. d. M, welche die Unterhandlungen mit Deutsch- land vetapuulit,

Die Fischer Ruß, Chalk und Jarvis, welche wegen Beraubung der deutschen Kutter „Diedrich“ und „Anna“ angeklagt sind, erschienen gestern abermals vor dem Polizeigericht in Great-Yarmouth. Die Verhand- lung wurde wiederum vertagt. Zur Verhaftiu ng des eben- falls angeklagten, noh auf See befindlichen Fischers, Namens Preston, wurde ein Kanonenboot entsendet.

Die „Times“ meldet aus Durban von gestern: die englische Regierung hätte, um keinerlei Frrthum fremder Mächte darüber aufkommen zu lassen, daß das Territorium von Port Durnford unter englishem Schutze stehe, dur das Kanonenboot „Goshawk“ daselbst die englische Flagge hissen lassen.

Frankreich. Paris, 22. Dezember. (Köln. Ztg.) Laut Bericht der Regierung über die gestrige Wahl der Sena- torenwähler haben die Republikaner in einem großen Theil der Departements eine starke Mehrheit erhalten; die Gam- bettisten haben die meisten Stimmen erhalten. Die Ver - stärkungen und Vorräthe, welhe von Toulon und Cher- bourg nah Tongking abgehen sollten, wurden durch das s{chlechte Wetter an der Abfahrt verhindert.

23. Dezember. (W. T. B.) Die Regierung hat mit Rücksicht darauf, daß es dem Senat niht möglich sein wird, das Ausgabenbudget vor dem 31. d. M. zu votiren, den Beschluß gefaßt, der Deputirten- kammer am nächsten Freitag eine Kreditforderung von 800 Millionen zur Bestreitung der Ausgaben Uv das erste Vierteljahr 1885 vorzulegen. Der Senat wird morgen das Einnahmebudget und wahrscheinlich am Sonnabend den von der Regierung verlangten 800 Millionen-

ausgefüllt würden. Die Katholiken enthielten sih der Ab-

und nahm um 11/2 Uhr militärishe Meldungen entgegen.

stimmung, und zwar mit dex Mouivirung, daß die Berathung

Kredit votiren. Die Session der Kammern könnte in diesem Falle am Sonnabend geschlossen werden.

Eintritt in Spanien wieder gestattet wird, ohne daß dieselben si einer Quarantäne zu unterziehen haben.

Griechenland. Athen, 23. Dezember. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat den Handels- und Shiffahrtsvertrag mit Deutschland genehmigt,

Türkei. Konstantinopel, 21. Dezember. (Allg. Corr.)

von der ausländishen Presse veröffentlichten Berichte über Ruhestörungen in Macedonien haben die gforte zur strengsten Untersuchung der Angelegenheit neranlaßt. Sämmtliche Antworten von dem General-Gouver- nur und den Distriktsbehörden bestreiten kategorish das Korhandensein von Unordnungen, auëgenommen die Einfälle pon Räuberbanden aus Bulgarien und Ostrumelien. Die ganden so wird hinzugefügt sind in den beiden Län- pern regelrecht organisirt und finden offene Unterstüßung yon Seiten der Behörden, wenn sie über die Grenze verfolgt werden.

Numänien. Bukarest, 21. Dezember. (Prag. Abendbl.) Fer König nahm heute in feierlicher Audienz die Antwort- adresse auf die Thronrede entgegen.

Afrika. Egypten. Kort i, 20. Dezember. (Alg. Corr.) Eins der Nilboote ist auf seinem Wege hierher, 17 Meiien unterhalb Korti, gekentert. Unter den an Bord befindlichen Personen befanden sich zwei HZeitungs-Correspondenten, Eämmtliche Jnsassen wurden von der Pinasse von ¿zzhrer Majestät Schiff „ZFnflexible“ gerettet, allein die Bagage ging verloren. Die Schiffahrt auf dem Nil wird infolge der Verschiebung des Sandes täglih schwieriger. Die Ankunst der Boote verzögert sich mithin. Oberst Foster und wei Compagnien des Cornwall-Regiments, welche Gemai am 13. d, verlassen, kamen am Dienstag in Hannek an, Auf der Fahrt dahin gingen von 16 Booten 9 unter. Die anderen Boote wurden arg beschädigt und konnten nur uh Ausschlagen mit Zink vor dem Sinken bewah:t werden. Viele der Mannschasten befanden sich in einer beklagens- werthen Lage, indem sie Schuhe und Hosen eingebüßt Hatten. Einer der kanadischen Bootführer ist in Hannek an den Poen, die in der Umgegend stark grassiren, gestorben. Die Witterung {f unertiäglih heiß. Der ¡eldtelegraph 1 1eut in Yetriebsordnung. Die Genietruppen haben unter der persónlihen Leitung Lord Wolf eley's Experimente gemaht, Yäâume mit Schießbaumwolle zu fällen behufs Ermittelung der raschesten Methode, Holz als Heizmaterial für die Dampfer zu erlangen. Die Experimente waren sehe erfolgreih. Die Eingeborenen brachten heute in großer Anzahl Produkte „und Vieh in das Lager, und es wurde ein regelrechter Markt abgehalten. Die Hauptprodukte des Landis sind Datteln, Salz, Weizen, Baumwolle und Rindvieh.

Deitungsfstimnen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ regi- sirirt, daß dem Reichskanzler weitere Zustimmungs-Telegramme und -Schreiben aus Anlaß des Reichstagsbeschlusses vom 15, d. M. zugegangen sind:

aus Essen von Bürgern der Stadt, aus Hamburg desgl., aus London, L aus Zwiscbenahn, L aus Dit Wbera von dem Comité reihstreuer Wähler, 1 aus Hann. Münden vom Magistrat, Bürgervorsteher-Kollezium und einer großen Anzahl Vürger, E aus Zöblitz von den reihstreuen Bürgern aller Stände, aus Hanau von den Landwirtken des Kreisvereins, aus Hildesheim vom liberalen Verein, E aus Dransfeld von den reichstreuen Bürgern und Einwohnern der Stadt, A aus Eislingen von einer großen Anzahl deutsch gesinnter Männer, Donaueschingen von einer Versammlung reichstreuer Männer, Frankfurt a. M. von einer Versammlung rcihstreuer Wähler, Ludwigshafen a. 4 von dem versammelten Reserve- und Landwehroffizierklub, : S Ad von einer zahlreichen Versammlung naltional- gesinnter Wähler, i aus Nürnberg vom liberalen Verein, E : aus Saarbrücn oon einer Versammlung deuts{gesinnter Männer, aus Neunkirchen, Reg.-Bez. Trier, von einer zahlreichen Versamm- lung von Bürgern aller Konfessionen und verschiedener poli- tisber Richtungen, _ ; aus Rotte brer L Tauber von nationalgesinnten Wählern, aus Gel’enkirden von einer großen Zahl patriotischgesinnter Männer, E : aus Mainz von der hessischen Fortschrittêpartei. :

Dasselbe Blatt erwähnt aus einem von Hrn. von Lesseps warm empfohlenen Werke: „La politique française en Océanie par Paul Dechaud“, welches für schleunige Ausbreitung des Sa Besitstandes auf den Südsee-Jnseln plaidirt, olgenden Passus: /

“Mited E Vortheile ziehen von dieser neuen ee arbeit (Panamafkanal), oder wird es dieselben seinen Rivalen über- lassen? Schon seit 9 Jahren bemüht siþ Fürst Bismarck, das Terrain für Deutschland vorzubereiten, aber wie man sieht, wird seiner Koloniakpolitik unaufhörlih durch die Opposition des Reichs- lages entgegengearbeitet, welche, nachdem sie 1880 die Mrote überseeische Handelsgesellshaft in Hamburg (Samoa) gn uen A jet Gn die Budgetkommission die Q f gierungsvorlage über die Postdampferlinien zurückgiebt. Lis Zurückstellung, welche es dem Kanzler überläßt, gestüßt auf die Konservativen und die Nationalliberalen, mit dem Centrum zu unter- handeln, um für die näcste Session eine Majorität zu erlangen, ets laubt uns, einen Vorsprung zu gewinnen und die Derzögerung auszu- nußgen. Das Votum des Reichstages giebt uns etne reue A d eit, eine dominirende Stellung in Polynesien zu erlangen; es lieg an uns, sie uns nicht entgehen zu lassen. i wal Der „Hamburgische Correspondent ihrn

zu der Nachriht von neuen Besigergreisungen Deutschlands im Südsee-Archipcl und auf Neu-Guinca: : Es Eo damit wieder ein neues verheißungsreiches A für deutste Unternehmungélust und Betricbsamkcit. Im Hinblic au lesen Vorgarg wird man auh die Forderung dreier e Konsulatsposten in der Südsce verstehen, die im neuen ets enthalten ist und Vielen etwas befremdlich war, weil A edürfniß für cine so ftarke Vermehrung der deutschen 8 retung in jenen Ländern niht einzusehen vermochten. e

aus aus aus

aus

denz“ vom 20. Dezember lesen wir:

Votum der verbündeten Mehrheit im deutschen Reicbstage zu äußern. Nach kurzem Hinweis auf das eigenthüwliche Verhältniß, welches sich

Jn der Londoner „Allgemeinen Correspon-

Erft heute findet die „Times“ Muße, si über das ablehnende

zwischen dem Reicbskanzler und dem Reichstag allmählich heraus- i gebildet, \chreibt das Cityblatt: „Geld zu verweigern ist un- zweifelhaft das besondere und geshäßte Privilegium einer repräsentativen Körperschaft, aber .. ... Der gewöhnliste Chef eines Dcpartements ist befugt, Gehör zu finden, wenn er erflärt, daß für dessen erfolgreiwen Betrieb ein weiterer Unter-Sekretär noth- wendig ist. Aber Fürst Bismack ist kein gewöhnlicer Chef eines Ï Departements. Er ift der Mann, der das Deutsche Reich \{uf, der f j dessen Geschicke mit vollendeter Fähigkeit geleitet hat und defsen d unaufhörlihe Wachsamkeit und mächtige Intelligenz noch immer an- b gewendet werden in der Aufrechthaltuna und Vergrößerung der Vor- theile, die er für scin Land gewann. Es liegt etwas unbeschreitlih s . und Unedelmüthiges in der Verweigerung einer geriag- fügigen Summe, welche von einem solchen Manne für den gehörigen Betrieb des Departements, welches in setnen Händen sol große Dinge vollbraht hat und für die Erleibterung von Arbeiten, die berkulisch gewesen sind, als erforderlih bezeihnet wird. . . . Es lieat ctwœas pcinlih Kleinlibes und Unmänrnlicbes darin, einem Manne absihtlih eine persönliche Niederlage zu bereiten, dem Deutschland fo viel |Muldel,

v

b

d

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 51, Inhalt : Amilicbes: Personalnacrichten. Nichtamiliches: Das neue Regie- rungsgebäude in Breslau. Yersammlung zur Vereinbarung ein- beitliher Prüfungs8arten für Bau- und Konstruktions-Materialien. Luftdruck-Gründung, vereinigt mit Gründung in offenem Fangedamme. Villa Neuhaus bei Elberfeld. Wirkung des Sturmwindes auf Eisentahnzüge. Vermischtes: Fertigstellung der Nordermole in Memel. Die Neubauten am Kriegshafen bei Wilhelmshaven. Diersstbezeihnung der Baubeamten in Hessen. Zur Knickfestigkeit. Erleichterung des Ueberganges von Steinpflaster auf Asphalt- bahnen. Messung und Aufzeihnung der Durchbiegungen eiserner Brücken. Die WiederherstelUung der Westminster-Attei in London. —- Scchmalspurbahnen in: Amerika.

Neichstags - Angelegenheiten. Bei der Nawwahl im 2. Liegnizer Wahlbezirk, Sa gan-

Sprottau, find 11 659 gültige Stimmen abgegeben worden. Davon haben erhalten: Ober-Bürgermifter von Forckenbeck in Berlin (Dfr.) 6152 Stimmen, Graf Kanitz-Podangen (Kons ) 5499 Stimmen,

fo daß Ersterer gewählt ift.

Statistische Nachrichten.

ie Universität Rostock zählt im gegenwärtigen Winter- E 265 SlubieenGe (gegen 251 im leßten Halbjahre). Von denselben studiren Theologie 56, Rechbte 25 und Medizin 87. Zur philosophischen Fakultät gehören 97. Auf die philosophisch-bistorischen Fächer kommen 45, auf die naturwifsenshaftli mathematischen 92. Unter den Studirenden befanden sich 185 Mecklenburg-Schweriner, 10 aus Mecklenburg-Strelitz, aus Preußen 44, aus anderen deutschen Bundeéstaaten 14 und aus dem Auslande 4.

Die „Zeitschrift des Königlich bayerischen Sta- tistishen Bureau“ enthält in dem sech8zehnten Jahrgange (1884) Nr. 3 folgende Abhandlungen: Die zwangsweise Veräußerung land- wirthschaftlider Anwesen in Bayern. Nacb dem Stande des Jahres 1883 mit Rückblicken bis 1880. Von Ober-Regierungs-Rath Dr. von Müller; Statisliswe Nachweise Über die Armenpflege im Koniaveiw Bayern für das U 1902 Bon Carl Raëp; Die Ernte des Jahres 1983 in Bayern (mit Tabellen über Ergebnisse der Anbau-Statistik 1883). Von Ober - Regierungs - Rath Dr. vor Müller. Summarische Uebersiht der in Bayern bestehenden landwirthschaftlihen Spezialvereine nah dem Stande des Jahres 1883. Zusammengestellt im Königlihen Staats - Ministerium des Innern ; Literatur. Aus der zuerst angeführten Abhand- lung geben wir folgende Daten wieder: Während des Jahres 1883 gelangten im Königreih Bayern zur Zwangsveräußerung 1803 landwirthschaftlive Anwesen (gegen 1882 268, gegen 1881 936 und 1936 gegen 1880) mit einer Gesammtgrundfläche von 12 696 ha (d. i. 2969 ha gegen 1882, 8556 ha gegen 1881 und 17 363 ha gegen 1880. Von diesen 1803 Anwesen waren für- zere oder längere Zeit außer Bewirthschaftung 349 (gegen 1882 —4, gegen 1881 —50 und gegen 1880 C0 Mm einer Ge\sammtgrundfläche von 1801,6 ha (d. L f O2 ha gegen 1882), 459,3 ba gegen 1881 und 3592,9 ha gegen 1880). Wegen Zwangsveräußerung, welhe in den Vorjahren stattgefunden hatte, standen in 1883 außer Bewirthschaftung 62 landwirtbschaftlihe An- wesen mit einer Gcundflähe von 576 ha. Am 31. Dezember 1883 standen außer Bewirthschaftung auf Grund von Zwangsveräußerung in den Vorjahren 51 Anwesen mit 485,3 ha und auf Grund von Zwangsveräußerung in 1883 129 Anwesen mit 841 ha, somit im Ganzen 180 Anwesen (+ 6 gegen Gnde 1882 unv 138 gegen Ende 1881) mit 13264 ha (+4- 71,3 ba gegen Gnde 1882 und 940,3 ha gegen Ende 1881). ; |

Den statistishen Nachweisungen über die Armenpflege im Königreih Bayern für das Jahr 1882 find folgende, Mit- theilungen entnommen : Die Gesammtzabl der in 1882 im Königreich unterstützten Personen beträgt 164090 gegen 160 650 im Vorjahre, d. i. + 3440 Personen oder + 2,1°/%. Unter der Gesammtzahl be- finden sich 65 427 (—412) eigentlich Verarmte oder 39,9 9% der Ge- sammtzahl der Unterstüßten. Von dec Gesammtzabl der unterstüßten Personen treffen 53 667 oder 32,7 9/0 auf die Städte, (unmittelbare Städte im Hauptlande und die 11 größeren Städte der Pfalz) und 1!0 423 = 67,39% auf das übrige Lande. Von der Zahl der eigentli Verarmten kommen 20673 oder 31,6 v/0 auf die Städte und 44 754 Personen oder 68,4 %/9 auf das übrige Land. Auf 100 Einwohner fommen 5,3 unterstüßte Personen und 2,0 eigentlich Verarmte in den Städten, 2,5 unterstüßte Personen uno 1,0 cigentlich Verarmte im übrigen Land, endlich 3,0 unter- stüßte Personen und 12 cigentlich Verarmte im Königreich. Von sämmtlichen tm Königreich unterstüßten Personen wurden 101 572 oder 61,9 9% dauernd und 62518 oder 38,1 % vorüber- gehend unterstüßt. Von den dauernd Unterstüßten entfallen 32 165 oder 31,7 °/6 auf die Städte. An den, den dauernd Unterstüßten gewährten Unterstüßungen nahmen mittelbar (durch Familienzugehörig- keit 2c.) noch Antheil 23 191 Personen, davon 8549 in den Städten und 14 642 im übrigen Lande. Unter den dauernd Unterstüßten befinden sich im Königreiche 51 373 oder 50,6 “la jugendliche Personen, davon

16 418 oder 3209/6 in den Städten. Von den jugendlichen Personen wurden 15 228 oder 29,6 %/% auf Rechnung der Armenpflege erhalten und erzogen; davon 4926 in den Städten ; 36 145 oder 70,49%/6 erhielten

Einschluß des Handels- [r i : von Dr. J. A. Gruchot. Herausgegeben von Ra \\ow, Reichsgerichts- Rath, und Künzel, Kammeraerichts-Rath. gang. : Iq ] l Berlin 1884, Verlag von Franz Vahlen. Das vorliezende 6. Heft

Eigenthum des Subhastaten Boas.

alle a. S. von dem b den Kreisordnungs-Provinzen, unter Berücksichtigung der die Reform der Verwaltung abscließenden Geseße vom 30, Juli und 1, August 1883, zusammengestellt von von Arnstedt, Königlihem Landrath“, die 2. Abthcilung des 1. Theiles, welhe das Militär- wesen und die Staatssteuern behandelt. in anderen Handbuche großen ly n jen Gebi Gesetzgebung nit allein für die fahmännishen Kreise, fondern auch für das größere Publikum haben, durch das vorliegende Buch cinem vielfach geäußerten Bedürfniß at Militär- urd Steuergeseße durh die neue Verwaitung®organisation nur în ganz unwesentlichen Bestimmungen berührt worden find, kann diese Abtheilung des

Person îm Königreich 74 M, in den Städten 83, im übrigen Land 69

M.

Kunft, Wiffenschaft und Literatur.

Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, n besonderer Beziehung auf das preußische Ret, mit und Wecbselrewts. Begründet

Dritte Foige. 8. Jahr- 6. Heft. (Der ganzen Reibe der Beiträge XXVIII. Jahrgang). es 8. Jahrg. enthält zuräbst folgende 4 Abhandlunge ! (18 —21): 8) Welche Wirkung hat ein Zuschlagsbesheid auf beweg: ibe Sachen, ie ihrer objektiven Beschaffenheit nah als Zubehörstücke des sub- astirten Grundstückes anzusehen sein würden, sich aber nicht im befinden? Von Landgerichts-Direktor 19) Erläuterung des §. 164 der deutschen Civilprozeßordnung, om Geh. Justiz-Rath Dr. von Kräwel. 20) Ueber Veräußerungen

zur Vereitlung oder Ershwerung der gerictlihen Durbführung von Ansprüchen, Z 21) Vereinigt fich die durch die Lande8geseßgebung der Staatsanwalt- chaft zugewiesene Befugniß, geaen Strafverfügungen der Paolizei-

vom Hofgerichts - Direktor Dr. Fr. Zimmermann.

ehörden auf gerihtliwe Entscheidung anzutragen, mit den Bestim-

mungen der Reichs-Strafprozeßordnung ? von Amtsêrichter Dr. Dunker. Auf diese 4 juristishen Abhandlungen folgt cin Abschnitt: „Aus

er Praxis“ (A. Urtbeile des Reicbsgerihts in preußiihen Sachen,

Nr. 25—28. B. Urtheile des Ober-Landesgerichts Naumburg in anhaltischen Sacben, i n {l 4 „Literatur“, 59—74 (d. i. ein Verzeichniß von jurifstishen Schriften mit beigefügten Beurtheilungen) |

noch ein JInhaltsverzeibniß des XXVIIT. Jahrganges (dritte Folge V1IT), [ 1

Fix VIlI). Außer den 6 Heften enthält der 8. Jahrgang der 3. Folge noch ein „Beilageheft“. Dasselbe schließt sih an das 6. Heft an und bringt eine Fortsezung des Abschnittes „Aus der Praxis“, enthaltend einzelne Rechtsfälle, Urtheile des Reich8gerichts, Nr. 36—150,

29— 35). Daran \ch{ließt sich an:

Nr.

Außerdem enthält dasselbe Heft

sowie ein Sachregister des XXVIII. Jahrganges (dritte

ershien im Verlage von Eugen Strien zu

Soeben 1 g C „Handbuch für Verwaltungsbeamte

Beide Materien sind Auseführlihkeit bearbeitet, wie dies bisher in keinem geschehen ist, und dürfte daher bei dem welche diese beiden wichtigen Gebiete unserer

ciner

nteresse,

entsprochen werden. Da gerade die fo Handbuds von den Behörden des ge- sammten preußi\chea Staatsgebiets benußt werden, und dies ist auch der Grund dafür gewesen, weshalb diese beiden Materien in einer besonderen Abtheilung des Handbuches erschienen sind. Soweit das Buch das Militärwesen und die indirekten Steuern bçe- baudelt, due e aub. ut De Behörden der anderen deutschen Bundeéstaaten nicht ohne Interesse sein. Die Bearbeitungs- weise ist ganz dieselbe wie die der 1. Abtheilung. Ein sorgfältig zusammengestelltes, vollsländiges alphabetisbes Inhaltsverzeichniß er- leihtert und erhöht die praktische Brauchbarkeit des Buches, welches gerade zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt für die beginnenden Vor- arbeiten des Militärersaßgesbäfts und der Veranlagung der Staats- steuern allen damit befaßten Behördea, insbesondere den Landraths- ämtern, Magisträten, Octsvorständen 2c. ein willkommenes Hülfs- mittel sein wird. Die vorliegende 2, Abtheilung des von Arn- \tedtshen Handbuches ift ebenso wie die 1, Abtheilung einzeln käuf- lih und kostet 4 M 50 s.

Im Verlage der S{bulze'shen Hof-Buchhandlung in ODlden- burg ersien cin zweiaktiges Lustspiel von Emile Augier: betitelt „Der Scierling“, deutsch von A. Fitger. Klinias, ein junger, be- güterter Athener, empfindet Ekel vor dem Dasein, die Freuden des Lebens hat er reihlich genossen, und da er der Meinung ist, daß ihm dasselbe nihts mehr bieten könne, so bes{ließt er, ihm durch einen Scbierlingêtrank ein Ende zu bereiten. Aus einem Gespräch, welces Klinias mit zwei Scmarotern gelegentlih eines Gastmahls führt, lernen wir die ganze Oede seines Daseins kennen, und schen, da wir ihm fein Interesse abzugewinnen vermögen, gleichgültig der Ausfühs- rung des Entschlusses entgegen. In einem Anflug von Galgen- humor seßt er die beiden Zechgenossen, welche ihm vergebens die Thor- heit seines Unternehmens darzulegen suchen, zu Erben seines Vermögens ein, knüpft jedo an dieses Testament eine_Bedingung. Soeben hat er eine junge Kretenserin Hippolyta als Sklavin gekauft, welche an demselben Tage no eintreffen soll; Klinias bestimmt, daß Derjenige von den beiden sein Erbe sein soll, dem es gelingt, Hippolytas Gunst zu erwerben. Die beiden Zebkumpane sind dur dieses Anerbieten sehr wenig erfreut und sträuben sich dagegen. Klinias läßt sie in richtiger Erkenntniß, daß sie sich beide nur verstellen, allein, und bald beginnt denn auch ein ergößlihes Gespräch zwischen ihnen, worin jeder die mächtig angeregte Habsucht durch allerlei \{öne Reden zu bemänteln wünscht und nach einem annehmbaren Borwand sucht, um, ohne sich bloßzustellen, in den Besiß der Sklavin zu gelangen. Sic einigen sih endlich dahin, daß es auf einen Versuch nicht ankäme, und beschlicßen, die ihnen versprochene SÞöne näher kennen zu lernen. Hippolyta erscheint, und es entspinnt si ein spaßhaftes Liebezwerben der beiden alten Lüstlinge, welche sih bei ihr in das beste Licht zu stellen suchen, dabei jedo ancinander gerathen und sid \{ließlih bei den Haaren fassen, sodaß der Zuschauer eine keineswegs erbauliche Prügelscene zu sehen bekommt. Der herbeicilende Klinias macht dem Streit ein Ende, sodaß die beiden Rivalen, welche be- merken, daß Klinias sich einen Scherz mit ihnen erlaubt hat, sich \{einbar wieder aussöhnen. Das wenig erquid ihe Spiel endet damit, daß Hippyolyta und Klinias sihch für einander zu in- teressiren anfangen, und jeßt cin Hin und Her zwischen diefen beiden beginnt Klinias hat der Sfklavin Hippolyta die Freiheit geschenkt und bietet ihc seine Hand; sie \clägt dieselbe aus. Als jedoch Klinias mit seinem Entschluß, den Scierlings- becher zu trinken, Ernst macen will, da erkeant auch Hippolyta, daß sie ihren früherea Herrn liebt; beide werden ein Paar, und die beiden Schmaroter haben das Nachsehen. Das ist der Inhalt des Tleinen Lustspiels; daß er besonders erbaulid wäre, kann gerade nicht be- hauptet werden. Die beiden alten Schlemmer sind entschieden ab- stoßende Figuren und wirken nit einmal komish. Die Prügelscene, in welcher es an Schimpfworten nit fehlt, behagt einem feineren

Geschmack durchaus nit. Hippolyta erscheint uns unweiblih, und der alberne Klinias, welcher, eben im Begriff dem Leben zu entsagen, weil es ihm gar nichts mehr zu bieten vermag, sich durch eine zufällig daher kommende Sklavin bestimmen l1gßt, seinen uner- \{ütterlihen Ents&luß aufzugeben, kann uns nur wenig oder gar kein Interesse abringen. Die Charaktere find denn doch zu hohl und \chemenhaft, der Dialog, wenngleih gewandt und fließend, nit tief genua, um dem Augierschen Lustspiel Werth zu verleihen ; felbst zur Aufführung auf Privatbühnen möchte sih dafselhe nux wenig eignen. A. Fitger hat den französishen Text in ein glattes, dur wohlklin- gende Reime ausgezeichnetcs Deutsch überseßt. Der Preis des unge-

nur Schulgeld- und Lehrmittelbefreiung. Die Gesammtsumme der

Forderung ist bekanntlich in zweiter Lesung abgelehnt, bezw. stark reduzirt worden, ebenso wie die Forderung einer Rangerhöhung und

geleisteten Unterslüßungen im Königreiche beträgt für 1882 6 120 615 4

bundenen Hefts beträgt 1,20 4, in Originaleinband 2,20 4