1884 / 303 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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Die „Mittheilungen des Vereins für Ges@wicte und Alterthumskunde des P Ie Ie GO Wte Magdeburg“, welche unter dem Titel „Gescbichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg* im Verlage der Schäfersehen Bucb- handlung daselbst (A. Rüdiger) erscheinen, bescließen mit dem soeben ausgegebenen ODoppezlheft 3 und 4 des Jahres 1884 ihren 19. Jabrgang In dem vorliegenden Heft werden die ausführlichen biographisden Mittheilungen des Predigers Lic theol. Henri Tollin über den Bürgermeister August Wilhelm Francke und seine mannigfachen Verdienste um Magdeburg zu Ende gebraht ; ebenso die von dem Pfarrer W. Zahn verfaßte Arbeit über die Stifttkirhe St. Nicolai in Aken a. d. Elbe mit einer Baugeschichte derselben, welche durch 4 Tafeln Abbildurgen illustrirt ift. Ginen sehr interessanten Beitrag zur Literaturgeichite Magdeburgs bietet Woldemar Kawerau mit einer umfänglicben Abbandlung über die kritisben und moralisen Wochens(hriften Magdeburas in der zweiten Hälfte des 18, Jahrhunderts. Besonders bemerkenswerth find die Mittheilungen über den literarisch vielseitig thätigen Prediger an der Heiligen Geistkirhe Johann Samuel Patke, welcher u. A. cine Tacitus-Uebersezung besorgte und di: selbe Friedrich dem Großen widmete, ohne jedo die gehoffte Anerkennung zu finden, ferner sich au als Dramatiker versuchte; und kaum minder die über den spâteren Regierungs-Rath von Köpken, welcher sich als Kritiker rambaft gemadt bat. Der lebte größere Beitrag des Hefts, von Dr. G. Hertel, betrifft die älteste Geschichte der Stadt Calbe. Den Namen derfelben hält der Verf. für slavishcr Herkunft und weist die Erklärung aus Coalbis, Nebenfluß der Elbe, zurück. Miécellen, Besprecbungen neuerer literariswer Erscheinungen und die Vereins- ronifk bilden den übrigen Inhalt des Heftes. Der Vereinsvorstand, welcher die Herausgabe der „Geschichtsblätter* besorgt, war im Jahre 1884 wie folgt zusammengesetzt: 1. Vorsitzender: Real-Gymna- fialdirektor Dr. Holzapfel, 2. Vorsitzender: Ober-Realschuldirektor Paulsieck, 1. Sekretär: Grünert, 2. Sekcetär und Redacteur: Dr. Hertel, Sekretär für die niederdeutshe Sektion: Dr. Wegener.

2 7: Bor Kurzem ift die „Preisliste der durch das Kaiser- liche Post-Zeitungsamt in Berlin und die Kaiserlichen Postanstalten des Deutschen Reichs-Postgebiets im Jahre 1885 zu beziehenden Zeitungen, Zeitschriften u. f. w.* (Berlin, gedruckt in der Reihédruckerei. gr. 49, V, und 259 S.) erschieren. Die vorliegende Zeitungs- Preisliste für das Jahr 1885 enthält je noch den Sprachen, in denen die Blätter erscheinen, getrennt, in alphabetischer Reibenfolge die gang- barsten Zeitungen, Zeitschrifien und andere Blätter mit der Angabe, wo und wie oft sie erscheinen, für welhe Zeiträume Bestellungen darauf angenommen werden Tönnen, wie viel sie im Einkauf kosten und für welchen Preis sie an die Bezieher im Deutschen Reic:s-Post- gebiet, fowie an die Postanstalten in Bayern, Luxemburg, Oesterreich- Ungarn urd Württemberg abzulassen sind. Die im Laufe des Jahres eintretenden Veränderungen werdén dur Nachträge, welche am 8. jedes Monats, sowie am 20. jedes leßten Monats im Vierteljahre ausge- geben werden, bekannt gemacht. Jn diesen Nachträgen finden alle Veränderungen in den Vertriebsbedingurgen bestehender Blätter, be;w. alle Äntiäge wegen Herausgabe neuer Blätter Aufnahme, so- bald sie spätestens 8 Tage vor dem Erscheinen der Nachträge in voll- ftäntiger und fehlerfreier Weise zur Kenntniß des Post. Zeitungsamts in Berlin gebracht werden. Die vorstehende Zeitungs-Preisliste zerfällt in 2 Abtheilungen: Die 1. Abtheilung enthält die in deutscher Sprache erscbeinenden Blätter 6000; die 2. die in 31 fremden Sprachen herautgegebenen 2967. Von den 6000 deutsben Blättern entfallen ca. 5230 auf das Deutsche Reich (489 auf Berlin), ca. 770 auf nichtdeutse Staaten und Länder. Oesterreich-Ungarn 421 (Wien 259, Pest 13), die Scbweiz 225, Amerika 77 (New-York 26), Rußland 20, Luxemburg 18, auf die Niederlande (Rotterdam), Italien (Rom) und Rumänien (Bukarest) je 2, auf Frankreich (Paris) und England (London) je 1 deutsches Blatt. Uebrigens sind diese 600) in deutscher Sprache veröffentlichten Blätter keineswegs sämmt- lich eigentliche Zeitungen, ciu grcßer Theil derselben bezicht sich viel- mehr ganz so wie die in den früheren Jahrgängen der „Preisliste“ aufgeführten Blätter in deutscher Sprache, über deren Inhalt wir früher {on wiederholt autführlih berichtet, auf Gegenftände der verschiedensten Art und sind des verscbiedenartigsten Inhalts. Sie be- treffen die innere Verwaltung, die Geseßgebung, die Verhandlungen der verschiedenen Landtage, das Justizwesen, das Finanzwesen, das Militär- und Marinewesen, die kirhlicben Verhältrisse, die Beamten, das Unterrihtës und Erzichungëwesen, die Volkswirthichaft, das Ver- kehrswesen (Post, Eisenbahn, Telegraphie), Gewerbe, Industrie, Handel, Landwirthschaft und Forstwesen, die Arbeiterverhältnisse, das Submis- sionswesen, Versicherungs8wesen, verschiedene Wissenschaften (Theologie, Philologie, deutsces Alterthum, Literatur, Naturwissenschaft, Ma- thematik, Physik, Chemie, Astronomie, Medizin, Länder- und Völker- unde, Geschichte, Bibliographie u. #. w.), Theater und Musik, Jagd und Sport, die Unterhaltung u. st. w. Was die in 31 fremden Sprachen veröffentlichten Blätter anlangt, so beträgt, wie {on er- wähnt, die Anzahl im Ganzea 2987, Die größte Zahl derselben er- scheint in französisher Sprahe 1090 (davon in Paris 692, in Elsaß - Lothringen 18, in Berlin 5), die größte in eng 098 oon 039 in London, 1 in Bere lin). * Für die übrigen fremden Sprachen ergiebt sich folgende Reihen- folge: die dänische (167), die holländishe und italienische (je 164), die schwedische (142), die polnische (85, wovon 2 in Posen, 1 in Breélau), die norwegische (67), die russische (54, davon 3 in St. Pe- tersburg, 12 in Moskau, 1 in Berlin), die spanische (46), die rumä- nische (29), die ungarische (25), die czecishe (18), die griecische (I). die portugiesische (106, davon 7 in Lissabon). die flämiste (9), die litthauische (8), die wendische (6), die finnishe und die slovenische (je s), die hebräiscbe (4), die bulgarische, die ruthenische und die ser- bische (je 3), die kroatische, die persische, die romanische und die tür- Tische (je 2), die armenische, die lateinisce und die slovakische (je 1).

E Die in Leipzig und Berlin am 27, d. M. erscheinende Nr. 2165 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Das vom Berliner Museum um 300090 #4. erworbene Porträt Hierony- mus Holzshuhers von Albrecht Dürer. Nach einer Photographie aus Ioh. Leonhard Schrags Verlag in Nürnberg. Bilder vom Congo. 13 Abbildungen. Aus H. H. Iohnstons Werk „Der Congo“ (Leipzia, F. A. Brothaus): Mlongo Mlako, König von Dandanga. Landschaft am oberen Congo. Ein Eingeborener vom untern Congo. Ein Mbuma. Haus in Bolobo. Ein Mujansi. Hyphaene- Palmen. Gin Mujansi. Ein Galago-Maki. Jbaka, König von Bolobo. Krujunge. Vivi, von der Straße nah JIsargila aus gesehen. Eire Bateke - Frau. John Wiclif (geb. 1324, #{ 31. Dezember 1384), Franz Hals (geb. 1584, f 1666) Deutsche Scblöfser und Burgen: Schloß Fürfienstein in S{lesien, Origiralzeich- nung von Th. Blätterbauer. Der Rathhausplaß in Wien. Originalzeihnung von L. E. Petrowitsch. (Zweiseitig) Der Bänkelsänger. Gemälde von Tito Conti in der Ausstellung der Società Artistica in Florenz, Die Angeklagten in dem Anarcisten- prozeß wider Reinsdorf und Genossen vor dem Reichegericht zu Leipzig. 8 Porl1räts: Reinsdorf. Rupsh. Küg!er. E öhngen. Löllner. Holzhauer. Bacmann, Rbeinbaw. Ein altes Renaissarcehaus in Würzburg. 3 Abbildungen. Nach Zeicr.ungen von Dr, J. Hügel. Der neue Monumentalbrunnen in Lindau, Gin behaartes Kind. Utricularia eine fishfrc{sende Pflanze. 4 Abbildungen. Polytehnische Mittheilungen: Zwei neu: Webe- apparate: Webeapparat Eugenie. Webeopparat Penelove. Frauenzeitung: Johanna Goldschmidt. Moden: Balltoilettea. 2 Figuren.

Gewerbe und Handel.

Das 12. (Dezember-) Hift, 22. Jahrgang 1884, der „Ge-

wervevalle, Wraan für den. Fortschritt in allen weigen der Kunstindustrie“, unter Mitwirkung bewährter achmänner, redigirt von Ladwig Eiserlohr und Carl Weigle, r{itekten in Stuttgart (Verlag von J. Engelhorn in Stuttaart), hat folgenden Inhalt: Taf. 78: Orgel für St. Andreas in Graz, entworfen von A. Ortwein, Sculdirektor a. D. ; Taf. 79: Schlüssel

genommen von Professor L. Emelin in München ; Taf. 80: Leder- prefsungen an einem Stuhl im S&lofse Trousnitz zu Landéhut in Bayern, aufgenommen von Anton Lehmann in München ; Taf. 81: Schreib- tisch im Styl Louis XI1V. mit Einlagen von ciselirter und vergoldeter Bronze auf S@ildkrotgrunt, :ntworfen und ausgeführt von L. Wiener in Paris; Taf. 82: Lyoner Bucheinbände (16. Jahrhundert) im Hamburgischen Museum für Kunst und Gewerbe, aufgenommen von D. Scwindrazheim r. daselbst; Taf. 83: Gasarme, entworfen von M. Weinhold in München ; Taf. 84: Sammetstoffe im bayerischen National museum in Münden, aufgenommen von Chr. Neeser daselbft. Die „Berl Börs.-Ztg theilt über die Lage der Wollen- waaren-Industrie imdritten Quartal d. J. Folgendes mit: In Aatben ist die Nacbfrage für feinere Fabrikate ohne Unterbrehung etne durgehend befriedigende gewesen. Namentlich war die Fabri- kation von Kammgarnstoffen cine sehr bedeutende. Aus Chemnitz meldet man, daß es an Beschôftigung nicht gefehlt habe, nur sei der Verdienst ein fehr karaer. Die Tuchfabrikation in Kirchberg und Umgegend is auf Monate hinaus genügend beschäftigt, der Absaß na Schweden, Norwegen ließ nihts zu wünschen übrig. Von einigen Fabrikanten wird der Export nach Italien, der Levante und nach Indien gepflegt, von welchem besonders leßterer gute Resultate aufweist. Fn der in Meerane, Glauchau und Umgegend betriebenen Fabrikation von Kleiderstoffen brachten die ersten zwei Monate des dritten Quartals noch ein sehr lebhaftes Geschäft, aber Ende August trat ein nicht erwarteter Stillstand ein. Die Tuch- und Budlßskinfabrikation in Cottbus war auc im dritten Quartal noch mit Winterwaaren gut beschäftigt. Die Ausgabe der neuen Muster sür die Sommersaison 1885 erfolgte im Juli, doch sind die eingegangenen Ordres noch nit zablreid genug, um andauernde Beschäftigung zu gewähren. Für Südamerika sind einige bedeuteade Be- stellungen eingegangen, während das Erxportgeshäft nach Nord- amerika beinahe ausgefallen ist. Forft war mit dem Geschäft im ver- flofsenen Quartal zufrieden, namentlich Aufträge zum Export sind größer und zahlreicher eingelaufen, als man anfangs erwartet hatte. In Forst erweitert sich ‘die Fabrikation zusehends. Bier große Fabriken sind augenblicklich im Bau begriffen. In Guben ift die Lage der Tuch- und speziell ter Buckékin- fabrikation im Allgemeinen eine günstige. Die Fabriken waren noch mit Ausführung ihrer Ordres für Winterwaare beschäftigt und die inzwischen eingegangenen Aufträge für Sommer- waaren sichern ausreichende Arbeit, auch Kammgarnfabrikate werden jeßt mit Erfolg in Guben hergestelt. In Spremberg sind die großen Tuchindustriellen vollauf beshäftigt und die kleinen Fabrikan- ten, welche sich nicht entschließen können, eine nadelfertige Waare zu liefern, klagen über den Abfaß. In Gera haben namentlich die Fa- briken von Kammwollenstoffen in dem abgelaufenen Quartal ein sehr lebhaftes Geschäft gehabt. Der Absatz im Inland war zufriedenste lend und der Export na und über England und raw Nordamerika gewinnt einen größeren Umsaß. Es wurden an wollenen Kleiderstoffen nach Nordamerika_ exportirt im dritten Quartal 1884 für 1616 349 gegen 959 105 M in derselben Periode 1883, In Grünberg, Sagan und Sommerfeld war der Tuchhandel im verflossenen Quartal zwar niht sehr lebhaft, aber doch rege. Das Tuchexportgeshäft nach China wird immer noch durch kriegerisbe Verhältnisse geschädigt, das Geschäft nah Nord- und Südamerika hat si aber vortheilhaft er- weitert. Die Görlißer Tuchfabrikation ist mit dir Entwickelung des Gescäfts nit zufrieden, die Cholera-Epidemie in Jtalien hat sehr störend gewirkt, auch in Schwiebus und Neudamm war das Geschäft im verflosscnen Quartal kein gutes.

Prag, 23. Dezember. (W. T. B.) Die böhmische Boden- Treditgesellschaft hat heute Nachmittag den Konkurs an- gemeldet,

New-York, 22. Dezember. (W. T. B.) WeizenversBGif- fung+n der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Ver- einigten Staaten nah Großbritannien 60000, do. nah Frank- reih 24 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 14 000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 72 000, do. nach an- deren Hôfen des Kontinents Qrts.

23. Dezember. (W. T. B) Der Werth der Pro- duktenaus fuhr in leßter Woche betrug 6 429 000 Dollars.

Verkehrs-Auftalten.

Bremen, 24. Dezember. (W. T. B,) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Habsburg ist heute früh 7 Uhr in Southampton angekommen.

Hamburg, 23. Dezember, (W. T. B.) Der Postdampfer „GVellert* der Hamburg-Amerikanishen Palketfahrt- Aktiengesell\{chaft is, von Hamburg kommend, heute Morgen 7 Uhr in New-York eingetroffen.

VBerlín, 24. Dezember 1884.

Bremen, 23. Dezember, (W. T. B) Die Rettungs- station „Norderney“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Sciffbrüchiger“ telegraphirt: Am 23. Dezember von der deutschen Tjalk „Zwei Gebrüder“, Kapitän Köppe, mit Stückgut von Leer na Norderney bestimmt, welche auf der hohen 0s oe, Ene, A durch das Rettungsboot „Barmen“ der Station estland. Starker N Rettungéboot 9 Stunden unterwegs. E N - O 23. nes E R Das hiesige Theatre

C N eute niedergebrannt; der dadurch ver: t wird auf 175 000 Dollars geschäßt. y N

Die gestrige „Othello “- Aufführung im Residenz-Theater gestaltete fich zu „_einer abgerundeten Vorstellung, in welcher nicht nur der berühmte Gast, Ernesto Rossi, den gewohnten ver- dienten Beifall fand, sondern auch die Mitglieder dieser Bühne si auf eincm neuen und ungewohnten Felde durhaus bewährten. Neben der Rolle des Othello, welcher in der eigenartigen Auffassung dur den italienischen Gast an tiefer leidenschaftliher Wirkung in einigen Scenen noch etwas gewinnt, wenn er auch niht in allen Theilen #sich der ungetheilten Sympathie erfreuen kann, konnte der Jago des Hrn, Reicher sehr wohl bestehen; man durfte die Sicherheit des Vortrags ebenso wie das geshickte und vornehme Spiel und die zuweilen feine und treffende Charakteristik bewundern. Auch Hr. von Hoxrar, der den Casfio gab, spielte mit Auszeichnung und fand sich durwaus würdig mit der ihm gestellten großen Aufgabe ab. Als Desdemona zetgte sih Frl. Deman, weiche ja nit gerade Hervorragen des, aber eine in keiner Richtung ftörende Leistung bot. Kurz, das Nesidenz-Theater hat mit der gestrigen Vorstellung einen großen Erfolg erzielt und der ungetheilte Beifall, der den Darstellern zu Theil wurde, war ein durchaus verdienter.}

Die bundertste Vorstellung der Operette „Gasparone“ im Neuen Friedrich-Wilhelmstädtischen E welche definitiv am 5. Januar stattfindet, wird wit ganz besonderem Glanz gedangen werden, da sie das erste Ereigniß dieser Art in dem neuen

In dem reizenden Weihnachtsftück „Die Märchen meiner Amme“ im Krollschen Theater wird die Rolle des „Prinzen Wunder- hold“ jeßt v n Frl. Remey abwetselnd mit der früheren Darstellerin Frl. Grofseck dargestellt. Ebenso alterniren als „Suschen“ Frl. Heym und Fr. Wilhelwmy. Das Publikum spendet dem Stück wie der Ausstellung andauernd den größten Beifall.

Der Tenor Hr. Mierzwinski sang gestern Abend im Opern- hause den Raoul in Meyerbeers „Hugenotten“. Dem Sänger sind außergewöhnlihe Gaben verliehen, an Höhe, Glanz, Kraft des Tones. Gar mancher und auch tüchtige Tenorist kann die hohen Lagen fingen aber wo bleibt der Glanz der

aus dem Museo del Medio Eyo e del Rinascimento in Rom, auf-

Stimme, wenn im Fortissimo gesungen werden soll! Da wird

der Ton farb- und fklanglos und verliert an Ausdruck{{¿b,„f, Alles das ift bei Hrn. Mierzwinsfi nit der Fall. Je biß ik dramatisbe Aufsdwung in der Musik steigt, je mehr Anforderun E und erhöhte pbysishe Kraft des Tones, verbunden mit Ausdru} fähigkeit vom Komponisten verlangt wird um so adm stählerner erklingt der Ton. Mühelos gelingt dem bobbegabte.: Gaste das hobe A B C. Als Zeichen seiner vollendeten Technik “s aud ein greifbares Zeugniß feiner natürliden Beanlagung, wurd meisterhaft die auffteigende Scblußpassage mit practvoll gelungene h Trier auf dem hohen A der Romanze im ersten Akt („Jbr Wangen, paar“ 2c.) gesungen. Hr. Mierzwinski is innerhalb E Grenzen eines Heldentenors unbestreitbar eine phänomena?e Erscheinun Í und müssen wir der Königlichen General-Jntendanz Dank aus\prece! dem Berliner Publikum diese Kraft, ungeadtet der bedeutenden Kosten an Honorar, vorgeführt zu hoben. Wohl auf gleicher Höbe mit dem Gast stand Fr. von Voggenhuber als Valentine. Hier wis großer, nobler Ton verbunden mit dramatisbem Ausdruck, leidens schaftlihes Spiel und do künstlerishes Maßhalten. Ohne jezlide Ermüdung , erklang die Stimme bis zum letzten Ton gleihmäßi fris und klar. Die Intonation war bei ihr wie bei H{n. Mierzwinsf mit nur wenigen Auenahmen rein und sauber. Eine vorzügliche Leistung bot wciterhin Frl. Lehmann als Margarethe. Die begabte Künstlerin, welche wohl im Technischen des Gesanges als Meifterin dasteht, zeigte dem aufmerksamen Ohre, wie eigentlich diese \{wierige Coloraturpartie zu fingen ist. Das war die Lehrerin, wele zeigte, wie es sein foll und wie es ausgeführt werden M ie Hr. Beh sang seine Partie als Graf von St. Bris mit der vollen Swönheit seines großen und weihen Baritons. Hr. Rothmühl in der Solopartie des Soldatenchors im dritten Akt hal uns nicht sonderlich gefallen. Derselbe war jedenfalls durch die ibm weit überlegene Kraft des Hrn. Mierzwinski verführt, die ihm zugemessene Kraft feines Tenors zu übershäßen. Die Stimme klang forcirt und hart Wir rathen dem Sänger, derartige Experimente auf Kosten seiner Stimme nit weiter zu versuchen. Hr. Schmidt gab den Grafen von Nevers angemessen und, was bei diesem Künstler hoh zu \{äten ift, mit dem ihm eigenthümliwen Ausdruck der absoluten musikali- {en Sicherheit. Das Orchester war im Ganzen auf seinem Piatze doch wurde der Eindruck ab und zu durch nicht ganz reines Zusammen- spiel getrübt. 2

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Deutsches Adelsblatt. Wochenschrift für die Jn des deutschen Adels beider Konfessionen. Ne G1 Indait, 8 Reichskanzler, die Sozialdemokratie und das Großkapital. Die Militärlasten. Der Minister Freiherr von Stein über den Adel Zwei Kaßler. Merkwürdige und verschollene Ritterorden. D e Sans, F E der deutschen Adelsgenossen\chaft Aus dem Kurstleben. Bücherschau. Familiennacri _ Briefkasten. Inserate. s E

Monatschrift für deutsche Beamte, 12, Heft, tz balt: I. Angelegenheiten des Vereins. Bekanntmacbungen der Direk- tion des preußischen Beamtenvereins. Rechtsverhältnisse der Be- amten. A. Geseßgebung; Verordnungen; Erkenntnisse. B. Abhand- lungen und Nachridteu über Fragen des Beamtenthums: Ueber die Ertheilung von Privatunterridt. Wohlfahrtseinribtungen (Stif- tungen 2c.) für Beamte und deren Hinterbliebene. Was die deute Sprache von den Beamten 2c. Berechnung der Reise- und Umzugs- kosten. Die König Wilhelm-Stiftung für Beamtentöchter. Zum neuen Terminkalender für Juftiz;beamte. Abhandlungen und Auf- säße allgemeinen Inhalts. Historishe Entwickelung der preußischen Marine (Schluß). Aus früheren Zeiten. Weihnachten. Die Staats- männer im Lichte des vorigen Jahrhunderts. Fridericiana I. Frideri- ciana IT. Eine Prophezeihung für das Haus Hohenzollern. Eitel- Friß. Gegen den Luxus. Was eine Kinderhand ausrihten kann. Zwischen Weihnachten und Neujahr. Vermischtes. Spresaal, Bücherschau.

Preußisches Verwaltungs-Blatt. Nr. 12. Inhalt Anlegung eines Kirhofes als Kommunalanlage. Merkmale für dienstwidriges Verhalten des Gemeindevorstehers und Voraussetzungen, der Statthaftigkeit von Disziplinarmaßregeln gegen denselben. Gemeindebeshlüfse als Vorausseßung der Zulässigkeit einer Gemeinde- umlage. Der Mangel folher Vorausseßung als Fundament der Klage wegen Nichtverpflidtung zu einer Gemeindelast, Zustellung von Urtheilen 2c. an den Gemeindevorflehec als Vorsteher der Be- hörde. Zustellung von Urtheilen 2c, falls der Gemeindevorsteher 2c. felbst als Kläger gegen die von ihm vertretene Gemeinde auftritt. Außerdem verschiedene Entscheidungen des Bundesamts für das Heimathwesen, sowie des Reichsgerichts 2c. in Strafsachen.

Landwirthschaftlihe Jahrbücher Heft 1. Inhalt: Ueber die Zucbt \{chwerer Arbeitspferde und die Mittel zu ihrer Be- förderung in Preußen. Von Heinrih von Nathusius, Althaldens- leben. Chemische Untersubungen über die hygienische und land- wirthschaftlihe Bedeutung der Breslauer Rieselfelder. Von Dr. Reinhard Klopsch. Arbeiten aus dem pflanzenphysiologischen Institute der Königliben landwirthschaftlihen Hochschule in Berlin. V. Ueber das Wurzelälchen und die dur dasselbe verursahten Be- \{hädigungen der Pflanzen. Von B, Frank.

Deutscbe Landwirthscbaftliche Presse. Nr. 102. Jn- halt: Die staatlichen Geldsubventionen für Rinderzuht. Feuilleton. Geologie und Landbau. Von Prof. Dr. Dünkelberg in Poppelsdorf- Bonn. 1. Hauëwirthswaft. Wirthscbaftsplaudereien für Land- wirthsfrauen. Einige Fragen über die Stier-Körordnungen. Von W. Rimpau-Schlanstedt. Kann die chemische Analyse der Pflanzen dazu dienen, dem Landwirth Auskunft über den Nährstoffreihthum seines Feldes zu geben? Von C. Nerger-Wismar. Sack- reinigungsmascbine. (Mit Abbildung.) Sprechsaal. Correspon- denzen. Personalien. Literatur. Versammlungen. Land- wirthschaftlihe Lehranstalten. Handel und Verkehr.

Zeitschrift für Forst- undJagdwesen. 12. Heft. Jn- halt: T. Abhandlungen. Die Preisbewegung in den masurischen Forsten von 1800 bis 1879. Eia Beitrag zur Wirthschaftsgeschichte. Von Dr. Udo Eggert (Schluß). 11, Mittheilungen. Phycis sylvestrella Ratzb. Von Prof. Dr. Altum. Enthüllungsfeier des von Hagen-Denkmals in Eberswalde am 23. Oktober 1884. Vom Ober-Forstmeister Dr. Danckelmann. Versammlung des Vereins deutscher forstliter Versuch3anstalten zu Frankfurt a. M. vom 22. bis 24. September 1884. Vom Ober-Forstmeister Dr. Danckelmann. IV. Literatur. Schmiedeberg, R. v., Das illustrirte Buch vom Hunde. Bericbterstatter Bando. Uebersicht der forstlich beachtens- werthen Literatur. V. Notizen. Bemerkenswerthe auf unserer akademischen Herbstexkursion gemachte forstzoologische Beobachtungen. Von Prof. Dr. Altum. Bemerkenswerthes Auftreten einiger Forst- insekten in der Umgebung von Eberswalde im Sommer 1884, Von Prof. Dr. Altum. IX. Verzeichniß der zum Besten des zu er- richtenden Forst-Waisenhauses bei der Central-Sammelstelle (Geh. Rechnungë-Rath Nitschke zu Berlin, Leipzigerplap Nr. 7) einge- gangenen freiwilligen Beiträge.

Chemisch - tehnisches Repertorium. 1884, Erstes Halbjahr, erste Hälfte. Jnhalt: Baumaterialien, Cemente, künst- lide Steine. Farbstoffe, Färben und Zeugdruck. Fette, Oele, Beleuchtungs- und Heizmaterialien. Gegohrene Getränke. Ger- ben, Leder und Leimbereitung, Gewebe. Glas und Thon. Holz und Horn. Kautschuk. Kitte, Klebmaterialien, künstliche Massen. Lacke, Firnisse und Anstrihe. Metalle.

: Redacteur: Riedel. Berlin: —————-— Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsner.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-Anz

«30,

Erste Beilage eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 24. Dezember

18A.

4. mi a

Nichtamtliches. BSrotodlolle

Zeit in Berlin tagenden Afrikanischen Konferenz, nebst Anlagen.

Annexe au Protocole No 5,*)

Rapport de la commission chargée d’examiner les projets d'’actes de navigation pour le Congo et le Niger. Messieurs,

La Conférence a reçu la mission c’est la deuxième partie Je za tâche d’appliquer au Congo et au Niger les articles 108 à 116 de l’Acte final du Congrès de Vienne. (Annexe No. 1.)

(‘es articles, dont le texte est ci-joint, déterminent les con- Jitions administratives et financières d’après lesquelles sera réglée è l’avenir la navigation des fleuves et rivières qui séparent ou traversent plusieurs Etats, dans toute létendue de leur cours navigable ou conventionnel. 11s avaient leur source dans l’article V Ju traité de Paris, du 30 mai 1814, ainsi concu:

„La navigation sur le Rhin, du point il devient na- „Vvigable jusqu’à la mer, et réciproquement, sera libre, de „telle sorte qu’elle ne puisse être interdite à personne et „l’on s’occupera au futur Congrès des principes d’après les- „quels on pourra régler les droits à lever par les Etats „riverains de la manière la plus égale et la plus favorable „au commerce de toutes les nations.

„Il sera examiné et décidé de même dans le futur Con- „grès de quelle manière, pour faciliter les communications „entre les peuples et les rendre toujours moins étrangers „les uns aux autres, la disposition ci-dessus pourra être „également étendue à tous les antres fleuves qui, dans leur „Cours navigable, séparent on traversent différents Etats.“

Les applications historiques des règles édictées au Congrès de Vienne doivent arrêter notre attention.

Le régime conventionnel du Rhin, celui de l’Escaut, celui du Parana et de l’Urnguay et enfin celui du Danube contiennent tous les principes qui constituent aujourd’hui le droit international en matière de cours d’eau navigables communs à plusieurs Etats.

Le régime du Rhin a subi dans le cours de ce siíècle de nombreuses vicissitudes. L’Acte de navigation de 1804, quoique laissant subsister bien des restrictions et des entraves, fut néan- moins un progrès. Le règlement élaboré par le Congrès de Vienne pour le Rhin et qui devait servir de type d'interprétation des articles 108 à 116 de VActe final, ne réalisa qu’incomplétement l'émancipation de ce grand fleuve. La conyvention de Mayence du 31 mars 1831, fruit de seize années de discussions et de négocia- tions, laissa subsister plus d’une difficulté. Ce n'’est qu’après la transformation politique de l'Allemagne que la situation changea d'aspect. L’Acte du 17 octobre 1868 donne aux principes du (‘onerès de Vienne une interprétation plus conforme à leur origine. Les péages fluviaux disparaissent, le transit est affranchi; lnunité de direction est indirectement renforcée, les traitements différen- tiels cessent et les riverains se trouvent mis dans des conditions de stricte égalité. Les étrangers, toutefois, n'obtiennent pas en- core de plein droit l’assimilation aux nationaux sous tous les rapPports.

Le Congrès de Vienne ayvait décidé lapplication à lPEscaut des principes de s0n AÁcte final; mais la création du Royaume des Pays-Bas ne laissa à cette clause qu'un intérêt théorique. La situation changea au lendemain de la révolution Belge. La Con- férence de Londres fit alors revivre les dispositions de 1815 en leur prêtant une portée nouvelle. La navigation de lEscaut fut assujettie, il est vrai, à un péage fluvial; mais les traités du 15 novembre 1831, du 19 avril 1839 et du 5 novembre 1842, avec les règlements qui s’y rattachent, contiennent une série de stipu- lations et de garanties concernant la police maritime, la conser- vation des passes, le pilotage, léclairage, la pêche. |

Onze ans plus tard, les traités conclus par la Confédération Argentine pour le Parana et l’'Uruguay font faire un progrès nou- veau à la législation fluviale. Non seulement ces Áctes stipulent la liberté de navigation pour le pavillon marchand de toutes les uations et l’uniformité du système des taxes, mais ils maintiennent ces garanties pour la marine marchande de toutes les nations même en temps de guerre, sans distinction entre le pavillon belli- gérant ou neutre. (Annexe No. 2.)

Il était réservé toutefois à la législation du Danube de sanc- tionner définitivement les maximes qui règlent aujourd’hui la navigation fluyiale.

traité de Paris de 1856 (Annexe No, 3) mit le Danube s0us la protection des articles du traité de Vienne et ramena ces derniers à leur sens originel et large. Tout péage fluvial fat interdit à moins qu'’il n’eût le caractère d’une contre-prestation ; les étrangers furent assimilés de plein droit aux riverains et une autorité internationale prit possession des bouches du fleuve dans le but d’en améliorer les conditions de navigabilité.

La Commission Européenne du Bas-Danube se constitua, Au milieu de compétitions diverses et de CiIrconstances politiques par- fois très-oraves, elle remplit son mandat à la satisfaction de toutes les Puissances intéressées et mérita de plus en plus la confiance générale. L'institution, provisoire et précaire au début, parnut hientôt indispensable ; sa juridiction, d’abord limitée au delta, fut successivement étendue jusqu’à Toultcha, puis jusqu à Galatz et, enfin jusqu’à Braïla. L'Acte du 2 novembre 1865, complété par l'Acte additionnel du 28 mai 1881, a donné à l’action de la Com-

mission Européenne une base stable, reconnue, protégée par toutes les Puissances Indépendamment des embarcations purement flu- viales, 2550 navires traversent aujourd’hui chaque année le port êt la nasse de Soulina, et le Danube est redevenu l’une des prin- cipales voies commerciales du monde. -

Ces précédents marquent les phases par lesquelles a passê depuis 1815 la législation internationale des cours d’eau; ils com- mentent les articles 108 à 116 de lActe final du traité de Vienne et en fixent le sens d’une manière qui a pour elle l’autorité des Principes et la consécration de l'expérience. i O

Ce coup d’œil jeté en arrière aura peut-être fatigué votre »Patience. Nous nous rassurons en pensant que les principes dont 10us ayons retracé rapidement l’origine et les progrês, Vous êtes chargés, à votre tour, d’en faire une application qui sera féconde en heureux résultats. M

La Conférence a reçu „un projet d'Acte de navigation pour le Congo et le Niger“ (Annexe No. 4) et „un projet de Déclara- tion pour assurer la liberté de navigation sur le Niger , (Annexe No. 5) le premier préparé par MM. les Plénipotentiaires Alle- mands, le second remis par M. l’Ambassadeur d'Angleterre.

Lorsque cas projets sont venus devant vous en premiêreê lec- iure, yous avez jugé à propos de les déférer à l’examen d une C Ï dans le sein de la Conférence, s80us la réserve

o0mmission choisie i: : 5 6 que les propositions ou résolutions qui pourraient être HAOPIRUS

concernant la navigation du Congo, conserveraient un caractère sugpensìf jusqu'an moment seraient connues les décisions applicables anu Niger.

A raison de la nature technique et sonvent délicate de la matière- qu’'il s’agissait de traiter, la Commission a cru devoir, de 80n côté, soumettre les deux projets à une élaboration préalable qu’elle a confiée aux soins d’un s0us-comité composé de M. de Kusserow, lun des Plénipotentiaires Allemands, du Baron Lam- bermont, l’un des Plénipotentiaires Belges, de M. Engelhardt, Délégué Français, de M. Crowe, Délégué Anglais, de M. Cordeiro, Délégué du Portugal, auxquels ont été adjoints M. Banning, Délé- gué Belge et Sir Travers Twiss, jurisconsulte Anglais.

Le Sous-Comité, après un examen attentif et détaillé, a intro- duit dans les projets des modifications portant tantôt sur le fond, tantôt sur la forme, et la Commission à s0n tour et à la suite de délibérations prolongées, a arrêté les deux textes (Annexes No. 6 et 7) que nous avons l’honneur de soumettre à votre haute appro- bation et dont nous allons rendre compte séparément, la réserve susPensive restant maintennue.

A Messieurs les Membres de la Conférence,

T, Acte de Navigation du Congo. Le préambule ne vise pas seulement les Articles du traité de Vienne de 1815, il rappelle et constate la marche progressive des principes protecteurs de la libre navigation des fleuves, principes qu’il inscrit en quelque sorte au frontispice de l’ÁActe qui, pour la première fois, va les appliquer à un fleuve Africain. Pour faire droit à des observations présentées par MM. les Plénipoten- tiaires des Etats-Unis et de Russie, la rédaction du préambule a été combinée de manière à laisser intacte la position de tous les Gonvernements à l’égard des Actes Européens qui déterminent les règles admises en cette matière. M. le Comte de Kapnist s'’est réservé de revenir sur ce sujet en Conférence. Article I. L'Article I, qui est en concordance complète avec l’Article II de la Déclaration relative à la liberté commerciale, garantit le libre accès du Congo à tous les pavillons et pour toutes les espèces de transports. La règle de légalité absolue entre les sujets et les navires de toutes les nations est ici comme partout nettement énoncée. Lune de ces conséquences, d’autant plus digne d’attention qu’elle a été plus souvent contestée, est d’exclure toute distinction entre les sujets des Etats riverains et ceux des non-riverains. Article II. Cet Article traite des charges qui peuvent atteindre la na- vigation, Il interdit d’une manière générale toute entrave ou redevance qui ne serait pas prévue dans l’Acte de navigation. I] prohibe toutes les servitudes jadis connues s0us le nom de droits d’échelle, d’étape, de dépôt, de rompre charge ou de relâche forcée. Il exempte de tout droit de transit les navires et les mar- chandises. Enfin, ce qui est un des derniers et des plus importants progrès du droit commercial, il défend d’établir aucun péage maritime ni fluvial qui serait basé sur le seul fait de la navi- gation.

11 n’admet que tróis catégories, de droits qui, tous, devront avoir le caractère de rémunération de services rendus à la navi- gation même :

19 Des taxes de port pour l’'usage effectif de certaines in- stallations, telles que des quais, des magasins etc.:

29 Des droits de pilotage sur les sections fluviales il paraîtrait nécessaire de créer des stations de pilotes brevetés ;

39 Des droits destinés à couvrir des dépenses techniques et administratives faites dans lintérêt général de la navigation, y compris les droits de phare, de fanal et de balisage. Sans se préoccuper de savoir par qui on au profit de qui ces divers droits seront perçus, l’Article II stipule que les taxes de port devront être calculées sur les dépenses de construction et d’entretien; que le” tarif des droits de pilotage sera fixe et proportionné au service rendu ; et enfin que les droits, représentant des dépenses faites dans l'intérêt général de la navigation, auront pour base le ton- nage des navires tel qu’il résulte des papiers de bord et confor- mément aux règles adoptées gur le Bas-Danube.

Sur le Danube, les droits de cette dernière catégorie sont perçus en une fois. En devra-t-il être de même au Congo?” C'était l’avis du Représentant de la Belgique, mais M. l’Ambas- sadeur de France a pensé que cette clause pourrait donner lieu à des difficultés d’application. Il a été entendu que la Commission internationale statuera sur ce point dans ses règlements, en tenant compte des circonstances. M. le Ministre des Etats-Unis a désiré savoir si les taxes de navigation seront exigées des embarcations ou bateaux appartenant à des tribus indigènes, qui ont conservé leur indépendance. Il n'’est pas donteux, a fait observer à cet égard M. le Baron Lambermont, que les droits des peuples ou des Etats indigènes devront être respectés en cette matière comme en toute autre. Mais, en dehors des limites de leur territoire, les bateliers indigènes, s0nt, comme tous les autres, s0umis au régime du pays ils naviguent; lheure viendra ils bénéfi- cieront comme tout le monde, des améliorations introduites; ils devront alors supporter les mêmes obligations et ils n’auraient de légitime sujet de se plaindre que s’ils ne jouissaient pas du traite- ment accordé aux autres nations. C’est le droit strict. En fait. la Commission internationale pourra recevoir des instructions assez larges pour lui permettre de faire face à toutes les diffi- cultés qui pourraient se présenter à ce point de vue, et les pouyvoirs territoriaux comprendront, ainsì qu’elle-même, la nécessité d’user de ménagements envers la navigation des peup!es Áfricains ; leur prudence préviendra les conflits Sur le Danube, les bateaux de moins de cent tonnes sont exempts des taxes de navigation ; or on sait que les embarcations Africaines jaugent à peine un ou deux tonneaux.

Cet ensemble de garanties est complété par une stipulation qui, d’accord avec un des principes essentiels qui dirigent nos travaux, prescrit que les taxes ou les droits de navigation ne comporteront aucun traitement différentiel.

Les conditions de la navigation dans le Congo sont sans doute destinées à passer par une période de transformations et de per- fectionnements. Se rappelant la pensée prévoyante qui déjà l’a guidée quand il s’agissait des droits d'entrée, la Commission, sur la proposition de M. l'Ambassadeur d’Italie, a adopté une clause d’après laquelle les Puissances se réservent d'examiner, à lexpi- ration d’une période de cinq ans, les tarifs ne pourraient pas être utilement révisés. Pareille disposition existe gur le Danube, et depuis 1865 trois révisions euccessives ont déjà permis d’alléger notablement les charges de la navigation.

Article 1II.

Le projet comprend dans ses stipulations les affluents du

Le principe de la liberté commerciale, vous le savez, n'’a pas seulement été appliqué an bassin proprement dit du Congo ét à une zone maritime s’étendant depuis la position de Sette-Cam:za jusqu’à l’embouchure de la Logé. 11 a été étendu à une zone se prolongeant à lIEst du bassin du Congo jusqu’à l’Océan Indien, mais s0us des réserves formelles quant aux territoires appartenant actuellement à quelque Etat indépendant. D'’après le paragraphe 2 de l’Article 111, lapplication du principe de la libre navigation aura les mêmes limites, mais, à la demande de MM. les Plénipo- tentiaires du Portugal et de la Turquie, il reste bien entendu ane c’est s0us les mêmes réserves.

M. l’Ambassadeur de France n'’a pas accepté d’une façon d- finitive, s0us le rapport du régime de la navigation, l’assimilation au Congo et à ses affluents, des fleuves et rivières qui débouchent dans l’Océan AÁtlantique entre Sette-Camma et la Logé. S. E. a annoncé, sur ce sujet, une réserve destinée à figurer au protocole.

Article IV.

Cet Article a sa raison d’être dans la nature même de la con- sormation physique du continent Áfricain dont presque toute la partie centrale constitue un plateau élevé s’abaissant plus ou moins brusquement vers la mer. Près de soixante lieues de chuíies et de rapides séparent le cours moyen du Congo du vaste estnuaire qui en forme la section inférieure. Cette circonstance explique que depuis quatre siècles qu’elle est connue, cette puissante artère est restée dans la plus grande partie de son cours à peu près stérile pour le commerce du monde et la civilisation de l’Afrique. L’Article IV introduit dans le droit international une idée nouvelle qui sera certainement énvisagée comme un progrès. considère comme une dépendance du fleuve le chemin de fer, la route ou le canal qui viendrait à être sabstitué à la partie ob- struée de son cours et il étend sur cette voie supplémentaire la même protection internationale.

Cette assimilation n’a soulevé aucune objection.

Mais suffit-elle? Le but de la Conférence serait-il véritable- ment atteint si l’Acte de navigation du fleuve ne prévoyait et ne hâtait en même temps la construction d’une route ou â'ün chemin de fer qui assurât à bref délai la continuité des cummuni- cations ?

Dans le but de donner un effet pratique aussi prompt qne possible aux dispositions de l’Article IV, l’un des Plénipotentiaires des Etat-Unis, M. Sanford, a soumis à la Conférence une prop0o- sition qui, dans la forme qui lui a été donnée en dernier lien, stipule qu’'une route devra être construite dans la région des cata- ractes, que l’exécution de ce travyail sera confiée au riverain principalement intéressé et qu’il sera établi une servitude de passage indispensable afin de permettre au chemin de fer projeté d’atteindre son hut essentiel.

La discussion de cette proposition a fait ressortir des âiver- gences de vues, Le Sous-Comité, après avoir entendu les objec- tions de M le Délégué Portugais et constaté que plusieurs de ses Membres étaient dépourvus d'instructions à ce sujet, s'était abstenu de se prononcer, laissant ce soin à la Commission elle-même.

La question, selon MM. les Plénipotentionaires Portugais, n’est pas müùre, le terrain pas suffisamment connu. D’autres com- binaisons pourront se présenter et il faut en tout cas tenir compte des droits des Etats riverains. G

M. l’Ambassadeur de France a été d’avis que la question se présentera avec plus d’opportunité quand la situation territoriale sera mieux définie, les limites des Etats tracées, les études tech- niques plus avancées. Alors les intéressés pourront se concerter pour arrêter l’exécution d’un plan, en donnant au besoin les garanties financières nécessaires.

MM. les Plénipotentiaires d’Allemagne se prononcent en faveur de la proprosition de M. Sanford, sauf à trouver une rédaction acceptable pour tous les intéressés, en partant de ce point de vue que tout le monde considère la jonction la plus prompte possible du Haut- et du Bas - Congo comme une oeuyre indispensable.

Après que M. l’Ambassadeur d’Angleterre eut manifesté de s0n côté son adhésion à la proposition de M. Sanford, l’un des Plénipotentiaires Belges a fait observer que la jonction des deux sections navigables du Congo est un intérêt supérieur qui doit dominer la discussion. L’exécution du“ projet serait confiée à une Puissance riveraine déterminée; c’est un mandat semblable que, dans des conditions analogues, le Congrès de Berlin a confié, en 1878, à l’Autriche, considérée comme principale Puiss8ance intéressée, pour la correction du Danube aux Portes de fer, après que l’expérience avait constaté qu’une entente entre les riverains n’'avait pu s’établir au bout de sept années. Quant à la servitude de passage prévue, ce serait une servitude fructuense, dout tous les Etats riverains profiteront au même titre, surtout si deg tronçons perpendiculaires viennent se greffer plus tard sur la voile principale.

Dans le cours du débat, M. Sanford avait modifié sa propo- sition en ce sens qu’un délai pourrait être imposé pour assurer l’ecécution des travaux.

Le débat est resté sans conclusion. La Commission a été d’avis qu’'il pourrait être répris devant la Conférence, sauf à rechercher dans lintervalle si une autre formule ne pourrait con- cilier toutes les opinions.

Article V.

Nous avons fait connaître, dans l’introduction de ce Rapport, que le Congrès de Paris a été amené, en 1856, à charger une Commission Européenne des mesures à prendre pour améliorer les conditions de navigabilité du Danube et que, par ses services, celle-ci a justifié l’attente des Gouvernements et du commerée.

Dans ces derniers temps, l'idée de créer une institution ana- logue gur le Congo a été émise de divers côtés et elle a trouvyé une expression pratique dans le projet d’Acte de navigation préparé par le Gouvernement Impérial Allemand.

Votre Commission l’a adoptée sans discussion. des débats ont surgi, ils ont surtout porté, comme vous le verrez plus loin, gur le caractère du mandat qui serait conféré à la Commission Internationale ainsi que sur la nature et les limites de ses attributions.

Les Puissances signataires de lActe de navigation auront la faculté, mais non l’obligation, de se faire représenter ans la Zommission Internationale,

Le paragraphe final de l'Article V, introduit sur la proposition de M. le Plénipotentiaire des Etats-Unis, est destiné à prévenir les abus qui pourraient naître de lexagération des traitements ou du nombre excessif des agents et employés de la Commission Internationale. Il a de plus été entendu, sur des observations présentées par M. l’Ambassadeur d’Autriche-Hongrie et par M. le Plénipotentiaire de Russie, que les Puissances signataires de l'’Acte de navigation, comme aussí celles qui y adhèreront ultérieurement, resteront juges du moment il leur conviendra de se faire représenter dans la Commission Internationale, et que leurs

Congo. Tous, connus ou imparfaitement connus, seront s0umis

*) S. „Reichs-Anzeiger Nr. 301.

an même régime que le fleuve dont ils sont tributaires.

Délégués, quelle que soit lépoque de leur nomination, seront traités sur le même pied que leurs collègues plus anciens.