1884 / 304 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Dec 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Due

die Tradition über ibn ibren Abschluß gefunden haben sollte, noch so viel Neues und Interessantes in einer Schrift zu finden, welche eben- falls ein Jahrhundert nach ihrer Abfassung nun als amtliche Pu- blifation uns entgegentritt.

Der Verfasser ist der Schweizer Heinrih Alexander de Catt aus Morgues am Genfer See, geboren 1725, gestorben 1795, Vorlesec des Königs feit dem März 1758 bis zum Jahre 1780.

Son 1747 hatte der Marquis d’Argens den Auftrag erhalten, dem Könige in Paris einen Vorleser zu engagiren. Er fand keinen, und der König sucbte sid seinen Mann selbst, war aber in der Wahl nicht glüdcklich. Seit 1752 hatte er den Abbé de Prades um sih gehabt, mußte diesen aber 1758 wegen verrätherischer Umtriebe mit Frankreih nach Magdeburg auf die Festung \cicken. Prades Nacbfolger wurde Catt. Er verdankte scin Glück dem Zufall, daß er im Jahre 1755 mit dem Könige, der in Wesel seine Truppen inspizirt hatte und voa da eine JInkognitofahrt nah Amsterdam machte, auf demselben Fahrzeug zusammentraf. Zwischen den beiden Reisenden, dem Kapellmeister des Königs von Polen im kanecelbraunen Rock und in \{warzer Perücke, und dem Utrehter Studenten , ent- spann fich auf der Barke, die beide nach Utreht führte, eine cifrige Unterhaltung, welbe später eine Aufforderung an den Studenten, dem angebliben Musiker an den Hof nah Potsdam zu folgen, nach si zog. Erst 1758 konnte Catt einer erneuten Ein- ladung entsprechen: er ershien am 13. März im Hauptquartier zu Breslau und wurde mit 90) Thaler jäbrlich als „Sr. Majestät Vor- leser“ engagirt. Seitdem begleitete er Se. Majestät auf allen Kriegs- zügen, auch später im bayerischen Erbfolgekriege. Der Vorleser be- fand sib somit während der Feldzüge beständig im Lager, theilte des Königs täglide Gesellschaft und wurde mancher Gnade gewürdigt, die felbst der nächsten Umgebung des Monarchen nicht zu Theil ward. Gs ift bekannt, daß der König in seinen Lesestunden mebr selbst vor- las, als si vorlejen lies, Ueber die Lecture unterhielt er sich mit feinem Verleser. Sorst vertrat der Letztere sehr oft einen Privat- sekretär, und seine Stellung näherte si f\o der eines Vertrauens- postens. Das Lagerleben, während dessen der Monarch und sein Diener gleiches Loos, gleihe Entbehrungen theilten, {uf zudem naturgemäß eine Intimität des Verkehrs, die bei den sonstigen Vorzügen des Vorlescrs an Freundschaft grenzte Gatt : versland & aus, fo see Maß zu halten, daß der König nie Veranlassung fand, die herablassende Vertraulichkeit gegen ihn zu bereuen. Wenn also die Memoiren diese bestimmte Zuneigung des Königs für Catt erkennen lassen, so ist sie psycho- logisch erklärt: Der König hatte eben inmitten aufreibender Arbeiten und Eindrücke das Bedürfniß, sich durch Mittheilung an eine unbe- fangene Seele zu zerstreueu. Wir müssen dem Herausgeber

dafür dankbar sein, daß er ein so reihes Material zur Charakteristik und Beurtheilung Catts zusammengetragen

hat; denn die Persönlichkeit cines Mannes, welchen der König während fast eines Vierteljahrhunderts täglichen Umganges und der \{chmeichelhaftesten Huldbezeugungen würdigte, erregt unser Interesse. Wir erfahren, daß Catt mit gefälligem Aeußern feinen Takt, mit einem glüdckliben Naturel reiche Anlagen verband: sein für Alles offenes Auge und seine scharfe Beobachtungsgabe seßten ihn in den Stand, \chnell und siher aufzufassen, und sein Temperament und seine weitgreifende allgemeine Bildung waren Eigenschaften, welche der König bei andern Vorlesern vergeblich gesucht hatte. Seit dem 7. Februar 1760 war Catt Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, deren Berichte von 1764 bis 1782 feine Abhandlungen enthalten. Wie sehr der König ihn \{chäßte, bezeugen zahlreihe Briefe an dritte Personen; ja er richtete sogar Gedichte an Catt und seine Verlobte. Auch der Munificenz des Königs hatte Catt si zu er- freuen: 1770 wurde ihm ein Vikariat am Kapitel von St. Peter und Paul zu Halberstadt verliehen.

Seit Anfang 1780 war Catt in Ungnade gefallen : er verlor den VBorleserposten, ohne daß der Anlaß, durch welchen diese Wendung herbeigeführt worden, aufgeklärt wäre. Es sei hier nur beme: kt, daß es sh um eine Ordensverlcihung handelte, bei welcher Catt als Vermittler Vortheil gezoaen baben foll; das Nähere darüber wolle man în der Einleitung (S. RX1) nachlesen. Jedoch i} zu beachten, daß auch nah Lösung des vertraulihen Umgangs der eter Cu Da dem Knie le ganz aufhörte, Sein Nachfolger wurde der Abenteurer Du Val Pyrau, wie Prades ein französisher Abbé und Doktor der Sorbonne. Der König be- diente sich seirer nur bis zum Jahre 1784 und wählte dann Dantal, ein Mitglied der Berliner französischen Kolonie. Dantal war Vor- leser bis zum Tode Friedrichs.

Die Erlebnisse scit Beginn feiner Beziehungen zum Könige zeichnete Catt in Tagebüchern auf, die er später mit andern Zuthaten zu einem Memoirenwerk verarbeitete. Catt selb publizirte nichts von seinem Werke, es wurde mit seinem literarischen Nachlasse im Sommer 1831 auf Befehl König Friedrih Wilhelms TII. von den Erben angekauft und dem Geheimen Staatsarchiv zur Auf- bewahrung übergeben. Benutzt ift dieser Nacblaß bisher nur von J. D. E. Preuß, dem bekannten Biographen Friedrihs des Großen und Herausgeber seiner „Oenuvres“, aber nur f\poradisch und ohne Kritik. Einer Sichtung, Ocdnung und systematischen Durcharbeitung unterzog die Memoiren erst der Herausgeber der „Unterhaltungen“.

Als Haupttheile des Nachlasses unterscheiden sich die , Memoiren“ und die Materialien zu diesen. Die leßteren zerfallen in drei Ab- theilungen: 1) die Tagebücher, 2) eine Ucberarbeitung der Tagebücher, 3) ein „Brouillon fait l’an 1762“.

Die Tagebücher reihen vom 13. März 1758 bis zum 14. August 1760 und besteben in der Handschrift aus 8 Heften in Quart, Duodez und einzelnen Blättern (Nr. I. bis VII. und IX. der Publikation; Nr. VIII. ift verloren gegangen). Ein Anhang zu den Tagebüchern umfaßt in einer wahrscheinlih im Sommec 1762 entworfenen Skizze die Grlebnisse aus der Zeit vom 27. August 1760 bis Juli 1762. Die Tagebücher sind zum großen Theil in einer Geheimschrift ab- gefaßt, Französisch mit griechischen Lettern geschrieben und mit Brocken aus fremden Sprachen, namentlich der lateinishen, untermengt, so daß die Lesung nicht unerheblibe Schwierigkeiten bietet. Zwischen den einzelnen Tagebüchern finden sich Lücken; aber auch die täglide Buchführung innerhalb der einzelnen Hefte wird öfter untcrbroven, und zwishen die datirten Aufzeihnungen sind undatirte eingescoben, deren chronologisbe Ein- ordnung nur ausnahmsweise möglich ist. Seiten, die von Tage- buchéeintragungen leer geblieben sind, hat Catt für Privatnotizen aller Art, zum Theil in ganz verwischter Bleistiftschrift , verw ndet.

Die Ueberarbeitung der Tagebücher (drei Hefte), noch vor dem Jahr 1762 entstanden, beseitigt die Gcheimschrift und verbreitert die Darstellung. Sie läßt die ersten beiden Tagebuchshefte unberührt, wiederholt auch sonft nit alles, was in ihrem Originale steht ; dagegen enthält diese zweite Redaktion den im Original verlornen Abschnitt VI1I der Tagebücher und interpolirt nach der Erinnerung ein neues Kapitel, worin fie die Lücke, welche sih zwischen den Tagebüchern 111 und IV (26. November 1758 bis 12. Juni 1759) findet, ausfüllt; den Abschnitt VIIT hat der Herausgeber in die Tagebücher einge chaltet, das neue Kapitel inhaltlih in seinen Anmerkungen mitgetheilt.

R Ae oben erwähnte „Brouillon* aus dem Jahre 1762 ix ohne erth.

Die „Memoiren“ selbs, über doppelt so stark wie dic Tage- bücher, gehen vom 13. März 1758 bis zum 7. Juli 1760. Es \ei hier bemerkt, daß von ihnen ein Concept (welches der Hera ¿sgeber entdeckte) und eine nah diesem genommene (fehlerhafte) Reinschrift existiren, und daß die schriftstellerische Arbeit an den Memoiren erst nah dem Tode des Königs begonnen hat. iso nur die Tagebücher, nicht die Memoiren, beanspruben für ihre Niederschrift Gleichzeitig- keit mit den behandelten Thatsachen.

Die Publikation erstreckt sih auf die Memoiren und ihre Mate- rialien dergestalt, daß ihr Jnhalt fi aus vier Abschnitten zusammen- seßt: 1) Memoiren, 2) Tagebücher, 3) Anhang zu den Tagebüchern, 4) ein Brief Catt’s über die S&lacht bei Zorndorf. Leitend für dieses Berfahren war der Gesichtépunkt, die Ueberarbeitung, also die ,Me- moiren“, mit dem Original, den Tagebüchern, zu vergleichen.

Gbenso laa es im Inter: sse der historishen Gerechtigkeit, daß das Cattsbe Memoirenwerk wie die Tagebücher vollständig abgedruckt wurden: wir meinen , daß au folbe Mittheilungen, welcbe den König und seinen Vater der Kritik unterwerfen, nit eliminirt sird.

Außer der ausführliben Einl:itung, welcher wir bereits Erwäh- nung thaten, und in welcher der Herausgeber den Werth der Catt- {hen Aufzeichnungen einer ftrengen Kritik unterzieht, ift es der von dem Herausgeber in den dem Werke angehängten „An- merkungen“ gebotene Kommentar, durch welden er ih den Dank der Leser in bohem Maße verdient hat. Hier ist ein wahrer Schaß des Wissens über Personen und Sachen niedergelegt, vnd es war hter, bei der Verzettelung des eins{lägigen Materials, eine Arbeit zu bewältigen, die einer bewährten Hand wartete. Einleitung und Anmerkungen im Verein geben uns den Ariadnefaden, der uns sicher aus dem Labyrinth dieses heiflen Memoirenwerkes hinausführt. Wir werden in den Stand gesetzt, überall «den Kern ohne große Mühe herauszuschälen, das absolut Glaubwürdige von dem Fraglicen zu {heiden und aus einer genuß- reichen Lekture den entsprehenden Gewinn zu ziehen.

Zur Orientirung für den Leser sci noch angeführt, daß er gut thâte, zunächst die Tagebücher zu lesen. Dem Abdruck derselben sind Randziffern beigeseßt, welhe auf die entsprechende Stelle der „Me- moiren“ verweisen. Für die leßteren thun dies mit Beziehung auf die Tagebücher die Anmerkungen. Ein Personenregister erleichtert die Benußung.

Scließlich hat der Herausgeber die Lesbarkeit der „Memoiren“ noch dadurch gefördert, daß er die von Catt-- zahlrei eingelegten Poesien und Briefe des Königs, welche sih bereits in der Ausgabe der „Oeuvres“ finden, aus\cied.

Zur Erklärung der hinter S. 162 eingeschalteten facsimilirten Tafel, deren Original sich im Geheimen Staatsarcbiv findet, ver- weisen wir auf die Cattshe Erläuterung S. 163, Z. 21 bis 26

Nacbdem wir so den Inhalt des Bucbes im Sfkelett vergeaen- wärtigt haben und der Arbeit des Herausgebers gefolgt sind, wenden wir uns zum Text im Besonderen. Und hier wollen wir zunächst die allgemeine Bemerkung vorausschicken, daß Catt außerordentlich flicßend und gewandt schreibt, und so lesen sich die „Memoiren“ gut, aber auch die flüchtig \fizzirten Tagebücher zeugen von nicht gewöhnlihem Geschick in der Darstellung In den „Memoiren“ ist sie so lebendig, daß man ih mitten in das Getümmel des Krieges mit feinen anfstrengenden Märscben, \{chlechten Quartieren und un- ruhigen Nätten verseßt sieht. Die Konversation im Besonderen ift so gehalten, daß man den König în feiner Königlichen Art reden hört: seiner souveränen Würde is niemals etwas vergeben die Sentimentalität, die oft ceinfließt, is aub sonst aus seinen Briefen und anderen Ueberlieferungen bekannt und zu- dem ccharakteristisch für das Zeitalter. Man darf annehmen, daß die dialogishen Scenen, wenn au, wie das ja bei solchen Aufzeichnun- gen nit anders sein kann, nicht durchaus wörtlib, doch mit dem Anspruch auf möglichste Treue wiedergegeben sind: dieses durste dem Autor na langjährigem Verkehr und bei seinem Geschick in der Darstellung nit {wer fallen, der Eigenart des Köuigs gerecht zu werden. Wir stimmen in unserer Beurtheilung mit dem Heraus- geber darin überein, daß „jede der von Catt geschilderten Unterhal- tungen ein kleines Kahinetstück ift", und man mag die „Memoiren“ aufshlagen, wo man will, überall bieten sie eine anziehende Lektüre.

(Fortsetzung folgt.)

Cöln, 26. Dezember, -10 Uhr Abends. (Tel.) Die englishe Post vom 26. d. M. früh, planmäßig in Verviers um 8,21 Uhr Abends, ist ausgeblieben. Grund: Verspätete Ankunft des Schiffes in Ostende.

Im Deutschen Theater wird morgen zum zweiten Male: eFlattersubt“ von Sardou, in Verbindung mit den „Néuvermählten“ gegeben. Dieselbe Vorstellung findet am Mittwoch (Sylvestérabend) statt. Für den Neujahrstag ist „Don Carlos" angeseßt. Außerdem bringt das Repertoir der nächsten Woche Wiederholungen von „Pitt und For“, „Die Journalisten“, „Don Carlos“ und „Richard T1.“

Wallner- Theater. Nacbdem der Schwank „Halbe Dichter“ von Rosen seinen Zweck, dem Publikum erheiternde Unterhaltung in den Feiertagen zu gewähren, erfüllt und dem Theater überaus zahl- reichen Besuch zugeführt hat, tritt nun wieder, vielfahen Wünschen entsprebend, „Der Salontiroler“ in sein Recht, und wird morgen, O eine Wiederholung dieses belustigcnden Schwanks ftatt-

nden.

Hr. Carl Mill öcker wird, wie nunmehr feststeht, die 100. Vor- stellung der Operette „Gasparone“, welhe am 5. Januar im Neuen Friedrich -Wilhelmstädt ishen Theater stattfindet, selbst dirigiren.

Belle-Alliance-Theater. Auch hier erzielte der heitere Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ mit den Gästen vom Wallner-Theater cinen außerordentlichen Erfolg. An beiden Festtagen war das Haus vollständig ausverkauft und wurde allen Darstellern reicher Beifall zu Theil.

Die_am Mittag des erften Weihnachtsfeiertages im König- lihen Opernhause veranstaltete Matinée des engagirten Königlichen Opernchor- Personals wurde in erhebender Weise mit dem Waldliede aus R. Scumanns „Der Rose Pilger- fahrt“ eingeleitet, weldes der männlihe Opernchor mit tiefer Empfindung vortrug. Miß Madge Wickham, eine junge anmuthige Violinvirtuosin aus Amerika, welcbe in diesem Concert debütirte, be- wies in einer Cavatine von Raff, einem Bolero von Daucla, und später in dem ,„Sonvenir de Bade“ von Léonard, daß fie in einer guten S{ule gebildet is und sich einen hohen Grad tehnischer Fertigkeit angeeignet hat ; ihr ausdrucksvolles Spiel wurde anscheinend durch Befangenheit beeinflußt. Die Gesangs-Solovorträge hatten die Herren Krolop, Beß und Rothmübl übernommen. Der Erstere sang das Presselshe Lied „An der Weser“ tief ergreifend, während Hr. Bey mit dem Schubertschen „Wanderer“ nicht geringere Wirkung erzielte. Beide Koryphäen unserer Oper c«rfreuten die Hörer auch noch durch freundlich gespendete Zugaben, Hr. Betz durch Scbuberts „Rauschendes Bächlein“. Hr. Rothmühl becinträch- tigte den Genuß an den von ihm gesungenen Scbubertschen Liedern durch unmotivirtes Tremoliren. Von den mitwirkenden Damen deklamirte Frl. Barkany zwei \chelmische Gedichte mit feinem Humor, Frl. Beeth trug mit poetishem Duft einige Lieder vor, unter denen besonders das Durandshe „In der Jugendzeit“ zum Herzen drang, und Frl. von Ghilany entzückte durch das Trinklied aus „Lu- crezia Borgia“. Frl. Lehmann brachte mit Hrn. Betz ein Duett aus Rubinsteins „Maccabäer“ in vollendeter Weise zum Vortraa. Der berühmte Gast unserer Oper, Hr. Mierzwinski {loß die Matinée mit der Sicilienne aus „Robert dec Teufel*, in der er seine seltene Begabung zweimal im vollsten Umfange entfaltete. Fbm wie allen übrigen Mitwirkenden wurde der reiste Beifall zu Theil, der auch der Königlichen Kapelle galt, die leider nur in dem 8Souvenir de Bade mitwirfte. Besondere Anerkennung verdient auch der sichere und gewandte Begleiter der Gesangspiecen, der Chordirektor Gräfen. Se. Majestät der Kaiser und Se. Kaiserlihe Hoheit der Kronprinz mit Höchstseiner Familie beehrten die Matinée mit Ihrer Gegenwart. Die Pläße im Hause zeigten bedauerliher Weise

manche Lüde, die einem fo selten dargebotenen, ausgezeichneten Kunst-

genuß gegenüber nur dem erften Weihnatbtsfeiertage zur Laft gelegt werden kann, der für derartige Concerte nicht geeignet ift.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Von den Besonderen Abdrucken aus dem „Deutschen Reichs, und Königlich Preußisben Staats-Anzeiaer“: Deutschbe Nei bg, und Preußisbe Landesgesetze, 1883, sind im Verlage der Norddeutsben Bucbdruckerei und Verlagsanstalt (Berlin 8W,, Wil, helwstraße Nr. 32) erschienen :

Nr. 1. Gesetz, betr. die Krankenversiherung der Ar, beiter, vom 15. Juni 1883. (0,30 4)

Nr. 2. Gesetz, betr. die Abänderung der Gewerbeordnung vom 1. Juli 1883. (0,20 4) E

Nr. 3. Gesetze über die allaemeine Lande3verwaltu ng vom 30. Juli 1883, und die Zuständiakeit der Verwaltungs- und Verwaltungsgerichtsbehörde, vom 1. August 1883. (0,80 M)

Nr. 4. Gesetze, betr. die Zwangsvollstreckung in d23 un- beweglibe Vermögen, vom 13. Juli 1883, und die Gerichtskosten bei Zwangsverfteigerungen u. f. w. (0,70 A)

Nr. 5. Anweisungder Königlich preußisben Minister des Innern und für Handel und Gewerbe zur Ausführung des Geseßes vom 15, Juni 1883, betr. die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 26. November 1883. (0,30 M)

Das Unfallversiberungsgeseß vom 6. Juli d. J. ift, mit Saregister, als besonderer Abdruck aus dem „Reichs-Anzeiger“ (Nr. 2 des Jahrgangs 1884 der Sammlung „Deutscher Reihs- und preußiscber Landesgesete") im Verlage“ der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin SW., Wilhelmstr. Nr. 32, erschienen, 55 S., geheftet, Preis 50 8.

Nr. 1 der Sammlung Jahrgang 1884 enthält das Gesetz üb er die eingeschriebenen Hülfskassen, vom 7. April 1876, in der dur das Geseß vom 1. Juni 1884 bestimmten Redaktion, mit Sachregister. 16 S, geheftet, 20 4.

Das Gesetz, betreffend die Kommandit-Gesell- \chaften auf Aktien und die Aktien-Gesellschaften, vom 18. Juli 1884, ist als besonderer Abdruck aus dem „R-is- Anzeiger“ (Nr. 3 der Sammlung) im Verlage der Norddeutshen Buchdruteret und Verlagsanstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße 32, ershienen. Dem Gefeß ist der Wortlaut der aus anderen Gesetzen allegirten Artikel und Paragraphen in Anmerkungen beigefügt; auch ist dasselbe mit Gun ausführlichen Sachregister versehen. Preis (63 S. bro.)

A

Gesundheit, Zeitschrift für öffentlibe und private Hygieine. Nr. 22, Inhalt: Arbeiterwohnungen. (4. Fortseßung.) Ver- giftung mit chlorsaurem Kali. Die Veränderungen des Mehles während längerer Aufbewahrung. Mineralquellen, Bädcr, Luftkur- orte: Ueber den Einfluß alkalischer Mittel 2c. Besprechungen neuer Schriften: Mittheilungen aus dem Statistishen Bureau der Stadt Leipzig. (Scbluß.) Hanausek, Nahru1g8- und Genußmittel aus dem Pflanzenreihe. C v-Langsdo1ff, Städtereinigung. Feuilleton:

Die wohlriechenden Salben der neueren Zeit. (Sch{bluß.) Ver- \chiedenes. Anzeigen. Die Arbeiter-Versorgung. Nr. 24. Inhalt: An un-

sere geehrten Abonnenten. Praktishe Winke bezüglih der Verwal- tung von Krankenkassen. Die Unfallversicherung. I. Die Inva- liden-, Wittwen- und Waisenversorgung der Arbeiter nebs Normal- statuten für Kassen dieser Art. T. Musterstatut einer eingeschriebenen Hülfsfkasse. Il. Amtliche Entschließungen des Reichs-Versicherungs- amtes. Correspondenzen. Sprechsaal. Briefkasten. Die Materialien des Unfallversicherungsgesetes (Anlage).

Deutscbe Landwirthscchaftliche Presse. Nr. 103. Jn- halt: Zur Erhöhung der Getreidezölle. MRübenanbauversue in Westpreußen im Jahre 1884. Feuilleton. Sprecsaal. Deutscher Reichstag. Handel und Verkehr.

Milcch{- Zeitung. Nr. "51, Inhalt: Deutscher Butter- export und die deutshe Marine. Von C. Petersen. Anfteckende Hausthierkrankheiten: Raush- und Milzbrand. Ausstellungen: Die Fettvieh-Ausftellung in Chicago. Allgemeine Bertchte: Ver- sammlung der Züchter spanischer Merinoschafe des Staates Wis- confin. Ostpreußische Herdbucb-Gesellschaft. Viehexport von Amerika. CGgerländer Thierzuchtverein. Zur Milchwirthschaft in Rußland. Aus Amerika: Viehzucht. Herefords und Shorthorns auf dem Felde („Range“). Erfahrungen in der Praxis: Milch- erträge der Schweizer Braunviehrasse. Ueber Milchfettbestimmun- gen. Zur Milchprüfung in städtishen Molkereien. Statistik: Serbien, Ausfuhr von Vieh. Patente. Biologie: Aufforderung. betr. Zug- und Brutverhältnisse der Vögel Deutsblands. Ver- schiedene Mittheilungen: Deutscbland: Gesetz, betr. Schafweiden. Verfälshungen von Nahrungsmitteln. Niederlande: Moslkerei- \{chulen. Vereinigte Staaten von Nordamerika: Verlust dur Wölfe. Literatur: Das Molkereiwesen 2c. Spezialberiht über die flebente Wanderthiershau Südbrarup 1884. Die Rückstände der Velfabrikation als Futtermittel für die landwirthschaftlichen Nut- thiere. Lohnender Ackterbau ohne Vieh. Ein Preisaus\creiben. Milchmeier-Zeitung. Mechenschaftsberi&t über die Thätigkeit der Oldenburgiscben Landwirthschafts-Gesellshaft von 1881 bis 1884. Der landwirthscaftlihe Pachtvertrag. Sprecchsaal : Zur Kinder- milch. Zur Kremometerprobe. Ersatz des Butterfettes in der Magermilch bei Kälbermastung. Verhinderung der Absetzung von Rahm aus der im Preeter Milchwagen verfahrenen Milch. Milch- prüfungs-Apparat. Zur Pasteurisirung der Milch bezw. des Rahms. Unterrichtswesen: Molkereikursus an der milcbwirth\caftlichen Versucbsftation in Kiel. Milchwirthschaftlibes Institut Proskau —— aser Verein. Personalien. Marktberichte. Anzetgen.

Die gefiederte Welt. Zeitshrift für Vogelliebhaber, -Züchter und -Händler. Nr. 52. Inhalt: Zum WBogelschußz: Nochmals über den Fang von Singvögeln zum Verspeisen in Deutsch-

land. Mittheilungen und Beobachtungen eines Vogelliebhabers (zweite Folge, T.—V.) Briefliche Mittheilungen. Aus den Ver- einen: Ausf\tellungen. Bücher- und Schriftenshau. Brief-

wechsel. Anzeigen.

Is is. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereten. Nr. 52. Inhalt: Zoologie: Zur Kenntniß des Igels. Beitrag zu der Uebersicht der Tödtungs mittel für Schmetterlinge (Schluß). Botanik: Tausendblatt als Aquariumpflanze. Einheimische und frembländishe Wasserpflanzen mit besonderer Berücksichtigung der in ZBimmeraquarien verwendbaren Arten : III. Die unter dem Wasser- spiegel wachsenden Pflanzen (Schluß). —. Aus dem botanischen Garten in Berlin: Das Palmenhaus (vorläufiger Schluß), Rach- rihten aus den Naturanstalten: Hamburg. Jagd und Fischerel. Mancerlei. Anfragen und Auskunft.

Redacteur: Riedel.

Berlin: Verlag der Expedition (S ch olz). Druck: W. Elsn«x.

Fünf Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).

M 304,

Erste Beilage E zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Auzeiger.

Berlin, Sonnabend,

den 27. Dezember

1854

E T TT L L H

Inserate für den Deutshen Reichs» urid Königl. Preuß. Staais-AÄnzeiger und das CGentral-Haxdels- ccgister nimmt an: die Königliche Expedition

des Dentschen Reihs-Anzeigers uud #Äöniglich Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilheim-Straße Nz. 32,

5

Steήvriefe und Untersuchungs - Sachen.

58753] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeitersohn Nichard Wentzel genannt Blumentritt, früber zu Sieglitz bei Camburg wohnhaft, welcher flüchtig ift, ist die Untersucbungshaft wegen {weren Diebstahls, wiederbolten thei!s vollendeten, theils versuchten Bes truges und wegen schwerer Urkundenfälschung verhängt.

Es wird ersucht, denselten zu verhaften und in das Gerichts: Gefängniß zu Potsdam abzuliefcrn.

Potsdam, den 20, Dezember 1884.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte.

Beschreibung: Alter 18 Jahre, Größe ca. 1,71 m, Haare s{chwarz. Kleidung: s{chwarze Hose, kalbleder- beseßte Stiefel, ein gelbes Iaquet und ein schwarzer Hut. Besondere Kennzeiden: der Angeschuldigte führt cin von der Polizeitehörde zu Sieglit für den Landwirth Otto Heirecke ausgestelltes Legitimations- attest und mehrere auf den Schiffer Ferdinand Stolle bierfelbst lautende Schuldurkunden bei fich, derselbe hat sih Ende Oktober cr. in Angermünde aufge- halten.

[58751]

1) Der Reservist, Kellner Etienne Emil Richard de l’Or, am 7. Juni 1859 zu Potsdam ge- boren, zuleßt in Potédam wohnhaft,

2) der Webrmann, Arbeiter Johann Jaekel, am 6. März 1847 zu Seyfersdorf geboren, zulezt in Potsdam wohnhaft,

werden beschuldigt,

zu Nr. 1 als beurlaubter Reservist

zu Nr. 2 als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein.

Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.

Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts biersel: auf

den 12. Viärz 1885, Vormittags 9 Uhr, vor das Köaigliwe Schöffengeribt hier, Linden- straße 54, zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unents{chuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der na §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr-Bezirks-Kommando zu Potsdam ausgestellten Erklärung verurtheilt werdeit.

Potsdam den 18, Dezember 1884.

(L. S.) I eu cha Í Gerichtéschreiber des Königlicbben Amtsgerichts. Abtheilung V.

[47849] Oeffentliche Ladung.

Nachstehende Personen : ,

1) der Arbeiter Hugo Ferdinand Julius Hammel- mann, am al, Soli 1847 in Oaynau,/. Kreis Goldberg, geboren, :

2) der Knecht Hermann Mehring, am 8. Dezember 1849 zu Wongrowiec, Kreis Wongrowiec, ge- boren, e :

3) der Metalldreher Carl Wilhelm Reinhold Hartmann, am 26. August 1853 zu Neustadt, Kreis Maadeburg, geboren, , e

4) der Steinhauer Johannes August Friedrich Max Eisenblätter, am 24. Juni 1861 în Win- terfeld, Kreis Salzwedel, geboren, r

sämmtlich zuletzt in Magdeburg aufhältlich gewesen,

werden beschuldigt, N zu Nr. 4 als beurlaubter Reservist, zu Nr. 1—3 als Wehrleute der Landwehr,

ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben. _ Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Straf- gesetzbuchs. I Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen

Amtsgerichts hierselbst auf

den 2. März 1885, Bormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht zu Magdeburg,

Thränsberg Nr. 44, Zimmer 17, zur Hauptverhand-

lung geladen.

Bel unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von den Königlichen Bezirkskommandos zu Leipzig und Magdeburg ausgestellten Erklärungen ver-

urtheilt werden. j

Magdeburg, den 14. Oktober 1884. (8) Sannemann, i Gericttss{reiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[58150 Aufgebot. i Im | «uvothekenbub für Frammerêba Do. V, Seite 284 ist auf dem häuslichen Anwesen der Agatha Brunner, Wittwe allda: Plan-Nr. 31 seit 1. September 1829 eine Herauszahlung von 450 Gulden für Thomas Aull von da eingetragen. Auf Antrag der Anwesensbesißerin hat das Mi Amtsgericht Lohr am 13. Dezember 1884 das Auf- gebotsverfahren beschlossen. Es dts deshalb ay alle Jene, welche auf fragl. Hypothek{orderung ein Recht zu haben glaubten, die Uufforderung: ihre r und Ansprüche bis zu oder «spätestens an dem au f Mittwoch, den 1. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr,

7 Deffentlicher Anzeiger. 7

P

Fnsferate nebmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalideudvant“, Rudolf Mosse, Haascustein

1, Steckbriese und Untersuchangs-Sachen. 5. Inânstrielle Etablissements, Fabriken unà | 7 i a 3, Snbhastationen, Aufgebote, Vorladungen Grosshandel. & Bogler , G. L. Daube & Co., E. Sálotte, n. dergl. : 6, Verschiedene Bekanntmachungen. Büttuer & Winter, sowie alle übrigen gröferez 3. Verkänfe, Verpachtungen, Submisaionen ete. | 7. Literarieche Anzeigen. E - Aunoncen - Burcaux. 4. Verloosung, Ámortisation, Zinszahlung 8. Theater-Anzeigen. | In der Börsen- l s Ee u. s. w. Von. öffentlichen Papieren. 9, Familien-Nachrichten. | veilage,

derung für erloschen erklärt und im Hypothekenbude gelöst würde. Lohr, 15. Dezember 1884. Der K. Gerichtsschreiber: Kraus, Sekretär.

[58801] Aufgebot.

Der Zimmermann Ernst Clemens Reicbel in Griesbach ist Besitzer des auf Folium 39 des Grund- und Hvpothekentuch3 für gedacten Ort eingetragenen Grundstücks und hat am 28. November d. J. kei hiesigem Gerichte erklärt, das Eigenthum an diesem Grundftücke aufgeben zu wollen, auch zu diesem Zwelke das Aufgebot aller etwa Berechtigten beantragt. Es werden daber alle Diejentaen, welcbe An- \sprübe an das obenbezeihnete Besizthum Reichels zu haben glauben, aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Febcuar 1885, Bormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls dieselben wegen ihrer etwaigen Ansprüche werden ausges{lossen werden und das Grundstück als erb- loses Gut behandelt werden und dem Staate zu- fallen wird. Wolkenstein, den 24. Dezember 1884,

Königliches Amtsgericht.

Hohlfeld.

[52641] Aufgebot. Das Fräulein ‘Mathilde Otto zu Ampfert bei Oschersleben, früher in Weißenfels, vertreten durch den Justizrath Hadelich in Erfurt, hat das Aufgebot der Stammaktie der Thüringer Eisenbahn-Gesellschaft Litt. A. Nr. 82838 beantragt. Der Inhaber der Aktie wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 7. Juli 1885, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 58, anberaumien Aufgebotstermin seine Rechte anzumel- den und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Erfurt, den 27. Oktober 1884.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung PVII…I.

Mager.

A A G Aufgebot. Jacob Kander in Neustadt a. d. Main-Wesecrbahn, vertreten durch Rechtsahwalt Justizrath Helmers- hausen hier, hat das Aufgebot der beiden Prämien- Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank hier Serie 2924 Nr. 10 und Serie 5135 Nr. 19 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. September 1887, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Geri&te anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird. Meiningen, den 11, Dezember -1884. Herzogliches Amtsgericht, Abth. T1, gez. Bernhardt. Ausgefertigt. i Meiningen, den 20 Dezember 1884. (8). Nette i. B, | Gerichtsschreiber des Herzogl. Amtsgerichts.

[58594] Berichtigung. In der Separations\sahe von Biels{owit, Kreis Zabrze, Aktenz. 11; B, 88 wird die in der Nr. 294 de 1884 Dritte Beilage des Deutschen Reichs- Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers vom 13. Dezember cer. enthaltcne Ladung des Köntg- lichen Sypezial-Kommissarius Rehmet zu Beuthen vom 4. Dezember 1884 dahin bcrichtigt, daß sub d. Adolf Guttmann als Miterbe nah Salomon Gutt- mann, Mitbesißer von Grundbuch Nr. 287, 147/150, 227, 235 Bielshowiß und Nr. 22 Ober-Paulsdorf unter dem in der obengedachten Ladung aus- gesprochenen Präjudiz und zu1 dem dort angegebenen Termine hiermit geladen wird. Beuthen, den 19. Dezember 1884. : Der Königliche Spezial-Kommissarius. Rehmet.

[58563] : : : Die zu der Post von 200 Thlr. eingetragenen Band I. Blatt Nr. 7 von Roskow Abtheilung 1II. Nr. 1 ex oblig. vom 24. März 1798 für den Schneidermeister Scboenfeldt Berechtigten sind durch Urtheil mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen. Brandenburg, den 18. Dezember 1884, Königliches Amtsgericht.

[58564] j E

Die zu der Pos von 103 Thlr. für Johann Behrend und Marie Elisabeth, geb. Barnewit, Abe theilung I1I. Nr. 3 auf dem Grundstück des Mühlen- besizers Stimming Band 11]. Blatt Nr. 133 von

J L 3. my , Priterbe aus dem Vertrage vom 7 L e ein- getragenen Berechtigten sind durch Urtheil ausge-

lossen. i E venn, den 18, Dezember 1884, Königliches Amt8gericht.

Jm Namen des Königs!

58568 i 19 Nerkündet am 18. Dezember 1884,

tungsbuhes Nr. 16,060 der Neumarkter Kreis- Sparkasse erkennt das Königlibe Amtsgericht zu Neumarkt i, Schl. durch den Gerihts-Ufsessor Pohl

für Necht : Das unter dem 1. Februar 1881 ausgestellte Quittungsbuch Nr. 16,060 der Kreië-Sparkafse zu Iteumarkt, auf ten Nomen Gräfin Ufta von Lottum zu Deutsch-Lifsa und über 63 Æ 28 F lautend, wird für kraftlos erflärt. i Alle unbekannten Interessenten werden mit ihren Ansprücben an dasselbe ausgeschlossen. Die Kosten des Verfahrens fallen dem Antrag steller zur Last. Von Rechts

Wegen.

- (O (58569) Bekanntmachung. Durch das von dem unterzeihnerean Geribt am 12. Dezember 1884 veckündete Aus\chlußurtheil sind die eingetragenen Gläubiger uvd deren Rechts- nachfolger der auf dem Emilie Auguste Raduhn’schen Grundstücke Fiedliy Nr. 2 Abtheilung 111. Nr. 4 eingetragenen Forderungen von je 14 Thlr, 3 Sgr. 64 Pf. der Josephine Lucia, des Angustin und des JFoseyh Anton Geschwister Bunk, und ferner 6 Thlr. Bettausftattung der Josephine Lucia Bunk, mit thren Ansprüchen auf diese Posten gausgeslo}sen worden. Neuenburg, 14. Dezember 1884.

Königliches Ämts8gericht.

[585501] Jm Namen des Königs! Auf den Uüntrag der hiesigen Stadtkämmeret în Vertretung der Stadtgemeinde Frankfurt a M., bezw. des Bevollmächtigten der ersteren, Mechts- anwalts und Notars De. Sauerländer, erkennt das Königl. Amtsgericht zu Frankfurt a. M. für Recht: I. Das unbeschränkte Eigenthum an der städtischen Allmende Nr. 5 des ersten Quartiers an der Batton- straße, welche Allmende nach neuer Eintheilung 1heils einen integrirenden Vestandtheil des Grund- tüds Litt. A. Nr. 140, theils cinen integrtirenden Bestandtheil des Grundstücks Litt. A. Nr. 123 þ. und Nr. 187 bildêt, wird der Stadtgemeinde Frankfurt am Main zum Zweck des Eintrags auf deren Namen tm gerichtliten Transscriptionsbuch hiermit zugesproen. 11, Sämmtlich durch das Aufgebot vom 16. August 1884 Geladenen werden mit ihren etwaigen An- sprüchen auf die vorgedachte Amende hierdurch für ausgesch{lossen erklärt. Frankfurt a. M., den 16. Dezember 1884, Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1V.

Jm Namen des Köuigs ! Verfündet am 8. Dezember 1884,

Lüdtke, Gerichtsschreiber. Auf den Antrag des einzetragenen Eigenthümers des Grundstücks Nr. 12 von Jaßtk,um Wilhelm ollaß eckennt das Königliche Amisgeriht zu Bublitz durch den Amtsrichter Jocte

für Recht : 5

1) die unbekannten Rehtsnachfolger des Pächters Buse in Nohrhof, welche si nicht gemelter haben, werden mit ihren Ansprüchen auf die im Grundbuch von Jaythum Nr. 12 für den Pächter Buse ix Rohrhof Abtheilung 111 Nr. 3 aus ter Urkunde voin 11. Iuli 185d eingetragenen 200 Thlr.,

und Abtheilung IIT Nr. 4 aus dec Urkunde vom 26. März 1856 eingetragenen 150 Thlr. nebft Zinsen auszeschlofsen. E

2) dem Arbeiter Heinrich Carl Buse zu Jaßthum, jeßt im Zuchthaus zu Naugard, werden seine Rechte auf die vorgedachten Posten vorbehalten, F oete.

[58557]

[58570] Bckanutmahung. Durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts zu Cosel vom 12, Dezember 1884 ist für Recht er- annt: e | Diejenigen, wel&e Ansprüche haben auf die für den Wirthscbaftöbeamten Carl Michalka auf dem Grundstücke Nr. 19 Sakrau Abthei- lung 111. Nr. 1, 2 und 3 eingetragenen Posten von 52 Thaler, 48 Thaler und 36 Thaler, werden mit ihren Rechten auf diese Poften aus- ge\clossen. Cosel, den 12. Dezember 1884. Königliches Amtsgericht, Abtbeilung IV. Neuer:

[58559] Bekanutmachung. Dur Urtheil des unterzeichneten Amtsgerichts vom 12. Dezember 1884 ift für Recht erkannt: Der über die auf dem Grundstüle Blatt 101 Roschowit wald Abtheilung 1ULT. Ne. 1 haftende Post von 70 Thlr. gebiidete Hypothekenbrief wird für kraftlos erklärt. Cosel, den 12. Dezember 1884. j Königliches Amtsgericht. Ab1heilung IV. KLeUBer,

[58569] Bekanutmahung, Our Urtheil des Königlichen Amtsgerichts vom 12, Dezember 1884 is für Recht erkannt worden : Der Hypothekenbrief über die auf Blatt 2 und 10 Ghrenfeld in Abtheilung 111. Nr. 1 beziehungsweise Nr. 1(1) eingetragene Post von 50 Thaler wird für fraftlos erklärt. . Cosel, den 17. Dezember 1884. / Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

Bänfch, Gerichtsschreiber.

dahier anberaumten Aufgebotstermine „anzumelden und zu begründen, widrigenfalls die bezeichnete For-

Fn Sachen, betreffend das Aufgebot des Quit-

[58548] Jin Namen des Königs ! Verkündet am 20. Dezember 1884. Pfennigsdorf, Gerichtéscbreiber. Auf Antrag der Wittwe Kolon Ernst Friedri Wilhelm Windmann, Anna Marie Karoline Jo- hanne, geb. Schäffers, Nr. 75 zu Obernhcck, ver- ireten durch den Rechtsanwalt Dr, Grüter ¿u Bünde, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Oeynhauseu für Necht :

Das aus ciner Auéfertigung der Schictunas- verbandlung vom 3. Februar 1857 nebst Hypo- thekenbuchéaus8zug vom 9, März 1857 bestehende Hypotbekeninstrument über die im Ecuündbuch von Obernbeck Bd. 11. Bl. 75 früher Bd. 15 Bl. 151 in Abtheilung Ill. unter Nr. 5 für die Ge- \{chwister Carl Friedrich Wilkelm, Karl Friedrich Heinrib, Carl Friedrich Philipp und Anna Catha- rine Wilhelmine Luise Windmann aus der Schich- tungsurkunde vom F. Februar 1857 eingetragenen Abfindungen von im Ganzen 173 Thlr. 25 Sgr. 4 Pf. wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens trägt An- tragstellerin. Bon Rechts Wegen.

Roesler.

Im Namen des Königs! Verkündet am 20. Dezember 1884, Pfennigsdorf, Gerichtsschreiber. Auf Antrag der Eheleute Ackeremann Heinrich Wilms8meyer, gt. Homann, und Luise, geb. Bartling, zu Werste Nr. 48, vertreten durb den Rectsanwalt Dr. v. Gordon zu Oeynhausen, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Oeynhausen

für Recht: Das aus einer Ausfertigung der Schichtungê- Verhandlung, vom 26. August 1841 nebst Hypo- thekenshein vom 25. Juni 1844 befiehende Hypo- thekeninstrument über die im Grundbu von Werste Band 11. Blatt 48, früber Blatt 64, in Abthei- lung III. Nr. 5 für dic Geschwister Friedri Wil- helm, Wilhelm Friedri, Johann Friedri Conrad, Ernst Fricdrib Wilhelm und Friedricke Luise Char- lotte Bartling auf Grund der Urkunde vom 26. August 1841 eingetragene Abfindung von 250 Thalern wird für kraftlos erklärt. Kosten tragen die Antragîteller. Bon Nechts Wegen. Roesler.

[58547]

58561 [ Die orn ut über 300 Thlr. i. W.: Drei- bundert Thaler, eingetragen auf dem Grundbuch- latte des Grundstücks Mengelédorf Nr. 77 in Ab- theilung 111, Nr. 1, gebildet aus der Ausfertigung des Kaufvertrages vom 23, Mai 1859, der Eintra- gungs-Registratur und dem angehefteten vollständigen Hypothekenbubsauszuge ift durch Urtel des biesigen Gerichts vom 11. Dezember 1884 für kraftlos ers tlârt wortea. E Reichenbach O.-L., den 22. Dezember 1884. König!iches Amtsgericht. [58565] Im Namen des Königs!

Auf den Antrag des Regierungs-Naths Kuntze in Schleswig, als Bevollmächtigten der Erben der wail. verwittweten Frau Bürgermeister Langheim, und des Klostersyndikus Scholl ebendaselbst, als gericbtlich bestellten Kurator des erblindeten Fräuleins Mar- garetha Elisaveth Langheim in Schletivig, erkennt das Königliche Amtsgericht, Abtheilung 11., zu Ton- dern durch den Amtsrichter Martens

für Recht:

Die laut Agnitionsakte vom 1. März 1838 dem wail, Bürgermeister Caspar Conrad Langhetm in Ecfernförde zugefallene Obligation von 0. T. R. 1819 über 4800 Thlr. vorn. dänisch N. M,, jeßt 10 800 4, eingetragen im Scbuld- und Pfandprotokoll der Tonder - Hoyer- und Schlux - Harden Tom. VII. Fol. 126

wird für kraftlos erklärt.

Tondern, deu 15. Dezember 1884,

Königliches Amtsgecicht. Abtheilung Ik. Martens.

58567] Bekauntmachung. i Nr. 31281. Nuf Antrag des Kaufmanns Fried- rid August Geber von Mannheim wurde das badische 35 Fl.-Loos Serie 3300 Nr. 164958 dur Aués{lußurtbeil Großh. Amtsgerichts dahier vom Hentigen für kraftlos erklärt.

Karlsruhe, 15. Dezember 1884,

Gerichtéscreiberei Großh. Amtsgerichts. (L S.) Braun.

[58553] Bekanntmachung.

In der Luthe’schen Aufgebottsabe F.-8 2e 84, hat das Königliche Amtsgericht zu Essen am 17. De- zember 1884 erkannt: 2 : die Hypothekenurkunde vom d. PREnS 1894

: Februar 1855 über noch 700 Thaler Abfindungégelder des Wilhelm Hermann JIosevh Luthe, genannt Willenberg in Heide bei Rellingkausen, welche im’ Grundbudbe von Heide Band 63 Blatt 73 Abtheilung 111. Nr. 6 cingetcagen siand, wird für kraftlos erflärt.

Dic Kosten des Verfahrcns werden den Änlrage steKern aufcrlegt.

e ad

Ketteler.