1905 / 153 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Jul 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 24

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dger täbiccior 570 : enthält unter : Der Präsident des Königlih preußishen Statistischen iaa Jama 5 E Vai Meh 629 das l L betreffend die Erweiterung des Landesamts, Pnfreile Geheime Oberregierungsrat Dr. Ble nck E tadtkreises Essen, vom 21. Juni 1905. ist von der Dienstreise zurückgekehrt. “L Berlin W., den 30. Juni 1905. As a Königliches Gan retung: : M Bath. : Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Bussard“ 3 am 29. Juni von Daressalam nah Tanger in See gegangen. ariehres ut j S. M. S. „Tiger“ is am 29. Juni in Amoy ein- u: Dle ter ju a getroffen und am 30. Juni von dort nah Tsingtau in See E Abgerei st: 5 gegan S. „Jltis“ ist am 30. Juni von Schanghai De, s aues : i l S er Direktor im Justizministerium, Wirkliche Geheime , Wh A u 6 1ngnzu A Dberjastizrat Dr. Lisco, mit Urlaub nah Thüringen. E nach Futshau in See gegangen. A OOTITGOCHDEN ¿at i Uri ; 6 Sténérverein Beteiligten S Ung Württemberg. : s-A p t i; é L N N Nichtamtliches. Die Kam zer der m8 e rag geern: e J it A : , den Antrag auf Verweisung des Gesetzentwurfs, betreffen tes 3e ü Deutsches Re i ch. die Verfai sungsreform, an cine Kommisfion einstimmig que C le i i en. er nisterpräsident von Breitling hatte seine Oi GafiS ic eru PLen es Adi E Jus 4 : Bereitwilligkeit AuPgefproden, bezüglih der Erhöhung der Zahl der Tien verlieh IChet gz | Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern an Abgeordneten zur Zweiten Kammer (als Ersaß für die ausscheidenden Cer Negierungs?a! Zu 7 bn Munster Ur Ur Dit * Bord der Jacht „Meteor“ und Jhre Majestät die Kaiserin F Privileglerten) in der Kommission in Erwägungen einzutreten, ebenso 08 Al italieheg Ser L gena uerbizeltion in Vtr »* und Königin an Bord der Jacht „Hohenzollern“ in Trave- F hezüglih der Zusammensehung der Ersten Kammer. et 14 N münde eingetroffen. b», 3 Ka Nt { i S081 U? Î Fx et D? 4 i bs A Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll: * Oefterreih-Ungarn. R per fin Ne | und Steuerwesen und für Justizwesen, die vereinigten Aus|c Me s Wie die „Wiener Zeitung“ meldet, hat der Kaiser dem «d de dei für Zoll- und Steuerwesen und für Rehnungswesen sowie die F (esandten am bayerischen Hofe, Grafen Zichy und dem f Gn yE vereinigten Aus\shüsse für Zoll: und Steuerwesen und für | gandespräsidenten von Schlesien Grafen Thun-Hohenstein L } Steil Handel und Verkehr hielten heute Sißungen. T die erbetene Verseßung in den Ruhestand bewilligt. A 4 S u ate T 7 Das österreichische Herrenhaus hat gestern, wie ,W. T. B.“ : e # meldet, die vom egn entauie enigen Eis enbahnvorlagen iglichezz K Auf der Tagesordnung für die gestrige Vormittagssißung E Es Bis E S E L A E ivivatin i i oi le: des Kol onialrats stand zunächst der Etat für Deutsch- | hauses A L Gl Gitaline ber exsten zwei Teile des deutschen N O stafrika. Jn der eneraldiskussion regte der Dr. f Handelsvertrages, Ein- und Ausfuhrzölle, sowie das F ègienbe L 4 Max Schöller die Schaffung einer dritten richter- } Biehseuhenübereinkommen. Die agrarishen Vertreter klagten A O lihen ZJnstanz in der eimat an. E Vaciduns Î über ungenügenden Schuß der Landwirtschaft und drückten die j j Kérigficzor seitig wurde erwidert, daß, wenigstens zur Ent cheidung Hoffnung aus, E. beim Abschlusse der Handelsverträge mit : Éa z 3 f über Nechtsfragen, die Schaffung einer höchsten Jnstanz | Rußland und den Balkanstaaten die. Marimalzölle zur Geltung i Uver N gen, x bezei Î Tommen würten. Die Vertreter der Industrie gaben zu, daß für die ier in Deutschland als wün hen3wert zu ezeichnen 7 Sndusfirie mehr erzielt worden sei als für die Landwirtschaft, wenn t li i und daß Verhandlungen darüber \hwebten. Bei Sltraf- | Zu: nits her bea status quo der geltenden Verträge a Der 1 c | sachen, bei denen es sid in erster Linie um Aussagen ein- | Abg. Dr. Marchet beantragte cine Resolution, wona für den Fall, u borener Zeugen handele, werde sich dagegen eine höchste | daß der deutshe Handelsvertrag durch den ungarishen Neichstag bis ; B 3 nstanz in Deutshland kaum empfehlen. Der Missions- | längstens 31. Dezember 1905 nicht zum Abschluß gebraht werden sollte, direktor Buchner machte auf das ZurüdcLgehen des Handels seitens der öôsterreihischen Regierung die entsprechenden Maßnahmen in den fruchtbaren Landschaften am Njassa-See und auf die Ge- | vorzunehmen seien, damit zwischen Desterreih einerseits und dem der Ausbreitung des Jslam in Ostafrika auf: | Deutschen Reiche andererseits noch vor dem 1. März 1906 der Zoll- fahren ; i iber sei, den | und HandelEvertrag zustande gebracht und dur den Reichsrat zum [l- | merksam und betonte, wie notwendig es demgegenüber jei, den | B bob O rone, Ak Sewidernna añf diése Resolution L : | Eisenbahnbau im SBuE insbesondere den Bau der Linie Ó i us er E G Mtb ee, des Ala, Pes bra c Kilwa—Wiedhafen zu fördern. Was weiter zu tun sei, ergebe Ï bemerkte der Handel3minister Freiherr von Call, die handelspolitische h m | ih aus dem Umstande, daß der Jslam in dem Kisuaheli eine ] Lage werde si nur etappenweise entwickeln. Die im September ab- | er auptstüße fände. Es ei anzustreben, an Stelle des | Een Provisorien würden den Prüfstein abgeben für die zur j i: isuaheli die deutshe Sprache zur lingua franca zu machen. f Wahrung der österreihishen Interessen erforderlichen Maßnahmen. n, | Es würden zu diesem Behufe deutshe Regierungs chulen zu Der ungarische Ministerpräsident Baron Féjérvary ist nt | verwender : ; Ai gestern mittag in Wien eingetroffen und am : Suden ; Kolonialn i l S vom Kaiser in Audienz empfangen worden, Jn Budapest Erfahrun verlautet, Baron Féjérvary habe für morgen namittag eine einer | Konferenz aller Parteiführer einberufen, um über die ist ebiets Lösung der Krisis zu beraten. é aen FSluhfai Großbritannien und Jrland. gehend | Im Unterhause erklärte gestern, wie ,W. T. B." meldet, in ] E Beantwortung einer Anfrage der Unterstaatssekretär des Aeußern die Ei | Earl Percy: der britishe Konsul in Odefsa stehe mit den dortigen den V‘: | Behörden in Verbindung, die bestrebt seien, alles zu tun, was in ihrer Deutsche als Umgangs1prangze an Surur Lex otijluyrar eeteres vertre Macht stehe, um die dort ansässigen britischen Untertanen und die i Den Schluß der Generaldiskussion bildete eine Be- | übrigen Ausländer zu {üßen. An Bord der britishen Schiffe habe glei- der Frage, ob si eine Besiedlung Ostafrikas ? niemand, wie man annehme, Schaden erlitten. Der Konsul habe die sprehung der B : Si chte auf ß Mitteilung erhalten, daß es den Schiffskapitänen freigestellt sei, ihre G annt empfehle. Der Geheime Géfihver au 4A Schiffe aus dem Hafen zu bringen, falls sie dies für erforderlich | as die damit verbundenen Gefahren aufmerksam. Der Bor- ' halten sollten. Außerdem sei der britische B otitaftee in St. Petersburg sizende erwiderte, daß die Verwaltung sich der Ver- * von der russishen Regierung benahrihtigt worden, daß ein Teil des antwortung in der Sache ven bewußt sei und daß | russisden Schwarzmeer-Geshwaders nah Odessa beordert worden sei. fie nur mit der äußersten Vorsicht vorgehen werde. | Die britishe Regierung halte es für überflüsfig, weitere Vorstellungen ) E i Vorläufig handle es sich um cinen Versuch in kleinem Um- * bei der rufsishen Regierung zu machen, die sicherlich alle erforderlichen : | 5 ( r nae, der von dem Grafen Göyen vorgeschlagen werde. Der * Maßnahmen zum Schuß des Lebens und ‘des Eigentums sowie S E C: 4D E E werde von der Regierung dur vorbereitende Ar- © zur Wiederberstellung der Ordnung ergreifen werde. Das tei Gy {QUbn is! un efi ) ven- | beiten, wie Wegebau, unterstüßt werden. Die Mittel der Bs Lie Erertlpb dfe era LO Lu eren ¿8 s Ga Ron Bunamii Sproenapu ingen | eigentlichen Besiedlung würden von anderer Seite Fh! Ver- | Fall zurüdckzuhalten, daß Ansprüche geltend gemaht würden von Ar- ut 9n Wyl : : Kreis | fügung gestellt. Hiermit wurdé die Generaldiskussion ge]chlossen. | beitern die an Bord. cines gin cinem britische n Hafen befindliche Ó d ; ; olonialrat iffes en erlitten hätten. enso wurde darauf die zweite L i Jn der Nachmittagssißung Fe ver LOOE Lesun des Geseßentwurfs genehmigt, die der zur Untersuchung der in i zunächst in die Spezialdiskussion über den Eta ; Sütafrika vorgekommenen Unregelmäßigkeiten eingesezten Kommission Südostafrika ein. Gegenstände der Debatte bildeten besondere Ma Pibefugnifse zuetkennt: g ge]eß die Bedeutung der Forstwirtshaft, auf die der Professor Hans Meyer besonders hinwies, die, Bekämpfung der Frankreich, Surrakranfkheit, über die auf eine_ Anfrage des Der Ministerrat ist, wie die „Agence Havas“ berichtet, errn Staudinger der Oberstabsarzt Dr. Steudel nähere gestern im Elysée zusammengetreten. Der Ministerpräsident Acstunft erteilte, die Ma erre tung, in Daressalam Nouvier erteilte Auskunft über den Stand der Unterhand- 93 | und die Frage des Ausbaues der Verkehrsmittel in [ungen in der marokkanischen Frage, die in zufrieden- E dem Schußgebiet. Die Herren Supf und der Spinnereidirektor stellender Weise ihren Fortgang nähmen. Der Ministerrat hat d Stark verbreiteten sh über die Wichtigkeit der Baum- " ferner die endgültigen Maßnahmen für den Empfang der ten des | pollkultur auch in Ostafrika. Als legter Punkt TBemannungen des amerikanishen und englischen e, Lon | stand die Beratung des Entwurfs einer Kaiserlichen FTGeshwaders in Cherbourg, Brest und Paris be- 2 i 1905; Bergverordnung für Deutsch - Südwestafrika auf A beslofsen. : s lder | der Tagesordnung. An der längeren Generaldebatte F Das amerikanishe Geschwader unter Admiral 6 B: beteiligten sich die Herren Geheimer Bergrat Schmelßer, FSigsbee, das ausgesandt ist, um die Gebeine des Admirals 1A Dr. Schharlah, Seine Hoheit der Herzog Johann À Zones nach den Vereinigten Staaten überzuführen, ist, dem . 00s | Albrecht zu Mecklenburg, Berner, Victor, Bugge ®,/W. T. B.“ zufolge, gestern in Cherbourg eingelaufen. jt L, und Staudinger. Der Dr. Scharlach beantragte die F Justiz: Beratung noch au en da es an der ge für eine * Rußland. L i 1905, | gründliche Erwägung der chwierigen Fragen der Beteiligung der F An Stelle des Großfürsten Nicolai Nikolajewitsch illerhodlte I N y N T Vründeigentümer an dem Gewinn und der Beziehungen Fist, wie „W. T. B.“ meldet, Generalleutnant Ostrogradsky rich 1 n P 6. Zuni wishen Gese und Gesellshaften fehle, während von zum Generalinspekteur der Kavallerie ernannt worden. L E 5 tenyggn: den übrigen Rednern und regierungsseitig für die Er- f Gestern ist ein Kaiserliher Erlaß veröffentlicht ; - | ledigung der Angelegenheit eingetreten wurde. In worden, nah dem in dem ganzen Gouvernement Eriwan rh Zrla mi 1905, der folgenden Spezialdiskussion wurden die einzelnen Fund den Oertlichkeiten in dem Gebiet der Sewasto- ärztlichen | N ragraphen mit geringen Aenderungen gutgeheißen. Zu spoler und Nikolajewer Stadthauptmannschaft der ( zte; und Mitgliedern des ständigen Ausschusses des Kolonial: * Kriegszustan d verhängt wird. d rats wurden folgende drei Herren gewählt: Seine Exzellenz f Der in Moskau tagende Kongreß der Vertreter der Ad A istierärgte von Holleben, der Oberverwaltungsgerichtsrat Berner russischen Städte hat in seiner Schlußsißung eine Res o- 36 vom A l " und Herr Staudinger. Zu Mitgliedern der Kommission lution angenommen, in der er gegen die in Lodz, dem U i L für die landesfundlihe Erforshung der Shußgebiete f Kaukasus und Odessa zur Anwendung gebrahten Maßnahmen 3h wurden gewählt die Herren Schweinfurth, Schmeißer, protestiert. Staudinger, Hans Meyer und Vohsen. Damit war Jn Kronstadt brach gestern ein Ausstand der Hafen- die Tagesordnung erledigt. garbeiter aus, an dem mehrere tausend Arbeiter beteiligt sind. \Fünfhundert Kohlenzieher veranstalteten eine Kundgebung in

er Nikolausstraße und vor dem Zirkus, bei der ein Redner

die unehrlihe Ausbeutung brandmarkte, deren Opfer die Ar- beiter seien. Fünf Polizetagenten und Polizeioffiziere, die einen Versuch machten, etge suetten, wurden von der Menge ge- schlagen, die auch einen vorübergehenden Marineoffizier miß- handelte. Dieser wurde jedoh dur eine Kompagnie Soldaten ver- teidigt, die mit den Kolben zwanzig Aufrührer niederschlugen. Die Menge wurde bald darauf durch eine Truppenabteilung erstreut. Hierbei wurden fünfunddreißig Personen verhaftet. Patrouillen durchziehen die Stadt.

Jm St. P ermordet wurde, erfolgten dieser von Arbeitern.

Aus Odessa wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß vor- gestern bei der Beerdigung des getöteten Matrosen Omeltshuk, die durch ungefähr zehn Kameraden erfolgte, politishe Kund- gebungen stattgefunden hätten. Bei der Ae von der Beerdigung S die Matrosen verhaftet worden. Das Panzer- {if „Fürst Potemkin“ habe darauf auf die Stadt ge- feuert. Eine Granate sei in ein Haus in der Nähe der Kathedrale eingeshlagen, ohne jedoch jemand zu ver- legen. Eine andere Granate sei in das Moldavankaviertel niedergefallen. Gestern habe der „Fürst Potemkin“ einen StelungSwechsel vorgenommen und sich dem Langeron- viertel zugewandt. Jn diesem Augenblick hätten sich fünf Panzer- und sieben andere Schiffe, Torpedoboote und Transportschiffe, dem Hafen genähert. Die Schiffe hätten längere Zeit Flaggensignale ausgetausht. Der „Fürst Potemkin” sei darauf in den von den Kriegsschiffen gebildeten Kreis eingefahren. Nach Verlauf einer Stunde hätten sh die Schiffe getrennt. Die zuleßt an- gekommenen seien wieder in See gegangen. Der „Fürst Potemkin“ habe seinen früheren Plaß wieder eingenommen. Im Hafen seien frishe Truppen angekommen, die auf dem Kathedralenplaß Aufstellung genommen hätten. Die Stadt, die volllommen ausgestorben erscheine, werde durh Truppen bewaht. Der Bahnverkehr stocke seit vier Tagen.

Auf dem Bahnhofe in Kursk befahl gestern abend ein Offizier, der sich in einem aus Kiew ger aea uge be- fand, die Festnahme eines betrunkenen Soldaten. Als der Soldat darauf dem Offizier unvershämte Antworten gab, zog dieser den Säbel und stieß den Soldaten nieder. Die Volks- menge, die sich während des Vorfalls angesammelt hatte, stürzte sich darauf auf den Offizier, dem es aber gelang, in seinen Wagen zu flüchten. Dieser wurde mit Steinen und Balken bombardiert, während der Offizier mehrere Revolver- {üsse abgab. Nur mit großer Mühe gelang es, seine Familie aus dem Wagen zu retten; die Menge begoß sodann den Wagen mit Petroleum und legte Feuer an. Der Offizier kam dabei in den Flammen um. Der Gouverneur und der Kommandant eilten sofort herbei, und eine Dragonershwadron zerstreute die Menge.

etersburger Hafen, wo ein Polizeioffizier Bat Massenverhaftungen

Ftalien.

Der Senat nahm geftern, wie „W. T. B.“ erfährt, in geheimer Abstimmung mit 80 gegen 8 Stimmen die Vorlage, betreffend die Vermehrung der Ausgaben für die Krieg8marine, an.

Nach Rücksprache mit dem Ministerpräsidenten Fortis hat der Abg. Cirmeni seine Interpellation, die Marokkanische Konferenz betreffend, zurückgezogen.

Türkei.

Wie der „Frankfurter Zeitung“ aus Saloniki vom gestrigen Tage gemeldet wird, haben bulgarische Kom i- tatshis das griehische Kloster Prodomos bei Nidusta niedergebrannt.

Griechenland.

Die Kammer wird, dem „W. T. B.“ zufolge, am Freitag wieder zusammentreten. Es herrsche die Ansicht vor, daß das Kabinett sich halten werde. Die Mehrheit der Delyanniften sei endgültig um Mavromichalis gruppiert. Die Anhänger Rallis mit einer kleinen Gruppe von Delyannisten und Dissidenten würden das Kabinett unterstützen.

Schweden und Norwegen.

Das schwedishe Küstengeshwader is, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern von Karlskrona nah Göteborg ab- gegangen und wird dort Nebungen abhalten.

Aus Anlaß verschiedener Meldungen s{chwedisher Blätter über norwegtsche Truppenbewegungen und über die Mobilisierung der norwegishen Armee hat das „Norsk Telegram-Bureau“ sich an das norwegische Kriegs- ministerium gewandt, das die Meldung als vollständig unrichtig erklärt hat; nur die gewöhnlihen Uebungen würden vorgenommen.

Amerika.

Der Staatssekretär Hay ist, wie „W. T. B.“ meldet, in der O Nacht um 12 Uhr 25 Minuten in Newbury ge|torben. 5 /

Jn Washington verlautet, wie das „Neutershe Bureau“ meldet, daß Verhandlungen wegen eines Waffenstill- standes in der Mandschurei im Gange seien. Man glaube, daß er von dem General Linewitsh und dem Marschall Oyama werde vereinbart werden.

Asien.

Der neue russishe Gesandte Pokotilow ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Peking eingetroffen.

Das Amsterdamer Blatt „Telegraaf“ meldet aus Batavia, daß der russishe Hilfskreuzer „Terek“, der am 22. Juni den dänishen Dampfer „Prinzessin Marie“ versenkte, abgerü stet worden sei, da er wegen Arbeitsverweigerung der Kulis niht imstande gewesen sci, in Tandjong Priok

die nôtigen Kohlen innerhalb der vorgeschriebenen Zeit an Bord zu nehmen.

Australien. Nach einer Meldung des „Neutershen Bureaus“ aus Melbourne

ist im Bundesparlament der ps des früheren Premier- ministers Deakins, der Negierung ein

erteilen, mit 42 gegen 25 Stimmen angenommen worden. tektionisten und die Arbeiterpartei stimmten vereint gegen den Premier- minister Neid und die freihändlerische Partei.

ißtrauensvotum zu Die Pro-

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Herrenh antes es

und der Shlußberiht über die gestrige Sikung des Hau der Abgeordn eten befinden sih in der

rsten Beilage.

In der heutigen (195.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, der der Minister der öffentlichen Arbeiten von Budde beiwohnte, erklärte vor Eintritt in die Tages- ordnung der

Abg. Gamp (freikons.), daß die Interpretation, die in dem Bericht der Kommission des Herrenhauses über die Novelle zum peerggeleV dem Begriffe der chwebenden Mutungen gegeben sei, dem widersprehe, was das Abgeordnetenhaus festgestellt habe. Der von der Kommission des Abgeordnetenhauses gemahten Auslegung habe weder die Regierung noch das Plenum des Abgeordnetenhauses widersprochen. Wenn das Herrenhaus einer anderen Meinung Ausdruck geben wollte, so bâtte es dies in das Gesetz selbst aufnehmen müssen. Da dies nicht geschehen sei, so könne der Feststellung im Kommissions- beriht des Herrenhauses keine Bedeutung für den Begriff der \{chwe- benden Mutungen beigelegt werden; man müsse vielmehr annehmen, daß das Herrenhaus, das dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses bei- getreten sei, der Auffassung des Abgeordnetenhauses nicht habe ent- gegentreten wollen.

Jn der dritten Beratung des Gesehentwurfs, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Duisburg und die anderweite Oraaiatión der Amtsgerichte in Duisburg und Ruhrort, fragte der i

Abg. Kir\ch (Zentr.) an, ob die Gerüchte wahr seien, daß von dem Landkreise Düsseldorf noch andere Eingemeindungen bevorständen.

Der Geheime Oberregierungsrat Freund erklärte, daß die Zeitungsberihte darüber erfunden seien. Es \{webe kein Projekt für eine Eingemeindung in Düsseldorf.

Darauf wurde der Geseßentœurf endgültig angenommen.

Es folgte die Verlesung der Jnterpellation der Abgg. Dr. Friedberg (nl.), Freiherr von Zedliß und Neukirch (freikons.) und Genossen:

„Ift die Königliche M tian in der Lage und bereit, über den Stand der Verhandlungen, betreffend die einheitliche Reform der Personen- und Gepäcktarife auf den deutschen Staatsbahnen Auskunft zu erteilen?"

Der Minister der öffentlihen Arbeiten von Budde er- klärte sich auf die Anfrage des Präsidenten bereit, die Interpellation sofort zu beantworten.

Zur Begründung der Jnterpellation Wort der Abg. Freiherr von Zedliß und Neukirch (freikons.): Die An- frage, die wir an die Staatsregierung gerichtet haben, ist veranlaßt durch die Wahrnehmung 1) daß das, was über die chwebenden Ver- handlungen wegen der Personentarifreform bekannt geworden ist, in weiten Kreisen Beunruhigung hervorgerufen bat und 2)_ daß dieser Beunruhigung zweifellos eine unzutreffende Auf- fassung über die Tragweite und Bedeutung der geplanten Maßnahmen zu Grunde liegt. Es ist sogar eine Reihe von Volks- versammlungen einberufen worden, und es sind Protestresolutionen gefaßt worden, die sich auf die Behauptung stüßen, daß die Personen- tarifreform eine Verteuerung der Preise um 14—40% zur Folge haben würde. Wenn jene Reform diese Wirkung hätte, so würde das zweifellos der Auffassung dieses Hauses nicht entsprechen. Bereits im vorigen Frühjahr hat die Budgetkommission einen Be- {luß gea, der darauf abzielte, eine Personentarifreform zu empfehlen, wesentli unter dem Gesichtspunkte niht der Verbilligung, sondern der Vereinfachung der Personentarife. Es sollte also ein Einnahme- ausfall dur sie nit erzielt werden. Daß aber diese Personentarife einen fisfalishen Zweck verfolgen, daß sie eine fühlbare Ver- teuerung der Preise herbeiführen sollten, daran hat kein Mensch in diesem Hause gedacht, das würde zweifellos den Intentionen dieses Haules direkt zuwiderlaufen. Der Beschluß, der im vorigen rühjahr gefaßt wurde, ging von folgenden tatsählihen Vor- ausfezungen aus: In Preußen find die Mae bereits so verhältnismäßig niedrig, daß ein „dringendes Bedürfnis nah einer wesentlihen Erniedrigung nicht vorhanden ist. Die Personen- beförderung hat si in den leßten Jahrzehnten erheblih mehr verbilligt als die des Güterverkehrs. Es würde deshalb zweckmäßiger und für das ganze Wirtschaftéleben nüßlicher sein, wenn die betreffenden Mittel verwendet würden, solche Gütertarife, die für das Erwerbsleben von besonderer Bedeutung sind, herabzuseßen. In unserer Budget- kommission wurde die Ansicht ausgesprochen, daß die Einführung von kilometrishen BLgen für Schnellzüge nicht empfehlenswert sein würde, dagegen hat aber der Referent, ohne Widerspru zu finden, hervorgehoben, daß allerdings die Verwandlung der n Preis in

nahm das

feste, nah Zonen abgestufte Zuschläge, die in den Preis der Fahrkarte eingeschlofsen würden, sich aus Zweckmäßigkeitsgründen empfehlen würde. Auh Professor Eduard Engel hat ausdrücklich anerkannt, daß für besondere Schnellzüge eine Erhöhung des Fahr- preises gerecht und billig sein würde, ja er hat sfogar die Verdoppelung der Fahrpreise für besondere Signeptee für an-

emessen gehalten. Der Redner billigte ferner die Aufhebung des fre epâdts, erklärte aber als seine Ansicht, daß zu den oblfahrtékfarten, die beibehalten werden \ollten, auch die

Sonntagskarten zu rechnen seien und niht aufgehoben werden dürften. Die Interpellation habe den Zweck, dem Minister Gelegenheit zur Aufklärung zu geben. Erst dann werde man in der Lage sein, auf unanfechtbarer Grundlage die Sache zu beurteilen.

Hierauf ergriff der Minister der öffentlihen Arbeiten von Budde das Wort.

(Schluß des Blattes.)

Nr. 53 des , Zentralblatts der Bauverwaltung“, berauss gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 1. Juli, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Runderlaß vom 19. Juni 1905, betr. die Verwendung von Ersparnifsen bei niht beseßten oder vom Inhaber nicht bütfébenen Dienststellen. Dienstnachrihten. Res. Der Erweiterungsbau des Land- und Amtsgerichts in Bonn. Das englishe Haus. Beitrag zum Bau von Güter- huppen. Das Wiener Verforgungsheim. Vermischtes: Wett- bewerb für das Geschäftshaus der Schlesishen Gesellschaft für vater- ländische Kultur. Wettbewerb zur Erlangung von Bauplänen für städtishe Grundstücke in der Altstadt Frankfurt a. M. Wetts- bewerb um Entwürfe für eine höhere Mädchenshule in Perleberg, reie Beamtenverein in Hannover. Verkehr auf den Wassers traßen Charlottenburgs im Jahre 1904.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Dülken sind, wie die „Köln. Ztg.“ beri@tet, die Vers handlungen zwishen der Seidenweberei Lovenrath u. Co. und dem Arbeiteraus\{huß wegen Beilegung eines dort bestehenden Aus« standes gescheitert; die Firma hat si daher entshlofsen, am 1. Juli den Betrieb einzustellen. d :

Aus Eshweiler wird der „Rh.-Westf. Ztg.“ telegraphiert : Der Bergrat Ziervogel hat den Antrag auf Vermittelung zwischen der Direktion und der Belegschaft der dem Eschweiler Berg- verein gehörenden Zehe „Nothberg“ (vgl. Nr. 143 d. BL) angenommen, um die bestehenden Differenzen beizulegen. Es ist alle Aussicht vorhanden, daß eine Einigung zwischen beiden Parteien zu- stande kommt. :

Die Maurer des Sltadt- und Landkreises Kattowiß be- s{chlossen, wie der „Köln. Ztg.“ gemeldet wird, für Montag den all«

gemeinen Ausstand.