1905 / 172 p. 19 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Jul 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Herr Schneider hat darauf aufmerksam gemacht, daß man sih beim Blechesortieren etwas „denken“ müße; edi 4 das tun wir bei jeder Arbeit. O Er hat ferner darauf hingewiesen, daß cs ein großer Unterschied sei, ob man sortierte Bleche vasortiert, oder ob man unsortierte Blehe mit einer feinfühligen Hand und einem feinfühligen Auge heraussue. Was er damit beweisen wollte, hat er meines Éractens nicht bewiesen; im Gegenteil, wenn aus sortierten Blechen, die do [on minutiòs R sind, nun jemand nachträglich noch ie E gleihmäßig sortierten heraussuchen soll, wie das bei den erbrauchern geschicht, so muß dieser Arbeiter zweifellos ganz erheblich a und tüchtiger sein als ein Arbeiter, er aus dem gesamten Stapel vielfaher Blechstärken seine ersten Sortierungen machen muß. Bis jeßt hat die ganze Erörterung über die Arbeiterfrage, soweit ih nah meinem bescheidenen Dafürhalten das beurteilen kann, nihts weiter e eigt, als daß die Herren nicht in der Lage sind, sich die Arbeiter zu beshaffen, welche die Produktion in dem Umfange vermehren können, wie es notwendig ist, um

den Bedarf des Jnlandes zu decken, und das bildet in den -

Konsequenzen allerdings eine für unsere Situati -

ordentliche Scpwierigfeit | | deli d

abrikbesißer Felix Krokert, Jnhaber der Firma Feli Krokert & Co., Plakat- und Blechemballagenfabrit, Halle E Jh möchte bemerken, daß vorhin einer der Herren vom Syndikat sagte, daß zwei Jahre dazu gehörten, um die Arbeiter anzulernen, Blech machen zu können.

Nun möchte ih aber darauf hinweisen, daß in unserer Ble verarbeitenden Jndustrie ih bin aus der Blechplakat- indujtrie mindestens drei bis vier Jahre dazu gehören, um Blechplakate s{höón zu machen. Aber wir bekommen dennoch unshwer die Leute, die wir brauchen, sodaß es meines Er- achtens keine Entschuldigung ist, wenn die Herren von drüben sagen, daß es ihnen unmöglih wäre, die nötigen Arbeiter heranzuziehen. Unsere MWeibble hat ebenso shwierige Manipulationen wie die Weißblechfabrikation selbst durch- zumachen. Zum Beispiel muß in unserer Blechplakatfabrikation der Lithograph und andere gut vorgebildete Arbeiter sein. Es wird ja jegt eine Ausbildung der Lithographen auf Kunst- schulen meist verlangt, damit er für den Blehdruck gut litho- Ar ciibia Er verdient vielleiht nicht so viel wie ein guter

rbeiter auf einem Weißblehwerk, welcher meist nicht so vor- ebildet zu sein brauht. Bei dem Werdegang unserer

abrikate kommt, nahdem der Lithograph die Lithographie erlig gemacht hat, zunächst der Vlechdrucker, der mindestens auch vier Jahre gelernt hat, von dem also auch eine große Vorbildung verlangt wird, dann geht das Blechplakat, nachdem es gedruckt ist, in die Lactierereì, auh hier müssen die Leute gut angelernt sein. Es wird hier laiert und dann gebrannt, genau wie das Blech bei der Weißblech- fabrikation, nur freilich ist die Hihe etwas geringer, hier ist nur heißer Dampf und heiße Luft in Anwendung. Dann wird das Plakat geschnitten und gestanzt, kurz es kommen so viel Operationen in Betracht, zum Beispiel bei dem Stanzen und Prägen, das beweist, daß die Leute in unserer Branche verhältnismäßig noch mehr gelernt haben müssen, als die- ne in der Weißblehfabrikation, und troßdem die höheren c Sen in unserer Branche sind, bekommen wir viel Also Arbeitermangel kann meines Erachtens bei den Weißblechwerken nicht vorliegen. Es wird a daran liegen i g) Herren keine Arbeiter heranziehen wollen. (Sehr aufmann Leo Lippmann, Berlin: Meine Herren! ch bin mit der englishen Weißblechfabrikation us dem eißblechhandel genau vertraut, da ih viele Jahre in England gelebt habe, und ih möchte mir daher erlauben, Jhnen die englishen Arbeiterverhältnisse kurz zu schildern.

Es ist Tatsache, daß Dörfer und Gemeinden in Süd- Wales fast vollftändig bewohnt sind von Weißblecharbeitern welche durch Generationen hindurch mit der Fabrikation von Weißblechen vertraut sind. Ih möchte die dortige Weißblechs industrie fast mit der Weberindustrie in Sghlesien vergleichen, wo 1a au, wie mir bekannt ist, die Arbeitsgeschicklichkeit sich von n h prets o E S vererbt hat.

: un tommt noch in den Weißblehfabriken in Wale hinzu, daß bei vielen Arbeiten Knaben Un D ENADdn n M e bin u gecau O ob Knaben und

[ in den deut]shen Weißblehwerke eits- eas Hoe p L G d vai

„S8 wurde vorhin gesagt, daß in England einige hunde Weißblehwerke existieren. Dies ist icrtümli, t Lier ur Zeit circa 70 Werke, und zwar mit einer ganz verschiedenen g pue Wetten N Dos sind diese Mühlen

nen Werle, jondern man spricht immer nu i n 7 Land so vielen Mühlen. N E

h möchte nun noch kurz einen besonderen Faktor in englishen Weißblechindustrie R und A sind die fapitalistishen Jnteres en der englishen Weißblehwerke.

Die 70 bis 80 eißblehwerke in England befknden sich zum Teil in keinen Pienden finanziellen Verhältnissen. Die Werke sind zum Teil sehr stark belaitet und die Anteilscheine der Werke befinden sih oft in Händen kleiner Kapitalisten, welche in der Umgegend der Weißblehwerke ansässig sind. Auch diese Verhältnisse tragen dazu bei, daß der wirkliche Marktwert für englishe Bleche ein {wer festzusezender ist, da die Jnter- essen der cinzelnen Werke in weitgehendster Weise differieren. Die Preise der englishen Weißblehwerke üben einen ganz E (n Einfluß âuf den ganzen Fe ulemartt der Welt

j e auf Amerika, welhes sich vollständig frei hat u won aus rei Rel wird. R

. Direktor ethe-Rasselstein: Zu der Arkbeiterfrage möchte ih noch bemerken, daß verschiedentlih hier aa ehoben ist, daj Rasselstein seinen Betrieb vergrößern wird.

azu möchte ih Jhnen mitteilen, E wir bereits im vollen Bauen begriffen sind. Wir haben feit 11/2 Jahren unseren Arbeiterstamm speziel für die Weißblehfabrikation nah und nah um ca. 25% erhöht, bloß um die Leute anzulernen. Wenn hier behauptet worden ist, daß man in zwei Jahren einen Walzer anlernen könne, so gehört eine gewisse Naivität On, 0 Er O E fünf Jahren, ja ed

ahren wird jemand ein tüchtiger Fei -

E. (ufe. f na!) : g ireftor inge - Nachrodt: Einer der Herren Vor- redner, ich glaube, Herr Krokert, hat n rar es sei gar feine Schwierigkeit, Arbeiter zu bekommen, soviel man haben wolle. Das mag in größeren Städten zutreffen, aber auf entlegenen Dörfern, wie z. B. in Nachrodt, ist das nicht mög-

von der Stadt zu wohnen, und wir zahlen in unserem Orte weit höhere ne, als sie hier oder in Halle gezahlt werden. err Gold|tücker hat dann gesagt, er wisse niht, wo wir beiter bei einer Vergrößerung unserer Betriebe her- nehmen wollen. Es ist wiederholt hier gesagt worden, daß wir in der Lage sind, unseren Betrieb zu vergrößern; wir ahren bewiesen, indem wir die Betriebe aben, und das wird in der nur muß man uns die nötige Zeit dazu lassen. Halle «a. S.:

haben das in den leßten successive vergrößert h Folge auch Fabrikbesißer Krokert - shwierig ist für die Weißblehwerke, die weit die nötigen Arbeiter zu beschaffen, so wäre es vielleiht doch E die d l eg h ae faßten, ( ialen errichten könnten. es Weißbleh kann doh scließlih nicht in Nachrodt, Rasselstein 2c. Ta ; Wenn die Arbeiter in diesen Orten niht zureichen, müssen eben im Deutshen Reihe anderen Ortes neue Werke gegründet werden; denn der Bedarf ist nahweislih vorhanden. _ _Vorsigender: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Vieles von dem, was hier berührt worden ist, wird ja bei der Frage 8 noch eingehend erörtert werden. Wir kommen nun zur Frage 3: welche in den

Wenn es so entfernt liegen,

wohl moglich, ob sie niht Fil

i syndizierten Be- trieben hergestellten Erzeugnisse erstrecken Bestimmungen Kartell-

Lediglih auf

vertrages?

. Antwort des Weißblehkontors : Weißbleche (verzinnte Eisenblehe) un (mit einer Zinnlegierung überzogene Eisenbleche). nd wohl Bemerkungen nicht zu machen.

Dann E wir zu le groß ijt die jährlihe Menge und ährlihe Wert der syndizierten Er-

zeugnisse seit Bestehen des Syndikats oder während der drei leßten Jahre?

Darüber find in den gedruckten enthalten, und es fragt sich, ndikat Ergänzungen dazu zu erren Fragen dazu geste

Ges äftsführer Kemp- Cöln: Zahlen zu geben für 1904. Jm Jahre 1904 sind dur ft worden 898 352 Kisten gegen 822 917 Kisten e oder D Tonnen E 386 gegen vorher, im Werte von 15 288 004 gegen 14544 361 46. Die Produktion is also auch im os eshritten. Als das Kontor be- esamtproduktion 50 000 Kisten, 900 000, also 18 mal so

C Die Weißblech ver- ährt durch die Beantwortung der be- rjten Male authentish den Umfang der Tartellierten Weißblehwerke dur ährend wir bislan

Mitteilungen einige Zahlen*) ob seitens der Herren vom eben sind oder seitens der

Es sind nur no

Syndikat verkau im vorhergehen 43 901 t im Jahre

gangenen Jahre erheblih fort gründet wurde, betrug die Um vorigen Jahre waren es viel in einem Zeitraum von 42 Jah Direktor Goldstücker - Berlin: arbeitende Jndustrie er glihen Frage zum er abrikation der eitung selbst, w angewiesen gewesen. sind. Denkschriften niedergelegten bezüg mit den offiziellen Beur übereinstimmen. Unsere Nicht recht klar ist,

die Kartells auf Jnformationen Dritter Indessen erweisen die in unseren ichen Zahlen, daß dieselben undungen der Kartelleitung fast genau Jnformationen waren also zuverlässige. : ( ob und welchen Unterschied die Kartell- leitung zwishen „Versand“ und „Lieferungen Antwort macht und weiterhin entzieht si De ales, ae S D tManges der Wei , welche außerhalb des Absaßes des Syndik iegt. damit die Ausfuhr gemeint ? sab E: _Zch bemerke, schrift des Neichsa wort datiert aber hon vom wir das Exposé erhielten. __ Wenn aber anläßlih der leitung besonders betont, 1862 bis

verzehnfaht hat, (Zuruf: Verachtzehnfacht !) selbe Druckfehler if uns nach uns also in den Druckfehlern, lesen, wie es nah den Erläut lauten muß —:

in 41 Ja muß berü

im Texte ihrer els näherer

daß cin Teil dieser Frage durch die Denk- mts des Jnnern erledigt ist. Unsere Ant-

1. Juli, also einer Zeit, bevor

pee gge pi 9s T nh seit dem Jahre um Jahre 1903 die Produktion d eißblehwerke in 41 Jahren mehr als

ehnfahht; aber der- er au passiert; wir begegnen und ih werde es also jo ver- erungen des Herrn Vorredners

ggen des Umstandes, daß der karlellierten Werken wie wir aus der Denkschrift des Reichs- amts des Jnnern erfahren haben, erst im leßten oder vorleßten Zahre geändert worden ist, diese Bestimmungen kennen zu lernen. Herr Dr. Wendlandt, nein geshäßter Nachbar, hat S E auen a daß wir es peinlich aben, da e Sazzunge veröffentlicht oren & bungen unserer Vereinigung unmehr au ie Bestimmungen dieses Kartellverbandes neueren Datums zum Gegenstand dinin, Mitteilung in dem amtlichen Exposé gemacht hat. Wir wissen nur, wie der Ver- trag im Zahre 1862 lag, und in bezug auf diesen Punkt können nur die Anführungen gelten, die ih zu Punkt 5 er-

örtern würde, wenn der Herr Vorsitend j 2 blick schon gestaitet. 9 sigende das jegt im Augen

ier steht ve

ren mehr als verachtzehnfaht hat, l chtigt werden, daß ed h eine neue Jndustrie entstanden ist, in Weißblechen sih innerhalb dieses mindesten vers Dadur beweisen wir der Fabrikation, die wir nah jeder Richtun tschreitenden Bedarf der bisher be neuen Jndustrien der Branche do no Beweis: die erhöhte Einfuhr!

Direktor Schneider-Cóöln: Darau daß in den Jahren 1862 bis 1872 Em macht worden sind; teuer, um billige Emballagen jener Zeit die Küchenartikeln 2c. benugt. __ Wenn nun der Beda stiegen ist (Zuruf: ih unter Bezugnahme auf die Generaldiskuss err Goldstücker dem Kartell den Vorwurf ma ahre 1903 behauptet hätte, es wäre auf ab e, den deut e Einfuhr Jahre 1903 44819 t W der Verbrau 56056 t b Einfuhr ohne den Veredlungsverk

diesen 41 Jahren deren Verbrauch Zeitraumes zum

ß die Erhöhung hin anerkennen, ndenen und der niht ausreichend ist.

f möhte ih erwidern, ballageblehe nicht ge- denn damals waren die Weißbleche zu

erzustellen, und wurden in ächlih zur Herstelung von

rf an Emballagoblechen erhebli Gehört nicht erhe A ge

ehnfaht hat. ipp und fklar, da

für den for

cißblehe haup

) Dann möhte , in welcher o wi tet im chbare Zeit in en Bedarf zu decken, während inzwischen attgefunden habe, erwidern, daß wir im eißbleh hergestelt haben, während nfolgedessen würde also die r 11 237 t betragen. Diese

*) Antwort des Weißblechkontors : Der Versand betru 1862: 50408 R 1903: 822 917 als verzehnfacht.

im Jahre der Gründung: en und im leßten I

hat sih also in den 41 Jahren mehr R Kisten wurden erstmalig im Jahre 1871

im Versand überschritten. Die Lieferungen betrugen in den le 1901: 694 358 Kisten, Netto 37 3 1902: 748 428 1903: 822 917

en drei Jahren : t Wert 12 704805 4 14443122 , 14 544 361

lich. Die Leute haben durhaus nicht den Wunsch, entfern+

s

11 237 t seßten sich wahrscheinlich in der Hauptsache a Blechen zusammen, welhe in Sachsen infolge vil Verediaeden verkehrs ir den deutschen Verbrauch verarbeitet wurden, weil die sächsi chen Fabriken gezwungen sind, wenn sie englische Bleche zollfrei für das Ausland verarbeiten wollen, thren gamen Bedarf in englishen Blehen zu decken. Also, was a eingeführt wird, wird zum großen Teil für den Veredlungs- verkehr, wenn auch verzollt für das Jnland, verwandt.

__ Nun möchte ih darauf aufmerksam machen, daß, wenn wir im Jahre 1903 dachten, auf absehbare Zeit den Bedarf in Deutschland zu decken, wir ja auch insofern recht gehabt aben, als wir im Jahre 1904 bereits 49 365 t. hergestellt aben gegen 44819 t im Jahre vorher, und es wurden ein: geführt im Jahre 1903 11 237 t aus England, hauptsächlich zur Verarbeitung für die Fabriken, welhe im Veredlungs-

verkehr arbeiten. Also was wir 1904 mehr gemacht

haben, deutete darauf hin, daß wir wahrscheinlih den Be d deden würden; denn wir konnten nicht ata. E Jahre 1904 der Konsum so groß wäre und so riesig steigen würde, mie er ausnahmsweise im vorigen Jahre gestiegen ist

Generalsekretär Dr. Wendlandt-Berlin: Zur Statistik beziehe ih mich als auf eine einwandsfreie Unterlage auf An: lage 4 der Materialien des Reichsamts des Innern. Aus

diesen Angaben geht die Zahl „versechsunddreißigfaht“

weiteres hervor. Es wurde vorhin Sage L E eine Zahl, die nicht belegt sei. Sie ist aber belegt durch die amtlihe Statistik. Aus dieser amtlichen Statistik geht hervor wie ih bereits in der Generaldebatte hervorhob, daß die deutsche Weißblehproduktion in dem Zeitraum etwa eines E A as E a E während der Verbrauch 1 ndertfache gestiegen ist. enn Sie d i e ia Ee Prod s it Ba

ganz tlar, daß der Bedarf sih versechsunddreißi (Zuruf: 50 0%!) Jawohl! und 100 °%. i at

uktion verachtzehnfaht haben, so

Dann möchte ih im übrigen auf das zurückommen, was

Herr Schneider geäußert hat. Der Widerspruch, der besteht zwischen der Antwort, die uns seitens des Kartells

E N Fe t den g | fart angen und der Tatsache, daß in demselben Jahre die englische Ein- fuhr wiederum von 16- auf 17 000 t jtieg, ist A ume auch niht durch die Worte des Herrn Schneider, denn im Gegenteil, die Tatsachen beweisen, daß das Deutsche Weiß: blehkontor auch heute noch nicht im mindesten in der Lage ist, den Weißblehverbrauch zu deten, auch nachdem Sie die Er- höhung in dankenswerter Weise, wie ih bereits vorher betont habe, vorgenommen haben. Sie werden sih aber überzeugen müssen, daß die Steigerung der Produktion, die Sie vor- A haben, durchaus nicht im Verhältnis steht zur

anzen deutshen Bedarf zu decken,

teigerung des Bedarfs, und die Frage dreht sih doh darum:

wie weit kommt das Kartell dem Bedarf nach? konstatieren, daß dasselbe Verhältnis, A ah? Es ist zu ie L, “Bats sen, au E noch besteht, und daß erhältnis das Wei l deutshe Produktion im Stiche läßt. ßblehverkaufskontor die

amals bestand, und

Vorsitzender: Weitere Wortmeldungen zu dieser Frage

liegen niht vor. Wir kommen zur Frage 6:

Aus welchen Gründen, in welhem Fahre

und für welche Zeitdauer ist d ; richtet E NEA st das Kartell er

Meine Herren, wir haben cs hier mit dem ältesten

deutshen Kartell zu tun, und es wäre gewiß historisch v Interesse, die Gründe der damaligen Gr G ustellen h glaube aber, für unsere heutige Verhandlung hat es kein

nteresse, darauf näher einzugehen; ih stelle aber die Frage,

ob im Anschluß daran ctwa für die Gegenwart bedeutungs-

volle Fragon zu stellen oder Mittei Kartells zu inkik | r Mitteilungen von seiten des

i en sind. Direktor Goldftücker-Berlin: Uns lag speziell daran, Vertrag zwishen den

nd, daß man aber nicht gleichzeitig

Veorsißender: Jh gestatte mir noch eine Zwischen-

bemerkung. Wir haben selbstverständlih nur das veröffentlicht was uns mit dem Anheimstellen der Veröffentlichung ber: geben worden ist. Der Vertrag des Syndikats ist uns nicht y rt S8 gestellt worden zum Zweck der Veröffentlichung.

Zch möchte fragen, ob die Herren bereit sind, ihn hier

bekannt zu geben.

Direktor Klinge-Nachrodt i. W.: Wir hatten geglaubt,

der Vertrag hätte eigentli i

Ullgemeinhelt h gentlih zu wenig Jnteresse für die

publizieren lassen. Wenn die Herren es wünschen, so haben

s ute Gas gegen, M n Ll wird. Ee ppe k: r n! r haben i

Vertrag nichts zu verheimlichen. E In

Wir konnten ihn ja gar niht ohne weiteres

Vorsißender: Jch bedaure sehr, daß wir ihn nicht

haben mitteilen können; wir haben vergebens den Versuch ge- macht. Jch habe auch verschiedentlih betont: ai 9 85 wunder denken, was in dem Vertrag steht, wenn er nicht ver- Flenth, t M: A aut die 9

ind, day er verlesen wird, wird sih das vielleiht empfehlen; er ist nicht levr umfangreih. Wer von den Herren ai die Güte haben

erren damit einverstanden

Geschäftsführer Schneider-Cöln: Wenn Sie gestatten,

meine Herren, werde ih den Vertra ; Weißblechwexken Detlefen (Geschieht. )- SONIE A DELRIEN en

Zwisch

a. der Aktiengesellschaft der Dillin î fe zu Dillingen N Sie ger Hüttenwer

*) Antwort des Weißblechkontors : Das Konsortium wurde 1862 im Januar errichtet, zum Zwecke

der Beseitigung der gegenseitigen Konküurre d Bekämpfung der auseländishen onburteup 1A LOO INE GEMENIAMEN

Es läuft immer ein Kalenderjahr weiter, wenn es nit bis

Mitte eines Jaßres gekündigt wird.

b. der Rasselsteiner Eisenwerksgesellshaft m. b. H.

zu Rafsselstein bei Neuwied,

c. den Herren Les Petits-Fils de F de

Wendel & Co. zu Hayange,

d. der Hüstener Gewerkschaft, Aktiengesellshaft zu

Hüsten i. Westf., E ;

6. der Men aale PEP Abt. Westfälische

Union zu Nachrodt i. Westf. wurde heute folgender Vertrag abgeschlossen:

1) Obige Firmen verbinden sih zum gemem: lichen Verkauf ihrer Weißbleche innerhalb der V B Zollgrenzen, indem sie auf jeden Selbstverkauf in bezeihnetem Gebiete für die Dauer dieses Vertrages verzichten und für etwaige Uebertretungen eine Strafe von hundert Mark per Kiste bestimmen. /

2) Der Siy des Geschäfts sowie des gemeinsamen Verkaufskontors ist Cóln. Der Verein wird dur die Generalversamlun lis n Beteiligten reprä sentiert, welche alle Beschlüsse O von Vertragsänderungen, wozu Stimmeneinheit erforderlich ist, durh Stimmenmehrheit fassen. Bei Stimmen-

leichheit entscheidet das Los. Jedes der vereinigten

Werke hat das gleiche Recht auf eine Stimme. Die Gencralversammlung hat sämtlihe für die Ge- shäftsführung nötigen Personen, sowie die Reisenden und Agenten zu ernennen und die Verträge mit den- selben, sowie mit den Bankhäusern, womit der Verein in Verbindung tritt, abzuschließen oder zu genehmigen. Der Geschäftsführer soll für seine Handlungen verantwortlih sein und der Geschäfts- welt gegenüber die Stelle eines Kommissionärs ein- nehmen, der die Weißbleche für Rehnung der Werke verkauft.

3) Die Ausführung der Generalversammlungs- beshlüsse und Ueberwachung der ganzen Geschäfts- ührung übernimmt ein aus drei Mitgliedern be- A Ausschuß, der in einer näher zu bestimmenden Reihenfolge von Monat zu Monat durch Aus- und Eintritt eines Mitgliedes erneuert wird und monatlih mindestens eine Sißung abzuhalten hat. Der Aus- {uß hat sowohl die ordentlichen als die außer- ordentlihen Generalversammlungen zu berufen, indem er sih mit den übrigen Beteiligten über den Termin der Anberaumung zu verständigen suht. Sollte ein zweimaliger Vorschlag des betreffenden Tages nicht zum Ziel führen, so hat der Aus|huß denselben ends

ültig zu bestimmen und würde ein auf folher Ver-

nuilung etwa nicht vertretenes Werk an die vers tragsmäßig gefaßten Beschlüsse gebunden sein. Außer zwei dn Generalversammlungen, die in jedem Jahre stattzufinden haben und von denen die eine gleih nah der jährlihen Bilanz zusammentreten soll, um über Abshluß und Decharge der Geschäfts- verwaltung zu bestimmen, muß der Ausshuß auf den edesmaligen Antrag von zwei Vereinsmitgliedern innerhalb vier Wochen eine außerordentliche General- versammlung anberaumen. j

4) Die Beratungen und Beschlüsse der General- versammlungen sowohl als des Ausschusses werden in separate Protokollbücher niedergeshrieben und wird

e Beteiligten eine Abschrift durch den Geschäfts» ührer zugesandt. Um eine Ausgleihung der Aus- lagen bei Generalversammlungen und Ausschuß-

fißungen zu bewirken, wird die Vergütung derjelben aus der Vereinakasse für jedes Mitglied per Reises

und Sizungstag mit fünfundzwanzig Mark festgeseyt,

im Minimum jedoch fünfzig Mark.

6) Die Verteilung der einlaufenden Aufträge erfolgt niht nah bestimmten Quotenauteilen, sondern die Geschäftsführung hat dieselbe unter Berücksichti-

he der Besteller, der pekuniären Vor-

teile der Gemeinschaft bei Lena der Frachten usw. hrigen Lieferung der

einzelnen Werke vorzunehmen. Die am Ende des Monats verbleibenden Rückstände werden für den folgenden Monat neu vorgetragen und nach ihrer

gung der Wün und nach Maßstab der leßti

Kistenzahl in die neue Verteilung aufgenommen.

6) Die Berehnung der Weißbleche geschieht von allen Beteiligten loko Werk und werden bei Verladungen per Eisenbahn die frei Waggon sowie bei Versendungen zu Wasser, die frei ins Schiff stattfinden, von jedem Werk monatlih Fracht- und Spesenvorlagen der Geschäftsführung zur Gut- \{chrift aufgegben. Rabatte, pa Unkojten, Ges

er Art werden gemein-

In getragen und, mit Ausnahme der Frachten, ie nah dem Gewicht zu verrehnen sind, nah dem Wert der Gesamtlieferungen eines jeden Werkes albjährlich repartiert, sodaß jedes derselben loko abu leiche Nettopreise erzielt. Die Lieferungen werden dem Or zu den durch Majorität erechnet und wird nah Monats-

chluß jedem Vereinsmitglied. der ungefähre Gesamt- etrag der Monatslieferungen nach Abzug eines ver- änderlihen Prozentsages für Rabatte und Unkosten durch den Ausshuß angewiesen. Für Qualität und Nichtigkeit seiner Lieferungen hat jedes Werk ein- zustehen und etwaige gerehtfertigte Abzüge allein zu

\chäftsspesen und Verluste a

sdb jede Preisen

tragen...

Kündigun unter den weiteres

niht später als ; Kontxalktjahres, erfolgt ist.

Bei Auflösung der Vereinigung entscheidet die Generalversammlung nah Stimmenmehrheit über

den Modus der Liquidation.

8) Den Herren Les Petits Fils de FWL de Wendel & Co. zu Hayange und den Dillinger Hütten- flingen-Saar wird der Alleinverkauf

ihrer Weißbleche 1 Elsaß - Lothringen ohne An- Bestellungsquote überlassen. Da-

gegen haben dieselben die Vbindlihkeit zu über- nehmen, daß leßtere Bewilligung weder direkt noch

waken zu Di rechuung auf dle

sih überzeugen, daß das Wesentliche des Vertrages in der Denkschrift des Reichsamts des Jnnern enthalten war; es fehlte nur der Wortlaut.

daß dieser neue Vertrag der kartellierten Werke fast genau übereinstimmt mit demjenigen, der uns aus der Zeit der Gründung 1876 bekannt ist. Die späteren Veränderungen sind hon, wie der Herr Vorsißende richtig bemerkte, in der Denk-

vorgenommen: Sie haben lest wei Mitglieder statt drei; früher . war die Konventionalstra ]

Aber wesentlih ist für uns die Quotenverteilung und der Umstand, daß die Werke, nahdem sie die Orders zurückgegeben haben, am Monats\hluß die Verteilung der so wieder an- gesammelten Orders in Rücksicht auf den Umfang der ratierlihen Jahresproduktion der einzelnen Werke wiederum erfolgt. Das is für uns der Angelpunkt. Wir erblicken darin, wenn wir reht informiert sind und unsere Ansicht rihtig if, einen außerordentlichen wang den Werken gegenüber, ihre vollständige A,

verkaufskontor und in diejer Maßrege ;

V n ed einzuschränken, just so, wie es die Kartelleitung tun will.

stattet ist, das vorzulesen aus diesem Grunde in Rüldsicht auf den früheren Vertrag angedeutet :

7) Die Dauer dieser Uebereinkunft wird vom 1. Januar 1903 ab” vorläufig auf unbestimmte Zeit festgeseßt; wem sechs Monate vor Ablauf des Kalenderjahres von keinem der Kontrahenten eine eingetreten ist, so soll dieselbe stillschweigend elben Bedingungen immer wieder für ein r As 2 Gültigkeit erlangen, bis von

einem der Beteiligten die vorgesehene Kündigung Techs Monate vor Ablauf des

M

indirekt zum Vertriebe ihrer Weißblehe nah den übrigen Teilen des deutshen Zollgebietes mißbraucht wird und würden für etwaige derartige Ueber- tretungen nah den ad 1 verzeihneten Bestimmungen verantwortlih sein. Dillingen wird sih mit Hayange verständigen; dieselben können sih wie bisher in den Absaß von Elsaß-Lothringen teilen. |

9) Sämtliche Kontrahenten bestätigen dur ein- fache Unterschrift ihr Einverständnis mit diesem Vertrage und genehmigen denselben in allen Teilen und Bestimmungen. A j

Jeder der Kontrahenten erhält eine von ihnen allen vollzogene Ausfertigung.

Cóln a. Rh., am 16. Dezember 1902.

Vorsißender: Meine Beri ih glaube, Sie werden

Direktor Gold \t ücker- Berlin: Jh wollte nur konstatieren,

rift niedergelegt. Dann sind noh unwesentlihe Abänderungen e 100 Taler, jeßt 100 #

eit vom Weißblech- die Möglichkeit, die

Wir haben zu Punkt 5 der Frage wenn es mir ge-

Das Konsortium, welches 1862 errihtet wurde und nach dem früher bestandenen Alaunsyndikate das älteste Syndikat in Deutschland ist, hat selbstverständ- lih den Zweck gehabt, die Beseitigung der gegen- seitigen Konkurrenz durh Zusammenschluß der Werke und die gemeinsame Bekämpfung der ausländischen Konkurrenz zu bewirken, denn das allein ist p der Zweck und das Wesen der Syndikatsbildung; injoweit besagt die Beantwortung der Frage 5 durch das Weißblechverkaufskontor nichts Neues. ;

Es würde aber für die Beurteilung der Situation durchaus wichtig sein, offiziell alle die Bedingungen bekannt gegeben zu sehen, unter denen die Kartell- leitung den fartellierten Werken gegenüber arbeitet E die Geschäfte der kartellierten Werke führt.

Das haben wir jeyt gehört. J

Was wir bis dahin darüber gehört hatten, war das folgende: ; |

Die Werke sind, wie der Mgttnerag Das als

eine der Bedingungen nachweist, in völliger Abs hängigkeit von der Sund und bei einer Konventionalstrafe von 100 Talern pro Kiste wird jede Uebertretung der Kartellbestimmungen an den Werken bestraft. |

Vorsißender: Herr Goldstücker, wird es erforderlich sein, das noh bekannt zu geben? Das scheint mir doc er- ledigt zu sein! (Sehr richtig!)

Geschäftsführer Kemp -Cöln: Jch sehe aus den Aus- führungen des Herrn Direktor Goldstücker, daß er den S6 gar nicht verstanden hat. Gerade dieser Paragraph gestattet, die Produktion immer den Verhältnissen ana en Früher

atten wir in unscren alten Verträgen feststehende Quoten, aben aber später, als die Werke sich vergrößerten, davon Ab- tand genommen und immer nur die Lieferungen des vorher- ehenden Jahres als Quoten angenommen ; aber es heißt aus- drüdlih, daß die am Ende des Monats verbliebenen Rück- stände für den neuen Monat adi ars werden. Wenn also während eines Monats eine stärkere Produktion kommt, werden die Rückstände des Werkes Ende des Monats um so geringer sein; es wird also für den folgenden Monat mit einer geringeren Zahl von Rüdckständen zu rechnen sein. Das Werk muß also um so viel mehr neue Aufträge hinzu- bekommen, um seine Quote zu haben. Gerade diejer Para- graph beweist, daß die Werke vollständig unabhängig in ihrer Vergrößerung find. : R

Direktor Goldstücker- Berlin: Jh bin dankbar für die Information. (Kemp : Verstanden?) Jawohl!

Direktor Deussen-Hüsten i. W.: Jh möchte Herrn Dr. Wendlandt auch noch antworten, daß es den Werken niemals an Aufträgen fehlte. Es ist eine Verteilung auf die einzelnen Werke nicht nötig, weil kein Werk die Aufträge ausführen kann, die das Weißblechverkaufskontor ihm gern überschreiben möchte. Es muß Jhnen doch sehr auffallen, daß gerade wir Weißblehwerke uns niht in gewünshtem Maße vergrößern wenn wir uns darauf beschränken, den deutshen Verbrau nur teilweise zu deen. Sie müssen sih doch sagen, daß das bestimmte Grände hat. Diese liegen darin, daß die Weiß- blechfabrikation recht shwierig und wie sie heute liegt, ver- hältnismäßig wenig lohnend ijt. j

Vorsißender: Darauf kommen wir nachher! -

Direktor Deussen-Hüsten i. W.: Auf die Gründe werden wir wohl nahher auch noch kommen ?

Vorsizender: Jch denke, ja! h

Direktor Deussen-Hüften i. W.: Jh möchte nur noh sagen, daß der deutsche Kaufmann, der sehr wohl rehnet, lieber etwas anderes macht als Weißbleh, ih bin nicht Kaufmann, kann aber so viel renen, daß ih die Weißblechfabrikation in den Werken, wo ich arbeite, niht vergrößert habe. Wenn die Rasselsteiner Fabrik eine Ausnahme macht, so ist das sehr rühmlih. Von einem anderen Werke, das hier auch vertreten ist, weiß ih, daß es troß hoher Produktion an Weißblech ver- hâltnißmäßig wenig verdient. ;

orsißender: Darauf kommen wir nachhor, diefe Frage muß gründlich erörtert werden! Î

Geschäftsführer Schneider-Cöln: Bezüglih der Ver- teilung der Aufträge, uon der die Herren sagen, daß sie sich daran gestoßen haben, daß nicht jedes Werk seine bestimmts

Atrung gegeben hat, daß es von Vorteil ist, wenn wir unsere Zahlen niht unbedingt Jegen Wir wissen genau, welhe Produktion jedes unserer Werke hat, und würden \hablonenhaft verfahren, wenn wir für jedes Werk die Zahl angeben, die es anfertigen muß. enn jedes Werk regel- mäßig arbeiten könnte, dann würde mit Betriebsstörungen, oie überall einmal vorkommen, niht zu rechnen sein; wie ans genehm ist es aber, wenn wir nötigenfalls sagen können: dieses Werk hat eine E das müssen wir ent- lasten; infolgedessen geben wir die Aufträge einem anderen Werk, das nicht unter der Betriebsstörung leidet. Wir haben seinerzeit unter dem ersten Kohlenstreik zu leiden gehabt. Da war Schalke das erste Werk, welches vollständig brach lag, weil es seine Kohlen zugeführt bekam, wie wir morgens unsere Bröthen. Damals haben wir die Bestellungen für Schalke nah Hayingen, Dillingen oder Rasselstein gelegt und haben damit unseren Kunden sehr viel nügen können. / Geschäftsführer Kemp: Cöln: Jh muß um die Erlaubnis bitten, noh einmal das Wort zu nehmen wegen einer Aeuße- rung in der Denkschrift, die heute morgen verteilt worden ist. Da heißt es auf Seite 2 oben:

Als besondere Verhältnisse des Weißblechkontors sind zu bezeichnen, daß die Walzwerke von demselben völlig abhängig sind und vom Jnhaber als „meine Werke“ bezeichnet werden, den Werken fehlt jede eigene Junitiative und jede Fühlung mit dem Konsumenten.

Das ist ein sehr großer Jrrtum; die Werke sind durhaus niht von dem Weißblechkontor abhängig, umgekehrt! das Weiß- blechkontor ist von den Werken abhängig, ist sozusagen nur ein Teil des Kontors der Werke. Wenn es heißt, daß die Werke einmal in einem Briefe von dem Kontor als „meine Werke“ be- eichnet wurden, so mag das daher kommen, daß das Weißblech- ator seine Korrespondenz im Singular führt und immer schreibt „ih“, während die meisten Gesellshaften im pluralis majestatis sprehen und „wir“ sagen. Die Werke gehören niht dem Kontor, sondern umgekehrt, das Kontor gehört den vereinigten Werken. Ein Jnhaber des Kontors ist über- aupt nicht vorhanden; es ist nur ein Geschäftsführer vow anden. Weiter heißt es:

Dieses scheint das Rohmaterial dur einen vor- weg zugesicherten Geschäftsgewinn, der in der Differenz des vom Kontor im Handel erzielten und an die Malzwerke vom Kontor gezahlten Preise be- stehen dürfte, zu verteuern, würde mithin eine unzweck- mäßige Vorbelastung des Rohmaterials darstellen.

Das ist alles vollständig unrichtig! Das Kontor kauft überhaupt keine Rohmaterialien, sondern jedes Werk beschafft sih seine Rohmaterialien selber. Das Kontor an sich erzielt auch feinen Gewinn und keine Differenz, sondern verteilt nur die Unkosten, die ihm entstehen, nachher auf die Werke. Die Zahlungen erfolgen an das Kontor und werden später mit den Werken verrechnet; aber das Kontor als solches erzielt keinen Gewinn, abgesehen von den Gehältern der Angestellten.

Nun geht es weiter: i

Aus dieser Tatsahe muß von vornherein ent- nommen werden, daß die deutshe Weißblechindustrie unter den veralteten Praktiken des Cölner Kartells niht genügend entwicklungsfähig ist.

Da werden wir mit so ein paar Winkeladvokaten ver- glichen, die Praktiken haben! Ueberhaupt ist der Ton in der ganzen Denkschrift ein herausfordernder. (Sehr richtig !)

Etwas weiter heißt es dann ih fann niht auf alle Details eingehen; es sind eine ganze Menge von Unrichtigs keiten; i will nur das Wichtigste erwähnen —: 5

ieht man das Fazit aus all diesen Umständen, so ufi man vor der Tatsache, daß die Verhältnisse des deutshen Weißblehmarktes noch immer so un- haltbar und im Interesse der deutshen Gesamtwohl- fahrt so beklagenswert sind wie früher. Einem Konsumentenkreise, der sich n Unterlaß erweitert, der teilweise bis zu den breitesten Massen reiht und der andernteils als wichtiger und entwicklungsfähiger Zweig der deutschen Gxportindustrie für die Geftaltung der deutshen Handelsbilanz niht ohne Bedeutung ift, steht cin ganz kleiner, eng zusammengeshmiedeter Produzentenkreis unter n eines Bankhauses gegenüber, der über die Wahrung berechtigter elbst- interessen hinausgeht, indem er, teils durh veraltete Organisation nicht könnend, teils aus nicht wollend, den wachsenden Konsum nicht befriedigt, dabet aber durch einen Zollshuß ausländisher Kon- kurrenz in größerem Maßstabe niht ausgeseßt zu sein brauchte usw. :

Also „unter Führung cines Bankhauses“! Damit soll wohl J. H. Stein gemeint sein; das ist das L mit dem wir in Verbindung stehen. Das Bankhaus J. H. Stein hat

ar feinen Einfluß auf den Verkauf des Weißblechkontors.

ir sind nur dort domiziliert, und das Bankhaus zieht keinen Nugzen weiter als seine Bankierprovision. Aber, wenn von einer „veralteten Organisation“ die Rede ist, so können das nur Leute schreiben, die es niht verstehen. Wir sind durh- aus nit veraltet, wir sind ganz moderne Leute.

Vorsigzender: Meine Herren, es sind im Laufe der leßten Debatten die Fragen 6 und 7 wohl hon mit erörtert worden. Jh nehme an, daß wir hierzu auch jeßt hon sprehen. Also wenn Jhre Ausführungen sh darauf mits Pren, so bitte ih, dies mit zu berückfichtigen.

Generalsekretär Dr. Wendlandt-Berlin: Meine Herren, ih muß zunächst daran erinnern, daß es in unserer Denk- rift heißt: „Dieses \ch@int das Rohmaterial mit vorzube- lasten“. Es ist gesagt worden, es sei das durchaus unrichtig. Menn wir es in dieser Form in die Denkschrift aufgenommen haben, so bedeutet das: wir wissen es zwar nicht, es scheint aber der Fall zu sein, und wir wollen von Jhnen gerade höron, wie es sich damit verhält. Wir haben es gehört und ín Jhrer Antwort die Bestätigung gefunden, daß tatsächlich das Rohmaterial durch die Spesen des Kontors belastet wird; in welcher Höhe, haben wir noch nicht gehört. Sie haben ge- sagt: die Spesen werden auf die Werke verteilt, aber die Spesen entstehen dur das Kontor, und infolgedessen, seien fie groß oder klein, ist es rihtig, daß eine Vorbelastung des Ma- terials durch das Kontor eintritt. Jh möchte das hiermit konstatiert und damit festgeftelt haben, daß auch die Schluß- folgerungen durchaus richtig find, und daß es fih niht um eine Phantasie handelt, sondern um eine ganz nackte Tat- sache, die man nicht aus der Welt sehaffen kann, ebensowenig wie den Wideyspruch, daß die Werkè einerseits der Regierung

Quote hat, möchte ih sagen, nahdem {hon Herr Kemp eine |