1859 / 159 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Reinerz, darau?

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Ministerium der geistlichen, Uuterrichts»- und Medizinal s Angelegenheiten.

Der Kreis - Wundarzk Müller i| aus dem Kreise Gladbach in den Kreis Essen verseht worden,

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche G:heime Ratb, Kammerherr unb bevollmächtigte Minister am deutshea Bundes- tage, von Usedom, von Frankfurt a. M.

Bekanntmachung

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Das fkorrespondirende Publikum wird, zur Vermeidu

spätungen in der Beförderung der Korrespondenz 2c. na dern Badeorte aufmerksam gemacht, daß dieselbe nach „Bad Nei 1er“

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zu adressiren ist. L Breslau, den 7. Juli 1859.

Der Ober - Poft - Direktor.

Jn Vertretung: K o ch

Bekanntmachung. Betvifft die Ecóffnuug cines neuen Kürsus in der Schiffsbauschule zu Grabow bei Stettin.

Ju der mit der Königlichen Navigationsschule zu Grabow bei Stettin

verbundenen Schisffsbauschule wird mit dem 1sten Oktober dieses Jahres ein neuer zweijähriger Lehrkursus beginnen.

Diejen'gen, welche an dem Unterricht Theil zu nehmen wünschen, werden hierdurch aufgefordert, fi dethalb zeitig bei dem interimistischen Schiffsbaulehrer, Schiffsbaumeister Domcke zu Grabow, mündlich oder \chriftlich zu melden, um zur Aufnahme-Prüfung zugelassen zu werden,

„Die in der Aufnahme ? Prüfung zu - machenden Anforderungen be-

treffen :

1) in der Arithmetik die Nehnung mit abstrakten Zahlen sowohl, als auch mit’ Maaß - und Gewichtssorten und Brüchen, die Decimal- cechnung, Ausziehung der Wurzeln, Lehre von den Berhältnissen und Progressionen, nebst ihrer Anwendung in der Negel-de-tri und den damit zusammenhängenden Nechnungen ;

2) die Algebra , einschließlih der Lösungen von Gleichungen des zweiten Grades und Uebung im Gebrauch der Logarithmen ;

3) Die ebene Geometrie. i

Ferner wird“ verlangt, die Kenntniß der einfachsten Geseße:

4) der Trigonometrie,

5) der Stereometrie,

L A

R “vi Mecanit ( fester und flüssiger Körper.

8) Einige Vebung im Linearzeichnen,

Lehrlinge, welche ihre Lehrzeit noch nicht vollständig überstanden haben, werden außerdem noch einer Prüfung hinsichtlich ihrer praktischen crertigfeit im Schiffsbau unterworfen.

Bei der Anmeldung sind an Zeugnissen einzureichen:

1) ein Taufschein, : /

2) ein von der betreffenden Ortsobrigkeit oder dem Landr s

__ftelltes Führungs-Zeugniß ; G i E

3) ein Attest desjenigen Schiffsbaumeisters, bei welchem der Aufzuneh- mende die erforderliche praftische Vorbildung erlangt hat.

Zm Uebrigen verweisen wir wegen der Aufnahme - Bedingungen auf das Publikandum vom 20. September 1834 (Amtsblatt pro 1834 Nr. 40)

Stettin, den 11. März 1859. A

Königliche Negierung, Abtheilung des Jnnern,

N ichtomtliches.

Preußeu. Berlin, 8 Juli. Das Post-D bi e Nordstern“, aus Kronstadt am Sen ‘d, M. G R Stettin gestern Vormittag mit 18 Passagieren eingetroffen.

Danzig, Jui, Der *S@doner „Hela“, ‘Kor

i L On, / ¿H ; nmandant Lieutenant ar See 1, Klasse Klatt, ist heute Morgen aus dem Hafen von Neufahrwasser unh der Ostsee abgesegelt. (Danz. D.)

Sachsen. Lei pzig, 7. Juli, Gestern Nami

dg . fie Zu; mittags passiite

Ln 2000 Centner s{werer Transport Pulver, unter pa nte edeckdung, unscre Stadt, Derselbe kam auf der Leipzig-Dresdener

Eisenbahn und ging auf de j i T E B i (O A A Oa A er BAMMGe

S L 5 von Bex- |

Gotha, 5. Zuli. Nach einem Beschlusse der vom. volfstwirth, scaftlihen Verein ‘im votigen- Jahre hier gewählten ändigen D, vutation wird in diesem Jahre die Vereinsversämmlung mit Rüg sicht auf die bedenklichen politishea Verhältnisse nicht statifindg Die Versammlung war schon festgeseßt und sollte am 12. Sept 1

ber in Frankfurt a. M. abgehalten werden, Aus der ebcnzedathh

NRükücht wird auch das projektirte thüringsche Schüßenfest hier nit

zur Ausführung kommen. (L, Ztg.)

Eisenach, 6. Juli, Ju der Beichtfraze faßte- gest

die deutsch - evangelische Kirchen - Konferenz den Beschluß, di die Aufrehthaltung des Beichkzeheimnisses bei geshehenen Vi brechen eine absolute Pflicht sei, von der unter keinen Umsiänd, abgewichen werden dürfe; daß aber auch bei der Beichte künftiz Verbrechen von der Obliegenheit tes Geheimnisses nur in der j direftesten, das Institut nit gefährdenden Weise abgewihn wi! den dürfe, und daß sih daher eine Abänderung der Geschgebu cinzeluer St2aten, uamentlih des preußischen Landrechts, in dies Nichtung dringend empfehle. (Kass. Ztg )

Bayern, München, 5. Juli. General - Major Freih! von der Tann, welcher gestern Abend von Berlin bier wit eintraf, hatte diesen Vocmittag eine längece Unterredung mik di Feldmarschall Prinzen Karl und begab sih bierauf zu Sr, Maje)

| dem König nah Nywphenburg, (N. C.)

__Oésterreih. Wien, L u e L O E ôöffentiiht unter Ernennungen und Beförderungen in der K. ! Armee folgende: Zu Feldmarscball - Lieutenants und Trupp! Divisionairs die General - Majors : Karl Teucherk, Alois P forny Edler von Fürfstenshild und Alfred Freiherr v! Henitstetn, dann i

der General - Major Wilhelm Freiherr von Ramming j Feldmarschall - Lieutenant, mit der Eintheilung in den Genn Quartiermeisterstaßh und der Ernennung zum Sous- Chef des 0 neralstabes beim Ailerhöchsten Armee - Oberkommando, |

| O0, J, h DOra, gil ein Kaiserlich österrei -bisd Prisengericht niedergeseßt, die zweite Jnstanz davon in Test ert tet worden.

_Sehweiz. Bern, 4, Juli, Zum Präsident, n des Nakion rathes wurde mit 38 von 62 Stimmen der Abgeordnete Pey Zmhoof von Schaffhausen, zum Vice-Präsidenten Dr. Weber ! St, Gallen, zum Präsidenten des Ständerathes Staat8rath Brü von O zum Vice-Präsid:nten Landammann Welte von Aa1)z ernannt,

Großbritannien und Arliinb, London, 6 Y Heute Nachmittag war Gehcimrath im Buckingham- Palast 1 Ministerrath in Downinz-fstreet.

Dem Parlamente ist von der Regierung gestera ein Uel chlag des Flotten-Budgets ur Das Verwaltungsjahr 1859 - vorgelegt woiden, Dasselbe belief sich ursprünglich auf 10,804, Pfd. ; doch werden als außerordentlicher Zuschlag noch 1,877} Pfd. verlangt, so daß das Budget einstweilen 12,682,055 Y ausmacht, von welcher Summe 6,311,723 BVfd. bercits unter | früheren Ministerium auf Abschlag votirt worden sind. E

Die Befestigungen an der Mündung des Tay werden, | Befehl der Regierung, neuerdings verstärkt und die Aulage sta1ken Batterie sofort in Angriff genommen werden,

ti DY englische Mittelmeerflotte, die am 29, v. M. aus 40 Kri E s É Segelschiffen bestand, war razumal felgenderma A R orfu befanden sih der „Manlborough“, 131, Glaggensi des Ober-Kommandant n, Vice-Admiral Fansha! DiA An / 101; ¿Prinzeß] Royal“, 948 „Mevowmw?, f ; 4 7 Emanuel , 91 , „Brunswick“, 80; „Racoon“, 21: „Lapw| A nd - „Caraboc 2, Au Mavseilie: „Soquette?, à. e Le der Ccfiturion” 80 mut dem „Téerrble“, ¿L : Min a: G S O S An co: Q On. Zn V enedig: ber „Vigilant“, 4, Jm Pyräu®8: y Gannet“, uno „Osprey“, 4, Ju Candia: die „Medina“, 4; und Le LANDITeTTU: DeL Boris „ck Zk Konstantinopel: A Bor Malta lagen: „St, Jean d’Acré“, ! eon i Jl, und „Assurance“, 4. Jm Hafen von Malta: , 9 “abe L ago Ee und die kleineren Dampfer „Boush hrt 6 A UPDIY u Harth“, „Azov“ Und „Keriscb. Auf Be G n England na Malta befanden sich: „Exmouth“, | &n G 4 ' a „Sressy“, 80; „Doris“, 32, und „Jutrepid" H L tar: „Buliur?“, 6, nebfi den-Kanonenbooten „Gromwl „Quail und „Bustler“ An der Donaumündung: der „Recruit?

Jun der gestrigen Oberhaus-Sißun / j : T - h - g lenkte Lord Lyndh! E des Hauses auf die Arta des Landes, Res A E D welches England - früher hinsichtlich seiner Sichel" Clan 1e fremde Jnvasion gehegt habe, fei dur die Anwendun!

pskraft im Seekriege zerstört worden. Jm Frühling des vot!

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bres sci ‘die französische Kriegóflotte der englischen: in Bezug: auf Liniens ch:ffe nur unbedeutend , in Bezug auf Fregatten aber ganz gewaltig

überlegen gewesen. Gegenwärtig seien die Engländer den Franzosen zwar

in Bezug auf Linienschiffe überlegen , bon den Fregatten aber gelte das Gleiche keineswegs. Für die Landesvertheidigung sei es nöthig, daß England im Kanal eine Flotte habe, welche es mit der franzöfischen auf» nehmen könne, und dazu müsse noch eine staxke Reserve kommen. Dies werde aber noch immer nicht hinreichend sein, wenn man nicht über eine Flotte zu verfügen habe, die den vereinigten Flotten jeder zwei beliebigen fremden Mächte, z B. Frankreichs und Nußlands, ge- wachsen si. Außerdem sei ete Flotte erforderlich, um das Mittelmeer zu beherrschen und die Franzosen zu verhindern, von dort aus den eng- lischen Handel und die englischen Kolonteen zu bedrohen. Auch die Kon- trole über die Ueberlandstraße nah Judien müsse England sich zu erhalten suhen. Eine andere Flotte würde zum Schuße der westindishen Kolo- nieen auszurüsten sein. Es erscheine ihm als wünschenswerth, sofort cine Reserve von Matrosen zu bilden und die Arsenale und Schisss- werste zu vergrößern. Es sei cine ganz richtige Bemerkung, daß der Dampf den Kanal in einen Fluß verwandelt und überbrückt habe.

n wenigen Stunden lasse sich ein mächtiges Heer - aut Der Eisenbahn nach den französischen Häfen bringen und föônne dort mit der größten Leichtigkeit cingeschifft und an die englische Küste geworfen werden. Außer einer hinreichenden Flotte, um fich einem solchen Angriffe zu widerseßen, müsse auch dafür Sorge getragen werden, daß die ver- chiedenen Festungen und Arsenale eine angemessene Besazung erhielten. Für diesen Zweck würden 100,000 Mann regelmäßiger Truppen und ein- gestellter Miliz, so wie 100,000 Mann nit cingekleideter, aber einexer- zirter Miliz genügen. Ferner sei Jrland zu vertheidigen, namentlich da dn ellt in eien Negionen die Jrländer als „unterdrückte Nationalität“ betrachten werde. Wenn man in Engiand im ruhigen Gefúhle der Sicherheit leben und die National- Ehre aufrecht erbalten wolle, so si eine permanente Streitmacht nöthig. Es zieme si nicht, daß England es der Langmutß Anderer verdanke, wenn man ißm nichts zu Leide thue; es müsse sich vielmehr einzig und allein auf seine Stärke, Tapferkeit, Intelligenz und Thätigkeit verlassen, Er fönne sich die im französischen Volke herrschende feindselige (Hefinnung gegen England nicht verhehlen, und England werde daher am weisesten handeln, wenn es sich auf sich selbst verlasse. Wenn ex auf Verstärkung der Vertheidigungémittel dringe, fo predige er damit feine aggressive Politik gegen Frankreich, Was den (ostenpunkt anbelange, so fomme derselbe der ungeheuren Wichtigkeit der auf dem Spiele stehenden Jnter- essen gegenliber nicht in Betracht, und er empfehle der Negierung über das Wort „„Vae vietis“ nächzudenken. Lord Stratford de Nedeliffe stimmte mit Lord Lyndhurst darin überein, daß cs eine große Demüthi- gung für England wäre, wenn es bon der Gnade Anderer leben müßte, da es dadur verhindert würde, feine Pflichten gegen die Welt in ge- bührendex Weise zu erfüllen. Jn Aubetracht der fommerziellen Stellung Englands und des unsicheren Standes der auswärtigen Angelegenheiten dürfe man si nicht aus zu großem Vertrauen auf früher errungene Er- folge in dem Gefühle falscher Sicherheit wiegen, odér Anstand nehmen, die Wehrkraft des Landes zu verstärken. Lord Granville entgegnet, wenn er auch den Mitgliedern des Hauses das Recht einräumen müsse, ihre Ansichten über alle Gegenstände auézudrüken, so seien fie doch in hohem Grade für die Wirkungen ibrer Reden verantwortlich, und er be- zweifle, ob Acußerungen , wie die Lord Lyndhurst's, irgend einem prafti- schen guten Zwecke dienen könnken. Er wisse nicht, ob es mit diesen Reußerungen darauf abgesehen gewesen sei, die Regierung anzuspornenu, daß sie ihre Pflicht thue ; so biel aber wisse er, daß sie in einem anderen Lande einen ungünstigen Eindrul hervorbringen würden, Die JIJnvasions- Befürchtungen halte er für eitel; es sei nicht wahrscheinlich, daß das in einem surhtbaren Kriege begriffene Frankreih oder das mit großartigen Reformen im Junern beschäftigte Rußland England angreifen würde. Troßdem berrshe im Volke das Gefühl, daß die Vertheidigungsmittel des Landes verslärlt werden müßten, nicht um Theil am Kriege zu nehmen, sondern um dem Lande Sicherheit zu verleihen. Die Flotte sei, als dié Leitung» der Geschäfte zum ersten Male in den Händen Lord Palmerston's gewesen, keineswegs vernahläsfigt worden, Was das Heer angehe, so räume er allerdings ein, daß es nicht dazu aus» reiche, um einer in England landenden starken feindlichen Streitmacht die Spitze zu bieten, und daß die Arsenale und Schiffswerfte womöglich un- einnehmbar zu machen scien. Zu diesem Zwecke würden die Dienste von Freiwilligen, von Artillerie-Compagnieen und Scharfschüßzen-Corps sehr för» derlih sein. Es .fônne allerdings nichts s{chaden, wenn man anderen Nationen sage, daß, während ganz Europa rúste, England ein Gleiches thue.

Doch sei es sehr wünschenswerth, wenn Fragen so delikater und gefährlicher |

Art nicht zu häufig zum Gegenstande der Debatte gemacht würden. Lord Hardwidcke bält es für ganz zeitgemäß, die Sache in dem gegenwärtigen Augenblicke zur Sprache zu bringen. Sei der Krieg erst einmal ausgebrochen, so sei es zum Rüsten zu spät. Der Herzog Lon Somerset meint, wenn derartige Debatten Mode würden, so thue England allerdings eine gcoße Flotte noth, da sie geeignet seien, die freundschaftlichen Beziehungen zwishen England und Frankreich zu gefährden. Seit er im Amte sei, habe

er fich nah Kräften bestrebt, die Flotte zu verstärken und auf seine eigene |

Verantwortlichkeit eine besondere Summe verwandt, um den Anforderungen der Schiffswerfte zu genügen. Lord Brougham meint, eine Verstärkung der Wehrkraft sei recht wohl thunli, ohne daß man deshaib bei fremden Nationen Anstoß zu erregen brauche. Er glaube nicht, daz das fran- zöfishe Volk Krieg mit England wünsche. Gleichviel aber, ob man den Franzosen traue ‘odex nicht, es könne nichts haden, auf alle Fâlle ge- rüstet zu sein. Lord Ellenborough sagk, von allen Nationen sci Eng- land zur See am verwundbarsten wegen der zahllcsen Juteressen, die es zu vertheidigen habe, . und gleih verwuñndbar sei es zu Lande. Nach einigen scharfen Bemerkungen über den Ursprung des Krieges und das Benehmen Frankreichs äußert er, wenn er die Organisation des. fran- zösischen Heerwesens bedenke, und wie rasch die Trubpen-Tranéporte în ein

j

fremdes Land bewerkstelligt worden seien, so kfönne er fi einer gewissen

Besorgniß nicht erwehren. Er wünsche, Eugland. unangreifbar zu- sehen,

um der englischen Diplomatie wieder Kraft zu verleihen. Aùf moralischen Einfluß, der niht durch phyfishe Stärke unterftüßt werde, gehe er nit viel, und bevor England in einer Lage sei, die jeden Jnvasions - Versu als Wahnfinn erscheinen ließe, würden die Vermittlungs - Versuche der englishen Regierung nichts fruchten.

In dét Unterhaus-Sißung erflärte der Schahkanzler, als Antwort auf eine Frage Baxter's, die Aufmerksamkeit der Negierung sei auf den Vertrag mit der Atlantic Steam Navigation Company zur Be- förderung der Posten zwischen Galway und den Vereinigten Staaten ge- jenft worden. Doch sei sie noch nicht zu einem Entschluß darüber gelangt, ob es rathsam sei, den Kontrakt rückgängig zu machen. Oberst W. Pat- ten erhält Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, durch welche Eisenbahn- Gesellshasten ermächtigt werden sollen, ihre Zwistigkeiten mit anderen Gesellschaften auf schiedsrichterlichhem Wege zu \chlichten. Im Laufe einex durch Palk angeregten Diskussion über die Freiwilligen-Corps erklärt S, Herbert, der: Regierung sei es angelegentlich darum zu thun, das Zustandekommen dicser Corps zu fördern.

7. Jult, - Heute ift der: K Lig e r Belgier nah dem Kontinent abgereist. Sicherem Vernehmen na wird dic Re- gierunz eine Erhöhung des Armee - Budgets um 1,261,000 Pfd. fordern. i

Frankreich. Paris, 6, Juli, Der „Moniteur“ bringt heute eine Reihe von Dekreten aus dem Kaiserlihen Hauptquartier Cavriar a, durch welche der Divisions-General Niel zum Marschall von Frankrei, die Brigade - Generale Au zer, Manèque, Bou- teilloux und Cassaignolles zu Divisions - Generalen ernannt wor- den sind.

; Herr Thouvenel wird am Montag nach Koanftantinopel ab- V L Der Contre - Admiral Fourichon, dem das Kommando des

| Ocean - Geschwaders übertragen worden , ist von Algier hier ange-

fommen.

Ftalien. Am 7. d. V. ist die Dampf - Vacht Fantasie“ von Venedig in Triest eingetrosfen. Sie meldet, daß sich bei ihrem Abgange vor Venedig blos zwei Linienschiffe befunden haben.

Nach einem in Wien, den 7, Juli eingegangenen Telegramm aus Fiume vom gestrigen Tage haben zwei französische KriegS- dampfer daselbst rekognoszirtk. 1000 Franzosen haben die Jnsel Cherso offupirt; Fiume wird fortwährend von österreichischen Truppen beseht.

Von Verona, 30, Juni, läßt sih die „Köln. Ztg.“ schreiben: Die sämmilichen Armee - Corps des rechten Flügels der ósterreichi- schea Heeresmacht lagern zum Theil in und außerhalh seiner Forts, zum Theil in seinen Kasernen und außerhalb sciner Mauern. Vor allen Thoren breiten si ihre Trains und Bivouaks aus; alle Vorwerke uad Gräben sind mit ihren Mannschaften and Rossen gefüllt, während die des Centrums ihre cinstweiligen Lager diecsseit der Mantua-Veroneser Eisenbahn gezen die Etsch hin aufgeschlagen haben, und die des linfen Flügels von Mantua längs dem unteren

" Mincio und tem Po sih bis Ostiglia hinziehen. Diesem lehteren

find auch theilweise die modenesishen Truppen zugewiesen, die ihre Standpunkte in Mantua, Curtatone und Legnago haben, theilweise aber auch anderen Truppenkörpern eingereiht sind, Neue Verstäre fungen überdies, so z, B. das 4, Armee - Corps , sind fortwährend im Anzuge, um auch die Po - Linie his an die Meeresküste zu be- sehen. Die Franco - Sardén dem gegenüber haben mit einzelnen Theilen ihres linfen Flügels und ihres Centrums über den Mincio geseht und den Eisenbahn - Verkehr zwischen Verona und Mantua unterbrochen.

Venedig, 4. Juli, Das Gesuch des Munizipiums um Verminderung des Anlehens, ist abschlägig beschieden worden, Die hiesige Handelskammer ging auf das Gesuch mehrerer Kaufleute um Erwirkung eines Wechselmoratoriums nichk ein.

FML. Benedek hat am Tage nah der Schlacht vom 24, Funi den folgenden Aimee - Corps - Befehl ddo. Salionze erlassen: „Das mir unterstehende 8. Armee - Corps hat in dem gestrigen lástündigen blutigen Kampfe gegen des Feindes immer neu herangezogene frische Kräfte eine so glänzende und nachhal- tige Tapferkeit entwickelt, daß es meinem Soldatenherzen ein wahres Bedürfniß ist, meine vollste Anerkennung und meinen Dank als Armee - Corps - Kommandant, sto wie meine Theilnahme und brüderliche Liebe als IWaffengefährte und Kamerad hiermit öffentlich auszusprechen, Nachdem wir den ganzen Tag Sieger waren, mußten wir auf höheren Befehl das Schlachtfeld räumen und den Rückzug hinter den Ytincio antreten, ir haben diesen Núückzug bis zur eingebrochenen Dunkelheit aufgeshoben , sona Alles gethan, was der brave Soldat leisten fann, Ehre und Ruhe den Gebliebenen , Ehre und baldige Genesung den btr- toundeten Kameraden, Ehre und „meine laute Anerkennung dem ganzen braven Armee-Corps! Jh gewärkige mit Ungeduld die Verlust - Eingaben , die Detail - Relation und die motivirte Nams- haftmachung der Braysten aller Braven, Als Augenzeuge R ganz strenger Beurtheilung fühle ich mich schon jeßt gedrängt, den