1859 / 193 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Seis E ati E E .

2e Ae E Dat (au Bui E Eo E A diC aide n F

v er

ai

1522

eine shiefe Stellung des Mundes. A1s Se. Majeftät die Frage Zhrer Majestät der Königin, ob Er Sih unwohl fühle, bejahete, begaben Sih Jhre Majeftäten nah dem Wagen und fuhren nah Sanssouci zurück. Se. Majestät gingen hierbei ohne Stügze, führten sogar in gewohnter Weise noch Jhre Majeftät die Königin, gingen nach dem Ausfteigen aus dem Wagen ohne Hülfe nah dem Zimmer und begaben Sich zu Beit,

Da, wie gesagt, der General-Stabs-Arzt Dr. Grimm eben auêgefahren war, wurde zum Dr. Weiß geschick. Beide Herren Aerzte betraten jedoch so fast gleichzeitig das Zimmer Sr. Majestät (da inzwischen der Dr. Grimm von seiner kurzen Fahrt zurückgekehrt war), daß Dr. Weiß noch keine Anordnungen hatte ausführen können, ehe Dr. Grimm eintrat, und nun alle Maßregeln unter Leitung des General-Stabs-Arztes Dr. Grimm, mit Hinzuziehung des Dr. Weiß getroffen wurden, Es ifff unwahr, daß Dr. Branco die Einreibungen geleitet habe. Dr. Branco wurde nicht gerufen, und hat daher feinen Antheil an der Behandlung Sr. Majestät gehabt,

Nach wenigen Stunden war der unterdessen telegraphisch be- | nachrihtigte Leibarzt Dr, Boeger, mit dem Ober-Arzt Dr. Cammerer | gleichzeitig eingetroffen. Erst nah Mitternacht erklärten die Aerzte

einen Aderlaß für angerathen ; derselbe wurde durch den Dr. Cam-

merer, in Gegenwart der beiden Leibärzte Dr. Grimm und Dr. |

Boeger, ausgeführt. : Diese Ausführlihkeit der Auseinandersezung is nöthig ge- worden, weil fi aus den in die Zeitungen übergegangenen Ge-

rüchten leiht eine Mißdeutung ableiten ließe. Nach dem Aderlaß | verfielen Se. Majestät baid in einen Schlummer, dann in einen

festen und gesunden Schlaf. : Bom ersten Augenblick der Erkrankung, am 7. d. M. Abends, haben Jhre Majestät die Königin die Pflege des Erlauchten Kran-

Dr. Boeger und Dr. Cammerer und den zur Bedienung nöthigen Kammerdienern «rscheint nur Jhre Majestät die Königin Angesichts

des Allergnädigsten Herrn und verläßt Sein Zimmer auch des | Nachts nur auf kurze Zeit, um Sich die allernoithwendigste Ruhe zu gônnen. Alle Königlichen Prinzen und Prinzesfinnen wetteifern in der Theilnahme um das geliebte Staats- und Familienhaupt. Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz - Regent und die Prinzesfin |

von Preußen wohnen auf Schloß Sanssouci, desgleichen wohnten

daselbst Jhre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin-Mutter von

Mecklenburg-Schwerin bis zu Höchstderen Abreise am 13. d. Mils.

Bisher hat es jedoch tie Natur der Krankheit erheischt, das zur | VDereariburezz jv user gui se TD L dIe UNWWe]enYeil deT bôó@sten | 9 ¿ ¿ 2 j L Z : | und die Beharrlichkeit zu überbringen, womit Sie sich während der j

Verwandten Sr. Majestät verschwiegen werden mußte.

Jhre Majestät die Königin hat ihren s{weren Beruf bisher mit wunderbarer Kraft erfüllt, Gott stärke Sie au ferner in demselben.

Oldeuburg, 13. August, Die Vorbereitungen zur Reform

unserer gewerblichen Geseßgebung find noch nicht zum Abschluß

gekommen, insbesondere ist noch nit beftimmt, welches Prinzip dem neuen Geseße zum Grunde gelegt werden soll. Jn den inzwischen eingezogenen Gutachten der Bezirksbehörden und der Gewerbvereine | sollen zwar die verschiedenften Ansichten zum Ausdruck gekommen |

sein, die weit überwiegende Anzahl derselben aber der Einführung

der Gewerbefreiheit, als nah den besonderen Verhältnissen |

des Herzogthums unbedenklih, das Wort geredet haben. (Wes. Ztg.)

Frauffurt, 15. Auguft. Jn der Bundestags-Sizung | vom 11. d. Mts, machte der K. württembergishe Gesandte der | Bundes-Versammlung Mittheilungen in Betreff des neuesten Stan- |

8ten verkündet, daß in Betracht der veränderten politischen V,

hältnisse die unter dem 7. Mai d. J. erláfsene” Verorbny, mittelst welcher die Zulässigkeit der Erfüllung der Militairzj/

durh Stellvertretung bis auf Weiteres aufgehoben wy, wieder außer Kraft geseßt worden is und demnach, wie früher i Militairpfliht durch Stellvertretung genügt werden kann, (L.

U

Bayeru. München, 14, August. Die Realisirung bi neuen M:litairanleßens zu 12 Millionen Gulden wird in ür Zeit erfolgen. Wie man vernimmt, is die Ausgabe eines At h

\ h f V

| zentigen Anlehens beabsichtigt. Vorerft dürfte vielleiht nyr \ | Hâlfte des Anlehens vergeben oder nur eine erfte Einzahlung M

90 pEt. gestattet werden, da bis auf Weiteres ein größerer Behy

| nit nothwendig if.

Unter Bezugnahme auf die gemeinschaftliche Entschließung bo Staatsministerien des Junnern und der ZJuftiz vom 14. Juni M das Königliche Staatsministerium der Justiz unterm 28, Juni, die Gerichte, Staats - Anwalischaften und Untersuchungsrithte f Reskript erlassen, welches verfügt: 1) daß bei der Behandlung wu Preßsachen, insbesondere in denjenigen Fällen, in welchen es fi um die Enkscheidung der Frage handelt: ob wegen eines y der Polizeibehörde in Beschlag genommenen Preßerzeugnisses y ftrafgerichtliße Verfahren einzuleiten sei? die mögliche Beschl gung einzutreten habe, und 2) daß die betreffende Polizeibehi;

| bon der Eröffnung des ftrafgerihtlihen Verfahrens aus Ah

einer von ihr verfügten Beschlagnahme jedesmal! unverzüglig Kenntniß zu seßen sei.“ (N, C.)

Schweiz. Z üri, 15, Auguft. Geftern haben der fy

| zösische Gesandte, Baron Bo urquenehy und der sardinische y

geordnete dem öfsterreichishen Gesandten Grafen Colloredo j

( : | dem Negierungspräfidenten D ub s einen Besuch abgeftattet. ken übernommen. Außer den genannten drei Aerzten, Dr. Grimm, | 9 / I

Sonntag hat keine Konferenz-Sizung stattgehabt und wabrs{ein|:

| wird auc heute keine stattfinden. Beim Tedeum zu Ehren |

des der Verhandlungen zwishen der K. württembergischen Regie- | rung und. den württembergischen Standesherren. Der Ausschuß | in Militair-Angeleg«nheiten erstattete Vortrag über die von Oefter- | rei), Preußen und Baden in der Sißzung vom 28. v. Mts. ge- | meinschaftlich gestellten Anträge bezüglich der Regelung der Be- | saßungsverhältnisse der Bundesfestung Rastatt. Die Bundes- | Versammlung ertheilte den Anträgen des Ausschusses, welche mit | jenen der obgedachten Regierungen in völligem Einklange stehen, |

ihre Zustimmung, wodurch nunmehr diese seit mehreren Jahren | gen entgegensieht , welche glückliherweise zwishen Jhrer Majestät 1

s{hwebende Angelegenheit ihre Erledigung gefunden hat. Auf Antrag desselben Auss{usses wurden die zum Baue von Unter- funftsräumen für die KriegSbesaßungen der Bundesfeftungen er- forderlich gewesenen Mittel bewilligt. Schließlich vertagte fich / E Gnlung bis zur zweiten Hälfte des Monats Oktober.

r, Bl.

Sachsen. Leipzig, 15. August. Geftern Vormittag famen etwa 120 öfterreihishe Offiziere aus der französischen Krieg8Sgefangenschaft hier an; fie waren von Toulon über Marseille Tours , Paris direkt nah hier gefahren, Um 12 Uhr gingen fie auf der Leipzig-Dresdner Bahn weiter nah Prag. (D, A. Z.)

Altenburg, 14. August. Eine hohe Verordnung vom

| | | | j | | | |

NapoleonSsfeier waren alle Gesandten, so wie Abgeordnete | züriher Regierung anwesend.

Großbritannien und Jrland. London, 14. Augu Die diesjährige zweite Session des Parlaments ward geftern Nj mittags gegen 3 Uhr mit folgender Rede, welche der Lord-Kan als Haupt der von Jhrer Majestät mit der Prorogation betrau Kommission verlas, geschlossen : |

Mylords und meine Herren! Wir haben bon Jhrer Majestät den Bes erhalicu , Ste der ferurrcn Anwcscnbcit im Parlamente zu entheben 1 Zhnen zu gleicher Zeit die Erkenntlichkeit Jhrex Majestät für den (i

ibrem Schlusse nahen Session des Parlaments der Erfüllung Ihr

| Pflichten gewidmet haben.

Verschiedene Umstände, welche Unterbrechungen in dem gewdödhnlit Geschäftsgange verursachten, verhinderten die Erledigung wichtiger Gez stände, auf welche Jhre Majestät die Aufmerksamkeit Jhres Parlam« bei Beginn des gegenwärtigen Jahres lenkte. Doch hofft Jhre Majes! daß Sie diese Gegenstände in einer frühen Periode der nächsten Sesf: ernstlih in Vetracht ziehen werden. i

Nachdem der in Nord-Jtalien ausgebrochene Krieg dur den Fri! von Villafranca beendigt worden ivar, wurden Jhrer Majeftät verschied: Erôssnungen gemacht in der Absicht, sich darüber zu vergewissern, ! wenn die Großmächte Europas Konferenzen halten sollten, zum Zivi ein Abkommen in Bezug auf den gegenwärtigen Zustand und die zuki tige Lage Jtaliens zu treffen, Jhre Majestät einen Bebollmächtigten sen! werde, um solchen Konferenzen beizuwohnen, Jhre Majestät hat noch nicht die Mittheilungen erhalten, welche nöthig find, Jhre Maj! in Stand zu seben, zu entscheiden, ob Sie es für angemessen erachtet, ! irgend welchen derartigen Unterhandlungen Theil zu nehmen. :

Zhre Majestät würde sih freuen, wenn es Jhr vergönnt wäre, |! Herstellung von Arrangements beizutragen, wele gecignet wären , d N &rieden auf einer genügenden und dauernden Basis zu! gründen.

Jhre Majestät hat, in Uebereinstimmung mit den Stipulationen | Vertrages von Tientfing, Jhren Bevollmächtigten in China angewic| fich nah dem Kaiserlichen Hofe in Peking zu begeben, und Jhre Maje!: hoffe, daß ein solcher direkter Verkehr mit der Kaiserlichen Negierung t günstige Wirkung auf die Beziedungen der beiden Länder ausüben tir

Jhre Majeftät befiehlt uns, Sie davon in Kenntniß zu segen, d Sie mit Vertrauen der ferneren Fortdauer der freundschaftlichen Beziebu!

allen auswärtigen Mächten und Staaten beftehen.

Zhrer Majestät gereiht es zur Freude, daß Sie im Stande ist, Zhns zu der vollständigen Wiederherstellung der Ruhe in Jhren indischen Þ fißungen Glück zu wünschen. Es wird das ernste Bestreben derx Könij! sein, das innere Gedeihen dieser Befißungen zu fördern und die Spur! jener Kämpfe zu verwischen, welche Jhre Majestät mit so tiefem Bedaut!! betrachtet hat.

Die Finanzlage jenes Theiles des Neiches Jhrer Majestät wird fo! O die ernstliche Aufmerksamkeit Khrer Majestät in Anspru? nehmen.

Jhrer Majestät hat es zur großen Befriedigung gereicht , den W bon JZhnen vorgelegten Geseßentwürfen, welche auf Bildung einer Ft serve-Streitmacht zu Wasser und zu Lande abzielten, Jhre Genchmiguï! zu ertheilen. Ein vollständiges und dauerndes System der national! Wehrkraft muß jederzeit ein Gegenftand der höchsten Wichtigkeit sein.

1523

Meine Herren vom Hause der Gemeinen! Zhre Majestät befiehlt uns, Jhnen JZhren herzlichen Dank für die Bereitwilligkeit und den Eifer darzubringen, womit Sie die für den Jahresdienst erforderlichen Subsidien bewilligt haben.

Mylords und meine Herren! JZhre Majestät befiehlt uns, Jhnen ZJhre herzliche Freude darüber auszudrücken , daß Sie Zeugin des allge- meinen Wohlergehens und der allgemeinen Zufriedenheit ist, welche in Zhrem ganzen Gebiete herrschen. Das Glück des Volkes Jhrer Majestät ist das Ziel, welches Jhrem Herzen am theuersten ist.

Jndem Sie in Jhre betreffenden Grafschaften zurückehren, werden Sie Pflichten zu erfüllen haben, die in innigster Verbindung mit Er- reihung dieses großen Zweckes stehen, und Jhre Majestät betet inbrünstig, daß der Segen des allmächtigen Gottes über Jhren Bemühungen walten möge bei Erfüllung dieser Pflichten zum gemeinsamen Besten aller Klassen der Unterthanen Jhrer Majeftät.

Der Ausflug der Königin und des Prinzen Albert an Bord | der Vacht „Victoria and Albert“ wird vermutblich drei bis vier |

Tage dauern.

Das „Court Journal“ schreibt : „Wir haben Grund, zu glauben, baß der Großfürst Konstantin nach seiner Abreise von Nhyde dem Kaiser Napoleon einen Besuch in Biartrißz abftatten wird.“

Jn der gestrigen Unterhaus-Sißung erwiederte Lord John

Nussell als Antwort auf eine Frage Gregson's, den mit China |

abgeschlossenen Vertrag betreffend, Herr Bruce (der Bruder Lord Elgin's) habe sih nach Peking begeben, um dic Natifizirung des Vertrages zu er- zielen; -die englische Regierung habe die Absicht, von dem Kaiser ven China die Ausführung des Vertrages zu verlangen und zu begehren, daß er einen beglaubigten Botschafter nah England sende. Ayrton fragt, was für Schritte gethan worden seine, um von der portugiesischen

Negierung Entschädigung für die Beschlagnahme des „Herald“ und von |

der ottomanisben Regierung Entschädigung für Verluste zu ber- langen, die britishe Unterthanen in Dscheddah erlitten. Lord John Nussell entgegnet, in beiden Fällen seien Entschädigungs - Forderungen

richtet an den Staatssecretair des Auswärtigen die é Frage, ob man nach den leßten ibm zugegangenen Nachrichten noch immer zu der Annahine geneigt sei, daß weder von Seiten Frankreichs noch Oesterreichs die Absicht obwalte, die ehemaligen "Dynastieen in Parma, Modena und Toskana mit Waffengewalt wieder einzusezen; und ferner, ob erx authentishe Nachrichten in Bezug auf “die in eivem amtlichen wiener Blatte enthaltene Mittheilung besie, daß die rothe Nes publik in Parma proklamirt worden sei 2c. Lord John Nuff- jell antwortet, er habe sich vor einiger Zeit über den Charakter

aller der offiziellen Mittheilungen ausgesprochen , welche die engliche Ne-

Oesterreichs hinsichtlih der Herzogthümer erhalten habe. Seitdem habe

er keine weiteren amtlichen Mittheilungen empfangen, und so viel er wisse, |

habe fich der Stand der Frage, seit er jeue frühere Erklärung abgegeben, nicht verändert, Was die zweite Frage anbelangt, so habe die Regierung in Betreff der über Wien eingelaufenen Gerüchte, welche einer Privat- quelle zu entstammen schienen, nichts weiter gehört. Nach einigen Zwie- gesprächen von untergeordnetem Juteresse werden die Abgeordneten durch den Träger des s{chwarzen Stabes, Sir Augustus Clifford, vor tie Barre des Oberhauses beschieden, um die Thronrede verlesen zu böôren. Die Thronrede (siehe oben) wird verlesen , und die Session des Jahres 1859 ift zu Ende.

Frankreich. Paris, 14. August. Der „Moniteur“ ent- hält heute zwei Bekanntmachungen, Die eine bezieht sib auf den

italienischen Krieg, die andere auf die inneren Zustände des Riiches, |

Ersteres Aktenstück lautet : T L Nachdem der Kaiser beschlossen, daß für den Augenblick cin Heer von

90,000 Mann in der Lombardei bleiben soll, so hat Se. Majeftät zur |

Bildung dieses Heeres die dritten Divisionen des 1.,, 3. und 4, Corps und

das ganze 5. Corps bezeichnet. Aus diesem Entschlusse ergiebt si, daß |

das 5. Corps, welches bon Sr. Kaiserl. Hoheit dem Prinzen Napoleon be- fehligt wurde, nicht bei dem Einzuge der Truppen der italienischen Armee vertreten sein wird, obgleich zu ihm das 3. Regiment der Zuaven gehört, das in dem glänzenden Kampfe bei Palestro dem Feinde aht Kanonen abnahm. Das 5. Corps wird sich jedoch mit den übrigen Truppen, die in Jtalien bleiben, so wie mit dem 1. Fremden-Negimente, das nach Corsica geshickt wurde, wegen seines Nichtvertretenseins in Paris durch den Gedanken zu trösten wissen, daß der Kaiser sie niht vergißt, und daß sie, wo fie au weilen, seinen Willen erfüllen. Das zweite Aktenstück lautet :

Bei Gelegenheit der Feier des 15, August hat der Kaiser auf Un- | trag des Herrn Siegelbewahrers, Ministers der Juftiz, und durch Beschluß |

bom 3. August geruht, 898 Verurtheilten, die sich in den Straf-Koloniecn, im Bagno, in den Centralhäusern und in den anderen Gefängnissen be- finden und durch ihr gutes Verhalten am Orte ihrer Strafhaft sich aus- zeichneten , Begnadigungen , Straferlasse oder Strafmilderungen zu be-

willigen. Ueberdies hat Se. Majestät dur einen andern Beschluß vom |

13. August auf Antrag des Herrn Siegelbewahrers geruht, die Wir- kungen Seiner Gnade 229 Jndividuen , die zu verschiedenen Strafen

wegen Verbrechen, Vergehen oder Uebertretungen verurtbeilt waren , an- |

gedeihen zu lassen.

Italien. Die italienishen Journale bringen die Nachricht, daß die Entlassung Garibaldi's vom piemontefiscen Gouvernement angenommen tvorden ift, Motivirt ist die Entlassung aus „dem Gouvernement fremden Gründen“. Zugleich meldet aber der „Jn- dipendente“, daß der General das Öber - Kommando aller mittel- italisben Streitkräfte übernommen hat. Man - erwartet ihn auf

den 12, oder 13. in Parma. Die „Gazzetta di Parma“ veröffent- |

lit ein Dekret, welches eine Anleihe von 2,400,000 Frs. verfügt, verzinslich zu 5 pCt. vom l, Juli 1859 ab, rückzazhlbar vom Jahre 1860 an in 25 Jahren. Die Anleihe wird zu 90 aufgelegt und am 25. September die Zeichnung geschlossen.

Türkei. Belgrad, 8, Augus. Wie der „Temesv. Zeis tung“ geschrieben wird, hat Fürst Milosch bei Trommelschlag den Befehl verkündigen lassen, daß sich Jeder bei sonstiger Strafe des beleidigenden Wortes Schwab gegen Fremde zu enthalten habe.

G E A O T Ò R a

London, Dienstag, 16. August, Vormittags, (Wolff'3 Tel, Bur.) Dic Königin ist gestern von Jersey und Guernfícy komniend, wohlbehaiten in Osborne eingetroffen,

Statistishe Mittheilungen.

Hannover, 11. August. Von dem statistischcen Bureau ift die sechste Folge von statistisckchzen Mittheilungen über das Königreich beröffent- liht worden. Den Anfang des Heftes bildet eine Vebersicht der in den Jahren 1849 bis 1857 abgeschlossenen Ablösungen bon grund- und guts- herclihen Lasten. Die politishen Ereignisse der Jahre 1848 und 1859 haben cinen höôchs ungünstigen Einfluß auf die Ablösungen ausgeübt. Während die Gesanuntsumme der Ablösungs - Kapitale für das gan.e

| Land im Jahre 18417 noch circa 1,197,000 Thlr. ausmachte, betrug | fle im Jahre 1849 nur noch 346,838 LDIE, alo mir 21 VEt, deb

E R T E E:

Betrages von 1817. Von 1850 an haben die Ablösungen im Allge- meinen iviederum eine faft ununterbrochene Steigerung erfahren. Beson-

| ders in den Jahren 1854 bis 1856 erreichten die Ablösungen durch die | ' n Fal hd g! rUngen | damaligen für die Landwirthschaft günstigen Konjunkturen einen sehr be- eingesandt worden, die jedo bis jeßt noch unentschieden seien. Griffith

deutenden Umfang, indem allein in diesen drei Jahren 9471 Nezesse be- stätigt wurden und die bedungenen Ablösungs - Kapitale die Summe von 1,439,350 Thlr. ausmachten. Jm Ganzen betragen die bedungenen Ab- lôsungs - Aequivalente während der 9 Jahre 1849 bis 1857 an Kapital 7,993,377 Thlr. , an Landabfindung 682 Morgen, an Geldrente 33,599 Thlr., an Fruchtrente 30 Himpten.

Den sodann mitgetheilten Uebersichten der Immobiliar- und Mobiliar- Brandversicherungen entnehmen wir Folgendes: Es giebt fechs öffentliche Brandversicherungs-Anstalten, die fich aber nur mit der Verficherung von Jmmobilien befassen und zu deren Gunsten bis 1848 derx Versicherungs-

j hen | | zwang bestand, und fünf einheimische Pribatgesellshaften , die ebenfalls gterung 1n Bezug auf die Absichten der Regierungen Frankreichs und | |

nur Jmmobilien versichern; 13 einbeimiscße Privatgesellschaften bestehen für die alleinige Versicherung von Mobilien , denen aber dur das g9 nehmigte Mitwerben von 15 auswärtigen Gesellschaften e:ne sehr bedeu- tende Konkurrenz erwächst. Diese ausländischen Gesellschaften versichern bis auf zwei Mobilien und Jmmobilien. Die Brand - Versicherungs summe für Jmmobilien betrug 1848 195,845 013 Tblr., 1857 dagegen 266,178,082 Thlr., fie hat * sich fortwährend gesteigert und zwar um 36 pCt. des Bestandes von 1848. Hierbei ist erwäbnenewerth, daß diese Steigerung. nur turch die Versicherungen bei dev Privat - Gesellschaften herbeigeführt wurde, während bei den öffentlichen Anstalten eine Abnahme erfolgte. Für Mobiliar betrug 1848 die Versicherungs\umme 71,632 693 Thlr., 1897 157,338,503 Thlr. Die Totalsumme der Mobiliar - Brandberfiche- rungen ift also in starker Progression um 120 pCt. gestiegen und zwar bei den auéwärtigen Anstalten allein um 143 pCt., während bei den cinbeis mischen nur die geringe Vermehrung von 1 pCt. eingetreten ist. Troßdem muß der gegenwärtige Umfang der Theilnahme der Landes-Einwobner in mebreren Landdrostei - Bezirken als ungenügend bezeihnet iverden. Jn der Berghauptmannschaft Klausthal hat dur snittlich von 12 Familien in der Landdrostei Stade von § Familien nur eine einzige ibre Mobilien verfichert, Aber auch selbst in der Landdrostei Aurich, wose

1 voselbst die ber- hältnißmäßig stärkste Mobilien-Versicherung stattfindet, kommt dur&\chGnitt- lich erst bei 4 Familien eine Versicherung vor.

Fiarktpreise. Berlin, 15. August 1859 Zu Lande: Weizen 2 Thir. 22 Sgr. 6 Pf, auch 2 Thlr. 1 »gr. Roggen, 1 Thlr, 23 Sgr. 9 PF, auch 1 Thlr. 15 Sgr. Grosse Gerate 1 Thir. 10 Sur. 3. Pt, auch 1 Thile, 13 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerate L Thir. 12 Sor G. Hafer 4 Thie 2 Bar, 9 PE, auch 27 A Ld Zu Wasser: Weizen. 3 ThlIr., auch 1 Thlr. 20 Sgr. Roggen 1 Ile 22 Ser O E, aub Tr 17 Sor. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Or 138 S 9 P, aud L le 6 E S E Hafer 1 Thir 6 Sgr. 3 Pf, auch 1 Thlr. | Sonnabend, 13. August. Das Schock Stroh 6 Thlr. 15 Sgr., auch 5 Thlr. Der Centner Heu 27 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 18 Sg Kartoffeln, der Scheffel 25 Sgr., auch 15 Sor., metzenweis 6 PI., aucl 1 Sor 0 PE

Letpzig, 19. August, Leipzig-Dresdener 2i6 Br. Löbau-Zittauer

Litt. A =* 00. Litt. Bi Magdeburg-Leipziger 208 G Berlin- Anbalter -—. Berlin - Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringi- sche —, Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona - Kieler D Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien 64 G. Braunschweiger Bank- Actien 905 Br. Weimarische Bank-Actien 89% G. Oesterreichische Öproz. Metalliques —. 1854er Loose 1854er National - Anleibe Ü G. Preussische Prämien-Anleihe 103% G