1859 / 279 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gewohnt. Gestern waren dem Vernehmen nah die Mitglieder des Kurfürftlihen Staatsministeriums unter Vorsiß Sr. königlichen Hoheit des Kurfürsten zu einer außerordentlichen Sißung ver- sammelt. i

Der Verfassungs-Aus\chuß der Zweiten Kammer hat unterm 19, d. M. durch Hrn. Ziegler über die Verfassungs-Angelegenheit berich- tet. Auf den Bericht des Ausschusses über den Antrag des Hrn. KHerr- lein habe die Versammlung in der vertraulichen Sißung vom 9. d. Mts. mit 38 gegen 5 Stimmen beschlossen, zur Wahrung der verfassungs- mäßigen Nechte und zur Verwirklichung der Wünsche des Landes auf Wiederherstellung der Verfassung vom 5. Januar 1831, eine Adresse an Se. Königliche Hoheit den Kurfürsten zu richten und zu deren Ueberreihung eine Deputation gewählt, wovon von dem Prä- fidenten der Hofmarschall \s{riflieq unter Anschluß einer Ab- chrift dec Adresse mit dem Ersucéen in Kenntniß geseßt wurde, die allerunterthänigste Bitte der zweiten Kammer um huldvolle Gestattung einer Audienz Sr. Königlichen Hoheit dem Kurfürsten unter- breiten und die allerhöchste Entschließung darauf mittheilen zu wollen, welche dahin erfolgte, daß Se. Königliche Hoheit die angemeldete Depu- tation nicht empfangen würde. Davon habe das Präfidium in der ver- traulihen Sißung vom 8. d. M. Mittheilung gemacht, in der Herr Löber den Antrag stellte, die beschlossene Adresse der hohen Bundesver- sammlung mit der Bitte zu Überreichen, dahin Verfügung zu treffen, daß die Verfassungs - Urkunde von 1831 nebst dazu gehö- rigen Geseßen vorbehaltlich demnächstiger Aenderung auf berfassung®, mäßigem Wege wieder in Wirksamkeit gesceßt werde. Der Verfassungs- Ausschuß, welchem diese Schritte und Antrag zur weiteren Berichterstat- tung überwiesen worden , ist der Anficht, daß, auch abgesehen bon dem Antrage des Herrn Löber, schon das ganze obwaltende Sachverhältniß dahin weise, daß die Kammer, um ihren Pflichten gegen das Land zu ge- nügen, sich an die hohe Bundesversammlung zu wenden habe, welche nah ihrem Beschlusse bom 27. März 1852 unter Nr. 6 sich zur Einwirkung auf eine beruhigende definitive Erledigung dieser Verfassungs- Angelegenheit die weitere Beschlußnahme vorbehalten habe. Der Ausschuß glaubt, daß die hohe Bundesversammlung dem auf die Erhaltung verfassungs- mäßiger, mit bundesgeseßlichen Beftimmungen nicht im Widerspruch stehen- der Rechte und auf die Herstellung das - Vertrauen verbürgender Ver- fassungs-Zustände gerichteten Schritte ihre Berückfichtigung nicht versagen werde, umsomehr annebmen zu können, als die beiden größeren Bundes- staaten in bffentlihen Denkschriften ihr Bestreben als dabin gerichtet er- klärt haben, daß dem geltenden Nechte des Landes Achtung, wo es ge- litten, Wiederherstellung, und dem Nechtösbewußtsein des Landes Genüge geleistet werde. Derselbe beantragt daher, die von der hohen Kammer am 9. d, Mts. genehmigte Adresse an des Kurfürsten Königliche Hoheit nebst bezüglichen Schriftstücken in Abschriften der hohen Bundeshersammlung mit der Vitte zu überreichen, „ihre in dem BVe- \{lusse vom 27. März 1852 vorbehaltene Einwirkung dahin ein- treten lassen zu wollen, daß die zwanzig Jahre in anerkannter Wirk- samkeit besiandene Verfassung vom 5. Januar 1831, net| den 1848 und 1849 dazu gegebenen Erläuterungen und Abänderungen , vorbebaltlich deren Revision, mit den nach dem Wablgeseß vom 16. Februar 1831 ¡U berufenden Ständen, wicder in Kraft geseßt werde.“ Da auch außerdem besonders nach einer Stelle der Denkschrift der Kaiserlich dsterreichischen Regierung, daraus, daß die Wahlen auf Grund der provisorischen Verfassung von 1852 vorgenommen wurden und die biernach gewählten Stände ihre eigene Legitimation nicht angefochten batten, gefolgert iverden möchte, daß das Land diese Verfassung als eine definitive anerkannt, mitbin auf seine Nechte aus der Verfassung von 1831 verzichtet habe, welches in jeder Beziehung unzutreffend sei, indem Land und Kammer den Beschluß der h. Bundesbersammlung nur als Provisorial - Verfügung formell gültig anerfannt und aus zwingender Pflicht demselben Folge gegeben haben das Gegentheil auch als Ungehorsam und Widerseßlichkeit gegen den Bundes- Beschluß, insbesondere während des Kriegszustandes, aufgenommen worden sein, und auch Land und Kammern den h, Bundesbeschluß mit rechtlicher Wirkung anzufechten nicht im Stande gewesen wären, aus welcer Nicht- anfehtung der vorgenommenen Wahlen und nihtgeschehener Jnkompetenz- Erklärung jedoch keine stillshweigende Anerkennung der Verfassung von 1853 als einer definitiven u. s. w, weder faftisch noch reckchtlich gefolgert werden könne —— so beantragt zur Beseitigung jeden Zweifels hierüber der Aussch{uß: „eine allgemeine Verwah rung gegen jene Folgerungen einzulegen und selbige zur Kenntniß der h. Bundesbersamm- lung zu bringen.“ Schließlich beantragt der Ausschuß, die bezüglichen Eingaben der städtischen Bebörden zu Frankenberg, Hofgeismar und Carlshafen nunmehr zu den Akten zu legen. i Wi

Fur die morgen anberaumte Sißung der Zweiten Kammer steht

auf der Tagesordnung die Berathung des Berichts des Verfassungs -

Ausschusses, die Verfassung®-Angelegenhcit betreffend, und die Ve- rathung des Berichts des Finanz-Ausschusses über eine Proposition des Finanzministeriums vom 29, Oktober d. J., die Verwendung voa 50,000 Tblrn. aus der Haupt-Staatsfasse zur Rückzahlung auf das nach §, 5. des Finanzgeseßes vom Z1. Oktober 1833 auf- genommene Anlehen von 1,265,850 Thlrn. betreffend. (Kass. Ztg.)

Baden. Karlsruhe, 22. November. Heute Vormit- tag fand die feierlihe Eröffnung des Landtages statt. Nachdem die Mitglieder beidèr Kammern dem Gottesdienste in der Schloß- kirche beigewohnt hatten, versammelten sie sich in dem Sißungs®- Saale der Zweiten Kammer, Gegen 12 Uhr betraten Se. Königl. Hoheit der Großherzog, von den Deputationen beider Kam- A R d eni M und wurden mit einem drei-

( )ochruf empfangen. Allerböchstdieselbe ielt: ie folgende Anrede an die S eefimtins erie aas

„Edle Herren und liebe Fur! Empfangen Sie Meinen berz[li Gruß und ein freundliches Willkommen. Seit Jch Sie an blifcr Su beim Schluß des leßten Landtages entließ, zog eine ereignißreiche E an uns borüber; manche Stunde s{chwerer Prüfung ward dad unserem Vaterlande. Wenn gleich das Großherzogthum dur P gnädige Fürsorge bor allen Schrecknissen des Krieges glüKlis vewahrt blieb, so traten doch die Forderungen gemeinsamer Ine essen mit der vollen Kraft ihrer hohen Bedeutung an uns de L Das ganze Volk wetteiferte in freudiger Opferbereitschaft und e Hochgefühl Deutscher Kraft durhdrang alle Herzen in Erfüllung ug schiedenster Püichten. Mit dankbarster Befriedigung blie Jch auf E erhebenden Gemcingeist zurück, welcher fi während dieser gefahry (len Zeit in dem badischen Volke bethätigte. Möchten Sie, edle Betren A E liebe Freunde, mit derscléen Gesinnung deutscher Vaterlandsliebe die Nad, weisungen prüfen, welche Jhnen über die nothwendigen Ausgaben bor i legt werden, zu denen die {weren Ereignisse dieses ‘Jahres Meine Re D rung verpflichteten. Wie Jch stets bereit bin, zur Förderung ardfierie Einigung in unseren deutschen Bundesverhältnissen das Meinige bei E tragen, so habe Jch, um die Sicherheit des Rechtss{hußzes in Deutsch, land zu erbôhen, bei der Bundesversammlung die schon früber angestrebte Herstellung eines ständigen Bundesgerichtes in Untri: gebracht. Troß der Ungunst jüngster Vergangenheit s\chreitet L Wohlstand des Landes vorwärts, Hand in Hand mit gesecßlicher Freiheit und geistiger Entwicklung, Mit erneuter Thätigkeit wurden die leideo t allzu lange unterbrochenen öffentlichen Bauten aller Art {wieder A genommen. Mancher nüßliche Erfolg ward dadurch son erzielt. Eine der wichtigsten Verbindungen für das fernere Gedeihen unserer Staats. cisenbahn ist durch den nachbarlihen Anschluß der Schweiz bei Waldshut zur Thatsache geworden, Andere nacbarliche Verbindungen sind theils der Vollendung nahe gerückt, theils erwarten fie noch das Er- gebniß der Verständigungen, welhe von Meiner Regierung mit pflichttreuer Aufmerksamkeit betrieben werden, Die mit dem päpstlichen Etuhle gepflogenen Verhandlungen , worüber Zhncn die Aktenstücke U gelegt werden, sind zu dem gewünschten Abschlusse gelangt. Dieses Ver: tragswerk wird, so hoffe Jch, bei allseitiger richtiger Exkenntniß der Ge- meinschaft der Interessen von Staat und Kirche, für das Wobl beider und deren freie geistige Fortentwickelung segenbringend sein. Möge der Geist des Friedens und die wechselseitige billige Nücksichtsnahme auf gegründete Anforderungen, durch welche die Vereinbarung zu Stande gekommen ist au bei dem Vollzuge derselben niemals fehlen und eine Bürgschaft für dauernde Eintracht scin! Dem Grundsaße getreu, daß das Net im Großherzogthum nah allen Seiten Geltung erlangen müsse, und im Kin- blide auf Meine Stellung im Bunde, durfte Fch Mich dem gehren von Mitgliedern des vormals reichsunmittelbaren Adels um dereinseßzung in deeclarationémäßige Nechteo eben o wenig entzieben, als es Mein Bestreben bleibt, die daraus entstehende Ungleich- heit zwischen den grundherrlihen und den übrigen Gemeinden des Landes nach Thunlichkeit zu beseitigen. Die üblichen Vorlagen über den Staats baushalt werden an Sie gelangen. Ohngeachtet erhöhter Anforderungen i der Zustand. der Staats - ¿Finanzen cin befriedigender. Der günstige Abschluß des Budgets wird, unter Fortdauer der Segnungen des Frie dens, die Mittel bfeten, weiteren für nothwendig erachteten Bedürfnissen zu entsprehen. Viele ernste Erfahrungen während der Zeit, in welcher Deutschland seine Heerkraft fkriegsbereit halten mußte, verpflichten Mich zu bollständigerer Fürsorge und mancher Verbesserung in den Einrichtun gen Meines Truppen-Corps. Jch empfehle den dafür geforderten Mehr- aufwvand Jhrer patrictisben Gesinnung, Verschiedene Gesetzesentwürfe werden Jhrer Prüfung und Zustimmung unterbreitet werden, Edle Herren und liede Freunde! Eine schmerzliche, aber werthe Pflicht bleibt Mir noch zu erfüllen übrig, indem Jch mit Jhnen eines bochverehrten Fürsten, Meines nun in Gott ruhenden Herrn Oheims, des Markgrafen Wilhelm, gedenke, welcher sih von frübester Jugend an dem Wohle des Vaterlandes gewidmet und eine lange Nelhe von Jahren hindur bei der Begründung eines ächten Verfassungswesens thätigst betheiligt bat, wodur er in der Geschichte Meines Hauses und Landes si einen eben so ebrenvollen als rubmreichen Namen erwarb. Ehre und Friede sei seinem Andenken! Jh erôssne diesen Landtag mit dem. Wunsch, edle Herren und liebe Freunde, es môge der Geist Karl Friedrih's, dessen Erinnerungsfest wir heute Gottl des Vaterlandes Wohl auf Jhrer Thätigkeit ruhen. Das walte U den Worten, welche dem Gedächtniß Sr. Großherzoglichen Hobeit des böcbfiseligen Markgrafen Wilhelm gewidmet sind, er- hoben sib sämmtliche Anwesende.

___ Auf Biífehl Sr. Königlichen Hoheit des Großkterzogs8 nahm dterauf der Präsident des Mir isteriums des Junery, Geheime Nat &reiberr von Stengel, den neu cintretenden Mitgliedern beider Kammern dea dur §. 69 der Verfassungéurkunde vorgeschriebenen (Tid ad, und erklärte sodann die Versammlung der Stände für eröffnet. : Se. Königliche Hoheit der Großherzog verließen den Saal in der durch das Progamm festgeseßten Begleitung und unter wiederödoltem Lebehochruf. (Karlsr, Ztg.) Ï |

Desterreich. Wien, 23. November. Die „Wien, 2tg.“ theilt amtlich mit, daß Se. Majestät der Kaiser unter dem Iten November d, J. den bisherigen außerordentlichen Gesandten und bevollmäcbtigten Mirister am Königlich sächsischen, daun Großher zoglih und Herzoglih sächsischcn Höfen, Richard Füisten von Metternich-Winneburg, zu Allerhöchfiührem außerordentlichin Botschafter am Kaiserlich franzöfisen Hofe, und den K. K, Wiürk- liden Geheimen Rath, Grafen Friedrid Thun-Hohenstein, zum außerordentlchen Gesandten und bevollmächligten Minister am Kaiserlich russishen Hofe ernannt hat. M

Wie dasselbe Vlatt aus verläßliher Quelle erfährt, hat laut

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nes von dem Kaiserli ôfierrceichishen ersten Bevollmächtigten aus Sich eingelangten Telegramms am 21. d. M. die Auêwechfselung di Ratificationen der Friedensverträge daselbst stattgefunden.

Belgien. Brüssel, 22, November. Jn der heutigen gammer-Sißung wurde das Budget der Finanzen, dessen Gesammt- Summe 11,645,631 Fr. beträgk, disfkut.rt und mit einigen uner- eblichen Aenderungen sofort in erster und zweiker Abstimmung einmüthig genehmigt. Alsdann wurde das Geseß bezüglich der Herabseßung des Fahrzolles auf dem Kanal von Charleroi durch 60 gegen 11 Mik lieder in zweiter Abstimmung genehmigf. Herr arère schickte jedo seinem Votum die Anmerkung, voraus, das er froh der Entscheidung der Kammer die völlige Freiheit seines fünf- tigen Handelns fich vorbehalten müsse. Die Löwener Untersuhungs- Kommission hat mit 3 gegen 2 Stimmen auf die Ungültigkeit del ogwener Kammerwahlen (4 Deputirte) erkannt, (Köln: Z,)

Großbritannien und Jrland. London, 22. Novem- her, Zum Geburtstag Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedri ch Wilhelm von Preußen waren in Windsor viele Häuser mit englishen und preußijÞen Gtaggen gesd&mückt , Vi usik- bôre spielten am frühen Morgen und zu Mittag vor den zgensten der Prinzessin, die Batterie in der großen Allee des Parks, und die kleine Fregatte auf dem See feuerten Salutschüsse. Die König- lide Familie brachte den Lag 1a gewohnter Weise zu. Ein Diner ver- einigte die hohen Herrschaften im Waterloo. Gema che. Außer den Mitgliedern der Königlichen Famili? wohnten demselben noch die Herzogin von Cambridge mil der Prinzeß Mary, der Herzog von Cambridge, Prinz Eduard von Sacsen - Weimar, der preußische Gesandte sammt Gemaßlin, Viêcount Sidney, Viscount Balletort, Lord und Lady Bloomfield bei, denen st1ch nach der Tafel noch andere besondees geladene Abendgäste ans{lossen. Am oten tes nädsten Monats Übersietelt der Hof bis z 24sstten nah Dsborne.

Die „Times“ theilt in ihrer zweiten Aus-

- 23. Noyambar: p - Verstärkung des

mit, daß die Regierung eine bedeutende Heeres dur Vildung eines zweiten Bataillens in beschlossen habe. Es is diese Vermedrung mi? 11 n¿uen Regimentern gleihbedeutend.

Der Vertreter Großbritanniens beim Hofe Cowley, ist hier angekommen.

gabe ter Bildung von

der Tuilerieen, Lord

Fraukreich. Paris, 22, November. Durch Kaiserliches Dekret vom 19ten d. is dem Vice-Admiral RNigault de Genouilly, der am Turoflusse jüng# den Sieg über die Anamiten erfochten, die im Jahre 1852 gestiftete Militair-Medaille verliehen worden.

Der „Moniteur“ meldet heute, wie bereits telegraphisch de- fannt, die gestern in Zürich erfolgke Auswech{selung Ter Natifica- tionen des ‘am 10ten d, dort geschlossenen Friedens-Vertrages zwischen den Bevollmächtigten Frankreichs , Oefterreihs und Sar- diniens. S | E

Prinz Napoleon hat Compiegne wieder ve:lassen , aber 1 Prinzessin Clotilde ist nochG dageblieben. H ule begeben si S hin die Herzogin von Leuchtenberg, der russiscbe und der preußiice Gesandte, Fürst Trubehkoi , Graf Moray , Baron Rothschild 2c Der für Wien designirte Herr von Mousiier ist von hi eingetroffen und hal sich gestern nach_ Compiegne begeben. Montalembert hat einen Aufscub seiner Citation vor den Ju- Fructionsribter bis zum 15, Dezember erlangk. Zwei Provinzial- Blätter, die „Union Francomtoise“ ia Besançon und die „Guyenne in Bordeaux, hatten auch den falschen Brief Victor Emanue:s ab- gedruckt und sind dafür auch verwarnt worden. Eine Kommission i eingeseßt worden zur Begutachtung eines Projekts, eine regulâre Paketboot-Fahrt zwischen Frankrei, Jndien , China und Reunton über Suez herzustellen.

Spanien. Madrid, 20. No von Ceuta befestigt sich in El Serallo. diese Position nach s{wachem Wiederstande. 18. November wurde die Einschiffung des erste1 beendet. | i e Madrid vom 21. November wird telegraphisch gemeldet : „General Echchague seht die Befestigungs8 - Arbeiten von Ceuta 1 Die Einschiffung des zweiten Armee - Corps hat begonnen. Das \{lechte Wetter macht die Einschiffung des Kriegs-Materials [chwke- rig. Die Organifirung der Bataillone der basfischen Provinzen geht rüstig voran.“

Ftalien. Aus Turin, 22, November, wird die Ernennung des Marchese von Villamarina zum Gouverneur bon Mailand ge- meldet und hinzugefügt, daß der Cavaltere Desambïois deselben als sardinischer bevollmächtigter Minister in Paris e1sezen werde.

General Bourbaki is, aus Frankrcich fommend, in Turin ein- geiroffen. Der „Corriere Mercantile“ von Genua meldet, 7 Herr Massimo d’Azeglio am 18, November nah Turin abgereis ist, wohin ihn das Minister um berufen hat, um ihm einen neuen Posten in Mittel-Jtalien zu verleihen,

November. Die erste Division Die Mauren räumten In de: Nacht vom Armee - Corps

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unterliegen sollte.

| (Wolss's Tel, Bur.) n | | als Hauptgegenstände für die Verhandlungen der Würzburger Kon-

Der Monitore di Bologna“ bringt folgendes, aus Bologna, 16, November, datirtes Dekret :

Art. 1, Die Minister sind beauftragt, die Aktenstücke über Willkür- Handlungen und Willkür - Entscheidungen der gestürzten Regierung, über

Verleßungen der bürgerlichen Ordnung und Angriffe auf die Nechte des

Eigenthums, der Familie und der Person sammeln zu lassen.

Art. 2. Die beglaubigtsten Aktenstücke sollen nach und nah im „Moniteur di Bologna“ veröffentlicht werden.

Art. 3. Herr Cavaliecre Professor Achille Gennarelli ist mit Heraus- gabe aller solcher Akftenstücke in Einem Bande beauftragt.

Der „Monitore di Bologna“ vom 17. November veröffent- liht ein Dekret des Dikftators Farini, welhes auf Grund eines Berichtes des Generals Fanti bestimmt, daß die Stadt Bologna befestigt und für die Ausfühzung der dazu nothwendigen Arbeiten vorerst die Summe von 500,000 Franken verwandt werden soll, Das Uebrige wird durch andere Dekrete vorgesehen werden.

Aus Bologna, 22. November, wird. telegraphisch gemeldet . „Das zweite Regiment der Brigade von Bologna hat dem Könige den Eid der Treue geleistet,

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Novem- ber. Ueber die (wie {hon vorgestern gemeldet) von der Regierung dem Reichstage Übergebene Eisenbahn- Anleihe: Proposition werden noch folgende Details mitgetheilt : Für den im Betrage von 5 Millionen im Julande aufzunehmenden Theil der Anleihe sollen Obligationen, theils fünfprozentige al pari, theils dreiprozentige zu 65 auszestellt werden. Die Reichsbanîï soll 4 Millionen aus- und 9 Millionen inländishe Papiere aufkaufen. Der Rest der 12 Millionen- Anleibe wird mit dem Eisenbahn-Anlehen liquidirt und die Forderungen im Julande werden von den Eisenbahnen auf das Nisifo der Staatsfinanzen übernommen.

Amerika. New-York, 9, November. Wie die „Netw- Vork Tribun:“ berichtet , hat der Gouverneur des Staates Vir- ginien, Herr Wise, an den Gouverneur des Staates New-York, Herrn Morgan , eine Requisition wegen Auslieferung des Gerrit Smith gerichtet , eines reichen und angesehenen , 1m Staate New- Vork anzgescssenen Abolitionisten, welcher der direkten oder indiretten Betheiligung an der Emeute bei Harper's Ferrh beschuldigt wird. Der Zweck der Requisition is nach der Meinung des erwähnten Blattes uur der, einen Streit zwischen den beiden Staalen herbei- zuführen und dadurch die Spaltung zwisben dem Norden und Süden der Union im Juntecesse der Sklavenstaaten zu erweitern.

Jn New - Oilecans hat man Berichte aus Brownsville in Texas, denen zufolge Cortinas und feine Bande noch immer das Land brennend und mordend durchziebht. Am 20. Oftober brahen 30 Mann in Brownsbille selb| ein, wurden aber durch Kanonen- hüsse wieder vertrieben. Am 2áften zogen 120 Mann mit Kanonen und Haubißen von Brownsville gegen CortinasS aus , fielen aber in einen Hinterhalt, verloren zwei Geschüße und wurden sch{ließ- lid in die Flucht geslagen. Cortinas verlangte darauf schrift- lich die Auslieferung des Scheriff und anderer Bewohner der Stadt unter Androhung der Vernichtung der leßteren. "Jn Folge davon entstand ein allgemeiner Screcken in Browns8ville; die Stadt wurde verbarrikadirt und mit Schußgräben durchzogen und man er- wartete slündlich einen Angriss. Dex Mayor halte in N ewrgapleans Hülfe nachgesucht und es sollten dort 100 Mann zur Verwendunz in Brownsville angeworben werden. Man fürchtet, daß Cortinas cinen Ang1iisf auf Brazos unternehmen werde, wenn Brownéville

Der durch frübere arktishe Reisen bekannte Dr, Rae bat in West-Kanada cine Vorlesung gehalten und dabei mitgetheilt, daß im nächsten Frühjahr eine Expedition abgehen werde, um noch mehr Reliquien der Franklinschen Expedition aufzusuchen,

Rio de Janeiro, 1. Oktober. Heute erfolgte tie Abe reise des Kaisers und der Kaiserin nah den Nordpropinzen, und zwar zunächst nach Bahia, von wo aus dann die Po mien Sergipe, Espiritu Sanlo, Ulagoas Pernambuco und Parahyba besucht werden sollen, Da es das erste Mal ist, daß der ¿Kaijer diese Provinzen besuchen wird und er erklärt hat, die p Ee selben sehr genau selbft prüfen zu wollen, so glaubt man, daß die Abwesenheit beider Majestäten 5 bis 6 Monate dauern kann.

Frankfurt a. M., Mittwoch, 204 November , Abends, Jn gut unterricleien Kretsen bezeichnet man ferenz: Die Konstituirung eines Bundesgerichts, die Heimaths rechte, die Nationalbewegung, die Reform der KriegSverfässung, die Kurhessische und die Holsteiaische Angelegenheit und die Regulirung der Maaße und Gewichte,