beamten, vom 26 Juni 1880. Die beigegebenen Spezialbestimmungen sind geeignet, den Werth des Bütleins zu erhöhen, weil dur die- selben die Pflihten und Rechte der Anwärter und Beamten mehr prôzisirt werden. Auch ist es zu billigen, daß au ein Verzeich- niß der zur Zeit in Preußen bestebenden Königlichen Eisenbahn- Direktionen und Cisenbahn-Beiriebsämter, sowie die unterm 20. April 1884 und durch Nachtrag vom 24. Oktober 1884 publizirten Ver- zeichnisse der für das Givil-Supernumerariat bei den preußischen Staatébahnen und für den einjährig-freiwilligen Militärdienst in Betracht kommenden böhcren Lehranstalten im Deutschen Reiche, dem Buche miteinverleibt sind. :
— Von „Engelhorns Allgemeiner Roman-Bibliothe?k“ (Stuttgart, J. Engelhorn) ist der 10. Band erscienen, der eine Er- zählung „Unter der rothen Fahne“, von Miß M. E. Braube, überseßt von Marie Scott, bringt. Die beliebte Novellistin hat das bekagerte, unter ter Herrschaft der Kommune brennende Paris zum Hintergrunde dieser anziehenden Erzäblung gewählt, welche dem Leser hier vollständig zum Preise von 50 „4 geboten wird.
— Corsika und Sardinien. Ein Führer für Touristen. Mit Karten und Illustrationen. Würzburg. Verlag von Leo Wörl. 120. S. 78. — Dieses Büchlein ist ein Theil der Reisehandbücher, welde der thätige und umsichtige Verlagsbucbbändler Wörl in Würz- burg mit Unterstüßung namhafter Gelehrten seit einigen Jahren unter günftiger Anerkennung erscheinen läßt. Die vorstehende Beschreibung der an Naturscbönheiten so reichen Insel Gorsika wie der geschichtlich interessanten Insel Sardinien soll dem Reisenden fo viel wie möglich eine gewisse Unabhängigkeit von allen den läftigen Personen fichern, welche wegen ihrer Zudrinalikeit und Unwissenheit ihm den Aufenthalt in dec herrlichsten Gegend verleiden kênnen. Da- her find zuerst allgemeine, freilid nur zu furz gehaltene Mittheilungen über Land und Leute, Einrichtung und Kosten des Aufenthalts, Verkehrswesen gegeben, dann folgen genauere Scilde- rungen der Städte Vastia und Ajaccio mit Routen von diefen Haupt- orten aus nach den einzelnen besuhenswerthen Ortschaften. Die Ent- fernungen find fo genau vermerkt, daß mit Hülfe einer speziellen Kark? das Zurewbtfinden leiht möglich ist. Die vortrefflicben klima- tisben Verhältnisse, namentiich in dem gegen alle rauhen Winde ge- \cküßten, am Meere reizend gelegenen Ajaccio mit seinem das ganze Jahr hindurch milden Kuma, und bet: den einzelnen Dörfern {ind hervorghoben. Der zweite Theil behandelt die Insel Sardinien kürzer, doc auchb genügend für die Fahrt cines Touristen. Die beigegebenen Illustrationen könnten genauer und s{ârfer in ten Umrissen sein. Die zum großen Theil vers{hwommenen Ansichten gewähren nur ein ungenügendes Bild. Für den beabsihtigten Zweck ist die Schrift zu empfehlen, als deren
erauêëgeber sih am Ende des Vorworts zwei Namen finden: F, L und Leo Wörl Ersterer wohl auf die Nichte des ver- dienten Buchhändlers B. Herder in Freiburg i. B. deutend, welche Einzelheiten abgerechnet (4. B. S. 13 die Angaben über Reliquien, die deshalb völlig überflüssig sind, weil sie vorausfihtlich zu \vöttelnden Bemerkungen Anlaß bieten werden), aus eigener An- \chauung während eines längeren Aufenthalts in Korsika und Sar- dinien interessant und fesselnd zu erzählen versteht.
— Zu der Zeitungs-Preisliste Fur Das Sar 1885 1 am 8, Ianuar d. J. der 4. Nachtrag erschienen. Derselbe ebenso angeordnet wie die Preisliste und die vorangegangenen Noacbträge, bringt in der I. Abtheilung: 1) die (51) neu hinzutretenden Zeitungen, Zeitschriften 2c. in deutscher Sprache, 2) die Veränderungen bei (51) \chon aufgenommenen Zeitungen 2c. in deutscher Sprache (darunter bei 8 Berliner Blättern), 3) die (66) zu lôösbenden Zeitungen 2c. in deutscher Sprache (darunter 5 Berliner Blätter); in der I1. Ab- tbeilung aber 1) (19) neu hinzutretende Zeitungen in fremder Sprache (7 englische, 10 französische, 1 polnisches, 1 \panisces), 2) Ver- änderungen bei (19) {on aufgenommenen Zeitungen 2c. in fremder Spracbe (bei 1 dänischen, 1 englischen, 1 finnishen, 5 franzöfischen, 1 polnischen, 7 russischen, 3 \{wediscen), 3) (15) zu [ô ende Zeitungen, Zeitschriften 2c. in fremder Sprache (1 bulgarische, 1 dâniscbe, 2 englische, 6 französische, 1 italicnische, 2 polnische, 1 flovenische, 1 ungarische).
— Der „Alademische Taschenkalender“ (Leipzig, C. A. Kochs Verlag) ift erschienen. Einem leinen Kalen- darium folgen kurze Mittheilungen über Frequenz der einzelnen Universitäten, die Garnisonen der betreffenden Städte, sowie über- sihtlih geordnete Nachrichten über die studentishen Ver- bindungen und Vereine, meist mit Argabe der Tendenz und Farben. Aufgenommen sind diesmal alle Universitäten des Deutschen Reiches und Oesterrei{s. Außerdem find alle ver- bündeten Kartellverbindungen noch besonders zusammengestellt, eben die Turn-, Gefang- und anderen Vereine sowie auch die Thierarznei- Landsmannschaften. Nachrichten über die ftudentischen Zeitungen und Anzeigen machen den Beschluß des handlichen Taschenkalenders, dessen billiger Preis (50 4) auf seine weite Verbreitung berechnet ift.
Ur L885
Gewerbe und Handel.
Die hiesige Direktion der Diskonto-Gesellsbaft ladet im Verein mit der Firma M. A. von Rothsild u. Söhne in Frank- furt a. M. zur Zejchnung..guf eine*4%% Obligationsanleihe der Wladikawkas-Cisenbahn-Gesells{chaft im Betrage von 20 531 500 Rbl. Met. = 67014 816 M ein. Die Anleihe wird von der rufsishen Regierung in Bezug auf Verzinsung und Tilgung garantirt. Die Subskription findet zum Course von 79,60%, am 20. und 21. d. M. ftatt.
Wien, 13. Januar. (W. T, B.) Der Verwaltungs8gerithofs hat entschieden, daß die Couvons der fogenannten Fünfer- Aktien der Staatsbahn (1000 F[. nominale) fünffacher Stempelgebühr
unterliegen.
New-York, 12. Januar. (W. T. B.) Weizenvers@Gif- fung*n der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Ver- einigten Staaten nah Großbritannien 115 000, do. na Frank- reich 7000, do. na anderen âfen des Kontinents 46 000, do. von Kalifornien und Oregon nach roßbritannien 96 000, do. nah an-
deren Häfen des Kontinents 12 000 Qrts.
Sanitätswesen und Quarantänewesen.
Baden.
Verordnung des Großherzoglih badischen des Innern vom 30. Dezember 1884:
(Gescte8- und Verordnungsblatt für das Großherzozthum Baden 1885, Nr. I S. C)
„Die Verordnung vom 13. August d. J, Maßregeln gegen die Cholera, hier das Verbot der Einfuhr von gebrau{ter Wäsche u. \. w. aus Frankreib und TFtalien betreffend (Geseßzes- und Verortnungs- blatt Nr. XXX1kT), tritt außer Kraft.“
Griechenland.
Die Königlich griechische Regierung hat unterm 19./31.
ber v. F. folgende Anordnungen getroffen :
1) Mit Rücksicht darauf,
Ministeriums
Dezem-
L ) s, daß die über die Provenienz n aus Frankreich und Ftalien verhängte Quarantäne nur in einer Bechbach-
tungéquarantäne besteht (vgl. „R.-A.* Nr. 506 vom 30. D ¿ember 1884), dürfen unbearbeitete Thierhäute aus diesen Staaten fr! ein- geführt werden.
2) Die Einfuhr von rohen Häuten — trockene und gesalzene ausgenommen — ift aus folchen Ländern untersagt, in welchen eine Thierkrankheit herrscht.
3) Das Verbot, betreffend die Einfuhr von Lumpen, bleibt bestehen (vergl. „R.-A.* Nr. 206 pom 2. September 1884).
E,
Die gegen Provenienzen aus Triest bestehende 24 stündige Beob- alungquarantâne („R. A.“ Nr. 306 vom 30. Dezember 1884) ift aufgehoben. Die Proventenzen werden nach voraufgegangener ärzt-
Berlin,
s{ule zu Karlsruhe hat die
gegenwärtig, im Verlage arlsruhe die erfte, 50 Blat
Entwürfe von Arbeiten jeder berstellbar, doc in Erfindung u
Klassen zugänglih zu machen mögen
unseres Kunstgewerbes bisher kunftgewerblichen Bewegung cines gesteigerteren Lurusbedürf
die Hauptsache sei, erwedckt, entbehrliche wohlfeilere Prod
abmung an Stelle einer gesu begünstigt worden sei. Wie zu verbreiten und fruhtbringe Werk f
daß den Arbeiten in Holz, stattung der Wohnung, der
in Stickerei, sowie auf die tretenen graphishen Künste
vielleicht Zahl von Zahl für sie
Techniken geeigneter Entw
es dagegen, daß der Begriff , gehalten wird, als es in dieser e
Säulen und Pilaftern
beiten vorführt, die \{werlich Immerhin beschränkte Mittel angewiese würfen noch sein. wie Jener in der Mehrzahl d
jon ders auf die geföllig und
weiterer Ausbildung eines
herausgegebenen Blättern meisterhaften, von Heinri) befindlihen Portraits Dr Hoheiten des Kronprinz bereits durch die Photographie
„Frauenzeitung“ Verbreitung fanden, nun au Weise reproduzirt dargestellten, die im Verein m
Akademie der Künste, des Originals nach jeder werden, als eine doppelt Ausdruck der Köpfe geben Gemälde ebenso treu
prinzessin in dem tiefrothen, klingenden Gewande ih von
harnish aus dem blau-grau getön
beider Blätter bestimmt, mit reine Linienstich erfordern wür
Ausgabe mit der Schrift ersch Papier gedruckt ist.
Goethe sagt irgendwo: 1 lesen, ein gutes Musifkftük hö ganze Erfüllung dieses Wunsch wenn au bei den heutigen billig leiht verschaffen kann. Gute
auh wenn man ni{cht Gro von der Verlagshandlung
blat t“, deren vollendeter mehr eine neue Ausgabe in
beides Meisterwerke der
mappen die Familienblatts erseinen.
bei denen «nmal wirkli di vereint, so daß es selbst dem U Sammlung von wirklichen Kun ordentlich billige
Berlin trat gestern hierselbst
liher Untersuchung zum freien Verkehr zugelassen.
auf dem hiesigen Centralviehhof
Unter Mitwirkung der Großherzoglichen Kunstgewerb e-
zeitung“ mit der Herausgabe eines Vorlagenwerks unter dem Titel „Einfache kunstaewerblihe Entwürfe“ begonnen, von welhem von A. Bielefelds Hofbucbhandlung in
Absicht des Unternehmens ift es, dem Publikum und der Werkstatt
Geschmack zu genügen, die Früchte der heutigen Entwickelung unseres Kunstgewerbes weiteren Kreisen als nur den vorzugsweise begüterten
großen Bedarf fördernde Anregung und Unterftüßung zu geben ver- Der Gedarke, ch der dem Werke zu Grunde liegt, entspringt der fibtlih immer weiter um sich greifenden Grkenntniß, daß Seitens
zu wünschen ift,
die falshe Vorstellung, daf der
lität rachzustreben sucht, die Gefahr einer \{lechten äußerlihen Nach-
seinem ganzen Plan nach von den Freunden unseres Kunst- gewerbes als willkommene Gabe begrüßt werden, womit manche Ein- wendung im Einzelnen kcineswegs ausges{lofsen ist. Was die Vertheilung des reihen Materials betrifft, fo erscheint es ohne Frage höcbst angemessen, vor allem der eigentlicen Mobiliar-Aus-
der gesammten Blätter, einaeräumt ist, würse sich auf Arbeiten in Metall,
Verbreitung in der Werkstatt selber wäre es für die wünschenswerth, in mit
Bedenken dur den außerordentlich billigen ganze Serie von 50 Blatt ziemli
in einem an sich sehr gefälligen \{chmiedeeisernen Arm mit Firmenscild, in cinem ebenfalls schr ansprechenden Gitter, mit rei entwickeltem Blatt- werk in einem mit mannigfachstem plastischen Zierrath ausgestatteten gla- sirten Ofen, und mehrfach auc unter den Möbeln, wie in einem mit ges{müdckten Ziershrank, cinem von reih- gegliederten und geschnitzten Balustern getragenen Salontisch 2c., Ar-
aber wird der verständige Gewerbtreibende und der auf
einen einfacheren Kern herauszuscälen im Außèr dem unmittelbaren praktischen
durcgearbeiteten, heute allerdings in ihrer strengen Haltung bereits etwas kühl anmuthenden Zeichnungen des verstorbenen Kachel be-
C. Swick und F. S. Meyer hingewiesen sei) zuglei ein einfaben und gesunden Formensinns finden.
In zwei von dem Kunstverlage von von. 32 X
Besitz der Höchsten Herr. ften im Kronprinzlichen Palais
von der „JUustrirten Zeitung“ veröffentlichten
worden.
und Malerei beiden Bildnissen Porträtdarstellung eine dauernd hervorragende Stelle sichert, läßt die von Hans Meyer, dem Leiter der Kuvferstihkla}se der Königlichen ausgeführten Stiche,
willkommene
j und bestimmt wieder und sicheren Modellirung der Formen; aber auch rischen Wirkung der vornehmen Ruhe, mit der die Geftalt der Kron-
hebt, und dem energisceren Effekt, mit dem die fest dastehende Figur des Kronprinzen in weißer Küras
sie in ihrer Tonstimmung in kaum geringerem Maße. lung der Blätter hat der Stecher dabei der Vortragsweise des Malers gescickt angepaßt, indem er den eigentlichen Stich, dem der Haupttbeil der Arteit zugefallen is und der den
\sprebend au den Stichel freier und leichter handhabte,
druck8gattungen, in Künstlerdrucken, in Avant-1a-lettre's und in ciner
wenn er nit in einer Großstadt lebt: beirachten ift bei dem heutigen Stande der Technik und dem Unter- nehmungsgeift unserer Verleger nicht mebr fo unmöglich wie bisher,
herausgegebenen Bilderm appen zu
uns die erste Lieferung bereits vorliegt. \hôn gedrucktem Umschlag zwei große Kunstblätter : bahn“ von Hans Dahl und „Hero und Holzschneidekunft. Kupferstihmanier mit Plattenrand gedruckt und, wenn eingerahmt, wohl geeignet, einen ebenso {önen wi abzugeben. — Nach und nach sollen in dieser neuen Folge der Bilder- hervorragendften und \chönsten größeren Holz;schnitte des Wer das Blatt kennt, wird sih vorstellen können, welch einen reichen Schatz diese Bildermappen bieten werden,
Preis von 1,50 M f neuen Unternehmen die weiteste
Das Comité für die 11,
zu einer Sißung zusammen. Die Ausstellung wird am 6 und 7. Mai
14. Januar 1885.
Redaktion der „Badischen Gewerbe-
t umfassende Serie erschienen is. Die
Art zu bieten, die, mit mäßigen Mittel nd Geftaltung einem künstlerisch gebildeten
und der Produktion tür den täglichen
doch mehr, als es im Interesse der ganzen nur die Befriedigung nisses ins Auge gefaßt und dadur oft genug Reichthum ornamentaler Ausstattung auf der anderen Seite aber für die un-
uftion, die den Leistungen bester Qua-
nden inneren Vereinfachung der Formen jeder andere Beitrag, diese Erkenntniß nd zu machen, wird auch das vorliegende
Platz, fast die Hälfte während die übrigen Ent- in Thon, in Stein, in Leder und durch eine Auswahl von Jnitialen ver- vertheilen. Im Interesse möglicster i folgenden Hefte jedesmal eine beschränftere dafür um s#\o größeren zu sehen, obschon dieses Preis von 6 # für die ausgeglichen wird. Wichtiger ist einfacher“ Entwürfe noch strenger fest- rsten Serie geschehen ist, die beispielsweise
weitaus breiteste
ihnen einer Ürfe vertreten
noch als einfa gestaltete gelten dürfen. ne Besteller auc aus derartigen Ent- Stande Nußen aber wird Dieser
er Blätter (von denen neben zwei fein
graziós fich darfstellenden Entwürfe von Mittel zu
Rud. Schuster in Berlin 20 ecm Bildgröße sind die von Angeli gemalten, im eigenen d zu Berlin er Kaiserlichen und Königlichen en und der Kronprinzessin, die und durch die ausgezeibneten, seinerzeit im Verein mit der Lipperheide’ cen
großen Holzschnitte die weiteste dur den Kupferstich in würdigster
Die glüdckliche Auffassung der it der vollendeten Kunst der Zeichnung unter den Leistungen der modernen
die den Vorzügen in hohem Maße gerecht Gabe erscheinen. Im Blätter den Eindruck der wie in der klaren der eigentlih male-
Seite hin
beide
an das Kostüm der Reaaissance an- dem feingestimmten Hintergrunde ab- sier: Uniform mit blißendem Brust- ten Fond plastisch hervortritt, entsprechen Die Behand-
| ganzen Charakter Radirung kombinirte und dement- t D) als es der Stiche sind in drei Ab-
der
de. Beide
ienen, die glei jenen auf chinesis{chem
ian folle täglih in eirem guten Bube ren und ein {snes Bild sehen, Die es is freilid den Meisten verschlossen, en Preisen sich ein Feder ein gutes Buch Musik karn nit Feder täglich hören, aber ein gutes Bild täglich zu
ßstädter ift. O S
Das beweisen die
, Schorer hierselbft „Scborers Fa milien- ersten Serie in Groß-Quart nun- Großfolio folgen soll, von welcher Dieselbe enthält in Auf der Eis- arl Gebhardt, Blätter find ina
Leander“ von Die
wie vornehmen Zimmershmuck
e Bezeichnung „billig und gut“ sich nbemittelten mögli sein wird, sich eine stwerken zu verschaffen. Der außer- ür die Lieferung dürfte dem Verbreitung sichern.
Mastvich- Ausstellung zu
im Lokale des Klubs der Landwirthe
lare sind
Herkunft noch die Die An wortlich zu bewe späteren
Thier in Das
über Ma schaften,
Fra Polizei
ermittelt. — 1
Derselbe Mörder
erfolgte, mordeten
Spur. eine Belo
c I
n inkl, 10.
Jahren ni L’'Arronge
wundern,
Die
Krankenve sicherung
Correspon ries, —
er und
barkeit de
der Staat mationen. Maschinen
Lebensversi Inserate.
Deutschlan Kefyr. Desterreich Deutschlan richte. \caft zur Rindviehs. schaften.
land. Vi Litteratur.
Agrikultur- Schuß der
und Ersatz
des Berlin, — Die
Éenner. —-
wechfel. S, Nr.
von Homey
Aufruf an
bis zum 1. April 1885 zu erfolgen. straße 95/96, zu beziehen. des Standgeldes perfekt und
Anmeldung vor der Ausftellung zurückgezogen wird. follen gebeten werden, wenn sie nit
Zücbter unter \i follen statthaft sein: Swtlachtgewiht bezw. auch per Alterstag, um das beste Verhäl zwischen Lebend-
Luisenftadtkirche hatte das Gotteshaus mit einer meinde gefüllt,
entnehmen seinen interessanten insgesammt 3000 Missionsboten zu den Heiden entsandt denen bisher 27 Millionen ti Missionsgesellshaft hat ein
namentlich fehlt es nit Heidenmission zu widmen.
Haufe ermordet aufgefunden worden: der Thôâter ift des Polizei-Raths Rumpf werden
börigen Vorgarten, Lauer gestanden.
Mord aus Rache verübt wurde,
Im Wallner- Theater hat die Wiederaufnahme
mit den Herren Thomas und
und Neumann neu und glücklich besetzt, und es ist daher nicht zu ver-
Berfügungen : rsicherungsgesetes. — Die
volkswirth\chaftliche Nr. 107. — Inkalt: Berliner Börse
Der Geldmarkt. — Zur Situation der
zu Menden und S{werte. — {inenbau-Aktien-Gesell {aft.
Ml getlung N 9 —
wendig? — prüfungéstation in Leipzig. — Verschiedene Mittheilungen.
Jahresbericht über die Fortschritte auf dem
torgenmilch bei Entrahmung der Milch Unterrichtswesen. in England. — Marktberichte
«Züchter und -Händler. Nr. 3,
3. — Inhalt:
(Fortseßung.) Bereine und Eingegangene Preisliften.
bereits von jeßt ab vom Bureau der Ausftellung, Die Anmeldung wird nur verfällt als Reugeld, wenn felbst Zücbter find, au um durch Extrapreise Thiere auszeichnen
der Thiere anzugeben, Zücbter der prämiirten melder find für die und in zweifelhaften Fällen verpflichtet, die isen. Gelingt der Beweis nit, so sollen sie Ausftellungen ausges{lossen werden. Konkurrenzen um das höchste Lebend-
und S{labtgewiht und um das höchst prä der betreffenden Abtheilung. ft prâm
Heidenmission in L n i: , ansehnlichen Die Festpredigt hielt Pastor Ritter aus tth. 9, 36—38, den Bericht erstattete Pastor Angaben, daß z. 3. 70 England und Amerika,
gestrige Jahresfest der
darunter allein 45 in bestehen,
haben,
erfreuliches
an jungen Leuten, die bereit sind, fih
aktfurt a. M., 13. Januar, Nachts.
zanuar, (W. T. B.) -Rath Rumpff hierselbst ist heute
Abend
noch n 4. Januar, Mittags. (W. T. B.) Ueber die Ermord folgende Einzelheiten nab Hause gegangen; in dem zur Behausung wo auch die Leiche gefunden wurde, auf Die beiden Dolchstice, haben das Herz durchbohrt. Da nicht stattgefunden hat, so wird angenommen, Von dem Thâter fehlt
war Abends um 74 Uhr hatte allem Anschein na
daß
hnung von 3000 ausgesetzt.
E IMErd betrug die Zahl der Kur- und Badegäste
M 30:
—
vor seinem
Die zur Anmeldung gültigen Fornmu- Dorotheen- durch Einsendung
die
Die Aué steller
die au
i Yhlere ( zu fönnen, Richtigkeit ihrer Angaben verant-
Richtigkeit
von der oder tniß tirte
de Ge:
Potsdam Nehmiß. Wir Missionsgesell-
die von
e Taufe empfingen. ie Berliner Wachsthum zu verzeichnen ;
der
Der icht
ung
bekannt.
der ges der
in Folge deren der Tod eine Beraubung des Er-
der
S E f s noch jede Das Polizei-Präsidium hat auf die Ecmittelung desselben
018
des seit drei
cht mehr gegebenen Lustspiels «Der Compagnon“ von Adolf
vielen Beifall gefunden.
Alexander fowie den Damen Odi
daß die Vorstellungen zahlrei besucht werden.
Arbeiter-Versorgung. Nr. 1.
E Î — Inhalt: Bes{hlü X, — Nichtamtliter Theil:
Die Abänderung
in der Stadt Stuttgart. — Die Unfallversicherung Il, denzen. — Vermischtes. — Sprewsaal:, =— Varläuten Briefkasten. — Die Materialien des Unfallversicherun
gesetzes (Anlage).
deutsche Oekonomist. Angelegenheiten Getreidezölle und Agvavier, — Die än rselben. — Triest oder Genua 2 — Die
Fondsbörse. Londoner
Banknachrichten. — Von der Nied — Eine höchst eigenthümliche Gründung, Pommersche — Westfälische
— Eisenindust
Union. — Sächsis
Die hervorragenderen Rollen f
ind lon
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften,
fe,
des
Organisation der Krankenver-
ta- gs
Wochenschrift für finanzielle und Versicherungswesen.
der
gehandelten Werthe im Hinblick auf die Besteuer-
j Börse. — Zinsfuß s\chulden. — Hamburgs Handel und Swiffahrt im Jahre 1883. — Aus der Presse. —- österreichischen Escompte-GefceUschaft in Wien.
ers’
— Londoner Infor-
rie
Eisengießerei und Mas-
che
fabrik (Hartmann) in Chemniß. — Agachen-Höngener Berg-
werks-Aktien-(Besellshaft. — Gifenbahn - Einnahmen. — Realkred und Hypothekenbankwesen, Die Häuserbeleihung der Mecklenburgischen
: l Hypotheken- Aktienbank. — Deutsche Grundkreditbank zu Gotha. — Literatur.
cherungs- und Sparbank. — Pommersche
E Inhalt: Vieh-Import a d nad Amerika. Von H. Winkelmann in Elgyn. Von Ch. Haccius. Ansteckende - Ungarn. Stand der Rinderpest. —
d. Mastvieh-Ausstellung in
Wern — N
Verbesserung des in Ostpreußen — Die Unfallversicherung und —= I ne Schweinezucht
- Geno ft Geräthe-, Mascbinen- und e
Baukunde.
ehausfuhr von Schleswig-Holstein Landwirthschaftlihe Jahrbücher. —
Chemie. — Spresaal. Weg mit dem reellen Produktion. — Verschiedener Butterertrag aus Aben
Butterfettes in der Magermilch bei Königliche landwirth\chaftliche An- und Verkäufe von Zuchtvieh. — Anzeigen.
Welt. Zeitschrift r — Inhalt: Aufruf an alle Boge Nordamerikanishe Vögel im Freileben geschildert: D
Hocbschule
gefiederte
Kottbus, Landau, Rostock, Berli
Anfragen und Au
it-
us
Hausthierkrankheiten. Ausstellungen. b gemeine Be- Aus den Oldenburgischen Wesermarschen. — Herdbuch-Gese
[l-
gezücbteten holländer die Molkereigenossen- noth- Maschinen- Deutsch- nah England. — Milcchindustrie. — Gesammtgebiete der Kremometer ! —
Ds
durch Centrifuge. — Kälberfütterung. —
in
Shorthorn-Verkäufe
für Vogelliebhaber,
l» er
Purpurgimpel (Schluß). — Weiteres zur Kanarienvogelzubt (Fort- eßung). — Aus den Vereinen : i Scchwerin, Osterwi, Trier; Ausftellungen. — kunft. — Aus Haus, Hof, Feld und Wald. — Manerlei. — Brief
N, gs
Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien.
Zoologie:
a Aussprühe des Hrn. er über Bogel- und
Schmetterlingskunde.
IIT (mit Aus dem Seelenleben der Thiere. aus den Naturansftalten :
alle Vogelkenner. — Nachrichten
Major Aler. LNLENE A l (Schluß.) — Der Goldfisch und seine Spielarten. (Fortseßung.) — Botanik: Die
Begonien oder Sciefblätter Abbildungen ; S{luß.) —
E
R Posen. — Ausftellungen: Halle. — Bücber- und Schriftenshau. —
Berlin:
attfinden. Die Anmeldung hat spätestens
Redacteur : Riedel.
Verlag der Erpedition (So lz). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen
M 11.
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 14 Januar
Niqctamkliches.
Preußen. Berlin, 14, Januar. m weiteren Ver- lauf der gestrigen (23.) Sißung des Ne1chstages wurde die zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, be- treffend die Feststellung des Reichshaushalts- Etats für das Etatsjahr 1885/86, Verwaltung des Nei chs- heeres, auf Grund mündlichen Berichts der Budgetkommission
escht.
O Debatte begann bei Berathung des zurücgestellten Kap. 21. j M E
In Kap. 21, „Adjutantur: Offiziere und Offiziere in be- sonderen S:ellungen“, ist unter Tit. 3 ein Fonds von 450 000 a enthalten, aus welchem im Ganzen 94 Offiziere Besoldung beziehen. Der Antrag des Abg Richter, von dieiem Fonds 100 000 A6 abzuseßen und die Stellenzahl auf 70 zu vermindern, war der Budgetkommission zur Prüsung über- wiesen worden, in deren Namen Referent von Köller die Ab- lehnung des Antrages befürwortete, Der Fonds von 450000 M sei ein diskretionärer, und nur theilweise zur Besoldung der aggregirten Stabsoffiziere bestimmt; aus ihm würden u, A. auch die Vertretungskosien für erkrankte Offiziere bestritten.
Der Abg. Richter (Hagen) bedauerte, daß die Kommission sich zu einem Abstrih nicht habe entschließen können. Die Verwendung der Mittel des Fonds sür die Bestreitung der Vertretungskosten erkrankter Commandeure sei ja zu billigen, niht aber die fünsilihe Beschleunigung des Avancements, welche dadurch hervorgerufen werde, daß man dem Haupt- mann und Compagniechef einen gewissen Anspruch gewähre, nah dem zwölften Dienstjahr Major zu werden, urd ihm aus diesem Fonds das Hauptmannsgehalt so lange zahle, bis eine Stelle für ihn frei geworden sei. Dieses Verfahren könne seine Partei niht billigen und stimme deshalb gegen den Kommissionsantrag. :
Der Staats-Minister Bronsart von Sellendorff ent- gegnete, die Annahme des Antrags Richter würde für Ver- hältnisse, die aus diesem Fonds Befriedigun ; erfahren sollten, einen chr unangenehmen Ausfall ergeben. Von den 450 000 gingen bereits bestimmte, in gewissem „Suite gebundene Summen vorweg ab, und zur freien Verfügung ständen nur 348 600 é. Die Verminderung dieser Summe um mweitere 100000 würde so etheblich Jen, Daß er die be- slimmte Erklärung abgeben müsse, daß dadurch die Ine teressen der Armce aufs Schwerste . gefährdet würden. Seine früheren Bemerkungen zu diesem Titel lfönnten unbedingt nicht fo interpretirt werden, als ob er eine fünstlihe Beschleunigung des Avancements befürwortete oder zugegeben hätte, Die aggregirten Offiziere, welhe in dem Augenblick, wo sie zum Ävancement heranständen, wegen man- gelnder Vakanz nicht aufrücken könnten, würden auf einige Monate, gewi}jermaßen vorshußweise besördert, und ihre Be- züge aus diesem Fonds entnommen, wodur der Nebenvortheil entstehe, daß eine Neihe von kostspieligen Bersebungen erspart werde. Dadurch werde das Avancement nicht künstlich be- shleunigt, sondern nur regulirt, Und die Versegungen würden vermieden, die auf die Solidität des Offiziercorps einiger- maßen störend einzuwirken geeignet seien.
Der Abg. Richter (Hagen) erklärte, der Kriegs-Minister habe bei der früheren Berathung dieses Titels zwet verschiedene Gründe sür die Erhaltung desselben auf seiner früheren Höhe angeführt: einmal die Ausgleihung des Avancements im Verhältniß des einen Regiments zum anderen — und hier- gegen wäre weniger einzuwenden Ap dann aber auch die Ausgleihung des Avancements von Waffe zu Wasfe: weil z. B. bei der Artillerie das Avancement glinstiger sei, müsse es gerechtfertigt erscheinen, bei der nfanterie nah dem zwölsten Jahre dem Hauptmann die Möglichkeit zu gewähren, zum Major ernannt zu werden. Dieses Verfahren könne er nah wie vor nicht für zulässig halten.
Der Titel wurde na dem Etatsentwurf angenommen.
Bei Kap. 23 „Jngenieur: Corps“ ist inm sächsischen Militär- Etat die Umwandlung einex der 3 Stabsoffizierstelen à 5700 6 in eine solche à 7800 6 gefordert. Die Kommission wollte es bei dem früheren Status belassen, empfahl jedoch die Annahme folgenden Zusaßes bei dem betreffenden Titel :
Wird der älteste dieser 3 Stabsoffiziere, welcher zugleih Vor- stand“ der Genie-Direktion ift, seiner Anciennetät gemäß zum Obersten ernannt, fo erhält derselbe den Mehrbetrag der Kompe- tenzen eines Regiments-Commandeurs über den Etat.“
Der Kommissionsantrag wurde mit diesem Zusaße an- genommen. S
Kap. 24 (Geldverpflegung der Truppen) enthält in Titel 1 an Besoldungen für Offiziere 21 294 874 M Darunter für den neugeforderten Obersten für das Landwehrbezirks- Kommando Berlin 7800 A, : i
Der Abg. Richter (Hagen) beantragte Streichung dieser Mehrforderung, die Kommission dagegen unveränderte An- nahme. ;
Der Abg. Frhr. von Buol bemerkte, er möchte haupt- sählih auf eine Ungleichheit bezüglich einer Last auf- merksam machen, welche auf einer Kategorie ‘ von Staats- angehörigen liege, die im Laufe mehrerer Jahre wiederholt bei den Uebungen der Truppen in Friedenszeiten herangezogen worden seien, nämlich zu Quartier- und anderen Leistungen im Manöver. Es handele sih namentlich auch um das Wan- delnde der Entschädigungen. Aus seiner Heimath Baden könne er die Mittheilung machen, daß man massenhaft Petitionen an den Landtag mit dem Ersuchen gerichtet habe, die ver- güteten Lasten wenigstens auf die gesammten Steuerzahler des Landes zu übernehmen, wodur wenigstens einigermaßen ein Ausgleich herbeigeführt werden würde. Fnzwischen hätten sich die badenshen Gemeinden geholfen, indem sie innerhalb des Ge- meindebudgets für den Ausgleich gesorgt hätten. Es wäre ein Leichtes gewesen, solche Petitionen au an den Neichstag
gelangen zu lassen, denn diese Gesichtspunkte seien einer ein- gehenden Würdigung bedürftig. Er wolle einmal damit feine Abstimmung, die Ablehnung motiviren, dann aber diese Ver- hältnisse dem Kriegs-Minister zur eingehenden und wohl- wollenden Erörterung übergeben.
Hierauf erffriff der Staats - Minister: Bronsart von Scheilendorff das Wort:
Meine Herren! Jh bin natürlid jedes Mal, wenn cine An- regung aus dem Reich:tage kommt, bereit, in Erwägung zu ziehen, ob dure eine Aenderung der geseßlichen Bestimmungen, beziebung8sweise der auf Grund der Gesetze erlassenen Verordnungen eine Abhülfe und Besserung zu {afen ist. So weit mic bekannt, werden ja die Sätze für die einzelnen Nalturalleistungen im Frieden festgestellt und werden a'ch festgestellt auf Grund des Werthes. Wenn nun das den that- sächlihen Verhältnissen an dec einen od-r anderen Stelle nicht ent- spricht, so glaube ib, wäre es ¿weckniäßig, wenn für ein etazelnes Land, wie z. B, hier das Großherzogthum Baden, diese Angelegenheit im Bundesrath zur Sprache gebrat würde dur den Vertreter der badisen Regieruna, denn, so viel mir erinnerli ist, setzt der Bundes- rath die Entschädigunz3s\äte — ich bin im Momente nicht genau in- formirt über die maßgebenden gescßliwen Bestimrnungen —, aber fo weit ih mi erinnere, seßt der Bundesrath die Entschädigungs\äte auf Grund stattgehabter statistis@er Ermittelungen fest. Das muß ih natürli anerkennen, daß diese Säze unter dem Gesichtspunkt vielleibt niht ale ausreichend anzuschen find, indem gewissermaßen in Form der Gafstfreiheit die Quartiergeber mehr gewähren, als wozu sie verpflitet sind. Und ic maß andererseits auch sagen, daß cs nit mögli ift für die Militärverwaltung, auch diese freiwillig übernommene Last glceihmäßig auf das ganze Land zu vertheilen, dadur, daß wir nun {ystematish mit den Üebungsterrains wechseln. Denn wir müssen die Uebungsterrains doc aussuchen zunäcst unter dem Gesichtspurkt der Möglichkeit, die Trippenübungen überhaupt zwedienlih zu führen. Und da werden ja natürlich einzelne Lar des- strihe in demselben Maße mehr in Ansp1uch genommen, wie das eben bei anderen passirt. Ich bin aber schr gern bereit, der An- regung, die der Herr Abgeordnete gea:ben hat näh:r zu treten, und werde mich auch meinerseits näher über die Verhältnisse informiren.
Der Abg. Nate erklärte, er have viese Frage s{on vor «ahren im hefsiïchen Landtag zur Sprache gebracht und die Regierung gebeten, Erwägungen darüber anzustellen. Dieser Bitte sei aber niht Folge gegeben worden. Es handele sih hier thatsählich um einen großen Mißstand, von Seiten der Gastgeber werde mehr geleistet, als verlangt würde, sie könn- ten eben die Soldaten nicht anders behandeln, als sie sich selbst behandelt hätten. Der Uebelstand sei aber dadurch so fühl: bar, daß einzelne Ortschaften alljährlich durch militärische Uebungen in Anspruch genommen WUrden, 10 Daß 4 V, am Rhein die Klagen in jedem Jahre wiederkchrten.
Der Staats - Minister Bronsart von Schellendorfff ent: gegnete: Was den Wechscl rer U-bungsterrains anb-treffe, so möchte er noch bemerken, daß Sritens der Truppenbefehls- haber, w-lhe di: Uebungen zu entwerfen hätten, vorher mit den betreffenden Landes Civilvehörden ve: handelt und möglichst vermieden werde, daß in jedem Jahre dieselben Ortschaften in Mitleidenschast gezogen würden. Wenn au der Soldat über- all im Lande freundlich aufgenommen werde, so müsse do mit der Zeit eine Abstumpfung dieser Freundlichkeit eintreten. Alle diese Gesichtspunkte seien der Regierung niht fremd, und daher werde kaum mehr geschehen können, als bisher geschehen jei. Wenn auch nur bas gegeben würde, was ve! langtwerde, so ge- nüge wohl der Saß von 80 _„§ pro Mann als Entschädigung. Fn Landstrichen, wo besonders theuere Preise bestehen, könne allerdings eine Ungleichheit dadur herbeigeführt werden. Wenn der wohlhabende Bauer, der selbst anders lebe, dem Soldaten mehr gebe und ihn an seinen Familientisch ziehe, so kónne dafür keine Eitschädigung gewährt werden, Es werde zu erwägen sein, ob nicht ähnlih, wie die Verpflegungs- zuschüsse noah den Marktpreisen des Landes verschieden be- rechnet würden, auch diese Säße verschieden berehnet werden follten, : :
Der Abg. Dr. Lingens wünschte, daß besonders die ärmeren Ortschaften niht wicderholt mit Manövern belastet würden und die Kosten auf alle Provinzen des Landes ver- theilt werden sollten. i
Der Abg. Dirichlet gab der Militärverwaltung zur Erwägung, ob es sich nicht empfehle, bei der Entschädigung der durch die Truppen angerichteten Flurschäden den Rechts: weg zuzulassen. Ueber die zu zahlende Summe entscheide jeßt endgültig eine Kommission, in welcher drei Vertreter des fiskalishen Jnteresses die geborene Majorität gegenüber zwei gewählten Vertretern hätten. Wenn die ersteren auch im All- gemeinen ihre Stellung niht so aufgefaßt hätten, daß sie unter allen Umständen verpflichtet jeien, das fiskalische nteresse in den Vordergrund zu stellen, so seien doch anderer- seits ganz eigenthümliche Festseßungen zum Vorschein gekommen.
Der Staats-Minister Bronsart von Schellendorff ver- wahrte nach seinen Erfahrungen die Kommission gegen eine Bevorzugung des fiskalischen Interesses.
Der Abg. Dirichlet stelite seine Erfahrung der des Staats- Ministers gegenüber; er wolle selbstverständlich nicht über die Kommission im Allgemeinen urtheilen ; da ihm aber einzelne Abschäßungsurtheile bekannt geworden seien, bei denen das Jateresse der Beschädigten nicht genügend gewahrt worden sei, jo empfehle es sich, den Rechtsweg zuzulassen.
Der Tit, 1 wurde hierauf bewilligt. S
Tit. 2 enthält die Besoldung für die Militärärzte, darunter auch eine Mehrforderung von 18 000 M4, nämlich eine Gehaltszulage für 30 Ober-Stabsärzte 1. Klafse mit je 600 /& Der Abg. Frhr. von Huene beantragte, diese Gehalts- erhöhung, die von der Kommission bewilligt Ten zu streichen. Die Kommission beantragte, von den 673 Assistenzärzten nur 653 zu bewilligen, in Folge dessen für 20 Stellen à 900 M 18 000 M abzuseßen. Der Abg. von Massow beantragte, nur 12 Stellen à 900 M, also 10800 # abzuseßen, und motivirte dies damit, daß es im Interesse der Kalkulatur nothwendig sei, eine dur 12 theilbare Zahl von Stellen abzuseßen, was der Bundeskommissar Major von Haberling bestätigte. :
Der Abg. Richter (Hagen) machte darauf aufmerksam, daß von diesen 673 etatsmäßigen Assistenzarztstellen nur etwas über die Hälfte effektiv beseßt seien. Bei diesem großen Manquement, das auch in den nähsten Jahren kaum voll- ständig ausgefüllt werden könne, komme es do nicht darauf an, ob man 12 oder 20 Stellen absege. Wenn die Zahl durch 12 theilbar sein solle, könne man au 24 abseßen. Wenn das Haus nur 12 Stellen abseße, so würde seine Partei vielleicht gegen die Bewilligung der 18 000 4 Gehalts- zulage für die 30 Ober-Stabsärzte stimmen.
Der Abg. Kalle trat für den Kommissionsvorschlag ein.
Slaals- Anzeiger. 85.
Jn der Abstimmung wurde darauf der Antrag des Abg. von Massow angenommen, dagegen, dem Antrage dës Abg. Frhr. von Huene entsprechend , die Mehrforderung von 18 000 M für 30 Ober-Stabsärzte abgelehnt. E | «Jn Tit. 3 (Beamte) werden für 71 Wasffenmeister 54 315 6 mehr gefordert. i L
Der Abg. Frhr. von Huene beantragte, die Position zu streichen. : Der Abg. Richter (Hagen) wollte diese 71 Waffenmeister eventuell unter einem besonderen Tit, 3a bewilligen, wodur diefe Funktionäre nicht den Charakter von Militärbeamten, sondern von Personen des Soldatenstandes erhalten würden, also auf die Präfenzstärke anzurehnen feien. In Konsequenz davon wolle er die Löhnung von 71 Gemeinen streichen. Das Hauptmotiv für den Antrag sei, daß hier indirekt eine Erhöhung der Präsenzstärke herbeigeführt werden solle, während die Regierung sih sonst gegen alle Wünsche des Haufes, beim Militäretat Ersparnisse zu machen, ablehnend verhalte.
Der Bundeskommissar General-Major von Hänisch bat um unveränderte Bewilligung der Forderung, welche nament- lih mit NRücksicht auf bei der Mobilmachung hervortretende Bedürfnisse gestellt worden sei. : 4
Der Abg. Richter (Hagen) erklärte, daß er für den An- traa von Huene stimmen werde und der Regierung überlassen müsse, mit weiteren Vorschlägen der Art zu kommen, daß die Präsenzstärke nicht erhöht werde. A a
Der Abg. Kalle erklärte, er werde mit jeinen politischen Freunden für unveränderte Bewilligung der Position stimmen.
Die Forderung wurde jedoch nah dem Antrag von Huene gestrichen; ein gleiher Beshluß wurde bezüglih der in den sächsischen und württembergischen Etats neugeforderten Waffen- meister gefaßt. 3 .
Bei dem Kapitel „Naturalverpflegung“ erwähnte der Abg. von Vollmar einen ihm aus Breslau bekannt gewordenen Fall, wonach zur Erprobung neuer Konserven Versuhscompa- gnien gebildet worden seien. Die Leute hätten in einem ¿Falle während 13 aufeinanderfolgender Tage bei 9- bis 10stündi- gem angestrengten Dienste lediglih von sogenanntem Krast- zwieback leben müssen, welcher mit Mastochsenfleisch zubereitet sein solle. Während dieser 13 Tage seien ne von den übri- gen Mannschaften separirt und ganz genau fontrolirt wor- den, daß ihnen andere Nahrungsmittel als dieser Kraftzwie- back nit zugänglih gewesen seien. Er frage den Minister, wie sich die Heeresverwaltung zu der Sache stelle, ob sie es billige, daß den Leuten dergleichen zugemuthet werde, er be- haupte, daß, wenn auch nachträglih die Mannschaften eine Belohnung von je 5 6 erhalten hätten, es doch richtiger gewesen wäre, wenn man zu dem Versuche Freiwillige ge- nominen hätte. E
Der Staats-Minister Bronsart von Schellendorff erwiderte: Auf den vom Vorredner erwähnten Fall gehe er nicht weiter ein; die Privatbriefe, welche der Vorredner erhalten habe, hätten ihm (dem Minister) keine Grundlage für eine dienstliche Erörterung gegeben. Jm ganzen deutschen Volke und hier im Neichstage, wie er hoffe, werde Niemand daran zweifeln, wenn solche Versuche angestellt würden, daß sie erstens im Interesse der Schlagfertigkeit der Armee geschehen seien, und daß dabei zweitens keine Rücksicht auf die Humanität und die Gesundheit der Leute vernachlässigt werde.
Der Abg. von Vollmar bemerkte, er habe gar_ nit von Privatbriefen gesprochen ; jene Nachricht sei in die Oeffentlich- keit gelangt, Man sei auch nicht hier, um Vertrauen zu haben, sondern um sich Auskünfte zu erbitten. Von der Ant- wort d:s Ministers werde man im Hause und im Lande fehr wenig besriedigt sein.
Der Abg. Freiherr von Malgzahn : Gültß richtete an die Militärverwaltung die Anfrage, wie die neuerdings Seitens der Proviantämter angestellten Versuche ausgefallen seien, die Naturalien für die Armee niht mehr vom Zwischenhandel, sondern von den Produzenten direkt zu beziehen. e
Der Staats-Minister Bronsart von Schellendorff erklärte, für die vergangenen Monate September, Oktober und No- vember sei das Resultat folgendes gewesen: An Roggen seien 15 Prozent des Bedarfs freihändig, 85 Prozent vom Zwischen- handel gekaust. Jm Einkauf aus erster Hand sei der Durch- shnittspreis dabei 7 M pro Centner geivesen; -im Ankauf aus zweiter Hand 7,42 6 Der Haferbedarf sei zu 21 Prozent durch Ankauf aus erster Hand, zu 79 Prozent durch den Zwischenhandel gedeckt worden; der Preis für den ersteren habe durchshnittlih 6,73 4 betragen ; für den leßteren 6,86 A6 Heu sei zu 62 Prozent freihändig, zu 38 Prozent im Zwischen- handel getauft ; das erstere habe pro Centner 2,68 J gekostet , das leßtere 3,05 46 Bei Stroh sei das Verhältniß ebenfalls 62 zu 38 Prozent gewesen; der Preis für den Centner {rei- händig angekauften Strohes habe 1,79 6 betragen, für den im Zwischenhandel gekauften 2,22 / Jm Ganzen habe \sih der Ankauf aus erster Hand erheblih vortheilhafier gestellt ; es seien dadurch in den genannten Monaten 241 000 e erspart worden, i
Der Abg. Nickert bemerkte: Ohne eine genaue Unter- suchung über die Oertlichkeit, wo der Ankauf „stattgefunden habe, hätten die sftatistishen Angaben des Kriegs-Ministers gar keinen Werth, wenigstens könne aus denselben nit der Schluß gezogen werden, daß bei direktem Kaufe sih sür die Militärverwaltung große Vortheile ergeben würden. Er habe in der Kommission bereits einen Fall angeführt, in dem der Fiskus Schaden dadur erlitten habe, daß derselbe Hafer- ankäufe mit den Produzenten abgeschlossen habe. Die Pro- duzenten hätten nit liefern können, und inzwischen habe der Hafer einen höheren Preis erhalten, als zu welchem der- selbe vorher von Zwischenhändlern zu beziehen gewesen sei. Das solle auch noch in einer anderen Stadt der Fall gewesen sein, wie eine dem Hause zugegangene Petition ergebe. Was habe sich denn durch die vom Kriegs- Minister getroffene Anordnung verändert? Der Kriegs- Minister habe in der Kommission erklärt, daß bereits seit den dreißiger Jahren diese Bestimmung in Kraft gewesen sei, und habe zugleih auch angeführt, daß für dieselbe das fiskalische GZnteresse maßgebend gewesen sei. Etwas Anderes wolle auh
S E
jeine Partei nicht, auf das fiskalische Jnteresse müsse immer