1885 / 19 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jan 1885 18:00:01 GMT) scan diff

Freiheit des Handels und der Schiffahrt auf den großen wefiafrika- niscben Flüssen zu \{hützen.

Die zunehmende Menge der Regierurgsgescbäfte und die Noth- wendigkeit ihrer gecigneteren Vertheilung unter den Mitgliedern des Staatsratkes baben Mich veranlaßt, gewisse Veränderungen in der Regierungsform vorzuschlagen, welde hauptfêblich die Einrichtung eines neuen Staatsdepartements für Landmwirthsczast, Judustrie und Handel bezwecken.

Aub auf dem Gebiete des gemeinen Rechtes werden Ihnen mebrere Vorschläge unterbreitet werten. Andere von hervorragender Bedeutung find in Vorbereitung. Den ersten Plaß unter diesen nimmt der Entwurf, betr. die Reorganisation des Gerihtäwesens, cin, welchen die neue Justizkommission während des verflossenen Jahres fertig gestellt hat. Die große und für alle Theile des NRechtswesens tiefcingreifende Bedeutung dieser Frage erheisä&t für tiefelbe eine be- sonders sorgfältige Prüfung. Die Ueberzeugung hiervon hat Meinen Entschluß hervorgerufen, mit ter Begutachtung der Grundsätze, auf welchen der neue Entwurf ruht, eine verstärkte Justizkommission zu betrauen.

Wenn auch einer größeren Reorganisation des Vertheidigungs- wesens des Landes sih Schwierigkeiten entgegengeftellt haben, so darf doch die Arbeit für die Verstärkung der Vertbeidigung nicht ruhen. Unter den Maßnahmen, welche zu diesem Zweck erforderli sind, selbst mit Beibehaltung der jeßt bestehenden Grundregeln für die Organisation des Heeres, stelle Ih die Entwickelung der gegen- wärtigen Bewehrurg voran. Für dringende Bedürfnisse der Land- wie der Seevertheidigung, sowie besonders für die Vermehruna des zu dem Torpedowesen gehörenden Schiffsmaterials werden die Mittel von Ihnen verlangt werden.

Das Budget, welches Jhrer Prüfung unterbreitet werden wird, ist unter der Voraussetzung Ihrer Zustimmung zu den besonderen Borscblägen aufgestellt, welche Jhnen behufs Herabmirderung der auf gewissen Ländereten ruhenden Grundsteuern, sowie der Nüstung8- und Noeottirungélaften um 30%, vorgelegt werden sollen. Auch bezüglich der auf die Schiffahrt unter der Bezeichnung Ladegeld gelegten be- fonderen Steuer schlage Ich eine entsprechende Herabsetzung vor. Zur Bestreitung der Staatsbedürfnisse bedarf cs keiner neuen odec erböhten Stener.

Bald sind zwanzig Jahre verflossen, seit tie leßte kandinavische Industrie-Ausftellung hier im Lande stattgefunden hat. Viele In- dustrielle vnd Förderer der Industrie haben Wünsche wegen Anord- nung einer neuen solchen Ausstellung vorgebracht. Ueberzeugt, daß ein folcher Wettftreit im Lande und mit den Nachbarvölkern wirklichen Nutzen herbeiführen muß und einen mächtigen Hebel zur fortgesetzten Entwickelung der Industrie des Landes bilden wird, will Ih von Ihnen die Mittel zu einer allgemeinen, in Stockholm während des Jahres 1886 abzuhaltenden skandinavishen Industrie - Ausstellung fordern. i

Ich bin gesonnen, Ihnen vorzuschlagen, daß die gelegentliche Gehaltserhöhung, welche von dem letzten Reichstage auf die außer- ordentlichen Ausgaben für die, Volksschullehrer bewilligt wurde, eine größere Festigkeit erhalte, und somit einer Verbesserung ihrer Pensio- nirung zu Grunde gelegt werden könne.

Unsere \{wedische Volksbildung erhielt frühzeitig von der kirch- lichen Reformation ihr Gepräge und genoß den Schutz ihrer Ver- theidiger. In wenigen Jahren erreiht der in unseren Geschichts- Annalen unvergeßlihe Beschluß der Versammlung zu Upsala seinen dreihundertjährigen Gedenktag. Würdia würde dieses Erinnerungsfest gefeiert werden durch die Wiederherstellung des Tempels des Herrn in seiner früheren Schönheit, in dessen Mauern die Mitglieder der Versammlung so oft zusammenkamen zum Gebet und zur Anrufung des Beistandes des Höchsten. Das warme Interesse für dieses große Unternehmen, das sich dur frei- willige Beiträge zu erkennen gegeben hat, wird, Ich bin dessen gewiß, auch von Ihnen getheilt werden, und Ich hoffe, bereits in dem Laufe diescr Session Ihre Mitwirkung zu diesem Zweck in Anspruch nehmen zu Éönnen.

Gottes Segen herabflehend Über diese Reichsversammlung, welche Ich hiermit für eröffnet erkläre, verbleibe Jch Ihnen, gute Herren und \chwedische Männer, mit aller Königlichen Gnade und Huld stets wohlgewogen !

Asrika, Egypten. Kairo, 21. Januar. (W. T. B) Ein Telegramm des „Reutershen Bureaus“ berichtet: Bei Metammeh hat ein Gefecht stattgefunden, in welchem 800 Aufständis che getödtet wurden.

Ueber dieses Gefecht wird demselben Bureau von seinem Correspondenten aus Abuklei Wills, u. d. 17. d. M, weiter gemeldet: Die englische Kolonne unter dem Obersten Stewart traf gestern in der Nähe von Abuklei Wills ein und fand die das Terrain beherrsheuden Stellungen von eiwa 10000 Aufständischen beseßt. Heute früh ging die englische, etwa 1200 Mann starke Streitmacht, im Carré formirt, gegen den Feind vor, welcher plößlich zum Angriff überging und auf einige Augenblicke das Carré sprengte. Die englishen Truppen {lossen si alsbald wieder zusammen und richteten ein verheerendes Feuer gegen den Feind, der sich {chließlich mit einem Verlust von 1200 Todten zurüczog. Die englishen Truppen verloren an Todten 9 Offiziere, darunter den Obers Burnaby und 65 Mann; an Verwundeten 9 Offiziere, darunter die Lords St. Vincent und Aiclie und 85 Mann. Dem Obersten Stewart wurde das Pferd getödtet ; er selbst blieb unverwundet. Die eng- lischen Truppen beseßten darauf die bisher vom Feinde inne- gehabten Positionen. Oberst Stewart wird unverweilt auf Metammeh weiter vorrücken.

(Allg. Corr.) Lord Wolseley hat Befehl gegeben, Briefe an General Earle’'s Kolonne via Korosko und Abu Hamed zu befördern. Zufolge dieser Nachricht glaubt man, daß die Wüstenroute wieder offen stehe.

Zeitungsstimmen.

Wie die „Vossische Zeitung“ mittheilt, ist auf eine aus Wanzleben durch den Abgeordneten dieses Kreises, von Benda, dem Reichskanzler übergebene Adresse gegen die Reichs- tagsbeschlüsse vom 15. v. M. die nachstehende Antwort erfolgt :

„Ew. Hochwohlgeboren gefälliges Schreiben sowie die demselben beigefügte Adresse habe ih empfangen und bitte Sie, Ihren Wählern für diese Beurkundung thres WohlwoUens und Vertrauens meinen verbindlihsten Dank aus\prehen zu wollen. Die große Zahl der Unterschriften unter der Adresse ist ein erfreuliches Zeichen für die fortschreitende Erkenntniß der Gefahr, welche für die Zukunft des Reichs in der Zerfeßung unserer Volksvertretung dur die Fraktions- politik liegt, und darin finde ich die Ermuthigung, im Kampfe gegen die feindliche Koalition verneineuder Geister auszuharren.

von Bismarck.“

Dem „Wolff hen Telegraphischen Büreau“ zufolge ist von dem Comité für die Ehrengabe zum 70. Geburtstage des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck folgender Aufruf erlassen worden :

_Im deutschen Volke is aller Orten der Wuns lebendig, dem Reichskanzler Fürsten Bismarck zu seinem 70. Geburtstag eine Chrengabe als Ausdruck des Dankes der Nation zu überreichen. Die Unterzeichneten haben fich vereinigt, um für dieses Bestreben einen Mittelpunkt zu bilden und cin Zusammenwirken der das gleihe Ziel verfolgenden Comités zu ermöglihen. Wir halten leßteren den Zutritt ofen und werden Mitglieder derselben

unsere Mitte aufnehmen. Unser Ruf zur Mitwirkung er- geht an alle Deutsche. Wir ersucen, mo dies noch nicht gesehen ist, die Sammlungen zu eröffnen und die Zeichnungen und B:cträge an unsern Schaßmeifter, den Präsidenten der Sechandlung, Hrn. Rötger einzusenden Der Bestimmung der Ehrengabe entsprechend werden au die kleinsten Beiträge willkommen sein Ucber die Aus- führung werden wir öffentlich Rechenschaft legen. (Folgen die Unter- \chriften). L

_— Die „National- Zeitung“ schreibt mit Bezug' auf diesen Aufruf :

Wir veröffentlichen einen Aufruf des Central-Comités für Be- \caffung ciner Ehrengabe für den Reichskanzler Fürsten von Bismarck im Inseratentheil. Wir halten es für selbstverständlib, daß dieser Aufruf, wie er sich an alle Deutschen wendet, auch bei Allen, ohne An- sehung der Parteistellung, freudige und sympathische Zustimmung finder wird. Die deutshe Bevölkerung wird es sich zur Ehre renen, dem

Staotêmann, ß

. gern in

der für Deutsbland so Großes gewirkt und erreicht hat, an seinem siebenzigsten Geburtstag, der dem fünfzigjährigen Ju- biläâum nur um wenige Wochen vorangeht, ein Zeichen zu geben, daß über die Parteikämpfe des Tages unvcrgängliche Verdienste um das Vaterland ihre vollste und dankbare Würdigung finden.

Fn einem Artikel über die Noth\age der Landwirth- schaft und ihre Abhülfe durch Getreidezölle betont die „Ha l- lishe Zeitung“ folgende Seite der Sache:

Nicht allein die 28 Millionen direkt an der Landwirthschaft Betheiligten, sondern auch die städtische Bevölkerung findet die Grund- lage ihres Wohlstandes in dem Gedeihen der Landwirthscaft. Nicht aus Wohlwollen für dieselbe, nibt aus cinem Gefühl der Gerechtig- keit. fondern aus einfawem Seltsterhaltungstrieb müssen die Städter ihr Theil dazu beitragen, daß der nothlcitenden Land- wirthschaft gebolfen werde. s lieat daber in hrem eigenen Interesse, nicht gegen die Kornzölle, sondern für dieselben einzutreten. Die Konsequenz dieser Verpflichtung liegt auf ter Hand;z es ist die höchste Zeit für die Städte, sih von der Führung derjenigen Partei los8zumacben, welche sich stets als Gegrerin der Landwirthschaft erweist, welche ftets gezeigt hat, daß sie nichts gelernt hat, daß sie weselnden Verbältnissen nit Rechnung tragen will, von der wir auch in dieser Frage erwarten müssen, wie ihr Führer Richter dies ausgesprochen hat, daß sie als Gegnerin der Landwirth- chaft, d h. als Feindin der wahren Intercssen des Landes auftreten wird. Die landwirthschaftlichen Fragen sind die wichtigsten des Tages, sie dürfen nicht eher von der Tagesordnung vershwinden, als bis sie im Interesse der Gesammtheit gelöst sind.“

„Schwäbische Merkur“ berichtet aus Stutt- dart, U, d. 20, Januar:

Gestern Vormittag war die Königliche Centralstelle für Land- wirthschaft als Gesammtkollegium, bei dem auch die Beiräthe, sowie Vertreter der landwirthschaftlihen Gauverbände anwesend waren, zu einer Sißung zusammengetreten, welcher theils Staats-Minifter von Hölder, theils (in Vertretung des in der Genesung begriffenen Prä- fidenten von Werner) Regierungs-Rath Schittenhelm präsidirte. Auf der Tagesordnung standen die von der Neichsregierung beantcagten Zoll- erhöhungen betr. Getreide, sowie versciedene andere landwirthschaftliche Produfte. Alle Stimmen, mit Ausnahme einer, waren im Prinzip mit der Zollerhöhung einverstanden. Ferner kam zur Berathung der dringend gewünschte Honigzoll, sodann der Zoll auf Branntwein und auf Schaumweine. Eine Aenderung des Traubenzolles ist nicht in Aus- siht genommen. In der Einzelberathung kam im Kollegium gegen- über den Vorschlägen der Reichsregierung eine Gleichstellung von Weizen und Noggen (die Einfuhr von Letterem ift eine sehr beträcht- liche) zur Sprache. Das Kollegium -wäre nicht abgeneigt gewesen, auch eine Erhöhung des Zolles auf Mohn und andere zur Bereitung von Speiseöl dienende Früchte zu befürworten.

Demselben Blatt wird aus Reutlingen, vom 19. Ja- nuar, geschrieben:

Die von dem Aussck{u}sse des Gauverbandes der 7 landwirth\chaft- lichen Vereine Reutlingen, Tübingen 2c. beschlosscne Eingabe an den Reichstag wegen Erhöhung der Kornzölle ist nun, wie die „Schw. K. Ztg.“ berichtet, in Umlauf geseßt. Es heißt in derselben: Wäh- rend die Industrie unter dem Einfluß der neuen Zollgesetgebung sih allenthalben im Gebiete des Deutschen Reiches wieder mehr und mehr zu heben und den heimishea Markt zu behaupten be- ginnt, liegt die Landwirthschaft, welher man nicht den gleichen Scbußz gewährt hat, tief darnieder. Es läßt sih mit Sicherheit vor- hersehen, daß die deutsche Landwirthschaft, namentlich in den nicht be- fonders gesegneten Lagen, ohne ihr Verschulden immer weniger ren- tabel wird, wenn niht die deutsche Geseßgebung sich ihr günstiger gestaltet und die Zölle auf die Produkte der Landwirthschaft endlich in ein richtiges, der nationalen Arbeit aub auf diesem Gebiet Schuß gewährendes Verhältniß zu den Industriezöllen gebracht werden. Ein dauerndes Darntkederliegen der Landwirthschaft muß cin Erkranken des gesammten Staatswesens nah sich ziehen. Soll aber die deutsche Landwirthschast wieder gesunden, soll dem deutsben Grundbesitzer Muth und Kraft erhalten werden, so ist es höchste Zeit, die dazu geeigneten Schritte zu thun. Wenn auch neben der Erhöhung der Getreidezölle sonstige geseßzgeberische und wirthschaftlihe Maßregeln nöthig sind, um die Landwirthschaft aus ihren gegenwärtiz unbefrie- digenden Zuständen zu erbeben, so wird doch zunächst eine Erhöhung der Getretdezölle nothwendig, um die Preise des wictigsten Produktes der Landwirthschaft, des Getreides, in ein richtiges Verhältniß zu dessen Produktionskosten, wie sich solche im Inlande ergeben, zu setzen. Sollte au nur der doppelte Betrag des bisherigen Eingangszolles auf Getreide, ftatt 50 «Z auf 1 Ctr. Weizen 1 (A und ftatt 25 S auf 1 Cir. Gerste 50 S erreicht werden, so wird damit doch für die in- ländiswen Produzenten der Vortheil erreicht, daß die Einfuhr von ausländischem Getreide sih ermäßigt und damit der Absaß von inlän- dishem Getreide zu mittleren Durchschnittspreisen erleichtert wird. Die Landwirthschaft treibenden Bewohner des VIT[1. Gauverbants, bestehend aus den 7 Okeramtsbezirken : Böblingen, Herrenberg, Mün- singen, Reutlingen, Rottenburg, Tübingen, Urach, beehren sich deshalb dem hohen Reicbstag die ehrfurhtsvolle Bitte zu unterbreiten : Den Zolltarif vom 15. Juni 1879 im Sinne einer Erhöhung der Ein- gang#zólle auf Getreide abändern zu tvollen.

De

Landtags- Angelegenheiten.

Der Etat der Domänenverwaltung 1885/86 stellt si in den Einnahmen (Kap. 1) auf 2623640 #4, 329 600 4 höber als der laufende Etat. Zu dem Mehr tragen die Domänen-Amor- tisationsrenten (6 470 060 6) dur weitere Regulirung von Ge- fällen 14000 M. bei, die 1071 Domänenvorwerke (13 935 328 46) 199 651 A (davon 148 417 M durch neue Verpachtung), die anderen Domänen - Grundstücke, Mühlen und Fischereien (4881 660 6) 94194 (davon 100 000 M. für das Mühlenetablissement zu Bu- bainen), die Mineralbrunnen und Badeanstalten (1 978 0009 A) 46 800 6 und das Bernstcinregal (625 000 „«) 25 090 A Andere Titel ergeben Ausfälle von insgesammt 50045 #, darunter die grundherrlihen Hebungen in Folge von Ablösungen 2c. 3000 M

Die dauernden Ausga ben (Kap. 1) betragen 6 977 749 -—+ 112 800 Æ, davon 56570 M durch Wiederzuseßzung eines Thetls des bei dem Titel „zur Unterhaltung und zum Neubau der Domänen- gebäude“ im Etat 1879/80 abgeseßten Betrags, so daß dieser Titel sich auf 2500000 f stellt, und durch Einstellung von 95 000 X Betriebskosten für das Mühlenetablissement in Bubainen. Bei etn- S Titeln sind Ermäßigungen von zusammen 40789 4 ein- getreten.

Als einmalige und außerordentlihe Ausgabe sind (Kap. 9) 6009009 zur Bewilligung von Darlehnen an Domänen- pächter, wie im laufenden Etat ausgeworfen.

Die Gesammtausgaben stellen sh dadurch auf 7 577 740 4 (+107 800 4) und der Ueberschuß auf 22045 900 A (+ 221 £00 M).

In dem Etat der Forstverwaltung erhöhen G die Ein- nahmen (Kap 2: 52985 900 M) um 652000 Æ, wozu die Holz- nußung (46 764 000 M) 792 000 4 und die Sägemühlen (596 000 4) 41000 beitragen. Die Forftenbenußzung-n (4198 000 #4) find mit 161000 Æ, die Torfgräbercien (300009 Æ) mit 17 000 4 weniger angeseßt.

Die dauernden Ausgaben (Kap. 2—4) belaufen \sih auf 30 660 000 A (+ 49009 M). Davon entfallen auf die Verwaltung und den Betrieb (Kap. 2) 27664 140 M (+ 8770 A), und zwar Besoldungen 5 873 320 A (+ 13710 #), Wohnungsgeld-Zuschüsse 105 560 M, andere persöniibe Ausgaben 2 170 500 A (+ 20000 für verstärkten Forstsbußz), Dienstaufwands- und Miethsentsbädigung 1 881 337 A. (4+ 63 876 M, davon 60000 zu Stellenzulagen für Oberförster à 100— 600 M4), materielle und Betriebskosten 9 928 000 M (196 000 Æ sind bei Bewerbungs- und Transportkosten abgesetzt, zu Wege- und Wasserbauten 1 660 000 Æ (+ 13200 ), Forstkulturen 4 300 0009 Æ, Sagadverwaltung 74 000 (, Betriebskosten dcr Torf- gräbereien, Flößercien u. |. w. 734198 M (+ 14900 M), Berich- tiaung der Grenzen u. f. w. 140009 M (— 10000 A), Holzverkaufs- kosten u. f. w. 140 000 A (+ 1000 4), Druckosten u. f. w 675 425 M (+ 88 984 6)

Zu forstwirthschaftliccn und Lehrzwecken sind (Kap 3) 193 170 M (+ 480 A) ausgeworfen, zu allgemeinen Ausgaben (Kap. 4) 3802 690 M. (+ 39750 M), zu einmaligen und außerordent- lihen Ausgaben wie im laufenden Etat (Kap 10) 2450000 M

Die Verwaltung ergiebt 19875 000 ( (+ 603000 46) Ueberschuß.

Der Etat der Centralverwaltung der Domänen und Forsten hat sih in den Einnahmen (Kap. 2a 9450 4) nur um 40 MÆ., in den Ausgaben (Kap. 5 426020 4) nur um 2870 M erhöht.

Statistische Nachrichten.

Die Deputation für Handel und Schiffahrt in Hambura ver- öffentlicht die „Uebersicht des Sciffsverkehrsan den Quai- Anlagen in Hamburg i. J. 1884 Es kamen danach i. J. 1884 im Ganzen an 2604 Schiffe reit einem Raumgehalt von 5 483 045 cbm resp. 1 935514 Reg.-Tons (1883; 2411 Scbiffe mit 5 026 294 cbm resp. 1774281 Reg.-Tons, 1882; 2180 Swbiffe mit 4419 047 cbm resp 1859 923 Reg.-Tons3). Unter den i. J. 1884 angekommenen Schiffen befanden sich 776 deutshe Dampsschiffe mit 2149 556 chm resp. 758 793 Reg.-Tons und 16 deutshe Segelschiffe mit 3115 cbm resp. 1099 MReg.-Tons (1883: 639 deutshe Dampfschiffe mit 1 804 641 cbm resp. 637038 Neg.-Tons und 4 deutsche Segelschiffe mit 1666 cbm resp. 588 Meg.-Tons), ferner 1345 englisbe Dampf- \cdife mit 2663533 cbm resp. 940227 Reg.-Tons (1883: 1345 englis{e Dampfsch:ffe mit 2627 490 cbm resp. 927 503 Reg.-Tons und 1 engl, Segelsbif mit 200 cbm resp. 70 Reg.-Tons), 116 fran- zöosishe Dampfschiffe mit 236281 cbm resp. 83407 Reg.-Tons (1883: 118 franzößische Dampfschiffe mit 233 103 cbm resp. 82285 Rea.-Tons), 61 norwegische Dampfschiffe mit 87396 ebm resp. 30 850 Reg.-Tons (1883: 51 norwegische Dampfschiffe mit 62762 cbm resp. 22 154 Neg.-Tons), 53 \ck%wedisbe Dampfschiffe rnait 42998 cbm resp. 15 178 Reg. - Tons (1883: 52 s{chwediiche Dampfschiffe mit 41 418 cbm resp. 14 620 Reg.-Tons), 150 holländisbe Dampfschiffe mit 157 982 cbm resp. 55 767 Reg.-Tons und 6 holländishe Segel- schiffe mit 1042 cbm resp. 367 Neg.-Tons (1883: 150 holländische Dampfschiffe mit 160210 cbm resp. 56554 Neg.-Tons und 1 holländisches Segelsc{iff), 80 spanische Dampfsciffe mit 140 627 cbm resp. 49 641 Reg. - Tons (1883: 48 spanishe Dampfscbiffe mit 90 996 cbm resp. 32 121 Neg.-Tons) 2c. Von den t. J. 1884 an- gekommenen 2604 Schiffen kamen mit Ladung 2452 Scwiffe mit cinem Raumgehalt von 5239764 cbm resp. 1849 636 Reg.-Tons ; leer famen 152 Schiffe mit 243 281 cbm resp. 85878 Reg.-Tons (1883 kamen mit Ladung 2223 Schiffe mit 47096 550 cbm rest. 1 661 412 Reg.-Tons).

Verwaltung8bericht der Stadt Brüssel für das Jahr 1883, Dem allgemeinen Verwaltungsberibt, welchen der Magistrat von Brüsscl der Stadtvertreiung am 6. Oktober 1884 Über das Jahr 1883 und die erste Hälfte des Jahres 1884 erstattet hat, entnehmen wir Folgendes. Die Bevölkerung Brüfsels, welche sih am 31. Dezember 1882 auf 166 351 Personen belief, vermehrte fich im Laufe des Jahres 1883 durch Geburten und Zuzug um 30040 Köpfe; dagegen starben und zogen ab 28 362 Personen, fo daß am Jahres\chlusse 168029 Einwohner verblieben, wa3 ciner Ver- mehrung von 1,01 Proz. entspriht. Die Einnahmen der Stadt im Jahre 1883 betrugen 2460564956 Frcs.,, die Ausgaben 24 592 198,87 Frc8., fo daß ein Nettoüberschuß von 13 450,69 Fres. erzielt wurde, Die ordentlichen Einnahmen, eins{ließlich der Rück- stände aus früheren Rcchnungsjahren, haben in den letzten drei Jahren ftets die ordentlichen Ausgaben überstiegen, im Berichtsjahre um 133 940,98 Fres., obglei Brüssel seit 1882 sehr bedeutende Ausgaben für Schulzwccke, sowie Verbesserung und Reinigung der Straßen gehabt hat. Unter den innerhalb der Berichtêzeit neu errichteten Gebäuden sind die Fischverkaufshalle, ein ncuer Wagenschuppen mit den dazu gebörigen Nebenräumen auf dem städtischen Schlacht- hofe, sowie die Wohnhäuser für die Arbeiter der städtishen Gasanftal t hervorzuheben. Daneben wurde das Rathhaus ausgebessert, der Ausbau des könialichen Palastes nahezu vollendet und einige für die Sicherheit des Publikums wichtige Neuerungen bei den beiden: großen städtischen Theatern eingeführt. Jn der Zeit vom 1. Scy- tember 1883 bis 31. August 1884 wurden über 46 000 qm Straßen- land umgepflastert und weit über 60000 qm neu gepflastert, dazu wurden außer den wieder benutzten alten Steinen 805 000 neue Pflastersteine verwendet; ca. 20 000 qm Straßenfläche wurden chaussirt, asphaltirt oder mit Holzpflaster versehen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Der preußisde Steuerbeamte in Bezug auf setne Dienste und seine Rechtsverhältnisse“. Ein Handbuch für die Behörden und Beamten der Verwaltung der indirekten Steuern, früher «bearbeitet von L. Rumpf. Herausgegeben von O. Schütze, Rechnungsrath im Finanzministerium zu Berlin. Siebente, vermehrte und verbesserte Auflage. Leipzig, R. Bredow. 1885. Ein sehr nühz- liches und brauchbares, ja für den Beamten fast unentbehrliches Buch, da es über alle Verhältnisse und Bestimmungen, welche für ihn von Wichtigkeit und Interesse sind, in 29 Abschnitten jederzeit eine klare und genügende Auskunft gewährt; so in Abschnitt 1 über Erwerbung von Anstellungsberechtigung; în Abschnitt 2 über Vereidigung, Jn- stallation und Bestallung; in Abschnitt 3 über Stellung und Pflichten der Beamten im Allgemeinen; in Abschnitt 4 über Stellung und Pflichten der einzelnen Beamtenkategorien bei der Verwaltung der indirekten Steuern im Besonderen; in Abschnitt 5 über Anstellung der Beamten in den einzelnen Dienststellen, Beförderung, Versetzung, Abgrenzung der Befuanisse der einzelnen Behörden; in Abschnitt 6 über Rangordnung, " Titel - und Ordensverleihungen; in Abschnitt 7 über Uniform, Bewaffnung und Waffengebrauch; in Abschnitt 8 über Besoldung der Beamten; in Abschnitt 9 über Wohnungsgeldzuschuß; in Abschnitt 10 über Pfändung des Diensteinkommens; in Abschnitt 11 über Pferdegelder, Remontefonds, Vorschüsse zum Fourageankauf ; in Abschnitt 12 über Büreaukostenentshädigungen; in Abschnitt 13 über dienstliche Nebenbezüge, Gehaltsvorshüsse, Remunerirung von Hülfsbeamten; in Äbschnitt 14 üher Entschädigungen für Dienstreisen ; in Abschnitt 15 übec Benußung von Dienstwohnungen ; in Abschnitt 16 über Uebernahme von Nebenämtern und Gewerbebetrieb seitens der Beamten; in Abschnitt 17 über Kautionsbestellung; in Ab- {nitt 18 über Heranziehung der Beamten zu den Reichs-, Staats- und Gemeindelasten; in Abschnitt 19 über Verpflihtung der Beamten zum Militärdienst und Einkommenésbezüge während der Einziehung zum Militär; in Abschnitt 20 über Urlaubsertheilung und Stell- vertretung beurlaubter Beamtenz in Abschnitt 21 über Bestrafung der Beamten; in Abschnitt 22 über Festfezkung und Ersaß von Kassen-

vefekten ; in Abschnitt 23 über Feier des Dienstjubiläums; in Abscnitt 24

über Uebertritt der Beamten in den ze tweiligen Ruhestand; in Ab- nitt 25 über Uebertritt in den dauernden Nuhestand (Penfion); in Abschnitt 26 über Bewilligungen an Hinterbliebene von Beamten; în Abschnitt 27 über Anstalten für Erziehung von Beamtenkindern; in Abschnitt 28 über besondere Verhältnisse der zeitweise in den Reié- dienst oder in den Dienst anderer Staaten getretene: Beamten ; Ab- \chni1t 29 endli bringt Nachträge und Ergänzungen. Der Tert der einzelnen Abschnitte, der die Bestimmungen, Anordnungen u. f. w. enthä!t, ist mit Erläuterungen und Anmerkungen des Herausgebers vorsehen. versehen Amerika in Wort und Bild. Eine ( d

Nereizigten Staaten von Friedri von Hellwald. 3b. bis 40. Liefe- rung (je 1 4). Mit etwa 700 Illustrationen. Leipzig, Schmidt u. Günther. Diese Lieferungen s{ildern die Golfitaaten, und zwar: Alabama, Mississippi, Louisiana und Tixas. Hocbinteresjant ist des Nerfassers Abhandlung über die Baumwolle. Unter den sogenannten Cotton States der Union is Mississippi der bedeutendste Baum- wollenstaat, wenngleicb die sogenannte „See Island Baumwolle“, die auf den Gestadeinscln von Karolina und Georgia wächst, ktie ge- \chäßteste ist. Die gesammte Baumwollenernte der Vereinigten Staaten betrug im Jahre 1879—80, 5 (57 994 Ballen, in den beiden nacfolzenden Jahren aber 6 589 000 und 7 000 003 Ballen ; das Ge- wicht eines foldéen Ballen s{chwankt zwischen 199,9 und 208,8 kg

L

Swilderung der 6,

g. Ein \{chlimmer Feind in der Baumwouenregion ift das gelb Fieber. Ebenfalls bochintercssant ist die Beschreibung eines Ricsen dampfer des Mississippi, gegen welhen unsere Rheindampfer geradezu klein sind. Unter den treffliven Tecxtillustrationen dieser Lieferungen erwähnen wir nur folgende: Sornenuntergang in cinem Mississippisumpf, Negerwohnungen auf etner Plan- tage, cine Baumwollpflanzung : das Pflücken, ein Baumwollzug, ein Bahn- hof im Süden, ein Riesendampfer, Vicksburg, Pflanzenwohruna am Mississippi, Cypressensumpf in Louisiana, Dammbruch des Mississippi, im Hafcn von New-Orleans, Garten bei New-Orleans, Negertypen, Neger aus der Zuterplantage, Negerandacht, Gefängniß in Galveston, texanises Flußbild, Ackerland n der texanishen Prairte, teranisce Getreidefarm bei Taylor 2c. Von den Vollbildern nennen wir eben- falls einige: Sonnenuntergang auf dem Michiganscee, Reck Island am Mi!fsiisippi, Kapellenstrand am oberen See, Silberkasîade, Blick auf Detroit, Dubuque, Teufels-Thorweg am Teufelssee, Milwaukee, St. Paul von Daytons Bluff 2c. :

Forster, ¿Berather in Kause und Hypotheren- \sacwen“. Verlag von J. B. Scorpp in Leipzig. 8 Hefte zu ie 30 «d. Mit den nunmehr vorliegenden Heften 6 bis 8 ist das Werk voll- ständig geworden. Ja diesen Heften bespricht der Verfasser den An- und Verkauf von kaufmännischen Geschäften, sowie von Hotels und Reftau- rants in tecnischer, fiaanzieller und rechtlider Beziehung. Gleichwie in dea vorhergehenden Kapiteln giebt er nicht allein positive Nath- \chläâge, sondern zeigt auch an „VBaiptelell”, wie man cs nicht machen soll. In besonders ausführlihcr Weise ift sodann das Hypotheken- wesen dargelegt ; sowohl die Interessen der Hypothekengläubiger, twote diejenigen der Pfandschrldner werden eingehend beleutet. Die bei- gegebenen Formulare zu Kaufkontraften 2c, {ind ausführlich und verdienen wegen der darin enthaltenen Gesichtspunkte besondere Be- achtung. : S :

Der „Allgemeine deutshe Schul- und Seminar- kalender für Seminar- und Schul- Direktoren, Rektoren und Lehrer, Seminaristen und Präparanden, auf das Jahr 1885, bearbeitet und herausgegeben von E. Treske*, der socben zu Cottbus im Verlage von F. Kaaßz erschienen ist, enthält, außer dem gewöhnlichen Kalendarium für 1885, 106 leere Seiten zu einem Tagebuch für sämmiliche Tage des Jahres 1885, Bläiter zu Stun- denplänen, Blätter zu einem Schülerverzei®niß, einem Seminarißen- verzeicniß, zu Censurentabellen, zu Fachcensuren, den Ausfall der 1, bezw. 2. Lehrerprüfung betreffend; zu Notizen, die. Ferten- Avfgaben betreffend; zu Notizen, die Abiturienten- bezw, erste Lehrerprüfung betr. ; zu Notizen, die zweite Lehrerprüfüng betr. ; ferner Formulare zur Verzeihnung der Prüfungéresultate, sowie zu Verzeichnissen geliehener und verliehener Bücwir. An diese verschiedenen Notizenblätter, Formulare u. \. w. {ließt sich an die Biographie des Königl. Regierungs- und Schulraihs G. Ed. Sperber in Bres- lau, dessen Bild fih an der Spiße des Kalenders befindet; ferner eine „Blumenlese von Autsprüchen hervorragender Pâdagogen, (Luther, Melanchthon, Trotendorf, Bascdow, Peftalozzi u. #. w.), und ein Aufsatz über „Das Strafrecht der Volksschule“. Den Swluß des Kalenders bildet cin Verzeichniß der Lehrer-Seminare des Deutschen Reichs. : S : Von der vollständig umgearbeiteten und mit Abbildungen und Karten auf besonderen Tafeln und im Text reih aus8gestatteten 13. Auflage des Brockhaus\chen Konversations-Lerikons, das in 16 Bänden oder 240 Héften im Verlage von F. A. Brocthaus zu Leipzig erscheint, sind vor Kurzem wiederum 4 Hefte, Heft 136— 139, veröffentlibt worden. Dieselben führen den Text von „Kadett“ bis zu „Khafsia“ fort, enthalten ebenso, wie die vorangegangenen Hefte, eine Menge interessanter und lehrreicher Artikel aus den ver- \chiedensten Wissensfächern und bringen außerdem 6 BVildertafeln (Kaktusgewächse, Kamele und Kamelopardaliden, Korvette, Kolibris, Kölner Dom, Kuckuckévögel).

Die in Leizig und Berlin am 24. d. M, erscheinende Nr. 2169 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Das Erdbeben in Südspanien. Nach Skizzen unseres Spezial- zeichners Frarceêco Meinhard. 2 Abbildungen: Albuñuelas in Der Provinz Granada am Abend des 25. Dezember 1884. Alhama in der Provinz Granada am Abend des 25. Dezember 1884. Die Fordanéprozession am 6. Januar in Rußland. Originalzeichnnug von N, Baumann. Prinz August von Württemberg, f am 12, Januar. Die Zulukaffern im Berliner Panoptikum. Nach pbotograph. Aufnahmen von Karl Günther in Berlin. Berliner Neubauten. I. Originalzeihnung von G. Theuerkauf. & Abbildungen: Das Mosse’sche Haus am Leipzigerplaß. Das Grand Hotel am Alexander- play. Das Fus\{che Haus am Nollendorfplatz. Das von Liebermannsche Haus in der Mohrenstraße. Maurischer Hof in den Kaiserhallen. Von der deutschen Kriegsmarine: Die im Bau begriffene Erfaß- lorvette Medusa. Originalzeihnung von H. Penner. Cine Karten- partie. Nach einem Gemälde von Matteo Lovatti. Polizei-Rath Dr. Ruwpff. Amerikanise Skizzen: Weihnachtsabend in New- Orleans. Tbeseus besiegt den Centauren. Marmorgruppe von A. Canova im Theseus-Tempel des Volksgartens zu Wien. Nach einer photographishen Aufnahme von Dr. Heydt in Wien. Poly- technische Mittheilungen: Jagdstuhl. Jagdstuhl in zufammengeklapptem Zustand als Stock. Amerikanisches Jagdhaus, nebst Grundriß, Patent-Hyacinthenglas. Aufnehmbare Fußböden, 6 Figuren. Pa- tentirte Fünffarbendruck-Schnellpresse. Moden: Gemalter Fächer.

Gewerbe und Handel.

Dem Bericht der Effekten-Makler-Bank über das verflossene Geschäftsjahr entnehmen wir Folgendes: Die Provisions- erträge zu Gunsten der Bark erreichten die Höhe von 276 806 H, die Zinserträge 80 141 46 Die Gelder werden nur für Depots und Reportirungen börsenmäßiger Effekten verwendet. Eigene Effekten besißt die Bank nicht. Der Reingewinn beträgt, unter Hinzuziehung des Vortrages von 1883, 250269 46 Von demselben sollen 5 %/o statutenmäßige Zinsen und 3%/g Superdividende an die Aktionäre ‘vertheilt werden. S

Essen, 22. Januar. (W. T. B.) Dem Bericht der „Rheinisch- Westfälischen Zeitung" über die Lage des rheinish-westfäliscben Kohlenmarkts zufolge, haben die Lieferungëquantitäten nicht zum wenigsten infolge des konstanten Winterwetters überall erhöht werden müfsen. Die Zuckerfabriken nehmen lebhaft ab, und die Gasanstalten gehen meistens über die ursprünglich kontrahirten Quantitäten hinaus, so daß namentlich die Zechen des Gelsenkirchener Reviers vollauf be- {chäftigt sind. Der Streckenabsat is der regste und erseßt voll- f ändig den Ausfall in den Hafensendungen. Die Hausbrandkohle hat

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Befsiper , Sachsen), Akriengese reiche 399 984 es Tommt

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in South

aute Nacbfrage, und die Aufbereitungsprodukte von Magerkoble be- haupten wieder voll ihre frühere Preisposfition.

Leovo!d Held.) In der ersten Hälfte dieser Woche wurden, bei unge- fähr gleich große Zufuhren, ca. 600 Ball. zu völlig unveränderten Preisen Mittelwaare mäßige Frage für für cut Mittel 80-85 M und für leite grüne Mittelhopfen 70—75 #4 Scbeckige und gelbe Hopfen sind unbeliebt und faßt außer Verkehr. Vivetpool, 31. Wol!auktion Sorten unverändert.

St. Petersburg, 22.

dem angemeldeten Betrage 43 %/a.

cours auf Europa

eshalb Lis auf

ester Mittheilung zufolge sind die Quarantäne-Maß-

wel i en seeishen Ländern über L

Die „Nachrichten über Industrie, Handel und Verkehr“, welche Statift : \ben Handels-Ministe-

herausgegeben 1 3 _Hef X? die „Hauptergebnisse der österreichischen Eis en-

en Verkehr bestimmt find, cine Ausdetnung von 14 595,6 km.

gehören 2697 2 km dem österreichischen und 2680,4 km dem ungarischen 976 29 km Staatsbahnen einen Längenzuwachs von 392 km, an Eisenbahne

ü Staat2gebiet Netz der beiden Reichshälften gemeinsamen und der Eisenbahnen in

15 018,2 km; davon waren gemeinsame Cisenbahnen 5514,5, öôfter- reicishe Eisenbahnen 9408,3, ausländische Bahnen auf österreichischem

Privatbahnen.

das der Direktion für Staatseisenbahn-Betriecb in Wien unterstehende

Staatügebiets chem Territ Y

und Länder wiesen Ende 22 144 244 Seelen fommen 40 m Eisenbahn; 1 km Eisenbahn kommt auf 1812 Ein- er

Die auf dem österreichischen Staa!sgebiet \ch{lüssen entfallen 12 auf Preußen, 10 auf Sacbsen, 10 auf Bayern, 3 auf Rußland, s Romanien.

Norddeutschen Lloyd

nberg, 21. Januar. (Hopfenmarktberiht vor

Das Geschäft verkehrt in ruhigen Bahnen. Der Export seither, geringe Hopfen; eine Firm2 nahm au etwas zu 70—75 (6 Seitens der Kundschaftshändler liegt gute Mitielhopfen vor. Die Stimmung des

t ruhig. Bezahlt wird für Primawaare 95—100 #,

(W. T. Bei der heute er- 13390 BMen angeboten ; beste

l loco grades è} d. theurer, andere

Januar. (W. T. B.) Nach der Re- er hiesigen Zeichnungen auf die Obligationen der Wladi- Fifenbahn-Geseilschaft crhalten die Zeichner von

Januar 2) D waren ntedriger,

7 L I 7

unter F d.

L

a ) die Soldprämie ist

108- Ayres, 21. Januar. Der Wechf\el-

ist noch weiter gef

289/60 gestiegen. Verkehrs-Anstalten.

elben die Briefsendungen nah Portugal fowie Lissabon an der spanisch-portu-

terworfen waren, nunmehr aufgehoben.

s

werden, enthalten im IV. Heft des XXIX.

l istik im Jahre 1883“. Wir: entnehmen benselben fol- theilungen: Ende 1882 hatte das Netz der, heiden Reichs- Monarchie gemeinsamen Eisenbahnen und der Eisenbahnen in

‘ath vertretenen Königreichen und Ländern, welche für den

L n auf die gemein!amen Eisenbahnen - c , " ee r L E E. ,7 und auf die ausländischen Bahnen auf öfter- biet 85,3 km. Von den gemcir. samen Eisenbaßnen

Ao Bac

DOTCO, auf die

Bon den österrcichishen Eisenbahnen waren und 8156,4 km Privatbahnen. In 1883 Verkehr bestimmte Eisenbahnnetz welchem die gemeinsamen n mit 116, kie österreiwishen mit 265,8 und die aus83- Bahuen auf österreichishem Staatsgebiet mit 10,1 ka, \sterreichishe Staatsgebiet mit 294,8 und das ungarische mit 97,2 km partizwpiren. VDurB die in 1883 neu mmenen Bahnen, fowie durch NRichtigstellungen erreichte das

tet an.

s für den öffentlichen

eihsrathe vertretenen Königreichen und Ländern Ende 1883 D

A

iet 95,4 km. Die Länge der gemeinsamen Bahnen vertheilt 2716 km auf das öfterreihishe und mit 2798,49 km ungarishe Staatsgebiet; von den österreichischen en waren 10483 km Staatsbahnen und 8359,99 km Ende 1883 befanden sih im Ganzen 2715,89 km im inländishen Staatsbetrieke, wovon 2417,9 km V L ausmachten. Von der Lnge aller gemeinsamen und öfster- Eisenbahnen waren Ende 1883 1738,28 km oder 11,65 9/9 ifig. Die Gesammtlänçe aller für den öffentlihen Verkehr n Eisenbahnen innerhalb ter Grenzen des öôsterreicischen betrug 12215,89 km. Die Ende 1883 auf öôfterreichi- orium im Betriebe befindlichen Eiserbahnen hatten 52 ämlich 3 Staatsverwaltungen (Oesterrei, Bayern, gemeinsame und 42 österreichische Neichsraihe vertretenen Königs 1883 bei einem Flächeninhalt von ciner Bevölkerungszahl (31. Dez. 1880) von eine Bahnlänge von 12 215,89 km auf, d. h. 1 km Bahn auf 24,55 gkm Flächeninhalt; auf 1 gkm

2 auslandtisde 9 data. Die am

qkm und

nd auf 100 000 Einwehner kommen 55,165 km Eisenbahn. Ende 1883 im Betriebe n Bahnen waren mit dem Auslande an 41 Punkten und rn an 11 Punkten in Verbindungz von den ersteren An-

ab t

auf talien, 2 auf die Swe und 1 auf Januar. eSalier

ampton eingetroffen.

men, 21. (W.D. B) Der Dampfer des a

ift heute Vormittag 11 Uh

Bei

an Bedü verschä 300 Königi

Bei 171, Ko

24 878, 38 413. 52 368. 68 049, 92 813.

18 540. 35 726, 55 547, 65 791. 79 803. 88 247.

(9

12 553. 20 584. 27 735. 32 836.

48 181.

Volksküchen 300 /6 zur Vertheilung von Speisemarken

2 Gewinne von 15 000 „6 auf Nr. 21 240. 70 962. 5 Gewinne von 6000 6 auf Rr. 29 158. 37 611. 69 680.

83 733. 85 852. : 40 Gewinne von 3000 #6 aus 7081. 8614. 11 224 12/506. 12836. 15 601

8382. 8457. 8633. 13310. 14207. 14 354. 15 972.

4576. 7572.

Berlin, 22.

Eintritt der Kälte sind dem Verein der Berliner

Fanuar 1885.

rstige, und der Gesellschaft zur Versorgung mter. Armen mit Brennmaterial ebenfalls von Jer Majestat der Aalserin Und n als außerordentliche Beiträge überwiesen worden.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse niglich preußischer Klassenlotterie fielen:

Nr. 2523.

3280, 6968. 16 784. 18 530. 30810, 96 779. 98 002. 48372. 48715, 52 065. 64 920, 66 037. 66 349.

82 074. 88847. 92 548.

32 l. 4A 42 631. 46 692. 58 656. 62 192. 72 069. 80 983.

27 540. 39 136. 96 O 4 O12

Gewinne von 1500 4 auf Nr. 1291. 5991. 7532. 17 918. D209 51 951. 65 659. 79 759. 86 829,

30 841. 32 335. 50 738. 50828. 61 479, 64 309. 67336. 68419. 68973, 73330. 73516. 80 547. 81 291. 83675. 84630. 85 407. 90 898. 92 975. 92 990. 93 603. 94 408, Gewinne von 550 6 auf Nr. 1426. 1754. 4493. 7842. 9776. 9794. 11561. 12154. 12 247. 15846. 16078. 18367. 19576. 20 272. 93 970. 24119. 26300. 20947. 2 362. S1146, S1584 SL 700) JLUON ae UYN. 35313. 36026. 40983. 42 050. 46 053.

30 083. 45 283. 59 818,

27 059. 39 672. 58 063.

21 418, 36 882, 55 663.

14 794, 21 109. 28 119. 34 902,

63 017. 68 878. 79 252. 88 748.

60 218, 68 832. 78 361. 85 807.

57 075. 67 815.

59 568. 68 701. 75 863. 76 136. 814 597. 85 346. 91 854, 92 534.

57 060. 67 055. 71 490. 84 432. 91 635.

56 837. 67 048. (1 TAL, 81 849. 90 840.

56 315. 66 467. 70 940. 80 284. 90 113,

Untér dem Vorsitz Kaiserliben und Königlichen Hoheit des Kronprinzen fand am Dienstag, Nèacmittag 4 Uhr, im Englischen Hause die f\tatutengemäße Generalversammlung der Victoria-National-Invalidenstif statt. Der Kron- prinz begrüßte die zahlreib erschien i führenden Aus\{Guses und {ritt ordnung. General von Beyer ersftattei gedenkt mit Worten des Dankes der langjährigen Schotmeisters, Kommerzien-Raths im Laufe des Jahres t 4 Amt zurückgetreten ist. Im Laufe des ver 1540 Gesuche und Anträge auf Unterstöt:ung 448 an andere Bercine abgegeben worden #i 2 1092 find erledigt: 863 dur laufende oder einmalige Be 54 durch Abgabe an andere Stiftungen ur Ablehnung wegen mangelnder Hülfsbedücftigkei ezua auf neue Bewilligungen hat in dem leßten re bei den Invaliden gegenüber dem Vorjahre ein geringer Zuwachs, Di ine weitere Abnahme stattgefunden. wurden tut: 934 Invaliden und Hinterb laufend mit zusammen 128153 4 Hinterbliebene Gefallener cirnmalig mit 22300 A 25 „4 üb also 1371 Personen beziehungsweise ilie 3 150 453 M 59 H§. Unter Hinzurecnung 6 : nen an Zweigvereine ist mithin bei der Centraïverwaltung sammtsumme von 164 661 4 50 an Unterstüßurgen tin gekommen. Im Vergleich zum Vorjahre haben fh die der Zahl nach um 64 Personen beziehurgsw H ae von 13098 M4 86 4, nah um 7 mit einer n Zweigvereine urn ungen also um 137 ftenbeibhülfen find an 3 invalide und an 5 Hinterbliebene zusammen 3275 Bermögen der Cerntralverwaltung 97004 M 20 -S S weniger als im Vor- unterstützten 423 Iavaliden mit Hinterbliebene 2c. mit 40782 K.

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aervährt worden. 1 530 798 Ah 58 d 2 b. ahre. Die 118 Zweigvereine 6 M 209 _ und. 249 4, zusammen also 972 Personen bezie SIO A S0 A.

auf 615 462 M.

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i 7091 M : Kronprinz erwaltung

\{loß die Generalversammlung.

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iedrich der Große

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Der König hatte oft gegen Lager anzukämpfen. Während er das Generalquartier seine Aktionen. 5 glücks8, zumal in Abwesenheit des Königs war diese 2 n öffentlicher Meinung nicht zu untershäzea; denn man weiß, wie sehr voreilige Urtheile über die Kapazität oder das Schickjal des obersten Feld- herrn und pessimistische Vorhersagungen auf die Stimmung einer ganzen Armee inufluiren, ihre Begeisterung lähmen. Und trotz der hohen Verehrung, welche seine Offiziere dem Könige zollten, ent- ging au er nicht sol&em Klatsch, sobald er sih durch feine Dpe- Armee in Widerspruch Selbst der Prinz Heinrich bcfand sich ' niht selten auf der und ein Beispiel, welches in seinen Folgen unheilvol

e, bieten in dieser RÜckichGt die Nathgeber des Vrinzen Wilheltn ( )7). Catt war ein aufmerksamer Beobachter folher Vor- gange. Er nimmt {hon aus Neigung sur scanen PDeern Partei, U aber Last seiner besseren, o unmitelbar ge» \chöpften Einsict denn der König bespricht regelmäßig mit ihm seine Operationen auch im Stande, den irrigen oder übereilten Urtheilen, wie den unbegründeten Befürchtungen Coterie mit Erfolg zu begegnen. Der König, dem {hon an ich a Kritik der Offiziere über ihre Generale cin Dorn im Auge (S. 137), ist seinerseits dieser Art von Kritik gegenüber keineswegt gleicgültig: er erfundigt sich fortdauernd bei Catt nah der Stimmung des Lagers und verheimliht forgfältig seine Pläne, um sie niht der Debatte preiszugeben.

Die „Memoiren“ verzeichnen

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einzelne markante Vorgänge, von welWen bestimmte Grundsätze des Königs, an denen er späte konsequent festhielt, ihren Ausgangëpunkt genommen haber Wir sahen, daß die Lebensregel: „sh niemals lenken zu zu lassen“, auf die Lehren der Markgräfin von Bayreuth zurückgeführt wurde. Auch für einzelne jtrategishe Grund- sätze läßt sich die Quelle nahweisen Als seine Vorbilder in

Taktik rühmt der König den großen Condé, Turenne und den Ÿ

Eugen, den er in der Rheincampagne noch selbst gesehen und mit dem er persöulicbe Unterbaltung gepflogen hatte. Die Leichenreden Bo] suets für Condé und Fléchiers für Turenne bilden seine stehend

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Lecture die leßtere wußte er au2wcndiag. Eine so fein und legte Natur wie Turenne hätte des Königs Sympathien für sid gebabt, auch wenn ibr Träger kein so großer General gewejen wäre: teîne strategishe Begabung machte ihn zu des Königs Lehrer. Der Auf- \chwung dieses „Adlers“ begeistert ihn, und für scine Fchler nimmt er das Wort Turenne's, des „Meisters unser Aller“, in Ansprucb, daß „derjenige von unserem Metier, welcher keinen Fehler beging, ein Neuling in der Kriegskunfst ist“.

Der Grundsay „seine strategishen Pläne ins Weite war eine Erbschaft vom Prinzen Cugen Hören wir eigenes Bekenntniß: : .

„Der Prinz würdigte mih seiner Unterweisung und vertraute mir jene großen Regeln und jene Grundsüze, welche ih nie vergessen habe. „Stecken Sie sich immer ein großes Ziel, wenn Sie Felds- zugspläne entwerfen z legen Sie dieselben so weit als möglich an, denn man bleibt immer hinter seinen Erwartungen zurü; studiren Sie üunaufhörlih Ihr Metier. Jhre Operationen und die Operationen der Generale, die sih berühmt gemacht haben: dieses Studium ijt das einzige Mitte! zur Erlangung jener Gewandtheit des Geistes, welche im Augenblick Alles erfaßt, Alles findet, was in der jedesmaligen Lage der Dinge entscheidet. . L etwas e, wenn ih mein Metier etwas verstehe, besonders tn ein R \bwierigeren Partien, so danke ih vem Prinzen Eugen diesen Vortheil. Und o gehe id immer auf Un großes Ziel 108, entfalte ale meine Kräfte, und ich lasse die Nebensachen liegen, wenn sie nicht etwa ein besonders wichtiges Resultat haben können . Mit einem erftaunlich tiefen Scharfblick für alle Operationen, im Kriege wie in der Politik, verband der Prinz hervorragende Taleute, sei es, ich Vortheile zu schaffen und sie zu nuten, sei es, seine Fehler wieder gut zu machen: denn auh die größten Männer machen Fehler. Fest, weise und tugendhaft, ohne Furt vor den Feinden des Staats wie vor seinen eigenen, {lug er die erstern und zwang die letzteren, ihn zu achten und zu sürhtesn. Das ist Prinz Eugen !* | 4 Tue bem Haublüeiiüo der Erftrekung des Planes ins Weite folgt als Anwendung die Regel: „Der Hinterhalt muß stark feîn, schr stark, und an seiner Spitze ein sehr erfahrener Dffizier oder lieber gar keinen Hinterhalt" (S. 142). /

Dem erwähnten Hauptprinzip entspricht das ausgeprägte Selbst- gefübl des Königs, welcbes ihn, den Gegner gering achten und mit der größten Siegesgewißheit in die Schlacht gehen läßt. Der König

zu bauen“ des Körtg3

de Wenn ih etwas tauge, jeine

49 447. 49 628. 51 672, 653265. 53421. 53 890.

ist uners{chövflich in der Erfindung sarkastisher Epitheta für seiner