1905 / 234 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 Oct 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Srofßhhandelspreise von Getreide an deutschen und fremden Börseupläh-n für die Woche vom 25. bis 30. September 1905 nebst entsprehenden Angaben für die Vorwoche. Zusammengestellt im Kaiserlihen Statiftishen Amt. 1000 kg in Mark. (Preise für greifbare Ware, soweit niht etwas anderes bemerkt.)

Da- egen or- woche

Woche 25./30. Sept. 1905 Berlin.

gen, guter, gesunder, mindestens 712 oggen z Z z 755 Hafer, . s 450

Mannheim.

Roggen, Pfälzer, russischer, bulgarischer, mittel . . Weizen, Psäler rusfisher, amerik., rumän., mittel . Hafer, badischer, württembergischer, mittel . . .. e, badische, Pfälzer, mittel

Wien. / 119,11 E 153,99 fer, ungarischer I ; 116,56! erste, slovakische 157,40 Mais, ungarischer 148,88) Budapest.

Roggen, Mittelware

Weizen, "

4 o fte, Futter- , Mais,

153,40 172,00 142,44

g das1 , 153,30 gdas1 , 170,21 g das 1 141,84 160,06 185,52 153,75 167,81

157,62 184,19 152,50 165,00

118,26 154,85 116,96 157,40 148,88

| 108,05! 137,02! 108,05| 108,48| 143,79) ]

I Roggen, 71 bis 72 kg das hl 105,86) Weizen, Ulka, 79 Bis 76 Eg das hl 124,49 Riga. |

Roggen, 71 bis 72 kg das 11 115,50 Weiten, 75 x 76 - , 129,96 Paris. |

| lieferbare Ware des laufenden Monats { N Antwerpen.

108,05 138,60 108,05 106,35 143,79

105,20 123 61

113,32 128,98

123,75

Noggen 185.75

Weizen

137,75 137,75) 139,78) 142,86! 148,69 149,91| 147,88! 137,75!

137,54 137,70 139,32 142,16 143,78 148,23 144,18 136,32

120,46

144,76 168,65 109,62 111,73

124,90) 123,70! 144,78 168,68

d as . . . . . . anisher Winter- 111,33

136,15 | 132,24 | 124,99 F ATETE | 134,05

Wei englishes Getreide, fer Mittelpreis aus 196 Marktorten erste (Gazette averages)

Liverpool.

russischer roter Winter

149,99 '37| 144,83 27| 153,27

| 141,33

| 142,49

| 154,68

| 141,65

2| 110,92 105,46 143,20 109,21 | 109,10

Weizen

130,18 130,76 133,74

Mais 86,38

138,64 137,42 138,32 139,83

97,65

Lieferung8ware

Weizen

Mais o Buenos Aires.

Regen | Durshnittsware

122,94 88,29.

|

89,09

Bemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für die Weizennotiz an der Londoner Pro- duktenbörse = 504 Pfund wah rger für die aus den hen an 196 Marktorten des Königreihs ermittelten Durhschnittspreise für einheimishes Getreide (Gazette averages) ift 1 Smperial Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerfte = 400 Pfund engl. angesegt. 1 Busbel en = 60, 1 Bushel Mais = 56 Pfund englisch; 1 Pfund englisch = 453,6 g; 1 Laft Roggen = 2100, Weizen = 2400, Mais = Eg.

Bei der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelren esangaben im „R nzeiger“ ermittelten wöthentlihen Dursschnittswechselkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, Bg vi g und Liverpool die Kurse og B, für Chicago und

ork die Kurse auf Neu York, für Odessa und Riga die Kurse

auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse

- oui: f läge. se in Buenos Aires unter Berücksichtigung der oldprämie.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 4. Oktober 1905.

Die Sultanin Nyawingi von Mpororo in Deutsch- Ostafrika. Schon dur Stanley, Emin Pasha und Stuhlmann war die Existenz einer geheimnisvollen Sultanin oder Zauberin namens Nyawingi in Mpororo bekannt, ohne daß es diesen Reifenden oder später den in Bukoba garnisonierenden Europäern e lungen war, fie selbst zu Gesicht zu bekommen. - In einzelnen Fällen war Durchreisenden eine falsche weibliche Person als Nyawingi gezeigt worden. Erst im vorigen Jahre gelang es dem Stationshef von Bukoba, Oberleutnant von Stuemer, die Sultanin felbst zu sehen. Ueber diesea Besuch in dem Dorfe E in Mprpororo berichtet er im „Deutschen Kolonialblatt“ olgendes:

Y Der Grund meines Besuches war, abgesehen von dem Intereffe,

das ih an dem geheimniévollen Wesen hatte, vor allem der, daß fie

einer von mir abgeshickten Patrouille Wegezoll auferlegt hatte, und daß der ungeschickte Führer der Patrouille ihren Forde- rungen entsprohen hatte. Sie auf das Ungehörige ihres Betrageas hinzuweisen, war meine Aufgabe. Bei dem Nahen der Expedition ertônte aus dem fleinen Dorfe Trommelklang; ih ritt an den Eingang des Dorfes heran, und aus dem hinteren Abschnitt aus den Häusern hervor erschienen drei kleine Jungen, die Trommeln umgehängt hatten und sie fortgeseßt {lugen. Ihnen folgte ein altes Weib mit sonderbarem Aufpuß, um den Hals und auf dem Kopf Perlenketten von roten, wißen und blauen Perlen, wie sie die Araber ins Land brachten, bekleidet mit einem in Fett getränkten Fell; in der linken Hand trug fie drei kleine Speere und in der rechten einen etwa 30 cm langen, perlenumwundenen Zauberstab. Die Jungen trommeln, die Alte bewegt sich im Tanz- schritt, fh hin- und herdrehend, dabei \{recklich fingend und die Augen verdrehend, glei wie im Rausch auf mich zu. Auf mein Gebeiß höôrt man mit dem Trommeln auf, und als ih dur den Dolmets@er nach Nyawingi fragen lasse, erhalte ih zur Antwort, die große Sultanin Nyawingi sei da und auch willens, mich zu empfangen. Jh sage darauf, ich würde jeßt ins Lager geben und ibr dann sagen laîsen, wann ich zu ihr käwe. Die Alte, die fich als Dienerin der Nyawingi selbst bezeichnet, folgt der Karawane fingend und ihre Speere und den Zauberstab schwingend auf die Höhe über dem Dorf, wo ih mein Lager aufschlagen will. Mit wunderbaren Gesten bespriht sie den Plaß; als ich sie wegjagen will und mich erfundige, was der Hokospokus bedeuten soll, läßt sie mir unter Grinsen sagen, sie weite den Play, damit die Expedition und vor allem der Bwana Mkuba, d. h. großer Herr, Glück und Gesundheit behalte. Schließlich schenke ih ihr einen kleinen Spiegel für ihre Freundlichkeit, und damit entfernt sie sich umgehend, tanzend und taumelnd, und noch aus dem Dorf beraus hört man ihr klagendes Singen. Bald darauf {hicke ih hinunter, um sagen zu lassen, daß ih nun käme. Ih gehe mit meinem s{warzen Feldwebel und dem Dolmetscher zum Dorf und werde sofort von auf- passenden Leuten bemerkt und sehe, wie es im ganzen Dorfe wimmelt. Bei meinem Nahen ertönt auch sofort wieder das Trommeln, und die tanzende Alte erscheint. E i :

Das Dorf ist in verschiedene Höfe eingeteilt, die durch Zäune voneinander getrennt find und nur ganz enge Türen haben. Nachdem ih den ersten Hof durhshritten und durch die Tür des zweiten Zaunes mich durchgezwängt hatte, stehe ich vor einer Hütte, die besser gebaut zu sein \{heint als die andern und mir als die der Sultanin bezeichnet wird. Sie ist eine Grashütte in der üblichen Bienenkorbform mit sehr kleinem Eingang, der aber fauber aus Schilfrohr geflochten und mit Kubhdung vershmiert ist. Das Innere der Hütte zeigt, nahdem ih mich an das Dunkel gewöhnt hatte, den gewohnten Bau: Scthilfgestell verräuchert, die Wand ringsherum in etwa m vom- Boden aus eben- falls mît Kuhdung verstrichen, am oberen Rande einfahe Ver- zierungen mit den Fingern geformt. Der Fußboden if mit Gras bestreut, in der Mitte sieht man die Feuerstelle, doch ohne Glut. Rehts vom Eingang in Manneshöhe, sodaß man nicht hinübersehen kann, eine geflohtene und mit Kuhdung beshmierte Scheidewand, in deren Mitte eine Türöffnung, die jedo mit einer Strohmatte, welche \chwarze, einfahe Figuren jeigt, verhängt ift. An der Wand über dieser Hürde wie über der attenöffnung längen allerlei Kürbis- flashen, Kräuterbündel, Wildhörner, alles Zaubermittel der gefürhteten Nyawingi. Hinter der geheimnisvollen Wand soll sie fein.

Nach meinem Eintritt, nachdem ich mir meinen kleinen Feld- stubl Hatte kommen lassen, auf den ich mi vor der Wand nieder- ließ, fragt die Nyawingi ihren Katikiro, d. h. Minister, ob ih da sei und wer ih sei. Mein Dolmetscher überseßte mir das sofort. Sie \priht in hohem kreishenden Tone, der allmäblih leiser wird und \chließlih in Fistelton übergeht. Ich sage ihr nun sofort, woher und weswegen ich käme, und erfläre ihr, Ny ih niht gewohnt sei, mit Dis zu verhandeln. Sie solle hervorkommen, damit wir unsere Angelegenheiten Auge in Auge besprechen können. Sie sagt darauf, ich solle alles hinausschicken, erst dann würde sie fih zeigen. Als ich ihr darn erkläre, daß ich das wohl tun würde, aber da sie mib nicht verstehen könnte, müßte wenigstens der Dolmetscher bleiben da erklärt sie, wenn ein farbiger Mann sie sehe, müsse er sterben. Ih antworte ihr dann : fo wollten wir unjere An-

elegenheiten jeßt besprehen, und dann werde ih die Leute hinaus- ita damit sie erscheinen könne. Auf mein Befragen gibt sie nun an, Nyawingi fei sie und ein Geist, die Tochter des Sonnengottes Kasoba, ihr Wohnsitz sei in den Wolken, aber si: komme zur Erde und könne überall hingehen, wohin sie wolle; im Magen sei fie hier, aber in demselben Augenblick werde fie in Bukoba sein; menschliche Eltern habe sie nicht, sie stürve auch nicht, auf der Erde müsse fie allerdings au Nahrung zu sich nehmen, dann trinke sie Milh. Ihr Kleid seten die Wolken, und das Gewitter sei ihr S(lag, sie herrsche über Mpororo, und auch die Europäer, von denen sie allerdings noch keinen gesehen, seien ihre Kinder, fie habe sie aber ganz gern. Das alles wird in der kreischenden Weise vor- aebraht; nah jeder Frage meinerseits, die ih in Kisuaheli gegeben habe und die der Dolmetscher in Kipororo weitergibt, gibt es eine lange Pause, bis die klare Antwort erfolgt, die mir dann sofort wieder überseßt wird. i : n

Ich entgegne ihr : wenn Europäer in ihr Land kämen, müsse fie ihnen friedlih gegenübertreten, müfse ihnen bei allen Dienstleistungen, vor allem bei der Verpflegung, bebilflih sein und dürfe auch niht im Streit mit den Nachbara liegen. .Vox allem sei &s ihr nicht erlaubt, Wegezoll zu erheben , sie das letzthin g Darauf fagt fie mir wieder, in ihrem Lande werdz fie

egezoll nehmen, jo viel sie wolle, und ich solle ihr jeßt auh so- fort jolhen geben. Als ih ihr nun ernst entgegentrete und fie auffordere, ion als Zeichen ih-:er Unterwerfung und als Buße für den neulich erhobenen Wegezoll zehn Rinder zu stellen, macht fie lange Gegenreden, behauptet, das brauche sie nicht, und sie werde mi strafen. Bei der nunmehr folgenden beftigen Auseinandersezung wird fie hinter ihrer \panishen Wand immer aufgeregter, kreisht heftig, droht mir und allem, was in der Hütte ift, mit dem Tode, rasselt wie mit Eisen, will aber nicht klein beigeben. Unterdessen habe ih leise Befehl gegeben, daß Soldaten unauffällig außen um die Hütte treten sollten, da ih annahm, daß hinter ibrem Verschlag vielleiht eine geheime Oeffnung nah außen führe, durch die sie si flühten würde. Als mir mitgeteilt wurde, daß mein Befehl ausgeführt sei, erkläre i ihr, meine Geduld sei zu Ende; in demselben Augenblick reiße i die Matte herunter, der Feldwebel reißt ein Stück von der ge- ohtenen Scheidewand ein, und im Dunkeln, das mit Blicken nur chwer zu durchdringen ist, sehe i plößlih, wie eine Frau mit ihrem Arm, ho erhoben, mit Kupferringen geschmüdckt, glänzende Eisenstäbe \{chwingt, mir nah dem Gesicht schlägt und sih dann unter

wie

| j

{man

| heftigem Kreischen in das trockene Gras des Lagers einwühlt. Dabei

o

ruft sie was mir der aufmerksame Dolmetscher sofcrt wiedergibt, olle von außen die Hütte aufbrechen, {reit immer lauter, be-

/ sonders als ich nun eindringe und sie fassen will, und in demselben

] Augenblick gleitet sie wie eine Schlange durch das Gras nah der

andern Seite in den Winkel, fast gegenüber der Tür; dort richtet sie fs auf und sißt da, mit großen Augen um sich s{auend. Dann cht sie zu mir heran, fällt, am ganzen Körper zitternd, vor mir nieder und umfaßt meine Knie, um Schonung flehend. Ich beruhige sie, der Dolmeischer sagt ihr, sie solle sich nicht fürhten, lasse sie vor mich hinkauern und vertreibe nun die mittlerweile herbei- gekommenen überflüssigen Gaffer, nur der Feldwebel und der Dol- metscher bleiben bei mtr. Jener Katikiro, der ánfänglih sih zu uns gehalten hatte, war in dem Augenblick, als ih die Matte herunterriß, aus der Hütte geflohen, auch hörte ih becnach von den Draußen- stehenden, daß alle Eingeborenen aus dem Dorfz fortgelaufen find. Nun sah ich mir in Ruhe das Wunder, das entschleierte Bild von Sais, an. Vor mic ftand ein {lankes, junges Mtussiweib. Als sie vorher auf mich zugekommen war, hatte ih gesehen, daß fie, wie alle Mtussi, ziemli groß war, von heller Farbe, mit großen Augen, infolge des ewigen Lebens in der Dunkelheit mit tiefen Ringen darunter, von langen Wimpern beschattet, scharfe ausge- sprochene Adlernase, kleinen Mund, \{chöne Zähne, den Kopf shmüdt eine Mtussifrisur; sie erinnert an die bekannte Frisur der Nubier. Sie ift mit einem rotgefärbten, gegerbten Fell bekleidet, auf dem dur Fortshaben der Haare weiße Figuren eingekraßzt find. ovale Gesicht spricht von Klugheit und Leidenschaft, der Hals ift sh!lank, die Büste {ön, um den Hals trägt sie eine Kette von großen, weißen Perlen und eine Schnur mit Amuletten, die Schultern sind rund, die Arme schön geformt und s{lank. Um das linke Handgelenk trägt sie weiße Perlen und Drahtringe von Messing, die je eine blaue Perle zeigen, um den rechten Arm einen breiten Kupferring, einen aus Messing, einen aus Leder. Unter dem ell ersheint ein s{!ankes, gut geformntes Bein mit kleinem, chmalem Eu, um die Gelenfke viel Drahtringe Der Naum, auf dessen Stufe sie jeßt hockt, zeigt das zerwüblte Graëlager. Bei näherem Zuseben finden wir dort eine Kürbiéflashe mit Hirsebier, den dazu gebörigen Becher (ebenfalls eine Kürbisshale) und sechs Eisenstäbe, die Stäbe, mit denen sie nah mir {lug und mit denen sie vorher biater ihrem Vorhang rafselte.

Nachdem Ruhe in der Hütte ift und fie mit großen, fragenden Augen vor mir sißt, erkundige ich mich bei ihr nun, was fie zu sagen habe. Wir seien ja alle gesund und munter, obwohl Nyawingi enthüllt vor uns sitze. Da wendet sie die Sache sehr geschickt und flug, und mit [eihtem Lächeln gibt sie folgende Antwort: Nyawingi sei in die Wolken entshwebt, sie“ sei nicht Nyawingi, sie fei ein Mens, sei die Dienerin der Nyawingi, und als solhe au bei den Leuten bekannt und von Nyawingi beauftragt, gegebenenfalls für sie zu reden. Ih fage ihr, Nyawingi babe sich eine recht hübshe Dienerin autgesuht, worüber sie ih außerordentli freut, und nun erzählt fie auf meine Fragen: Sie beiße Kiakutuma, sei eine Mtussifrau, ihr Vater heiße Kageie, habe fcüher in Ruanda gewohnt, sei aber vom Kaiser von NRuanda ver- trieben worden und nach Mpororo gezogen, wo er ihre Mutter ge- heiratet habe. Sie selbst sei auch verheiratet gewesen, und zwar mit einem kleinen Häupiling aus der Nachbarschaft, sie habe au zwei Kinder gehabt, die aber plößlih gestorben, wahisheinlich er- mordet worden seien. Nyawingi, ihre Herrin, habe aber niht gewollt, daß- ihre Dienerin einen Mann habe, und habe sie deshalb von ihm fortgenommen, dann fei si- eine ganze Weile bei den Nachbarsultanen gewesen, sei aber dem Gebot der Herrin gefolgi und habe \sich nicht wieder vereheliht. Jeßt diene fie nur der in, die auch immer da sei, wo sie weile. Sie sei der Mund der Sultanin, und durch fi: erfahre das Volk, was Nyawingi wolle und wenn sie, wie z. B. jeßt, fortgehe.

Das alles erzählt sie ruhig mit gutklingendem, etwas müdem, \{leppendem Organ. Dann fährt sie fort, au für mich habe ihr Nyawingi noch, eke fie entschwebte das betont sie immer wieder ausdrücklich etwas aufgetragen. Die Rinder, die ih gefordert habe, solle ih haben, sie biite aber, daß eine Reihe von Nachbarsultanen, die sie mir be- ¿eihnet, von mir bestraft werde, weil sie ihren Geboten niht folgen wollten. Jch versprehe ihr zu helfen, aber nur dann, wenn fie mir zusage, daß sie meinen Befehlen nachkommen und auch Bukoba be- suchen werde. Das Versprehen habe ih, akec es hat ein Jahr gedauert, bis sie nach Bukoba kam. Dann suchte fie im Gras nah ihren Sachen und eupetE, Nyawingi werde zürnen; ih beruhige sie, indem ich ihr zwei Tücher und ein Trinkglas sowie einen kleinen Spiegel schenke, womit sie sich zufrieden gibt. Sehr drollig ift es, wie si? sfih nun in dem Spiegel betrahtet und immer binter dem Spiegel nah einem Gesicht sucht.

Am Abend kommt sie, gänzlih verbüllt, begleitet von der alten Hexe und den Jungen unter Trommelschall und umgeben von einer großen Anzahl Speerträger, an mein Zelt. Nach kurzer Unterredung febrt sie ins Dorf zurück; am nächsten Morgen wird mir sofort beim Aufstehen die Nachricht gebraht, Nyawingi fei zurückgekehrt und bitte mi, ihr Lebewobl zu sagen. Sie sei meine Freundin und wüns: mir alles Glück. Zu gleiher Zeit werden die gefordecten Tributrinder herbeigeführt. So gehe ih denn vor dem Abmarsch noch einmal in die Hütte, es ist alles wieder hergerihiet wie am Tage zuvor, und aus dem Verschlag tönt die hohe freishende Stimme, die mir zuruft, id möge nit vergefsen, ihr Freund zu bleiben, worauf ich erwidere, fie solle stets meinen Befehlen folgen, dann sei das selbstverständliÞh; dann lüftet sich die Matte und Kiakutuma schaut lähelnd heraus und reiht die Hand zum Abschied. Nyawingi sei zurückgekehrt, sagte sie, und habe ihr erlaubt, mich noch einmal zu sehen.

Meine Ansicht voa der ganzen Sache geht dahin: Es hat früher tatsählich eine Sultanin namens Nyawingi existiert, die, wie es in Ruanda Sitte ist, abges{lofsen und vor dem Volk verborgen lebte. Nach ihrem Tode hat man unter Vershweigen desselben an ihre Stelle eine Priesterin gebracht, die nun als ing der jedesmal stäcksten Partei das Volk gängelt, indem sie- ihm scheinbar den Willen der Sultanin kundtut. So if allmählih beim Volk der Glaube an die Göttlihkeit und Unsterblichkeit der Nyawingi entstanden und wird von den Großen eifrig ges{ürt und genährt. Kiakutuma ift fraglos als Priesterin eingeseßt und maht ihre Sache ret gut. Immerhin entbehrt die ganze Geschichte niht der Poesie, vor allem wie die Maht und Allgegenwart der göttlichen Königin ge- \{ildert wird. Kiakutuma is übrigens auch durch diese Komödien- spielerei allmählich: selbst in einen Zustand gekommen, der sich in ihren Zügen deutlich „auéspriht. Sie ist eine Art Astartepriesterin ge- worden, von deren Gunst wohl mancher Große erzählen könnte, nit zuletzt der biedere Katikiro, der im entscheidenden Moment es aber doch mit der Angst kriegte.

Land- und Forftwirtschaft.

Washington, 3. Oktober. (W. T. B.) Nah dem Bericht des Ackerbaubureaus beträgt der Durhschnittsstand der Baum - wolle 71,2 9%.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Spanien.

Der Generalgesundheitsdirektor in Madrid macht im Hinblick auf die Vorschriften der Artikel 72 und 85 des Reglements über die äußere Gesundheitspolizei bekannt, daß vom 30. August d. J. an kein Cholerafall in Danzig vorgekommen, dagegen in Stettin R Sd r aufgetreten ist. (Vergl. „R.-Anz.* vom 16. v. M.

r.

Der Generalgesuntheitsdirektor in Madrid maht im Hinblick auf die Vorschriften des Reglements über die äußere Gesundheits- P ene bekanrt, daß in Zanzibar die Beulenpest auf- getreten ift.

iterberiht vom 4. Oktober 1905, Vormittags 8 Uhr.

ame der obachtungs- station

0°Meeresniveau und Schwere in45 Breite

Barometerstand auf

Wind- rihtung, Wind- stärke

Temperatur in ‘Celfius

Niederschlag in

Witterungs- verlauf der legten 24 Stunden

m Tum

|

747,7

SSW 6|\Regen

Nachts Nieders{l.

749,0

SW dsRNegen

Nachm. Niederschl.

mburg . +

753.3

SSW 3|bedeckt

Nachm. Niederschl.

vinemünde

793,4

W 3¡wolkig

Regenschauer

igenwalder- münde . -

fahrwafser emel . en

752,1 750,9

NW ds\wolkig

Nachm. Nieders].

bededckt

meist bewölkt

750,3

bededtt

Nachm. Niederschl.

754,4

bedeckt

Regen hauer

nnover . -

759,1

bedeckt

Regenschauer

rin a6 reóden . - reslau . . romberg

795,9 757 T

wolfig halb bed.

“ziemlich heiter Regenschauer

757,7

. | 754,0

bededckt

meist bewölkt

heiter

meist bewölft -

B e008 ankfurt, M.

759,4 798,7

bededckt -3/bededckti

ziemlich heiter _ meist bewölft

rlsruhe, B. ünchen . .

760,3 762,1

bedeckt wolkig

ui clctala iem E m-m S ‘24 Shunden

Gewitter Gewitter

tornoway .

734,9

Negen

(Wilhelmshav.) Regenschauer

alin Head

741,6

Regen

(Kiel) ziemli beiter

alentia .

753,8

bedeckt

(Wustrow i. M.) Negenschauer

illy

757,5

bededckt

(Königsbg., Pr.) Nachts Niederschl.

herdeen .

hields

. | 737,9

742,4

2\halb bed.

(Cassel)

wolkig

(Magdeburg) Regenschauer

olybead . .

747,1

wolkig

(GrünbergSch1l.) Nachm. Nieders{l.

¿le d’Air . t. Matbieu

762,3 760,5

bededckt bededckt

(Mülhaus., Els.) Regenschauer (Friedrichshaf.) Gewitter

risnez

762,2

bededckt

(Bamberg)

aris [isfingen Ie

758,5 751,9

. [747,9

bededt 3|halb bed.

Regenschauer

bededt

Ode % hristiansund udesnes

750,1 743,1 739,4

heiter bededt Iegen

—1,0 4,2 6,8

fagen estervig . .

749,7 746,95

bedeckt

6,5

2\bededt

5,0

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751,6

Dunst

6,1

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751,7

. beiter

—0,2

todholm disby ösand

750,7

.| 749,7

751,9

wolkig 4 bedeckt

3,7

T0

[Windst. \wolkenl.

—2,2

aparanda .

750,1

NNW 2 wolkenl.

—3,6

iga

749,0

W l\Regen

7,4

bilna insf tersburg . Be

752,3

. 759,4

743,2 760,2

SW bededckt SW halb bed. NNW 1 Regen W wolken.

rag

759,1

5,8 1,2 4,4 T

buemk | pur | prak

SW bedeckt

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N wolkenl.

16,6

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. | 769,6

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760,6

NW wolkig

16,0

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756,7

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13,4

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763,1

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9,6

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767,4 759,1

SW Nebel O heiter

13,5 12,7

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758,3

1 1 1 2 2 3 S 1\wolfenl. 4 5 1 3 1 1

NW wolkig

7,2

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757,8

SSW l1'bedeckt

7,6

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767,9

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8,6

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760,0 754,3

ONO slheiter W 4|Regen

11,3 16,2

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759,8

NO 2\wolkenl.

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759,0

NNO 1|Regen

9,0 7,2

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748,3

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ortland Bill

753,7

wolkig

13,3

E Ein Maximum über 762 mm liegt über Südwesteuropa, ein inimum unter 734 mm über Nordwesteuropa. In Deuts

t das Wetter kühl und meist trübe; fast überall ist Regen gefallen. Wärmeres, windiges Wetter mit Regenfällen ist wahrscheinli.

Deutsche Seewarte.

land

Mitteilungen des Königlihen Aöëronautischen Observatoriums Lindenberg bei Beeskow, veröffentlißt vom Berliner Wetterbureau.

emperatur (C 9 Bind-Ri E WSW ng .

e Geschw. mPs

lel. Ft

Station 122 m | 500m | 1000m | 2000 m | 2500 m |2990m

Ls 4,0 96

99 W

0,6 95 W 6 |6bis7| 7

49

98

WSW

Drachenaufstieg vom 3. Oktober 1905, 84 bis 104 Uhr Vormittags:

8,1 |— 11,7 98 98 WSW | WSW

8 bis 10

Untere Grenze der Haufenwolken um 8} Uhr bei 280 m, obere hr wehselnd. Außerdem höhere Wolken. Ag

. erhöht, daß in der Zabl für 1903 400 200 Tikals, in der für 1904

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Êndustrie*.)

Einfuhrhandel Siams im Jahre 1904 und der Anteil Deutschlands an ihm.

Für die Ein- und Ausfuhr von Handelsgütern nah und von Siam bestehen im allgemeinen zwei am der über den Hafen von Bangkok, über den etwa 90—95 9/6 des gesamten Außenhandels ge- leitet wird, und der über die Grenze von Britisch-Burma mit Nord- fiam. Maßgebend für die Beurteilung des Handels Siams ift jedo nur der über den Hafen von Bangkok \sich abwickelnde Verkehr, und auf ihn beziehen fi die folgenden Ausführungen. i

Die Einfuhr im Gesamtwerte voa 78 306 687 Tikals weist gegen das Vorjahr mit einem Einfuhrwerte von 65 417 702 Tikals eine Zunahme von 12 888 985 Tikals oder von rund 20% auf. In diesen Zahlen ist der Wert des zu Prägungszwecken eingeführten Edellmetalls mit 11586 904 Tikals im Jahre 1904 und 15 088 722 Tikals im Vorjahr enthalten. Bringt man diese Zahlen von den erstgenannten Zahlen in Abzug, so ergibt si, daß die Einfuhr von Handelsgütern im Jahre 1904 66 719 783 Tikals gegen 50 328 980 Tíkals des Jahres 1903 betragen hat und somit um etwa 337% ge- stiegen ist. Das Ergebnis. für das Jahr 1904 is daher ein außerordentlißh günstiges zu nennen. Bei der Einfuhr stehen Singapore und Hongkong an erster Stelle, nämlich Singapore mit 25 103 520 Tikals (etwa 3009/9), wovon nur rund 200 000 Tikals auf die Edelmetalleinfuhr kommen, und Hongkong - mit 18 824 959 Tikals (24%/0), wovon jedoch rund 9 Millionen Tikals auf die Edelmetalleinfuhr entfallen. Was die Be- teiligung der einzelnen europlschen Länder an dieser Cinfuhr aus Singapore betrifft, so wird man vielleiht annehmen können, daß /s davon auf England, !/z auf Deutschland und ebensoviel auf die anderen europäischen Länder zusammengenommen entfallen. Einen Anspruch auf au nur annähernde Genauigkeit kann diese Schäßung jedoch nicht machen; sie ist, wenn man die Einfuhrziffern engli)her und deutscher Waren für Singapore heranzieht, für Deutschland eher zu günstig als zu un- günstig. Hinter der Einfuhr aus Hongkong steht die aus Großbritannien und Irland nicht viel nah. Sie beträgt 1904 15 347 360 Tikals oder 19,6 9/6 der Gesamteinfuhr, 1903 10 228 269 Tifals oder 15,9 9/o der Gesamteinfuhr, mithin 5 119 091 Tikals oder 950 °/9 im Jahre 1904 mehr als im Vorjahre. Noch günstiger gestaltet fi für Sn land das Bild, wenn man in Erwägung zieht, daß die Edelmetall- einfuhr von dort von 3 599 761 Tifals im Jahre 1903 auf 2033 186 Tifals, also um etwa 40 9/5 zurückgegangen ift.

Die Einfubr aus Deutschland *) beträgt im ganzen 4 649 951 Tikals gegen 3 529 183 Tikals im Jahre 1903 und 2935 790 Tikals im Jahre 1902. Gegen das Vorjahr ist sie mithin um 1 120 768 Tikals oder 31,7 9/6 gestiegen. Dieses günstige Resultat wird dadurh noch

dagegen nur 42 598 Tikals für die Einfuhr gemünzten Kupfers ent- balten sind. Während im Vorjahre die Zunahme der Einfuhr nur 593 393 Tifkals betragen hatte, stellte sie sih für das Jahr 1904 auf mehr als das Doppelte dieser Summe; die Einfuhr des Jahres 1902 wird von der des Jahres 1904 um 5809/9 der ersteren übertroffen. Die deutshe Einfuhr ist an fast allen Erzeugnissen der Industrie be- teiligt und hat sehr überwiegend eine Erhöhung ihres Absayzes in Siam zu verzeihnen. Im folgenden sind die Artikel genannt, auf die sich der deutshe Import im wesentlichen erstreckt hat :

Drogen und Chemikalien . a Baumwollwaren (sämtliher Arten) 401 985 Glas- und Kristallwaren . . .. 94354 ura A s es o: s RNAAS Pie und Müßen .. 60 242 old- und Siiberwaren . 168 872 Eisen- und Stahlwaren . 214 199 R S e 135 916 145 805 Alkoholhaltige Getränke 276 793 299 1890.

Eine besonders große Erböhuag ihrer Einfuhrziffer haben demnach baumwollene Gewebe und Eisen- und Stahlwaren zu verzeichnen. Auch der Absatz von deutschen Maschinen hat sih wieder etwas ge- hoben, wenn er auch noch entfernt nicht die Höhe von 1902 mit 1 025 424 Tifkals erreiht bat. Das außerordentlihe Ueberwiegen Englands in diesem Artikel (1 120 440 Tikals im Jahre 1904) kommt wobl wenigstens zum großen Teil daher, daß alle in Bangkok be- ftehenden Ingenieurfirmen ih in englischen Händen befinden. Zur genauen Veranschaulihung des Anteils des deutshen Handels an der Einfuhr ift eine Uebersicht angefügt, in der der Gesamteinfuhrwert der betreffenden Ware und der Anteil Deutschlands daran für die beiden leßten Jahre angegeben ist: e Gia

Anteil Anteil Deutsch- Gesamt- Deutsch- lands einfuhr [ands

Werte in Tifkals3 149 305 101142 26910 156866 34234 4 617 216 6 705 187 4 353 117354 27982 54 251 196819 18 424 177 502 808 506 129 236 34 372 812839 64713 99 501 920159 109 420 5737 5304882 85885 1750 1308553 6 757 2 465

1 044 465 95 715 260 131 142 164 248 310 594 526

Bezeichnung Gefamt- einfuhr 222 059

73 955 15 088

Munition . .

Sa: N

Kunstgegenstände. . .

Bücher und Druckschriften 87 163 237 623

E A v und Chemikalien 866 959 Porzellan und Steingut 889 946 Bekleidurg8gegenstände . 854541 Baumwollene Lendentücher 3 609 434 Bedruckte Kattunstoffe . . 916995 Grauer Schirting . 1054 388 Weißer C ¿+7 S314 760 Rote Baumwollstofe . . 77332 Andersfarbige Baumwoll-

Me s e T2 627 Stückgut aus Baumwolle 1 856 347 Baumwollene Unterjacken 107 083 Unbenannte Baumwoll-

Wn a e « L082 826 Robe Baumwolle . . 34 523 Steinkohlen und Koks . 282 065

ahrräder und Zubehör 3 350

lektrishe Waren und

Apparate 245 541 Glaswaren . . 268 680 Kurzwaren . s . 1 002139

üte und Mügen .. , 375633

ôbel für den Haushalt. 299951 Gold- und Silberwaren . 274925 Etelsteine . . .. . , 148461 Lampen und Lampenteile . 440403 Lederwaren . e. » 006649 Leinenwaren . . 62 703 Maschinen und Teile 888 349 Streichhölzer . . 881 518 Messingwaren . 464 740 Kupferwaren . . .. 90 570 Stab- und Winkeleisen 124 690 Eisenplatten . .. 687 509 Draht, Drahtseil

Rall. 6s 90 722 Gußeiserne Waren . . 219 304 Schmiedeeiserne Waren 598 789 111512 M O O (1 56 953 Stahlstangen und Platten 66161 394 268849

*) Nach der deutshen Statistik betrug der Wert der deutschen

1100 1401184 1722 2440594 650 204157

825 179 2 866 004 206 497

2 053 947 39 192 294 749 15 352

244 329 337 723 1183 173 621 325 384 145 435 113 458 387 975 325 311 959 88 005 1 562 940 939 988 544 013 144031 498 282 962 147 129 482’

241 481 1 095 809

3 306 78 882 18 776

848 394

7 334 1136

86 960 95 715 260 131 142 164 79 228 248 310 29 541 60 989 27 766 16 272 145 805 1137

7 813

3 661 982

65 128 5 922

388 799 345 35 974

118 248 54 354 318 448 60 242 40771 168 872 2 933 29 049 19 297 16 259 135 916

4184 3 322 1450 61 253

17 292 4 679

und : 43 295 22019 84 863 231

1904 Anteil Deutsh- lands 452 136

660 1074 66 256 7 829 36 462 32 513 11 928 35 635 817

4 905 14010 17 387 58 886 11 305

12 667 23 656 661

4 653 25 594 70 950 53 600 104 002 64 661

1903

Anteil Gesamt- Gesamt- einfuhr Ute einfuhr Werte in Tifkals 17615 2365 469 124 495 8 602 265 532 58 267 433 954 8 276 50 161 14 517 503 837 41 005 202 678 13 665 416 202 22008 4776 329 2105 285 739 1069 23014079 6 888 152 421 16 368 212 899 46 371 286 088 2 368 830

760 370 399 995 224 854

51 342 262 917 260 087 174 188 266 662 155 248

Bezeichnung

213 525

72 450 240 302 399 979

64 571 407 178 182 569

Unklassifizierte Stahlwaren Gelbmetall. .. . es E S

nklassifizierte Metallwaren Musikinstrumente . . arben und Farbstoffe . .

reib- und Druckpapier . Andere Papierwaren . . 319 155 Lebensmittel . . . . . 4574 102 wirn-, Garn und Stricke 268 854 Seidenwaren, Stückgut . 1900 783 Desgl., unklassifiziert 91 016 E e 211 530 Schreibmateria . 243 249 SONRe «2021 F

abak, Zigarren ‘und Zi- ¿a O E

GOCTE s i

ICGENIMIEMIE « »- «e 4 S004

Wachs und Kerzen . . . 261 188

Holzwaren (außer Möbel) 39 209

Sa 2 e 200 249 255 812

Bier . Wein 135 042 Kognak . e Zon D O O a LOR 299 Andere alkoholishe Ge-

tränke C 4 7 651 41 832 5967

. 2053 599 308 700 3444606 705 583.

(Nah einem Bericht der Kaiserlichen Ministerresidentur in Bangkok.)

18 277 11 176 2791 620

36 289 46 823 46 384 112 496 63 439

Unklassifizierte Waren .

Rußland.

_ Zolltarifierung von Waren. Nah einem vom Finanz- minister bestätigten Beschlusse der Tariffommission vom 11. August d. I., Nr. 237, ist der in Anmerkung 1 zu Artikel 209 des Zoll- tarifs vorgesehene pushlag von 50 v. H. nur von solchezn genähten Pelzen zu erheben, die aus den Fellen mehrerer Tiere zusammengeseßt find oder die doch jedenfalls nicht das Aussehen eines Felles haben. Dagegen sollen Pelze jeder Art, die in einzelnen Fellen bestehen, auch wenn diese Felle durch Nähen zugerihtet oder wenn abgerifsene Stücke an fie angenäht find, der Verzollung nach den entsprechenden Punkten des Artifels 56 des Zolltarifs obne den Zus{chlag von 50. v. H. unterliegen. (Zirkular des Zolldepartements vom 18. August d. I., Nr. 17 403.)

Der Brennereibetrieb im Großherzogtum Luxemburg 1904.

Die Zahl der in der Kampagne 1903/04 im Betriebe gewesenen Brennereien betrug 1125. Darunter befanden \sich 587 landwirt- shaftlihe Brennereien (1902/03 : 637), welche Getreide und Kartoffeln verarbeiteten, während der Rest Früchte, wie Kirshen, Birnen, Aepfel, Traubentrester und Weinhefe zum Abbrennen verwendete.

Die in den beiden leßten Kampagnen verarbeiteten Stoffmengen waren:

Kamvagne 1902/03 1903/04 249 500 kg 138 800 kg

. 3580100 , 4034300 ,

317 100 ; 2746 bl 4590 hl 3715 ,

Kartoffeln .. Getreide l Mais und Dari / * Steinobst | Kernobst Traubentrester . E a is (Rapport Général sur la Situation de l’Industrie et merce du Grand-Duché de Luxembourg.)

4A 22906 1E du Com-

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgericht Il Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Utrehter Straße, dem Bauunternehmer August Joseph gehörig, 6,29 a. Mit dem Gebot von 62600 # bar und 32500 # Hypotheken blieb die Terrain- und Mien n - See: m. b. H., Mark- rafenstraßz 48, Meistbietende. Aufhebung: Klopstock- Nraße 38, dem Schlächtermeister Ferdinand Dähn gehörig.

Beim Königlihen Amtsgeriht Il Berlin standen die nahbenannten Grundstücke zur Versteigerung: Köpenicker Straße in Mahlsdorf, dem Robert Sachwek ebenda gehörig. Mit dem Gebot von 419 M bar und 450 4 Hypotheken „blieb Rentier Karl Winkler in Hermsdorf i. M. Meistbietender. Aufhebung: Berliner Straße 146 in Weißensee, dem Architekten Franz Schier gehörig.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr find am 3. d. M. geftellt 18 637, niht recht- ¡eitig gestellt 719 Wagen.

In Oberschlesien sind am 2. d. M. gestellt 7558, niht recht- zeitig gestellt 66 Wagen.

Die Bayerishe Notenbank seßte, laut Meldung des A De den Wechseldiskont auf 59/6, den Lombardzinsfuß au /o Teil.

Die Sächsische Bank hat, laut Meldung des „W. T. B.“, DeR DD E N ams auf 59/6 und den Lombardzinsfuß auf 6 9% er x

Der Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft Weser hat laut Meldung des „W. T. B.“ in seiner gestrigen Sitzung be- \{lofsen, der Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 59% für das verfloffene Geschäftsjahr vorzuschlagen.

Laut Meldung des „W. T. B.* betrugen die Einnahmen der Canadif Pacific-Bahn in der lezten Woche 1 606 000 Dollars (329 000 Dollars mebr als i. V).

Paris, 3. Oktober. (W. T. B.) Dem „Temps“ ufolge sind von einem biesigen Komitee von Bankiers und Kreditinstituten fürzlih die Bedingungen einer neuen russishen Anleihe erörtert worden. Die Anleihe soll, wie das Blatt weiter berichtet, 1800 Millionen Franks betragen und gleichzeitig in

rankceich, Deutschland, England, Nordamerika und Holland zur mission gelangen; die Hälfte, 900 Millionen, soll Frankreich vorbehalten werden. Falls infolge der Kur8differenzen der rusfischen Rente auf den verschiedenen Pläßen niht überall derselbe Emif kurs festgeseßt werden könnte, würde die Anleihe auf den franzöfischen Markt beschränkt werden und eine Milliarde iren

Kopenhagen, 3. Oktober. (W. T. B.) Die Nationalbank erhöht von morgen ab den Wechseldiskont und den Lombardzinsfuß von 4 bis 4X2 9% auf 5 bis 5X 9/0.

New Vork, 3. Oktober. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche ARNTe Enten Waren betrug 9 520 000 Dollars gegen 13 410 000 Dollars in der Vorwoche.

Wien, 3. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der Dester- reihisch-Ungarishen Bank vom 30. September (in Kronen). Ab- und Zunahme gegen den Stand vom 23. September: Notenumlauf 1771 995 000 (Zun. 98 944 000), Silberkurant 293 722 000 3 494 000), Goldbarren 1 093 028 000 (Abn. 15 428 000), in Gold zahlb.

en

Ausfuhr nach Siam 1904 4,4 und 1903 2,9 Millionen Mark.

Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 526 813 000 (Zun.